10 Tipps für mehr nützliche Insekten im Garten

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Transkript:

10 Tipps für mehr nützliche Insekten im Garten Als Schädlingsvertilger, Schneckenjäger und Blütenbestäuber sind Käfer, Bienen und Co. unverzichtbar. Mit diesen 10 Tipps fördern Sie das Vorkommen nützlicher Insekten im Garten. Es gibt viele Möglichkeiten Marienkäfer und Co. in den eigenen Garten zu locken: Heimische Gehölze, Gartenteiche, Insektenhotels und Blumenwiesen. Wenn Sie einige wenige Tipps beachten, können Sie sich bald über mehr nützliche Insekten in Ihrem Garten freuen. 1

1. Heimische Bäume und Sträucher Vor einigen Jahren war es "in, möglichst viele nicht heimische Nadelbäume in den Garten zu pflanzen. Dies reduzierte den Artenreichtum an Insekten enorm und damit auch den der Vögel. Heimische Gehölze sind vorteilhafter: An Weißdorn, Holunder, Schlehe oder Eiche leben über 400 verschiedene Insektenarten. Auch eine Hecke aus heimischen Blütensträuchern ist wertvoller Lebensraum für Nützlinge aller Art. 2. Nützlingsschonende Pflanzenschutzmittel Wer Schädlinge oder Pflanzenkrankheiten im Garten bekämpfen möchte, sollte Methoden wählen, die Nützlingen nicht schaden. Chemische Pflanzenschutzmittel werden zwar vor ihrer Zulassung auf ihre Wirkungen bezüglich nützlicher Insekten geprüft, doch sollte man generell auf Pflanzenschutzmittel verzichten, die im breiten Spektrum Schädlinge dezimieren bzw. nicht nützlingsschonend sind. Pflanzenjauchen oder -brühen sind ebenfalls Alternativen. Fördert man die Nützlinge, verringert sich der Schädlingsbestand automatisch. 3. Einfache Blüten sind die besten Nektarspender Viele Gärten haben zwar jede Menge Blüten zu bieten, diese sind für Nektarsammler wie Hummeln, Bienen, Schwebfliegen und Schmetterlinge aber oft nutzlos: Bei den dicht gefüllten Blüten vieler Rosen, Pfingstrosen und anderer Beetpflanzen gelangen die Insekten nicht an den Nektar. Bei manchen Arten ist zugunsten des Blütenaufbaus die Nektarproduktion ganz herausgezüchtet worden. Einfache Blüten mit nur einem Kranz Blütenblätter und zugänglicher Blütenmitte sind dagegen ideal. 4. Appetit auf Blattläuse Der Siebenpunkt-Marienkäfer ist jedem bekannt. Lieblingsspeise der Larven und erwachsenen Käfer sind Blattläuse: Ein Weibchen frisst im Laufe seines Lebens mehrere Tausend. Da Marienkäfer als erwachsene Tiere überwintern, tauchen sie schon früh im Jahr auf und vermehren sich dann am stärksten, wenn ihre Beute, die Blattläuse, am häufigsten 2

