Biomasse «Katalysator» der Energiewende?! Perspektive Swisspower Schweizer Stadtwerkeverbund Thomas Peyer, Swisspower Leiter Energiedienstleistungen

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Transkript:

Biomasse «Katalysator» der Energiewende?! Perspektive Swisspower Schweizer Stadtwerkeverbund Thomas Peyer, Swisspower Leiter Energiedienstleistungen thomas.peyer@swisspower.ch www.sccer-biosweet.ch 21/10/2015 1

Swisspower Aktionäre Swisspower und ihre Aktionäre in Zahlen Stromkundinnen und -kunden 1 100 000 Mitarbeitende 5 900 Umsatz kumuliert 4.1 Mrd. Franken Marktanteile am Gesamtverbrauch der Schweiz Erdgas 55% Fernwärme 46% Elektrizität 18% Wasser 18% thomas.peyer@swisspower.ch www.sccer-biosweet.ch 21/10/2015 2

Die «ideale» Vorstellung der CH-Energiezukunft Strom Energie!!!! Quelle: VSE thomas.peyer@swisspower.ch www.sccer-biosweet.ch 21/10/2015 3

Energiestrategie 2050 230 TWh Energieeffizienz 25% ~50% Biomasse 125 TWh 5 TWh 4%! Mobilität Industrie Haushalte Quelle: Prognos (Wärmetagung 2015) thomas.peyer@swisspower.ch www.sccer-biosweet.ch 21/10/2015 4

Strom: Residuallast (in GW) steigt massiv Produktion 2015 2035 Verbrauch EnG Rev. Ausbau EE 11.4-14.5 TWh 20 GW PV, Wind räumlich, zeitlich, saisonal unterschiedlich WP 10 GW 10 GW 0 24 0 24 0 24 0 24 ohne Pumpspeicher und Ex-/Import thomas.peyer@swisspower.ch www.sccer-biosweet.ch 21/10/2015 5

Versorgungskonzept heute Wärme Gas Kälte Strom Öl CO 2 CO 2 Netze Netze Netze thomas.peyer@swisspower.ch www.sccer-biosweet.ch 21/10/2015 6

Versorgungskonzept morgen?! Gas Strom Öl CO 2 CO 2 Netze Netze Wärme Kälte Netze thomas.peyer@swisspower.ch www.sccer-biosweet.ch 21/10/2015 7

Systemisches Versorgungskonzept Stromnetz Pumpspeicher Power to Gas Gasspeicher Transport Gasnetz Wärme-/Kältenetz Datennetz/Web Wärmespeicher Datenspeicher thomas.peyer@swisspower.ch www.sccer-biosweet.ch 21/10/2015 8

Hindernisse bei den Transformation thomas.peyer@swisspower.ch www.sccer-biosweet.ch 21/10/2015 9

Landwirtschaftliche Reststoffe Biogas Mehrere Projektträger ca. CHF 20 Mio. Synergie ARA und Biogasanlage Standortfindung Raumplanungsgesetz (Moratorium) Zonenplan Kleintiervernetzung, Wildtierkorridor, Einleitbedingungen Abwasser, etc. Geruchsemissionen Verkehrsbelastung thomas.peyer@swisspower.ch www.sccer-biosweet.ch 21/10/2015 10

Klärschlamm Klärgas Kläranlagen CH bisherige Strategie Verstromung Abwärmepotenzial ARA ungenutzt Gaseinspeisung vs. BHKW Stromproduktion vs. CO 2 Einsparpotenzial Anreize für Anergienutzung fehlen thomas.peyer@swisspower.ch www.sccer-biosweet.ch 21/10/2015 11

Holz Strom/Fernwärme Mehrere Projektträger ca. CHF 100 Mio. Wärmenetz vs. Gasnetz Altholzmarkt KEV Warteliste Kantonale Energiefachstelle stellte strengere Anforderungen als EnG Standortfindung in Stadtnähe Interessenkonflikte unter den Trägern Risiko Wärmenetz (Anfangsinvestition) thomas.peyer@swisspower.ch www.sccer-biosweet.ch 21/10/2015 12

Reststoffe aus der Fleischwirtschaft Biogas Mehrere Projektträger ca. CHF 30 Mio. Innovative Technologie Penetration in den Entsorgungsmarkt Dumping im Entsorgungsmarkt Technologieprobleme politische Akzeptanz Bereitschaft Mehrpreis thomas.peyer@swisspower.ch www.sccer-biosweet.ch 21/10/2015 13

Transformationsprozesse brauchen Rahmenbedingungen Systemische Versorgungskonzept Netzkonvergenz und Gebäudeeffizienz Gasimport anstelle Stromimport Energiespeicherung Wärmenetze fördern (Geothermie und Abwärme) Energieeffizienz (WKK, Primärenergie) thomas.peyer@swisspower.ch www.sccer-biosweet.ch 21/10/2015 14

Alle Handlungsfelder beachten! Energiewirtschaft Energiewirtschaft F&E F&E Finanzierung Technologie Technologie Rahmenbedingungen Seite 15 www.sccer-biosweet.ch 11.09.2013/Sollarlobby

Fazit Biomassetechnologien sind «Protagonisten» für eine systemische Energieversorgung (Strom, Gas, Wärme/Kälte und Öl). Für Transformationsprozesse braucht es nicht nur neue Technologien, sondern primär Rahmenbedingungen (z.b. CO 2 -Footprint beim Stromimport) und langfristiges Renditepotenzial. «Eindimensionale» Verlagerung der Wärmeversorgung auf das Stromnetz mittels Wärmepumpe werden Gas- und Wärmenetze an die wirtschaftliche Existenzgrenze bringen. Biomasseanlagen (inkl. Abfälle) sind Quellen für «grössere» Wärmeverbunde. Wärmeverbunde sind für geothermische Nutzung eine Voraussetzung. thomas.peyer@swisspower.ch www.sccer-biosweet.ch 21/10/2015 16