Schweizerisches Zentrum für Allergie, Haut und Asthma Hausstaubmilbenallergie



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Transkript:

Schweizerisches Zentrum für Allergie, Haut und Asthma Hausstaubmilbenallergie In Zusammenarbeit mit der Schweizerischen Gesellschaft für Aerobiologie (SGA).

Hausstaubmilbenallergie 1

Autorin Dr. Christiane Pichler, Allergologisch-Immunologische Poliklinik, Inselspital, Bern Vorwort Vorbeugen ist besser als heilen, ohne Allergen keine Allergie. Beides stimmt und trifft beson - ders auf die Hausstaubmilbenallergie zu. Man hat in den letzten Jahren die Biologie der Hausstaubmilben intensiv studiert und konnte so Massnahmen erarbeiten, die den Milben das Leben erschweren Ihnen aber hoffentlich erleichtern. Allerdings ist die Hausstaubmilbensanierung leichter gesagt als getan. Das Detail ist wichtig, und wir hoffen, Ihnen mit dieser Broschüre die Durchführung der Sanierung zu erleichtern. Sie sollten sich darüber im Klaren sein, dass diese Massnahmen nicht einmalig durchgeführt werden, sondern einen ständigen, wiederholten Aufwand erfordern. Der Aufwand lohnt sich aber, da dadurch die Beschwerden stark abnehmen, die Einnahme von Medikamenten reduziert werden kann und die Lebensqualität zunimmt. Für die Ausarbeitung dieser Broschüre danken wir Frau Dr. Pichler herzlich. 2

Inhalt 4 Ursachen der Hausstaubmilbenallergie 4 Beschwerdebild 4 Abklärung und Therapie 6 Was kann der Patient selber tun? 6 Wohnräume 8 Wie man sich bettet 10 Putzen 10 Ferien in Europa 3

Ursachen der Hausstaubmilbenallergie Hausstaub ist ein Gemisch aus verschiedenen Bestandteilen wie Haaren und Hautschuppen von Menschen und Tieren, Fasern, Pilzsporen, getrockneten Sekreten des Gummibaumes (fi - cus benjamina), Federn, Bakterien, Hausstaubmilben u. a. mehr. In jedem Haushalt weist der Hausstaub eine andere Zusammensetzung auf. So ist auch eine unterschiedliche Besiedlung mit Hausstaubmilben kein Zeichen mangelnder Sauberkeit. Milben sind keine Krankheitsüberträger, sondern 0,3 mm grosse, harmlose Spinnentierchen, die eine feuchte, warme Umge - bung zum Leben und Vermehren benötigen. Sie ernähren sich von tierischen und menschlichen Hautschuppen; dies besonders gut, wenn Schimmelpilze ebenfalls vorkommen. Sie leben auf Natur- und Kunstfasern. Bei unangenehmer Umgebung (trockene, kalte Luft, Lichteinstrahlung) verkriechen sie sich tiefer in Matratzen, Tierfelle, Polstermöbel und Teppiche. Dort vermehren sich die Milben langsamer, das heisst, sie legen weniger Eier und bleiben länger in den jeweiligen Entwicklungsstufen. Das Hauptallergen ist der Milbenkot, der, wenn er getrocknet ist, in der Luft aufgewirbelt wird. Eine Hausstaubmilbe kann bis zu 20 bis 40 Kotbällchen pro Tag produzieren. Auch der Körper der Hausstaubmilben enthält Allergene. Beschwerdebild Durch das Einatmen von Hausstaubmilbenaller - genen oder Kontakt über die Haut können bei entsprechender Veranlagung allergische Reaktionen entstehen. Klinisch äussert sich eine Milbenallergie durch chronischen Schnupfen, das heisst verstopfte Nase, vermehrt in den Monaten der kälteren Jahreszeit. Ebenso können Husten und Anfälle mit Luftnot als Zeichen ei nes Asth - ma bronchiale auftreten, typischerweise bei sportlicher Betätigung oder beim Einatmen von kalter Luft. Patienten mit einer Neuro dermitis können durch Kontakt mit den Allerge nen eine Verstärkung ihrer Ekzeme erfahren, so dass bei diesen Patienten nach einer allergologischen Abklärung eventuell auch die Durchführung einer Hausstaubsanierung empfohlen werden kann. Abklärung und Therapie Eine Hausstaubmilbensensibilisierung wird im Hauttest und in Serumuntersuchungen nachgewiesen. Die endgültige Diagnose stellt der Allergologe aber erst nach der gründlichen Befragung und Untersuchung der Patienten. Neben der medikamentösen antiallergischen Therapie (Nasenspray, Antihistaminika u. a.) sollten gleichzeitig die Hausstaubsanierungsmassnahmen eingeleitet werden, damit die Symptome verringert und die Medikamente reduziert werden können. In bestimmten Fäl - len, nämlich bei Schnupfen und beginnendem Asthma, kann der Allergologe ausserdem noch 4

