Worblental ARA Worblental ARA Verband der zehn Berner Gemeinden Arni, Biglen, Bolligen, Ittigen, Ostermundigen, Schlosswil, Stettlen, Vechigen, Worb, Zollikofen ARA WORBLENTAL
2 Impressum Impressum Herausgeber Gemeindeverband ARA Worblental Arastrasse 50 3048 Worblaufen Tel. 031 924 29 24 verband@ara-worblental.ch www.ara-worblental.ch Konzept und Realisation www.samtundsonders.ch Druck www.coloroffset.ch
3 Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis Wundersames Wasser 4 Abwasser früher 5 ARA Worblental Die Leistung 7 ARA Worblental Die Reinigungsprozesse 8 ARA Worblental Das Unternehmen 10 Der blaue Planet 12 Die Schweiz Wasserschloss Europas 13 Tipps zur Wassernutzung 14
4 Wasser Wundersames Wasser Wundersames heute kommt dem Wasser in den meisten Religionen der Welt eine Sonderstellung zu, besonders dort, wo das Überleben vom Lösen der Wasserprobleme abhängt. Die grosse Bedeutung von Wasser H 2 O bezeichnet die chemische Verbindung von Wasser: Es besteht aus Molekülen, gebildet aus je zwei Wasserstoffatomen und einem Sauerstoffatom. Diese verhältnismässig junge Erkenntnis war und ist Basis für eine ganze Reihe weiterer Forschungserkenntnisse. Was der Mensch aber schon seit Urzeiten weiss: Wasser ist überlebensnotwendig für Menschen, Tiere und Pflanzen. Von den ersten sesshaft werdenden Menschen zu den Hochkulturen der Antike über das Mittelalter bis zur Neuzeit bestand ein ständiger Konflikt zwischen zu viel und zu wenig Wasser, zwischen Dürren, welche die Ernte vernichteten und Hochwasser, welches Leben und Besitz bedrohte. Wasser wurde auch zum Gegenstand der Mythologie und der Naturphilosophie. Noch Im Verlaufe seiner Entwicklungsgeschichte hat der Mensch entdeckt, wie er sich Wasser auch noch nutzbar machen kann: Zum Beispiel als Transportweg, um schwere Güter und Passagiere mit Schiffen zu transportieren, oder als Energieträger, dessen Energie in andere Energie wie Strom umgewandelt werden kann. Die Entdeckung, dass man Wasserdampf zum Antreiben von Maschinen einsetzen kann, war bahnbrechend sie hat das Industriezeitalter und somit einen wahren Entwicklungsschub in der Menschheitsgeschichte eingeläutet. Aber auch zum Löschen von Feuer, in Form von Eis oder Dampf zum Haltbarmachen von Lebensmitteln oder für Wellness und Freizeitvergnügen wird Wasser überall auf der Welt genutzt. Somit ist Wasser ein wichtiger Faktor für Entwicklung und Wirtschaft.
5 früher Abwasser früher Abwasser Bis 1860 führten in der Stadt Bern sogenannte «Ehgräben» die Abfälle und Abwässer aus der Stadt in die Aare, indem sie regelmässig mit Stadtbachwasser gespült wurden. Als Verbindungskanäle zwischen Stadtbach und Ehgräben dienten Spüldolen. Die meisten Ehgräben dürften zu dieser Zeit noch offen gewesen sein. Kurz vor der Einmündung der Ehgräben in die Aare befanden sich sogenannte Morastsammler, die den Schlamm zurückhielten, welcher schliesslich als Dünger verwertet wurde. Morastsammler gab es beispielsweise an der Langmauer, im Marzili oder am Abhang hinter dem Waisenhaus. Dabei stand nicht die Reinhaltung des Aarewassers im Vordergrund, sondern die Nutzung des Schlamms als Düngemittel. Bis in die 1860er-Jahre waren Morastsammler gewinnbringende Anlagen, danach fand durch die zunehmende Hygienebewegung ein Umdenken statt, die Preise für den Dünger sanken. Auslöser für die verstärkte Auseinandersetzung mit der Abwasserentsorgung waren die seit den 1830er-Jahren auftretenden Cholera- und Typhus-Epidemien. Die Propagierung vermehrter Sauberkeit als Mittel zur Seuchenprophylaxe sensibilisierte die Bevölkerung gegenüber möglichen Krankheitsherden wie offenen Senkgruben und Ehgräben. Die im letzten Drittel des 19. Jahr hunderts intensivierte Städtereinigung wurde vor allem von Medizinern beeinflusst, die sich für die Verbesserung der Lebensverhältnisse in den Städten einsetzten. Diese WC-Schüssel wurde um 1900 in einem Berner Altstadthaus eingebaut. Sie befindet sich heute im Bernischen Historischen Museum. Wasserklosetts wurden in Bern seit den 1870er-Jahren installiert und gewährleisteten eine geruchlose Verbindung von den Haushalten zur Schwemmkanalisation. Dass der Gebrauch einer Wasserspülung am Anfang nicht selbstverständlich war, zeigt das Schild an der Wand, welches dazu auffordert, nach Benutzung der Toilette die Kette zu ziehen.
