Steilwandsaison 2000 Routenbeschriebe

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Transkript:

Steilwandsaison 2000 Routenbeschriebe Nach dem Erfolgreichen Frühling 1999, gabs in meinem Kopf nur ein Ziel, im Jahr 2000 noch einen draufsetzen. Ich hatte mir für diesen Frühling einige grosse Projekte vorgenommen, es sollte nur an den Verhältnissen liegen. Frau Holle jedoch meinte es in diesem Winter sehr gut mit den Wintersportlern und liess bereits im November beträchtlich Schnee fallen. In Höhenlagen um die 1500m liegt im März fast doppelt so viel Schnee wie im langjährigen Durchschnitt. Gute Voraussetzungen also. Schon im Januar und Februar konnte man sich an steileres Gelände herantasten, so dass im März die Form schon gut stimmte. Nachfolgend einige Routenbeschriebe. Tannhorn 2221 m Nordwand Grasmadli und Schnee Entlebuch, Rothornkette LK 1:25000, 1189 Sörenberg und 1209 Brienz Aus dem Waldemmental gut einsichtbare Nordwand, bestehend aus steilen Grasflanken und splitrigem Kalkfelsen, nur in schneereichen Wintern zu empfehlen Erstbegehung: Aufstieg: Thomas Lipp und Marcel Steurer, 11 März 2000 Skiabfahrt: Marcel Steurer, 11. März 2000 550m hohe Wand, bis 70 steil SS- für den Aufstieg, EX für die Abfahrt Zugang: Von Sörenberg auf Fahrstrasse in Richtung Salwideli und weiter zur Alp Schneebergli P 1215m, von da über Chüblisbüel und Sitenegg zum Wandfuss 1650m. Routenverlauf: Vom Wandfuss zuerst durch eines der drei engen Couloirs auf das grosse Schneefeld, ca. 42 Grad, und auf diesem bis zu seinem oberen rechten Ende Aufsteigen, ca. 1900m. Nun durch immer steiler werdendes Gelände bis unter einen Felsaufschwung 55, und dann ca. 80m Quergang leicht ansteigend in das vom Gipfel herunterziehende Couloir, bis 70. In der Fallinie das Gipfelcouloir 55 heraufklettern bis man 20m unter dem Gipfel den Grat erreicht. Abstieg: Über den S-W Grat bis in den ersten Sattel und dann über einen Nordwesthang zurück zur Sitenegg Bei der Befahrung folgte Marcel Steurer genau der Aufstiegsroute. Die ganze Route wurde durchgehend mit Ski befahren. Bei der sehr steilen Traverse wurde im Aufstieg eine kleine Rampe gehackt. Schwierigkeit für die Befahrung: EX

