Mediengestaltung und Medienmanagement



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Transkript:

Lehrplan für die höhere Berufsfachschule Fachrichtung Mediengestaltung und Medienmanagement Pflichtfächer: Projektmanagement Berufsbezogener Unterricht Herausgegeben am: 24.08.2009 Aktenzeichen: 945 D - 51324/35 Kennzeichnung: HBF 07 Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Jugend und Kultur

Inhalt Vorwort...I Mitglieder der Lehrplankommission... II 1 Vorgaben für die Lehrplanarbeit... 1 1.1 Bildungsauftrag der höheren Berufsfachschule und rechtliche Rahmenbedingungen... 1 1.2 Zeitliche Rahmenbedingungen...2 1.3 Curriculare Rahmenbedingungen... 3 2 Leitlinien des Bildungsganges... 4 2.1 Lernpsychologische Grundlagen... 4 2.2...5 2.3 Überlegungen zur Unterrichtsgestaltung... 6 3 Konzeption der Unterrichtsfächer... 7 3.1 Projektmanagement... 7 Fachdidaktische Konzeption... 7 Lernbereichsübersicht... 8 Lernbereich 1: Projekte definieren und planen... 9 Lernbereich 2: Projekte durchführen...10 Lernbereich 3: Projekte kontrollieren und steuern...10 3.2 Berufsbezogener Unterricht...11 Fachdidaktische Konzeption...11 Lernbereichsübersicht...12 Lernbereich 1: Wirtschaftliche Prozesse im Medienbetrieb darstellen...13 Lernbereich 2: Gestaltungsgrundsätze in der Medienproduktion einsetzen...14 Lernbereich 3: Einfache Printmedien planen, gestalten und realisieren...15 Lernbereich 4: Websites planen, gestalten und realisieren...16 Lernbereich 5: Computerarbeitsplätze und Netzwerke nutzen und pflegen...17 Lernbereich 6: Mediale Daten erfassen und organisieren...18 Lernbereich 7: Rechtliche Aspekte bei der Medienproduktion berücksichtigen...19 Lernbereich 8: Geschäftsprozesse dokumentieren...20 Lernbereich 9: Marketingprozesse gestalten...21 Lernbereich 10: Komplexe Printmedien planen, gestalten und realisieren...22 Lernbereich 11: Digitalmedien planen, gestalten und technisch umsetzen...23 Lernbereich 12: Mediale Daten für verschiedene Ausgabeprozesse aufbereiten...24 Lernbereich 13: Datenbankbasierte Medienprodukte konzipieren und realisieren...25 Lernbereich 14: Abschlussprojekt...26 Anhang...27 Deckungsanalyse Mediengestalter/Mediengestalterin Digital und Print...27 i

Vorwort Die höhere Berufsfachschule nimmt eine wichtige Brückenfunktion zwischen schulischer Berufsqualifikation und dualer Berufsausbildung wahr und eröffnet gleichzeitig den Jugendlichen die Möglichkeit der Höherqualifizierung. Sie führt in zwei Jahren zu einer vollschulischen Berufsqualifikation und bietet die Möglichkeit, den schulischen Teil der Fachhochschulreife zu erwerben. Voraussetzung für den Besuch der höheren Berufsfachschule ist der mittlere Bildungsabschluss. Der Anspruch der höheren Berufsfachschule besteht darin, die zur Berufsqualifizierung, zur Höherqualifizierung und die zu einer weiteren Persönlichkeitsbildung notwendigen beruflichen und allgemeinen von Schülerinnen und von Schülern zu fördern. Hierzu verbindet die höhere Berufsfachschule berufsübergreifende mit berufsbezogenen zur Entwicklung einer beruflichen Handlungsfähigkeit mit einem eigenständigen Profil als staatlich geprüfte Assistentin bzw. als staatlich geprüfter Assistent. Zum Erreichen dieser angestrebten beruflichen Handlungskompetenz werden fachlich relevante Probleme und Inhaltsstrukturen in einen durchgängigen situativen Kontext gestellt und soweit möglich die Erfahrungswelt der Lernenden berücksichtigt. Um diesem Anspruch Rechnung zu tragen, wurde der vorliegende Lehrplan kompetenzorientiert und als offenes Curriculum gestaltet. Den Fachkonferenzen obliegt nun die besondere Verantwortung, in dem zu erstellenden Jahresarbeitsplan die notwendige Koordination der Inhalte einzelner Lernbereiche und Fächer sowie die Realisierung handlungsorientierter Lehr- und Lernkonzepte zu gewährleisten. Mit der Umstrukturierung der höheren Berufsfachschule wurde ein wesentlicher Impuls zur Weiterentwicklung des berufsbildenden Schulwesens im Bereich der Wahlschulen gegeben. Die Umstrukturierung führt zu einer stärkeren Konkretisierung des Bildungsangebotes, orientiert an ausgewählten Berufsgruppen und Ausbildungsberufen und ermöglicht den Jugendlichen mit dem gleichzeitigen Erwerb einer schulischen Berufsqualifikation und der Fachhochschulreife einen doppelt qualifizierenden Abschluss. Ich danke allen Mitgliedern der Lehrplankommission und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Pädagogischen Zentrums für ihre kompetente Arbeit. Doris Ahnen I

Mitglieder der Lehrplankommission Mitglieder der Lehrplankommission für das Unterrichtsfach Projektmanagement Klaus Etzkorn Frank Puschhof Martina Strubel Berufsbildende Schule Technik Carl-Benz-Schule 56073 Koblenz Pädagogisches Zentrum 55543 Bad Kreuznach Berufsbildende Schule 56112 Lahnstein Mitglieder der Lehrplankommission für das Unterrichtsfach Berufsbezogener Unterricht Frank Brill Peter Marz Georg Schmidt Stefan Sigges Frank Skoruppa Berufsbildende Schule I 55122 Mainz Berufsbildende Schule 67433 Neustadt an der Weinstraße Berufsbildende Schule Gewerbe und Technik 54290 Trier Pädagogisches Zentrum 67346 Speyer Berufsbildende Schule 53474 Bad Neuenahr-Ahrweiler Der Lehrplan wurde unter Federführung des Pädagogischen Zentrums erstellt. II