Milben sind harmlose Spinnentierchen, die auf Naturund Kunstfasern leben. Sie sind in Teppichen, Polstermöbeln, Tierfellen und besonders Matratzen zu Hause. 1,2 Im Vergleich zum Streichholzkopf sind Milben winzige 0,3 mm gross. Sie benötigen eine feuchte,warme Umgebung zum Leben und Vermehren. 1,2 Eine Hausstaubmilbensensibilisierung wird im Hauttest und in Serumuntersuchungen nachgewiesen. 1,2 Das Wichtigste bei der Sanierung ist die Allergenreduktion im Schlafzimmer. Bewährt haben sich milbenallergendichte Matratzenüberzüge. 3 5

die Indikation zur Immuntherapie stellen. Das bedeutet, dass dem Patienten für ca. drei Jahre im monatlichen Abstand das Milbenallergen unter die Haut gespritzt wird. Dadurch wird das Immunsystem umprogrammiert und die Beschwerden werden deutlich verringert, selbst wenn sich der Patient in einer milbenhaltigen Umgebung aufhält. Was kann der Patient selber tun? Das Ziel aller Massnahmen ist, die Lebensbedingungen für die Milben zu verschlechtern und somit deren Allergengehalt im Staub zu verringern. Eine Hausstaubsanierung ist notwendig, wenn ein Familienmitglied allergisch auf Hausstaubmilben ist. Sie kann zudem vorbeugend für noch nicht allergische Familienmitglieder wirken oder bei Neurodermitis die Schubfrequenz verringern. Wohnräume Ein ungünstiges Klima für Milben wird durch niedrige Luftfeuchtigkeit nicht über 50 % bei einer Wohnraumtemperatur von 19 21 C (im Schlafzimmer nicht über 18 C) erreicht. Daher Zimmer regelmässig lüften, 2 3 Mal täglich 3 5 Minuten, besonders bei kaltem Wetter. Eventuell einen Hygrometer* zur Kontrolle der Luftfeuchtigkeit anschaffen. Nicht beheizte Räume sollte man nicht durch das Öffnen der Türen zu warmen Räumen heizen, da sonst im kalten Raum die relative Luftfeuchtigkeit ansteigt. Be - schlagene Fenster sind immer ein Zeichen von zu hoher Luftfeuchtigkeit, welche das Wachstum von Milben und Schimmelpilzen begünstigt. Grosse Möbel wie Schränke und Kommoden sollten einen Abstand zu den Aussenwänden haben. Statt offener Regale verschliessbare Kommoden aufstellen. Polstermöbel mit Stoffbezügen sind oft voller Milben, wir empfehlen daher Polstermöbel mit glatten Leder- oder Kunstlederbezügen. Keine Topfpfl anzen oder Hydrokulturen im Schlafzimmer und nur wenige in den Wohnräumen. Bei Gebrauch von Luftbefeuchtern sollte die Luftfeuchtigkeit 50% nicht übersteigen (Kontrolle durch Hygrometer oder Hygrostat). Oft ist die Wahl des Fussbodens nicht möglich (z. B. in Mietwohnungen). Optimal sind versiegelte Parkettböden, Korkplatten oder ein Bodenbelag aus Novilon, PVC etc. Als Alternative sind Kunstfaserteppiche mit kurzem Flor zu empfehlen. Diese kann man drei Mal jährlich mit einem milbentötenden Mittel behandeln, wobei der Wert dieser Massnahme zur Zeit noch unklar ist. Als Bettvorlage nur waschbare Teppiche benutzen und diese drei bis vier Mal jährlich waschen und gut trocknen lassen. Eine Bodenheizung vermeidet Kältebrücken und heizt die Wohnung gleichmässig. Keine gefi ederten oder pelzigen Haustiere halten, da deren Hautbestandteile die Milben auch ernähren und zudem Allergien gegen die Tiere entstehen können. Weitere Allergene im Wohnbereich können u. a. Schaben und Sekrete von 6

