ist eine gute Investition



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S02 Diese ist eine gute Investition Was Leser und andere Kunden in unserer Region von der neuen Anlage haben: Ein Interview mit Christian Nienhaus, Geschäftsführer unserer Mediengruppe, und Klemens Berktold, Chef der Druckereien. Über 31 Millionen Euro sind in den Bau der Druckerei an der Christian- Pommer-Straße in Braunschweig geflossen. Was gewinnt der Verlag, was gewinnen die Leser? Berktold: Die Druckerei an der Hamburger Straße war am technischen Nutzungsende angekommen, so dass eine Investition erforderlich war. Die neue Anlage nutzt den technischen Fortschritt. Wir können für unsere Leser nun 48 Seiten vierfarbig aktuell im Hauptprodukt produzieren. Dazu kommt, dass wir in mehreren Formaten drucken können. Einmal das etwas größere neue Braunschweiger Format, das etwas breiter ist. Für die Anzeigenblätter können wir weiterhin das gewohnte Berliner Format herstellen. Für unsere Anzeigenkunden ist es außerdem wichtig, dass wir bis zu 16 Beilagen verarbeiten. Bis zu 90 000 Zeitungen pro Stunde können im neuen Druckzentrum produziert werden. Diese Zeitung ist wohl noch nie auf einer derart intelligenten Anlage produziert worden. Was ist für Sie die hervorstechende Eigenschaft dieser Maschine? Nienhaus: Man kann in der Produktion eigentlich nicht mehr unterscheiden zwischen einem Printmedium und einem digitalen Medium denn die Herstellung ist ein vollständig digitaler Prozess. Das Ausgabemedium am Ende dieses digitalen Prozesses ist Papier jeden Morgen bekommt man auf diesem Medium die neue Software. Berktold: Die Braunschweiger Zeitung wurde bisher auf drei Produktionslinien hergestellt. Nun schaffen wir die gleiche Produktion auf zwei Linien. Die neue Technik ist leistungsfähiger. Außerdem ist der Automatisierungsgrad viel höher. Das hilft uns im hart umkämpften Druckmarkt, Schritt zu halten. Ein Beispiel für die Möglichkeiten der neuen Technik: Die tonnenschweren Papierrollen werden von Robotern durch die Anlage gefahren. Nienhaus: Uns war es wichtig, mit der Druckerei am Standort Braunschweig zu bleiben. Sie liegt nun in einem Gewerbegebiet verkehrsgünstig an der Autobahn, die Anwohner an Hamburger Straße und Mittelweg werden nicht mehr durch den Lieferverkehr belastet. Verlag und Redaktion kommen durch den anstehenden Umzug in die Innenstadt noch näher zu unseren Lesern. Und auf unserem bisherigen Grundstück entsteht etwas Neues wir gehen davon aus, dass es Wohnbebauung und Einzelhandel geben wird, was dem ganzen Viertel nutzen dürfte. Welchen Anteil hat der Faktor Mensch am Erfolg der Druckerei? Berktold: Der Faktor Mensch ist sehr wichtig. Mit steigender Leistungsfähigkeit der Technik ist es noch entscheidender, dass motiviertes und qualifiziertes Personal mit dieser komplexen Technik hervorragend umgehen kann. Nur so kann es gelingen, tagtäglich minutengenau zu produzieren. Herr Nienhaus, die Nachrichten aus der Druckbranche scheinen nicht zusammenzupassen. Prinovis schließt sein Druckhaus in Itzehoe. Dort werden im Tiefdruck unter anderem Stern und Spiegel hergestellt. Dagegen investiert die Funke Mediengruppe in die Braunschweiger Druckerei. Was ist am Druckstandort Braunschweig anders? Nienhaus: Sie haben die Titel genannt, die in Itzehoe hergestellt werden. Es sind Produkte für den nationalen Markt, auf dem es möglicherweise Überkapazitäten gibt. Wir haben mit der Braunschweiger Zeitung einen regionalen Markt zu bedienen. Die Braunschweiger Zeitung kann man nur in der Region drucken. Denn anders ist der Anspruch, eine aktuelle Zeitung mit aktuellen Fußballergebnissen herzustellen, nicht zu erfüllen. Diese auf die die Bedürfnisse der Braunschweiger Zeitung und vielleicht auch einiger benachbarter Verlage zugeschnittene Anlage am Standort Braunschweig ist eine gute Investition, die sich am Standort Braunschweig rechnet. Berktold: Davon profitieren übrigens auch externe Kunden. Hier werden Anzeigenblätter, Programmhefte und vieles andere produziert dieses Geschäft ist uns ebenfalls wichtig. Herr Nienhaus, können wir Sie zu einem Blick in die Zukunft verleiten? Warum sollten die Menschen in Zukunft gedruckte Produkte lesen? Nienhaus: Mit dem gedruckten Produkt hat man einen ausgesprochen leistungsfähigen Datenträger in der Hand. Er ist netzunabhängig, braucht keinen Akku, da hängt sich nichts auf und man kann auch nichts kaputt machen. Die Software kann jeder Leser in seinem, nur von ihm bestimmten Tempo lesen. Er kann vertiefen und wiederholen, wie er es mag. Das Lesen komplexer Texte ist auf Papier nach wie vor am effektivsten über kein anderes Medium kann man komplizierte Sachverhalte besser verstehen. In der Zeitung geben wir den Leserinnen und Lesern eine breite Auswahl der wichtigsten Nachrichten aus der Region und der Welt. Es ist ein Briefing für die Herausforderungen des Tages, das durchaus dem entspricht, was Foto: Peter Sierigk die Vorstände großer Unternehmen durch ihre Mitarbeiter erhalten. Wir briefen unsere Leser sozusagen über alles, was in der Region und darüber hinaus für das eigene Leben relevant ist. Diese Informationen auf Papier zu haben, ist nach wie vor modern. Wir haben 45 Millionen Zeitungsleser in Deutschland, die Reichweiten der digitalen Angebote der Verlag gar nicht mitgerechnet. Die digitalen Medien haben andere Möglichkeiten, aber das eine wird neben das andere treten und es nicht verdrängen. Das war auch schon die Erfahrung anderer medialer Entwicklungen, vom Radio über das Fernsehen bis zum Internet. Herr Nienhaus, es scheint gegenwärtig chic zu sein, auf Social-Media-Plattformen zu werben. Glauben Sie an die Wirkung dieser Werbeformen? Sie folgen ja einer völlig anderen Logik als die Werbung in einem gedruckten Massenmedium. Nienhaus: Das sind Wettbewerber, und ich möchte Wettbewerber nicht schlecht- oder kleinreden. Die Social Media haben eine enorme Entwicklung genommen. Man muss aber wissen, dass wir hier über Datenkraken reden, die alle möglichen Informationen über ihre Nutzer sammeln. Über die Folgen wird viel zu wenig nachgedacht. Das Weiterempfehlen auf diesen Plattformen ist sicher ein Weg, bekannter zu werden. Mir scheint aber, dass die Leser der Tageszeitung selbstbestimmter sind. Sie bilden sich selber eine Meinung auf der Grundlage ausführlicher, geprüfter Informationen. In diesem Umfeld wirken auch die Anzeigen anders in der Tageszeitung intensiver, in Facebook etwas spontaner. Wir jedenfalls glauben, dass wir gerade in der Region ein besseres Angebot machen können. Gedruckte Medien sind konzentrierte Medien, sagen Wissenschaftler. Die im mehrfachen Sinne als Fassbarkeit zu bezeichnende Eigenschaft sorgt ja offenbar dafür, dass Inhalte besser verstanden und behalten werden als bei Bildschirmmedien. Über die Stärken gedruckter Medien wird aber überraschend wenig gesprochen, geschrieben und gesendet. Warum ist das so? Nienhaus: Gesendet wird deshalb nicht, weil die Sender immer nur über ihre Stärken senden. Private und öffentlich-rechtliche Sender sind in der Berichterstattung über Medien überhaupt nicht objektiv. Bei den zahllosen Galas kann man das sehen es ist eine Gesellschaft, die sich in ihrem eigenen Glanz spiegelt. Da sind wir ernsthafter. Es gibt ja die Stiftung Lesen, die mit den Buchverlagen gegründet wurde und auf die Bedeutung des Lesens hinweist. Unser Haus betreibt große medienpädagogische Projekte. Lesen bildet, wer liest, fördert seine Denk- und Merkfähigkeit. Bundestagspräsident Norbert Lammert hat auf einem Zeitungskongress gesagt, regionale Zeitungen seien für die Demokratie systemrelevant. Das ist ein Punkt, an dem man die Bedeutung erkennt. Wir müssen uns nicht verstecken. Wie kann moderne Technik die Wertigkeit