wdr3.de Musikkulturen im Radio und auf der Bühne Termine im November und Dezember 11 12.13 wdr 3. Aus Lust am Hören.



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Es ist ein Schnee gefallen, und es ist doch nicht Zeit: Man wirft mich mit den Ballen, der Weg ist mir verschneit. Mein Haus hat keinen Giebel, es ist mir worden alt. Zerbrochen sind die Riegel, mein Stüblein ist mir kalt. Ach Lieb, lass dich erbarmen, dass ich so elend bin. Schleus mich in deine Arme so fährt der Winter hin. Ja, das Leben ist hart auch in Mitteleuropa und besonders in den letzten beiden Monaten des Jahres. Schon vor mehr als einem halben Jahrtausend haben unsere Vorfahren das begriffen. Und dagegen angesungen! Ob unversehens geschwängertes Mädchen, unbehauster Schubert scher Winterreisender, ob von der Immobilienkrise gebeutelter Hauseigentümer, ob vom glücklich erreichten Lampedusa in den nordischen Winter verschobener subsaharischer Migrant: allen durch die Zeiten schaudert s und die atmosphärische Kälte ist meist beides: glazial und sozial. Innige, kluge Worte erleuchten und musikalisches Feuer wärmt da gut. Wir halten Ihnen Brennstoff bereit: Musikkulturen für kalte Tage und Nächte zum Auflegen. In Poesie und Klang geronnene Träume, Volksmusik: Zärtlichkeit der Völker. Be-Rührungsangst? Be-suchen Sie www.wdr3.de/musik/musikkulturenbeiwdr3 Und hier folgen Texte und Bilder zu 26 Sendungen und 13 Veranstaltungen bis Silvester. Bis dahin damit eine gute Zeit! 3

Norland Wind freitag (allerheiligen) 1. November 2013 16:05 bis 17:45 Schwarze Flügel, stürmische See Von Irland nach Venezuela und zurück Mit Cecilia Aguirre»On flies the raven, a bird on the wing!«es ist ein Spiel mit einander entgegengesetzten Kräften: zwischen Gut und Böse, Anziehung und Angst, moll und Dur, ausgetragen im keltischen Nordwesten Irlands. Sängerin und Gitarristin Kerstin Blodig feiert gemeinsam mit dem Harfenisten Thomas Loefke das 20-jährige Bestehen ihrer Band»Norland Wind«. Mit neu arrangierten schottischen Waulking Songs, fetzigen Reels und romantischen Balladen. Und dann geht es mit kräftigen Schwingen quer über den Atlantik in ein Land, in dem ebenfalls das Harfenspiel kultiviert wird nach Venezuela:»Quiero luna que al compás del valse hagas tu aparición«. Der Mond möge zum Schritt des Walzers erscheinen darum bittet die venezolanische Sängerin Maria Márquez. Sie hat auf dem Berklee College of Music studiert, mit Jaques Morelenbaum, Cyra Baptista und Tomás San Miguel gearbeitet. Ihre neue Produktion»Tonada«hat sie mit dem US-amerikanischen Perkussionisten John Santos aufgenommen und ihre venezolanischen Tonadas und Serenatas in ein modernes Klangbild gesetzt. Zurück geht es wieder nach Europa, wo z. B. die Harfenistin Nadia Birkenstock und der walisische Perkussionist Steve Hubback verwunschene Klangräume durchqueren. sonntag 3. November 2013 16:05 bis 17:45 TFF-Flötentöne Serendou, Shakuhachi, Bansuri & Co. Mit Barbara Wrenger Längs und quer die Koordinaten des Flöten- Kosmos. Weltweit beeinflusst dieses Instrument das musikalische Klang-Klima mit höchst komplizierten Luft-Strömungen. Und wie beim Wetter bleibt auch bei ihm meist manches offen. Die Flöte stand in diesem Sommer als»magisches Instrument«im Zentrum eines Spezialprojekts beim Festival TFF in Rudolstadt, bei dem Musiker- Innen aus unterschiedlichsten Kulturen einander begegneten und versuchten, eine klanglich vielstimmige gemeinsame Sprache zu finden. In dieser Ausgabe unserer präsentieren wir drei der beteiligten flötistischen Klangwelten einzeln: Künstler aus Indien, Japan und Niger. Außerdem schottisch-irisch-keltische Flöten- und sonstige Klänge mit Nuala Kennedy und ihrer Band, die ebenfalls beim TFF zu Gast war. Aufnahmen mit Nuala Kennedy sowie Mitwirkenden des Projekts»Magic Flutes«beim TFF-Festival Rudolstadt 2013: Serendou, Tsukudanaka Sanpachi, Ravichandra Kulur Yacouba Moumouni Ravichandra Kulur Nuala Kennedy Koushi Tsukuda 4 5

dienstag 5. November 2013 23:05 bis 24:00 wdr 3 open: SoundWorld Argentinische Klänge im Schwestern-Duo Las Hermanas Caronni Von Cecilia Aguirre simkhat hanefesh Las Hermanas Caronni Schweizer, italienische, russisch-jüdische und spanische Einwanderer in Argentinien sie bilden das familiäre Szenario, prägten das Milieu, in dem die beiden musizierenden Schwestern Gianna und Laura Caronni aufwuchsen. An Klarinette und Cello klassisch ausgebildet, schöpfen sie aus den Traditionsquellen ihrer Vorfahren und bereichern damit die Ausdrucksformen der ländlichen música popular ihrer Heimat: Zambas z. B. und Chacareras. Der argentinische städtische Tango, den sie auch lieben, ist seit eh und je selber schon Bastard aus den Kreuzungen all dieser Wanderungen auch zurück über den Ozean nach Europa, nach Frankreich, wo der Tango vor einem Jahrhundert populär wurde und wo er von Paris aus seinen weltweiten Siegeszug antrat. Seit mehr als einem Jahrzehnt leben die Schwestern Caronni in Bordeaux. Ihre Musik leuchtet mit der Glut der ländlich-argentinischen Provinz, aber auch dem Licht des Midi, sie klingt fragil, intelligent, intim und doch üppig dank einfallsreicher minimalistischer Arrangements. Aufnahmen eines»wdr 3 Funkhaus-Konzerts«vom 25. Oktober aus dem Kleinen Sendesaal des wdr mit Gianna Caronni Klarinette, Gesang Laura Caronni Cello, Gesang samstag 9. November 2013 20:05 bis 22:00 wdr 3 Konzert Gelsenkirchener Klezmerwelten Seelenfreude & The Belf Project Mit Thomas Daun Auch in diesem Herbst präsentiert sich Gelsenkirchen wieder als ein wichtiges Forum für die Vielfalt traditioneller und neuer Formen ostjüdischer Musik. Über einen Monat erstreckt sich die vierte Edition des Festivals»Klezmerwelten«mit mehr als einem Dutzend Konzerten und Mitmachveranstaltungen. Im wdr 3 Konzert stellen wir ein mit Instrumenten der historischen Aufführungspraxis musiziertes Programm vor: jiddische Lieder der Renaissance und der Barockzeit mit dem Ensemble simkhat hanefesh (»Freude der Seele«). Ebenfalls historische Aufführungspraxis demonstriert das»belf Project«, das der Pianist und Akkordeonist Alan Bern gemeinsam mit den Freylekhs Bridern aus der Taufe hebt: eine klangliche Zeitreise hundert Jahre zurück, in ein Grammophon-Studio irgendwo in Rumänien, und es ist nur das Fehlen des Schellack-Knisterns, das uns klar macht: hier spielen nicht die Stars des einst legendären und international höchst erfolgreichen Belf s Orchestra. Aufnahmen zweier Konzerte aus der Glashalle von Schloss Horst, Gelsenkirchen, vom 17. und vom 20. Oktober 2013 mit den Ensembles simkhat hanefesh: James Hewitt Barockvioline Diana Matut Gesang, Flöten Nora Thiele Perkussion, Glocken, Colascione Erik Warkenthin Laute, Theorbe, Barockgitarre Dietrich Haböck Viola da Gamba sowie Freylekhs Brider & Alan Bern: Alan Bern (USA/D) Akkordeon, Klavier David Brossier (F) Sekund-Violine Laurent Clouet (F) Klarinette Amit Weisberger (F) Violine, Trompetengeige Marine Goldwaser moldawische Flöte 6 7

