Heimatgeschichte Benshausen u. Ebertshausen, Band 2 -Chronik Benshausen- J. Roth. Vorwort

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1 Vorwort Der Mensch wünscht nicht bloß in die Zukunft zu schauen, sondern auch die Geschichte der Vergangenheit kennenzulernen. Die ältere Geschichte ist von verschiedenen Personen aufgezeichnet worden. Hauptsächliche Quellen, aus denen der Inhalt mancher Ortschronik geschöpft ist, sind die Werke von Martin R. Berndt der im 18 Jahrhundert lebte und uns in Heimatkundliche Betrachtungen ein großes Stück Geschichte hinterlassen hat. Sowie Karl Weise, der eine Zeit lang als Lehrer in Benshausen zugegen gewesen ist und den Nachkommen das Heimatbuch in die Hände gab. Auch haben sich später noch, zuletzt im Jahre 2013 und 2016, verschiedene Aufzeichnungen von Lehrern und Pfarrern gefunden, in den Akten der Pfarreien, in den Kirchen und selbst in der hiesigen Schule. Darunter Aufzeichnungen von V. Kirchner (Pfarrer), Bauerschmidt (Pfarrer), Franz Heidt (langjährig an der Schule zu Bens. / Rektor) u.v.a. In verschiedenen alten Büchern anderer Gegenden, die heute käuflich nicht mehr zu erwerben sind, schlummern Nachrichten über unsere Ortschaften. Einige Informationen konnten selbst nachgelesen werden, andere sind mir zugetragen worden. Anzeigen, Kommentare und Berichte in sehr alten Zeitschriften verraten uns Einiges, was bisher nicht beachtet, nicht gewusst und nicht aufgeschrieben war. Quellen zur Geschichte, ob bereits aufgeschrieben oder nicht, finden sich heute hauptsächlich in den Archiven von Fulda, Meiningen, Marburg, u.s.w., teilweise erst kürzlich aufgearbeitet und zugänglich. Alle Informationen in dieser Chronik-Zeitleiste sind aus serösen Quellen geschöpft und anhand selbiger belegbar. Angaben zum Quellenmaterial befinden sich entweder direkt unter der entsprechenden Textpassage oder im Anhang. Auch kann dies im vollen Umfange auf Nachfrage eingesehen werden. Bin ich wegen Unbeweisbarkeit und fehlenden Quellenmaterial eines Inhaltes am Zweifeln, geht dies aus dem Text selbst hervor. Ich will noch bemerken, dass hier viele Informationen nicht enthalten, die zwar vorhanden doch wegen Zweifel noch nicht niedergeschrieben sind. Daran wird gearbeitet. Außerdem ist diese Chronik-Zeitleiste noch lückenhaft, sie wird stetig vervollständigt und erweitert. Informationen wie zu privaten Besitzverhältnissen (Kauf, Bau, Erb ), etliche zum Schulwesen, zu einzelnen Personen, zur anwesenden Pfarrern sowie zum zweiten Weltkrieg sind absichtlich herausgenommen. Diese Themen sind oder werden zum Vorteil der Übersichtlichkeit jeweils separat publiziert, wie bereits geschehen mit: Jahresrückblicke (Chronik) ab 2010 Kirchengeschichte Ebertshausen mit einer Auflistung aller Pfarrer, auch zu Bens. Benshausen und Ebertshausen im dritten Reich, ausführlich beschrieben und mit einer Zeitleiste inbegriffen Das Schulwesen in Benshausen u. Ebertshausen v. 16.Jhr.bis zur Gegenwart / mit Zeitleiste Namenregister Benshausen u. Ebertshausen in Kürze: Besitzverhältnisse nach Urkundenbeweise, chronologisch sortiert Register von: Flure+alte Flure, Gegenden-Bezeichnungen Erhebungen, Häuser, Statistiken (Wohnungen, Einwohner etc.), Firmen u.s.w. Bemerkung: Ich bitte darum, diese aufwendige Arbeit oder Teile davon nicht einfach abzuschreiben und selbst zu veröffentlichen. Hier u. in allen meinen Veröffentlichungen sind Informationen enthalten die nach Jahren an eigenen Recherchen erst herausgefunden, hinterfragt, weiter beleuchtet und mit entsprechenden Quellenmaterial beweisbar gemacht worden sind. Ich stelle den Lesern all diese Informationen zur Verfügung, weil man davon wissen und nicht vergessen soll, die Geschichte unserer Heimat mit allen Details darin. Für Unterrichtszwecke, zum Erfahren, selbst recherchieren aber auch zum Hinzufügen, Berichtigen oder Widerlegen durch Dritte, sind meine Veröffentlichungen, einschließlich aller Bände und Beilagen von Heimatgeschichte Benshausen u. Ebertshausen hauptsächlich gedacht. Jeannette Roth, 2009 letzte Aktualisierung: 15.10.2017

2 ZEITLEISTE vor 838 Vorgeschichte allgemein 838 Urkunde Ebertshausen im Großherzogtum Franken 1078 Zent Zentgericht um 1100 Kapelle Benshausen 1274 Zugehörigkeit Eine Ortschronik beginnt mit den ältesten Nachweis, was für den Ortsteil Ebertshausen im Jahre 838 zutrifft. Ebertshausen ist erstmals im Fränkischen bezeugt, Benshausen wegen der fehlenden Beweisfindung im Hennebergischen. Für die Zeit vor 838 und von da an bis 1274 bleibt uns nur zu vermuten und / oder die allgemeine Vorgeschichte, nämlich Gebietsstrukturen u. Gebietsveränderungen, Grenzen, Eigentums,- und Machtverhältnisse, Zugehörigkeiten sowie die politische und geografische Entwicklung bis dahin zusammenzufassen. kurz und knapp: 531 Zerschlagung des Thüringer Reiches durch die Franken Zugehörigkeit bestehender Ortschaften nun im nordöstlichen Großherzogtum Franken Ost-Grabfeld-Gau; fränkische Gau Grabfeld (Südthüringen) mit dem um 820 gegründetem Kloster Rohr in diesem Gebiet ein erstes rel. Zentrum 10.-11. Jrh. Zerfall des fränkischen Reiches 1096 Beginn der Ausdehnung des Herrschaftsgebietes der (mit den aus dem Grabfeldgau stammenden fränkischen Popponen verwandten) späteren Grafschaft Henneberg. Ich verweise auf Band1 Heimatgeschichte Benshausen u. Ebertshausen Urkunde Fulda des Mönches Eberhardi über die Schenkung der halben Rodung Ebertshausen Mit dieser Urkunde ist der Ortsteil Ebertshausen im Jahre 838 bezeugt. Im Jahr 2013 konnte ich den Beweis erbringen, dass der in Urkunde Vorkommende Schenker namens ASIS ein Urenkel Kaiser Karl den Großen gewesen ist. Für Ebertshausen ist eine eigene Chronik verfasst. Auch auf die Urkunde wird ausführlich eingegangen in der Publikation "Heimatgeschichte, Band 3 / Chronik Ebertshausen. Seit 1078 werden fränkische Centenen, ab 13. Jrh. Centena erwähnt. In Zusammenhang mit einer Grafschaft finden sich in Urkunden die Begriffe comitatus und pagus Die Centenen wie später die Zenten waren räumlich klar umgrenzende Bezirke (Zentbezirke) mit Dorf, Straßen, Felde soweit sich der Zentbare Boden erstreckt, mit allen zentbaren Leuten darin ( In der Zent gesessene Untertanen ) und dem Zentgerichte: ( Halsgerichte, Bann, Gerichtszwang, ein Organ der Rechtsprechung im Zentbezirk) >>Georgii Schottelii De singularibus quibusdam et antiquis in Germania iuribus et Observatis<<. In Heimatgeschichte Benshausen u. Ebertshausen wird im entsprechenden Kapitel ausführlich darauf eingegangen Es wird lediglich spekuliert aber nicht der Erweis erbracht, dass um diese Zeit eine Kapelle in der heutigen Suhler Straße (ehemals Pfarrgasse; vielleicht noch früher zum Renthof gehörig) erbaut worden sein könne. Erstmals aufgeschrieben von M.R. Berndt in Heimatkundliche Betrachtungen. Hennebergische Landesteilung zwischen den Söhnen des Grafen Heinrich I. Berthold, Hermann und Heinrich II. in die Linien Henneberg-Schleusingen, Henneberg-Aschach- Römhild und Henneberg-Hartenberg. Von dieser bedeutenden Teilung selbst ist keine Urkunde vorhanden. Doch aus nachfolgenden Urkunden lassen sich jene Ortschaften erschließen. >>Zickgraf 1944, S. 88ff.; Wölfing 1998, S. 49ff<<. Der Gründer der Schleusinger Linie, Graf Berthold, erhielt den Stammsitz 1] Henneburg, Jüchsen, Neubrunn und halb Themar in der Zent Themar, die Zent Wasungen im Ganzen, das Schloss Schleusingen, das Schloss Kühndorf (umstritten) sowie Suhl aus der Zent Benshausen. Graf Heinrich (Linie Hartenberg) erhielt neben anderen Besitzungen die Burgen Schwarza und Hallenberg aus der Zent Benshausen.. 1] erstmals im Jahr 1096 bezeugte Burg Henneberg bei Meiningen 1330 Wüstung [2] Anhang 1330 die Wüstung Chrolingin erstmals erwähnt, 1340 nochmals als Crewelinge. In einem Forschungsbericht aus dem Jahre 1971 (in welchen man sich auf die entspr. Urkunde bezieht) nennt man diese Wüstung Kröhlingen (Kralungen) als die Wüstung bei Benshausen. >>Sächs. Akademie der Wissenschaften, hist. Komm.; sprachwissenschaftl. Komm.<<

3 1337 Urkunde Benshausen 1339 Urkunde Benshausen 1340 Urbar 1340 Urbar Bezeugung Benshausen Rittergut Aschen. 1340 Wüstung Kröhles 1359/60 Zugehörigkeit Am 23. September (Dienstag vor St. Gallentag) in 2] Urkunde (durch Stadtrat SM bestätigter Allodifikationsvertrag): Tuto von Stein eignet einen Hof zu Schmalkalden dem Heinrich zu Wasungen zu. Heinrich war Schreiber des Grafen Berthold. In dieser Urkunde erwähnt ist u.a. der verstorbene Cunrad von Benshausen, welcher diesen Hof vor 1337 mit zu Lehen hatte.... 2] Vollständige Abhandlung in Heimatgeschichte Benshausen, Band 5 Quellen zur Geschichte Benshausen u. Ebertshausen; J. Roth 2016 Am 15. Januar verpfändet Graf Heinrich der Schulden wegen an die Brüder Wetzel von Stein und Ritter Hans, neben sein Amt Schmalkalden u. die Vogteien zu Brotterode und die 3] Vogteien von Benshausen. 3] Vogtei: ein im späten Mittelalter im fränkischen Raum üblicher Begriff der niederen Gerichtbarkeit u. oft verbunden mit der Länderorganisation, die Verwaltung durch Vogte im Auftrag weltlicher Herrscher. Das Urbar beinhaltet Besitzungen und Rechte des Grafen Berthold von Schleusingen. Darin u.a. enthalten die Zehnten Benshausen (Zehnten aus den Ortschaften in der Zent Benshausen, nicht die Ortschaft Benshausen direkt betreffend). Dies hatte Berthold selbst anfertigen lassen und wiederholt die Auflistung (Saalbuch /Erbbuch) aus dem Jahre 1317. >>Schultes 1814, S. 45-73, Nr. 65<< Auch Graf Heinrich hatte ein 4] Urbar anfertigen lassen, über die Herrschaft Coburg: BENSHUSIN di sibinzende Zente ist halp mins Herrn, c) Zu Benßhusen gebint sie von den gemeyn Gut!,, X V phuntvfsente Michaelstage, von cyner Mul vnd von eynem Gute zu dem Albralts (Albrechts) VI! Schilling, zu Vrien Dinsie XXIIII Schilling. Der Zol ist halp mins Hern Grasin Heinrl. chen. Zu D lhhuhusen sibin Schilling. Di Waltwazzir von den gemeyn Gutin sint halp mms Hern. In dem Gerichte zu Benßhusen - auch nolbette nach Gnaden vnd sprechen es si nit mit recht. Si trinken eyn halp Fuder Vie r s. Bruwartlnrode daz Dorfgerichte ist mins Hern, dl gelil» vber XXII phunt Heller. Auch XV phunt zu Hamerrecht zu zweyn Geziten. Zu Marcrechre XXV phunt miner oder mer. Darin ist Benshausen als Siebzehnte Zent von insgesamt 21 angegeben Zenten bezeichnet, auch schon..mit dem Gerichte, einer dazugehörigen Mühle und dem Rittergut am Aschenhof. Das beweist einmal mehr, die Existenz von Benshausen, sicher nicht erst seit drei Jahren zuvor.... 4] Ausführliche Erläuterung in Heimatgeschichte Benshausen, Band 5 Quellen zur Geschichte Benshausen u. Ebertshausen; J. Roth 2016 Nach Berichten von Karl Weise, wohl überliefert und vorher schon einmal aufgeschrieben von Martin R. Bernd (1914) sei der nahe der Ortschaft Benshausen gelegene Ort 5] Crevelingen im Jahre 1340 aufgegeben gewesen. Die Bewohner sollen nach Benshausen gezogen sein. So entstand die Wüstung deren Name sich im Laufe der Jahre mundartlich in Kröhlis wandelte. Manch ein Leser hat es so verstanden und in seiner eigens verfassten Chronik aufgeschrieben, als sei die Wüstung an einem Tag im Jahre 1340 verlassen worden. Dabei wird es sich richtiger Weise um einen längeren Prozess gehandelt haben. Eine ganze Ortschaft kann nicht umziehen ohne sich vorbereitet zu haben. Dazu gehört beispielsweise die Errichtung von Wohnstätten an anderer Stelle. Zu einer Wüstung ist die Örtlichkeit erst geworden, als sie längere Zeit bereits verlassen gewesen ist, wie im Jahre 1340. Leider geben weder M.R. Berndt noch K. Weise beweisbare Quellen an.... 5] In der Publikation Heimatgeschichte B. und E. wird dieses Thema aufgegriffen und annähernd aufgeklärt. Etliche Zerstückelungen bis dahin, verloren gegangene, dazu gewonnene und wieder gewonnene Ländereien samt Bebauungen darauf. Witwe Elisabeth schaffte es einen Großteil des Henneberger Erbteils zu retten, darunter Schloss und Stadt Schmalkalden, die halbe Zent Benshausen, die halbe Veste Scharfenberg und die Vogtei (Verwaltung) über das Kloster Frauenbreitungen. Weil sie den Betrag von 43000fl jedoch nicht alleine aufbringen konnte beteiligten sich die Hessischen Fürsten mit 2000fl. So blieb die Herrschaft in gemeinsamen Besitz der Häuser Henneberg und Hessen, bis zum Aussterben des Henneberger Geschlechts. Aus der Doppelherrschaft erwuchsen jahrelange Uneinigkeiten und Streitereien. 1371 wird ein Tilo von Benshausen erwähnt, der seine Fischerei an Altenbreitungen überließ. 1375 Am Dienstag vor dem Tag Allerheiligen wird die Forderung einer Entschädigung (4 Hengste) des Berthold Roge gegenüber Landgraf Heinrich beurkundet, die ihm bis dahin noch nicht zugekommen ist. Johann von Benshausen, schmalkaldischer Amtmann und im Dienste des Grafen stehender, hatte den Dienst des Berthold Roge in Anspruch genommen, diesen nach Freienhagen zu

4 führen. Hierfür gab es eine Vereinbarung zwischen Roge und im Namen des Landgrafen, an der auch ein Thile von Benshausen beteiligt war. Die Entschädigung erfolgte mit der Auszahlung von 300fl. 1376 Heinrich von Benshausen stiftet eine Messe in der Nicolauskapelle i.d. Kirche zu Schmalkalden. 1381 Ein Thilo v. Benshus (Benshausen) überließ seine Fischerei zu Altenbreitungen (nach Frauenbreitungen eingepfarrte Altenbeuthen ), den Nonnen i. Nonnenkloster von Altbreitungen. >>Duodezblatt i. Meiningischen Taschenbuch<< 1382 v. Weida, Johann gen. Strubitz; Kanoniker; kauft eine Jahresabgabe v. 50 Heringen v. ei-nem Gut zu Bens. gemeinsam mit dem Vikar Dieter v. Weida auch gen. Strubitz; in Urkunde 1382 1382 Wüstung Bernbruch, nicht genauer lokalisierte Wüstung bei Benshausen (nw Suhl). 1382 Verkauf einer Jahresabgabe von 50 Heringen von einem Gut darauf. 1384 schenkt Graf Heinrich XI. von Henneberg Schleusingen den beiden Vicarien in der 7] Heilig- Grab- Kapelle die Hälfte des großen und des kleinen 6] Zehnten in der Zent Benshausen >>Henneb. UB 3 S. 136 Nr.113 + ebd. 5 S. 199 Nr. 138<<.. 6] Zehnten : eine Form von Abgaben in Naturalien, als Zehntel des Ertrages eines Gutes oder einer Ortschaft oder eines Zentbezirkes, die als Recht darauf Kirchen und Landesherren innehatten. Großer Zehnt; auch Sackzehnt : Getreide und Großvieh Kleine Zehnt, auch Schmaler Zehnt : Obst, Gemüse, Felderträge und Kleinvieh 7] Heiligen-Grab-Kapelle : befand sich an der Hohen Straße (Heilige Grab) in Schmalkalden, ehemals eine Filial der Pfarrei zu Schmalkalden 1384 Renthof Amtsmänner Archinbronner, Hans Stedener, Kuntz Radiger; Hans Engil, Hans lt. Karl Weise: Namen von Bewohnern des Renthofes Lehnsherr sei Graf Heinrich der XI v. Henneberg-Schleusingen. Wahrscheinlicher ist aber, dass Genannte nicht die Bewohner sondern Amtsmänner in der Rentei waren, die dementsprechend Entscheidungsgewalt hatten. Das erschließt sich aus der nachfolgenden Urkunde aus dem Jahre 1387. Dagegen spricht auch, dass diese Personen dann dort mit samt Familie, nämlich jeweils 4-6 Familienmitgliedern untergebracht gewesen wären. 1387 Stedener, Cuntz Radiger, Hans Archinbronner, Hans Engil, Hans 1393 Vogtei Benshausen In dieser Reihenfolge in Urkunde v. 29.Juli 1387. Offener Brief der Brüder Hermann u. Dietrich v. Schmalkalden zur Ersuchung d. Grafen Heinrich zu Henneberg der Überlassung v. Gütern zu Benshausen, der Kapelle zum Heiligen Grab zu SM u. dem geistlichen Wolfram Frass. Die Vogtei Benshausen wird vom Grafen Heinrich v. Henneberg als Pfandschaft eingesetzt. 3500 Gulden, die er als Darlehen von Hans und Wetzel von Stein erhalten hatte mussten in einem Vierteljahr, zzgl. 10 Prozent Zinsen wieder zurückgezahlt sein. Das Amt Schmalkalden und die Vogtei Brotterode waren auch Inhalt dieser Pfandschaft. 1403 Urkunde 1405 Weistum Zentgericht Benshausen 1423 Urkunde Kirche [1] Ergänzung i. Anhang in Urkunde: eine Schuldbekenntnis / Heinrich von Hochheim Nach Schannat habe dieser zu Benshausen gesessen ("vestes Haus"). darinnen kommen ebenso vor: Wetzel von Stein und Hermann Reckrode Bestimmen eines Gerichtstages zu Benshausen, auf Anklage der Grafen zu Henneberg, wegen räuberischer Taten zweier Ritter zu Wentheim. Das ergebene Urteil gilt als Weistum. Richter, Schöffen, Kläger und Beklagte waren sich alle einig, dass ein Zweikampf zwischen Kläger und Beklagte stadtfinden solle. So wurde demnach geurteilt und ein Tag zum Zweikampf auf einem freien Kampffeld angesetzt. Als der Tag herangekommen war, befand man die Waffen als nicht tauglich, einen Zweikampf durchzuführen.. Graf Wilhelm von Henneberg errichtet eine Frühmesse in der Kirche zu Benshausen, die am 21. Dezember des gleichen Jahres von Bischof Johannes zu Würzburg konfirmiert wird. >>Hennebergisches Urkundenbuch 1873; CLXXXIV; S.143<< Diese Urkunde beweist, dass es eine Kirche bereits vor 1423 gegeben hat. Die Kirche ist in diesem Jahr nicht erst erbaut sondern wird zuerst 1423 als parochialis ecclesia in villa Benshusen mit Altären des beatus Thomas und des hl. Kreuzes genannt, wozu Graf Wil-

5 helm eine Frühmesse stiftete (primissariam sine animarum cura) 1442 Zentgrafen 1465 Fuhrgewerbe 1494 Aschenhof Zentgrafen waren Dietrich (Hennebergische Rentmeister), Kunz Bonße (hessischer Rentmeister) und B. Seeberg; gemeinschaftliche Regierung der Grafen zu Hessen und der Grafen zu Henneberg Aus diesem Jahr erfahren wir etwas über das Fuhrgewerbe in Benshausen und Umgebung. Das beschränkte sich seinerzeit keinesfalls nur auf Vorspanndienste. Schon da waren Fuhrmänner wochenlang mit Pferd und Planewagen unterwegs, um von weiter weg gelegenen Märkten Waren heran zu holen. Oft schlossen sich Fuhrgeschäfte aus der Umgebung in einem langen Truck zusammen. So auch im Jahre 1465 als sich Fuhrmänner von Benshausen und Heinrichs in Richtung des heutigen Hessen aufmachten. Auf dem Rückweg bei Lindheim (120 km Luftlinie) waren sie dort von Ganerben überfallen und ausgeraubt worden. Erstmals sei der Aschenberg zwischen Benshausen und Albrechts bezeugt, wo darauf das Rittergut Aschenhof schon gewesen ist. Doch bereits im Urbar aus dem Jahre 1340 ist das Gut am Aschenhof genannt: von eynem Gute zu dem Albralts. >>siehe Urbar 1340<< 1494 erheben zwei Brüder aus Viernau, nämlich Valentin Wolfgang und Hans Dietzel, Anspruch gegenüber dem Kloster Frauenbreitungen. Es soll erwähnt werden weil etliche Leute aus Benshausen das Gut besessen haben und es sich in der Zent Benshausen befunden hat. D. J.G. Bönisch schreibt den Aschenhof im Jahre 1830 dem alten thüringischen Grafengeschlecht Ase zu und bezeichnet Asenberg und den Asenhof am Grölesee-Bache bei Belshausen (Benshausen) als uralt gewesenes Dorf, was später dem Kloster Frauenbreitungen (früher Amt Frankenberg) gehörig gewesen ist. Auch bezeichnet als schriftsässiges Lehnsgut. (Rittergut; Ritterschaften waren schriftsässig) Aschenhof im Laufe der Zeit 1498 Zentgericht Strafsache 1505 Wein - Zoll Das Landgut Aschenhof hatte etliche Funktionen im Laufe der Jahrhunderte. Rittergut, Gutshof, Gasthof, Landwirtschaftlicher Betrieb, *1911 Erholungsheim *1916 nach Verkauf an die Reichsbahn Eisenbahntöchterheim,, *1917 Ausbildung von Waisenkindern (Mädchen) in Haus,- Feld- u. Gastwirtschaft, Lazarett, Entbindungsheim f. NS Frauen, Infektionskrankenhaus, *1992 Landesschulungszentrum, *bis 1990 Bezirksschule der DDR (ZV Schulausbildung), Hotel Bei der Zellaer Loibe, am Grenzstein Nr. 16 wird Dietzel von Gebra (Gebel) hingerichtet. Zuvor befand er sich in Steinbach-Hallenberg (Hallenburg) gefangen, nachdem er bei Mehlis jemanden angegriffen und tödlich verletzt haben soll. Das Urteil haben die Herren der Zent Benshausen gesprochen. Einrichtung von Zollstellen durch die hessischen Herren, die am 24. Juni des Jahres das Zollprevilegium von Kaiser Maximilian I. erhalten hatten. Für jeden Fuder Wein, welchen man durch das Hessische karrte, waren 1 Gulden an Zoll abzugeben. Nun waren Zollstellen aber auch in den gemeinschaftlich regierten Benshausen, Schmalkalden und Herrenbreitungen angelegt worden, weshalb sich die Hennebergische Seite betrogen fühlte. Deshalb errichteten auch sie Zollstellen darin, worüber sich die ungerechtfertigt behandelten Untertanen beim Kaiser beschwerten. 1516 14. Oktober: Befehl des Kaisers Maximilian I. zur Abschaffung der gemeinsamen Zollstellen Benshausen, Schmalkalden und Herrenbreitungen. 1505-1525 Fuhrgewerbe Warenverkehr Papier Nüsse Fuhrleute aus Benshausen brachten mit 29 Pferden Papier nach Wittenberg. Das Papier stammte aus der Herstellung in der Papiermühle zu Benshausen. Mit 210 Pferden erfolgten Weintransporte durch Fuhrmänner aus Benshausen, mit 8 Pferden brachten sie Nussladungen nach Wittenberg

6 Weinlieferungen Um diese Zeit war das Benshäuser Fuhrgewerbe in Nordöstliche Richtungen sowieso sehr aktiv, wie auch in Mehlis, Viernau, Suhl, Heinrichs, Dietzhausen und Waltershausen. Mit 15 Karren und 50 Pferden transportierten Fuhrleute aus Benshausen beispielsweise Wein durch Altenburg, 41 Fässer und 12 Veslein Wein karrten solche ebenso durch Bitterfeld nach Wittenberg, außerdem etliche Fuhren mit anderen Handelswaren. >>Geleitswesen, überregionale und regionale Warenverkehr; M. Straube << 1523 Kirchenreform 1540 Pfarrstelle Jacob Thein 1540 1549 Lehrer Benshausen 1551 Urkunde Bezeugung Goldener Hirsch, Markt u. Linde 1545 Braurecht Die hennebergischen Landgrafen Philipp und Wilhelm (Fürst) bestrafen die Dorfschaft Benshausen wegen Duldung eines evangelischen Pfarrers. In manchen Gemeinden hatten schon Veränderungen stattgefunden, was die Grafen schon wegen der Kirchenlehnsherrlichkeit, den geltenden Reichstagsbeschlüssen und nicht zuletzt wegen der Verantwortung gegenüber dem Kaiser und den Reichständen nicht dulden konnten. 1528 erließ Landgraf Philipp eine Verfügung mit Anordnung der Reformation der Kirchen zu Schmalkalden. Erst um 1530 ließ Wilhelm auf Bitten immer mehr Gemeinden evangelische Prediger und Gottesdienste zu. Es dauerte noch bis das Evangelium im ganzen Lande fortgesetzt gewesen und die Reformation zum Abschluss gekommen ist. Landgraf Wilhelm v. Henneberg Schleusingen sträubte sich am längsten gegen all das was mit der Reformation zu tun hatte. Fürst Wilhelm von Henneberg überlässt der Gemeinde Benshausen das ius patronatus (Gebietskörperschaft über die Kirche im Ort, mit einem Patron als Verantwortungsträger) Ob dieses Recht erworben oder vom Grafen zugestanden wurde, ist nicht bekannt. Der Gemeinde stand es außerdem frei, einen evangelischen Pfarrherren zu bestellen. Am 10.03.1540 erklärte die ganze Gemeine des Dorfes Benshausen und hiernach ernannter Dorfmeister, gegenüber Herr Wilhelm Graf und Graf zu Henneberg, unser gnädiger Fürst, das die Gemeinde Kraft des erlangten Rechtes, den Evangelis Jakob Thein zu ihrem Pfarrer berufen. nach K. Weise Ein Heimatbuch sei erstmals ein Lehrer in Benshausen erwähnt mit Herrn Bartholomäus Koll. Leider ohne Quellenangabe an dieser Stelle. In anderen Quellen konnte ich einen Bartholomäus Kell finden, der in Meiningen als Kantor bezeichnet und mit Gewissheit 1549 bis 1556 Vikar und Schulmeister zu Benshausen gewesen ist. Die Vermutung liegt nahe, dass jener Pfarrer wohl Nachfolger des ev. Pfarrers Jacob Thein gewesen ist, der schon 1540 berufen war und gleichfalls Unterricht in einer sogenannten Pfarrschule (o. Küsterschule) gegeben hat. Der heutige Goldene Hirsch (damalige Gemeindeschenke) ist erstmals bezeugt,1551 in Urkunde: Im neunten Jahr der Indikation, bei Regierung Kaiser Karls V., uff monat nach dem Sonntag Exsaudi der do whar der eylfst des minats Maii zwischen neun und zehn Uhr vormittags erschienen zu Benshausen unter der Linde zwischen der Kirche und dem Wirtshaus vor dem unterzeichnendem Notar und den genannten Zeugen..." >> Regesten des Archivs der Grafen von Henneberg- Römhild. / Reg. 3083 Mai 1551<< Womit am Platze des Marktes 1551 nicht nur das Wirtshaus sondern gleichfalls die bereits vorhandene Linde bezeugt ist. Zudem erfahren wir, dass dieser Platz ein Treffpunkt auch für vertragliche Angelegenheiten war. Obwohl diese Urkunde seit mehr als ein Jahrzehnt in den Regesten des o.g. Archives erscheint sind die fehlerhaften Informationen über eine viel spätere Existenz in neuen Lesematerialien wie in dem Bildband v. Bens. nicht berichtigt worden. Eine Gerichtsstube gab es dort übrigens in der oberen Etage. In der Zent Benshausen gab es Streitigkeiten zwischen Graf Wilhelm von Henneberg und dem Zentgraf Steitz wegen den ihnen zustehenden Ausübung des Braurechtes. 1559 Valentin Förster wird in der Zent Benshausen zum hennebergischen Zentgrafen bestellt. Die Doppelherrschaft in der Zent Benshausen beherbergt Probleme. Im gleichen Jahr gibt es Streitigkeiten zwischen ihn und den Hessischen Zentgrafen wegen einseitigen Handlungen des hennebergischen Zentgrafen, auch mit einseitigen Einkünften daraus. >> Gemeinschaftliches Hennebergisches Archiv -3067<< 1561 sollen in Benshausen in jedem Feld 12 Acker und später weitere Rodungen hinzu gewonnen worden sein. 1573 1573 wird Hans Lotz aus dem Benshäuser Gefängnis entlassen, der dort wegen Beleidigung einsaß. >>Quellen aus den Staatsarchiven des Freistaates Thüringen<< 1583-1560 Von 1583-1660 fiel das Henneberger Land unter die gemeinsame Herrschaft der Albertiner und Ernestiner. Die gemeinschaftliche Kur- und Fürstlich- Sächsische Landesverwaltung, einschließ-

7 Zugehörigkeit 1583 1586 Überlieferungen lich des Konsistoriums wurde nach Meiningen verlegt. Ein Stadthalter oder Oberaufseher saß in Schleusingen. Zentgrafen in der Zent Benshausen: Wolff Grimm und Valtin Wipprecht Vorsteher in der ganzen Gemein Benshausen: Wolff Mathis, Claus Schippel, Hans Hemming, Hans Baumann, Valten Lotzen, Wolff Schmitt, Jörg Wagner, Ulrich Philips, Veit von Nordheim, Werner Landtorff und Volk Schmidt In Benshausen seien 11 Erben von 36 Personen benannt worden. Benshausen sei aus einem ehemals zersplitterten Haufendorf mit 14 großen Gütern, dazu später hinzu gekommenen 7 kleinen Gütern (Erb) gewachsen. Hofteilungen, Einbeziehung der Wüstung des noch älteren Cralungen und Zugewinnung zahlreicher terrarischer Äcker (Rodungsäcker) ergeben eine zerrissene Gesamtflur. >>Sprachgebrauch i. Varianten Sozio kommunikativen Bezügen v. G. Brandt<< 1595 Hexenprozess Hans Grimm "Der Ältere" stirbt den Feuertod nach Hexenprozess 1557 Ein Geschäftsmann Wolff Grimm, geb. zu Benshausen um 1544 ist uns bekannt, der die Tochter des reichen Geschäftsmannes Steitz heiratete und 1564 Besitzer eines Stahlhammers gewesen ist. Eine etwas spätere geborene Person als Wolf(ohne ff ) Grimm ist Gemeindevorsteher und Hofbesitzer gewesen, nicht aber als Weinhändler bekannt. Jedenfalls soll ein Weinhändler Wolff Grimm 1557 mit Wagen und Pferdegeleit Richtung Schweinfurt oder zurück, bei Rannungen überfallen worden sein. Seinem Fuhrknecht habe eine Kugel tödlich getroffen. Erstgenannter Grimm konnte es nicht gewesen sein, da wäre er gerade mal 12-13 Jahre alt gewesen. 1559 Hexenprozesse Das früheste nachweisbare Verfahren, begonnen vor 1559 im Amt Benshausen und das einzige unter der Grafschaft Henneberg, endete mit Freilassung durch Anordnung des Grafen Georg Ernst v. Henneberg. Erst 20 Jahre später traf es eine erste Frau aus Benshausen, die nach langen Qualen dennoch den Feuertod entkam, sie wurde des Landes verwiesen. Und noch einmal 15 Jahre darauf, dann in einem Zeitraum von 79 Jahren, waren 37 Frauen auf dem Scheiterhaufen getötet und insges. zwei Frauen des Lands verwiesen worden. 1599 Einzig bekannter Hexenprozess in Ebertshausen. Am 11.07. wurde das Urteil der B. Haseney zum Feuertod vollstreckt 1590 Terminabstimmung zwischen Hessen und Henneberg zur Abhaltung des wichtigsten Gerichtstages im Jahr, (Petergericht), an denen sämtliche Zentverwandten anwesend sein müssen. Nachdem der Zentgraf den Schöffen den Eid abgenommen hat wird das Weistum eröffnet (Petersweistum). Meist o. beim Bäuerlichen Petersgericht finden diese Tage am Gedenktage des Heiligen Petrus statt. 1611 Aschenhof 1613 Zent 1613 Gemeindeschäferei 1616 Zentgericht (Galgen) Den Aschenberg hat Otto Heinrich Diemar zu Lehn. 1613 Messung der Zent Benshausen >>Landgräflich Hessische Regierung Kassel: Alte Kasseler Räte (1815-1708). 2. Herrschaftliche Repositur (1708-1821) Seite 8<< Die Gemeindeschäferei ist verpachtet an Caspar Schmidt. Hintersiedler erhalten insgesamt 50 Schafnößer (f. 50 Schafe, Trift ) aus der Beischäferei mit ges. 100 Schafen Seit 1616 ist die Gerichtspflege im Amtsbezirk "Bennshausen" durch einen Amtsverwalter versehen worden. Bis dahin waren zwei Zentgrafen bzw. Zentrichter dafür zuständig (hennebergisch u. hessisch). Der jetzige Amtsverwalter hatte seinen Sitz in Kühndorf, musste aber monatlich mindestens einen Tag Gericht in Benshausen abhalten. Die Richtstätte (Galgen) verblieb in Benshausen, wobei es einen Galgen auch in Kühndorf gegeben hatte. Nunmehr waren alle in der Zent an Ausbesserungen oder Neubauten der Galgen in Benshausen und Kühndorf zu beteiligen. Aufgezählt sind in der Zent alle Mahlmüller - insgesamt 17 an der Zahl, die das Siechenholz auf ihre eigenen Kosten dafür herbei zu schaffen hatten. Zimmerleute hatten Holz zu fällen, zuzuschneiden und das Gerüst zu fertigen. Alle Schmiede mussten Klammern schmieden und anbringen, Schneider und Leinenweber waren einbezogen. Leitern, Dielen und Stangen mussten am entsprechenden Tage immer zum Galgen hin und wieder fort geschafft werden. >>aus einem alten Aktenstück des Amtes Kühndorf mit Benshausen<<