der Druckprodukte stärken? Drucktechnik wird schneller und effizienter, die Braunschweiger Druckerei ist an der Spitze der technischen Möglichkeiten. Wo wird die Drucktechnik in zehn Jahren stehen? Wohin geht die Entwicklung? Nienhaus: Vielleicht ein kleiner Blick zurück. Ich kann mich noch gut erinnern, wie es war, als der Farbdruck Einzug hielt, zunächst nur auf einzelnen Seiten. Da reden wir über die neunziger Jahre und nicht über ein prähistorisches Zeitalter. Man sieht daran, wie schnell sich die Möglichkeiten entwickelt haben. Das geht weiter. Berktold: Ich kann mir gut vorstellen, dass wir in zehn Jahren neue Drucktechnologien sehen werden, die weitere Chancen eröffnen. Der Digitaldruck entwickelt sich sehr schnell, so dass es irgendwann einmal möglich sein könnte, sehr kleine Auflagen aktuell und preisgünstig herzustellen. Damit wäre es denkbar, individuelle Zeitungsinhalte zusammenzustellen. Ich finde diese Entwicklungen spannend. Die Herstellung könnte noch näher beim Leser stattfinden. Hier und heute möchte ich aber sagen: Wir sind froh, dass wir in Braunschweig eine äußerst leistungsfähige, hochmoderne Druckerei zur Verfügung haben. Die gedruckte Zeitung hat Zukunft? Nienhaus: Eindeutig Ja! Die Fragen stellte Armin Maus. ZUR PERSON Christian Nienhaus (53) stammt aus Hamm und studierte Wirtschaftswissenschaften in Bochum. Seit Juli 2008 ist er Geschäftsführer der Funke Mediengruppe, vormals WAZ Mediengruppe, in Essen. Zuvor war er unter anderem für die Medienunternehmen Gruner + Jahr, Süddeutsche Zeitung und Axel Springer tätig. Seit 2010 ist Christian Nienhaus Vorsitzender des Zeitungsverlegerverbandes Nordrhein-Westfalen e. V.. Dr. Klemens Berktold (47) ist in Duisburg geboren und studierte in Aachen Betriebswirtschaft und Maschinenbau. An der Europa- Universität Viadrina promovierte er zum Thema Turnaround Management. Seit 2011 ist Klemens Berktold Geschäftsführer des Druckereibereichs der Funke Mediengruppe. see. control. automate. Wir gratulieren zum neuen Druckzentrum Überall in der Welt, wo Zeitungen, Magazine und Bücher erscheinen, sorgen NELA Maschinen für einen registergenauen Druck. BRÜDER NEUMEISTER GMBH Gottlieb-Daimler-Straße 15 D-77933 Lahr www.nela.de Durch Innovation und Präzision schaffen wir gemeinsam mit unseren Kunden exzellente Druckerzeugnisse. see. control. automate. Hostmann-Steinberg Druckfarbe macht Ihre Zeitung bunt, das Druckzentrum Braunschweig macht sie möglich. Unsere Glückwünsche zur Einweihung!

S03 Stephan Weil und Gert Hoffmann sprachen bei der Feier. aus dem Umfeld sind ein Stück Heimat Von Andreas Schweiger Umgeben von modernster Drucktechnik feierten am Donnerstag rund 300 Gäste die Inbetriebnahme des neuen Druckzentrums unserer Mediengruppe in Braunschweig. Seinen ersten Auftritt in Braunschweig als Niedersächsischer Ministerpräsident hatte dabei Stephan Weil (SPD), der ebenso wie der Braunschweiger Oberbürgermeister Gert Hoffmann (CDU) ein Grußwort sprach. Rund 31 Millionen Euro hat die Funke Mediengruppe, zu der unsere Zeitung gehört, in die hochmoderne Anlage investiert. Printmedien wie die Braunschweiger Zeitung besitzen weiterhin eine hohe Bedeutung und Akzeptanz bei den Menschen. Stephan Weil, Niedersächsischer Ministerpräsident Das ist im wahrsten Sinne des Wortes beeindruckend, sagte Weil. Mit der Investition in das neue Druckzentrum und den damit verbundenen technischen Innovationen zeigen die Verantwortlichen vor allem das Vertrauen und die Zuversicht in die Zukunft der gedruckten Zeitung und in die Zukunft der lokalen Berichterstattung im Braunschweiger Land. Trotz großer Herausforderungen wie zum Beispiel der Konkurrenz durch das Internet gelinge es den Tages- und Regionalzeitungen sehr erfolgreich, sich durchzusetzen und auf dem Markt zu behaupten, betonte der Ministerpräsident. Printmedien wie die Braunschweiger Zeitung besitzen weiterhin eine hohe Bedeutung und Akzeptanz bei den Menschen. Das mittlerweile mehr als 65-jährige Bestehen der BZ ist dafür ein guter Beweis. Für diesen Erfolg gebe es viele Gründe: So prägten die Tageszeitungen die Identifikation der Menschen und leisteten einen unverzichtbaren Beitrag zur politischen Bildung. Zugleich seien die Zeitungen sinnlich, greifbar, leicht zu handhaben und unabhängig von Strom und Akkus. Weil: Das Lokale ist die Kernkompetenz einer jeden Regionalzeitung. Nach wie vor gilt: Wer am Morgen wissen will, was los ist, guckt zuerst in die regionale Tageszeitung. Gerade im Zeitalter der elektronischen Medien hätten Zeitungen einen hohen Stellenwert. Die gedruckte Berichterstattung über das Geschehen in der unmittelbaren Umgebung lässt sich durch Fernsehen und Internet nicht vollständig ersetzen. Fundierte Information, Hintergrundberichterstattung, durchdachte Meinung und gute Unterhaltung prägen das Bild einer guten Heimatzeitung, unterstrich Weil. Ereignisse vor Ort werden mit Hintergrundinformation angereichert und mit Fotos komplettiert. Dabei sei die Zeitung stets nah am Leser. Weil: Die Informationen aus dem unmittelbaren Umfeld sind ein Stück Heimat in der sich immer schneller verändernden Welt. Wir brauchen auch weiterhin eine starke publizistische Stimme, die weit über unsere Region hinausreicht und zugleich unsere Interessen vertritt. Gert Hoffmann, Oberbürgermeister Braunschweigs Oberbürgermeister Hoffmann bezeichnete die Investition der Funke Mediengruppe in das Druckzentrum als ein klares und starkes Bekenntnis zu ihrem Braunschweiger Standort. Wenn man in solchen, gerade auch für viele Medienunternehmen schwierigen Zeiten so viel Geld für eine so große Maßnahme in die Hand nimmt, dann ist das auch ein Zeichen dafür, dass man nicht nur glaubt, dass man mit diesem Unternehmen gerade auch in Braunschweig gut aufgestellt ist, sondern dass auch dieser Medienstandort eine gute Zukunft hat, sagte er. Das sei gut für Stadt und Region. Denn wir brauchen auch weiterhin eine starke publizistische Stimme, die weit über unsere Region hinausreicht und zugleich Braunschweigs Oberbürgermeister Gert Hoffmann (links) und Ministerpräsident Stephan Weil waren bei der Besichtigung des Druckzentrums in guter Stimmung. Foto: Peter Sierigk unsere Interessen vertritt, sagte der Oberbürgermeister. Und auch er betonte, dass die Bedeutung der Tageszeitung trotz elektronischer Medien keineswegs geschwunden sei. Hoffmann: Noch gibt es zum Glück jene Mehrzahl der Mitbürger, die sich vor allem von der gedruckten Zeitung informieren lassen will. Ich sage,zum Glück, denn ich konservativer Mensch mag mir eine Zukunft ohne eine hier gedruckte Braunschweiger Zeitung, die man schön umblättern und markieren kann, nicht vorstellen. Daher sei es ein wichtiger und richtiger Schritt, dass der Bundestag das geistige Eigentum der Printmedien vor der Piraterie der Internet-Konzerne schützen will. Sollen die Menschen eines Tages ihre lokalen Nachrichten nur noch googeln können?, fragte Hoffmann. Dass die Mediengruppe in ein neues Verlagsgebäude in der Braunschweiger Innenstadt investiere, sei ein weiteres positives Signal, sagte er. Darauf freuen wir uns schon! Die Familie unserer Angebote wächst der Leser hat die Wahl Ü ber die Zukunft der gedruckten Zeitung wird viel gesprochen und geschrieben. Vieles ist von den Interessen derer geprägt, die da reden und schreiben. Wir Zeitungsleute neigen dazu, die Zukunft unseres angestammten Mediums positiver zu sehen als diejenigen, die aus der Perspektive von Sender und Internetfirmen urteilen. Das ist ja auch kein Wunder. Spannend ist es aber, die Zwischenräume auszuleuchten, die diese Welten trennen. Dabei fällt KOLUMNE Der Kunde pickt sich heraus, was zu seiner Art zu leben passt. Harald Wahls, Geschäftsführer der BZV Medienhaus GmbH auf, dass