Saisonales & regionales Obst und Gemüse Nachhaltigkeit in der Ernährung

Transkript

1 Saisonales & regionales Obst und Gemüse Nachhaltigkeit in der Ernährung Dr. Bastian Bach, Kettwig, Auftaktveranstaltung des Ökoteams der Evangelischen Kirchengemeinde Kettwig zur Fastenzeit

2 Globalisierung macht vor dem Esstisch nicht halt Ganzheitliche Betrachtung mit sog. (CO 2 -)Fußabdrücken Maß für den Gesamtbetrag an Kohlendioxid-Emissionen Fußabdrücke für Länder Unternehmen Dienstleistungen Produkte Personen International anerkannte Methoden zur Erfassung (Öko-Bilanz) Phasen eines Produktlebenszyklus: Rohstoffe Produktion Distribution Konsum (Einkauf, Nutzg.) End-of-Life Icons: 2014 Deloitte & Touche GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

3 Ernährung ist ein großer Teil der persönlichen CO 2 -Bilanz Anteile von CO 2 -Emissionen nach Konsumbereichen (2009)* 15 % Ernährung 38 % Wohnen 26 % Mobilität 12 % sonstige Konsumgüter 9 % übriger Konsum BRD: 11 t CO 2 /Person und Jahr * Eigene Darstellung nach Statistisches Bundesamt 2012

4 Früherdbeeren sind energieintensiv CO 2 -Fußabdruck von 500 g Packung aus dem REWE-Vertragsanbau in Huelva* * 2009,THEMA1 GmbH,

5 Saisonal und regional sind deutlich energiesparender Emissionen von CO 2 in Gramm pro Kilogramm Tomaten Konventioneller Anbau im heimischen Gewächshaus außerhalb der Saison Flugware von den Kanarischen Inseln Heimischer saisonaler Anbau (bio, ohne Gewächshaus) * Eigene Darstellung nach Universität Gießen

6 Saisonalität und Einkaufsfahrt dominieren beim Obst Energiebedarf von Äpfeln außerhalb der Saison Deutscher Apfel bei geringerem Ertrag und langer Kühlung + 30 % Schiffsware aus Neuseeland bei km Transport * Eigene Darstellung nach Universität Bonn

7 Regionale Produkte auf einen Blick Kennzeichnung im Dschungel der Standards

8 Einkaufsfahrt ist für die Bilanz mitentscheidend Einfluss der Einkaufsfahrt Einflussmöglichkeiten Vermeidung von Spontaneinkäufen, wie Brötchen / Schale Erdbeeren holen Wahl des Verkehrsmittels (per pedes, Fahrrad, ÖPNV etc.) Menge des Einkaufs möglichst groß halten (Vorratskauf) Wege mit anderen Fahrten (z. B. zur Arbeit) kombinieren Kurze Einkaufstrecke wählen BUND Berlin e.v.

9 Energieeinsparung im Haushalt verbessert die Bilanz Richtiges Kochen und Backen / Kühlen und Gefrieren Energiesparende Öfen: Gas Induktion Ceran Guss Spartipps: Restwärme nutzen Dampfdrucktöpfe nutzen Wasserkocher nutzen Passende Töpfe nutzen Backöfen möglichst nicht vorheizen und geschlossen halten Energiesparendes Kühlen: Raumtemperatur -1 C Stromverbrauch -6 % 8 C / -18 C Nähe Herd Sonneneinstrahlung Spartipps: Türen nur kurz öffnen Ordnung halten Nur abgekühlte Speisen einstellen Auftauen im Kühlfach bei Abwesenheit ggf. ausschalten

10 Produkt und Konsument bestimmen die Bilanz Grundsätze zur Nachhaltigkeit Verzicht auf frische Produkte aus Übersee (oder Europa), bei denen nicht sicher ausgeschlossen werden kann, dass sie eingeflogen wurden; Einkauf von Produkten aus der Region Kauf von Saisonware und Verzicht auf Produkte aus beheizten Gewächshäusern Kauf von Bioprodukten Reduktion des Konsums von Fleisch und tierischen Produkten zu Gunsten von Getreide-, Obst- und Gemüseprodukten Reduktion des Konsums von Genussmitteln wie Alkohol, Kaffee, Schokolade, Tabak, etc. Vermeidung von Nahrungsmittelabfällen Reduktion des Energieverbrauchs im Haushalt (Kochen, Kühlschrank, etc.) und beim Einkaufen (Auto)

11 Reduktionspotential in % Vegetarisch/biologische Ernährung spart am meisten ein Potentiale zur Reduktion der Klimabelastungen in der Ernährung* 0 saisonal regional weniger Abfälle biologisch vegetarisch umwelt- und gesundheitsbewusst * Eigene Darstellung nach Jungbluth 2012

12 Nachhaltigkeit ist eine Reise Fragen? Diskussion!

13 Selbst informieren und aktiv werden Ausgewählte Links Regionalfenster: Umfassendere Informationen rund um das Thema Label: Nahrungsmittelabfälle vermeiden/reduzieren: Beteiligungsverfahren zum Klimaschutzplan NRW (bis 31. März 2014): Emissionen kompensieren und Klimaschutzprojekte unterstützen: Persönlicher CO 2 -Rechner des Umweltbundesamtes: Persönliche Energiesparchecks: