Geschäftsbericht. über das Jahr 2010

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Transkript:

Geschäftsbericht über das Jahr 2010

Bericht über das Geschäftsjahr 2010 49377 Vechta Theodor-Heuss-Str. 96 Telefon 0 44 41 / 905 0 Telefax 0 44 41 / 905 470 Email: info@alte-oldenburger.de Internet: www.alte-oldenburger.de 3

KENNZAHLEN Kennzahlen der Geschäftsjahre 2008 bis 2010 2010 2009 2008 Beitragseinnahmen in EUR Gebuchte Bruttobeiträge 184.538.994,60 169.885.593,81 159.739.285,95 Beiträge aus der Rückstellung für Beitragsrückerstattung 20.186.910,42 15.637.921,14 9.704.532,34 Alterungsrückstellungen in EUR 742.572.375,97 649.332.921,63 561.005.861,04 Eigenkapital in EUR 39.400.000,00 37.400.000,00 35.400.000,00 Kapitalanlagen in EUR 872.088.552,22 770.392.325,62 671.371.005,96 Jahresüberschuss vor e.a. RfB und vor Steuern 1 in EUR 30.326.345,66 26.273.207,56 18.777.290,96 Mitarbeiter (Kapazitäten) 183 (157,6) 168 (145,9) 159 Auszubildende 22 17 14 Kennzahlen auf Basis des PKV-Kennzahlenkatalogs 2010 2009 2008 A. Kennzahlen zur Sicherheit und Finanzierbarkeit Eigenkapitalquote in % 21,35 22,01 22,16 RfB-Quote in % 33,92 35,34 34,79 RfB-Zuführungsquote in % 14,95 14,50 11,17 RfB-Entnahmeanteil Limitierungsmittel in % 78,10 75,13 64,57 Beitragsrückerstattung (in bar) in % 21,90 24,87 35,43 Überschussverwendungsquote in % 94,26 94,29 94,19 B. Kennzahlen zum Erfolg und zur Leistung Versicherungsgeschäftliche Ergebnisquote in % 15,81 12,36 13,58 Schadenquote in % 77,48 80,26 79,53 Verwaltungskostenquote in % 1,66 1,60 1,55 Abschlusskostenquote in % 5,06 5,78 5,34 Nettoverzinsung in % 4,70 5,53 3,01 Laufende Durchschnittsverzinsung in % 4,38 4,52 4,49 C. Bestands- und Wachstumskennzahlen Beitragseinnahmen in Mio. EUR 184,54 169,89 159,74 Wachstumsrate in % 8,62 6,35 0,88 Anzahl der versicherten natürlichen Personen 149.049 145.233 138.387 Wachstumsrate in % 2,63 4,95 6,58 davon: Vollversicherte 43.113 42.384 41.175 Wachstumsrate in % 1,72 2,94 3,01 Ergänzungsversicherte 105.936 2 102.849 2 97.212 2 Wachstumsrate in % 3,00 5,80 8,17 1 Jahresüberschuss vor erfolgsabhängiger Beitragsrückerstattung und vor Steuern vom Einkommen und Ertrag. 2 einschließlich GPV-Anteil in Höhe von 4.183 Personen (2010), 4.241 Personen (2009) und 4.280 Personen (2008). 4

INHALTSÜBERSICHT Vorwort des Vorstands 6 Organe 9 Bericht des Aufsichtsrats 10 Lagebericht 11 Gewinnverwendungsvorschlag 25 Bilanz 27 Gewinn- und Verlustrechnung 31 Anhang 35 Bestätigungsvermerk 50 5