die Vertreter der elektronischen Medien unterschätzen, welchen Komfort die gedruckte Zeitung bietet, und wie viel Vertrauen auf der Verlässlichkeit eines nicht flüchtigen, eines haltbaren Mediums gründet. Das Vertrauen so vieler Menschen ist ein kostbares Gut. Für uns Zeitungsleute besteht vor diesem Hintergrund kein Anlass, den Kassandrarufen der anderen zu folgen. Wir können uns aber auch nicht der Tatsache verschließen, dass professioneller, kritischer Journalismus von allen geschätzt wird, gerade auch von jüngeren Lesern, dass aber deren Neigung zum Papier deutlich nachlässt. Für sie ist ein Medium auf Papier durchaus attraktiv, zumal wenn es in zeitgemäßer Gestaltung und Struktur daherkommt. Die Ergänzung durch Angebote, die von überall her mit mobilen Endgeräten abgerufen werden können, ist aber für diese Leser ganz besonders wichtig. Nachrichten rund um die Uhr, Kommunikation über eine offene Plattform, ergänzende Services all das erwarten sie heute schon. Wir Zeitungsleute gehen deshalb einen vielversprechenden Weg. Wir stärken unsere gedruckte Zeitung, die an Modernität und Offenheit gewinnt und die nun auf Maschinen gedruckt wird, die zu den modernsten auf dem Markt zählen. Und wir schaffen parallel dazu Schnittstellen für Kunden, die ihre Informationsbedürfnisse abseits des Papiers befriedigen möchten. Die Familie unserer Angebote wächst schnell und stetig. Der Kunde wählt aus einem immer breiteren Spektrum aus, pickt sich heraus, was zu seiner Art zu leben passt. Ist das ein einfacher Weg? Wohl kaum. Erfolgreich kann er nur sein, weil die Menschen hinter diesen Projekten mit Sachverstand und Leidenschaft ans Werk gehen. Wir Zeitungsleute wollen für unsere Kunden das beste Angebot schaffen zugeschnitten auf ihre individuellen Wünsche. Wenn wir gut sind, geben wir damit die überzeugende Antwort auf die Frage nach der Zukunft der gedruckten Zeitung. Jetzt zugreifen: www.volkswagenbank.de 5.000, Euro für nur 81,04 Euro monatl.¹ Großer Wunsch. Kleine Rate. Der Direkt Kredit jetzt mit 5,35 %² festem Aktionszinssatz. Der Direkt Kredit auf einen Blick: Fester effektiver Jahreszins von 5,35 % 2 Sollzinssatz (gebunden) von 5,22 % p. a. 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S04 S05 Claudia Reimann, Mitglied im Bundestag. Redakteurin Kerstin Loehr und der ehemalige Chefredakteur der Braunschweiger Zeitung, Paul-Josef Raue. Maria Schneider und Otto-Ferdinand Wachs (Autostadt). Werner Schilli (links) und Dirk Ziegler von der Braunschweigischen Landessparkasse. Dieter Betzmeier (links) und Josef Aumiller von Manroland Websystems. Bettina Rothärmel begrüßt Julius von Ingelheim (Wolfsburg AG). Harald Wahls, Geschäftsführer der BZV Medienhaus GmbH, begrüßte die Gäste im Foyer. Braunschweigs Ehrenbürger Friedrich Theodor Kohl und Waltraud Petzold. Marcus Cordes (von links), Marc Schiffmann (Funke Mediengruppe), Andreas Ferling und Peter Warnecke. Annegret Ihbe, Bürgermeisterin der Stadt Braunschweig. Taruko Baloglu und Günter Klaus. Von links: Michael Schmitt von der Fuldaer Zeitung, Verleger Philipp Krause von der Goslarschen Zeitung sowie die beiden Geschäftsführer der Funke Mediengruppe, Christian Nienhaus und Thomas Ziegler, feiern am Donnerstag die Eröffnung des neuen Druckzentrums in Braunschweig. Fotos: Florian Kleinschmidt Joachim Klement vom Staatstheater Braunschweig (von links), Claudia Schmitz und Wolf-Michael Schmid von der IHK Braunschweig. MdL Klaus-Peter Bachmann (links) und Horst-Dieter Behrendt. Geschichte wird nicht jeden Tag gedruckt. Wir gratulieren der WAZ Mediengruppe und dem Druckzentrum Braunschweig zur neuen COLORMAN XXL autoprint und wünschen weiter hin viel Erfolg, zufriedene Leser und Anzeigenkunden. Schluss mit dem Wirrwarr: Die Zukunftsberatung schafft Klarheit. Halten Sie die Fäden für Ihre Zukunft in der Hand mit der Zukunftsberatung der Öffentlichen. Zusammen mit Ihnen finden wir klare Lösungen: vom passenden Versicherungsschutz bis hin zur richtigen Kapitalanlage. Damit auch in Zukunft alles wie am S chnürchen läuft, sprechen Sie mit uns. www.manroland-web.com Die Zukunftsberatung der Öffentlichen

S06 Peter Wild, Schichtführer in der Druckplattenherstellung, zeigt Shirin Schönberg den Plattenbelichter. Fotos: Florian Kleinschmidt Die ersten Zeitungen kommen aus der Druckmaschine. Schichtführer Frank Behrens erklärt Volontärin Shirin Schönberg, worauf die Drucker bei den ersten Exemplaren achten müssen. Eine im Druckzentrum Unsere Volontärin Shirin Schönberg hat die Zeitungsproduktion begleitet und die Mitarbeiter kennengelernt. Von Shirin Schönberg Braunschweig. 20 Uhr. Noch ist es ziemlich ruhig im Druckzentrum an der Christian-Pommer-Straße. Die Tagesschicht hat das Haus bereits verlassen, nun kommen nach und nach die Mitarbeiter der Nachtschicht. Während in den Redaktionen noch Überschriften verbessert und Seiten Korrektur gelesen werden, packen die Drucker ihre mitgebrachten Brötchen aus und stellen die Kaffeemaschine an. Sie haben eine lange Nacht vor sich und müssen gut gestärkt sein. Schließlich tragen sie einen großen Teil der Verantwortung dafür, dass die Zeitung morgens pünktlich auf dem Frühstückstisch liegt. Damit alles reibungslos abläuft, gibt es einen Druckplan. Um 21.45 Uhr starten wir mit dem Postandruck, erklärt Betriebsleiter Elmar Edeler. Das ist die Ausgabe, die man bekommt, wenn man sich die Zeitung in den Urlaub schicken lässt oder nicht in der Region wohnt. Danach kommen die anderen Ausgaben. Um etwas drucken zu können, müssen die Seiten zunächst auf Druckplatten übertragen werden. Das funktioniert nicht ohne Peter Wild. Der 59-Jährige ist Schichtführer in der Druckplattenherstellung. Seit 1977 arbeitet er bei der Zeitung. Ich habe damals Schriftsetzer gelernt, als die Buchstaben noch per Hand gesetzt wurden, sagt er. Diesen Beruf gibt es nicht mehr. Der Zeitungsdruck hat sich seitdem komplett verändert. Heute werden die Druckplatten mit einem Laser belichtet. Wilds Aufgabe besteht darin, im Blick zu behalten, welche Seiten schon fertig sind und ob Änderungen vorgenommen wurden. Außerdem sorgt er dafür, dass der Plattenbelichter funktioniert. Ich überprüfe, ob genügend Platten in der Maschine sind, sagt Wild. Wir können 600 Platten in der Stunde belichten. In einer Nacht verbrauchen wir 1500 bis 2000 Platten. Die fertigen Platten werden über ein Fließband direkt in die Rotation transportiert, also in den Bereich des Druckzentrums, in dem tatsächlich gedruckt wird. Dort werden sie automatisch in Fächer eingeordnet, damit Seiten, die zusammengehören, auch zusammen gedruckt werden. Ein Roboter sortiert die Platten dann in die Druckmaschine ein. Bis vor kurzem mussten die Drucker das noch per Hand machen. In der Rotation herrscht mittlerweile rege Betriebsamkeit. Ein lauter Warnton hat soeben den Andruck angekündigt. Die Druckmaschine setzt sich dröhnend in Gang. Kurz darauf schnappen sich die Drucker schon die ersten fertigen Exemplare der Zeitung. Schnell überfliegen sie die Seiten. Stimmen die Farben? Ist der Druck passgenau? Noch kann nachgebessert werden. Mit den Tasten auf ihren Arbeitsflächen geben die Drucker Befehle an die Maschine weiter. Es muss schnell gehen. Zeitungsdruck bedeutet immer auch Zeitdruck. Frank Behrens ist heute Schichtführer in der Rotation. Wir arbeiten immer gegen die Zeit, sagt er. Wenn in der Rotation etwas schiefgeht, müssen die Kollegen in der Weiterverarbeitung und auf der Ladestraße warten. Schlussendlich steht dann ein Zeitungszusteller an der Bushaltestelle und fragt sich, wo seine Pakete bleiben, sagt Behrens. Wir können uns keine Störungen leisten. Nach etwa 400 Exemplaren dem sogenannten Andruck Es ist beeindruckend, was in den letzten Jahren alles an neuen