8 1619 Zugehörigkeit Versteinerung Gehölz,- Jagd,- und Landesgrenze 1619 Zugehörigkeit 1619 Galgen Am 13. April 1619 wurde in Benshausen nach mehrtägigen Verhandlungen durch hessische und sächsische Beamte ein Vertrag unterschrieben. Jetzt viel das Amt Hallenberg, Herges, Bermbach, Unterschönau und die Hälfte des Zentwaldes an Hessen. Benshausen, Viernau, Ebertshausen, halb Albrechts und die andere Hälfte des Zentwaldes ging an Sachsen über. Die Teilung galt auch für gerichtliche u. kirchliche Rechte. Zusammenkunft, Beratung und Vertragsentwurf der Hessischen und Hennebergischen Herren in Benshausen am 13. April, zu den Themen: Gehölze, Jagdgrenze und Landesgrenze. Es wird ausgehandelt was Sachsenseite und Hessenseite erhalten und was sie zusammen tun, nämlich, die Anfertigung und Setzung von Grenzsteinen wie folgt: Ein Eckstein als Grenzbeweis über Maisenbach, eine Buchen mit Schleifen, worauf ein W für Weimar auf der einen Seite eingehauen ist u. für Henneberg S.H., zzgl. der Jahreszahl 1619, für Hessen ein H und die Nr.1. Dann ab Stein Nr.2 mit der Jahreszahl am hier wortwörtlich so genannten Brenskopft oben an Hans Fuchsens Wiese zu Benshausen, auf sächsischer Seite die Buchstaben S.H. und zur Hessischen Seite ein H eingehauen. Und so sind alle folgenden Steine gekennzeichnet, zzgl. fortlaufender Zahl für die Steinnummern, bis 86. Der halbe Flecken Mehlis wird mit Benshausen vereinigt, die andere Hälfte geht an das hessische Haus. Am 14.12.1619 wird der Benshäuser Tauschvertrag zwischen Sachsen und Hessen gemacht. Der seither hessische Teil der Zent Benshausen wird an Henneberg abgetreten. Am 11.12. galt es gemäß den Bestimmungen seit der geteilten Gerichtspflege ab 1616 einen neuen Galgen in Benshausen zu errichten. Der Alte und das letzte Mal vor zwanzig Jahren Erneuerte war fast niedergefallen. Auch entschied man sich für einen anderen Standort, beim Schornabhang Richtung Ebertshausen, den man fortan als Galgenrain bezeichnet. Zur Orientierung: der gegenüberliegende südliche Abhang des Albrechtser Berges ist der Weise Rain. M.R. Berndt vermutete, dass der vorherige Galgen am Ziegenplan gestanden hatte, was sich ohne Beweisbelege bis heute überlieferte. Nach 1619 bildete Benshausen mit Viernau, Ebertshausen und halb Albrechts ein sächsisches Amt. 1619 Im Zeitraum von 1619-1620 sind in Benshausen 198 Eimer Wein öffentlich ausgeschenkt worden. Das Maß Wein kostet 2-3 Groschen, Bier 5 Groschen (K. Weise) 1622 Die Kirche zu Benshausen erhält eine neue Orgel 1625 Der verunreinigte Wurzelbrunnen im Grumbach wird instand gesetzt. 1631 Statistik 1634 Statistik 1635 30-jähr. Krieg 140 Familien, 142 Häuser >>Zeitschrift für Kulturgeschichte, Band 2 1857<< 150 Familien, 158 Häuser >>Zeitschrift für Kulturgeschichte, Band 2 1857<< Wolf Fuchs (Dorfältester), Hans Keller (Kellerhaus?), Hans Hornschuh - einige, die im 30jährigen Krieg ihr Leben einbüßen, als sie in die Fänge der Kroaten gerieten. Die Dorfschaft war bis auf wenige zerbrechliche Alte geflüchtet oder hatte sich in den Wäldern verstreckt. 1618-1648 In der Grafschaft Henneberg gab es insgesamt 148 Orte, in denen die Familienanzahl nach den Kriegsgeschehen zwischen 1618 und 1648 durchschnittlich um 57% verringert war. 45% der Häuser und Höfe standen leer, waren verwüstet oder vernichtet. In Benshausen blieben von 142 Häusern nur noch 56 bewohnt. Etliche waren lange verlassen und deshalb wieder aufzubauen notwendig, andere ganz verfallen oder zerstört. Beim größten Bevölkerungsschwund waren nur noch 16 Anwesende von einst 675 Einwohnern zu verzeichnen. Das lag aber auch daran, dass viele Menschen in sichere Gegenden flüchteten wie beispielsweise nach Stützerbach und Kloster Veßra. Nach Kriegsende kehrten die meisten wieder in ihre Heimat zurück, sodass es kurz darauf und in den ersten Jahrzehnten in der Grafschaft Henneberg zu einem raschen Bevölkerungswachstum von bis zu 70% kam. 1649 Statistik 85 Familien, 111 Häuser >>Zeitschrift für Kulturgeschichte, Band 2 1857<< 1650-1689 Grenzen Setzung der Grenzsteine in der Flur Benshausen am Aschenberg 1652 Unter den Zwölfern sind Georg Marr und Moritz Marr.

9 1652 Hochwasser 1652 Für den Wiederaufbau der zerstörten Kirche und Schule kann die Gemeinde nicht alleine aufkommen und beantragt einen Zuschuss aus den Strafgeldern. 1654 Kirche Ebertshausen jetzt Filial von Benshausen (Vor der Reformation war Bens. die Tochterkirche von Ebertshausen) 1659-1660 Zugehörigkeit 1659 Statistik 1660 Zentgericht 1659: Das Dorf Albrechts gehörte wegen Lehn und Erbzinsen halb ins Amt Benshausen und halb Suhla. Im Weimarer Abschied vom 9. August 1660 erfolgt die endgültige Teilung des Henneberger Landes. 5/12 fallen an das Herzogtum Sachsen Naumburg - Zeitz (Amt und Stadt Schleusingen mit Kloster Veßra; Amt und Stadt Suhl; Amt und Schloss Kühndorf mit Kloster Rohr sowie Amt Benshausen. Bei dieser hennebergischen Landesteilung 1660 kommt das Zentgericht und der Hennebergerische Anteil Mehlis an den Herzog Moritz zu Naumburg. In einem Nebenvertrag v. 17.08.1661 wird die Hennebergische Hälfte des Fleckens Mehlis von der Übernahme des Herzogs Moritz an Gotha abgetreten. So kommt das hessische Haus Gotha zum Besitz von ganz Mehlis. (geogr. Nachr. Mehlis in Prof. Galetis Beschreibungen d. Herzogt. Go-tha Th. III S.277) 1680 wird das bis dahin selbständige Amt oder die Zent Benshausen im Zuge der Erbsonderung (sieben Söhne Ernst des Frommen von Sachsen-Gotha teilten das Erbe ihres Vaters) dem Amte Kühndorf angegliedert. 130 Familien, 125 Häuser >> Zeitschrift für Kulturgeschichte, Band 2 1857<< Nach 1660 gibt es im Gericht zu Benshausen nur noch insgesamt 4 Schöppen - davon je 2 aus Benshausen und Viernau. Zuvor waren es 14 Schöppen. 1666 Entfernung des Schlagbaumes zwischen Benshausen und Mehlis. Dieser war einst von einem Gothaisches Beamten aus Zella gesetzt worden. 1668-1678 Grenzziehung und Grenzbeschreibung zwischen Amt Bens. und Amt Zella-Mehlis 1680 Zugehörigkeit 1674 Hexenverfolgung Das bis dahin selbstständige Amt Benshausen bzw. die Zent Benshausen wird mit dem Amt Kühndorf verbunden und von da aus verwaltet. Fast hundert Jahre hatte das Phänomen der Hexenverfolgung angehalten. Aus Benshausen betraf es insgesamt 39 Personen, hauptsächlich Frauen. In diesem Jahr endete der letzte Hexenprozess einer Benshäuserin mit Landesverweis... Vollständige Abhandlung siehe Band 1 Heimatgeschichte Benshausen und Ebertshausen 1678 Grenzziehung zwischen Amt Schwarzwald und Amt Benshausen Okt.1704 Gewerbe Hans Hemming beantragt eine Konzession zum "Aschesammeln" in den Ämtern Kühndorf nachdem der vorherige Konzessionsinhaber bzw. Pächter Albert Kalbitz von Meiningen das Geschäft aufgegeben hat. Bemerkung: "Aschesammeln = Pottaschen - Gewinnung mit Holzasche 1718 Statistische Erhebungen durch die Kursächsische Herrschaft, zu Beginn der Übernahme. 1725 sei nach Angaben von Weise der Goldene Hirsch erbaut worden, was man aus der Inschrift des Goldener Hirsch angemachten Schildes schließen könne. Das Erbauungsjahr muss aber viel früher gewesen sein. Gemeindeschenke Urkundlich bewiesen ist das Wirtshaus bereits im Jahre 1551. (siehe 1551) Weil das schon das Wirtshaus gestanden hat ist davon auszugehen, dass die Erbauung des Vierseithof am Markt als Herrenhof, ebenfalls auf eine viel früheren Zeitraum als bisher angegeben gewesen ist. Es hat sich ja mehrfach erwiesen das angegebene Erbauungsjahre oftmals Wiederaufbau oder großen Umbau bedeuteten. 1736 Die Gemeinde Benshausen beantragt bei dem Geheimrat Fischer - welcher ein Lehngut in Ebertshausen mit Bauerngütern besitzt - eine finanzielle Beteiligung an den Einquartierungskosten. 1740 Aschenhof Besuchsverbot im Wirtshaus am Aschenhof. Bestrafung der Personen welche dagegen verstoßen.

10 1743 Gewerbe Erlass 1748 Gewerbe Die Konkurrenz im Webergewerbe war groß und drohte in Benshausen ganz einzugehen. Deshalb wurde schon vor 1740 ein Gesetz erlassen, welches den Einwohnern verbot, Zwillich (Tuch aus zweifachen Fäden) und andere Leinen anderswo als im eigenen Ort herstellen zu lassen oder zu kaufen. M.R. Berndt berichtet von einem amtlichen Schreiben aus dem Jahre 1743, welches bezüglich dessen wohl an Einem o. Mehrere gerichtet war, der/ die sich nicht daran gehalten hatte/n. Letzter Weber im Ort war 1910, der hinter der Passbergschule wohnhaft gewesene August Keiner. In der Geschichte ist die Fingergasse als Weberviertel bezeichnet worden. Hildburghausen kauft Metallrohlinge und übriges Eisen aus dem Zainhammer Benshausen >>Gemeindeakte / M.R. Berndt<< 1760 beamtete Bader Johann Gottfried Schäfer v. Benshausen klagt wegen Verkümmerung der Badestubenhölzer i.d. daraufhin geschlossenen Rezess 1768 Ebertshausen beantragt Heiliges Holz bei dem Heiligen Berg verkaufen zu dürfen. 1769 Archiv Zwischen 1769 und 1771 wird ein Verzeichnis der Archivalien zu Benshausen angelegt. Die Aufzeichnungen werden in einem Schrank verschlossen und dieser versiegelt. 1772 Hungersnot und Seuchen. Insgesamt 62 Verstorbene, dagegen nur 21 Geburten. 1773 Schulwesen 1774 Strafsache 1782 Gemeindeschäferei Johann Harry Jung, Zwölfer und Weinhändler erbaut die neue Schule am Markt, das fortan als Hauptschulgebäude dient. Es hat 2 Eingänge, 2 größere Klassenräume und 2 Lehrerwohnungen. Die feierliche Einweihung erfolgt am 13. Juli des Jahres. Auf dem Platz der neuen Schule hatte zuvor das 1548 erbaute (1663 erneuerte) und nun viel zu kleine Gebäude, mit nur einem Klassenraum gestanden. Darinnen und zuletzt auch in der alten Kirche war Unterricht gegeben worden. Konsistorialtrauung und Landesverweisung des Witwers Johann Nicol Christoph Marr aus Benshausen und der Anna Elisabeth Papst aus Gillersdorf wegen außerehelicher Schwängerung >>Reg. 07606<< Sebastian Tor war bisher Lehensträger der Gemeindeschäferei. Diese Stelle wurde frei und war wieder zum Besetzen ausgeschrieben. Moritz Keiner zu Benshausen erhält diese danach zu Lehen er stirbt aber 2 Jahre später. 1784 Neuer Lehensträger der Gemeindeschäferei ist Johannes Lapp. 1784 Deutsche Hof Soll der Deutsche Hof erbaut worden sein. Niemanden ist der Erbauer bekannt und zu welchen Zweck das Gebäude zuerst gedient hat. Von dem Johann Heinrich Kräger habe einst Fritz Kainer den Deutschen Hof gekauft. Im Erbauungsjahr war J. H. Kräger (Weinhändler u. ehem. Rittergutbesitzer auf dem Aschenhof) 42 Jahre alt und in zweiter Ehe mit der Witwe Klett (geb. Öhler) aus Zella St. Blasi. Ob nun dieser Kräger das Gebäude errichtete oder später kaufte ist ohne Beweis. Sein Vater Conrad Kräger I. verstarb im Jahr 1824 in einem noch jungen Alter von 43 Jahren. 1785 Im Handbuch f. Kaufleute unter Benshausen als Weinhändler erwähnt: Ernst Anschütz, Jacob Anschütz, Sebastian Bohlig, Georg Bohlig (der in der Sandgasse), Paul Fritz, Valtin Grimm, Ludwig Grimm, Georg Jung, Johann Heinrich Kräger, Michael Lotz und viele andere