Mazurka-Tanz sonntag 10. November 2013 16:05 bis 17:45 Schwerpunkt Kulturlandschaft Osteuropa Polski Folk, slawische Sänger, pannonische Magie Neues aus Osteuropa Mit Thomas Daun Die polnische Folk- und Weltmusikszene blüht! Dank des jahrelangen Engagements von Polskie Radio, aber auch zahlreicher lokaler Folk-Initiativen hat sich in unserem östlichen Nachbarland eine bunte Szene entwickelt. Anregungen in Hülle und Fülle: traditionelle Musik im Dialog mit Jazz; Workshops zur Spieltechnik alter Volksinstrumente; Tanzkurse zu Mazurka, Krakowiak und Oberek. Interessante neue Klänge sind auch aus der slowakischen und tschechischen Szene zu hören einige Kostproben bringen die. Auch bei den diesjährigen Tagen Alter Musik in Herne treten Interpreten der traditionellen Musik Osteuropas auf: ein ungarischer Flöten- und Dudelsackvirtuose bringt alte Melodien der pannonischen Tiefebene zu Gehör; zwei orthodoxe Chöre entführen in die geheimnisvolle Klangwelt der altrussischen bzw. serbischen Kirchenmusik. Außerdem zu hören: Klänge und Gesänge von der Seidenstraße. Aus der legendären Wüstenoase Buchara kommt das Feruza Ochilova Quartett aus Usbekistan zu einer Konzertreise nach NRW. Dazu weitere Konzerttipps für die Region und neue CDs aus den Musikkulturen. montag 11. November 2013 20:05 bis 22:00 Schwerpunkt Kulturlandschaft Osteuropa wdr 3 Konzert Uwaga! Achtung, live! Balkan Classic Crossing Mit Babette Michel Ein klassischer Geiger mit Vorliebe für osteuropäische Zigeunermusik, ein Jazzgeiger mit Punkrock-Erfahrung, ein improvisierender Akkordeonist mit Balkan-Sounds im Blut und ein Bassist, der sich im Sinfonieorchester ebenso zu Hause fühlt wie in Jazzcombos oder Funkbands. 2007 gegründet, sprengt Uwaga! genüsslich jede Genregrenze. Dabei spiegelt das akustische Crossover-Repertoire die unterschiedlichen künstlerischen Profile der vier Musiker wieder allerdings über die Jahre zu einem wirklich sehr eigenen Traumklang-Organismus verschmolzen. Uwaga! ist ein Gewächs des Ruhrgebiets und eines der hin- und mitreißendsten Ensembles, die der Wettbewerb für globale Musik aus Deutschland,»Creole«, bislang zu Tage gefördert hat.»uwaga!«, auf polnisch»achtung!«, ruft zur Aufmerksamkeit und zur Vorsicht auf. Also: alle Achtung dieser innovativen Band! Übertragung eines Konzerts der Reihe»Concerti discreti«aus dem Arithmeum der Bonner Universität mit Uwaga! Christoph König Violine, Viola Maurice Maurer Violine Miroslav Nisic Akkordeon Matthias Hacker Kontrabass Uwaga! 8 9

Manol Radichev Veseli Vujky Songs of Russia dienstag 12. November 2013 23:05 bis 24:00 Schwerpunkt Kulturlandschaft Osteuropa wdr 3 open: SoundWorld EastWest EuroFolk Clashes & Clichés Von Bernhard Hanneken Patriotische Traditionspflege oder multikulturelle Spiegelung von Migration, lebendige Volksmusik als Realität oder Folk Revival, Institutionalisierung oder Förderung freier Szenen Polarisierungen, in denen sich europäische Ost-West-Spannung fortsetzt. Staatsfolklore und Graswurzelfolk wie passt das zusammen? Diese Frage beschäftigt seit vielen Jahren die Radiomacher in der Folk And Traditional Music Group der EBU, der Gemeinschaft der europäischen öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten, und deren jährliches Euroradio-Folkfestival. Als dieses 1980 erstmals stattfand, zerfiel Europa noch in zwei politische Lager. Und dass dieses Festival auch den RundfunkkollegInnen und Musikern des so genannten Ostblocks offen stand, blieb graue Theorie bis 1989 die Berliner Mauer fiel und sich nach und nach die politischen wie staatlichen Strukturen in Osteuropa änderten: seit den 1990er-Jahren beteiligen sich mehr und mehr Radios aus Osteuropa; mittlerweile fand das Festival auch z. B. schon in Ungarn, Polen, Kroatien, Russland und Bulgarien statt.»wir erinnern uns ja noch gut an diese kommunistischen Gesangs- und Tanz ensembles. Wie habe ich sie gehasst!«, sagte 2008 Maria Baliszewska von Polskie Radio, damals Chairwoman der Arbeitsgruppe; sie hatte diese Entwicklungen ihr Berufsleben lang mitverfolgt. Doch stimmt es, was sie anschließend äußerte:»ich glaube, heute weiß jeder in den osteuropäischen Ländern, dass diese Herangehensweise falsch war, ein Missbrauch zur Werbung für die Marke Kommunismus «? Beim Euroradio Festival 2013 im bulgarischen Varna begeisterte vor allem das radioeigene Folklore- Orchester das Publikum vor Ort, während die ukrainischen Rundfunkvertreter sich Sorgen machten, ob ihre eher folk-rockig denn staatsfolkloristisch agierende Gruppe den internationalen Qualitätsansprüchen genügen würde. So prallen höchst interessante Gegensätze aufeinander 10 11

Purbayan Chatterjee mittwoch 13. November 2013 20:05 bis 22:00 wdr 3 Konzert Purbayan Chatterjee live Recital in memoriam Ravi Shankar Mit Babette Michel Auch musikalischer Adel verpflichtet. Einer der Großen aus der jungen Generation nordindischer Sitar-Meister erweist Ravi Shankar seine Reverenz, der vor einem knappen Jahr, 92-jährig, verstorbe nen Sitar-Legende. Anubrata Chatterjee Im Sog des Weltruhms der Beatles, die bei ihm Inspiration und die Zusammenarbeit suchten, wurde Shankar zum Pop-Guru und zur international bekanntesten Musikerpersönlichkeit Indiens. Purbayan Chatterjee, selber noch keine vierzig, war als Kind Sitar-Schüler von Nikhil Banerjee, der 1986 im Alter von 54 Jahren plötzlich verstarb. Von ihm wurde seine kompromisslose Verortung in der bengalischen Tradition geprägt, von hier wirken auch immer noch persönliche Bande: sein Tabla- Begleiter Anubrata Chatterjee ist Sohn des legendären Pandit Anindo Chatterjee, der oft gemeinsam mit Nikhil Banerjee auf der Bühne saß. Doch Purbayan Chatterjees Ohr und Blick richten sich auf mehr als Genealogien und Dynastien. Angesichts der Globalisierung auch musikalischer Traditionen und ihrer heutigen Wahrnehmung als»world Music«wagt der junge Sitar-Meister auch unkonventionelle Schritte, um wie er selbst sagt in Europa und Amerika auch ein junges, aufgeschlossenes, aber nicht unbedingt kennerhaftes und eingefleischtes Fan-Publikum für klassische indische Musik zu begeistern: er brachte z. B. was das traditionelle Konzept eigentlich nicht vorsieht in seinem»shastriya Project«mehrere die Raga-Melodik gestaltende Instrumente gleichzeitig auf die Bühne, begleitet von sowohl nord- wie südindischen Trommeln und dazu von einem Drum Set. In seinem Bielefelder Mittwochskonzert aber geht es ganz um die klassische Kunst der Raga-Darstellung. Und auch wenn man mit ihr noch nicht so vertraut ist, versteht man doch unmittelbar, was die indische Presse meint, wenn sie den geistsprühenden Vortrag dieses Künstlers rühmt. Es sei, als habe die Sitar beschlossen zu singen, statt instrumental zu tönen. Was Purbayan Chatterjee nicht hindert, zugleich eine atemberaubende Instrumentaltechnik zu entfalten: die Einheit aller Elemente ist es, die seine Interpretation zu einem künstlerischen Ereignis höheren Ranges macht.»mittwochskonzerte der Musikkulturen«aus Bielefeld: Übertragung aus dem Kammermusiksaal der Rudolf-Oetker-Halle mit Purbayan Chatterjee Sitar Anubrata Chatterjee Tablas 12 13

simkhat hanefesh samstag 16. November 2013 13:04 bis 15:00 wdr 3 Konzert der Woche Gelsenkirchener Klezmerwelten Seelenfreude & The Belf Project Mit Thomas Daun Aufnahmen zweier Konzerte aus der Glashalle von Schloss Horst, Gelsenkirchen, vom 17. und vom 20. Oktober 2013 mit den Ensembles simkhat hanefesh sowie Freylekhs Brider & Alan Bern Wiederholung der Sendung wdr 3 Konzert vom 9. November 2013 dienstag 19. November 2013 23:05 bis 24:00 wdr 3 open: SoundWorld Mavregi und Folk aus Bukhara Feruza Ochilova Quartett Von Barbara Wrenger Eine SoundWorld aus der legendären Wüstenoase an der Seidenstrasse, seit dem 16. Jahrhundert Sitz eines der mächtigsten Emire Zentralasiens, Stadt mit Hunderten religionsphilosophischer Schulen. Vorislamische und islamische Elemente trafen hier auf eine kulturelle, religiöse, ethnische Vielfalt von Juden, Hindus, Russen, Persern, Mongolen, Koreanern. Dies gab der Stadt ihren einzigartigen Charakter, der sich auch in den Musiktraditionen widerspiegelt. Auch die klimatischen Bedingungen der Wüstenstadt und ihre dem Wasser verbundene Architektur haben die Musik geprägt. Sie erklang in kühlen Wohnungen der traditionellen Häuser und in Palästen sogar in Badehäusern, die eine gute Akustik boten. Während der Konzerte wurde häufig der zentralasiatische Untertongesang vazi khanaqai praktiziert, der sich so als eigener Musikstil entwickelte, perfekt abgestimmt auf die hervorragende Resonanz und Akustik der Kuppelbauten: der Mavregi. Aufnahmen eines Konzerts der Reihe»Klangkosmos Weltmusik in NRW«vom 9. November aus der evangelischen Stadtkirche Brilon mit dem Feruza Ochilova Quartett: Feruza Ochilova Gesang, Dutar, Doira Shavkat Matyakubov Gesang, Dutar, Qosh Nay, Surnay Jorabek Ochilov Gesang, Gijak, Rubab, Doira, Tanbur Husniddin Atoev Qayroq, Ud, Rubab, Dutar Feruza Ochilova 14 15

Royal Street Orchestra samstag 23. November 2013 20:05 bis 24:00 wdr 3 Konzert spezial Creole-Nacht der Musikkulturen New Global Music aus NRW live im Funkhaus Mit Babette Michel Sina Nossa Nordrhein-Westfalen: ein Kreativlabor und eine Heimat für global verwurzelte Neue Musiken. Zum dritten Mal präsentiert wdr 3 live aus dem Funkhaus die für sein Programm interessantesten Ensembles. Für alle bedeutet»creole-nacht«: Premiere. Und mit den fünf Bands dieser Sendung erhöht sich die Gesamtzahl der in solch repräsentativem Rahmen vorgestellten Projekte auf einundzwanzig keine schlechte Bilanz für musikalische Innovation und Qualität in unserem Bundesland. Motor im Kreativ-Prozess ist der Wettbewerb»creole Globale Musik aus Deutschland«. Auf regionaler Ebene in NRW führt ihn der Landesmusikrat durch. Vor zwei Monaten stellte sich im Dortmunder domicil eine Vorauswahl von 10 Bands aus 41 Einsendungen an drei Tagen live einer fünfköpfigen Fachjury. Prämiiert wurden am Ende Sina Nossa, Kapelsky & Marina sowie, mit einem Sonderpreis, das Royal Street Orchestra.»Creole«bedeutet ja so etwas wie aus Mischung entstandene neue Identität.»Creole«kann aber auch heißen:»farbe zeigen«. Oder um Robert von Zahn zu zitieren, den Generalsekretär des Landesmusikrats NRW:»Da ist ein Phänomen, das meiner Meinung nach in NRW besonders auffällig ist, dass wir in bestimmten Kreisen der Einwanderer fast biotopartige kulturelle Ausdrucksweisen haben. Es ist uns ein wichtiges Anliegen, die Grenzen zu diesen Biotopen durchlässig zu machen.«cats N Fruits Die Ensembles der wdr 3 Creole-Nacht 2013: Cats N Fruits (Köln) weird world wide music Katy Sedna Gesang, Gitarre, Tanpura, Surmandal Herr Weber Geige, Bass, Schlagzeug, Perkussion, Kinderklavier, Loops Katy Sedna lebte in Deutschland, in den USA, in Togo, wo sie auch französisch lernte und in Kenia. Darüber hinaus studierte sie am»berklee College of Music«(USA) und nahm vier Jahre Unterricht in klassischer indischer Musik (Hindustani Classical Music). Soviel Ernsthaftigkeit überrascht angesichts einer Leichtigkeit, die der Schwerkraft entbunden scheint. Ein Glücksfall, dass Katy Sedna ganz zufällig Herrn Weber traf. Denn der gelernte Geiger brachte viele Klangfarben ein: Herr Weber setzt neben der Geige auch Bass und Kinderklavier ein und schichtet mit einem elektronischen Schlaufenbildungsgerät einen hochmusikalischen Klangkosmos um Katy Sedna. 16 17