Hausstaubsanierungsmassnahmen Hausstaubmilbenallergie was können wir dagegen tun? Vier wichtige Regeln sind zu beachten: 1. Wohnung 2. Bett Wir empfehlen: Wir empfehlen: Während der Heizperiode eine relative Milbenallergendichte Matratzenüberzüge Luftfeuchtigkeit nicht über 50 %, verwenden. die Raumtemperatur im Schlafzimmer nicht Für Kissen und Duvets milbenallergenüber 18 C, im Wohnzimmer 19 21 C. dichte Überzüge verwenden oder waschbare Alle Räume regelmässig kurz lüften Kissen und Duvets regelmässig bei mindestens besonders bei kaltem Wetter. 60 C waschen und gut trocknen. Keine Grünpfl anzen im Schlafzimmer. Keine Haustiere in der Wohnung. 3. Putzen 4. Ferien Wir empfehlen: Wir empfehlen: Staubfänger (wie Wandbehänge, schwere Orte über 1200 m ü. M. sind wegen Gardinen, nicht waschbare Stofftiere) entfernen. der trockenen, kalten Luft milbenarm. Optimal sind Böden, die man feucht reinigen Ferien im Gebirge sind deshalb empfehlenskann (Parkett, Linoleum). Staubwischen mit wert. einem feuchten Tuch. *Hygrometer zu beziehen beim Optiker; sie sollten 1 jährlich geeicht werden (Lagerung für 24 Stunden mit einem feuchten Tuch umwickelt in einer Plastiktüte). 7

Ficus-benjamina-Pfl anzen und Fischfutter sein. Rauchen im Wohnbereich von Allergikern sollte man unbedingt vermeiden, da der Zigarettenrauch ein Reizstoff ist und das Auftreten von neuen Allergien begünstigt. Wie man sich bettet Die Reduktion der Anzahl Milbenallergene und der Milbenpopulation im Schlafzimmer ist die wichtigste Massnahme. Das Schlafzimmer und speziell der Bettinhalt sollten besonders gut ge - lüftet werden. Bei genügender Feuchtigkeit und Nahrung vermehren sich Milben auch in synthetischen Matratzen und auf Wasserbetten. Bewährt ha - ben sich milbenallergendichte Matratzenüberzüge. Sie sollten einerseits allergendicht sein, andererseits Wasserdampf durchlassen, denn wir schwitzen nachts bis zu 0,8 Liter. Eine neue Matratze sollte gleich zu Beginn mit einem Matratzenüberzug versehen werden. Sonst wird sie bereits nach drei bis vier Monaten ebenfalls von Milben befallen sein. So genannte Spezial- Anti-Allergiker-Matratzen sind für Hausstauballergiker keine Hilfe, es sei denn, sie enthalten einen integrierten allergendichten Bezug. Aufliegende Rheuma- und Moltondecken sowie Fixleintücher müssen wö chentlich gewechselt und gewaschen werden. Kissen und Duvets sollten aus waschbarem Ma - terial bestehen. Sie werden zwar auch von Milben besiedelt, aber durch monatliches Waschen bei 60 C werden diese grösstenteils entfernt. Erst wieder gut getrocknet verwenden. Es spricht nichts gegen Federduvets und - kissen, bei deren Pfl ege man sich nach den Empfehlungen der Hersteller richten sollte. Milbenallergendichte Überzüge für Kissen und Duvets sind sinnvoll, aber nicht immer komfortabel. Bettwäsche für Kissen und Duvets sowie Leintuch einmal pro Woche wechseln und bei 60 C waschen. Wolldecken durch Kunstfaserdecken oder Baumwolldecken ersetzen und monatlich bei 60 C waschen. Gut trocknen lassen, bevor sie wieder verwendet werden. Diese Massnahmen sollten bei allen Betten ei - nes Zimmers gleichzeitig durchgeführt werden. Etagenbetten werden nicht empfohlen, da der unten Liegende den Staub vom oberen Bett einatmet. Beim Übernachten in anderen Wohnungen empfehlen wir die eigenen Bettdecken sowie oben erwähnte milbenallergendichte Überzüge für Matratzen. Eine Alternative sind eigene waschbare Schlafsäcke. Plüschtiere der Kinder enthalten oft viele Milben. Generell sollte man nur solche kaufen, die bei 60 C gewaschen werden können. Der gut gemeinte Rat, die Tiere in der Tiefkühltruhe übernachten zu lassen, reicht nicht. Das Plüschtier braucht anschliessend noch eine gründliche Wäsche. 8