6 Abtrittpumpe Der Gemeinderat der Stadt Bern beschloss 1868 die Anschaffung einer Abtrittentleerungspumpe. Diese konnte sich aber nicht durchsetzen, da die Entsorgung des Schlamms zunehmend zu einem Problem wurde. Die erste Kläranlage Mit dem Bevölkerungswachstum und dem steigenden Wasserkonsum konnten die Abwässer nicht länger unbehandelt in Flüsse und Seen geleitet werden. Die erste mechanisch-biologische Kläranlage der Schweiz wurde 1914 in St. Gallen in Betrieb genommen. Abtrittpumpe. Bei der abgebildeten Schiettinger- oder New Yorker Pumpe aus dem Jahr 1865 wurde der Grubeninhalt mittels einer Handkurbel über ein Druckrohr in den Kesselwagen geleitet. Zusätzlich verfügte die Maschine über einen Apparat zum Abbrennen der Grubengase. Kübelsystem Zur gleichen Zeit wurde das Kübelsystem vor allem in öffentlichen Gebäuden wie Schulhäusern und Spitälern eingesetzt, denn gerade da konnte die Sanitätskommission am ehesten ihren Einfluss geltend machen. Der Abtritt wurde an einen Kübel angeschlossen. Mit Pferdewagen holte man die vollen Kübel ab und ersetzte sie wieder durch leere. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts begann in Bern der planmässige, gesamtstädtische Bau von Hauptsammelkanälen auf öffentlichem Boden mit Anschlüssen der privaten Häuser. Die Abtritte wurden an das gesamtstädtische Netz angeschlossen und die Fäkalstoffe in das nächstgelegene Fliessgewässer oder auf Rieselfelder abgeleitet (Schwemmkanalisation). Die neuen Reinlichkeitsvorschriften erhöhten die Nachfrage nach Hygienemöbeln wie Badewannen, Duschen, Toilettentischen, Bidets und Wasserklosetts. Anfang des 20. Jahrhunderts wurden in Europa immer mehr Haushalte an die Trinkwasserversorgung angeschlossen. Mit diesem Komfort stieg der Wasserverbrauch drastisch. Auch die Klosetts wurden hygienischer und komfortabler, Spülaborte verdrängten die Plumpsklos. In den Städten wurden die offenen Abwassergräben abgedeckt, und immer mehr Siedlungen wurden an Kanalisationsnetze angeschlossen. Das Gewässerschutzgesetz Die grosse industrielle und gewerbliche Entwicklung führte nach dem Zweiten Weltkrieg zu einer enormen zusätzlichen Verschmutzung der Gewässer. Alarmierende Nachrichten von Badeverboten und Fischsterben häuften sich. Der Bau von Kläranlagen wurde auch in ländlichen Gegenden unumgänglich. Ein eigentlicher Bau-Boom erfolgte in den 60er Jahren, vor allem in den städtischen Agglomerationen. 1992 trat das Gewässerschutzgesetz in Kraft. Dieses Gesetz bezweckt, die Gewässer vor nachteiligen Einwirkungen zu schützen. Es dient insbesondere: der Gesundheit von Menschen, Tieren und Pflanzen; der Sicherstellung und haushälterischen Nutzung des Trink- und Brauchwassers; der Erhaltung natürlicher Lebensräume für die einheimische Tier- und Pflanzenwelt; der Erhaltung von Fischgewässern; der Erhaltung der Gewässer als Landschaftselemente; der landwirtschaftlichen Bewässerung; der Benützung zur Erholung; der Sicherung der natürlichen Funktion des Wasserkreislaufs. Auszüge aus der Publikation «Von der Cloaken frage zur Schwemmkanalisation. Die Abwasser entsorgung in der Stadt Bern 1850 1900» von Ruth Stalder, Historikerin, Bern