VORWORT Sehr geehrte Damen und Herren, im Geschäftsjahr 2010, dem vierten Jahr der Zugehörigkeit zum Unternehmensverbund der Versicherungsgruppe Hannover (VGH), hat sich die gute Geschäftsentwicklung der ALTE OLDENBURGER Krankenversicherung AG weiter fortgesetzt: Für die privaten Krankenversicherer sind stabile Kapitalmärkte wesentliche Voraussetzung, die Stärken des Geschäftsmodells erfolgreich zu beweisen. Die ALTE OLDENBURGER Krankenversicherung AG hat während der in 2008 und 2009 vorherrschenden Finanz- und Wirtschaftskrise unter Beweis gestellt, dass sie trotz deutlicher Verwerfung am Kapitalmarkt eine dauerhaft renditeorientierte Kapitalanlage betrieben hat. Nachdem in 2008 alle Verluste vollständig abgeschrieben werden konnten und keine stillen Lasten für die Zukunft ausgewiesen wurden, konnte in 2009 aufgrund der Erholung der Kapitalmärkte ein überdurchschnittliches Kapitalanlageergebnis erzielt werden. Dennoch kann man im Jahr 2010 noch nicht davon sprechen, dass die Finanz- und Wirtschaftskrise vollständig ausgestanden ist. Seit Beginn der Krise leiden die Versicherer unter den niedrigen Kapitalmarktzinsen. Verschärft hat sich die Situation in 2010 durch die weltweit ausufernden Staatsschulden und die damit im Zusammenhang stehende Euro-Krise. Die ALTE OLDENBURGER Krankenversicherung AG steuert diesen Entwicklungen durch eine sorgfältige Anlagema nagementstrategie entgegen. In 2010 zeigt sich deswegen trotz dieser erschwerten Kapitalmarktbedingungen ein sehr positives Kapitalanlageergebnis. Die Nettoverzinsung in 2010 beträgt 4,7 Prozent (Vorjahr 5,5 Prozent). Ebenso erfreulich entwickelte sich in 2010 das Neugeschäft für die ALTE OLDENBURGER Krankenversicherung AG. Der Vollversicherungsbestand ist mit knapp 730 neuen Kunden spürbar gewachsen. Das Hauptklientel liegt dabei auf Kunden aus der gesetzlichen Krankenversicherungslandschaft, die sich für eine private Krankheitskostenvollversicherung in unseren Hochleistungstarifen entschieden haben. Als wesentliches Standbein im Bereich der Zusatzversicherungen zeigt sich die Kooperation mit der AOK Niedersachsen. Kontinuierlich positive Neugeschäftsergebnisse machen den Erfolg der Kooperation erkennbar. Die vertrauensvolle regionale Zusammenarbeit mit der AOK Niedersachsen sehen wir als eine gute Grundlage für weitere strategische Überlegungen, eine noch intensivere Verbindung zwischen gesetzlichen und privaten Anbietern zu erzielen. Die Kosten im Gesundheitswesen steigen weiterhin an. Auch die Leistungsausgaben der PKV-Branche können sich diesem Trend nicht entziehen. In den letzten 10 Jahren erhöhten sich diese deutlich stärker als die Leistungsausgaben der gesetzlichen Krankenkassen und auch deutlich stärker als die allgemeine Preisentwicklung. Besonders stark schlägt sich diese Entwicklung im Bereich der ambulanten Leistungen nieder, dem größten Kostenblock. Daher drängt der PKV-Verband weiterhin auf einen wirksamen gesetzlichen Verhandlungsrahmen, der der privaten Krankenversicherung endlich echte Verhandlungen mit den Leistungserbringern im Gesundheitswesen über Qualität, Mengen und Preise möglich macht. Auch die ALTE OLDENBURGER Krankenversicherung AG ist von diesem Markttrend betroffen. Im aktuellen Geschäftsjahr belaufen sich die Leistungsausgaben auf 87,4 Millionen Euro (Vorjahr 85,0 Millionen Euro). Trotz eines fundierten Leistungsmanagements lassen sich Auswirkungen der marktallgemeinen Ausgabensteigerungen gerade in unseren Hochleistungstarifen der Vollversicherung nicht ignorieren. Dieser deutliche Ausgabendruck hat im Geschäftsjahr 2010 zu einer ebenso spürbaren Anpassungswelle geführt. Umso wichtiger sind deswegen die Bestrebungen des PKV-Verbandes, den immer höheren Leistungsausgaben und den daraus resultierenden Beitragsanpassungen entgegenzuwirken. Ein erfreulich niedriges Niveau konnten wir mit einer Verwaltungskostenquote von 1,7 Prozent der Beitragseinnahmen ausweisen. Durch eine hohe Zuführung in die Rückstellungen für Beitragsrückerstattung geben wir diesen Vorteil an unsere Kunden weiter. So wurden allein in 2010 über 94 Prozent 6