1787 Goldner Hirsch 11 Weinhändler Ernst Anschütz ist Pächter des Wirtshauses Goldener Hirsch bis 1790 Er besitzt die Gast,- und Schenkgerechtigkeit. Wappen links neben dem Eingang altes Schild Goldener Hirsch zwischenzeitlich abgenommen dann neu restauriert 1791 Fuhrwesen Weinhandel Bis dahin hatten 74 Fuhrleute im Ort ihr Geschäft aufgeben müssen. 1731 waren es noch 90 mit 223 Pferden, 1751 sogar 262 Pferde. Die Geschäfte im Fuhrwesen und Weinhandel waren somit einer der wichtigsten Beteiligten an den wirtschaftlichen Aufstieg des Ortes gewesen. Doch seit dem Ende des Siebenjährigen Krieges ging es mit der wirtschaftlichen Blüte des Ortes langsam Bergab. Ihr Zutun gaben insbesondere die Umstände in den Jahren 1767 und 1772 mit der Einführung des Gulden-Münzfußes und dem Hungerjahr. Wegen kaum vorhanden Aufträge, fehlenden Verdienstmöglichkeiten, wegen Futtermangel und eigener Hungersnot sind bis auf 30 alle Pferde im Ort abgeschafft worden. Nur dem Fuhrmann Glück beschert gewesen, der bei einem Weinhändler untergekommen ist. Das übrigens mancher Fuhrmann seinerzeit auch als Weinhändler bezeichnet gewesen ist, hängt einfach nur mit den kombinierten Geschäften zusammen. Jetzt aber beschränkte sich der Weinhandel nur noch auf die eigentlichen Treibenden und Kapitalstärksten. 1805 Um diese Zeit erstmals Gebäudenummerierung, nach Straßenzügen, doch ansonsten nicht gut sortiert. Bis dahin trugen die Häuser Namen der Bewohner, der Vorbewohner oder Kombinationen aus Namen und Gegenden oder in der Nähe befindliche Auffälligkeiten. 1806 Bis 1806 gehörte Benshausen als Teil des Hennebergs den Kreis Schleusingen im Regierungsbezirk Erfurt der Provinz Sachsen an. Zugehörigkeit 1809 Straßenbau von Benshausen nach Heinrichs ohne befestigten Untergrund. Dabei ist das Lied vom Straßenbau entstanden. 1809 Häuser 196, Einwohner 1136 Statistik >> Geschichte und Statistik des Königreiches Sachsen, Band 2<< 1811 Anstellung von Hebammen in den Ämtern Kühndorf und Benshausen Statistik >>Regesten: Deo. Nr.29 LXXVII Nr.29<< 1815 Benshausen fällt an Preußen. Dieses ehemals preußische Gebiet des Kreises Schleusingen wurde von der Provinz Sachsen verwaltet, bis es in der sowjetisch besetzten Zone (SBZ) 1946 der Regierung des Landes Thüringen unterstellt worden ist. 1815 28 Weinhandlungen, 55 Fuhrleute meist im Dienste der Weinhändler. Auch der Weinhandel hatte nachgelassen weil die Anbauer an den Herkunftsorten begannen, selbst ihre Weine zu verlegen. Außerdem stiegen die Preise enorm und immer mehr Abgaben waren zu entrichten. Zum Glück hatten sich einige unserer Weinhändler einen guten Namen gemacht, mit dem Vertrieb sauberen und guten Weines, sodass sie mit oberen Herren und reichen Häusern ins Geschäft gekommen sind. Fuhrwesen Weinhandel 1825 Fuhrwesen Weinhändler 1823 Immer noch wird Getreide vom Tambacher Kornmarkt bezogen und in Säcken auf den Rücken von Pferden, Eseln und Träger über den Rennsteig in die Ortschaften gebracht. Der Kornmarkt in Tambach wird zweimal wöchentlich abgehalten. Der Weinhändler Johann Ernst Anschütz aus Bens. hielt sich im Zuge einer Geschäftsreise gerade in Leipzig auf, als er erfährt dass sein Bruder, der Weinhändler zu Bens. und Rittergutbesitzer in Ebertshausen, Johann Anschütz Junior (verheiratet mit Sibylle Anschütz geb. Hemming) im Alter von 50 Jahren verstorben ist.

12 1827 Fuhrwesen Weinhandel 1828 Ludwig Bechstein u. sein Bezug zu Benshausen Weinlied in Benshausen entstanden Johannes Grimm ist einer der wohlhabendsten Weinhändler im Ort, der Fuhrleute aus Benshausen und den umliegenden Ortschaften beschäftigt. Seine Keller sind voller Weine aus Wertheim und Ködelsee. Es lagern darin aber auch Weine und Sekte aus den fränkischen Raum, vom Rhein und her gelieferte aus dem Ausland. Rosina Maria Jung (geschieden) geb. Anschütz, versteigert 1827 öffentlich etliche Weine in Benshausen und Ebertshausen. Sie sind in Fässern lange gelagert gewesen, prächtig gereift mit vorzüglicher Qualität und können teuer verkauft werden. Der älteste angebotene Wein ist 79 Jahre, der jüngste 5 Jahre. Ludwig Bechstein und der Liederkomponist Zöllner kamen nach Benshausen. Bechstein war eng mit J.D. Elster, Kräger, Holzapfel, Hemming und Grimm befreundet. Sie trafen sich hier und da und unternahmen viel gemeinsam. Der Ort Benshausen, mit seiner Landschaft, mit seinen aufstrebenden Menschen, der Weinhandel und die Umgebung inspirierten Bechstein, sodass er viel darüber schrieb und vorrangig durch ihn Benshausen weit über die Grenzen hinaus sehr bekannt geworden ist. Der Liedtext Streit der Wein- u. Wassertrinker ist auf dem Weg nach Benshausen begonnen und in Benshausen, bei einer geselligen Runde mit seinen Freunden im Wirtshaus vollendet worden. Zöllner schrieb die Noten und der von J.D. Elster geleitete Männerchor hat das Gesamtwerk bei vielen Auftritten vorgetragen. 1829 Kunststraße Zolle Vertrag zur gegenseitigen Erleichterung des Verkehrs zwischen Preußen und Sachsen mit dem Ergebnis, dass eine Kunststraße angelegt worden ist, von Langensalza über Gotha, Ohrdruf, Zella, von Zella nach Benshausen und teilw. auch nach Suhl, Schleusingen, Hildburghausen, Rodach und Coburg. Die Kunststraße geht ebenso über Kühndorf, Meiningen und Henneberg nach Mellrichstadt. Vertragsinhalte waren u.a. die Erhebung von Chausseegeld, nämlich einen Silbergroschen pro Pferd und Meile. Für einige Streckenabschnitte sind pauschale Warenzolle (ohne Unterschied der Ladung) fällig, andere bleiben völlig frei. 1830 Umbau der alten Kapelle in der Pfarrfasse (heute Suhler Straße) hinter dem ehemaligen Pfarrhaus. 1831 Anweisung des Katasteramtes, Gebäude Straßenweise und in geordneter Reihenfolge zu nummerieren. 1833 Statistik 1834 Rentei 1834 Armenhaus Weinhändler 1835 Schulwesen 1837 Statistik 1515 Einwohner in Benshausen 4 Schlosser, 4 Wagner, 4 Weber, 5 Hufschmiede, 10 Geschirrhalter, 30 Schuhmacher, 20 Schneidermeister, 12 Landfuhrleute, 10 Fassböttcher ein Fuhrmann ist Johann Paulus Ußfeller Pfarrer ist Taubert >>M.R. Berndt<< Rendant ist Johann Caspar Marr zu Benshausen (Rentmeister, Buchführer, Kassenverwalter in der Pfarrgemeinde) Der Verstorbene Johann Friedrich Bohlig, Weinhändler in Benshausen und Rittergutbesitzer, hinterließ dem Armenfond in Benshausen einen Geldbetrag, der als Beigabe dienen solle, in Benshausen ein Armenhaus zu errichten. Dessen Sohn, der Kaufmann Johannes Bohlig spendete selbigen Betrag zuvor auch schon für die gleiche Sache. Ein Armenhaus hat es in Benshausen sowie in Ebertshausen gegeben. Sie waren in jeweiliger Gemeindehand, von ihr unterhalten und durch die Armenkasse unterstützt gewesen. Wo es sich in Ebertshausen befunden hat ist nicht bekannt. Um einen Neubau darin kann es sich nicht gehandelt haben weil es ein Armenhaus dort schon 1880 bezeugt ist. Außerdem hatten die beiden Ortschaften bestimmt getrennte Armenkassen und hier ist ja jene in Benshausen bedacht gewesen. In Benshausen gab es ein Armenhaus als ein erstes und lang noch alleine gestandenes Gebäude (ehe die Siedlungen dort gebaut) am unteren Ende des Schorn. Lange war es von armen Familien fast kostenlos bewohnt und steht heute noch an seinem Platz. >> Vermächtnisse und Schenkungen zu milden Zwecken 1127 A.2, königl. preuß Reg.; Amtsblatt zu Erfurt<< Kauf und Ausbau der alten Scheune hinter der Hauptschule zu einer weiteren Schule Martinschule, später Kindergrippe, heute Wohnhaus Markt 4 280 Häuser, 1.800 Einwohner >>Der preußische Staat in allen seinen Beziehungen, Band 3<<