7 ARA Worblental Die Leistung ARA Worblental Die Leistung Heute sind 97 % der Schweizerinnen und Schweizer an eine Kläranlage angeschlossen das ist eine der höchsten Raten weltweit. Wie rasant diese Entwicklung vor sich ging, zeigt die Tatsache, dass 1965 diese Zahl erst bei 14 % lag. Die Schweizer Abwasserreinigungsanlagen gelten als die leistungsstärksten der Welt. Die ARA Worblental ist eine von ca. 800 dieser Anlagen in der Schweiz. Sie reinigt Abwasser aus Haushalten von ca. 65 000 Einwohnern sowie aus Gewerbe- und Industriebetrieben von 10 Gemeinden und zwei Vertragspartnern. Der Normalzufluss dieses Abwasser-Mix beträgt während des Tages bis 600 Liter pro Sekunde oder rund 30 000 m 3 pro Tag. Zollikofen Bolligen Vechigen Arni Ittigen UPD * Ostermundigen Stettlen Worb Biglen Schlosswil Trimstein * ARA Worblental Verbandskanal Gemeindekanalisation Regenüberlaufbecken Regenüberlaufbecken geplant Druckleitung Abwasserpumpwerk Schlammpipeline ARA Region Bern AG * Vertragspartner
8 ARA Worblental Die Reinigungsprozesse ARA Worblental Die Reinigungsprozesse Mechanische Reinigung Grobrechenanlage 1 Das Rohabwasser aus den Zuflüssen Worblen - tal und Zollikofen durchfliesst als erstes die beiden Grobrechen. Diese sind im Durchflussquerschnitt des Abwasserstroms eingebaut und halten mit einem Stababstand von 25 mm die groben Feststoffe zurück. Die Feststoffe werden mit Hilfe der Rechengutpresse volumenreduziert, entwässert und in der Kehrichtverbrennungsanlage entsorgt. Sandfang 2 Als nächstes durchfliesst das Abwasser den Sandfang, wo Sand und andere gut absetzbare Stoffe vom Abwasser getrennt werden. Durch das Eintragen von Luft werden die leichten organischen Substanzen in Schwebe gehalten und durchfliessen den Sandfang. Die schwereren, meist mineralischen Teile sinken ab und werden mit einer Räumeinrichtung und Pumpen in die Sandwaschanlage gefördert, von wo aus sie zur Entsorgung in eine Inertdeponie abgeführt werden. Feinrechenanlage 3 Das von groben Stoffen gereinigte Abwasser durchfliesst jetzt die Feinrechenanlage. In diesem Rechen mit einem Stababstand von 3 mm werden auch die kleineren ungelösten Stoffe wie z.b. Wattestäbchen, Kerne und Papierteile zurückbehalten. Vorklärbecken 4 In den beiden Vorklärbecken werden die im Abwasser verbliebenen ungelösten festen organischen und mineralischen Stoffe durch Reduzierung der Fliessgeschwindigkeit und Ausnützung der Schwerkraft abgetrennt. Die spezifisch schwereren Stoffe setzen sich am Boden ab, die leichteren bleiben in der Schwebe. Die so abgetrennten Stoffe werden mit einer Räumeranlage gesammelt und in die Schlammbehandlungs anlage gepumpt. Das Abwasser, das jetzt grösstenteils nur noch gelöste Verunreinigungen enthält, wird am Ende der Vorklärbecken auf die Belebtschlamm- und die Festbettanlage aufgeteilt. Zulauf Zollikofen Zulauf Festbettanlage 7 11 10 12 9
9 Biologische Reinigung Belebtschlammanlage 5 Das Belebtschlammverfahren ist das meistverbreitete biologische Reinigungsverfahren in der Schweiz. Die Elimination der Kohlenstoffverbindungen erfolgt aerob, d.h. unter Verwendung von Luftsauerstoff, durch den biologischen Abbau von partikulärem und gelöstem Substrat, unter Bildung von Biomasse und Kohlendioxid. Das vorgeklärte Abwasser durchfliesst die Belebtschlammbecken, in welchen verschiedenartige Bakterien (Mikroorganismen), zusammengeballt als Schlammflocken, in der Schwebe gehalten werden. Diese veratmen mit Hilfe von