VORWORT unserer Überschüsse für unsere Bestandskunden verwendet. Dadurch wird deutlich, dass für uns die Beitragsstabilität der Tarife im Mittelpunkt der Produktpolitik steht. Dieser Wettbewerbsvorteil soll durch unseren kostengünstigen Standort Vechta und durch eine auf Kostenstabilität ausgerichtete Geschäftspolitik für die Zukunft gesichert werden. Betrachtet man die gesundheitspolitischen Entscheidungen im Jahresrückblick, zeigen sich für die PKV-Branche Vor- und Nachteile. Durch das zum 01.01.2011 in Kraft getretene GKV-Finanzierungsgesetz kommt es zu einer Verteuerung der gesetzlichen Krankenkassen. Im gleichen Zuge werden die Zugangsbarrieren zur privaten Krankenversicherung gelockert die Drei-Jahres-Wechselfrist für Angestellte wird aufgehoben und die Jahresarbeitsentgeltgrenze abgesenkt. Diese Regelungen werden positiv für unsere Vertriebs aktivitäten gesehen und haben bereits zum Jahreswechsel für eine Belebung des Krankenvollversicherungsgeschäfts gesorgt. Positiv ist aus Sicht der privaten Krankenversicherung auch die Einbeziehung der Privatversicherten in die gesetzlich vorgegebenen Arzneimittel-Rabatte. Kostensteigerungen bei den Arzneimittelpreisen sollen so eingedämmt werden. Allerdings hat die private Krankenversicherung kein eigenständiges Verhandlungsmandat gegenüber den Pharmaherstellern zugesprochen bekommen. Zudem hätte man sich eine weniger bürokratische Lösung zur Umsetzung der Rabatte gewünscht. Negativ wirkt sich hingegen die Tatsache aus, dass die Bundesregierung keine klare Abgrenzung zwischen den Wahltarifen der gesetzlichen Kassen und den privaten Zusatzversicherungen getroffen hat. Dies führt zu einem Rückschritt für den Wettbewerb der privaten Krankenversicherung. Im Rahmen der aktuellen Gesundheitsreform wurden zudem noch keine Regelungen zur Reform der Pflegeversicherung festgelegt. Die Bundesregierung plant, die umlagefinanzierte gesetzliche Pflegeversicherung durch eine verpflichtende Kapitaldeckung auszubauen, um so die Finanzierungsprobleme langfristig zu lösen. Genaue Reformvorhaben müssen erst noch konkretisiert werden. Hierbei hofft die PKV-Branche als verlässlicher und erfahrener Partner in der Kalkulation von Pflegezusatzversicherungen auf neue Vertriebschancen. Obgleich die Gesundheitsreform nicht durchweg als ein Erfolg für die PKV-Branche zu sehen ist, werten wir die mittelfristigen Aussichten für die ALTE OLDENBURGER Krankenversicherung AG im Krankenversicherungsmarkt als positiv. Vor allem die erleichterten Wechselmöglichkeiten in die private Krankenversicherung bieten Vertriebschancen, die auf eine erfreuliche Neugeschäftsentwicklung in 2011 schließen lassen. Der besondere Dank gilt unseren Vertriebspartnern sowie unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Innen- und Außendienst. Ohne sie alle wäre der geschäftliche Erfolg in 2010 nicht möglich gewesen. Gemeinsam werden wir die Herausforderungen für unsere Branche mit der klaren Zielsetzung einer auch zukünftig starken privaten Versichertengemeinschaft weiter annehmen. Hake Dienst Dr. Knemeyer 7

STRUKTUR Struktur der Krankenversicherungsgruppe Landschaftliche Brandkasse Hannover ALTE OLDENBURGER Krankenversicherung von 1927 V.V.a.G. Landessparkasse zu Oldenburg 60 % 35 % 5 % ALTE OLDENBURGER Beteiligungsgesellschaft AG mit Sitz in Vechta 100 % 100 % ALTE OLDENBURGER Krankenversicherung AG Provinzial Krankenversicherung Hannover AG 8

ORGANE Aufsichtsrat Dr. jur. Joseph Schweer, Rechtsanwalt, Regierungspräsident a. D., Oldenburg Vorsitzender Franz Thole, Vorsitzender des Vorstands der Öffentlichen Versicherungen Oldenburg, Oldenburg stellv. Vorsitzender Günter Distelrath, Verbandsgeschäftsführer des Sparkassenverbandes Niedersachsen, Hannover Manfred Göddeke, Geschäftsführer i. R. der Rhein-Umschlag GmbH & Co. KG, Oldenburg Martin Grapentin, Vorstandsvorsitzender der Landessparkasse zu Oldenburg, Oldenburg Dr. Robert Pohlhausen, Vorsitzender des Vorstands der Landschaftlichen Brandkasse Hannover, Hannover Vorstand Georg Hake, Visbek, Vorsitzender Andreas Dienst, Hatten Dr. Ulrich Knemeyer, Wedemark Treuhänder zur Überwachung des Deckungsstocks Dipl.-Finanzwirt Dr. Christian Ruhe, Rechtsanwalt und Wirtschaftsprüfer, Vechta (bis 31.12.2010) Dr. jur. Peter Plathe, Hannover (ab 01.01.2011) Dipl.-Betriebswirt Hans-Georg Skubinn, Wirtschaftsprüfer und Steuerberater, Vechta, (Stellvertreter bis 31.12.2010) Dipl.-Kfm. Hans Peter Tiemann, Spenge (Stellvertreter ab 01.01.2011) Verantwortliche Aktuarin Dipl.-Mathematikerin Svenja Leonhardt Löningen Prokuristen Gerd Langer, Vechta Svenja Leonhardt, Löningen Ferdinand Schulze, Vechta Dr. Dietrich Vieregge, Hannover (seit 01.04.2010) Bernhard Wehming, Damme Treuhänder nach 12b VAG Dipl.-Mathematiker Christian Brünjes Köln Juristischer Treuhänder Dr. jur. Peter Ollick, Berlin Wirtschaftsprüfer Dipl.-Betriebswirt Hans-Georg Skubinn, Wirtschaftsprüfer und Steuerberater, Vechta 9