Graustock 2661m Nordwand Nerven auf Ski Engelberg, Titlis LK 1:25000, 1191 Engelberg, 1210 Innertkirchen und 1190 Melchtal Die Graustock Nordwand liegt direkt über der Talabfahrt des Skigebiets Titlis-Jochpass. In dieser Wand befinden sich mehrere Routen von Robert Jasper, unter anderem Nerven auf Eis und Schwarzwaldklinik. Den besten Einblick in die Wand hat man mit einem guten Fernglas vom Skigebiet Brunni. Man sieht Die Wand aber auch schon bei der Anfahrt nach Engelberg. Erstbefahrung: Mit Ski, Marcel Steurer, 25 März 2000 800 m hohe Steilwand mit versteckten Couloirs, anhaltend 60 steil EX+ für die Abfahrt Die Abfahrt erfolgte nicht direkt vom Gipfel aus, die Einfahrt ist bei Punkt 2542m, etwas Östlich des Hauptgipfels. Dieser Punkt ist auf der Südseite, vom Jochpass aus einfach zu erreichen, empfohlen wird aber der vorherige Aufstieg über die Route. Zugang: Von Engelberg mit der Titlisbahn bis Station Trüebsee und weiter in Richtung Talabfahrt. Der Abfahrt folgen bis zum Chalberdössli und von da zum Wandfuss bei P. 1773. Routenverlauf: Das ste ist das finden der Route (siehe Topo). Sie verläuft immer leicht links haltend über sehr steile Schneeflanken ca. 50-55 steil bis auf 2240m. Danach folgt ein vom Wandfuss aus kaum sichtbares Couloir (80m 60 ), das auf einen Schneerücken führt. Nach diesem Rücken kommt man in ein anderes Couloir welches dann auf das grosse Schneeband führt. Dieses Schneeband wird nach links bis zur grossen Wächte traversiert, ca.400m. Über die Wächte zu Punkt 2542m und weiter zum Gipfel. Auf dem Schneeband (Name auf LK) traversieren bis oberhalb eines grossen Pfeilers 2420m. Rechts des Pfeilers in ein Couloir, das sich nach 40m verzweigt. Dem aus Skifahrersicht linken Couloir (50 ) folgen bis zu seinem Ende, sehr ausgesetzt über 400m senkrechten Felsen. Anschliessend auf den gut sichtbaren Rücken traversieren, 55 Grad, über diesen abschwingen in das von da aus sichtbare versteckte Couloir. Durch dieses 80m hohe und durchgehed 60 steile Couloir auf ein grosses Schneefeld, 50 steil. Diesem Rampenähnlichen Schneefeld bis zu seinem unteren linken ende folgen. Hier wird s nochmals heikel, man muss sich diese Stelle gut anschauen, sie befindet sich über und teilweise auch im Wassereis und ist nochmals an die 60 Grad steil. Kurz aber nicht zu unterschätzen, denn ein Sturz müsste auch hier noch tödlich enden. Nach dieser Wasserfallstelle leicht links haltend zum Abschlusshang, auslaufend. EX+ für die Abfahrt

Bristen 3072m Nordwestwand Urinelli Couloir Kt.Uri, Bristen LK 1:25000, 1212 Amsteg Wenn man vom Urnersee in Richtung Gotthard fährt, ragt mitten aus dem Tal die mächtige Pyramide hinauf. Die Nordwestwand ist am besten vom kleinen Dörfchen Intschi aus einsehbar. Wer die Wand von hier aus in der Abendsonne betrachtet, wird ihre Anziehungskraft spüren. Die Höhe dieser Wand darf durchaus mit dem Marinelli Couloir in der Monte Rosa Ostwand verglichen werden. Vom Gipfel bis zur Autobahn sind es 2400 Höhenmeter Erstbefahrung: Mit Ski, Marcel Steurer, 3. April 2000 1500m Steilabfahrt (2400 bis zur Autobahn), etwas über 50 Grad. AS für die Abfahrt Zugang: Von Amsteg auf Fahrstrasse in Richtung Bristen Dorf, bei St.Anton rechts abbiegen bis kurz unterhalb der Alp Hagglisberg, ca. 900müM.. Spätestens ab hier ist die Fortbewegung nur noch aus eigener Kraft möglich. Routenverlauf: Normalroute, der grösste teil kann mit Fellen aufgestiegen werden. Auf steilen Waldwegen zur Alp Blacki und weiter zum Bristensee. Von da über die steile Nordflanke hoch bis 2600m und weiter über den Nordost, später Nordgrat in meist einfacher Kletterei auf den Gipfel. Bei guten Verhältnissen können die Skier auf dem Gipfel angeschnallt werden. Die Einfahrt in die Nordwestwand erfolgt etwas nördlich vom Gipfel, deutlich zu erkennen. Die ersten 80m werden in der Fallinie bewältigt, 50 Grad, danach folgt eine rechtstraverse zu einem S- förmigen Couloir. Durch dieses etwas über 45 steile Couloir gelangt man auf einer Höhe von 2700m in das deutliche Hauptcouloir dieser Wand. Durch diesen Hauptgraben abfahren bis auf eine Höhe von 2460m, nach rechts über einen Rücken Queren bis man erneut oberhalb einer riesigen Schneeflanke steht. Über diese Schneeflanke abfahren bis ein deutliches Schneeband nach rechts fortzieht. Ab hier ist die Routenwahl stark von den Verhältnissen abhängig, heikel. Genaues anschauen im voraus ist unerlässlich. Das beste ist es wahrscheinlich, dieses Schneeband so weit wie möglich nach rechts zu traversieren und sich da eine Lücke zu suchen, event. Abseilen (10 bis 20m). Nach dieser letzten anspruchsvollen Stelle folgt noch die lange Traverse zur Aufstiegsroute. Bei super Verhältnissen kann aber auch über das Teiftal bis zur Reuss abgefahren werden.

