Weiterbildung als DAS Vehikel, um dem Anspruch des LLL gerecht zu werden?

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Transkript:

Weiterbildung als DAS Vehikel, um dem Anspruch des LLL gerecht zu werden? Nationale Sichtweisen zum Trendbericht Eva Cendon Lebenslanges Lernen und Weiterbildung im tertiären Bereich Donau-Universität Krems, 5. Juli 2007 1. Einleitung das Verhältnis von LLL und Weiterbildung durch Hochschulen Trends V: However, the term lifelong learning is itself the subject of conceptual misunderstanding, used confusingly both to cover continuing education and training for qualified graduates, and initial education for disadvantaged groups often through part-time education. (Trends V 2007, p. 62). Österreich: Weiterbildung ist zentral für die Förderung der Teilnahme an LLL an Hochschulen: Ermöglichung von Lehrgängen an Hochschuleinrichtungen, auch an Fachhochschulen (BMBWK 2005, S. 44) 1

2. Spezifika von Weiterbildung durch Hochschulen I kaum Definitionen, definierte Rahmenbedingungen AUCEN: Qualität universitärer Weiterbildung Forschungsbezug, Reflexivität, Gemeinschaftsbezug Einschätzungen von ExpertInnen Wissenschaftliche Fundierung und Forschungsnähe Verzahnung von Praxis und Forschung Nutzen für die Studierenden Verantwortung für Qualität bei der Hochschule 2. Spezifika von Weiterbildung durch Hochschulen II Fachliche Ausrichtung: Woran orientiert sich Weiterbildung? Wissenschaftliche Schwerpunkte Erwartete Nachfrage Gesellschaftliche Themen AdressatInnen und Zielgruppen Berufsgruppen mit akademischer Vorbildung AbsolventInnen der eigenen Hochschule Berufsgruppen ohne akademische Vorbildung interessierte Bevölkerung 2

3. Diversifizierung von Weiterbildung Diversifizierung am (tertiären) Weiterbildungsmarkt Diversifizierung der Aktivitäten Akademische Programme (Universitätskurse/Certified Programs; Universitätslehrgänge mit Abschluss akademische/r ExpertIn ; Masterprogramme Spezielle meist kürzere Aktivitäten (Workshops, Seminare, Summerschools, öffentliche Universitätsvorträge ) Spezifisch zugeschnittene Programme mit/für klar definierte Zielgruppen (corporate programs, in-house Seminare ) 4. Funktionen von Weiterbildung Funktionen aus der Sicht der Institutionen Weiterbildung von AbsolventInnen Einfallstor für neue Berufsgruppen bzw. Berufsgruppen (noch) ohne Akademisierung Signalsystem für neue Bildungsnachfragen und Bedürfnisse Funktionen aus der Sicht der LernerInnen Individuelle Verfahren zur Anerkennung von Kompetenzen Übertrittsmöglichkeiten für Personen mit Berufserfahrung Komplementäre und interdisziplinäre Kompetenzen 3

5. Einschätzungen, Trends und Entwicklungsperspektiven a) Trends in der Angebotsentwicklung Längere und abschlussorientierte Angebote (mehr Masterprogramme) -> erhöhte Nachfrage Zunehmende Berufsorientierung der Angebote Zunehmende Definition über ECTS workloads Demgegenüber nicht so hoch eingeschätzt: Anrechnung beruflicher Kompetenzen für Weiterbildungsstudien Verstärkung der wissenschaftlichen Fundierung 5. Einschätzungen, Trends und Entwicklungsperspektiven b) Trends für Organisationsstrukuren Verstärkte Professionalisierung und Diversifizierung der Organisationsstrukturen Weiterbildung als Gesamtstrategie der Hochschule Konzentration auf Executive Education Teilauslagerung der Weiterbildungsagenden Konzentration auf Forschung Mindestausstattung an Struktur und Personal für Weiterbildung 4

6. Spannungsfelder und Herausforderungen Durchlässigkeit vs. Abschottung Anerkennung individuelle Lern- und Bildungswege Integration vs. Paralleluniversum Master und Master Standardisierung vs. Diversifizierung 5