Milbendichte Bettbezüge Zu beziehen bei Produktname Material Gewebetyp Allergomed AG Allergocover Polyester Mikrofasergewebe Postfach 117 4106 Therwil Tel. 061 721 88 66 CAREtex Allercell Polyester/Polyamid nonwoven (Vliesstoff) Mäschacker 14 8919 Rottenschwil AllerGuard Polyester/Polyamid Mikrofasergewebe Tel. 056 634 22 21 Teomed AG Mission: Allergy Polyester Mikrofasergewebe Postfach 20 8606 Greifensee Vadormed Soft Polyester Jerseygewebe Tel. 044 942 00 13 mit Polyurethan- Beschichtung Trimedal AG ACb Comfort Polyester Mikrofasergewebe Postfach 8306 Brüttisellen ACbPerfect NOVO Polyester Stretchgewebe Tel. 043 255 70 40 mit Polyurethan- Beschichtung LAL Supreme Polyester/Polyamid nonwoven (Vliesstoff) Wichtig: Auch wenn die Encasings problemlos gewaschen werden können, sollte jeweils erwogen werden, ob das Waschen wirklich erforderlich ist. Durch das Abziehen der Bezüge können die im Bettinnern vorhandenen Allergene aufgewirbelt werden und erneut Beschwerden verursachen. Es empfi ehlt sich, dass in einem solchen Fall eine nicht betroffene Person die Bezüge entfernt. 9

Putzen Weniger häufi ges, doch feuchtes Abstauben und gründliches Aufnehmen der Böden ist besser als tägliche oberfl ächliche Reinigung. Selbst stundenlanges Teppichsaugen entfernt keine le - benden Milben! Wegsaugen lassen sich nur die toten Tiere sowie der allergenhaltige Staub. Heizkörper, Fensterbänke und Schränke feucht abwischen. Häufi ges Staubsaugen bei geöffnetem Fenster und geschlossener Zimmertür ist zu empfehlen, am besten mit einem leistungsfähigen, neuen Staubsauger mit einem Auslassmikro-Filter (HEPA-Filter*). Optimal ist es, wenn Hausstaubmilbenallergiker von dieser Arbeit entlastet werden. Über den milbentötenden Effekt von Dampfreiniger und Shampooniergeräten gibt es zur Zeit keine zuverlässigen Daten. Besser weniger oft, aber gründlich und feucht reinigen, als täglich oberfl ächlich putzen. 4 Ferien in Europa Bei uns in Europa eignen sich Ferienorte über 1200 m ü. M. Sie haben ein relativ trockenes und kühles Klima und sind daher milbenarm. Ferien im Gebirge sind zu empfehlen. Ausserhalb Europas herrschen auf dieser Höhe andere klimatische Verhältnisse. *Staubsauger sollten einen HEPA-Filter enthalten (z. B. Miele Medicare, Dyson DC05 absolute im Elektrohandel erhältlich). In Europa eignen sich Ferienorte in den Bergen, dank relativ trockenem und kühlem Klima sind sie milbenarm. 5 10