Entwicklungen kam Frank Behrens, Schichtführer in der Rotation kann sich der 46-Jährige ein wenig entspannen. Nun kommen die ersten verkaufsfähigen Zeitungen aus der Druckmaschine. Die wird immer schneller und vor allem lauter. Gerade produzieren wir 29 000 Exemplare in der Stunde. Maximal schafft die Maschine 40 000, erklärt Behrens. Mit bloßem Auge ist bei solchen Geschwindigkeiten nicht mehr zu erkennen, was auf die Papierbahnen gedruckt wird. Frank Behrens fasziniert der Zeitungsdruck noch immer. Es ist beeindruckend, was in den letzten Jahren alles an neuen Entwicklungen kam, sagt er. Der 46-Jährige hat 1985 bei der Zeitung angefangen. Über einen Freund bin ich dazu gekommen, die Fahrräder der Zusteller zu reparieren. Danach war ich Aushilfe in der Rotation, habe dann Drucker gelernt und schließlich meinen Meister gemacht, erzählt er. Es sei ein schöner Beruf, aber auch anstrengend. Durch die Schichtarbeit sei es unmöglich, in einem Verein aktiv zu sein. Auch bei Feiern müsse er häufig absagen, so Behrens. Während er erzählt, laufen die Zeitungen schon an einer Kette an der Decke in die Weiterverarbeitungshalle. In langen Reihen stehen hier die Mitarbeiterinnen an den Maschinen und befüllen sie mit Prospektstapeln, die dann automatisch in die Zeitungen gesteckt werden. Danach werden die Zeitungen zu Paketen verpackt und auf die Ladestraße befördert, wo die Transporter schon mit laufenden Motoren warten. Kerstin Moussis arbeitet seit acht Jahren in der Weiterverarbeitung. Ich mache den Job für meinen Sohn, sagt die 44-Jährige. Er verdiene nicht so viel. Mit dem Geld aus der Druckerei unterstütze sie ihn. Den Druckplan hat Moussis im Kopf. Gerade läuft schon Wolfsburg, bald ist Feierabend, sagt sie. Knapp zwei Stunden später herrscht Ruhe in der Rotation. Und während Frank Behrens seinen Bericht über die Drucknacht schreibt und Kerstin Moussis Papierschnipsel zusammenfegt, sind die Transporter schon unterwegs die druckfrische Zeitung im Gepäck. Impressum Braunschweiger Zeitung Salzgitter Zeitung Peiner Nachrichten Wolfsburger Nachrichten Gifhorner Rundschau Helmstedter Nachrichten Wolfenbütteler Zeitung Geschäftsführung: Harald Wahls Redaktion: Armin Maus (verantwortlich), Katrin Bölstler, Erwin Klein, Florian Kleinschmidt, David Mache, Thomas Parr, Thomas Roth, Eckhard Schimpf, Shirin Schönberg, Andreas Schweiger, Peter Sierigk, Jürgen Stricker, Katharina Vössing Anzeigenleitung: Michael Heuchert (verantwortlich) Verlag und Redaktion: BZV Medienhaus GmbH, 38130 Braunschweig, Postfach 80 52 Druck: Druckzentrum Braunschweig GmbH & Co. KG, Christian-Pommer-Strasse 45, 38112 Braunschweig Wir gratulieren sehr herzlich zur Einweihung des neuen Druckzentrums in Braunschweig und freuen uns auf eine weiterhin gute Partnerschaft! Krause-Biagosch GmbH, Paul-Schwarze-Straße 5 33649 Bielefeld, www.krause.de

S07 So wurde 1609 der gedruckt Vor 404 Jahren erschien in Wolfenbüttel die zweitälteste Zeitung der Welt. Somit reichen unsere Wurzeln bis zum Aviso zurück. Von Thomas Parr Wolfenbüttel. Julius Adolph von Söhne hatte im Jahr 1608 beschlossen, seine Zeitung nicht mehr mit der Hand abzuschreiben, und das zigfach. Schließlich besaß er eine Druckerei die Nachrichten sollten also in Lettern gesetzt werden, um dann gedruckt zu werden. Als ersten Erscheinungstag seiner gedruckten Zeitung, die er Aviso nennen wollte italienisch Aviso heißt zu deutsch Meldung oder Nachricht hatte er sich den 15. Januar gewählt. Das war vermutlich ein geschickter Kompromiss. Im Jahr 1582 hatte es die Kalender-Reform durch Papst Gregor gegeben. Davor lebte die Welt nach dem Julianischen Kalender, der aber war zu ungenau gewesen. Das hatte der oberste Katholik richtig erkannt. Aber die Protestanten die Reformation durch Martin Luther lag noch nicht lange zurück lehnten den katholischen Gregorianischen Kalender ab. Auch im Herzogtum Braunschweig. Das wusste der Drucker natürlich. Der 15. Januar war also dem Neujahrstag des Julianischen Kalenders recht nahe. Damit war den Protestanten gedient und die Zeitung konnte nach dem neuen Kalender erscheinen. Wie auf diesem Stich von 1631 ging es wohl auch in der Druckerei des Julius Adolph von Söhne in Wolfenbüttel zu. Dort wurdeab 1609 der Aviso produziert, die zweitälteste Zeitung der Welt. Quelle: Europäisches Zeitungsmuseum Krefeld Es war vielleicht der 13. Januar, vielleicht auch der 14. Januar, als Julius Adolph von Söhne den Postreiter erwartete, der die neuesten Nachrichten bringen sollte. Vor wenigen Wochen hatte er in der Lübecker Papiermühle Papier bestellt, das für eine Weile reichen sollte, denn für einen acht Seiten starken Aviso brauchte er nur vier Quart-Blätter, da die Seiten beidseitig bedruckt werden sollten. Die Druckerei war vorbereitet. Die Setzkästen waren ordentlich gefüllt, die Buchstaben oder Lettern, wie es in seiner Handwerker- Sprache hieß, gereinigt. Das Papier war angefeuchtet, damit es die Druckerschwärze aufnehmen konnte, die Druckfarbe war angerührt. Die Gesellen und Gehilfen standen bereit. Es fehlte nur noch der Bote mit den Nachrichten. Die Titelseite war schon fertiggestellt und gedruckt. Avisa Relation oder Zeitung. Was sich begeben und zugetragen hat in Deutsch- und Welschland, Spannien, Niederlandt, Engellandt, Franckreich, Ungern, Osterreich, Schweden, Polen unnd in allen Provintzen in Ost- unnd West Indien etc. stand auf der ersten Seite. Von daher kamen zuverlässig die Nachrichten. Seit Jahren schon. Als die Nachrichten noch per Hand vervielfältigt wurden. Aber das war von heute an anders. Dazu seine Vignette und darunter das Druckjahr. Sein Name fehlte, aber der war nicht so wichtig. Es wussten ja sowieso alle, wer die Zeitung druckte. Im Herzogtum Braunschweig war er der einzige. Ja, er hatte in Braunschweig einen Konkurrenten, den Andreas Duncker. Aber Duncker hatte Pech. Die Residenz des Herzogs DIE ERSTE AUSGABE DES AVISO VON 1609 Die Titelseite der ersten Aviso- Ausgabe ist rechts abgebildet. Dort steht Avisa statt Aviso. Warum von Söhne auf dem Titelblatt ein a gesetzt hat, ist unklar. Möglicherweise verwendete er die lateinische Mehrzahl, um zu zeigen, dass weitere Ausgaben folgen werden. Die Nachrichten brachten Postreiter aus den Metropolen mit aus Rom, Prag, Wien, Antwerpen und Venedig. Am Vorabend des 30-Jährigen Krieges ging es häufig um militärische Themen. Doch auch ein war Wolfenbüttel. Hier trafen die Nachrichten aus aller Welt ein, weil der Landesfürst informiert sein wollte. Julius Adolph von Söhne winkte das Geschäft. Die Beamten des Herzogs würden ihm die Zeitung abkaufen, die politischen Berater, die Herren von Warberg, von Veltheim, von Uetze, von Stöckheim und wie sie alle hießen. 150 Leser würde er gut und gerne haben. Vielleicht mehr. Fehlte nur noch der Bote, damit es losgehen konnte. Und da war er auch schon. Ein Griff ins Wams, und er reichte dem Drucker das Maskerade-Verbot im Karneval von Venedig war Thema in der ersten Ausgabe. zusammengerollte Bündel Papier. Und weg war er. Julius Adolph von Söhne eilte in die Werkstatt und gab dem Gesellen das Bündel Papier. Der steckte nahm seinen Setzwinkel und schrieb den Text ab. Auß Antorff von 2. Jenner, begann er. Nach einer Stunde und 25 Minuten hatte er die erste Seite fertig. Acht Stunden würde er brauchen. Der Druckstock der ersten Seite wurde in die Presse gelegt. Die erste Ausgabe des Aviso ging in den Druck und von Söhne schrieb Zeitungsgeschichte. Die neuen Messemodelle sind da! Boxspringbett Dream (inkl.bettkasten) verschiedene Farben möglich Taschenfederkernmatratze 5 Liegezonen 5cm Kaltschaum-Topper Komforthöhe ca. 70 cm Zierkissen 180 200 3299,- 2499,- * Boxspringbett Standard verschiedene Farben möglich Federkernmatratze Box-Bonnelfederkern 3cm Kaltschaum-Topper Komforthöhe ca. 53 cm 180 200 1399,- 899,- * Boxspringbett Luma Kopf und Fußteil verschiedene Farben möglich Taschenfederkernmatratze 5 Liegezonen inkl.topper Kaltschaum Komforthöhe ca. 60 cm Box-Taschenfederkern 180 200 1999,- 1250,- * Kostenlose Rückenvermessung: bei uns die gesundheitsorientierte Schlafberatung Massivholz Bettgestell Massivo Buche massiv inkl. Kopfteil verschiedene Kopfteile lieferbar 180 200 699,- 490,- * Wasserbett Softside Jubi Softside-System 98% beruhigt inkl. 