Sina Nossa (Unna) Leidenschaft aus Fado Anabela Ribeiro Gesang Armindo Ribeiro Piano, Gesang Ivo Guedes portugiesische Gitarre André Krengel Gitarre Adélio Lopes Akkordeon André De Cayres Kontrabass Jorge Rodrigues Perkussion, Gesang Sina Nossa bedeutet:»unsere Bestimmung«. Das Septett hat überwiegend portugiesische Wurzeln und verbleibt dennoch nicht im Hausgemachten: mit dem Fado als treibender Kraft überwindet Sina Nossa enge stilistische Grenzen und vereint Elemente von Klassik, Jazz, Latin und Pop. Selbstverständlich behält die portugiesische Gitarre in dieser Symbiose ihren angestammten Platz. Mit klarer, sinnlicher Stimme beschwört die Sängerin Anabela Ribeiro die Sehnsucht nach der Heimat in einer Weise, die auch Nicht-Portugiesen den Zugang zu diesen hochemotionalen Geschichten ebnet. Roye Ma (Monheim) Anadolu reloaded Emrah Oguztürk Kaval, Duduk, Mey, Zurna Koray Berat Sarı Baglama, Gitarre Thomas Kolarczyk Kontrabass Eren Yildirim Perkussion Die Klänge von Roye Ma sind geprägt von der Offenheit anatolischer Kulturen und gleichzeitigem Respekt vor der Eigenart türkischer, kurdischer und armenischer Musik.»Roye Ma«ist ein Wort aus dem kurdischen Zazaki und heißt:»unsere Seele«. Die Musiker bedienen sich bei den Preziosen beider Kulturen: sie schöpfen aus dem Klangreservoir, den tonalen Feinheiten und der rhythmischen Vielfalt Anatoliens, greifen aber auch den harmonischen Reichtum der westlichen Musikwelt auf. Das Ensemble wurde erst vor einem Jahr gegründet und stand schon im Finale der NRW Ausscheidung von Creole. Kapelsky & Marina (Dortmund) Ostperanto-Folkjazz Gregor Hengesbach Gitarre Jan-Sebastian Weichsel Geige, Bratsche, Mandoline Michael Ashauer Kontrabass Marina Frenk Gesang Dieses Saitentrio plus Sängerin zeichnet sich durch besondere Rücksichtslosigkeit im Umgang mit Fundstücken aus: Miles Davis wird kurzerhand in den Orient geschickt und Britney Spears auf den Balkan. Seit 2004 spielt das Trio in der jetzigen Besetzung, deren Instrumentierung an die Manoushkapellen erinnert. Aber diese Geige-Gitarren-Contrabass-Combo wandelt nicht nur auf den Spuren eines Gipsy-Swing à la Django Reinhard. Die drei adaptieren Balkanklänge zwischen Klezmerstücken und Zigeunermusik. Nun kam mit der moldawischen Sängerin und Schauspielerin Marina Frenk, die auf Russisch und in Romanes singt, auch eine Portion russischer Roots dazu. Ihre frisch-freche, aber auch zärtliche Stimme bringt belebende Farben ins Spiel. Royal Street Orchestra (Wuppertal) Klangkörper zwischen den Stühlen Chris Huber Violine Cornelius Thiem Cello Nikolaus Rondelis Oud, Bouzuki Dragon Burmakovic Akkordeon Christopher Esch Gitarre Demis Soldin Gitarre Armin Alic Bass Max Klaas Percussion Chris Mohrhenn Drums Das Miniatur-Orchester wurde 2009 gegründet. Seine Mitglieder genießen hörbar ihren Freiraum und kreieren ein feines und zugleich kraftvolles Weltmusikgespinst, auch unter Einbezug traditioneller Motive und atmosphärischer Soundsamples. Ein serbischer Rom, der klassisches Akkordeon studierte, und ein Grieche, der zuerst den Rembetiko und dann auf der Oud den Orient für sich entdeckte. Dazu: zwei Streicher, zwei Gitarristen und eine dreiköpfige Rhythmusgruppe. Vier der neun Bandmitglieder absolvierten ihr Studium an der Musikhochschule Köln. Das Royal Street Orchestra navigiert durch Wechselbäder zwischen Tanzboden und Konzertbühne, zwischen Orient und Okzident, zwischen den Stühlen. Lustvolle Grenzüberschreitungen und ein unverschämt tanzbarer Appell an die kritische Vernunft. Übertragung aus beiden Sendesälen des wdr Köln. On stage: Preisträger und Finalisten des Wettbewerbs»creole Globale Musik aus NRW 2013«. Kapelsky & Marina Roye Ma 18 19

L Alba sonntag 24. November 2013 16:05 bis 17:45 Morgenrot und Abendstern Reise des Lebens Mit Babette Michel»Der Horizont ist ungeteilt, der kühle Tau der Morgendämmerung hat die Natur geweckt «Menschen aller Kulturen verbinden die wichtigen Stationen des Lebens mit Musik und Poesie. Wenn die korsische Gruppe L Alba (Morgenröte) über Licht und Schatten, dunkle Felsen und grünende Bäume singt, lässt sie ihre Musik im Kreislauf des Lebens schwingen von der Geburt bis zur ewigen Ruhe. Getrieben zwischen zart und wild, bitter und süß, Ost und West ist die Gruppe Quadro Nuevo unterwegs. Sie berichtet von Erfahrungen und Begegnungen auf der großen Reise des Lebens, von kleinen Zufällen und großen Momenten. Voller Lebensfreude trifft der kubanische Pianist Omar Sosa auf deutsche Jazzmusiker. Offene Ohren und Herzen haben die Ensembles Fis Füz und Spielleyt. Auf ihrem taufrischen Album»Oriental Touch«lassen sie Oriental Jazz und Early Music, Totentanz und Vitalität freudig miteinander sein. Denn alles gehört untrennbar zusammen, wie Leben und Tod.»Verluste erleben wir jeden Tag«, singt L Alba,»doch dürfen wir nicht aufgeben oder stehen bleiben. Wir müssen jeden Augenblick genießen, bevor wir wieder zu Staub werden«. Mit Konzerttipps für die Region, neuen CDs und Aktuellem aus den Musikkulturen. dienstag 26. November 2013 23:05 bis 24:00 wdr 3 open: SoundWorld Alphorngroove und Saxjodel Alpenjazz zwischen Ljubljana und Luzern Von Ulrike Zöller Vor über dreißig Jahren geschah das fast Unmögliche: schwarzgekleidete urbane Rauchkeller- Jazzer entdeckten das Hochgebirge, die Natur und eine Musik, die vormals nur von Lederhosenund Trachtenträgern produziert wurde. Zwischen Ljubljana und Luzern: Wie hören sich slowenische Jungfrauenballaden im Jazzkostüm an? Wie jodelt eine Schweizer Kalifornierin? Wie klingt es, wenn Abdullah Ibrahim auf einer Almhütte musiziert? Und wie besang der österreichische Jazzer Joe Zawinal die heimischen Erdäpfel? Mit der Münchner Band Die Interpreten und Broadlahn aus der Steiermark, die das Saxofon erstmals jodeln ließen, begann der Alpenjazz in den 1980er- Jahren; inzwischen hat sich bereits in der dritten Musikergeneration eine ambitionierte Szene gefestigt. Slowenische, Allgäuer, Schweizer, österreichische oder bayerische Terzen mit Jazzharmonien zu verbinden, galt lange Zeit als ausgeschlossen. Die aus einer bayerischen Volksmusikerfamilie stammenden Harfenistin Marlene Eberwein bildete sich in vielen Unterrichtsstunden in»jazzharmonielehre«weiter, andere Bands tüfteln lange, bis sie Alpenländisches und Jazziges unter einen musikalischen Filzhut bringen. Nicht jeder erarbeitet sich seine musikalische Lösung so nonchalant wie der in Köln lebende Allgäuer Jazztrompeter Matthias Schriefl, der die Arrangement-Arbeit für seine Band Six, Alps und Jazz so beschreibt:»i leg die Stimma übreinand, schreib s auf, dann isch s fertig.«marlene Eberwein und Band 20 21