13 1841 verarmter Fuhrmann Benshausen 1841 Postwesen Postanstalt 1835 u. 1837 bezeugt siehe auch falsches Jubiläum 1988 1843 Kräger Benshausen 1846 Flur Ebertshausen 1847 Postwesen Gemeinschädliche Rumtreiber sind ab und zu bekannt gegeben worden, damit vor denen gewarnt sei. Im >>Gothaischen Polizeianzeiger<< ist an Stelle 3547 der ehemalige Fuhrmann Frank Caspar aus Benshausen angegeben: 48 Jahre, groß und kräftig, dunkelbraunes Haar, die braunen Augen halb bedeckt, hängende Unterlippe und die Zähne sehr schadhaft. Besondere Erkennungsmerkmale: Leberfleck am rechten backen und eine große Narbe über den linken Zeigefinger. Er sei schon im Dezember 1838 als aufdringlicher Bettler in Wandersleben aufgetreten und abgewiesen worden und dann immer wieder anderswo. Im Februar 1841 war er in trunkenen Zustand in Gotha dermaßen zudringlich in Erscheinung getreten, dass man ihn mit 10 Rohrhieben bestrafte und nachhause ins Benshausen karrte. In Gotha durfte er sich unter Androhung strenger Ahndung seither nicht mehr blicken lassen. Das gesamte Postwesen im Preußischen Staat wird vom Generalpostamt in Berlin dirigiert. Im Regierungsbezirk Erfurt bestehen 7 Postämter neben 6] Postexpeditionen, Postverwaltungen und Postsammlungen. An sechster Stelle ist das Postamt zu Suhl genannt mit der Postexpeditionen und Poststation zu Benshausen und der Postverwaltung und Station zu Schleusingen..... 6] Postexpedition ist eine Postanstalt bei welcher sich keine Pferde zur Fortschaffung von Ertragspostreisenden befinden. Postverwaltung oder Postexpedition mit Station sind Postanstalten, auf welche eine bestimmte Anzahl Pferde vorhanden und überhaupt dafür gesorgt ist das Post und Extrapostreisende in einer bestimmten Frist weiter befördert werden. Briefsammlung heißen dagegen nur solche Postanstalten, wo nur Briefe (nicht Gelder und Pakete) zur Absendung mit den Posten angenommen werden. >>Zitat aus Expedition der Thüringer Chronik 1841<< Somit war in Benshausen eine bestimmte Anzahl von Postpferden vorhanden und Post ist von dem Orte aus weiterbefördert worden. Ernst Alexander Kräger aus Benshausen, Referendar bei der königl. preuß. Regierung zu Erfurt hat die große Staatsprüfung für den höheren Dienst absolviert und wird am 6.Mai bei der preuß. Landesregierung zu Gotha zum Referendar mit dem Prädikat Assessor ernannt. Bis 1836 war Kräger ein sogenannter Kandidat der Rechte und ist in diesen Jahr zum Ausculator beim Oberlandesgericht Naumburg angenommen worden. Im Brand zwischen Viernau und Benshausen hatten Untertanen aus Bens. und Eberts. Acker zur Verfügung, die seit 1703 brach lagen und mit Gehölz bewachsen waren. Eben erwähnte Ebertshäuser Flur ist wohl nach den gleichnamigen Geschwistern Brandt genannt. Im Jahre 1846 verkauften diese nämlich Fl.Nr.282, 4 ¼ Acker Rodland f. 46Taler und Fl.Nr.234, 236, 241, 247, 252 insges. 8 ½ Acker Rodland auf dem Brandt zu 227 Taler. Der öffentliche Verkauf fand am 10. Juni im Wirtshaus zu Ebertshausen statt. Dem >>Amtsblatt des Königlichen Post-Departements: 1847<< ist eine Verordnung zu entnehmen, dass nur durch vereidigte, des Schreibens Kundige Postbediente Umgang mit Insinuationsdokumenten (z.b. gerichtl. Vorladungen) haben dürfen. Es ist deshalb stets dafür zu sorgen, dass an jeder Poststation solche Personen vorhanden sind. 1847 Größeren Weinhandel betrieben noch Friedrich Anschütz (Fa. Ernst Anschütz), Johannes Grimm, Johannes Hemming, Jeannette Kräger, Adalbert Kräger, August Kräger, Heinrich Kräger (Fa. Conrad Kräger), Friedrich Jung (Fa. Valentin Jung & Sohn), Heinrich Werner u. Johannes Brunngräber. 1850 Auswanderung 1850 Warenkontrollstelle 1850 Goldfund Kräger 1851 Postwesen Zwischen 1850 und 1893 eine große Welle der Auswanderungen. Mehr als 4 Millionen Deutsche gingen nach Amerika, worunter auch Benshäuser sich befanden, wie beispielsweise Eleonore Friedericke Weiss, Tochter von Peter Fürchtegott Weiss, Holzfäller, und Anna Margaretha Sturm. J.E. Lotz wanderte 1868 nach New York aus. 1851 ging Alexander Kräger nach Franzensbad, zwei Jahre später nach Italien. Gründe waren Missernten, Lebensmittelversteuerung, Hungersnot, politischer Instabilität und dem rapiden Sinken des Lebensstandards. Der Postexpediteur Herr Morchel wird vom Königlichen Finanzrat zum Verwalter der Warenkontrolle in Benshausen bestellt. Ferdinand Kräger, Sohn des Weinhändlers August Kräger, fand am 14. Februar einen 14Pfund und 6 ¼ Unzen schweren Goldklumpen, von einer bisher nie aufgefundenen Größe. Ferdinand verkauft diesen in San Franzisco für 4.300 Dollar an einen Schiffskapitän, der ihn in einen amerikanischen Museum ausstellen lässt. Von ersten Januar an ist der Postexpediteur und Steuerreceptor Hein in Benshausen nach Sangerhausen versetzt. Diese Stelle ist von nun an dem Weinhändler Morchel in Benshausen

14 übertragen. 1852 Der Weg zwischen Albrechts und Benshausen, südlich des Kröhlesgrundes, bis Höhe des Aschenhofes wird ausgebessert. Die Beschaffenheit war sandig und mit gleichem Material immer wieder aufgefüllt. Zwar ist der Weg nicht für den allgemeinen Verkehr gedacht, doch ist es für Wald- und Forstarbeiter, auch für Lieferanten zum Aschenhof mühsam gewesen, ihn zu passieren. Die inzwischen tiefen Spuren sind mit groben Steinen aufgefüllt worden und ganz darauf ist Schotter gekommen. Noch bis zur aufwendigen Sanierung 1994 war der Weg kein offizieller, weiterhin sandig wenn auch mit Gestein und hatte sich schnell wieder ausgewaschen. 1853 Gerichtsbarkeit 1853 Strafsachen 1853 Militärwesen Kräger Lotz 1855 Gerichtsbarkeit In diesem Jahr werden wie folgt Gerichtstage in Benshausen abgehalten: jeden ersten Mittwoch des Monats im Wirtshaus Benshausen für die Gerichts Eingesessenen des Fleckens Benshausen, der Dörfer Ebertshausen, Viernau und Dietzhausen Gerichtstage des Kreisgerichtsbezirks Suhl fanden zudem in Schwarza, Schmiedefeld und Frauenwald statt. In Schwarza jeden ersten Montag u. Dienstag eines Monats für die Eingesessenen aus Schwarza, Kühndorf, Christes, Rohr und Dillstädt. >> Amtsblatt der Preußischen Regierung zu Erfurt: 1852<< Wegen Verbreitung falschen Geldes ist u.a. der in Benshausen wohnhafte Knecht des Fuhrmannes Valentin Graß aus Rotterode, namens Anschütz verhaftet worden. Zwei Brüder hatten insgesamt 900 falsche Geldscheine angefertigt >>Leipziger Zeitung, 1853; v. Freitag den 1.April<< Die militärpflichtigen Personen Ferdinand Adolf Kräger und Wilhelm Melchor Lotz, deren Aufenthalt nicht bekannt ist, die sich aber in Europa bewegen sollen, werden aufgefordert sofort in die Preußischen Staaten zurück zu kehren und sich wegen Austritts beim Kreisgerichtsrat Schönemann zu verantworten. Sie werden am 12. April um 10Uhr erwartet. Kommen sie diesen Termin nicht nach drohen empfindliche Geldstrafen oder Gefängnis bis zu einem Jahr. >>Öffentlicher Anzeiger, Königlich Preußischer Staats-Anzeiger, Samstag den 25.Juni 1853<< Wichtshausen wird in den Gerichtstag Bezirk Benshausen, des Königlichen Kreisgerichtes zu Suhl aufgenommen. 1855 Die Johannes Brunngräberschen Ehegatten spenden der Kirche Benshausen 30 Taler zur Anschaffung einer Altar,- Kanzel,- und Taufsteinbekleidung die zum Teil mit Silberfranzen besetzt sein sollen. Johann Heinrich Werner (Weinhändler) gibt 20 Taler dazu. Anonym spenden noch drei weitere Personen insgesamt 12 Taler für den gleichen Zweck. 1858 Mord an Fuhrmann Anschütz 1864 Johann Grimm Gefängnis 1865 Lotz Benshausen 1866 Holzapfel Der Kutscher Dreßler traf am 13.Mai auf der Straße nach Potsdam auf einen verlassenen, mit 4 Pferden bespannten Frachtwagen. Gleich danach entdeckte er eine Blutspur die er folgte, bis hin zu einer Blutlache in der eine tote Person gelegen hatte. Der Gastwirt Janicke konnte die Person als diejenige des Fuhrmannes Anschütz aus Benshausen erkennen. Er war niedergeschossen und ausgeraubt worden. Die Kugel traf ihn in den Rücken und trat an der Brust wieder heraus. Die in den Voruntersuchungen verdächtig gemachten Personen August Richter (Hausknecht, 18 Jahre) und Karl Franz Kretschmar (Laufbursche, 20 Jahre) stehen nun vor Gericht. Da legen sie ein umfassendes Geständnis ab. Der von einer Kugel getroffene Anschütz (Vorname leider nicht genannt), kam noch vom Wagen und erhob die Peitsche gegen einen von den Räubern, doch sank dann mitten auf der Straße zusammen. Kretschmar griff in seine linke Hosentasche und holte einen mit Geld gefüllten Lederbeutel heraus. Daran hingen Schlüssel, von denen einer zu der Kiste im Wagen passte. Daraus nahmen sich Kretschmar und Richter noch zwei Geldsäcke. Beide sind beim Kreisgericht zu Potsdam zum Tode verurteilt worden. >>Fremdenblatt Wien, Donnerstag den 1.Juli 1958 Bl. Tagesneuigkeiten (ausführlicher Bericht)<<. Öffentliche Rügen in den Schwurgerichtsverhandlungen, hier in der öffentlichen Sitzung des Bezirksgerichtes Neustadt, wird Johann Grimm von Benshausen, im April des Jahres, wegen Körperverletzung zu 15 Tagen Gefängnis verurteilt. >> Würzburger Journal Nr.86 << Im März des Jahres wird der wegen Raubes erlassene Steckbrief des Schusters Johann Lotz von Benshausen erneuert. >>Nachrichten von Untersuchungsrichter Trinks des Königl. Kreisgerichtes Sonneberg<< Das königliche Provinzial-Schul-Kollegium (Konsistorium Provinz Sachsen) überreicht dem Dr. theol. Holzapfel in Benshausen den roten Adlerorden 3.Klasse mit der Schleife und der Zahl 50, zu seinem 50. Dienstjubiläum

