Teil 1: Lektionen 1. Gottes bunte Welt 9
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1.1 Frühlingsblüten 11
Zielgedanke Ich freue mich an Gottes schöner Welt. In 1. Mose 8,22 gibt Gott Noah und auch uns ein Versprechen, er sagt: Solange die Erde steht, soll nicht aufhören Saat und Ernte, Frost und Hitze, Sommer und Winter, Tag und Nacht. Die vier Einheiten zu den Jahreszeiten wollen dazu einladen, zusammen mit den Kindern die Veränderungen in der Natur im Laufe eines Jahres bewusst wahrzunehmen und zu entdecken. Jede Jahreszeit hat ihre Besonderheiten: Im Frühling freuen wir uns über das Erwachen der Natur. Es ist wieder wärmer, die ersten Blumen überraschen uns und wir genießen es, wieder mehr nach draußen zu gehen. Im Sommer spielt sich, besonders für Kinder, viel im Freien ab. Das Spielen mit Sand und Wasser und auch das Eisessen sind für sie im Sommer besondere Höhepunkte. Im Herbst freuen wir uns an den Bäumen, deren Blätter sich bunt färben. Es regnet wieder häufiger, der Herbstwind weht und die Tage werden kürzer. Der Winter schließlich ist die Jahreszeit, in der die Natur sich ausruht und neue Kraft schöpft. Das Spielen im Schnee ist für Kinder ein besonderes Highlight im Laufe eines Jahres. Die bunte Vielfalt, die uns die einzelnen Jahreszeiten bieten, verweist uns auf Gott den Schöpfer und lässt uns etwas von seiner Phantasie und Liebe erkennen. Zusammen mit den Kindern werden wir in den vier Einheiten zu den Jahreszeiten gemeinsam darüber staunen und uns daran freuen. Am besten ist es für die Kinder, die Natur in ihren Veränderungen hautnah zu erleben, deshalb ist es gut während dieser Einheiten regelmäßig in die freie Natur zu gehen. 12
Stundenentwurf Einleitung Die Kinder sitzen im Kreis. In der Mitte liegt ein grünes Tuch, auf dem verschiedene Blumentöpfe mit Frühlingsblumen, wie Tulpen, Hyazinthen, Krokusse oder Schneeglöckchen stehen. Die Mitarbeiterin kommt mit dem Schaf, das ein kleines Gänseblümchen mitbringt. Schaf: Schaf: Hallo, kleines Schaf, schön, dass du uns mal wieder besuchst! Ich bin so schnell ich konnte zu euch gelaufen, weil ich euch unbedingt etwas zeigen will. Wie ich sehe, hast du uns etwas mitgebracht. Deshalb bin ich ja so schnell gekommen. Seht mal, was ich heute auf unserer Wiese entdeckt habe! Das Schaf läuft von einem Kind zum anderen und zeigt das mitgebrachte Gänseblümchen. Schaf: Schaf: Schaf: Da bin ich aber erstaunt, du hast tatsächlich ein Gänseblümchen gefunden. Ja, stellt euch nur vor, als wir heute auf der Weide waren, war ich zuerst ganz traurig, dass ich immer noch das alte Gras vom vergangenen Jahr fressen muss. Frisches saftiges Gras schmeckt einfach viel besser. Der Winter ist gerade erst vorbei, vor einigen Wochen gab es noch Schnee. Da dauert es immer noch eine Zeit lang, bis das frische Gras wächst. Das hat meine Mama auch gesagt. Aber heute scheint doch die Sonne so warm und da dachte ich, die wird das Gras schon aus der Erde locken. Da könntest du Recht haben, wenn die Frühlingssonne so warm scheint, kommen die ersten Blumen oft von einem Tag auf den anderen hervor. Gestern habe ich in meinem Garten viele gelbe und lila Krokusse entdeckt, die vor ein paar Tagen noch nicht da waren. Genauso ging es mir heute Morgen auch. Ich habe die trockenen Grashalme gezupft und gefressen. Da, auf einmal habe ich dieses kleine Blümchen entdeckt. Was meint ihr, wie ich mich gefreut habe! Jetzt weiß ich, dass es nicht mehr lange dauert, bis auch das frische leckere Gras wächst. 13