dienstag 3. Dezember 2013 23:05 bis 24:00 wdr 3 open: SoundWorld Schuberts Rock, Schumanns Zamba, Schönbergs Tango In memoriam Gerardo Gandini Von Darío Erlichman Gerardo Gandini Komponist, Pianist, Dirigent eine Zentralfigur der argentinischen Neuen Musik seit den 1960er-Jahren. Generationen von Kompositionsstudenten, aber auch dem Laienpublikum brachte er Avantgarde nahe. sonntag 1. Dezember 2013 16:05 bis 17:45 Zwischen Wupper und Marokko Weltmusik-Begegnungen Mit Thomas Daun Aus unterschiedlichen europäischen Musikkulturen kommen die Gastdozenten der Solinger Weltmusikwoche, und ihre Schüler reisen zum Teil auch von weit her an. Entspanntes Musizieren, entspannter Umgang zwischen musikalischen Laien und Profis, ernsthaftes Sich-Einlassen auf musikalische Fremdsprachen alles dies wird in idyllischer Umgebung eine Woche lang geübt. Und die Lehrkräfte präsentieren sich auch solistisch und im Ensemble, auch mit Teilnehmern, im Rahmen eines öffentlichen Konzerts. Begegnungen auch einige Tausend Kilometer weiter südlich: im marokkanischen Essaouira, beim alljährlichen Gnawa-Festival, stieß die Hamburgerin N neka auf ihre nigerianischen Wurzeln. Seine erklärte Liebe zu Franz Schuberts und Robert Schumanns Musik sowie seine Bewunderung für Arnold Schönberg (ver-)führten ihn in der Hochzeit der»postmoderne«zu einer Affäre mit der argentinischen Folklore, dem nationalen Rock und dem Tango. So erschien er öffentlich Seite an Seite mit Astor Piazzolla und dem Starrocker Fito Páez. Was strengen Apologeten der Avantgarde als eine unbegreifliche Schwäche erschien, verstanden weniger Orthodoxe als eine logische und begrüßenswerte Verwandlung. Vielleicht weil Gandini selbst dieses auch so verstanden hat, nutzte er dieselbe zeitgeistige Vorsilbe jener Epoche, um seine gewissermaßen aus einer Rippe der Stadt Buenos Aires spät geformte eigene Musik»Postango«zu nennen. Am 22. März 2013 starb Gerardo Gandini im Alter von 76 Jahren. Kritiker wie Freunde und sein ihm ergebenes Publikum sind von seiner Abwesenheit verwirrt. Aufnahmen des Dozentenkonzerts der»weltmusikwoche Solingen«vom 1. November u. a. mit Antti Järvelä (Finnland), Johanna Kugler (Österreich), Mairi Campbell (Schottland) und Nataša Mirković (Bosnien) Mit Beiträgen von Antje Hollunder und Andreas Kirchgäßner Gerardo Gandini 22 23

Declan O Rourke freitag 6. Dezember 2013 20:05 bis 22:00 wdr 3 Konzert»Voice of a Nation«Irish Folk Festival Jubilee 2013 Mit Harald Jüngst Seit nunmehr 40 Jahren wirkt das Irish Folk Festival mit seinen Tourneen hierzulande als ganz besonderer Katalysator irischer Kultur und Musik und hat in unserer Öffentlichkeit ein positives oder gar emphatisches Bild von der»grünen Insel«wesentlich mitgeprägt. Seinen Künstlern bot das»iff«immer eine Plattform, ihre Kultur als lebendige und publikumsnahe Tradition authentisch zu präsentieren. Dabei gilt das Prinzip, irische Musik in ihrer gesamten stilistischen Bandbreite dem deutschen Publikum zu Gehör zu bringen. Dies dokumentiert auch das Line-up der diesjährigen 40er-Jubiläumstour: z. B. in lauschige Sommernächte oder zu sinnesbetäubenden Düften mit»songs, people don t write anymore«. Die Band FullSet wurde vom irischen Sender»RTE«als beste Newcomer-Band geadelt. Fiddle, Akkordeon und Querflöte agieren zwischen perfektem Unisono und magischer Mehrstimmigkeit. Gitarren- und Perkussionsdynamik ergänzen die Formation zu einem Quintett voller Leidenschaft und Finessen. Als»All Women Band«mit einem männlichen Alibigitarristen werden The Outside Track für pan-keltischen Wirbel sorgen. Die fünf jungen Ensemblemitglieder haben ihre Roots in Irland, Schottland und Kanada. Überschäumende Spiellaune, beeindruckende Virtuosität, Stepptanzeinlagen, eigenwillige Arrangements und eine Sängerin mit herausragender Stimme charakterisieren die Band. Aufnahmen vom 5. November aus der Festhalle in Viersen mit Dermot Byrne & Floriane Blancke In perfect harmony Declan O Rourke Songs people don t write anymore FullSet Set for full blast The Outside Track Tradition with new wings Irish Folk mit französischem Zungenschlag (und manchmal auch umgekehrt) zaubern Dermot Byrne und Floriane Blancke aus Knopfakkordeon und Harfe.»In perfect harmony«bewegen sich die beiden Instrumentalvirtuosen in den Traditionen ihrer beider Heimatkulturen. In der»jetztzeit«entdeckt Declan O Rourke ungewöhnliche Geschichten und Melodien. Der irische Singer/Songwriter mit dem entspannt-amourösen Timbre führt seine Zuhörer The Outside Track 24 25

sonntag 8. Dezember 2013 16:05 bis 17:45 Calling Angels Im Einklang vorweihnachtlicher Stimmen Mit Cecilia Aguirre Helene Blum & Harald Haugaard»This is the Truth Sent from Above«dieses Christmas Carol aus Herefordshire hat seinen festen Platz im englischen Liedrepertoire der Weihnachtszeit. Es wurde von dem Komponisten und Sammler Ralph Vaughan Williams Anfang des 20. Jahrhunderts transkribiert und veröffentlicht. Das österreichische Ensemble Quadriga Consort hat diese Melodie neu eingespielt, neben weiteren frühen schottischen, irischen und walisischen Weihnachtsliedern. Gespielt wird auf historischen Instrumenten wie Gamben, Blockflöten oder Rahmentrommeln. Weihnachtliche Klänge aus vergangenen Zeiten sind auch auf Tom Dauns historischen Harfen zu hören.»ind under jul!«die Adventszeit umspielt das Motto der diesjährigen Wintertournee der dänischen Sängerin Helene Blum mit dem Geiger Harald Haugaard. Jedes Jahr im Dezember laden sie zu ihren Konzerten hochkarätige Musikerkollegen aus anderen skandinavischen Ländern ein: zur vorweihnachtlichen Einstimmung auf das Jul-Fest. Außerdem in dieser Sendung: weitere Konzerttipps für die Region, neue CDs und Aktuelles aus den Musikkulturen. dienstag 10. Dezember 2013 23:05 bis 24:00 wdr 3 open: SoundWorld Magische Klänge aus Marokko Master Musicians of Joujouka Von Arian Fariborz Master Musicians of Joujouka Wegen ihrer vielen Musik-Projekte mit westlichen Rock- und Jazzgrößen seit den 1960er-Jahren gelten die Sufi-Ritualmusiker aus dem kleinen marokkanischen Dorf Joujouka am Rande des Rif-Gebirges als Grenzgänger zwischen Orient und Okzident. Die Liste derer, die sich auf die Suche nach musikalischer und spiritueller Inspiration nach Joujouka begaben, liest sich wie ein»who is Who«popkultureller Forscher und Literaten: angefangen bei den in Tanger lebenden Beat-Poeten Brion Gysin, William S. Burroughs und Paul Bowles über den Rolling-Stones-Gitarristen Brian Jones bis zum Free-Jazz-Pionier Ornette Coleman. Bis heute fühlen sich westliche Künstler von den Klängen der Ritualmusiker magisch angezogen und pflegen durch gemeinsame internationale Produktionen und Konzerte den musikalischen Dialog mit den»master Musicians«. Trotz wachsenden Kommerzialisierungsdrucks in der Branche der World Music haben die Musiker aus Joujouka den authentischen Charakter ihrer Musik bis heute bewahrt genau wie die vorislamischen ländlichen Bräuche der Region, die im Zentrum ihrer Konzerte und Tanzspektakel stehen. Eine Schlüsselfigur ist hierbei»boujeloud«niemand anderes als der antike Ziegengott Pan. Fernab der großen Konzertveranstaltungsorte findet in Joujouka alljährlich ein kleines Festival im Gedenken an Brian Jones Ankunft dort vor über 40 Jahren statt. 26 27