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S08 Das alte Verlagshaus am Hutfiltern erzitterte jeden Abend um 21.45 Uhr. Dann waren die Blei-Druckformen auf die Walzen der Rotation montiert und der Andruck lief. Die Maschinen erfüllten Hallen und Gänge mit einem sonoren Brummen. Im Saal der klickerten die Matrizen Bis 1981 wurde diese Zeitung im alten Pressehaus am Hutfiltern produziert. Eckhard Schimpf erzählt aus der Bleisatz-Zeit. Von Eckhard Schimpf Braunschweig. Jeden Abend um 21.45 Uhr begann das Pressehaus am Hutfiltern zu zittern. Es war nur ein leichtes, aber deutlich spürbares Beben, verbunden mit einem sonoren Brummton. Das signalisierte den Beginn des Andrucks der Zeitung. Im Haus ohne Rast und Ruh so ein Slogan ebbte nun die gewohnte Hektik des Tages etwas ab. Geschafft hieß das. Die Zeitung des nächsten Tages war fertig. Umweht vom speziellen Aroma dieser Branche, dem Duft nach Papier und Druckerschwärze, liefen die ersten Exemplare vom Fließband. Da warteten die Verkäufer, die nachts durch Braunschweigs Lokale zogen. Nicht selten, vor allem sonntags, klemmte sich dort Jochen Döring ein Paket Zeitungen unter den Arm. Der Sportredakteur, der jahrelang die absolute Herrschaft über die Eintracht-Berichterstattung ausübte, fuhr dann zu Conni oder ins Forsthaus. Dort warteten die Eintracht-Society, die Fußball- Experten, nicht selten auch Trainer oder gar Spieler auf Jochen Döring und auf das, was er geschrieben hatte. Für die Mitarbeiter im Haus Limbach, der Druckstätte der Braunschweiger Zeitung und ihrer übrigen Ausgaben, rückte nach dem Andruck die Zeit für ein Fläschchen Bier heran. Das war damals üblich. Die Redakteure, die zuvor ihre Texte in die Triumph-Schreibmaschinen gehackt hatten, gingen in den Strohhalm, die legendäre Stammkneipe von Journalisten und Theaterleuten. Nur die Spätdienstler hielten Wache bis 23 Uhr. Die Metteure litten unter einer Bullenhitze Die Metteure, verantwortlich für den Zusammenbau der Seiten, legten bei Beginn des Andrucks eine Pause ein, ehe es weiterging mit dem Bau der einzelnen Lokalausgaben Wolfsburg, Salzgitter oder Wolfenbüttel. Pause auch bei den Maschinensetzern. Ihr Bierkonsum war am höchsten. Das hatte Gründe. Diese Spezialisten, die per Buchstaben-Klaviatur die Texte aus der Redaktion eingaben, litten nicht nur unter Zeitstress, sondern vor allem unter einer Bullenhitze an ihrem Arbeitsplatz. Die oft 35 bis 38 Grad entstanden durch das flüssige Blei in den Linotypes, die ja Setz- und Zeilengießmaschinen gleichermaßen waren. Deren Klickern hervorgerufen durch die ins Magazin zurückfallenden Matrizen habe ich noch heute im Ohr. Es war die stete Melodie im Saal der Setzer. Die fertigen Texte Pakete von Bleizeilen wurden anschließend vom Läufer in den Umbruch transportiert. In diesem riesigen Raum fügten sich dann auf dem sogenannten Schiff die Texte zu einer Seite zusammen. Die Redakteure standen an den eisernen Tischen und gaben den Metteuren die Anweisung für die jeweilige Platzierung der Artikel und kürzten die Berichte auf die nötige Länge. Klack wurden die Bleizeilen zurecht gehackt. 27 Korrektoren schauten über die Seiten War das erledigt, schleppten die Abzieher die 30 Kilo schweren Seitenschiffe zu einer Art Rollenpresse. Dort entstanden Papier-Seitenabzüge, die der Redakteur dann nochmals lesen und korrigieren konnte. Parallel dazu überprüften auch noch 27 Korrektoren alles Geschriebene. Erst, wenn der zuständige Redakteur oder der Chefredakteur die Seiten abgezeichnet hatten, gingen die Korrekturen an die Setzmaschine, und die betreffenden Bleizeilen wurden vom Metteur per Hand ausgetauscht. Nächste Station für das Seitenschiff : die Prägepresse. Da wurde die Seite in blaue Maternpappe gedrückt. Über diese leicht verformbare Pappe ließ sich die halbrunde Blei-Druckform herstellen, die auf die Walzen der Rotation montiert wurde. Die begann sich um 21.45 Uhr zu drehen und dröhnte bis zum nächsten Morgen. Nur wenn nachts etwas Sensationelles geschah zum Beispiel Kennedy ermordet oder Verleger Hans Eckensberger (hinten mit Telefonhörer) um 1950 in seinem Büro am Hutfiltern. Fotos (4): Archiv Deutschland ist Weltmeister durfte die Redaktion die Druckmaschine stoppen. Ich habe das ein einziges Mal getan: 1972, als das Geiseldrama bei den Olympischen Spielen in München die Welt in Atem hielt. Um Mitternacht kam die dpa-meldung, es habe beim geglückten Befreiungsversuch keine Opfer gegeben. Also schrieb ich die Schlagzeile: Alle Geiseln frei. Stunden später stellte sich heraus: Alle waren tot! Redakteure mussten sich mit den Metteuren gutstellen Einen beachtlichen Teil der Arbeitszeit verbrachten wir Redakteure im Umbruch, bei den Metteuren. Die waren eine ganz besondere Spezies der Schwarzen Kunst. Sie erkannten sofort, wer gut layouten konnte. Wer mit den Metteuren nicht klar kam, hatte ein Problem. Wenn die nach Vorschrift arbeiteten, konnte es passieren, dass die Zeitung zu spät fertig wurde. Natürlich gab es über allem wachende Meister wie Manfred Minnich. Der führte durchaus ein strenges Regiment. Aber die wirkliche Macht im Umbruch, in dieser Schaltstelle zwischen Redaktion und Technik, die lag bei den altgedienten Metteuren. Da gab es vor allem einen Herrscher: Willy Volkert. Seine drei Vasallen hießen Ewald Nothdurft, Jockel Heinemann und Gerhard Faltyn. In ihre Spielchen Die Metteure bauten die Seiten. Blei durften nur sie anfassen andernfalls wurde eine Runde Bier fällig. mischte sich nicht mal Hans Suerholt ein, der Technische Direktor. Willy Volkert war ein belesener, kluger Kopf. Ich kam sehr gut mit ihm aus, hatte aber zunächst die üblichen schweren Prüfungen zu erdulden. Das begann damit, dass ich als Anfänger aus Versehen eine Bleizeile in die Hand nahm. Daraufhin rief Volkert laut und durch den ganzen Saal tönend: Ewald, Du wirst es nicht glauben. Der Herr Schimpf hat doch tatsächlich Blei angefasst. Sofort ruhte an sämtlichen Tischen die Arbeit. Alle setzten sich hin und machten Pause. Mir wurde siedend heiß. Es war ein Sonntag. Mit zig Seiten Sport. Die Uhr lief auf den Redaktionsschluss zu. Tja, sagte Volkert schließlich. Das ist nur mit einer Runde Bier gutzumachen. Erleichtert stimmte ich zu. Bier war die wichtigste Währung Die Fronten waren geklärt. Ich begriff: Bier ist hier die Währung. Wer also eine Verabredung mit seiner Freundin hatte oder zum Fußball wollte: Mit Pilsener war alles regelbar. Ich wurde später sogar Ehren-Metteur, so dass ich Blei anfassen durfte. Das hatte den Vorteil, dass ich wenn es zeitlich pressierte unter Ausschaltung des Läufers die noch warmen Blei-Texte direkt von der Setzmaschine holte und dem Metteur hinstellte. Dank derartiger DER AUTOR Eckhard Schimpf wurde 1938 in Braunschweig geboren. Von 1958 bis 2003 arbeitete er bei der Braunschweiger Zeitung, davon 14 Jahre als Mitglied der Chefredaktion. Seine Braunschweig-Bücher sind Bestseller. Privilegien konnte man nicht selten eine Stunde früher abhauen. Manche hatten mit der Seitenplanung Probleme. Jochen Döring zum Beispiel. Seine Eintracht- Berichte waren immer zu lang. Der Kampf um jede Zeile wogte endlos. Er fiel aber bei den Metteuren nie in Ungnade. Denn: Eintracht- Fans waren