Die Energiezukunft beginnt heute, hier, mit uns.

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Transkript:

Die Energiezukunft beginnt heute, hier, mit uns. «Energie wie weiter?» Turbenthal, 21. November 2015 Dr. Katrin Bernath Bereichsleiterin Umwelt- und Gesundheitsschutz, Stadt Winterthur

Überblick Was ist «Energiezukunft»? Situation heute Ziele einer nachhaltigen Energieversorgung Energiezukunft gestalten global ó lokal effizienter, besser, anders Wohnen, Mobilität, Konsum, Ernährung 2

IST-Situation: Endliche Ressourcen übernutzt «Wir leben 2000 Watt» 3

Die Schweiz ist heute eine 6500-Watt-Gesellschaft Wohnen - Alter Gebäudebestand - Erdöl- und Gasheizungen - Pro-Kopf-Wohnfläche steigt Mobilität - Motorisierter Verkehr auch für Kurzstrecke - Lange (Pendler-)distanzen - Freizeitverkehr, Flugreisen Konsum - «mehr von allem» - Kurzlebige Produkte - Graue Energie: Rohstoffe, Produktion, Entsorgung Ernährung - Fleischproduktion ist energieintensiv - Saison spielt keine Rolle - Transport von Frischprodukten 4

1 Wie verteilt sich der Primärenergiebedarf? 5

1 Wie verteilt sich der Primärenergiebedarf? Diagramm C: Der Primärenergiebedarf verteilt sich etwa gleichmässig auf die genannten Bereiche. Hinweis: Mobilität ohne Güterverkehr, dieser wird den transportierten Gütern zugeordnet. 6

Energiezukunft: Übergeordnete Ziele Energieversorgung langfristig sicherstellen à Versorgungssicherheit Natürliche Ressourcen verantwortungsvoll nutzen à Umwelt- und Klimaverträglichkeit Für Wirtschaft und Gesellschaft tragbare direkte & externe Kosten à Wirtschaftlichkeit Ressourcen zwischen Ländern & Generationen verteilen à Gerechtigkeit 7

SOLL-Situation: 2000-Watt-Gesellschaft Pro Person weltweit: 2000 Watt Primärenergie Armin Braunwalder 8

Was heisst 2000 Watt Primärenergie? 2000 Watt durchschnittliche Leistung pro Person entspricht einem Verbrauch von - 2 Kilowattstunden (kwh) pro Stunde -17 520 kwh pro Jahr Zum Vergleich Herz 1 bis 2 Watt Schwere Arbeit 200 Watt Staubsauger 1000 Watt Primärenergie = ursprünglich vorkommende Energieformen, z.b. Erdöl, Uran, etc. 9

Primär-, End- und Nutzenergie 10

Ziele und Absenkpfade der Stadt Winterthur Ziele bis 2050 à Reduktion des Primärenergieverbrauchs auf durchschnittlich 2000 Watt pro Person à Reduktion der Treibhausgasemissionen auf 2 Tonnen CO 2eq à Verzicht auf Bezug von Kernenergie Absenkpfade à Zwischenziele 2020, 2035 11

Ziele und Absenkpfade der Stadt Winterthur Watt/EW kg CO2eq/EW 7'000 GWh Atomstrom 700 6'000 5'000 4'000 3'000 600 500 400 300 CO2eq (kg/ew) CO2eq linear CO2eq 2012 PE (Watt/EW) PE linear 2'000 200 1'000 100 0 0 2010 2015 2020 2025 2030 2035 2040 2045 2050 Jahr PE 2012 Atomstrom (GWh Endenergie) Atomstrom linear Atomstrom 2012 12

Gründe für die 2000-Watt-Gesellschaft nachhaltig wirtschaftlich sicher gesund umweltschonend innovativ gerecht glücklich Armin Braunwalder 13

Überblick Was ist die «Energiezukunft»? Situation heute Ziele einer nachhaltigen Energieversorgung Energiezukunft gestalten global ó lokal effizienter, besser, anders Wohnen, Mobilität, Konsum, Ernährung 14

Energiezukunft gestalten: alle! 15

Wie? à effizienter, besser, anders «effizienter»: das Gleiche mit weniger Energie z.b. Energiesparlampe A+++ Kühlschrank «besser»: das Gleiche mit anderer Energie z.b. Warmwasser mit Solarthermie statt mit Strom, Holzschnitzel- statt Ölheizung «anders»: etwas Anderes mit weniger, anderer Energie z.b. mit dem Velo statt mit dem Auto zum Sport, Erdbeeren in der Saison geniessen 16