Kateb Yacine Larbi Bestam mittwoch 11. Dezember 2013 20:05 bis 22:00 wdr 3 Konzert Klanglandschaft Algerien Der Dichter als Boxer & Diwane Von Suleman Taufiq Zwei Darbietungen, gewidmet dem großen algerischen Autor Kateb Yacine und den»diwane«genannten Musiktraditionen aus dem südlichen Algerien, die mit der bei uns bekannteren marokkanischen Gnawa-Kultur verwandt sind. Beide haben den subsaharischen Ursprung und die rituelle, transzendierende Funktion gemein trotz unterschiedlicher historischer Entwicklung und Klangcharakteristik. Die Texte des Musiktheaters stammen aus einer Sammlung von Interviews mit Kateb Yacine aus der Zeit zwischen 1954 und seinem Todesjahr 1989. Sie thematisieren das Leben und die politischen Positionen des freigeistigen Dichters und linken Oppositionellen, der der arabisch-islamischen Prägung seiner Heimat immer eine multikulturelle Vision entgegenhielt. Einige der Lieder transportieren die teilweise revolutionär geprägten Texte Yacines aus der Zeit des algerischen Widerstands gegen Frankreich. Der Sänger Larbi Bestam ist einer der international gefragten algerischen Interpreten und Kopf der von ihm mitbegründeten Gruppe El Ferda, die in akus tischer Triobesetzung ihre Version von tradi ionellem algerischem»diwane«-repertoire präsentiert. Aufnahmen von einem Musiktheater- und Konzert-Abend im Mülheimer Theater an der Ruhr vom 22. November sonntag 15. Dezember 2013 16:05 bis 17:45 Apulisch-albanische Good»Weibrations«Mit Barbara Wrenger Die südliche Adria zwei Küsten: im Westen der italienische Stiefelabsatz Apulien, im Osten, nur gute 70 km entfernt, Albanien. Zwei Kulturen, die viel zu lange einander kaum kannten und sich nun vorsichtig zum Dialog treffen. Unter dem eigenwillig-selbstbewussten Motto»Weibrations«präsentiert das diesjährige Bielefelder»Weltnacht-Festival«insgesamt 14 Konzerte mit Künstlerinnen aus Afrika, Asien, Latein- und Mittelamerika sowie aus Europa. Maria Mazzotta, klassisch ebenso wie im traditionellen Gesang des Mezzogiorno ausgebildet und musikalisch sozia lisiert im apulischen Ensemble Canzoniere Gercanico Salentino, ist die Stimme des 2005 initiierten Projekts»Adria«, das gegen Altlasten der Geschichte und neue Depressionen angesichts von Migrationselend gute Schwingungen über s schmale Meer schickt. Aufnahmen eines Konzerts im Rahmen des»weltnacht-festivals«vom 1. November aus dem Bielefelder Amerikahaus mit»adria«: Maria Mazzotta Gesang Claudio Prima diatonisches Akkordeon, Gesang Francesco Pellizzari Perkussion, Schlagzeug Emanuele Coluccia Sopran- und Tenorsaxofon Mit einem Beitrag von Wolfgang Hamm mit der Compagnie El-Ajouad (Oran/Paris) sowie Larbi Bestam & Groupe Ferda Adria 28 29

mittwoch 18. Dezember 2013 20:05 bis 22:00 wdr 3 Konzert Oni Wytars Folk & Follìa, närrisch & freudenreich Mit Babette Michel Trio Elisouma dienstag 17. Dezember 2013 23:05 bis 24:00 wdr 3 open: SoundWorld Balladen von den Komoren Trio Elisouma Von Antje Hollunder Das Trio Elisouma ist Ergebnis einer kreativen Zusammenarbeit dreier aussergewöhnlicher Künstler im Kulturraum des Indischen Ozeans, die Musikstile und Instrumente verschiedener Inseln und unterschiedlicher Epochen zusammenführen. Zu den Komoren, den so genannten Mondinseln, gehören Grande Comore, Mohéli, Anjouan und Mayotte. Die musikalischen Landschaften der Inselgruppe wurden von verschiedenen Einwanderungswellen geprägt: Man findet und hört Einflüsse der frühen Migranten aus Ost-Afrika, Melodien und Modi aus dem Nahen Osten, die im frühen sechzehnten Jahrhundert durch persische Migranten aus Shiraz ankamen, oder den Musikstil twarab, der von Einwanderern aus Tansania in den 1960er- Jahren eingeführt wurde. Auch die westliche Folkmusik erreichte in den 1980er-Jahren den Archipel und führte zu wieder neuen musikalischen Kreationen. Aufnahmen eines Konzerts der Reihe»Klangkosmos- Weltmusik in NRW«vom 2. Dezember aus der Alten Molkerei Bocholt mit Eliasse Ben Joma Gitarre, Garando, Goma, Gesang Mwegne M madi Dzendze, Gambusi, Ngoma, Mkayamba, Gesang Soubi Athoumane Soubira Dzendze, Gambusi, Mkayamba, Gesang Im Mittwochskonzert live: musikalische Verrücktheiten und Obsessionen, exotisch-eigenwilliges Klangzuckerwerk zum Fest, zubereitet von einem vielköpfigen, multikulturellen Ensemble, das ohne weiteres und gerne konventionelle Interpretations- Pfade verlässt. Ein beeindruckendes Sammelsurium von Instrumenten wie Barockdrehleier, Schlüsselfidel, Violino d amore, Chitarra battente, Arpa doppia, mehrstimmigen Dudelsäcken, Zink, Barockoboe, Cembalo, Orgel, Gambe und allerlei Perkussion trifft auf besondere Gesangsstimmen, die fantasievolle, teilweise skurrile und absurde Texte aus dem mediterranen Kulturraum des Barock zu neuem Leben erwecken. Follìa-Kompositionen anonymer oder auch bekannter Meister gesellen sich zu volkstümlichen Liedern, reiben sich aneinander, bis die Konturen weich werden und die Urheber, leise und zufrieden, schmunzelnd zur Seite gehen. Bei Oni Wytars befreit sich die Follìa aus den Fesseln der Literatur und des Repertoire-Schemas, sie erschafft sich selbst neu und zündet, gemeinsam mit dem Gesang, ein echtes musikalisches Feuerwerk an virtuoser Improvisationskunst, Lebensfreude, Fantasie und Narretei.»Mittwochskonzerte der Musikkulturen«aus Bielefeld: Übertragung aus dem Kammermusiksaal der Rudolf-Oetker-Halle mit Oni Wytars: Belinda Sykes, Gabriella Aiello, Bernhard Landauer Gesang Peter Rabanser Gesang, Dudelsäcke, chitarra battente Carlo Rizzo Tamburello Riccardo Delfino Drehleier, Dudelsack, Gesang Jule Bauer Tenor-Nyckelharpa, Gesang Katharina Dustmann Perkussion Michael Behringer Orgel Meike Herzig Blockflöten Ian Harrison Dudelsäcke, Zink, Gesang Jane Achtman Viola da Gamba Marco Ambrosini Nyckelharpa, Maultrommel, Leitung Oni Wytars 30 31

