Klimawandelbedingte Extremwetterereignisse in Rheinland-Pfalz und die Folgen für den Wald Dr. Ulrich Matthes Rheinland-Pfalz Kompetenzzentrum für Klimawandelfolgen an der Forschungsanstalt für Waldökologie und Forstwirtschaft ulrich.matthes@klimawandel-rlp.de
2018 wärmstes Jahr in Rheinland-Pfalz
Temperaturanstieg aktuell über Extremszenario 1,6 C-Anstieg gegenüber vorindustriell mittlerer oder starker Klimawandel: 2,4 bis 6,0 C höher als vorindustriell
Klimawandel Zukunft mittleres Szenario 650 ppm kein Richtungstrend dennoch künftig weniger Bodenwasser wahrscheinlich
Klimawandel Folgen Anpassung Klimawandel Temperatur, Niederschlag, Kenntage, Extreme Ereignisse Sozio-ökonomische Einflüsse Waldbewirtschaftung Stoffeinträge Exposition Vulnerabilität Empfindlichkeit Anpassungskapazität Monitoring/Controlling Evaluierung Folgen Partizipation/Dialog Wissensaustausch Anpassung Maßnahmenoptionen Instrumente/Ressourcen Adaptives Management
Was ist ein Extremereignis? Beispiel Hitze 2003 Hitzesommer 2003 Statistische Einordnung Beobachtungen Klimasimulation, Gegenwart Klimasimulation, Zukunft Dieses einzelne Ereignis ist durch die menschengemachte Erderwärmung zwei Mal wahrscheinlicher geworden. (Schär et al., 2004) aus: Becker, P., DWD, Regionalkonferenz Trier 01.06.2017
Klimawandelbedingte Extremereignisse Hitze und Trockenheit Starkregen (Hagel) (Sturm)
Folgen für den Wald Hitze Dr. Ulrich Matthes Rheinland-Pfalz Kompetenzzentrum für Klimawandelfolgen direkte Hitzeschäden an Bäumen möglich Folgen für den Arbeits- und Aufenthaltsort Wald
Folgen für den Wald Trockenheit und Trockenstress physiologisch bedeutsamster Faktor höhere Temperaturen fördern physiologische Aktivität Sommertrockenheit beeinträchtigt Wachstum, Transpiration und Photosynthese wiederkehrende Trockenheit verändert Wachstum und Konkurrenz starke Trockenheit: Kavitation und hydraulisches Versagen Mortalität
Folgen für den Wald Waldbrand in Rheinland-Pfalz Gefahr bei Hitze und Trockenheit hoch Risiko und Schäden aber gering dank naturnaher Forstwirtschaft Mischwald: 82% Laubwald: 60 %
Folgen für den Wald Starkregen Wasserrückhalt durch Wald und naturnahe Waldbewirtschaftung Vermeidung von Bodenerosion Vermeidung von Sturzfluten Mögliche Folgen im Wald: Wassernutzbarkeit eingeschränkt Oberbodenabtrag und Humusverlust Beschädigung Waldwege
Folgen für den Wald Krankheiten und Schadorganismen indirekt oft eine Folge extremer Ereignisse werden Walddynamik vermutlich stärker beeinflussen als Klimatrends und Waldbewirtschaftung viele Schadorganismen profitieren darunter bekannte Arten (Prachtkäfer, Borkenkäfer) und neue Erreger (Esskastaniengallwespe, Douglasiengallmücke)
Folgen für den Wald Ökonomische Aspekte Direkte Folgen Holzräumung Erhöhte Holzerntekosten Preisminderungen für geschädigtes Holz Kosten Bekämpfung Schaderreger Aufwendungen für Holzlagerplätze Instandsetzung Infrastruktur Waldbrandbekämpfung Präventive Aufwendungen Vorbeugung und Überwachung von Schadorganismen /Krankheiten Aufwendungen für Überführung von instabilen Wäldern Anlage Schutzstreifen und Feuerlöschteiche gegen Waldbrand Überwachung der Waldbrandgefahr
Wo stehen wir bei Beratungs- und Entscheidungsgrundlagen? KlimLandRP ForestClim Eignungskarten / Klimahüllen / Steckbriefe Nebenbaumarten Kompetenzzentrum für Klimawandelfolgen kwis-rlp Modul Wald Klimawandelbericht Klimasensitives Standortinformationssystem 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020
Entscheidungsunterstützung Anpassung Baumarteneignung Kriterien: Vorkommen und Wachstum
Wald und Klimawandel Forschungsfragen Stresstoleranz Baumarten und Reaktion an ökologischen Grenzen Veränderung Risikoprofil Baumarten und Mischungsformen Anpassungs- und Verjüngungspotenzial von Baumarten in Tieflagen Kombination Wachstumsprognosen und Überlebenswahrscheinlichkeiten Genetische Reaktion und Potenziale Dynamik invasiver Arten
Fazit Extreme Wetterereignisse nehmen zu Ökologische, ökonomische und soziale Folgen Ökosystem-Dienstleistungen in Gefahr Begünstigung Neophyten Rohstoffversorgung Klimaschutz Nährstoffkreisläufe, Bodenschutz Wohlbefinden/Erholung Typische Waldstruktur Wasserqualität, -menge Ziele: Klimaschutz, damit unsere Wälder anpassungsfähig bleiben Resistente und resiliente Wälder
Vielen Dank! weitere Infos: www.kwis-rlp.de Dr. Ulrich Matthes Rheinland-Pfalz Kompetenzzentrum für Klimawandelfolgen ulrich.matthes@klimawandel-rlp.de