1 Vorgaben für die Lehrplanarbeit 1.1 Bildungsauftrag der höheren Berufsfachschule und rechtliche Rahmenbedingungen Laut Schulgesetz bestimmt sich der Bildungsauftrag der Schule aus dem Recht des Einzelnen auf Förderung seiner Anlagen und Erweiterung seiner Fähigkeiten sowie aus dem Anspruch von Staat und Gesellschaft, dass die Bürgerinnen und Bürger zur Wahrnehmung ihrer Rechte und Übernahme ihrer Pflichten hinreichend vorbereitet sind. Anspruch der höheren Berufsfachschule ist es, die zur Berufsqualifizierung, zur Höherqualifizierung und die zu einer weiteren Persönlichkeitsbildung notwendigen beruflichen und allgemeinen von Schülerinnen und von Schülern zu fördern. Hierzu verbindet die höhere Berufsfachschule berufsübergreifende mit berufsbezogenen zur Entwicklung einer beruflichen Handlungsfähigkeit mit einem eigenständigen Profil als staatlich geprüfte Assistentin bzw. als staatlich geprüfter Assistent. Zusätzlich bereitet die höhere Berufsfachschule die Schülerinnen und Schüler auf den Erwerb der Fachhochschulreife vor. Die im Lehrplan ausgewiesenen orientieren sich an den Lernfeldern ausgewählter Berufsgruppen und basieren auf der Verzahnung von schulischem und beruflichem Lernen, wodurch ein Wechsel in eine duale Berufsausbildung nach dem ersten Jahr der höheren Berufsfachschule möglich wird. Der Lehrplan der höheren Berufsfachschule, Fachrichtung Mediengestaltung und Medienmanagement, orientiert sich an der bestehenden Ausbildungsordnung des entsprechend zugeordneten Berufs zum Mediengestalter/zur Mediengestalterin für Digital und Print. Die angestrebten der jeweiligen Fachrichtungen der höheren Berufsfachschule sind konsequent an den Anforderungen der berufstypischen Arbeits- und Geschäftsprozesse orientiert. Der Unterricht in der höheren Berufsfachschule soll insbesondere dem Anspruch auf Integration von Theorie und Praxis im Rahmen der Lernbereiche, dem Vermitteln von Arbeitstechniken und der Förderung von Rechnung tragen. Selbstgesteuertes Lernen und der Einsatz von erworbenem Wissen bei der Bearbeitung unterrichtlicher Aufgabenund Problemstellungen sind zu fördern. Grundlage für diesen Lehrplan bildet die Landesverordnung über die höhere Berufsfachschule vom 16. Januar 2009 (Amtsblatt Nr. 2/2009, S. 54 ff.) in ihrer letzten Fassung. Aufnahmevoraussetzung in die höhere Berufsfachschule, Fachrichtung Mediengestaltung und Medienmanagement, ist gem. 4 der höheren Berufsfachschulverordnung der qualifizierte Sekundarabschluss I oder ein als gleichwertig anerkannter Abschluss. Der erfolgreiche Besuch der höheren Berufsfachschule führt zur Berechtigung, die Berufsbezeichnung staatlich geprüfte(r) Assistent(in) für Mediengestaltung und Medienmanagement zu führen. Die Schülerinnen und Schüler der höheren Berufsfachschule können am Ende des zweiten Schuljahres auf Antrag an der Fachhochschulreifeprüfung teilnehmen. 1

1 Vorgaben für die Lehrplanarbeit 1.2 Zeitliche Rahmenbedingungen Stundentafel Empfohlene Verteilung Unterrichtsfächer Gesamtstunden 1. Schuljahr (VZ) 2. Schuljahr (VZ) A. Pflichtfächer Berufsbezogener Unterricht (K)** 1) 1480 600 880 Deutsch/Kommunikation (K) 160 80 80 Erste Fremdsprache (K) 240 120 120 Mathematik (G) 240 120 120 Sozialkunde (G) 80 80 Religion oder Ethik (G) 160 80 80 Gesundheitserziehung/Sport (G) 120 120 Projektmanagement (G) 80 80 B. Wahlpflichtfächer 160 80 80 Physik, Chemie oder Biologie (G) (80) (80) Zweite Fremdsprache (G) (80) (80) Kommunikation/Präsentation (G) (80) (80) Kommunikation in Netzen (G) (80) (80) Berufsbezogenes Fach (G) (80) (80) Pflichtstunden 2720 1360 1360 Ergänzender Unterricht 120 120 (G)=Grundfach, (K)=Kernfach */**/***/ Fpr = Klassenteilung gem. Nr. 7 u. 8 der VV über die Klassen- und Kursbildung an berufsbildenden Schulen vom 29. Juli 2005 in der jeweils geltenden Fassung. 1) Innerhalb der Berufsgruppe Gestaltung und Medien wird in der Fachrichtung Mediengestaltung und Medienmanagement entsprechend dem geltenden KMK-Rahmenlehrplan der Ausbildungsberuf Mediengestalter/Mediengestalterin für Digital und Print berücksichtigt. Der Lehrplan enthält die in der Stundentafel hervorgehobenen Unterrichtsfächer. Für die übrigen Unterrichtsfächer gelten eigene Lehrpläne. 2

1 Vorgaben für die Lehrplanarbeit 1.3 Curriculare Rahmenbedingungen Die für die einzelnen Unterrichtsfächer der höheren Berufsfachschule verbindlich ausgewiesenen und Inhalte sind im Lehrplan Lernbereichen zugeordnet. Auf das Ausweisen umfangreicher Lerninhalte wird bewusst verzichtet. Eine verstärkte Ausweitung handlungs- und problemorientierter Lehr-Lernkonzepte wurde hierdurch häufig verhindert. Die angestrebte berufliche Handlungskompetenz ist nicht durch ein lineares Abarbeiten des Lehrstoffes zu erreichen, sondern es gilt, die fachlich relevanten Probleme und Inhaltsstrukturen in einen durchgängigen situativen Kontext zu stellen und aus diesem heraus mit den Lernenden zu erarbeiten und zu systematisieren. Als Planungshilfe für die notwendige Koordination der Inhalte einzelner Lernbereiche zur Unterrichtsgestaltung ist ein Jahresarbeitsplan zu erstellen. Für den Arbeitsplan ist es notwendig, dass sich die Lehrkräfte zu einem Team zusammenschließen und sich in ihrer Vorgehensweise sowie in der Festlegung von Schwerpunkten für die Förderung lernbereichsübergreifender gemeinsam abstimmen. Durch die größere Selbstständigkeit und die weitreichendere Eigenverantwortung von Bildungsgängen, z. B. der höheren Berufsfachschule, wird die Entwicklung der gesamten Schule deutlich gestärkt. Aufgabe von Lehrerinnen und Lehrern ist es, die curricularen Vorgaben des Lehrplans in Bezug auf den Bildungsauftrag der höheren Berufsfachschule unter Berücksichtigung schulischer bzw. regionaler Besonderheiten zu konkretisieren und in Unterricht umzusetzen. Die damit verbundene umfassende curriculare Planungsarbeit sowie die Realisierung des handlungsorientierten Lehr-Lernkonzepts erfordern die Weiterentwicklung bisheriger Unterrichtsstrategien und die Dokumentation von Absprachen im Bildungsgangteam in einem Jahresarbeitsplan, der die Ziele bei der Umsetzung dieses Lehrplans in einen kompetenzorientierten Unterricht transparent macht sowie die Verantwortlichkeiten im Bildungsgangteam bei diesem Umsetzungsprozess aufzeigt. Der Lehrplan soll die Voraussetzungen schaffen, die Ziele des Unterrichts auf Erkenntnisgewinnung und Handlungsfähigkeit in komplexen sowie realitätsnahen Problemstellungen auszurichten. In diesen Problemstellungen soll soweit wie möglich die Erfahrungswelt der Lernenden berücksichtigt werden. 3