Hangendgletscherhorn 3292m Nordwandcouloir Haslischlauch Urbachtal, Gauli LK 1:25000, 1230 Guttannen Bei der Abfahrt über die Sustenpassstrasse in Richtung Innertkirchen sieht man unterhalb von Wiler direkt in die Nordwand des Hangendgletscherhorn. Unverkennbar ist dabei das Nordwandcouloir, bei dessen Anblick einem das Wasser im Mund zusammenläuft. Noch besser einzusehen ist diese Rinne bei der Fahrt ins Urbachtal, wenn man ins Tal hineinfährt, erhebt sich die mächtige Wand eindrücklich am Talende. Erstbesteigung: Klaus Kubiena und Erich Vanis im Juni 1968, Erstbefahrung: Mit Ski, Marcel Frank und Marcel Steurer, 10 Mai 2000 800m Steilabfahrt, bis 60 steil. EX für die Abfahrt Ausgangspunkt für das Hangengletscherhorn ist die Gaulihütte, Skitourenführer Berner Alpen Ost. Um eine solche Wand mit Skiern zu befahren ist ein vorheriger Aufstieg über die Route immer sinnvoll. Beschreibung: Im Buch von Erich Vanis, Im steilen Eis, 80 Eiswände der Alpen, BLV Verlag. Die Erstbefahrer haben den gemütlicheren Aufstieg über die Gaulihütte dem Aufstieg durch die Wand vorgezogen. Zugang: Von der Gaulihütte folgt man der Skitourenroute auf das Hangendgletscherhorn. Die Einfahrt in die Nordwand befindet sich auf ca. 3100m, direkt unter dem ersten grossen Felsaufschwung des Ostgrates. Das ästhetisch schönste an dieser Wand ist eindeutig das über 700 m hohe Couloir, das sich in der Gipfelfalllinie befindet. Die Schwierigkeit liegt aber darin, dieses Couloir zu erreichen. Von der Einfahrt bei 3100m folgt man den felsdurchsetzten Schneebändern immer leicht nach links, bis man sich im zentralen Couloir befindet. Die Wahl der Abfahrtslinie hängt stark von den Verhältnissen ab. Man wird aber kaum darum herumkommen, einige bis zu 60 steile Passagen zu befahren. Diese Einfahrtsvariante ist aber durchaus ohne Seilhilfe machbar. Die Erstbefahrer sind an den steilsten stellen nur abgerutscht. Sobald man sich dann im 45 steilen Zentralcouloir befindet, ist der Rest der Abfahrt sehr logisch und bei guten verhältnissen ein reiner Genuss.

