Bachforellenprojekt Revier Innbach

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Transkript:

Bachforellenprojekt Revier Innbach

Revier Innbach/Trattnach Oberösterreich hat 39 Fischereireviere Das Revier Innbach hat 176 Bewirtschafter und 256 Fischereirechte

Quelle: - Wehrkataster des Innbaches und seiner Zuflüsse, Gewässerschutzbericht 28/2003, Autor: DI Clemens Gumpinger

Innbach und Trattnach Einzugsgebiet gesamt: 385 km² Gesamtlänge aller Bäche: 330 km Gesamtfläche: 114 ha Innbach und Trattnach entspringen im Hausruck auf ca. 600m Seehöhe Sehr kurzen Epi- und Meta-Rhitralstrecken folgen sehr lange Anschnitte des Hypo-Rhitral Quellen: - Wehrkataster des Innbaches und seiner Zuflüsse, Gewässerschutzbericht 28/2003, Autor: DI Clemens Gumpinger (kostenlos beim Land OÖ beziehbar) - Gewässerbuch Revier Innbach: A- und B- Blätter

Trattnach flussabwärts von Hofkirchen

Trattnach flussabwärts von Hofkirchen

Innbach bei Kematen

Innbach bei Kematen

Trattnach bei Schlüsselberg

Trattnach bei Schlüsselberg

Trattnach bei Weibern

Trattnach bei Hofkirchen

Quelle: - Wehrkataster des Innbaches und seiner Zuflüsse, Gewässerschutzbericht 28/2003, Autor: DI Clemens Gumpinger

Wir haben viele Probleme: Intensive Landwirtschaft Steigende Wassertemperaturen Harte Längsverbauungen 456 Querverbauungen ( alle 390m) Fischsterben durch Einleitungen Habitatsverschlechterungen Schlecht ausgebildete Bewirtschafter

Es gab viele Gründe für das Bachforellenprojekt: Bachforellensterben 1999 teilweise bis 70% Verlust schwarze Bachforelle Bewirtschafter haben von verschiedensten Züchtern Bachforellen besetzt Besatz mit Bachforellen aus der Zucht brachte wenig erfolgt teilweise 100% Verlust.

Ziele des Projektes: Den Bewirtschaftern eine Bachforelle zum Besatz zur Verfügung zu stellen, die an die Bedingungen in der Trattnach und im Innbach gut angepasst ist. Dies wollten wir durch die Nachzucht von Wildfischen erreichen.

Die Suche nach der autochtonen Bachforelle Steinbach bei Grieskirchen, kleiner Bach der in die Trattnach mündet, Länge 7km Genetische Untersuchung und Inzuchtgradbestimmung durch Univ.-Doz. Mag. Dr. Franz Lahnsteiner Empfehlung zur Nachzucht Pacht des Gewässers, Erlaubnis der Bewirtschafter zum Laichfischfang

Das Bachforellenprojekt in Bildern

Laichfischfang Ende Oktober

Zurücksetzen der Bachforellen Anfang Dezember

Fischzucht Kreuzstein am Mondsee

BF0+

Verteilung der Fische an die Bewirtschafter

BF1+

BF1+ und BF2+ im März

BF0+

BF0+ im Mai

Ein Projektjahr: Ende Oktober: Laichfischfang, ca. 200 BF Fische kommen in die Fischzucht Kreuzstein ( Scharfling) BF werden abgestreift. 40 Rogner bringen ca. 25.000 Eier Anfang Dezember: Die BF werden in den Steinbach zurückgesetzt.

Ein Projektjahr: In Kreuzstein schlüpfen die Bachforellen wenn das erste Plankton aus dem See verfügbar ist. Mitte März: 4000 BF1+ und 1500 BF2+ werden an die 50 Bewirtschafter verteilt. Mitte Mai: 12000 BF0+ werden an die Bewirtschafter verschenkt.

Der Aufwand und die Kosten: 230 Manntage Arbeitseinsätze seit 2003 Anschaffungskosten für Anhänger, Aggregate, Behälter usw. : ca. 10.000,- Jahreskosten für Fische, Gewässerpacht und sonstige Aufwendungen: ca. 8000,- BF0+ werden kostenlos an die Bewirtschafter abgegeben

Besatz für ein Flusssystem Am Projekt nehmen 52 Bewirtschafter teil. Dies entspricht einer Gewässerlänge von 118 km Länge und einer Fläche von 36ha. Wir empfehlen unseren Bewirtschaftern 20% von einem guten natürlichen Bestand zu besetzten. Das sind bei den BF0+ 4000 Stk/ha also 800Stk/ha Für einen 1m breiten Bach ergibt dies 80 Stk / 1000m

Unsere Erfolge, Gruberbach - Im Gruberbach gab es ein Bachforellensterben durch Jaucheeintrag. 100% des Bestandes wurden vernichtet. - Besatz von 200 BF0+ ( 4-5cm) im Mai 2004 auf 2km Länge, Breite 2m - Kontrollbefischung im April 2005 bringt 36 BF1+ bis 22cm(!) Länge

Noch mehr Erfolge Im Revier Innbach werden seit 2009 keine Bachforellen aus Fischzuchten besetzt. 6 Bewirtschafter haben den Besatz generell eingestellt, da die Reproduktion der Bachforellen in ihrem Gewässerabschnitt nachweislich sehr gut funktioniert.

Kontrollbefischung im Wilden Innbach im Sep. 2011 Ausfang auf 100m Bachlänge, 3m breit: - 117 BF1 3900/ha - 43 BF <30 cm 1400/ha - 14 BF >30 cm 450/ha Besatz seit 2005: jährlich 700 Stk BF0+ auf 7km Bachlänge Grund für die Kontrollfischung: Verdacht auf Otterschäden

Was bringt das Projekt noch? Keine gemeldete schwarze Bachforelle seit 2004 -?? Bewirtschafter die sich mit ihrem Gewässer auseinander setzen Eine vernünftige Fischentnahme Zufriedene Fischer

Wo wir gescheitert sind: Die Erweiterung des Projektes auf Elritzen, Koppen und Nasen ist uns aus Mangel an freiwilligen Helfern bis jetzt nicht gelungen. Wir konnten von den 104 eingeladenen Bewirtschaftern nur 52 motivieren bei diesem Projekt mitzumachen.

Schwerpunke des Projektes Laichfische kommen zurück in den Bach ( Selektion im Bach und nicht in der Fischzucht) Fütterung der BF0+ nur mit Plankton Großflächiger Besatz in einem ganzen Flusssystem Besatz einstellen wenn er nicht mehr erforderlich ist

Unser Rat an unsere Bewirtschafter Besinnen Sie sich auf das worum es beim Fischen geht: Fangen Sie einen wild gewachsen Fisch und essen Sie diesen.

Alois Postlmayer 0664/ 46 49 724 alois.postlmayer@legrand.at