2 Leitlinien des Bildungsganges 2.1 Lernpsychologische Grundlagen In den letzten Jahren konnte man beobachten, dass traditionelle Formen des Lehrens und Lernens zu kurz greifen, wenn man Lernende darauf vorbereiten will, der Komplexität beruflicher Aufgaben gerecht zu werden. Sowohl in Schule als auch in vielen Bereichen der Wirtschaft war zu beobachten, dass das im Unterricht erworbene bzw. vermittelte Wissen nicht oder nur mangelhaft zur Anwendung gebracht werden kann. Der Begriff Vermittlung ist in diesem Zusammenhang allerdings eher irreführend: Er impliziert einen einfachen Transport von Wissen aus dem Kopf der Lehrenden in den Kopf der Lernenden eine Vorstellung, die mit den Kenntnissen der Lern- und Wissenspsychologie nicht vereinbar ist. Wissen ist kein objektiver, transportierbarer Gegenstand, sondern das Ergebnis von individuellen Konstruktionsprozessen. Zum anderen zeigt traditionelle Instruktion auch in motivationaler und emotionaler Hinsicht ungünstige Effekte. Metakognitive Lernprozesse und Lernen in informellen Gruppen sind allein mit diesen bislang üblichen Organisationsformen kaum kompatibel. Tatsachenwissen ist für die Lernenden oftmals nur träges Wissen, das im günstigsten Fall im Gedächtnis gespeichert wird, ohne anschluss- und anwendungsfähig zu sein. Wissen im weitesten Sinne umfasst vielmehr verschiedene Ebenen, nämlich domänenspezifisches Wissen (deklaratives Wissen; Wissen über Sachverhalte), prozedurales Wissen (Wissen, auf dem Fertigkeiten beruhen), strategisches Wissen (Heuristiken und Problemlösestrategien), metakognitives Wissen (Wissen, das der Kontrolle und Steuerung von Lernund Denkprozessen zugrunde liegt). Die Unterstützung des Wissenserwerbs kann sich nicht nur an Inhalten und Zielen orientieren, sondern muss vor allem auch an den Prozessen des Wissenserwerbs ansetzen. Dem Lehrplan liegt daher ein aktiver, selbstgesteuerter, konstruktiver, situativer und sozialer Prozess des Wissenserwerbs zugrunde. Die folgenden Erläuterungen zu den Merkmalen dieses Wissenserwerbsprozesses sind als Thesen zu verstehen, die im Lehrplan die Grundlage für eine Ordnung verschiedener Ansätze zur Förderung des Wissenserwerbs bilden: - Der Erwerb neuen Wissens ist nur über die aktive Beteiligung der Lernenden möglich. Besondere Charakteristika dieser für das Lernen unabdingbaren Aktivität sind Motivationen und/oder Interesse am Prozess oder Gegenstand des Wissenserwerbs. - Wissenserwerb unterliegt dabei stets einer gewissen Steuerung und Kontrolle durch den Lernenden. Das Ausmaß dieser Selbststeuerung und Selbstkontrolle ist je nach Lernsituation und Lernumgebung sehr unterschiedlich; Wissenserwerb ohne jeglichen Selbststeuerungsanteil ist allerdings nicht denkbar. - Wissen ist immer konstruiert: Jeder Lern- und Wissenserwerbsprozess ist damit konstruktiv. Die verschiedenen Formen des Wissens können nur erworben und letztlich auch genutzt werden, wenn sie in bestehende Wissensstrukturen eingebaut und vor dem Hintergrund individueller Erfahrungen interpretiert werden. - Wissen weist stets kontextuelle Bezüge auf; der Erwerb von Wissen ist daher an einen spezifischen Kontext gebunden und somit situativ. - Wissen ist nicht nur das Resultat eines individuellen Konstruktionsprozesses, sondern erfordert zugleich auch soziale Aushandlungsprozesse. Damit kommt dem Wissenserwerb in kooperativen Situationen sowie den soziokulturellen Einflüssen auf den Lernprozess eine nicht zu unterschätzende Bedeutung zu. Die hier nur kurz erläuterten Merkmale des Wissenserwerbs sind nicht unabhängig voneinander; vielmehr überlappen sie sich zum Teil oder bedingen einander. Ihre getrennte Betrachtung ermöglicht es hingegen, einzelne Aspekte bei der Unterrichtsgestaltung zu berücksichtigen. 4

2 Leitlinien des Bildungsganges 2.2 Um das Bildungsziel berufliche Handlungskompetenz zu erreichen, müssen die Lernenden über in Form von Wissen und Können sowie der Fähigkeit zur Kontrolle und Steuerung der zugrunde liegenden Lernund Denkprozesse verfügen. Diese versetzen sie in die Lage, neue, unerwartete und zunehmend komplexer werdende berufliche Situationen erfolgreich zu bewältigen. In diesem Zusammenhang wird Handlungskompetenz nicht als Summe von Fach-, Methoden-, Sozial- und Lernkompetenz ausgewiesen. Die lassen sich in individuellen und in gruppenbezogenen Lernprozessen entwickeln. Unterricht hat das Problem zu lösen, wie vorhandene effizient gefördert und neue angestrebt werden. Unter werden in diesem Lehrplan die bei Lernenden vorhandenen oder erlernbaren kognitiven Fähigkeiten und Fertigkeiten verstanden, die erforderlich sind, um bestimmte Probleme zu lösen und die damit verbundenen motivationalen, volitionalen 1 und sozialen Bereitschaften und Fähigkeiten, die Problemlösungen in variablen Situationen erfolgreich und verantwortungsvoll nutzen zu können. Als Begründung der Auswahl dieser Definition von Kompetenz sind vor allem vier Merkmale entscheidend: 1. sind funktional definiert, d. h., Indikator einer Kompetenz ist die erfolgreiche Bewältigung bestimmter Anforderungen. 2. Der Begriff der Kompetenz ist für kognitive Fähigkeiten, Fertigkeiten, Handlungen usw. belegt. Motivationale Orientierungen sind davon getrennt zu erfassen. 3. sind prinzipiell bereichsspezifisch begrenzt, d. h. stets kontext- und situationsbezogen zu bewerten. 4. sind als Dispositionen verstanden und damit als begrenzt verallgemeinerbar. Das heißt, die erfasste Kompetenz geht über die Erfassung einer einzelnen konkreten Leistung hinaus. werden in diesem Sinne immer als Verbindung von Inhalten einerseits und Operationen oder Tätigkeiten an bzw. mit diesen Inhalten andererseits verstanden. 1 Vom Willen her bestimmt. 5