alle. Aber so manche Bier-Runde nicht selten zusätzlich mit Mettbrötchen hat ihn das gekostet. Der Meistertrainer wollte den Sportreporter sprechen Und Sticheleien musste er erdulden. Wenn Döring im Umbruch am Telefon verlangt wurde, hieß es: Ah, das ist sicher Trainer Johannsen. Der will von Jochen wissen, ob er nun Amigo Elfert aufstellen soll oder nicht. Kurios war das Verhältnis zwischen dem politisch konservativen Chefkommentator Joachim Hosang und Metteur Willy Volkert, einem glühenden Sozialdemokraten. Ständig stritten sie über Politik. Aber merkwürdigerweise lag beiden daran, stets gemeinsam Hosangs Seite Kommentar und Meinung zu bauen. Einmal eskalierte das Palaver. Hosang hatte sich etwa so geäußert: Es muss erst mal drei Millionen Arbeitslose geben. Dann wachen alle auf. Als Volkert das hörte, schnallte er seinen Lederwams ab, knallte die Ahle auf den Tisch und brüllte: Ich weigere mich, künftig mit Ihnen zu arbeiten. Und wir alle kaufen auch Ihre Eier nicht mehr. Eier? Wieso das? Unabhängig davon, dass beide bald wieder friedlich miteinander stritten, war das mit den Eiern so: Joachim Hosang, im Nebenberuf Landwirt in Söllingen, verkaufte jeden Freitag Eier im BZ-Druckhaus. Hunderte schleppte er morgens auf Papp- Paletten aus seinem Mercedes- Diesel in die Redaktions-Aufnahme. Da die Handelsspanne wegfiel, waren die Eier natürlich deutlich billiger als anderswo. So kam es, dass praktisch das ganze Unternehmen Hosangs Eier kaufte. Auch Champignons. Der langjährige BZ-Chefkommentator als Eierhändler! Auch das wäre heute undenkbar. Verleger Hans Eckensberger, der Gründer der BZ, war in den 1960er-Jahren selten in Braunschweig. Dafür öfter in Paris, Los Angeles, Rom. Aber wenn er da war, spielte er erst mal Chefredakteur. Später zog es ihn in die Technik, um zu sehen, ob alles in Ordnung ist. Einmal eilte Eckensberger wie immer nach Chanel duftend durch den Umbruch. Abzieher Wilhelm Arndt, ein echter Klinterklater, der Ecke aus den 1930er-Jahren kannte, rief: Hans. Es ist so haaß hier. Kannste nich mal n Bier ausgeben? Alle erstarrten. Doch der Allmächtige lachte, rückte 20 Mark raus. Schnell standen diverse Kästen Bier da und Ecke trank mit. 2014 kehrt die Redaktion zurück ins Herz der Stadt Das 1887 errichtete Limbach- Druckhaus, dessen Fassade noch heute am Eingang der neuen Burgpassage zu sehen ist, hatte 1981 ausgedient. Die BZ zog zur Hamburger Straße. Die Bleizeit endete endgültig, das Digital-Zeitalter begann. Das war nicht die einzige Zäsur. Schwerer wog, dass die Redaktion nun weit ab vom Schuss war. Stadt-fern. Doch das ändert sich. 2014 wird die Redaktion wieder da sein, wo sie hingehört: Mitten unter den Bürgern, mitten in der City. Im neuen Gebäude Hintern Brüdern.

S09 So wird Ihre Nacht für Nacht gedruckt Von Jürgen Stricker (Text) und Peter Sierigk (Fotos) Braunschweig. Rasend schnell rauschen die Papierbahnen durch die Manroland-Druckmaschinen vom Typ Colorman XXL: Beeindruckende zwölf Meter Papier können sie bedrucken in nur einer Sekunde. In einer Stunde schaffen es die zwei Linien im neuen Druckzentrum an der Braunschweiger Christian-Pommer-Straße, bis zu 90 000 Zeitungen zu produzieren. Die Funke Mediengruppe, zu der auch unsere Zeitung gehört, hat 31 Millionen Euro in diese schnelle, effiziente und hochmoderne Offset-Druckerei investiert. Offset bedeutet aus dem Englischen übersetzt so viel wie absetzen : In diesem Verfahren zu drucken, heißt indirekt zu drucken. Die Druckplatten übertragen die Farbe auf ein Gummituch, das wiederum die Farbe auf das Papier bringt. Daher ist die Schrift auf den Druckplatten seitenrichtig zu lesen, auf dem Gummituch spiegelverkehrt und am Ende auf dem Zeitungspapier wieder seitenrichtig, erklärt Jörg Kamlah. Der Produktionsleiter kennt die Herstellungsabläufe in dem 7550 Quadratmeter großen Gebäude im Gewerbegebiet Hansestraße aus dem Effeff. Im Kern geht es dabeitäglich um die Produktion der Braunschweiger Zeitung, Wolfsburger Nachrichten, Salzgitter Zeitung, Wolfenbütteler Zeitung, Helmstedter Nachrichten, Gifhorner Rundschau und Peiner Nachrichten. Darüber hinaus stellen die mehr als 80 Mitarbeiter noch mehr her: Prospekte und Anzeigenblätter etwa, die bei der Inbetriebnahme der Druckerei im November 2012 zu den ersten Produkten zählten. Neben der neuen Braunschweiger (nb) drucken Kamlah und seine Kollegen unter anderem die Harzer Anzeigenblätter Echo zum Sonntag und den Harzer Wochenspiegel und den Weser Report. Wie in Windeseile pro Nacht mehr als 900 000 Quadratmeter Zeitung entstehen, hat Kamlah bei einer Führung durch die Druckerei erklärt. Schritt für Schritt fast wie im Zeitlupentempo. Momentaufnahme: Während eines Wechsels der Druckplatten ist dieses Bild entstanden. Von oben kommend zieht die Maschine die Zeitungsbögen abwärts, um sie falzen. Edle Worte brauchen edlen Druck. Dafür steht das neue Druckzentrum. Herzlichen Glückwunsch. Je vielfältiger die Medienwelt, desto wichtiger das gedruckte Wort. Aktuelle, informative und unterhaltsame Zeitungen und Zeitschriftenentsprecheneinem Bedürfnis kommunikativer Menschen. Erst recht im virtuellen Zeitalter. Wir gratulieren zum neuen Druckhaus und wünschen ihm eine erfolgreiche Zukunft. Mit Publikationen, die bei Lesern und Inserenten ankommen, weil sie geistvolles Lesevergnügen bereiten. Ferag AG Zürichstrasse 74 CH-8340 Hinwil Telefon+41449386000 Fax+41449386060 info@ferag.com www.ferag.com

S10 1 Bevor es richtig los gehen kann, ist das Geschick von Siegmund Maus gefragt: Ich plane unter anderem, in welchem Druckturm gedruckt und welche Papiersorte für welche Zeitung eingesetzt wird, sagt der gelernte Drucker und Schichtführer in der Rotation. Auch die Uhr hat er stets im Blick: Maus legt fest, wie groß die Zeitfenster für die Herstellung der jeweiligen Zeitungsausgaben sind, damit die Produktion reibungslos läuft. 2Eine wichtige Schaltzentrale ist der Druckereileitstand: Nachdem die Redaktion eine Seite fertiggestellt hat, rastern die Computerprogramme der Druckerei alle Bilder in Schwarz, Cyan, Magenta und Gelb auf die vier Grundfarben des Zeitungsdrucks. Wenn der Verlagsleitstand die Seite kontrolliert und freigegeben hat, ist Systembetreuer Uwe Graap (rechts, hier mit Produktionsleiter Jörg Kamlah) derjenige, der die Seite auf dem Monitor als erster so zu Gesicht bekommt, wie sie später im Druck aussieht ergänzt um Zusatzinformationen im druckfreien Raum. Beispielsweise, auf welchem Druckfeld in welcher Druckmaschine die Seite platziert werden muss. Die Belichtung: Ist eine Seite druckreif, belichtet eine unscheinbare Spezialmaschine (auch hinten rechts auf Bild 2 zu sehen) die Informationen für den Druck auf eine beschichtete Aluminium-Platte. Dabei sind für jede 3vierfarbige Seite vier Druckplatten nötig: jeweils für die Farben Schwarz, Cyan, Magenta und Gelb. 4Stanzen und abkanten: Die Druckmaschinen haben Passstifte, die jeder Platte während des Drucks sicheren Halt geben. Um die Platte auf die Passstifte setzen zu können, ist eine Stanzung notwendig. Zudem werden die Platten in einem bestimmten Winkel abgekantet, damit sie auf dem runden Druckzylinder Halt haben. All das passiert maschinell und vollautomatisch. Gut zu erkennen sind die Kanten auch auf Bild 6. Arbeitserleichterung: Dank einer aufbelichteten Information kann eine Sortiermaschine alle Platten in der Reihenfolge ablegen, wie sie die Drucker brauchen. Was in der al- 5ten Druckerei in der Hamburger Straße von Hand geschah, passiert nun automatisiert. Handarbeit: Drucker Arthur Jegel nimmt einen Stapel maschinell vorsortierter Platten und trägt sie wenige Meter weiter, hinüber zur Druckmaschine. Bis zu 2000 Platten trans- 6portieren Jegel und seine Kollegen pro Nacht von A nach B.