Dom 4545 m Ostwandcouloir Weisse Fee Mischabelgruppe, Wallis LK: 1:25000, Randa 1328 Erstbesteigung: Die Ostwand des Dom erhebt sich hoch über dem Saas-Tal mitten in der Mischabelgruppe. Das beschriebene Couloir kann aber aus dem Saas-Tal nicht genau eingesehen werden, ist von Felsen verdeckt und ganz leicht Richtung Süden gerichtet. Einen sehr guten Einblick in dieses Ostwandcouloir hat man aber vom Skigebiet Mittelalalin, Felskinn oder eben von der Längfluh. Ersbesteigung des Couloirs unbekannt, die Rippe rechts vom Couloir wurde 1875 durch D. + W. Puckle, J. Petrus und L. Noti Begangen. Erstbefahrung: Mit Ski, Marcel Steurer am 26. Juni 2000 1000m Steilabfahrt bis 55 Grad steil. Ex- für die Abfahrt Die Ostwand des Dom ist von der Saaser Seite nur über den immer sehr stark zerklüfteten Feegletscher erreichbar. Beschrieb im Führer Walliser Alpen 5 Route 313. Bei der Erstbefahrung kam Marcel Steurer von der Randa Seite auf den Gipfel. Bekanntlich gehört der Normalweg auf den Dom zu den einfacheren Anstiegen auf einen 4000er. Die Einfahrt in die Ostwand kann direkt vom Gipfelkreuz aus unternommen werden. Der Gipfel des Dom hat ein wunderschönes und fest verankertes Gipfelkreuz, es eignet sich also auch optimal als Abseilverankerung. Bei viel Schnee kann diese stelle vielleicht sogar auch abgefahren werden, der Erstbefahrer hat 20 Meter abgeseilt. Man befindet sich nun in einem deutlichen Couloir, welchem man folgt, bis es nach etwa 200 Höhenmetern sehr eng wird, Steilheit bis da, gut 50 Grad. Nun folgt eine Engpassage 55, je nach Schnee, ca. 1,5 Meter breit, diese etwa 10 Meter abrutschen. Nach dieser Engpassage muss man unbedingt sofort ins linke (nördliche) Couloir wechseln, welchem man danach ohne Unterbruch bis zum Wandfuss folgen kann. Ein weiteres Abenteuer folgt des Bergschrundes mit der Überquerung des Feegletschers, welcher immer stark zerschrundet ist. Man kann den Gletscher bei der Abfahrt durch das Couloir aber gut studieren. Je nach verhältnissen kann zur Längflue oder zum Spielboden abgefahren werden.

Schwierigkeit Wie eine Route tatsächlich ist, hat neben der Lawinensituation und dem Wetter eine Zentrale Bedeutung. Die Schwierigkeit muss bei der Tourenplanung unbedingt beachtet werden, denn bei einer zu en Tourenwahl begibt man sich unter Umständen in Lebensgefahr. Der untenstehende Beschreibungskopf wurde aus der Welzenbach Skala abgeleitet. Anselme Baud, inzwischen zu einer legende unter den Steilwandfahren geworden, hat mit dieser Art von Bewertung begonnen. Diese Skala geht immer von guten Verhältnissen aus, klar ist, dass bei schlechten Verhältnissen die Schwierigkeiten entsprechend höher sind. Schwierigkeitsgad Steilheit Ausgesetztheit Geländeform Engpässe S (- +) Über 40 Rutschwege, teilweise in Steilstufen abbrechend (Lebensgefahr) Steilhänge ohne Ausweichmöglichkeit, Hindernisse erfordern eine ausgereifte Fahrtechnick Engpässe lang und steil, Kurzschwingen noch möglich SS (- +) sehr Über 45 Lange Rutschwege in Steilstufen abbrechend (Lebensgefahr) Allgemein sehr steiles Gelände, mit Felsstufen durchsetzt, viele Hindernisse in kurzer Folge Engpässe lang und sehr steil, Kurzschwingen nur bei guten verhältnissen möglich AS (- +) äusserst Über 50 Äusserst ausgesetzt Sturz mit grosser Wahrscheinlichkeit tödlich Äusserst steile Flanken oder Couloirs, keine Erholungsmöglichkeiten Engpässe lang und sehr steil, nur Quersprünge und Abrutschen möglich EX (- +) extrem Über 55 Extrem ausgesetzt Psychische Herausforderung Extreme Steilwände und Couloirs, teilweise grosse klassische Routen Steilstellen sind extrem lang, jeder Quersprung ist eine Bewegung am Limit AbS abscheulich ab 60 Extrem Ausgesetzt Das ultimative Limit Extreme Steilwände selbst gute Alpinisten sind hier bereits im Aufstieg gefordert Quersprünge, Abrutschen in extremstem Gelände