2 Leitlinien des Bildungsganges 2.3 Überlegungen zur Unterrichtsgestaltung Ein auf Orientierungs-, Erkenntnisund Handlungsfähigkeit zielender Unterricht ist nicht mehr allein mit Lehr- Lernsituationen vereinbar, in denen möglichst effektiv umfassendes Detailwissen fachsystematisch, zeitökonomisch und unabhängig von beruflichen Handlungsabläufen vermittelt wird. In der Vergangenheit wurde zu sehr Wert auf additiv angelegtes Faktenwissen, die so genannten Grundlagen, gelegt. Unterstützt wurde diese Vorgehensweise durch die überholte Vorstellung, der Unterricht müsste immer von einfachen zu komplexen Inhalten strukturiert und im Interesse der Lernenden auf eindeutige richtige oder falsche Lösungen angelegt sein. Wissen wurde bisher in aller Regel mit einer gewissen sachlogischen Systematik vermittelt und erworben. Lange Zeit galt es als unumstritten, dass die auf diese Weise aufgebauten schulischen Kenntnisse auch im alltäglichen oder beruflichen Leben genutzt werden können. Inzwischen gibt es daran gravierende Zweifel. Systematisch erworbenes Wissen ist anders strukturiert, anders organisiert und anders abrufbar als es die meisten praktischen Anwendungssituationen erfordern. Prinzipiell verfügbares Wissen bleibt deshalb oft ungenutzt, obwohl man es eigentlich zur Lösung bestimmter Probleme braucht. Dieser Lehrplan geht deshalb davon aus, dass Lernen sowohl sachsystematisch als auch situiert erfolgen muss. Daher bedarf es im Unterricht von Anfang an einer Nutzung des erworbenen Wissens in lebensnahen, fachübergreifenden, beruflichen und sozialen sowie problemorientierten Zusammenhängen. Ausgangspunkt bei der Ausarbeitung entsprechender Lernsituationen sind die angestrebten. Erst danach stellt sich die Frage nach den Inhalten. Das heißt, die Inhalte folgen den. Um Missverständnissen vorzubeugen: Die fachsystematischen Unterrichtsanteile bleiben auch in Zukunft relevant, jedoch in einem reduzierten und auf die jeweilige Zielsetzung ausgerichteten Umfang. Sie dienen den Lernenden als notwendiges Orientierungs- und Erschließungswissen zur erfolgreichen Bearbeitung beruflicher Anforderungen. Verwirklichen lassen sich diese Ansätze in einem problemorientierten Unterricht. In ihm werden möglichst authentische Ereignisse oder Situationen in den Mittelpunkt gestellt, die die persönliche Lebens- und Erfahrungswelt von Lernenden berücksichtigen. Bei der Ausarbeitung entsprechender Lernsituationen ist besonders darauf zu achten, dass sie an die Situation der Lerngruppe angepasst sind und die Lernenden weder über- noch unterfordern, um sie zunehmend an Selbsttätigkeit und selbstgesteuertes Lernen heranzuführen. Insbesondere profitieren hiervon Schülerinnen und Schüler mit erhöhtem Förderbedarf. Vor diesem Hintergrund sollte sich ein kompetenzorientierter Unterricht an nachfolgenden Kriterien orientieren: - Möglichst reale Probleme und authentische Lernsituationen mit einer der jeweiligen Klasse entsprechenden Komplexität - Ermöglichen von selbstgesteuertem Lernen unter zunehmend aktiver Beteiligung der Lernenden - Kooperatives Lernen mit arbeitsteiliger Anforderungsstruktur und individueller Verantwortlichkeit - Einplanen von Lernhilfe (Instruktion), Unterstützung und Hilfestellung, um Demotivation durch Überforderung zu vermeiden. 6

3 Konzeption der Unterrichtsfächer 3.1 Projektmanagement Fachdidaktische Konzeption Eine stetig steigende Anzahl von Organisationen und Unternehmen aller Branchen geht dazu über, komplexe Aufgaben und Probleme mit Hilfe von Projekten zu bearbeiten. Das Arbeiten in Projekten ist in vielen Berufen typisch und man ist bestrebt, bestmögliche Ergebnisse zu erreichen. In der unternehmerischen Praxis hat sich eine Zusammenstellung von Managementinstrumenten herauskristallisiert, um den gewünschten Erfolg der Projekte nicht dem Zufall zu überlassen. Dieser Katalog der Instrumente wird unter dem Begriff Projektmanagement zusammengefasst. In der heutigen globalen Informationsgesellschaft benötigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter entsprechende umfassende zur erfolgreichen Projektarbeit, um sich am Arbeitsmarkt zu behaupten. Zu Beginn des Faches Projektmanagement erarbeiten die Schülerinnen und Schüler im Lernbereich 1 Projekte definieren und planen die wesentlichen Instrumente des Projektmanagements anhand von überschaubaren Projekten. Das bewusste Einüben von Methoden und Techniken darf nicht durch das sequentielle Abarbeiten der Theorie am Anfang erfolgen, was auch deutlich in den Kompetenzbeschreibungen zum Ausdruck kommt. Im Mittelpunkt des Projektmanagements steht das Durchführen von fächerübergreifenden, möglichst realen Projekten. Eine deutliche Verzahnung mit den anderen Unterrichtsfächern soll spätestens im zweiten Lernbereich Projekte durchführen erfolgen. Das Auffinden und Einbeziehen von externen Auftraggebern ist an dieser Stelle zur Vermittlung der dargestellten in einem hohen Maße förderlich. Die Lehrerinnen und Lehrer übernehmen die Rolle des Prozessbegleiters und unterstützen auf Anfrage die Schülerinnen und Schüler bei der Durchführung ihrer eigenverantwortlichen und selbst organisierten Projekte. Ferner stehen sie allen Projektteilnehmerinnen und Projektteilnehmern bei der Vermittlung von fehlenden Medienund Methodenkompetenzen hilfreich zur. Unabdingbar bei der Durchführung von Projekten ist die Dokumentation. Das permanente Anfertigen von Protokollen und anderen projektspezifischen Dokumenten der durchgeführten Projekte ist unerlässlich. Neben der stetigen Dokumentation bedarf es des Präsentierens von Zwischenergebnissen sowie einer Abschlusspräsentation der Projektergebnisse, die nach Möglichkeit einem über die Klasse hinausgehenden Teilnehmerkreis zugänglich gemacht wird. Sämtliche Arbeitsergebnisse werden zu einer Gesamtdokumentation zusammengefasst. Der Lernbereich 3 Projekte kontrollieren und steuern ist systematisch in die Durchführung der Projekte zu integrieren. Projektmanagement kann nur in einem learning by doing vermittelt werden. Eine fortwährende und tiefergreifende Vermittlung der aufgeführten kann nur durch die aktive Auseinandersetzung in Projekten erreicht werden. 7

Lernbereichsübersicht Übersicht über die Lernbereiche im Unterrichtsfach Projektmanagement Zeitrichtwerte in Unterrichtsstunden Nr. Lernbereiche 1. Jahr 2. Jahr 1 Projekte definieren und planen 40 2 Projekte durchführen 30 3 Projekte kontrollieren und steuern 10 Summe 80 8