Luftsauerstoff die gelösten und teilweise auch die partikulären Verunreinigungen. Nachklärbecken 6 In den Nachklärbecken werden unter Ausnützung der Schwerkraft wie in den Vorklärbecken die Schlammflocken vom Wasser getrennt und als Schlamm der weiteren Behandlung zugeführt. Das jetzt gereinigte Abwasser verlässt hier die Anlage und wird über die Aare wieder dem Wasserkreislauf zugeführt. Festbettanlage 7 Ein Teil des Abwassers aus den Vorklärbecken wird in die Festbettanlage geleitet, wo primär Kohlenstoffverbindungen abgebaut werden. Zusätzlich wird in einem komplizierten Verfahren einerseits Ammonium zu Nitrat oxidiert (Nitrifikation), andererseits auch Stickstoff, welcher im Nitrat gebunden ist, in gasförmigen Stickstoff umgewandelt (Denitrifikation). Das so gereinigte Abwasser verlässt hier die Anlage und wird in die Aare geleitet. Der beim Reinigungsprozess entstandene Schlamm wird wiederum der Schlammbehandlung zugeführt. Schlammbehandlung Schlammsiebung 8 Die im Schlamm aus dem Vorklärbecken enthaltenen Grobstoffe wie Hygieneartikel, Haare, etc. werden unter Druck ausgesiebt und mit dem Rechengut in der Kehrichtverbrennungsanlage entsorgt. Schlammeindickung 9 Der Überschuss-Schlamm aus den Nachklärbecken (Biologieschlamm) und dem Festbett ist sehr dünnflüssig. Zur Volumenreduktion wird dieser in Zentrifugen maschinell eingedickt. Schlammverwertung Faulung /Trocknung 10 Der Schlamm aus der Vorklärung und der Biologie wird nach der Schlammbehandlung zur Ausfaulung in die Faulräume gepumpt. Bei einer Temperatur von zirka 38 C werden die organischen Verbindungen durch Hydrolyse zu Methangas und CO 2 umgewandelt. Der ausgefaulte Schlamm wird nun in Nacheindicker 11 gefördert, wo er sich absetzt (Eindickung), bevor er durch eine Druckleitung in die nahe gelegene ARA Region Bern AG gepumpt wird. Durch Entwässern und Trocknen entsteht ein Brennstoff, welcher vorwiegend in der Zementindustrie genutzt wird. Gasverwertung 12 Das in der Schlammfaulung entstandene Klärgas (Methangas) ist ein hochwertiger Energieträger. Es wird in Blockheizkraftwerken der ARA zu elektrischem Strom und Wärmeenergie umgewandelt. Damit kann der betriebseigene Strombedarf zu ca. zwei Drittel gedeckt werden, der betriebseigene Wärmebedarf sogar zu 100 %. Die ARA Worblental ist bezüglich Energiehaushalt somit weitgehend selbsttragend und gehört dadurch zu den fortschrittlichsten Abwasserreinigungsanlagen in der Schweiz. Zulauf Worblental 8 1 4 2 5 10 3 6 9
10 ARA Worblental Das Unternehmen ARA Worblental Das Unternehmen Leitbild Die Abwasser-Reinigungsanlage Worblental ist ein Dienstleistungsunternehmen im Umweltbereich. Die uns übertragenen Aufgaben erfüllen wir im Interesse unserer Verbands gemeinden mit minimalem administrativem Aufwand in einem optimalen Kosten-Nutzen-Verhältnis. Wir investieren die zur Verfügung stehenden Mittel nach den neusten Erkenntnissen effizient für sämtliche Prozesse im Zusammenhang mit der Abwasserreinigung und für eine intakte Umwelt. Qualität wird in allen Bereichen gross geschrieben und die Sicherheit von Mensch und Umwelt ist uns wichtig. Im Umgang mit den Verbandsgemeinden, den Amtsstellen von Bund und Kanton, mit privaten Instanzen sowie mit der Bevölkerung unseres Verbandsgebietes sind wir unbürokratisch, zuvorkommend und hilfsbereit.