Konkrete Umsetzung «Wir leben 2000 Watt» 17

2 Wohnen Mit jedem Grad, um das die Raumtemperatur gesenkt wird, werden die Energiekosten um? Prozent vermindert. 18

2 Wohnen Mit jedem Grad, um das die Raumtemperatur gesenkt wird, werden die Energiekosten um 6 Prozent vermindert. 19

www.energiestadt-turbenthal.ch 20

www.eb-region-winterthur.ch 21

www.energiefranken.ch 22

«Wir leben 2000 Watt» 23

Wohnen «effizienter» Neubauten nach aktuellen energetischen Standards Altbauten sanieren Energieeffiziente Haushaltgeräte «besser» Heizungsersatz Solaranlage «anders» Angemessene Wohnfläche Gemeinschaftsräume 24

3 Mobilität Eine Reise nach Wien mit dem Flugzeug belastet die Umwelt? Mal mehr als mit dem Schnellzug. Auch das mit 4 Personen besetzte Auto ist fast? Mal so umweltbelastend wie der Zug. 25

3 Mobilität Eine Reise nach Wien mit dem Flugzeug belastet die Umwelt 4 Mal mehr als mit dem Schnellzug. Auch das mit 4 Personen besetzte Auto ist fast 3 Mal so umweltbelastend wie der Zug. 26

Kurzstrecken: zu Fuss oder mit dem Velo «Wir leben 2000 Watt» 27

28

Elektromobilität = umweltfreundliche Mobilität? Elektromotoren sind effizienter als Verbrennungsmotoren Entscheidend: Wie wird der Strom produziert? à Gesamtbilanz nur besser mit Strom aus erneuerbaren Energien KlimaLandsgemeinde 2015 29

Welches Auto? www.autoumweltliste.ch 30

Mobilität «effizienter» Effizientere, kleinere Fahrzeuge Autos besser auslasten, Fahrgemeinschaften «besser» E-Mobil mit erneuerbarem Strom Biogas «anders» Kurze Distanzen zu Fuss oder mit dem Velo ÖV statt Auto Zug statt Flug Ferien: «warum in die Ferne schweifen?» 31

4 Konsum Wie verteilt sich der Energieverbrauch eines Mobiltelefons, das 1 Jahr genutzt wird? Nutzung direkt Mobilfunknetz Herstellung und Entsorgung Gerät 32

4 Konsum Wie verteilt sich der Energieverbrauch eines Mobiltelefons, das 1 Jahr genutzt wird? Diagramm A: Nutzung: für das Mobilfunknetz rund 10mal so viel Strom wie für das Telefon selbst. Herstellung und Entsorgung: rund 40 kwh, d.h. etwas mehr als für die Nutzung in 1 Jahr (direkter Stromverbrauch + Mobilfunknetz). 33

Geräte & Maschinen ü länger nutzen ü teilen (z.b. Bohrmaschine) ü reparieren www.pumpipumpe.ch «Wir leben 2000 Watt» www.reparaturfuehrer.ch 34

Konsum 35

36

Konsum «effizienter» Produkte aus höchsten Effizienzklassen (Energieetikette) «besser» Strom aus erneuerbaren Energien Ökologische Produktion (z.b. Bekleidung) Langlebige Produkte Qualität statt Quantität «anders» Bedürfnisse reflektieren: was macht mich glücklich? Immaterielle Güter 37

5 Ernährung Welches Mittagsmenü belastet die Umwelt am wenigsten? (inkl. Rohstoffe, Transport, Zubereitung) a. Kalbsragout mit Reis und Karotten b. Spätzlipfanne mit Pilzen und Gemüse, Saisonsalat c. Pouletragout mit Nudeln und Bohnen (Saison) 38

5 Ernährung Welches Mittagsmenü belastet die Umwelt am wenigsten? (inkl. Rohstoffe, Transport, Zubereitung) a. Kalbsragout mit Reis und Karotten b. Spätzlipfanne mit Pilzen und Gemüse, Saisonsalat c. Pouletragout mit Nudeln und Bohnen (Saison) 39

«Wir leben 2000 Watt» 40

www.esu-services.ch/de/projekte/lcafood/rezepte 41

«Wir leben 2000 Watt» 42

«Wir leben 2000 Watt» ü Tischlein-deck-dich ü RestEssBar ü Äss-Bar - Frisch von Gestern ü «Individualisten im Gemüse- und Früchteregal 43

Ernährung «effizienter» Weniger Nahrungsmittel wegwerfen (Food waste) «besser» Aus der Region natürli! Biologische Produktion «anders» Saisonale Produkte Wenig Fleisch 44

«Wir leben 2000 Watt» Ein gemeinsames Projekt von 10 Städten im Bodenseeraum (D, A, CH) Informationsbroschüre und Website Plakate zur Sensibilisierung Diverse Aktivitäten Puppentheater «König Sausbraus gibt Gas» 2000 Watt und Ernährung an der «Stadtbuurete» «Aktion 2000-Watt-Menu»: Gut essen geht auch mit weniger Energie! Etc. www.wirleben2000watt.com 45

2000 Watt als Weltformel? Wolfgang Thaler 46

2000 Watt als Ziel! für einen Weg, auf dem wir bereits unterwegs sind, Schritt für Schritt, miteinander! 47