Unterrichtsfach Projektmanagement Lernbereich 1: Projekte definieren und planen Zeitrichtwert: 40 Stunden Sich selbstständig in Projektteams organisieren. Sich für eine mögliche projektspezifische Organisation begründet entscheiden und diese in Form eines Organigramms darstellen. Alle direkt und indirekt am Projekt beteiligten Personen und Fachbereiche analysieren und deren Beziehungen zum Projekt (Projektumfeld) schriftlich fixieren. Projekte fachgerecht definieren sowie Ziele, Aufgaben und gewünschte Ergebnisse im Projektauftrag festhalten. Das Projekt in Teilprojekte, Teilaufgaben und Arbeitspakete gliedern und daraus einen Projektstrukturplan erstellen; unter Berücksichtigung zu definierender Meilensteine die ermittelten Teilaufgaben und Arbeitspakete in einen geeigneten Ablauf- und Terminplan überführen und dabei unterschiedliche Varianten (Gliederungsplan, Balkendiagramm und Netzplan) abwägen und projektspezifisch anwenden. Projektfortschritte durch geeignete Materialien dokumentieren. Projektdefinition nach DIN Projektphasen Magisches Dreieck 9

Unterrichtsfach Projektmanagement Lernbereich 2: Projekte durchführen Zeitrichtwert: 30 Stunden Auf Grundlage des Projektauftrages mögliche Projektrisiken ermitteln, analysieren und bewerten, um geeignete Maßnahmen zur Risikominimierung zu entwickeln und ggf. zu ergreifen. Während der Durchführung die entwickelten Dokumente (Projektstrukturplan, Terminplan, Budgetplan) fachgerecht zur Projektsteuerung einsetzen; zur Umsetzung der geplanten Arbeitspakete an Diskussionen und Arbeitssitzungen teilnehmen und dabei aktiv zuhören, in freier Rede präsentieren, Meetings leiten sowie Ergebnisprotokolle erstellen. Auftretende Konflikte während der Projektdurchführung erkennen und dem Projekterfolg dienliche Lösungswege erarbeiten. Zum Abschluss des Projekts eine dem Projekt angemessene Präsentation planen, selbstständig vorbereiten und durchführen; eine abschließende Projektdokumentation mit Hinweisen auf den Grad der Zielerreichung, auf Probleme und Erfolgsfaktoren bei der Projektplanung und -umsetzung erstellen sowie Empfehlungen für die Umsetzung zukünftiger Projekte geben. Im Lernbereich 2 wird auf die Ausweisung von Inhalten bewusst verzichtet. Lernbereich 3: Projekte kontrollieren und steuern Zeitrichtwert: 10 Stunden Kontinuierlich Soll-Ist-Vergleiche für die Termin-, Ablauf- und Ressourcenplanung durchführen, Abweichungsanalysen erstellen und, sofern notwendig, Gegensteuerungsmaßnahmen entwickeln. Mit allen Projektbeteiligten Kommunikation und Arbeitsweisen im Rahmen des Projekts reflektieren und bewerten. Instrumente des Projektcontrolling (z. B. Meilenstein-Trend-Analyse) Fehleranalyse (z. B. Planungsfehler, Ausführungsfehler, Änderungen der Rahmenbedingungen) 10

3 Konzeption der Unterrichtsfächer 3.2 Berufsbezogener Unterricht Fachdidaktische Konzeption Die höhere Berufsfachschule Fachrichtung Mediengestaltung und Medienmanagement verknüpft kreative mediale Gestaltungen und wirtschaftliche bzw. rechtliche Prozesse in der Medienbranche. Um diese Anforderungen zu erfüllen, sollten die folgenden fachdidaktischen Hinweise bei der Unterrichtsplanung und Umsetzung berücksichtigt werden. Bei der Konzeption und Realisierung konkreter Medienprodukte steht die Prozesshaftigkeit der Erstellung und deren Relevanz in Berufs- und Alltagssituationen im Mittelpunkt der Handlungskompetenz der Schülerinnen und Schüler. Berufliche Handlungsfelder sind Grundlage der methodisch-didaktischen Aufbereitung von Lernsituationen. Dies erfordert eigenverantwortliche, projekt- und teamorientierte Arbeitsweisen, in denen differenzierte Lernstrategien eingesetzt werden. Diese Ziele werden durch eine Flexibilisierung der Lernund Unterrichtszeiten unterstützt. In der höheren Berufsfachschule Fachrichtung Mediengestaltung und Medienmanagement besteht eine enge Verzahnung der Lernbereiche, wobei Technik, Gestaltung und Wirtschaft integrativ zu bewältigen sind. Um diesen ganzheitlichen Ansatz zu gewährleisten, ist die fachdidaktische Jahresplanung der Lernbereiche in Lehrerteams zwingend notwendig. Die Stundentafel der höheren Berufsfachschule Fachrichtung Mediengestaltung und Medienmanagement sieht eine Klassenteilung für die Hälfte des Berufsbezogenen Unterrichts vor. Um die Herstellung von Produkten mit branchenspezifischer Software in berufsnahen Anwendungssituationen zu fördern, wird eine Teilung im ersten Jahr in den Lernbereichen 2, 3 und 4 sowie im zweiten Jahr in den Lernbereichen 10, 11 und 13 für besonders sinnvoll erachtet. Die wirtschaftlich-rechtlichen Lernbereiche 7, 8 und 9 sollen an konkreten Fragestellungen aus der Medienbranche erschlossen werden. Deshalb ist eine enge thematische Verknüpfung mit den Lernbereichen 10, 11 und 13 sehr empfehlenswert. Im Lernbereich 11 Digitalmedien planen, gestalten und technisch umsetzen kann in Abhängigkeit von den regionalen Gegebenheiten der Schwerpunkt Herstellung von audiovisuellen Produkten oder Erstellung von interaktiven Anwendungen gewählt werden. Der Lernbereich 13 Datenbankbasierte Medienprodukte konzipieren und realisieren beinhaltet die beiden Anwendungsbereiche Print und Digital (z. B. Dynamische Website). 11

Lernbereichsübersicht Übersicht über die Lernbereiche für die höhere Berufsfachschule, Fachrichtung Mediengestaltung und Medienmanagement im Unterrichtsfach Berufsbezogener Unterricht Zeitrichtwerte in Unterrichtsstunden Nr. Lernbereiche 1. Jahr 2. Jahr 1 Wirtschaftliche Prozesse im Medienbetrieb darstellen 2 Gestaltungsgrundsätze in der Medienproduktion einsetzen 3 Einfache Printmedien planen, gestalten und realisieren 4 Websites planen, gestalten und realisieren 5 Computerarbeitsplätze und Netzwerke nutzen und pflegen 6 Mediale Daten erfassen und organisieren 80 7 Rechtliche Aspekte bei der Medienproduktion berücksichtigen 8 Geschäftsprozesse dokumentieren 120 9 Marketingprozesse gestalten 120 10 Komplexe Printmedien planen, gestalten und realisieren 11 Digitalmedien planen, gestalten und technisch umsetzen 12 Mediale Daten für verschiedene Ausgabeprozesse aufbereiten 13 Datenbankbasierte Medienprodukte konzipieren und realisieren 14 Abschlussprojekt 80 Summe 600 880 80 120 120 120 80 80 120 120 120 120 12