S11 Blick ins Innere: Im Herzen der Druckmaschine angekommen, legt Jegel die Platten ab. Wenn die Rotation angelaufen ist, darf der Schlade- 7ner sich hier aus Sicherheitsgründen nicht mehr aufhalten. Nachdem Jegel die Druckplatten in der Maschine abgeliefert hat, saugt ein Roboterarm sechs Platten in einem Arbeitsgang an, um sie 8auf den runden Plattenzylindern zu befestigen wie von Zauberhand. Blick von außen: Vor der großen und in schlichtem Grau gehaltenen Druckmaschine stehen schon mehrere Dutzend Papierrollen für die nächsten Druckaufträge 9bereit. Elementiertes Bauen mit System: wirtschaftlich, schnell und nachhaltig konzipieren bauen betreuen. www.goldbeck.de GOLDBECK Ost GmbH Geschäftsstelle Magdeburg An der Autobahn 3, 39171 Osterweddingen Tel. 03 92 05 / 641-3 GOLDBECK West GmbH Niederlassung Hannover Frankenring 31 33, 30855 Langenhagen Tel. 05 11 / 9 78 92-0

S12 S13 Sind die Zeitungen fertig gefalzt und geschnitten, transportiert ein Greifersystem sie über ein Tunnelsystem im Dachbereich der 16Druckereihalle zur Abteilung Weiterverarbeitung. 10 Parallel zur Plattenbelichtung transportiert ein fahrerloses System die bereits auf Bild 9 gezeigten Papierrollen zur Druckmaschine. Diesen Prozess hat Siegmund Maus (siehe Punkt 1) zuvor digital geplant. Der gelbgraue Transporter hebt die bis zu zwei Tonnen schweren Rollen spielend leicht an, fährt sie bis auf wenige Meter an die Druckmaschine heran und setzt sie hier auf einer Transportschiene ab, die den Rest des Weges zur Druckmaschine übernimmt. 11 Rollenwechsel: Nachdem eine Rolle fast aufgebraucht ist, setzt die Druckmaschine automatisch eine neue ein. Die neue Rolle nähert sich automatisch Stück für Stück der alten, bis sich beide Rollen berühren. Die zwei Rollen sind mit einem doppelseitigen Klebeband versehen, in das ein Metall eingedampft ist. Über dieses Metall erkennen und verbinden sich die Rollen miteinander bei voller Produktionsgeschwindigkeit. Anschließend schleust die Maschine die Rolle mit dem Restpapier aus (siehe Foto). 12 Druck auf Hochtouren: Bei voller Produktionsgeschwindigkeit läuft das Papier mit einem Tempo von mehr als 42 Stundenkilometern durch die Maschine. Um die Zeitungen mit dem richtigen Umfang falzen zu können, müssen einzelne Stränge gewendet werden. In nur einer Nacht geschieht dies mit Hunderten Kilometern Papier, die auf etwa 20 Rollen aufgewickelt sind. Das entspricht etwa zwei bis drei Lkw-Ladungen. 13 Zuschnitt: Eine Papierrolle ist deutlich breiter als ein Zeitungsbogen. So ist es möglich, viele Seiten zeitgleich zu drucken. Um die Seiten einzelnen Büchern zuordnen zu können, müssen die großen Papierbahnen auseinander geschnitten werden (siehe Bildmitte oben). Als Bücher bezeichnen Fachleute mehrere zusammengefasste Zeitungsseiten. Ein Buch ergibt sich aus mehreren gefalzten Zeitungsbögen. Ein typisches Buch ist zum Beispiel das Wochenend-Journal. 17 Auf dem Wickel: Um Druck und Weiterverarbeitung zu entkoppeln, nutzen die Fachleute im Druckzentrum Braunschweig die Möglichkeit zur Zwischenspeicherung auf Wickeln. Der Vorteil: Anzeigenbeilagen und redaktionelle Vorprodukte hier das Wochenend-Journal können vorproduziert, aufgewickelt und später der Zeitung beigefügt werden. So ist es zum Beispiel möglich, die besonders umfangreiche Samstagausgabe pünktlich fertigzustellen und auszuliefern. 18 Wir können bis zu 16 Beilagen in einer Zeitung einstecken, sagt Alexandra Oprzondek, Mitarbeiterin in der Weiterverarbeitung. Möglich machen dies die insgesamt 16 Anlegestationen im neuen Druckzentrum. Bisher konnten 12 Beilagen pro Zeitung gesteckt werden. 14 Schließlich, erklärt Produktionsleiter Jörg Kamlah, müssen die Bahnen so gewendet und gefalzt werden, dass die Seitenfolge richtig ist und die Lagenbildung passt. Bei einer Ausgabe mit 24 Seiten kann die Lagenbildung zum Beispiel 8 + 4 und 8 + 4 sein. In unserem Beispiel bedeutet das: Das erste und das dritte Zeitungsbuch (siehe auch den vorangegangenen Punkt) sind jeweils acht Seiten stark, das zweite und das vierte Buch jeweils vier Seiten stark. Sichtprüfung: Ist die Druckqualität in Ordnung? Stimmen die Farben? Ist die Zeitung richtig gefalzt? Das Druckergebnis muss den kritischen Blicken der beiden Drucker Sebastian Sauer (links) und Arthur Jegel standhalten. Stimmt beispielsweise die Farbgebung nicht, korrigieren sie am Computer entsprechend nach. Exemplare, die nicht den hohen Ansprüchen der Drucker und den Standards des Druckzentrums entsprechen, gelten als Makulatur und erreichen den Kunden nicht. Solche Zeitungen ent- 15sorgt die Druckerei als Altpapier. 19 Sind die Zeitungspakete fertig gestapelt, geschnürt und vor Feuchtigkeit geschützt in Folie verpackt, warten sie auf der Laderampe auf den Weitertransport. Von hier aus bringen Lieferfahrer die Zeitungen mitten in der Nacht zu den Ablagestellen der Zusteller im gesamten Verbreitungsgebiet.