11 Organisation Rechnungsprüfungsorgan Verbandsgemeinden Abgeordnetenversammlung Vorstand / Präsident Geschäftsführer Projektleiter Sekretariat Leiterin Finanz- und Rechnungswesen Betriebsleiter Betriebswerkmeister Betrieb Legende: Verbandsorganisation Geschäftsleitung
12 blaue Planet Der blaue Planet Der Ohne Wasser kein Leben Ohne Wasser gibt es kein Leben so wie wir es kennen und definieren. Über 70 % der Erde ist mit Wasser bedeckt. Ungleiche Verteilung Dieses Trinkwasser ist aber ungleich verteilt: 60 % der Süsswasser-Ressourcen befinden sich in 9 Ländern (Brasilien, Russland, USA, Kanada, China, Indonesien, Indien, Kolumbien und Peru). Im Gegensatz dazu besitzen einige Länder des Nahen Ostens praktisch kein Süsswasser. Der durchschnittliche Wasserverbrauch (Trinkwasser, Küche, Waschküche, Bad) beläuft sich in der Schweiz pro Person auf ca. 170 Liter pro Tag. In den industrialisierten Staaten wird bei einer einzigen Toilettenspülung soviel Wasser verbraucht, wie in Entwicklungsländern einer Person pro Tag zum Trinken, Waschen und Putzen zur Verfügung stehen. Vom gesamten Wasservorkommen auf der Erde sind 97 % in Form von Salzwasser in den Weltmeeren vorhanden. Von den verbleibenden 3 % Süsswasser ist das meiste als Eis in Gletschern, Polen und Dauerfrostböden gebunden und somit nicht direkt nutzbar. Vom gesamten Wasservorkommen auf unserem Planeten sind nur gerade mal 0,3 % als Trinkwasser nutzbar. 29 Länder in Afrika und Asien leiden unter Wasserknappheit. 1,2 Milliarden Menschen haben grundsätzlich zu wenig Trinkwasser und die Trinkwasserqualität ist oftmals sehr mangelhaft. 2,6 Milliarden Menschen haben keinen Zugang zu sanitären Einrichtungen für Abwasser. Diese Mängel führen jährlich zum Tod von etwa 4 Millionen Menschen. Angesichts dieser Zahlen wird einem bewusst, wie wertvoll sauberes Trinkwasser und wichtig eine funktionierende Abwasseraufbereitung ist. Es gibt also viele Gründe, sorgsam mit unserem Wasser umzugehen.
13 Die Schweiz Wasserschloss Europas Die Schweiz Wasserschloss Europas Die Schweiz ist reich an Trinkwasser wie kaum ein anderes Land. Der Regen sammelt sich im Gebirge und fliesst zu Tal. Durch unsere Bäche, Flüsse und Seen fliesst es dem Meer entgegen und durchquert auf seinem Weg weitere Länder. Der Rhein transportiert ca. 2 330 m 3 Wasser pro Sekunde nach Deutschland, die Rhone 1 800 m 3 nach Frankreich, der Ticino 1 500 m 3 nach Italien und der Inn 730 m 3 nach Österreich. Gerade weil wir in der Schweiz das Privileg haben, an der Quelle von sauberem Wasser zu leben, tragen wir eine grosse Verantwortung für den Umgang mit dem Wasser, das wir an die Nachbarländer weitergeben.