Unterrichtsfach Berufsbezogener Unterricht Lernbereich 1: 1. Schuljahr Wirtschaftliche Prozesse im Medienbetrieb darstellen Zeitrichtwert: 80 Stunden Prozesse eines Medienbetriebs gestalten, überprüfen und dokumentieren. Einfluss auf die Prozesssteuerung nehmen und ein Qualitätsmanagementsystem implementieren. Faktoren für die Personalauswahl und Personalqualifizierung bestimmen. Personal auswählen und einstellen. Strukturen von Betrieben, Wirtschaft, Wirtschaften, Wirtschaftlichkeit, Fertigungsverfahren Fertigungsplanung und steuerung, Arbeitsablaufplan, EFQM, EN ISO 9000 ff. Arbeitsplatzbeschreibung, Personalauswahl und qualifizierung, Führungsstile, Managementtechniken 13

Unterrichtsfach Berufsbezogener Unterricht Lernbereich 2: 1. Schuljahr Gestaltungsgrundsätze in der Medienproduktion einsetzen Zeitrichtwert: 120 Stunden Medienprodukte qualitativ nach konzeptionellen und gestalterischen Prinzipien analysieren und hinsichtlich der Wirkung der verwendeten Gestaltungselemente beurteilen. Elemente von Medienprodukten im Hinblick auf einzelne Gestaltungselemente und Gestaltungsprinzipien konzipieren. Den Aufbau komplexer Gestaltungen beurteilen und selbst Ideen für Gestaltungskonzepte entwickeln. Semiotik und Rezeption in der Anwendung als Analyse- und Planungsinstrumente einsetzen. Teamorientierte kommunikative und grundsätzliche Entwurfsmethoden zur Ideenfindung differenziert einsetzen und bewerten. Typografie, Format, Raum, Größe, Form, Farbe, Helligkeit, Struktur, Bild/Grafik, Linie, Rhythmus, Gleichgewicht, Einheitlichkeit, Betonung, Seriation, Progression, Metamorphose, Wahrnehmungspsychologie, Kommunikationsschema, Brainstorming, Kreativitätstechniken, Syntaktik, Semantik, Sigmatik, Pragmatik 14

Unterrichtsfach Berufsbezogener Unterricht Lernbereich 3: 1. Schuljahr Einfache Printmedien planen, gestalten und realisieren Zeitrichtwert: 120 Stunden Einfache Druckerzeugnisse nach klaren Kundenvorgaben gestalten und die Ergebnisse bewerten. Gestaltungselemente zielgruppengerecht aufbereiten und in Form und Gestaltung einheitlich zusammenfügen. Geeignete Druckverfahren und Bedruckstoffe produkt-, format- und auflagebezogen auswählen. Ökonomische und ökologische Aspekte bei der Realisierung von Printmedien berücksichtigen. Texte, Bilder und Grafiken mit professioneller Branchensoftware nach Layoutvorgaben aufbereiten, integrieren und dabei geeignete Dateiformate nutzen. Vollständigkeit und Produktionssicherheit der Daten überprüfen, eine drucktechnisch korrekte Layoutdatei erstellen und hierbei Hilfszeichen und Kontrollelemente produktbezogen einsetzen. PDF-Ausgabedateien nach Vorgaben erstellen und kontrollieren. Satzanweisungen, Grafiken, Diagramme, Tabellen, Bilder Hoch-, Tief-, Flach- und Durchdruck, Digitaldruck, Bedruckstoffe, DIN-Formate, Übersicht Weiterverarbeitungsmöglichkeiten, Druckkosten, Umweltschutz Schnittstellen des Produktionsprozesses, Vektorgrafiken, Pixelbilder, Farbmischsysteme, Farbmodi, Dateiformate 15

Unterrichtsfach Berufsbezogener Unterricht Lernbereich 4: 1. Schuljahr Websites planen, gestalten und realisieren Zeitrichtwert: 120 Stunden Eine geeignete Hostingvariante in Abhängigkeit von den Anforderungen des Kundenauftrags und den technischen sowie personellen Ressourcen der Agentur auswählen. Kunden hinsichtlich rechtlicher und medienspezifischer Aspekte beraten. Für eine statische Website aus Kundeninformationen eine geeignete Informationsarchitektur entwerfen und einen strukturierten Navigationsaufbau unter Berücksichtigung von Pflegbarkeit und Benutzerfreundlichkeit erstellen. Gestaltungselemente, besonders Typografie, Bild und Farbe, zielgruppen- und medienorientiert einsetzen. Den Entwurf gestalterisch umsetzen, auf technische Machbarkeit überprüfen und präsentieren. nkomponenten unter Beachtung von qualitativen und arbeitsökonomischen Aspekten mit professioneller Bildbearbeitungs- und Grafiksoftware produktbezogen aufarbeiten. Den Entwurf durch den Einsatz von branchentypischer Software unter Berücksichtigung von W3C standardisierten Sprachen und der Trennung von Gestaltung und Inhalt umsetzen. Den Quelltext mit Hilfe von Referenzen überprüfen, korrigieren und optimieren. Die bezüglich der Nutzbarkeit und der technischen Funktion auf unterschiedlichen Browsern und Systemen überprüfen und die bereitstellen. Provider, Webhosting, DNS, DENIC, Namensrecht, Impressum Briefing, Pflichtenheft, Layout, Gestaltungsraster, Raumaufteilung, Interfacedesign, Bildschirmauflösung, Usability Bildoptimierung Web, Formate HTML, XHTML, CSS, DOM Verknüpfungen Farbcode Namenskonventionen Browser-Kompatibilität FTP W3C-Validator 16

Unterrichtsfach Berufsbezogener Unterricht Lernbereich 5: 1. Schuljahr Computerarbeitsplätze und Netzwerke nutzen und pflegen Zeitrichtwert: 80 Stunden Technische Spezifika von Hard- und Softwarekomponenten erfassen und diese nach technischen und ökonomischen Kriterien auswählen. Informationstechnische Systeme hinsichtlich Systemaufbau und Schnittstellen aufgabenbezogen beurteilen. Computerarbeitsplätze den betrieblichen und ergonomischen Erfordernissen anpassen und unter Berücksichtigung des Nutzerkonzeptes und der Netzwerkressourcen in ein lokales Netzwerk einbinden. Verschiedene Möglichkeiten der Internetanbindung kennen und systembezogen auswählen. Benötigte Software und Schriften installieren und dabei lizenzrechtliche Bestimmungen beachten. Betriebsfähigkeit, Datensicherheit und Datenschutz mit den erforderlichen Technologien und Software sicherstellen und Regeln zum Arbeitsschutz und zur Unfallverhütung einhalten. Hardwarekomponenten, Datenspeicher, Schnittstellen Client-Server-Technologie, Topologien, Hub, Switch, Protokolle, IP, DNS, Router, Proxy, Firewalltechniken Betriebssysteme, Anwendungsprogramme, Updates, Firewall, Virenschutz, Backup 17