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S15 Auf zu neuen In den westlichen Industrieländern geht das Print- und Papiervolumen zurück, aber in den Schwellenländern wächst es weiter rasant. Warum ich gern Zeitung lese Von Katharina Vössing Braunschweig. Der Traum vom papierfreien Büro ist trotz Computer und E-Mail nie in Erfüllung gegangen. Wir drucken unsere digitale Post aus, PDF-Dateien und Power-Point Präsentationen. Der Drucker ist nie aus unseren Büros und Wohnungen verschwunden. Gabriele Schermuly-Wunderlich vom Bundesverband Druck und Medien formuliert es so: In der digitalen Welt gewinnt die Haptik wieder mehr an Bedeutung. Rund 40 Millionen Menschen in Deutschland lesen nach Angaben des Bundesverbands Druck und Medien täglich regionale Zeitungen, knapp 4 Millionen greifen zu überregionalen. Fast 66 Millionen Menschen lesen Zeitschriften, das seien 93,5 Prozent der Bevölkerung ab 14 Jahren. Jeden Tag werden 24,7 Millionen Zeitungsexemplare gedruckt, und mehr als eine Milliarde Bücher wurden im vergangenen Jahr bundesweit produziert. Man könnte meinen, die Branche sei das Leben selbst. Doch es herrscht ein harter Verdrängungswettbewerb: Statt zum Buch greifen viele zum E-Book, die Zeitung lesen immer mehr Menschen als App auf dem Tablet-Computer. Das bekommt die Druckindustrie auch in Deutschland zu spüren. Bei den grafischen Papieren, beispielsweise dem Zeitungspapier, verzeichnet die Branche einen Produktionsrückgang. Laut Moritz J. Weig, Präsident des Verbandes Deutscher Papierfabriken, führt das veränderte Mediennutzungsverhalten zu einem spürbaren Nachfragerückgang bei den grafischen Papieren. Entsprechend sei diese Produktion 2012 um 4,7 Prozent auf 9,18 Millionen Tonnen zurückgegangen. Allein beim Zeitungsdruck betrage das Minus 9 Prozent. Das Interesse an der Drupa, der Weltleitmesse für die Druckindustrie, die alle vier Jahre in Düsseldorf stattfindet, war im Frühjahr vergangenen Jahres zwar groß. Das Nachmessegeschäft sei jedoch verhalten ausgefallen, sagt Markus Heering, Geschäftsführer des Fachverbands Druck- und Papiertechnik im Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA). Um 3 Prozent sind 2012 Diejenigen, die heute das Ende von Druck und Papier vorhersagen, machen zwei Fehler: Sie unterschätzen unsere Innovationskraft und die Erschließung neuer Märkte. Kai Büntemeyer, Vorsitzender des Fachverbands Druck- und Papiertechnik Schwellenländer wie Indien sind für die Druckindustrie starke Wachstumsmärkte. Bücher, Zeitungen und Magazine, gedruckt in Indien, werden in über 120 Länder exportiert. Foto: dpa die Umsätze in der Druck- und Papiertechnik im Vergleich zum Vorjahr laut VDMA zurückgegangen. Besonders traf es die Papiertechnik; um 44 Prozent brach der Umsatz ein. Gewonnen haben die Druckmaschinen mit 10 Prozent und die Papierverarbeitungsmaschinen mit 7 Prozent. Heering sagt: Die beiden wichtigsten externen Einflussfaktoren für unsere Branche sind die europäische Staatsschuldenkrise und die insgesamt extrem volatile Weltkonjunktur. Vor allem aus Spanien und Italien, aber auch aus anderen EU-Ländern, sind laut VDMA im Jahr 2012 kaum noch Aufträge gekommen. Doch die Branche ist zuversichtlich. Kai Büntemeyer, Vorsitzender des Fachverbands Druckund Papiertechnik im VDMA, sagt: Studien haben gezeigt, dass selbst die Nutzer von E- Book-Readern im Schnitt mindestens genauso viele gedruckte Bücher kaufen, wie sie E-Books herunterladen. Und gerade bei den Kindern sei Papier nicht wegzudenken. Denn nur mit Hilfe des gedruckten Buches sei qualifiziertes Lernen überhaupt möglich. Diejenigen, die heute das Ende von Druck und Papier vorhersagen, machen laut Büntemeyer zwei Fehler: Sie unterschätzen die strategische Innovationskraft unserer Unternehmen, und sie sind über eine Reihe von Tatsachen nicht im Bilde. Dazu gehöre die kontinuierliche Erschließung neuer Märkte. In den aufstrebenden Schwellenländern wachse der Markt rasant. Heering sagt: Da nachhaltige Impulse für einen konjunkturellen Aufschwung in den klassischen Exportmärkten Europa und USA fehlen, erschließen sich unsere Unternehmen neue Märkte. Ein Musterbeispiel ist Indien. Das Land hat 800 Millionen Leser und seine Alphabetisierungsrate steigt, laut Fachverband Druckund Papiertechnik lag sie 2011 bei 74 Prozent, noch zehn Jahre zuvor waren es 65 Prozent. Jährlich wachse der Buchmarkt um 30 DIE DEUTSCHE DRUCKINDUSTRIE Betriebe: Rund 9700 Betriebe kleiner und mittlerer Größe gibt es derzeit in der deutschen Druckindustrie. Sie beschäftigen etwa 155 000 Menschen. 83 Prozent aller Betriebe haben weniger als 20 Beschäftigte. Umsatz: Der Branchenumsatz wird für 2011 auf 20,7 Milliarden Euro geschätzt. In der digitalen Welt gewinnt die Haptik wieder mehr an Bedeutung. Gabriele Schermuly-Wunderlich, Bundesverband Druck und Medien Prozent. Laut VDMA belegt der indische Druckmarkt im Weltvergleich Platz 10 gemessen an den Umsätzen. Bis 2016 könnte er auf Platz 5 klettern. Heute schon gebe es 235 000 Druckereien in Indien, die jedoch ein Problem hätten: die Qualität. Büntemeyer sagt: Internationale Wettbewerbsfähigkeit und Qualität stehen in einem engen Zusammenhang. Qualität sei ein zentraler Faktor für den Binnenmarkt, wenn sich Indien nicht mit ausländischen Produkten überschwemmen lassen wolle. Auch für den Export sei Qualität wesentlich. Büntemeyer: Wir wollen erreichen, dass auf dem Subkontinent mit 1,2 Milliarden Menschen ein Qualitätsbewusstsein für Druckprodukte entsteht. Das ist eine Chance, die die deutschen Produzenten von Druckmaschinen und Papiertechnik für sich nutzen wollen. Die Zahlen sprechen für sich: Allein bei der Papiertechnik sind voriges Jahr Produkte für 106 Millionen Euro nach Indien exportiert worden, nach 33 Millionen Euro 2011. Heering sagt: Wir rechnen damit, dass sich das Wachstum in Brasilien, Russland, Indien und China fortsetzt. Die Branche setzt beispielsweise in Brasilien auf Großereignisse wie die Fußballweltmeisterschaft 2014 und die Olympischen Spiele zwei Jahre später. Erfahrungsgemäß gingen solche Ereignisse mit einer Zunahme von Printprodukten einher. Ein ermutigendes Signal setzen auch die Entwicklungen in Afrika, sagt Heering. Die Ausfuhren von Papierverarbeitungsmaschinen nach Afrika haben 2012 mit 61 Millionen Euro China überholt. Nach Westafrika stiegen die Exporte um 263 Prozent auf 10 Millionen Euro. Werbemarkt: Trotz wachsender Bedeutung audiovisueller und elektronischer Medien haben die gedruckten Werbeträger und Werbemittel den weitaus größten Anteil am Werbemarkt. Der Anteil der werbeabhängigen Produkte am gesamten Produktionswert der Druckindustrie beträgt rund 61 Prozent. Export: Die Exportquote als Anteil des Auslandsumsatzes am Gesamtumsatz beträgt derzeit 14 Prozent. Quelle: Bundesverband Druck und Medien, 2012 Ich lese gerne Zeitung, obwohl oder gerade wegen des großen Informationsflusses, der uns tagtäglich aus dem Internet entgegen strömt. Die Zeitung bringt Ordnung in diese große Menge an Nachrichten, hält aber trotzdem für jeden Geschmack etwas bereit. Ich denke auch, dass die Berichte in einer Zeitung eher der Wahrheit entsprechen, als die, die man im Internet lesen kann. Michael Tyca, 21, Reislingen Für uns ist es ein eheliches Ritual, dass wir am Frühstückstisch die Zeitung lesen. Das ist deutlich kommunikativer als im Internet. Wir sprechen über die Artikel - Hast du das schon gesehen? Ich schneide mir auch öfter etwas aus und nehme es mit in die Schule. Ich lese immer etwa eine halbe Stunde, aber mein Mann kann sich auch mal zwei Stunden mit der Zeitung beschäftigen. Am liebsten lese ich den ersten Packen (erste Buch) und dann das Lokale aus Gifhorn und Wolfsburg. Berit-Ann Bach, 52, Calberlah, Studienrätin Mir ist die gedruckte Zeitung einfach lieber, weil ich dann wirklich etwas in der Hand habe. Man nimmt sich viel bewusster Zeit zum Lesen, als am Computer oder anderem, und hat mehr Ruhe dafür. Mit der gedruckten Version liest man nicht so nebenbei, wie im Internet und Informationen bleiben eher hängen. Rima Misef, 31, Braunschweig, Goldschmiedin Ich lese gern die gedruckte Zeitung, denn das Leben ist nicht digital. Die gedruckte Zeitung vermittelt ein einmaliges Leseerlebnis. Sie ist ein Bereich der Ruhe, eine Insel im medienüberfluteten Zeitalter. Andreas Meißler, 51, Wolfenbüttel Morgens Zeitung zu lesen, ist ein Ritual, das ich in einer digitalisierten Welt gern beibehalte. Ich bin früh über die Geschehnisse informiert und mache einiges davon auch gleich in der Schule zum Thema. So diskutiere ich schon vor dem Unterricht mit meinen Freunden über Dinge, die mich bewegen. Catharina Schmidt, 18, Essinghausen, Mitglied der jungen Redaktion Wenn man morgens am Frühstückstisch sitzt, mit der linken Hand sein Brötchen isst und in der rechten Hand die Zeitung zum Lesen hält, hat man umgehend das Gefühl, gleich auf dem neuesten Stand zu sein. Sophia Jahnel, 18, Mitgliedes der Jugendredaktion Salzgitter Auf bedrucktem Papier kann ich die Nachrichten buchstäblich erfassen. Das Durchblättern gehört für mich zum Zeitungslesen und das Aufteilen der Zeitung. Dann kann man wunderbar miteinander über die Inhalte sprechen. Ich mag die gedruckte Zeitung auch deshalb gerne, weil ich mir ab und zu Artikel oder Fotos ausschneide. Barbara Moshagen, 66, Helmstedt

Ihr sympathischer Küchengigant