Einleitung: Wer Tiere quält, ist unbeseelt Und Gottes guter Geist im fehlt. Mag` noch so vornehm drein er schau n, man sollte niemals ihm vertrau n. J.W.v. Goethe Ich möchte Euch allen, die Spike seit vielen Jahren kannten, mitteilen, dass er heute Nacht ganz leise gegangen ist. Es macht mich sehr traurig, dass er nicht mehr da ist, er hinterläßt eine große Lücke, aber auch ganz tiefe Spuren. Seine Freunde Fairy und Ravel waren bei ihm, Fairy baute sich ein Nest aus Decken ganz dicht neben ihm und legte sich hinein. Fairy war die beste Pflegerin, die er haben konnte. Ich danke Dir von Herzen Fairy. Spike war ein großartiger Hund, er vertraute nur mir und das bedingungslos. Was haben wir oft für einen Spaß gehabt, als wir die "Pinkelstämme" aus dem Wald holten. Ich mit einem wippenden Gang die 1 / 5
langen Stämme geschultert und Spike nichts besseres zu tun als hochzuspringen, kurz vorne reinzubeissen, dranhängen und mich zum Straucheln bringen. Oder wenn wir die klassischen Schäferhundmenschen zur Weißglut brachten, weil Spikeman, oft freilaufend, gerne andere Schäferhunde begrüßte, die aber nicht so amüsiert darüber waren und ordentlich in die Leine gingen. Ein kurzes, leises "Spike komm" und er war wieder an meiner Seite und wir gingen breit grinsend unseren Weg. Spike liebte es, wenn ich alleine im Tierheim war, mit im Büro zu sein, sich quer über meinen Schoß zulegen oder einfach nur zu meinen Füßen. Dann war er stolz wie Bolle. Er war immer fair und liebevoll mir gegenüber. Erst vor ein paar Wochen hat er mir das allererstemal seinen Bauch zum Kraulen gezeigt, das hat mich sehr berührt. Spike ich danke Dir für alles, Du hast mir bei sehr vielen schwierigen Hunden geholfen, Du warst mein bester Therapiehund, meine große Seele. In Liebe Kirsten Spike wäre im August 15 Jahre alt geworden, er war 11 Jahre davon im Tierheim, sein Zuhause, sein sicheres Heim. 2 / 5
23. Oktober 2012: Spike geniesst die herbstlichen Sonnenstrahlen und Wärme. Spike ist ein ganz, ganz toller Hund, eine große Seele. Er hat seinen Frieden, das Tierheim ist sein Zuhause, es wird bestens für ihn gesorgt und kleine Gassigänge gibt es auch regelmäßig. Er kann nicht mehr weit, aber dafür umso intensiver. ***************************************************************************** Hauptteil: In diesem Sinne kann Spike uns auch einiges mitteilen, was er in seiner Sprache auch konsequent macht. Das einzige Werkzeug was Spike besitzt, um sich die für ihn Unbeseelten vom Leib zu halten, ist sein doch nicht zu verachtendes Gebiss. Trotz seiner 8 Jahre noch gesund und weiß. Weiß kann u.u. auch eine Alarmfarbe sein. Im Laufe der 12 Monate, die ich nun im Tierheim ehrenamtlich viele Stunde tätig bin, ist mir Spike sehr ans Herz gewachsen. Wir gehen viel spazieren, trainieren regelmäßig Unterordnungsübungen, er bekommt seine Schmuseeinheiten und Fellpflege. Das ist das, was ich ihm geben kann, aber manchmal reicht das nicht. Impfungen müssen durchgeführt werden, Gesundheitscheck etc.. Geimpft wurde er immer mit dem Blasrohr, und er war, toi, toi, toi, immer gesund. Aber Spike wird auch nicht jünger. Um dem allem entgegen zu wirken, dachte ich mir, er muss an einen Maulkorb gewöhnt werden. Leichter gesagt wie getan und mir wurde schon mit auf dem Weg gegeben: An Maulkorb gewöhnen haben wir schon probiert, hat nicht geklappt. 3 / 5
Mein Fazit: Ich habe so einen guten Draht zu ihm, es wird nicht unmöglich sein. Ich versuche es! Viele Wochen, viele Fleischwürstchen, viel Leberwurst, viel Geduld haben wir beide gebraucht, aber wir haben es geschafft. Für Spike eröffnen sich dadurch völlig neue Horizonte, z.b. Gassi gehen, wo Menschen sind. Ein bisschen Normalität, dass tut ihm gut. Schlussteil: Und wir werden weiter miteinander arbeiten, jeder lernt von jedem, das ist befriedigend und lässt uns auch vertrauensvoll Spaß miteinander haben. Kirsten Wagner, Tierheimleiterin, August 2007 Die Bilder sind vom Dezember 2011. Danke an Nina. Spike`s Paten sind: 4 / 5
Michael Eckert Bettina Schröder Iris Müller Wolfgang Himmler Martina Becker Claudia Keil 5 / 5