ZUG bringt das erste «Antiallergikum», das man weder schlucken noch einreiben muss. www.vzug.ch Tel. 041 767 67 67 V-ZUG AG Postfach 59 6301 Zug Das Mittel heisst Milbenstopp-Programm (Pat. pend.), ist äusserst wirksam und gehört zu den Weltneuheiten der neuen Adora und der neuen Unimatic von ZUG. Hausstaubmilben sind sehr widerstandsfähige, kleine Spinnentierchen. Aber keines überlebt das revolutionäre, für Allergiker befreiende Programm. Es läuft mindestens eine Stunde bei 60 C, und anschliessend wird alles so gründlich ausgespült, dass auch vom Milbenkot dem Allergen nichts übrig bleibt. Der Schweizer Waschautomat mit Bestnoten nach EU-Norm: A+ Beste Energieeffizienz A Beste Waschwirkung A Beste Schleuderwirkung Ausgezeichnet mit zwei renommierten internationalen Design-Awards! Führend in Küche und Waschraum

Im pres sum Herausgeber: Stiftung aha! Schweizerisches Zentrum für Allergie, Haut und Asthma Gryphenhübeliweg 40 3000 Bern 6 Neue Adresse ab 1. Juli 2007: Scheibenstrasse 20, 3014 Bern Redaktion: Barbara Richiger, aha! 5. Auflage: 20 000 Exemplare D 3. Auflage: 10000 Exemplare F 1. Aufl age: 5000 Exemplare I Druck: Fotos Grafiken: Egger AG, Frutigen 1 Allergomed AG, Therwil 2 Allergopharma 2 SGA Schweizerische Gesellschaft 2 für Aerobiologie, Luzern 3 Trimedal AG, Brüttisellen 4 Olivier Evard, Nidau 5 virus Ideenlabor AG, Biel An mer kung Die jeweils angewendete Schreibweise gilt sinngemäss für Frau en und Män ner. by Stiftung aha! Schweizerisches Zentrum für Allergie, Haut und Asth ma, Bern (für Konzept und Gestaltung) by SSA (für das Text-Manuskript) Mai 2007

Allergisch? aha! hilft weiter aha! Schweizerisches Zentrum für Allergie, Haut und Asthma ist eine unabhängige Anlaufstelle für Menschen mit allergischen Erkrankungen. Mit einfach verständlichen Informationen sowie telefonischer Beratung für Betroffene und Interessierte hilft aha! rasch und unkompliziert weiter. Zudem führt aha! vertiefende Schulungen durch und sensibilisiert die Bevölkerung mit themenspezifischen Kampagnen. Dabei arbeitet aha! eng mit medizinischen Fachpersonen und Fachgesellschaften zusammen. Die wichtigsten aha! Dienstleistungen auf einen Blick: Infoline: 031 359 90 50 kostenlose Patientenbroschüren rund um die Allergiethemen Informationsangebote unter: www.ahaswiss.ch Gesundheitsmagazin aha!news Kinderlager für allergie- und asthmakranke Kinder Schulungen für Eltern von Kindern mit Neurodermitis Allergie- und Asthmaschulungen Informations- und Präventionskampagnen Weitere Informationen unter www.ahaswiss.ch, oder rufen Sie uns an: 031 359 90 00. aha! Schweizerisches Zentrum für Allergie, Haut und Asthma trägt das ZEWO-Gütesiegel. Dies bedeutet, dass Sie auf eine seriöse und zweckbestimmte Verwendung Ihrer Spende vertrauen können. V-ZUG AG hat uns die Produktion dieser Broschüre ermöglicht: aha! Telefon 031 359 90 00 Infoline 031 359 90 50 E-Mail info@ahaswiss.ch Internet www.ahaswiss.ch Für Spenden: Postcheck-Konto 30-11220-0