sonntag 22. Dezember 2013 16:05 bis 17:45 Moai, Megalitico, Mýrdalsjökull Magie der Orte Mit Babette Michel Wenn Gavino Murgia an einem der unzähligen Plätze sardischer Megalith-Kultur verweilt, spürt er eine besondere Energie. Vor Tausenden von Jahren errichteten die Menschen dort Turmbauten (Nuraghen) und andere Stätten aus riesigen Steinen. Manchmal spielt der Jazzmusiker dort Saxofon, manchmal stimmt er ein Ave Maria an denn auch im Canto a tenores, dem traditionellen Gesang der Schäfer Sardiniens, fühlt er sich zu Hause. Sein Album»Megalitico«ist den prähistorischen Kraftorten seiner Insel gewidmet. Besonderen Zauber verströmen auch andere Orte der Welt: die geheimnisvollen»moai«, die großen Steinköpfe der Osterinsel, die ägyptischen Pyramiden, die Felsen und Grotten an Korsikas Westküste. Islands Vulkan- und Eislandschaften mit dem riesigen Plateaugletscher»Mýrdalsjökull«inspirieren die Gruppe Árstíđir zu melancholischen Liedern über süße Einsamkeit und ewige Weite. Und der Sänger Loudovikos hat beim Wandern auf den Höhen des Psiloritis, des höchsten Berges auf Kreta, ein magisches Areal entdeckt: eine Mischung aus geheimnisvollen Steinformationen und uralten Bäumen. Mit einem befreundeten Architekten beschloss er, hier eine Kirche, eine Stätte der Begegnung zu errichten. 1997 wurde dieser Tempel der Liebe eingeweiht. Außerdem: neue CDs und Aktuelles aus den Musikkulturen. dienstag (heligabend) 24. Dezember 2013 16:05 bis 17:45 Noël, Navidad, Christmas Weihnachtliche Weltmusik Mit Cecilia Aguirre Heiligabend-Nachmittag mit weihnachtlichen Traditionen aus den Musikkulturen: Christmas Carols, Chants de Noël, Villancicos und mehr. In Bulgarien werden die traditionellen Weihnachtslieder am 24. Dezember gesungen. Dabei besuchen die»koledari«, die Weihnachtssänger, die Häuser der Nachbarn. In ihre Lieder schließen sie gute Wünsche für das Land ein, die Menschen und besonders für die Bewohner der Häuser ringsum. Vor dem Weiterziehen singen sie:»wir verlassen nun dieses Haus, und Gott tritt ein«. In Russland drückt das Verb»koljadowat«den weihnachtlichen Brauch aus, mit Gesang den Leuten zum Fest zu gratulieren und dafür Geld, Piroggen oder Süßigkeiten geschenkt zu bekommen. Allerdings wird in Russland das Weihnachtsfest erst am 7. Januar gefeiert. In Frankreich schiebt Père Noël in der Nacht vom 24. auf den 25. Dezember eine»bûche de Noël«, ein Weihnachtsholzscheit, in den Kamin eine Wärme und Glück verheißende Tradition. Das Holz verwandelte sich bald in einen wundersamen Weihnachtsbaumkuchen, eine borkig verzierte, cremige Schokoladen-Biskuitrolle. Dazu wird nicht nur»petit Papa Noël«gesungen Derweil klingen aus Spanien und Südamerika freudig gestimmte Villancicos aus alter Zeit herüber. Babette Michel mit Gavino Murgia (r.) und M. Godard 32 33

FullSet samstag 28. Dezember 2013 13:04 bis 15:00 wdr 3 Konzert der Woche»Voice of a Nation«Irish Folk Festival Jubilee 2013 Mit Harald Jüngst sonntag 29. Dezember 2013 16:05 bis 17:45 Árstíđir Isländische Elegien Mit Thomas Daun Zum kalt-dunklen Ausgang des Jahres: nordatlantische tief-sanfte Schwermut. Von der Vergänglichkeit irdischen Wohlstands und der Ewigkeit des Eises weiß man in Island ein Lied zu singen wohltemperiert und herzerwärmend.»jahreszeiten«bedeutet der Name des isländischen Ensembles, das mit schön gesetzter akustischer Polyphonie zwischen Folk-Rock und Kammer-Pop oszilliert. Im strahlend-sommerlichen Juli waren die Musiker zu Gast auf der Konzertbühne des Festivals TFF. Aufnahmen eines Konzerts beim TFF Rudolstadt vom 6. Juli 2013 mit dem Sextett Árstíđir: Daníel Auđunsson git, voc Gunnar Már Jakobsson git, voc Ragnar Ólafsson git, voc Hallgrímur Jónas Jensson cello, voc Jón Elísson piano, voc Karl Aldinsteinn Pestka viola, voc Aufnahmen vom 5. November aus der Festhalle in Viersen mit Dermot Byrne & Floriane Blancke In perfect harmony Declan O Rourke Songs people don t write anymore FullSet Set for full blast The Outside Track Tradition with new wings Árstíđir Wiederholung der Sendung wdr 3 Konzert vom 6. Dezember 34 35