vorhanden ist. Nur blattlausmelkende Ameisen vertreiben die Käfer hin und wieder aus "ihren" Blattlauskolonien. Mit Laubhaufen oder Marienkäferhäusern als Winterquartier sowie den Verzicht auf Pflanzenschutzmittel kann man die Käfer fördern. 5. Im Wasser ist was los Ein Teich im Garten ist für viele Insekten lebenswichtig. Während sich Wasserkäfer oder Wasserwanze ihr ganzes Leben im Gewässer aufhalten, verbringen andere ihr Larvenstadium im Teich. Dieses kann bei der Libelle bis zu fünf Jahren dauern. Die erwachsenen Libellen nutzen eine üppige Uferbepflanzung rund um den Gartenteich als Jagdrevier. Ab Ende März legen sie ihre Eier an Wasserpflanzen ab. Nicht unterschätzen sollte man die Bedeutung eines Teiches als Trinkstelle für Insekten wie Bienen, Hummeln, Schmetterlinge oder Schwebfliegen. Für sie kann man an einer Seite einen Flachwasserbereich (1 Zentimeter Wassertiefe) anlegen. Wer Insekten fördern möchte, sollte möglichst auf Fische im Teich verzichten. 6. Hier fühlen sich Schmetterlinge wohl Farbenfrohe Schmetterlinge, die von Blüte zu Blüte flattern, sind überall gern gesehen. Während sie sich am süßen Nektar laben, bestäuben sie eine Vielzahl unserer Gartenpflanzen. Die Raupen werden in naturnahen Gärten von Vögeln in Schach gehalten. Sommerflieder, Rotklee, Phlox, Dost, Fetthenne, Astern oder Thymian sind Schmetterlingsmagneten und locken auch den Schwalbenschwanz an. Er liebt sonnenwarme steinige Böden; dort legt er seine Eier ab. 7. Legen Sie eine Blumenwiese an Ein blühendes Wiesenstück im Garten beherbergt mehr nützliche Tierarten als ein kurz gemähter Rasen. Die Blüten liefern nektarsaugenden Arten wie Bienen, Schmetterlingen, Schwebfliegen und Hummeln willkommene Nahrung. In der Krautschicht leben Heuschrecken und Zikaden, den Boden besiedeln Käfer, Tausendfüßler und andere Gliedertiere. Sie sind Teil des biologischen Kreislaufs und 3

sorgen nicht nur für guten Boden und Blütenbestäubung, sondern sind selbst Futter für viele Vögel, die wiederum wichtige Schädlingsvertilger in unseren Gärten sind. Ab April sät man die Blumensamen auf bewuchsfreie, magere Böden aus; zweimal jährlich wird gemäht. 8. Ein Heim für Wildbienen Wildbienen leisten einen enormen Beitrag zur Bestäubung ohne sie würde die Obst- und Gemüse-Ernte weit geringer ausfallen. Viele von ihnen sind Einzelgänger und bauen eigene Brutröhren, in denen sich ihr Nachwuchs entwickelt. Spezielle Bienenhotels, die ihnen die Suche nach geeigneten Nistplätzen erleichtern, kann man selber bauen oder kaufen. Die vor allem in Obstgärten unverzichtbaren Mauerbienen nehmen Holzklötze mit gebohrten Niströhren (Durchmesser 8 Millimeter, Länge 8 Zentimeter) gerne an. Wichtig: Um Risse zu vermeiden, stets quer zur Maserung und nicht ins Stirnholz bohren. Nicht streichen oder lackieren. Der beste Platz für das Bienenhotel ist regengeschützt und sonnig. Wildbienen sind äußerst friedfertig. Der Stachel der meisten Arten ist so klein, dass er unsere Haut nicht durchdringen kann. 9. Reges Leben im Komposthaufen Komposthaufen liefern nicht nur wertvolle Erde für unsere Zier- und Gemüsebeete, sie sind auch Lebensraum für viele bedrohte Insektenarten, die einen großen Anteil an der Umsetzung des organischen Materials haben. Mitunter kann man durch ihre Zersetzungsarbeit sogar auf ein Umsetzen des Komposts verzichten. Unter anderem sind die fleißigen Larven von Großlaufkäfer, Nashornkäfer und Rosenkäfer im Komposthaufen zu finden. Auch die Zersetzungsarbeit der Asseln (Krebstiere) ist nicht zu unterschätzen. 10. Laub unter Bäumen ungestört liegen lassen In naturnahen Gärten darf das Herbstlaub ruhig liegen bleiben als schützende Behausung für jede Menge Kleinstlebewesen, darunter auch nützliche Insekten wie schneckenfressende Laufkäfer oder Leuchtkäfer- 4

Larven. Viele Arten wie Marienkäfer überwintern im Laub. Später zersetzen Bodenbewohner die Blätter zu wertvollem Humus. 5