14 zur Wassernutzung Tipps zur Wassernutzung Tipps Wasser möglichst wenig belasten Putz- und Abwaschmittel Reinigungsmittel belasten die Kläranlagen. Verhältnismässig wenig belastend sind altbewährte Putzmittel wie Schmierseife, Essig und Sprit oder entsprechend deklarierte Reinigungsmittel. Die Verwendung von Mikrofaserprodukten erübrigt oftmals den Einsatz von Reinigungsmitteln. Waschmittel Waschmittel richtig dosieren. Empfehlungen der Waschmittelhersteller auf der Packung beachten. Hygiene-Abfall und Speisereste Watte, Wattestäbchen, Binden, Tampons, Kondome, Strümpfe, Katzenstreu, Speisereste etc. gehören nicht ins Klo, denn diese Abfälle können Kanalisationsleitungen verstopfen und belasten Kläranlagen und Gewässer unnötig. Speisereste in der Kanalisation verschärfen zudem das Problem mit der Rattenpopulation. Also: Hygiene-Abfall und Speisereste im Kehrichtsack entsorgen. Medikamente Nicht mehr benötigte Medikamente und Medikamente mit abgelaufenem Verfalldatum bitte nie in den Hausmüll geben oder wegspülen, sondern in der Apotheke der fachgerechten Entsorgung zuführen. Öl und Chemikalien Öl bitte nie wegspülen, sondern separat sammeln und bei der Sammelstelle abgeben. Kleinere Mengen mit Haushaltpapier oder Lappen aufwischen und mit dem Kehricht entsorgen. Wasserhärte in der Schweiz weich: 0 15 fh hart: 15 25 fh sehr hart: > 25 fh Chemikalien (Benzin, Laugen, Säuren, Pinselreiniger, Verdünner, Lösungsmittel, Leim, Farben und Farbstoffe, Chemikalien aus Fotolabors, Pflanzenschutzmittel, Düngemittel, Medikamente) keinesfalls wegspülen, sondern separat sammeln und der Verkaufsstelle oder der örtlichen Sammelstelle übergeben.
15 Wasser sparen WC-Spülung Moderne Spülkasten sind mit einer Stopptaste oder mit zwei Tasten für das kleine und für das grosse Geschäft ausgerüstet. Nur Spülkasten mit Spartasten kaufen, die weniger als 6 Liter Wasser benötigen. Spartasten im Alltag auch benützen. Dusche Bad Duschen statt baden. Beim Duschen werden ca. 50 Liter Wasser verbraucht, beim Baden hingegen ca. 200 Liter. Beim Einseifen, Zähneputzen und Rasieren das Wasser abstellen. Unterhalt Tropfende Wasserhahnen und undichte Spülkasten reparieren. Ein tropfender Wasserhahn verliert pro Stunde ohne weiteres einen Liter Wasser. Pro Jahr sind das fast 9 000 Liter. Bei einem undichten Spülkasten ist der Wasserverlust noch höher. Armaturen Durchflussbegrenzer und Mischarmaturen installieren. Damit wird weniger Wasser verbraucht als mit herkömmlichen Zweigriffarmaturen. Abwasch Nicht unter laufendem Wasser vorspülen oder abwaschen. Denn dabei wird ein Mehrfaches der Wassermenge verbraucht, die ein gefüllter Spültrog benötigt. Geschirrspüler und Waschmaschine Geschirrspüler und Waschmaschinen nur in Betrieb setzen, wenn sie ganz gefüllt sind. Mit Sparprogrammen lassen sich zusätzlich Wasser und Energie sparen. Beim Kauf der Maschinen auf den Wasserverbrauch achten. Moderne Geräte kommen mit einem Bruchteil der bisher üblichen Wassermenge aus. Prüfen Sie vor dem Kauf das Energielabel es gibt Auskunft über den Wasserund Energieverbrauch des Geräts. Garten Garten am Abend giessen, so verdunstet weniger Feuchtigkeit. Die Pflanzen erholen sich so über Nacht und überstehen den nächsten heissen Tag besser. Pflanzen mit Regenwasser giessen das spart Trinkwasser und bekommt den Pflanzen besser als Leitungswasser. Rasen nicht zu oft schneiden, so hält er die Feuchtigkeit besser zurück. Rasen nicht bewässern, denn Rasen ist äusserst widerstandsfähig und übersteht Trockenzeiten gut. Plätze Plätze wischen statt abspritzen. Auto Auto nicht zu oft, und wenn, dann in Waschanlagen reinigen, denn dort wird das Wasser teilweise rezykliert. Regenwasser nutzen Wer die Möglichkeit hat, Regenwasser zu sammeln und zu nutzen, verbraucht entsprechend weniger Trinkwasser. Nähere Informationen dazu erteilt Ihnen die Baubehörde Ihrer Gemeindeverwaltung.
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