Musikkulturen Festivals, Konzerte, Co-Produktionen mit Veranstaltungspartnern sowie Mitschnitte im November und Dezember 2013 freitag (allerheiligen) 1. November 2013 20:00 Bielefeld, Amerikahaus Weltnacht-Festival Klänge zwischen Apulien und Albanien Ensemble Adria mit Maria Mazzotta www.welthaus.de Sendung: 15. Dezember 2013 16:05 bis 17:45 freitag (allerheiligen) 1. November 2013 20:00 Solingen, Kammermusiksaal im Theater- und Konzerthaus Weltmusikwoche Dozentenkonzert mit u. a. Antti Järvelä (Finnland), Johanna Kugler (Österreich), Mairi Campbell (Schottland), Nataša Mirković (Bosnien), Tom Daun (Deutschland) www.weltmusikwoche.de Sendung: 1. Dezember 2013 16:05 bis 17:45 dienstag 5. November 2013 20:00 Viersen, Festhalle The Irish Folk Festival Voice of a Nation Tour 2013 mit Dermot Byrne & Floriane Blancke, Declan O Rourke, FullSet, The Outside Track www.irishfolkfestival.de Sendung: wdr 3 Konzert 6. Dezember 2013 20:05 bis 22:00 samstag 9. November 2013 20:00 Brilon, Evangelische Stadtkirche Klangkosmos Weltmusik in NRW Mavregi und Folk aus Bukhara Feruza Ochilova Quartett (Usbekistan) www.klangkosmos-nrw.de Sendung: wdr 3 open: SoundWorld 19. November 2013 23:05 bis 24:00 montag 11. November 2013 20:00 Bonn, Arithmeum der Universität Concerti discreti Uwaga! Achtung, live! Balkan Classic Crossing www.arithmeum.uni-bonn.de Sendung: wdr 3 Konzert live 20:05 bis 22:00 mittwoch 13. November 2013 20:00 Bielefeld, Kammermusiksaal der Rudolf-Oetker-Halle Mittwochskonzerte der Musikkulturen Purbayan Chatterjee Recital in memoriam Ravi Shankar www.kulturamt-bielefeld.de Sendung: wdr 3 Konzert live 20:05 bis 22:00 freita g 22. November 2013 20:00 Mülheim, Theater an der Ruhr Klanglandschaft Algerien Compagnie El-Ajouad, Le poète comme boxeur (Musiktheater) Larbi Bestam & Groupe Ferda, Diwane www.theater-an-der-ruhr.de/reihen/ klanglandschaften-afrika-orient Sendung: wdr 3 Konzert 11. Dezember 20:05 bis 22:00 samstag 23. November 2013 20:00 Köln, Funkhaus am Wallrafplatz wdr 3 Creole-Nacht der Musikkulturen New Global Music aus NRW live mit Cats N Fruits (Köln), Sina Nossa (Unna), Roye Ma (Monheim), Kapelsky & Marina (Dortmund), Royal Street Orchestra (Wuppertal) www.wdr3.de/musik/musikkulturenbeiwdr3 Sendung: wdr 3 Konzert spezial live 20:05 bis 24:00 Veranstaltungen im November und Dezember 36 37

wdr3.de Veranstaltungen im November und Dezember montag 2. Dezember 2013 20:00 Bocholt, Alte Molkerei Klangkosmos Weltmusik in NRW Balladen von den Mondinseln Trio Elisouma (Komoren) www.klangkosmos-nrw.de Sendung: wdr 3 open: SoundWorld 17. Dezember 2013 23:05 bis 24:00 donnerstag 5. Dezember 2013 20:00 Dortmund, domicil Bluegrass Jamboree! Festival of Bluegrass & Americana Music 2013 mit Red Tail Ring, The Carper Family, Foggy Hogtown Boys www.bluegrassjamboree.de Sendung: wdr 3 Konzert 6. Januar 2014 20:05 bis 22:00 Konzerte im Radio wdr Sinfonieorchester Köln wdr Rundfunkchor Köln wdr Big Band Köln Fotos Innenseiten: wdr/simone Szmanski, Norland Wind, Judith Nåsser (3), Frank Szafinski, Doris Joosten, Simkhat HaNefesh (2), Pjotr Baczewski, Ebbert & Ebbert, wdr/fuhr (3), Chatterjee, Hagiwara, alba-kultur (2), Gertrud Cord-Landwehr, Eberwein, J. Meurer, Erlichman, Magnetic Music, Blum, Arian Fariborz, Wikipedia (2), El Ajouad, Kultur in der Landschaft, Mazimo Brizi, Michel, Óskar Páll Elfarsson, Kurt Rade (4) Programmänderungen vorbehalten. dienstag 17. Dezember 2013 20:00 Mülheim, Theater an der Ruhr Klanglandschaft Algerien Frauenstimme des arabischen Frühlings Karima Nayt www.theater-an-der-ruhr.de/reihen/ klanglandschaften-afrika-orient Sendung: wdr 3 Konzert 4. Januar 2014 20:05 bis 22:00 mittwoch 18. Dezember 2013 20:00 Bielefeld, Kammermusiksaal der Rudolf-Oetker-Halle Mittwochskonzerte der Musikkulturen Oni Wytars Folk & Follìa, närrisch & freudenreich www.kulturamt-bielefeld.de Sendung: wdr 3 Konzert live 20:05 bis 22:00 freitag 20. Dezember 2013 18:00 Köln, wdr, Kleiner Sendesaal wdr 3 Funkhaus-Konzerte der Musikkulturen Liederseelen Bobo & Herzfeld www.wdr3.de/musik/musikkulturenbeiwdr3 wdr 3 Konzert Mo Sa, 20:05 wdr 3 Jazz Mo Sa, 22:00 wdr 3 Sonntagskonzert So, 10:05 wdr 3 Musikhaus So, 13:04 Sendung: wdr 3 open: SoundWorld 7. Januar 2014 23:05 bis 24:00 38 39 Foto wdr/friday wdr 3. Aus Lust am Hören.

sonn- und feiertags 16:05 wdr 3 Konzert werktags 20:05 wdr 3 open: SoundWorld dienstags 23:05 Informationen zum Programm Ob Sie Radio hören oder ins Konzert gehen wollen: Gerne senden wir Ihnen unsere Informationen per Post oder Mail, gratis und unverbindlich. Alle Publikationen von wdr 3 können Sie bei uns (Kontaktangaben s. u.) abonnieren. Jede Woche aktuell der wdr 3 Newsletter: Einfach kostenlos bestellen über www.wdr3.de Keine Zeit? Mit dem wdr-radiorecorder können Sie Ihre Lieblingssendungen von wdr 3 mit schneiden (kostenloser Download der Software unter www.radiorecorder.wdr.de) Außerdem im Internet: Ausgewählte Beiträge von wdr 3 als Podcast oder mp3-files. Ihr Kontakt zu wdr 3: Hörertelefon: 0221 56789 333 Fax: 0221 56789 330 Mail: wdr3@wdr.de www.wdr3.de Herausgeber: Westdeutscher Rundfunk Köln Marketing Redaktion wdr 3: Werner Fuhr, Dagmar Töpfer Programmleitung wdr 3: Prof. Karl Karst Gestaltung: www.mohrdesign.de Titelfotos Magnetic Music, B. Groba, N. Brall Oktober 2013 Änderungen vorbehalten Empfang wdr 3 Empfangsgebiete UKW MHz Aachen/Euregio 95,9 Eifel 96,3 Monschau 98,2 Kölner Bucht 93,1 Berg. Land 95,1/98,1 Rh.-Berg. Kreis 93,1 Rhein/Ruhr 95,1 Kleve 97,3 Dortmund 95,1 Münsterland 89,7 Ibbenbüren 97,3 Sauerland 98,1 Arnsberg 97,5 Schmallenberg 97,8 Siegerland/ Wittgenst. Land 88,7 Siegen 98,4 Ostwestfalen 97,0 Bad Oeynhausen 92,7 Höxter 95,2 Lübbecke 91,7 Warburg 94,3 Weitere Informationen zu den Radiofrequenzen sind in der Frequenzdatenbank im Internet unter www.wdr.de/unternehmen zu finden. Satellit digital DVB-S Radio ASTRA 1H, Transponder 93, 12.266 MHz, Polarisation horizontal, Fehlerschutz FEC 3/4, Symbolrate 27,500 Zeitweise übertragen wir ausgewählte Radio-Sendungen zeitgleich zu ihrer Ausstrahlung in Stereo auch in Dolby Digital Surroundsound. Infos unter www.wdr.de/radio Kabelempfang analog und digital Informationen zum analogen und digitalen Empfang können beim örtlichen Kabelnetzbetreiber erfragt werden. Internet Livestream www.wdr3.de Technische Information 0221 56789 090 Mo Fr, 9:oo 17:00 40