Schön, dass du das Gänseblümchen mitgebracht hast, vielleicht kannst du es hier in die Mitte legen, damit wir uns auch daran freuen können. Unser Schäfchen hat heute den Frühling entdeckt. Ich möchte euch heute eine Geschichte erzählen, von einem Mädchen, das auch solch eine Entdeckung gemacht hat. Hauptteil Tabea entdeckt den Frühling Tabea rennt aus dem Haus zum Schuppen. Sie holt ihr Fahrrad heraus und fährt los. Mama hat ihr erlaubt allein zu Oma zu fahren. Tabea hat sich schon den ganzen Tag darauf gefreut. Der Winter war so lang und bei Schnee und Eis konnte sie nicht Fahrrad fahren. Es war schön im Winter im Schnee zu spielen, einen Schneemann zu bauen und Schlitten zu fahren, aber das Fahrradfahren hatte sie doch sehr vermisst. Endlich war es wieder wärmer geworden. Heute schien die Sonne schon recht warm vom Himmel. Tabea tritt fest in die Pedale, sicher erwartet sie Oma schon. Vielleicht hat sie ja auch meinen Lieblingskuchen gebacken, überlegt Tabea. Als Tabea beim Haus der Oma ankommt und ihr Fahrrad abstellt, sieht sie Oma im Garten. Sie sitzt in der Hocke und scheint etwas entdeckt zu haben. Oma, was ist denn da?, ruft Tabea ihr zu. Hast du etwas gefunden? Oma dreht sich Tabea zu: Na, du hast mich aber erschreckt, ich habe dich gar nicht gehört. Wahrscheinlich war ich so in meine Beobachtung vertieft. Schau mal, was ich entdeckt habe! Oma zeigt mit dem Finger auf den Boden. Tabea geht näher heran. Da entdeckt sie eine kleine orangefarbene Blüte. Da blüht ja schon ein Krokus, eine einzige Blüte, lacht sie. Richtig, antwortet Oma, das ist der erste Krokus, der in diesem Jahr in meinem Garten blüht. Jetzt fängt endlich der Frühling an. Juhu, der Frühling ist da, der Frühling ist da!, ruft Tabea. Wenn du genau hinschaust, kannst du schon die schmalen, grünen Blätter und auch einige Knospen der anderen Krokusse entdecken. Nochmals beugt sich Tabea über die Stelle, auf die Oma gezeigt hat. Oh ja, ich kann sie alle sehen. Blühen dann auch bald die Tulpen, die wir im Herbst in die Erde gesteckt haben? Tabea kann sich noch gut daran erinnern. Zusammen mit Oma hatte sie Löcher in die Erde gegraben, eine Tulpenzwiebel hineingesteckt und wieder Erde darauf gedeckt. 14
Zuerst hatte sie gedacht die Tulpen würden schon bald blühen, aber dann hatte ihr Oma erklärt, dass die Tulpenzwiebeln den ganzen Winter über in der Erde schlafen und erst im Frühling wachsen und blühen würden. Na ja, bis unsere Tulpen blühen wird es wohl noch einige Tage dauern, aber wir können uns ja mal umschauen, wo wir sonst noch den Frühling entdecken können. Kann man den Frühling sehen?, fragt Tabea. Oma lacht: Du hast Recht, den Frühling kann man eigentlich nicht sehen, aber all das, was er in der Natur verändert. Komm, wir schauen mal, was wir sonst noch entdecken können! Hier blühen ja noch viel mehr Blumen, Oma, ruft Tabea, wie heißen die denn? Das sind Winterlinge, die hier so schön gelb blühen, antwortet Oma, und dort hinten stehen noch ein paar Schneeglöckchen, aber die meisten sind schon verblüht. Hier am Forsythienbusch kannst du auch etwas entdecken, schau ihn dir mal genau an. Tabea betrachtet die Zweige. Der hat ja ganz viele dicke Knospen, die gelb leuchten. Nicht mehr lange, sagt Oma, dann wird er viele gelbe Blüten haben. Komm, wir setzen uns hier auf die Bank, wenn wir ganz ruhig sitzen bleiben, kannst du noch etwas anderes entdecken. Oma und Tabea setzen sich zusammen auf die Gartenbank. Tabea bemüht sich ganz still zu sitzen, auch wenn es ihr schwer fällt. Auf einmal kommt ein Spatz angeflogen, er hat etwas trockenes Gras im Schnabel und landet damit auf einem Balken vom Gartenhäuschen. Er verschwindet in einer kleinen Luke und fliegt gleich darauf wieder fort. Hast du gesehen?, fragt Oma. Das Spatzenpaar baut sich ein Nest unter dem Dach unseres Gartenhäuschens und bald wird die Spatzenfrau Eier in das Nest legen und ausbrüten, dann kannst du die kleinen Spatzenkinder beobachten, wenn sie flügge werden. Oh, da