Unterrichtsfach Berufsbezogener Unterricht Lernbereich 6: 1. Schuljahr Mediale Daten erfassen und organisieren Zeitrichtwert: 80 Stunden Digitale Medienkomponenten mit geeigneten Geräten erfassen, mediale Daten übernehmen und die Qualität anhand von technischen Kennwerten und verwendeten Formaten bewerten. Mediale Daten unter Berücksichtigung produktions- und farbtechnischer Parameter einordnen. Geeignete Dateiformate auswählen, Daten abspeichern und weiterleiten. Daten unter Beachtung technischer und ökonomischer Aspekte übertragen, mögliche Probleme bei der Weitergabe von Daten beachten und ausschließen. Mediendaten workflowgerecht organisieren, Besonderheiten der Dateiverwaltung beachten. A/D-Wandlung, Codierung Textcode, Schriften, OCR Pixelbild, Vektorgrafik Audio-Daten, Bewegtbild-Daten Licht, Farbe, Farbwahrnehmung, additive und subtraktive Farbmischung, Digitalfotografie, Scanner, Dynamikumfang, Dichte Dateiformate, Datenmengen, Datendurchsatz, Komprimierung, Reduktion Datenübertragung, Datenaustausch, Datenübernahme Datenorganisation, Masterfiles, Produktionsdaten 18

Unterrichtsfach Berufsbezogener Unterricht Lernbereich 7: 2. Schuljahr Rechtliche Aspekte bei der Medienproduktion berücksichtigen Zeitrichtwert: 80 Stunden Arbeitsverträge auf ihre Rechtsgültigkeit überprüfen. Inhalte und Auswirkungen von kollektiven Arbeitsverträgen auf den eigenen Arbeitsplatz beurteilen. Werk- und Kaufverträge nach rechtlichen Aspekten überprüfen und selbst Verträge vorbereiten, dabei die allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) beachten und deren Auswirkungen auf die Vertragspartner beurteilen. Bei der Erhebung, Speicherung, Veränderung oder Übermittlung von Daten, insbesondere bei der Verwendung von persönlichen Daten, datenrechtliche Bestimmungen berücksichtigen. Rechtliche Vorgaben bei der Online-Kommunikation beachten. Software und Schriften unter Berücksichtigung der Lizenzpflicht bei der Gestaltung, Reproduktion und Herstellung von Medien einsetzen. Schrift-, Lichtbildwerke, Werke der bildenden Künste und Darstellungen wissenschaftlicher, technischer oder grafischer Art auf ihre urheberrechtlichen Bestimmungen überprüfen. Urheberrechtlich relevante Verwertungshandlungen beachten. Arbeitsrecht Betriebsverfassungsgesetz Anfrage, Angebot, Bestellung Kaufvertragsstörungen Impressumspflicht Telemediengesetz (TMG) Urheberrechtsgesetz Vervielfältigungs- und Bearbeitungsrecht Rechte am eigenen Bild GEMA Presserecht 19

Unterrichtsfach Berufsbezogener Unterricht Lernbereich 8: 2. Schuljahr Geschäftsprozesse dokumentieren Zeitrichtwert: 120 Stunden Kosten und Leistungen im Workflow des Medienbetriebs erfassen. Die Kostenstruktur von Medienbetrieben analysieren und Kostenstellen einrichten. Einen Betriebsabrechnungsbogen zur Verteilung der Gemeinkosten erstellen und Gemeinkostenzuschläge ermitteln. Eine Inventur durchführen und eine Bilanz zur Darstellung der Vermögens- und Kapitalstruktur eines Medienbetriebes auf der Grundlage der geltenden Rechtsvorschriften anfertigen. Produkte und Dienstleistungen im Print- und Digitalbereich kalkulieren. Deckungsbeiträge medientypischer Leistungen feststellen. Eine Break-Even-Point-Analyse durchführen. Auswirkung von Geschäftsfällen auf die Bilanz Kalkulationsarten 20

Unterrichtsfach Berufsbezogener Unterricht Lernbereich 9: 2. Schuljahr Marketingprozesse gestalten Zeitrichtwert: 120 Stunden Bestehende Produkte, neue Produkte und Dienstleistungen analysieren und beurteilen. Marketingstrategien von bestehenden Produkten bewerten. Im Rahmen der Primärforschung geeignete Instrumente anwenden. Vorhandene Daten sichten und auswerten. Ein Marketing-Konzept unter Berücksichtigung von produkt-, kontrahierungs-, distributions- und kommunikationspolitischen Maßnahmen entwickeln. Marketing-Strategieansätze unter Berücksichtigung ökonomischer, gesellschaftlicher und ökologischer Folgen erstellen und bewerten. Eine Marketingkampagne für ein Unternehmen oder ein Produkt entwickeln. Marketingziele Umwelt-, Markt-, SWOT-, Konkurrenz-, Portfolioanalyse Gapanalyse, Produkt-Markt-Matrix, Wettbewerbs- und Marktstrategien Befragung und Beobachtung Strategischer und operativer Marketingplan Produktpolitische Entscheidungen, Produktlebenszyklus Lieferungs- und Zahlungsbedingungen Product Placement Sponsoring, PR Kommunikations-Mix 21

Unterrichtsfach Berufsbezogener Unterricht Lernbereich 10: 2. Schuljahr Komplexe Printmedien planen, gestalten und realisieren Zeitrichtwert: 120 Stunden Komplexe Druckerzeugnisse nach Kundenwünschen konzipieren, gestalten und die Ergebnisse bewerten. Den projektierten, eigenverantwortlich geführten Planungs- und Herstellungsprozess abschließend im Team präsentieren und reflektieren. Gestaltungsentwürfe auf technische und wirtschaftliche Durchführbarkeit überprüfen. Geeignete Druckverfahren, Weiterverarbeitungstechniken und Bedruckstoffe produkt-, format- und auflagebezogen auswählen. Medienelemente konzeptionell und zielgruppengerecht herstellen, mit professioneller Grafik- und Bildbearbeitungssoftware aufbereiten, mittels Layoutsoftware integrieren und dabei geeignete Dateiformate nutzen. Bei der Herstellung und Umsetzung produktionsorientierte Parameter berücksichtigen. Vollständigkeit und Produktionssicherheit der Daten überprüfen, eine drucktechnisch korrekte Layoutdatei erstellen und hierbei Hilfszeichen und Kontrollelemente produktbezogen einsetzen. Standardisierte PDF-Ausgabedateien erstellen und kontrollieren. Briefing, Pflichtenheft, Konzeption, Scribble, Planung, Teamarbeit, Angebotsvergleiche Ausschießen, Falzen, Binden, Veredlungstechniken CI/CD, Logo, Illustration, Infografik, Tabelle, Foto Mikro-, Makrotypografie Schriftmanagement, Schriftformate Preflight, Proof, Druckkontrolle, Densitometrie Trapping, Über-/ Unterfüllen, Rasterweite, PDF/X3 22