15 1867 5 verzeichnete Weinhandlungen im Ort, andere handelten auch noch mit Weinen, nur nicht als Hauptgeschäft. 18 Fuhrleute. Am 13. Mai des Jahres stirbt der Weinhändler und Rittergutbesitzer (i. Ebertshausen) Jung, dem in der Landshuter Zeitung ein Nachruf gewidmet war. 1868 Fertigstellung der Viernauer Straße (Bahnhofstraße) 1870 Postwesen Postenlauf Personenpost 1873-1874 Typus Einrichtung eines Postenlaufes zwischen Meiningen und Zella (über Benshausen) ab 1.April: ab Meiningen 18:00, durch Benshausen 20:15-20:25, in Zella um 21:10 ab Zella 06:00, durch Benshausen 06:35-06:45, in Meiningen 09:10 Zusätzlich ab den gleichen Tag, täglich eine Personenpost zwischen Benshausen und Zella und eine Personenpost alle vier Tage: ab Benshausen 11:00, ab Zella 16:10 und in Zella unmittelbarer Anschluss nach Suhl und von da aus nach Schleusingen. Außerdem wird von diesem Zeitpunkt an die Post von Suhl nach Gotha aus Suhl bereits um 05:00 abgefertigt. >>Amtsblatt der Königl. Preußischen Regierung zu Erfurt: 1. Januar 1870<< Erster Todesfall in Folge von Typus am 1.Juli 1873, bis 31. Juli weitere 7 Todesfälle von insgesamt 300 Erkrankten. Es kamen weniger hinzu, vier Wochen später waren noch 20 Typusfälle im Ort. Die Zahl der Verstorbenen betrug insgesamt 23..... Ausführlicher Bericht in Heimatgeschichte Benshausen u. Ebertshausen, Band 1, J.R. Kap. Gesundheitswesen 1873 Bau der Gaststätte Wilhelmstal und Turnhalle in der Pestalozzistraße 1874 Personenpost 1875 Schleifhütte Am 16.April wird eine Personenpost zwischen Schmalkalden und Zella eingerichtet, u.a. mit folgenden Gange: 07:55 ab Herges-Benshausen-Mehlis-Zella; 04:30 ab Zella-Mehlis-Benshausen- Herges bei Steinbach-Hallenberg; im Anschluss (Umstieg) kann die Personenpost nach Schmalkalden genommen werden. >>Königliche Amtsblatt zu Kassel; Information des Kaiserlichen Generalpostamtes<< Schleifhütte im Grund erbaut (die 1972 fort gerissen). Das Gebäude trug die Hausnummer 12. Zuletzt von einem älteren Ehepaar bewohnt, einem Schaustellerpaar mit den Familiennahmen Matitschka. Nach Angaben einer ehemaligen Bewohnerin, die dort mit Familie und der Großmutter eine Zeitlang lebte, sei dieses Funktionsgebäude eine Feilenschleiferei gewesen. Sie gelang nach eigenen Recherchen 2015 an die Grundrissdokumente. 1876 Statistik 1760 Einwohner in Benshausen, 30 Vereine >>M.R. Berndt<< 1879 Gebäudenummerierung erfolgt nochmals, besser sortiert. 1870-1893 Bahnstrecke Bahnhof Die Vorarbeiten für die Bahnstrecke Zella-Mehlis - Benshausen (Streckennummer 6698) beginnen. Streitigkeiten zwischen Schmalkalden u. Zella St. Blasi wegen der Streckenführung im weiteren Verlauf. Benshausen und Viernau sollten im Falle, dass sie eine finanzielle Beteiligung verweigern, keine Haltestelle bekommen. Die Gemeindevertreter lehnen jedoch eine Beteiligung ab, deshalb ist Benshausen nach Fertigstellung zunächst ohne Bahnhof. 3.2.1874: Abschnittseröffnung / erste Probefahrt des Zuges von Schmalkalden nach Wernshausen. 1887: Abstecken der Strecke SM ZM >>Zitat aus Henneberger Zeitung 27.04.1887:<< Wir haben bereits in unserer Nr.95 aus kompetenter Feder eine Beurteilung des famosen Beschlusses des Schmalkalder Kreisausschusses gebracht, welcher bei Übernahme der vom Kreise Schleusingen verweigerten Grunderwerbskosten einfach dekretierte, daß zur Strafe für die Verweigerung jeden Betrages der Kreis Schleusingen nunmehr seine Haltestelle an der neuen Bahnlinie erhalten soll. Wie richtig unser Herr Gewährsmann die Sache aufgefaßt hat, wird uns durch einen Brief bestätigt, den wir von informierter Seite aus Berlin erhalten. Der Herr Schreiber desselben, welcher genau die Meinung der Herren Minister Mahbach und Lucius in dieser Angelegenheit kennt, schreibt und das die genannten Herren Ressortminister niemals dem Beschluss des Schmalkalder Kreisausschusses zustimmen werden. will 1. derselbe ein Eingriff in die Hoheitsrechte des Staates ist 2. der Herr Landwirtschaftsminister Doktor Lucius für seine Oberförstereien im fiskalischen Interesse Haltestellen verlangt, 3. der Fiskus ja den fiskalischen Grund und Boden im Schleusinger Kreise unentgeltlich hergibt,

16 also Stationen verlangen muss. Die beteiligten Ortschaften, speziell Benshausen und Viernau mögen sich also mit ihren Beschlüssen wegen Bewilligung von Mitteln, die über ihre Kräfte gehen, nicht übereilen; die Orte werden ihre Haltestellen auch trotz des Beschlusses erhalten und über die Vergebung von Arbeiten, Fuhrleistungen, et. hat der Schmalkalder Kreisausschuß erst recht nicht zu befinden. In Sachen der Bewilligung einer Beisteuer zum Erwerb des Grund und Bodens für die Eisenbahn Zella-Mehlis Schmalkalden erläßt der Gemeindevorstand Benshausen folgende Erklärung: Was in dieser Angelegenheit die Gemeinde Benshausen betrifft, so sind an dieselbe direkte Forderungen, weder auf amtlichen noch auf anderem Wege gemacht worden. Besprechungen seitens des Herrn Amtsvorsteher Lieber mit der Gemeindevertretung hier haben wohl stattgefunden, dies war aber der ganze Anhalt, den die Gemeinde Benshausen hatte, sich mithin auch nicht weigern konnte den erforderlichen Grund und Boden unentgeltlich zustellen. Vor Kurzem, als am 4. des März, hat die hießige Gemeindevertretung mit ihren Ortsvorsteher, mit allen Eventualitäten vorzubeugen, aus eigener Initiative durch das Königliche Landratsamt zu Schleusingen die unentgeltliche Stellung des erforderlichen Grund und Bodens zum Bahnkörper sowohl als auch zur Anlage des Bahnhofs dem königlichen Eisenbahnamt offeriert. Soweit dies der Öffentlichkeit bekannt geworden, hat auch die Gemeinde Viernau denselben Weg beschritten. 1.7.1890: Strecke kommt in Besitz der Preußischen Staatsbahn. 1890: Bau des Roten Wand Tunnels u. Tote Bügel Tunnel 1892/1893: Eröffnung 15.12.1893: Teilstück zwischen ZM und Steinach-Hallenberg 25.1.1893: letzte Teilstück SM - ZM fertig 23.2.1883 Durchschlagfest / Brandleitetunnel Bahnhof Benshausen Laut Geschäftsbericht des Verwaltungsrates der Werra-Eisenbahngesellschaft aus dem Jahre 1864 ist folgende Begründung in dem Antrag zum Bau einer Bahnstrecke enthalten: Die Bahn soll die Richtung Grimmental, Rohr, Heinrichs, Suhl erhalten, weil die Linie Grimmental Benshausen- Zella-Mehlis Suhl mehr als eine Meile länger als jene ist, ungünstigere Steigungsverhältnisse und größere Terainschschwierigkeiten mit Tunnelbau und tiefen Einschnitten darbiete, auch etwa 430.000Thl. mehr kosten würde (weiterführender Text hier gekürzt) 1880 Fuhrwesen Weinhandel Noch 3 große Weinhandlungen im Ort mit Jung, J.E. Anschütz II. (auch Kaufmann genannt) und Heinrich Werner. 7 Fuhrleute. Alle drei handelten mit Weinen wenn auch nicht das Gewerbe direkt so genannt gewesen ist. Denn Geschäftsmänner waren sie alle, nur nicht immer ausschließlich handelten sie nur mit Weine. Sie machten Geschäfte, nicht nur in Benshausen. Im Juli 1866 z.b., hatten Anschütz und Werner Anspruch auf einen Teil des Erlöses durch zwangsweisen Verkauf eines Wohnhauses mit Gastwirtschaft und Zubehör bei Neustadt. Sie hatten den inzwischen zahlungsunfähigen Kaufmann Bent Kredit gegeben und die Reallast im Hypothekenbuch eintragen lassen. 1890 Kasino erbaut Das Kasino befand sich im Grund, nahe der Schleifhütte, wurde 1890 erbaut und nach dem Kriege abgerissen. Besitzer waren: Grimm, Schmidt, Pitesch. Letztere waren Verwandte des Bäckers Ansorg am Mehliser Markt. 1885 Das Gasthaus Weiße Roß an der Hauptstraße 57 stellt den Bewirtungsbetrieb ein, der Straßenverkauf erfolgt noch eine Weile. Nähere Informationen zur Gastwirtschaft und zu den Bewohnern des Hauses werden momentan noch aufgearbeitet. Im Jahr 2016 wurde die Fassade des Wohnhauses aufwendig saniert. 1894 Letzter Personenverkehr der Post zwischen Benshausen u. Zella-Mehlis am 24.01.

1898 Fuhrwesen Weinhandel 1911 September 1912 Juni Deutscher Hof 1912 1924 1990 Verein Heimatliebe Thr.Wald-Verein Heimatmuseum Endgültige Geschäftsaufgabe des Weinhandels von Heinrich Werner des Alters wegen und ohne Interesse der Nachkommen. Große gewerbliche Fuhrgeschäfte gab es in Benshausen noch 2. Im Deutschen Hof bricht Feuer aus und macht das Gebäude unbenutzbar. Noch im gleichen Jahr beginnen die Aufbauarbeiten sodass schon im Juni des Folgejahres der Betrieb wieder aufgenommen werden konnte. Den Dachstuhl und die mittlere fordere Front hat es besonders schwer getroffen und mussten ganz erneuert werden. So war die Ansicht des neuen Gebäudes eine etwas andere. Auch sind Balkon und Säulen und die stützenden Säulen im Eingangsbereich hinzu gekommen. Schon 1912 ist ein Heimatverein gegründet worden, eingetragen als Heimat- und Wohlfahrtspflege Heimatliebe. Haupt-Mitgründer war Pfarrer Dr. Lic. Kirchner. Selbiger errichtete erstmals das Heimatmuseum, welches sich in den Räumlichkeiten des Pfarrhauses befunden hat. 1924, als Pastor Kirchner längst nicht mehr da gewesen und der Verein Heimatliebe nur noch wenige Mitglieder hatte, entschlossen sich diese dem Thüringer Wald - Verein beizutreten. Mit der Namensänderung verbunden entstand so der Thüringer Wald- Verein Benshausen e.v. als ein Zweigverein des Thüringer Wald Verein, Hauptverein Ilmenau. Mitglieder unter ihnen waren in dieser Zeit u.a. Karl Weise. Wegen dem Vereinsverbot durch die Besatzungsmächte am Ende des Zweiten Weltkrieges hatte es bis zur Neugründung 1990 keine Aktivitäten mehr gegeben. Seit der Fortsetzung bzw. Neuformierung 1990 besteht der Thüringer Wald Verein Benshausen bis heute. Das in Gemeindehand befindliche Heimatmuseum ist hauptsächlich ehrenamtlich von Mitgliedern des Vereins gepflegt worden. Museumsleiter seit ist E. Mann. Pastor Kirchner Gründer des Heimatmuseums hier auf dem Balkon des heutigen Pfarrhauses Sohn des Pfarrers Arnold Kirchner lebt noch erstmals Kontakt im Jahre 2012 Feldpost nach Benshausen Lange Zeit hatte er seine Kontakte nach Bens. noch gepflegt. Hundert Jahre nach Gründung des Vereins Heimatliebe, im Jahre 2012 konnte der Sohn des Pfarrer Dr. Lic. Kirchner, Arnold Kirchner (Schriftsteller und Dichter) ausfindig gemacht werden. Er kann über seinen Vater berichten, von der Zeit in Benshausen, seine Familie, seine Aufenthaltsorte und Wohnorte sowie über sein Leben und Wirken bis zum Tode. In seinem Besitz befinden sich das Originalgemälde seines Vaters vom Maler Grimm, etliche Schriftstücke, Briefe und Fotos. Trotz großen Wunsches seinerseits ist es ihm aus gesundheitlichen Gründen nicht gelungen nach Benshausen zu kommen. Wir stehen in regelmäßigen Kontakt. 1916 Einweihung der neuen Volksschule in Benshausen Schulwesen Siehe auch Publikation Das Schulwesen i. Bens. u. Eberts. ab dem 16. Jahrhundert bis zur Gegenwart 1920 Zusammenschluss der Staaten Thüringens (freie Volksstaaten, ausgenommen Coburg) zum Land Thüringen mit Weimar als Hauptstadt, gegen den Wunsch Preußens. 17