freue ich mich schon darauf. Das wird bestimmt lustig, sagt Tabea. Ich glaube, der Frühling ist meine Lieblingsjahreszeit. Oder vielleicht doch der Winter, überlegt Tabea. Das Schlittenfahren im Winter hat mir auch Spaß gemacht, aber nur im Sommer kann ich ins Freibad gehen. Ich kann mich gar nicht entscheiden, welche Jahreszeit mir am besten gefällt. Wie gut, dass es vier Jahreszeiten gibt, sagt Oma. Jede Jahreszeit bringt etwas Neues, Schönes, worüber wir uns freuen können. Gott hat sich das alles wirklich gut für uns ausgedacht. Das stimmt, Oma, ich muss mich ja gar nicht entscheiden, was mir am besten gefällt. Also ich habe inzwischen Hunger bekommen, sagt Oma. Komm, wir gehen ins Haus und machen uns einen Kakao, außerdem habe ich deinen Lieblingskuchen gebacken. Hm, das ist prima, Oma. Tabea läuft hinter der Oma her zum Haus, dabei ruft sie: Der Frühling ist da, der Frühling ist da! 15
Schluss Vielleicht freut ihr euch wie Tabea, dass endlich der Frühling da ist. Wir wollen zusammen Gott danken, dass er uns den Frühling schenkt mit all dem Schönen, was er für uns bringt. Gebet Vater im Himmel, wir danken dir für den Frühling. Es ist schön, wenn die Sonne so warm vom Himmel scheint und wir draußen spielen können. Wir freuen uns an den bunten Frühlingsblumen, an den Vögeln, die so fröhlich singen. Du hast uns all das geschenkt, dafür danken wir dir. Amen Wir lernen mit den Kindern einen Dankvers, der mit Bewegungen begleitet wird. Gott, du schenkst mir soviel Freude hier an deiner schönen Welt. mit den Händen einen großen Kreis beschreiben Bunte Blumen, Schmetterlinge, mit beiden Händen eine aufblühende Blume zeigen und einen fliegenden Schmetterling vieles, was mir gut gefällt. Kleine Vöglein in dem Nest mit einer Hand das Nest anzeigen, mit Zeigefinger und Daumen der anderen Hand den Schnabel eines Vogels feiern heut ein frohes Fest. Auch ich will dir fröhlich singen, will dir klatschen und auch springen. in die Hände klatschen und einmal in die Luft springen Will dir gerne danke sagen für die vielen schönen Gaben. 16
Basteln Tulpen falten Ein quadratisches buntes Papier diagonal falten. Entstandenes Dreieck noch einmal in der Hälfte falten und wieder aufklappen. Bis zur gepunkteten Linie entlang beide Ecken nach oben falten. Aus grünem Papier Stiel und Blätter der Tulpe ausschneiden und ankleben. Es können auch mehrere Tulpen gefaltet und auf ein Papier aufgeklebt werden. 18
Eltern-Kind-Aktionen Frühling suchen (auch für 0-3 Jahre) Zusammen mit den Kindern machen wir uns wie Tabea in der Geschichte auf die Suche nach dem Frühling. Eventuell werden auch einige Fotos gemacht von den ersten Blumen, den dicken Knospen an den Bäumen usw., die später im Gruppenraum aufgehängt werden. Einige Zweige werden in eine Vase gestellt. In den nächsten Tagen oder bis zur nächsten Stunde können die Kinder beobachten, wie sich die Knospen öffnen und kleine Blüten oder Blätter hervorkommen. Bäume beobachten und gestalten Wer Bäume in der Nähe hat, kann diese in die vier Einheiten zu den Jahreszeiten einbeziehen. Die Bäume werden im Laufe eines Jahres beobachtet, dabei wird den Kindern bewusst gemacht, was sich alles im Laufe eines Jahres verändert. Es können auch Fotos von einem Baum gemacht und im Gruppenraum aufgehängt werden. Vielleicht finden sich auch entsprechende Bilder in einem Kalender oder Bildband. Als Alternative können mit den Kindern vier Bäume gestaltet werden. Einen Winterbaum mit kahlen Ästen, einen Frühlingsbaum mit Blüten, einen Sommerbaum mit grünen Blättern und Früchten und einen Herbstbaum mit bunten Blättern. Die Bäume werden mit Rinde, Zweigen und gepressten Blättern gestaltet. Lieder Wer die richtigen Augen hat Alles jubelt, alles singt Bärbel Mäder 19