Unterrichtsfach Berufsbezogener Unterricht Lernbereich 11: 2. Schuljahr Digitalmedien planen, gestalten und technisch umsetzen Zeitrichtwert: 120 Stunden Digitalmedien mit Audio- und Bewegtbild-Anteilen planen. Den projektierten, eigenverantwortlich geführten Planungs- und Herstellungsprozess abschließend im Team präsentieren und reflektieren. Benutzeroberflächen für Digitalmedien-Produkte gestalten, dabei Screendesign-Regeln und Usability beachten. Bewegtbilder produzieren, technisch, gestalterisch und dramaturgisch mittels professioneller Software aufbereiten, dabei geeignete Dateiformate nutzen und in eine Produktion integrieren. Bei der Herstellung und Umsetzung produktionsorientierte Parameter berücksichtigen. Audiodaten erzeugen, mit geeigneten Programmen technisch aufbereiten und mit Hilfe geeigneter dramaturgischer Mittel in Produkte einbinden. Professionell erzeugte Digitalmedien-Produkte präsentieren und in unterschiedlichen Distributionsformen bereitstellen. Konzeption, Exposé, Treatment, Storyboard, Drehbuch Layout, Navigationsplan, Screendesign, Interfacedesign Videoaufnahme, Schnittplan, Videoschnitt, Videoformate, Videocodec, Animation Tonaufnahme, Schall, Frequenz, Amplitude, Audioformate DVD-Produktion, Website-Integration 23

Unterrichtsfach Berufsbezogener Unterricht Lernbereich 12: 2. Schuljahr Mediale Daten für verschiedene Ausgabeprozesse aufbereiten Zeitrichtwert: 120 Stunden Mediale Daten übernehmen und Ausgabedateien für Digital- und Printmedien unter Berücksichtigung verfahrenstechnischer und wirtschaftlicher Aspekte erstellen. Text-, Bild- und Grafikdateien auf Vollständigkeit und Verwendbarkeit in Digital- und Printmedien überprüfen, mit professioneller Branchensoftware bearbeiten und konvertieren. Farbige Vorlagen aus verschiedenen Quellen unter Berücksichtigung unterschiedlicher Farbräume mit dem Ziel einer konsistenten Farbdarstellung reproduzieren. Farbabweichungen visuell und messtechnisch beurteilen. Geräte kalibrieren und profilieren, Farbprofile verwalten und zuweisen. Daten verschiedener Quellen und Profile in eine Layoutdatei integrieren und in ein PDF/X-Dokument exportieren. Formate zur Weitergabe medien- und auftragsbezogen wählen, Ausgabe mit geeigneten Proofsystemen überprüfen und bei Bedarf korrigieren. Datenanalyse, Arbeitsorganisation, JDF Dateiformate, Datenmengen, ppi, dpi, lpi, RIP, Rasterweite Arbeitsfarbräume, Colorgamut, Gamut-Mapping, CMM, Rendering Intents, Farbmanagement Farbmaßsysteme, DE, Gerätekalibrierung, ICC-Profile Datenkonvertierung, PDF-Workflow (PDF/X), Preflight 24

Unterrichtsfach Berufsbezogener Unterricht Lernbereich 13: 2. Schuljahr Datenbankbasierte Medienprodukte konzipieren und realisieren Zeitrichtwert: 120 Stunden Datenbanken unter Anwendung von Entity-Relationship- und Relationenmodellen konzipieren und zur Verwaltung von Daten zur Erstellung von Medienprodukten nutzen. Datenbanken pflegen, erweitern und in den Produktionsprozess einbinden. Datenbankinhalte in XML aufbereiten und für verschiedene Ausgabemedien verwenden. Möglichkeiten des XML-Imports und Exports für die Erstellung von Medienprodukten mit branchenüblichen Layoutprogrammen nutzen. Die notwendigen Techniken und deren Zusammenspiel für die Bereitstellung von datenbankbasierten Inhalten nutzen. Für einen datenbankbasierten Webauftritt eine geeignete Serverarchitektur auswählen, die notwendigen Komponenten festlegen und für die Medienproduktion nutzen. Für einen datenbankbasierten Webauftritt ein gestalterisches Grundkonzept erstellen, Templates entwerfen und mit geeigneten Technologien umsetzen. Bei der Umsetzung und Bereitstellung sicherheitsrelevante und rechtliche Aspekte, Usability, leichte Pflegbarkeit sowie Barrierefreiheit angemessen berücksichtigen. Datenstruktur, Datenbankmodelle, Tabellen, Beziehungen DTD, XSL, XSLT medienspezifische (crossmediale) Ausgabe, personalisierte Medienprodukte, Ausgabesteuerung, Database-Publishing Webserver, SQL, serverseitige Scriptsprache, clientseitige Scriptsprache Content Management System (CMS) W3C-Konformität, Web Accessibility Index (WAI) 25

Unterrichtsfach Berufsbezogener Unterricht Lernbereich 14: 2. Schuljahr Abschlussprojekt Zeitrichtwert: 80 Stunden Ein berufsbezogenes Projekt unter Bezugnahme auf das Unterrichtsfach Projektmanagement durchführen. Die Ergebnisse dokumentieren, präsentieren und beurteilen. Im Lernbereich 14 wird auf die Ausweisung von Inhalten bewusst verzichtet. 26

Anhang Deckungsanalyse Lernbereiche hbf Mediengestaltung und Medienmanagement LB 1 LB 2 LB 3 LB 4 LB 5 LB 6 LB 7 LB 8 LB 9 LB 10 LB 11 LB 12 LB 13 DeuKo Proj. Lernfelder Mediengestalter/ Mediengestalterin Digital und Print x x x x x x x LF 1 Den Medienbetrieb und seine Produkte präsentieren LF 2 Medienprodukte typografisch gestalten x x x x x x x LF 3 Ausgabedateien druckverfahrenorientiert erstellen x x x LF 4 Computerarbeitsplatz und Netzwerke nutzen, pflegen und konfigurieren LF 5 Eine Website gestalten und realisieren x x x x LF 6 Bilder gestalten, erfassen und bearbeiten x x x x x x x x x x x x x LF 7 Daten für verschiedene Ausgabeprozesse aufarbeiten LF 8 Medien datenbankgeschützt erstellen x x x x x x x x x LF 9 Logos entwickeln und Corporate Design umsetzen x x x LF 10a Kunden beraten und Marketingziele bestimmen x x x x LF 11a Medienprodukte konzipieren und präsentieren LF 12a Druckprodukte planen und kalkulieren x x x x LF 13a Digitalmedienprodukte planen und kalkulieren LF 10c Medien gestaltungsorientiert integrieren x x x x x x LF 11c Ein Medienprodukt realisieren x x x x x x x x LF 12c Farbmanagement nutzen und pflegen x x x LF 13c Ausgabetechnik nutzen x x x x x x LF 12d Dynamische Websites konzipieren und programmieren LF 13d Digitalmedien gestalten und bearbeiten x x x x x 27