seit 1923 Auswanderung Etliche Auswanderungen in der Zeit von 1926-1939, auf der Flucht vor Ausweglosigkeit und Armut, die unser Land heimgesucht haben. 1926 nahm Familie Tietze mit Paul, Elise, Werner und Horst Abschied von Benshausen. Mit dem Schiff Stuttgart fuhren sie ab Bremen nach New York. Den gleichen Weg, nur in anderen Jahren, wählten Elly u. Ronald Beer (08-1939), Otto Grimm alleine (1929), Maria Hallemeyer alleine (1934), Fritz Hengelhaupt(1923) alleine, sowie Ernst(1927) und Friedrich (1928) Schaffenberger >>Passagierliste Bremen<< 1929 Sportplatz Schwimmbad am Runden Loch Bau eines Schwimmbades am Runden Loch. Der Betrieb musste bald wieder aufgegeben und ein neuer Platz gefunden werden. Das Becken war nicht dicht zu bekommen. Das ausgehobene Erdreich hinterließ eine Grube die sich mit Regenwasser füllte. Darin planschten lange noch und heimlich die Kinder u. Jugendlichen. Auch der Sportplatz ist in diesem Jahr gebaut worden. 1932 Wettbewerb Schauturnen des Turnvereins am Osterfeiertag mit Spitzenturnern aus Deutschland. 1934 Schwimmbadbau, wo hinzu später die Haftalsiedlung und die Schwimmbadsiedlung gekommen sind. Abgrenzungen und Springturm bestanden noch aus Holz. Schwimmbad 1934 Einweihung des neuen Schwimmbades, nach Friedrich Ludwig Jahn benannt. ca. 1936: Die ersten Wohnhäuser im Haftal sind errichtet. Gelände und Fußwege sind erneuert und befestigt, ein Sandplatz angelegt und eine größere Umkleidekabine hinzugekommen. Das Sprungbrett aus Holz hat noch bis Anfang des Krieges standgehalten, dann ist es zusammen gebrochen. 1938 Enteignungen von Land für die Erbauung von Kleinsiedlerstellen (Häuser) durch die Mitteldeutsche Heimstädte / an der Alten Straße, im Grumbach und im Ammertal 1939-1945 Vom Kriegsausbruch bis zur Befreiung und in der Russischen Besatzungszone Mit meiner Veröffentlichung Benshausen und Ebertshausen im Dritten Reich wird den Lesern ausführlich 18

19 geschildert, was sich in der Zeit vom Kriegsausbruch bis nach der Befreiung und in der russischen Besatzungszone zugetragen hat. Link dahin: http://www.je-roth.de/benshausen%20ebertshausen%20im%20dritten%20reich.pdf 1939 Siedlungsbau Alte Straße und Ammertal sowie 34 Kleinsiedlerstädten (Häuser) im Grumbach durch die Mitteldeutsche Heimstädte 1952 Land Thüringen wird in die Bezirke Erfurt, Gera, Suhl aufgeteilt. Benshausen u. Ebertshausen gehören zum Bezirk Suhl. 1974 In der Gemeinde Benshausen im Kreis Suhl wird eine nicht mehr benötigte Werkhalle in eine Speiseeinrichtung umgebaut. Dabei geben die volkseigenen Betriebe große Unterstützung. Bisher gab es für die im Ort ansässigen kleineren Betriebe keine Möglichkeit, Ihre Beschäftigten mit warmem Mittagessen zu versorgen... Quelle: ND-Archiv: Neues Deutschland vom 11.04.1974 https://www.nd-archiv.de/ausgabe/1974-04-11 1988 Postwesen Jubiläumsfeier 150 Jahre Post in Benshausen (seit 1838) Falsch! Welche ein großes Fest zum 150. Jubiläum der Post in Benshausen. Eigentlich war es in einem falschen Jahr angesetzt, denn die Post in Benshausen hat es am Jubiläumstage schon mehr als 150 Jahre gegeben. Nur hat man den Beweisbeleg erst später in den Händen gehabt. ältere Beweise Post Bens. 1835 1837 Der bisher aufgefundene älteste Brief, gestempelt vom Postamt Bennshausen ist auf 1835 datiert. Wir kennen das Datum der ersten Eröffnung einer Poststation in Benshausen nicht. Übrigens erfahren wir über eine vorhandene Post auch in ganz alten Büchern wie beispielsweise in >> Statistisch-topographische-historische Übersicht des Preußischen Staates aus dem Jahre 1837<< Da heißt es nämlich: Gegenwärtig führt eine Kunststraße von Gotha nach Würzburg über Benshausen, wo eine Poststation ist Der Deutsche Altbriefsammler-Verein veröffentlichte ein Register sämtlicher lesbarer Stempel worunter Benshausen sich befindet in den Jahren 1835, 39, 43, 45 Im >>Handbuch für Reisende<< ist in Benshausen sogar ein Gasthof zur Post erwähnt. 1819 war die nächstgelegene Postanstalt noch in Suhl. 1994 Ebertshausen wird eingemeindet. Im Zuge der Gebietsreform 1994 wird Suhl als kreisfreie Stadt erklärt am 1.Juli nach Auflösung des Landkreises Suhl die meisten Gemeinden dem Kreis Schmalkalden-Meiningen zugeordnet. 1994 Das Wasser der Lichtenau tritt Anfang April über die Ufer und überschwemmt im östlichen Unterdorf große Grundstücksflächen und Straßen. Auch vom Grumbach kamen Wassermassen herab Richtung Denkmal. Ebertshausen war ebenfalls stark betroffen. 1994 Die Straße nach Albrechts über den Aschenhof erhält eine neue Teerdecke bis in den Ortseingangsbereich Albrechts hinein. Eigentlich war diese Straße nicht für eine Hauptverbindung nach Suhl i.d. Zukunft gedacht sondern als Ausweichmöglichkeit wegen der umfangreichen und langwierigen Erneuerung der Hauptstraße in Benshausen. Zuvor war es offiziell nicht erlaubt, diese Strecke nach Albrechts zu befahren. Nachdem die Ortsdurchfahrt Benshausen wieder benutzt werden konnte wollten die Leute die zeitsparende kürzere Strecke nach Suhl nicht mehr missen. Die Zählung ergab ein reges Verkehrsaufkommen. Das wurde geduldet und dann sogar eine Kreisstraße daraus gemacht.

20 fehlender Abschnitt wird hier noch eingefügt 2012 Weinhändler Nachkommen Neue Belege und Beweise. Nachkommen der Weinhändler J.E. Anschütz und Jung im Raum München ausfindig gemacht. Sie kamen am 02.05.2012 nach Benshausen, besuchten den Friedhof und das Heimatmuseum. Aus dem Mitbringsel, ein etwa hundertseitiges Testamentenbuch mit Originalen Belegen, worin auch Besitze, Käufe und Schenkungen sowie Geburts-, Heirats- und Sterbeurkunden enthalten sind, konnten viele neue Informationen gewonnen werden. Die Vorfahren begannen einst den (in Originalgröße kopiert und übergeben) handschriftlichen, heute riesigen Stammbaum, der von Nachkommen zu Nachkommen weiter gegeben und fortgeführt worden ist. So manche Lücke ließ sich dadurch schließen und in verschiedenen Chroniken vorhandene Irrungen berichtigt werden. So bekamen einige legendäre Weinhändler wie Anschütz, Jung, Kräger, Bohlig, Marr, Hemming etc., von denen in der Vergangenheit viel berichtet worden war, Gesichter..... Ausführlich in Band 1 Heimatgeschichte Abschnitt Weinhandel. Der nachfolgende Teil wird später veröffentlicht. Ab 2010 Weiterführung der Chronik in Form von Jahresrückblicken, hier publiziert: http://www.je-roth.de/uebersichtgemeindebenshausen.htm

21 Bemerkungen [1] Kirche Benshausen 1423 Frühmesse Vicarie Bezugnehmend auf den Inhalt der Urkunde aus dem Jahre 1423 Kirche zu Benshausen 21.Dez. parochialis ecclefiz villa benshusen Die Deutung tun alle falsch, die den Inhalt dieser Urkunde als Beweis erkennen wollen, dass damit die Erbauung der Kirche zu Benshausen am Markt bezeugt sei. Eher ist damit bewiesen, dass diese Kirche zu dem Zeitpunkt bereits gestanden und in ihr längst stattgefunden hat. Frühmesse: auch eine Form der Vicarie Vicarien hatten ihre Aussteuer erhalten in Ländereien, Kornlieferungen (Zehnten). Sämtliche Vicarienstifter reservieren sich über die Vicarien die Lehnware. Eine Vicarie stiften heißt, ein bestimmtes Kapital verschreiben, um für dessen Renten in einer bestimmten Kirche an dem Nebenaltare (in einer Kapelle), zu Ehren irgendeines Heiligen und für die Seelen des Stifters und seiner Vorfahren und Nachkommen, von einem besonderen Priester Messe lesen lassen. Solche Priester heißen nämlich Vicarii weil sie die vices Canonicorum erfüllen, oder weil sie in den Kirchen, wo sie ihre Vicarien hatten, auch zur Zelebrierung der großen Messe u.f.w. auf dem Chore erscheinen mussten, choreales oder Chorherrn dieser oder jener Kirche. Um also eine Vicarie zu stiften bedurfte es immer eine Übereinkunft mit dem Bischof und sämtlichen Canonicus (Stiftherr o. Chorherr). Daher sind auch alle Urkunden über solche Stiftungen, von Bischof, Dekan, Kapitel ausgegangen. Es folgt also hieraus, dass wegen Errichtung einer Vicarie (oder Frühmesse) mit dem Kapitel vereinbart werden musste, wegen Besitz einer Kapelle oder eines Altars oder eines Grabes bei demselben aber allein mit der Kirche ein Vertrag geschlossen werden konnte. Etwas stiften, ein Kapital, das jährlich zinsen einbringen soll. Davon sollten andere stets einen Anteil erhalten Kirche Benshausen Wenshussen Primiffaria Wenshussen Aufgelistet unter der Überschrift Capitulum Mellrichstatt (Kapitel Mellrichstadt) alle Kirchen zu diesem Kapitel gehörig: an Stelle 49: Eberthussen (Ebertshausen) an Stelle 50: Primiffaria Wenshussen (für Benshausen) außerdem: Kuhndorf, Rore, Swartza Vicaria Aderiftus (Schwarza) insgesamt: 103 genannt vom fränkischen Raum bis ins heutige Bayern >>SUBSIDIA DIPLOMATICA 1775; bibliopolare Universitatis Bambergensis MDCCLXXV << [2] Wüstung im Kröhles hier mit zu betrachten ist das Altenfeld Die genaue Eingrenzung der Wüstung im Kröhles ist nicht möglich, da sich darüber keine verlässlichen Angaben finden. Lt. Abbildung rechts hat diese unterhalb des Dölmerlein, zwischen diesen und dem Schillingkopf gelegen, nicht im Grunde sondern auf einer leichten Anhöhe. Ob es sich bei dieser Wüstung um eine ehemalige Siedlung handelte ist auch nicht gewiss. M.R. Berndt u. danach K. Weise hinterließen bei ihren Erwähnungen keinen Quellenbeweis. Gewiss ist aber, das Chrohlingin bereits 1330 in einer Urkunde genannt ist und 1340 Crewelingen als wüst ebenfalls in einer Urkunde erscheint. Heute wird die Wüstung Kröhl(i)s genannt, weil wegen der Umbenennung in manchen Ortschroniken Gewohnheit daraus gewor- Beschriftung nach Messtischblatt; Reichsamt f. Landesaufnahme 1918; Geogr. Institut d. Techn. Hochschule Dresden Weit nach 1340 sind Besitzwechsel einzelner Parzellen im Kröhles und im Alten Feld nachzuweisen möglich. Aus den amtlichen Bekanntmachungen der Gerichte über notwendige Verkäufe geht hervor, dass sich darauf Äcker und Wiesen befanden. Außerdem liegen Parzellen im Kröhles nicht nur in der Flur Benshausen sondern ebenso in der Flur Albrechts. 1845 ist dem Schlosser Johann Friedrich Wilhelm Elster zu Benshausen gehöriges Grundstück im Kröhles, in der Benshäuser Flur, zum Verkauf angesetzt worden. Dabei handelte es sich um etwa 96m Acker zu einem Wert von 75 Thalern.