BERICHT DES AUFSICHTSRATS Der Aufsichtsrat hat im Jahr 2010 die Geschäftsführung entsprechend den ihm nach Gesetz und Satzung zugewiesenen Aufgaben laufend überwacht. Der Vorstand hat den Aufsichtsrat in regelmäßigen Sitzungen umfassend von der geschäftlichen Entwicklung und der Ordnungsmäßigkeit der Geschäftsführung unterrichtet. Die vom Vorstand beabsichtigte Geschäftspolitik sowie die Lage und die Entwicklung der Gesellschaft wurden in den drei Sitzungen des Aufsichtsrats eingehend erörtert. Der Aufsichtsrat befasste sich ausführlich mit der Unternehmensplanung 2011 und der Neustrukturierung des Risikomanagements und war in alle Entscheidungen von grundlegender Bedeutung für das Unternehmen eingebunden. Ferner wurde über die Lage der Gesellschaft und den Gang der Geschäfte quartalsweise schriftlich vom Vorstand berichtet. Darüber hinaus wurde der Vorsitzende des Aufsichtsrats über wesentliche Geschäftsvorfälle laufend unterrichtet. Der Aufsichtsrat hat sich ausgiebig mit den gesundheitspolitischen Maßnahmen der derzeitigen Bundesregierung und dem daraus resultierenden GKV-Finanzierungsgesetz, welches zum 01.01.2011 in Kraft getreten ist, befasst und die daraus entstehenden Konsequenzen und Chancen intensiv mit dem Vorstand diskutiert. Darüber hinaus wurde auf Grundlage des Vorstandsvergütungsgesetzes (VorstAG) das Vergütungssystem für Vorstand und leitende Angestellte mit Marktvergleichskennziffern erörtert. Der Vorstand hat den Aufsichtsrat zudem über die aktuelle Situation auf den Finanzmärkten und die seit Anfang 2010 bestehende Schuldenkrise im Euro-Raum informiert. Aufsichtsrat und Vorstand der ALTE OLDENBURGER Krankenversicherung AG bekennen sich unter der Berücksichtigung der Besonderheiten für im öffentlich-rechtlichen Unternehmensverbund stehende Versicherungsunternehmen zu den Grundsätzen guter und verantwortungsvoller Unternehmensführung entsprechend den Empfehlungen des Corporate Governance Kodexes. Der Aufsichtsrat, vertreten durch den Vorsitzenden, erteilte den Prüfungsauftrag nach 111 Abs. 2 AktG an Herrn Wirtschaftsprüfer Hans-Georg Skubinn von der Kanzlei Dr. Koops & Partner, Vechta. Nach Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichtes der ALTE OLDENBURGER Krankenversicherung AG hat der Abschlussprüfer den uneingeschränkten Bestätigungsvermerk erteilt. Alle Aufsichtsratsmitglieder haben die Berichte des Abschlussprüfers unverzüglich erhalten. Der Abschlussprüfer nahm an der Bilanzsitzung des Aufsichtsrats teil und berichtete über die wesentlichen Ergebnisse seiner Prüfung. Nach einer eingehenden Erörterung des Jahresabschlusses, des Lageberichts sowie des vom Vorstand eingerichteten Risikofrüherkennungssystems ( 91 Abs. 2 AktG) mit dem Abschlussprüfer hat der Aufsichtsrat den Jahresabschluss gebilligt und damit gemäß 172 AktG festgestellt. Weiterhin wurde zur Bilanzsitzung der vom Vorstand gemäß 312 AktG aufgestellte Bericht über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen vorgelegt und geprüft. Einwendungen hiergegen bestanden nicht. Der Aufsichtsrat hat sich ferner mit dem Prüfungsbericht der Wirtschaftsprüfer über den Bericht hinsichtlich der Beziehungen zu verbundenen Unternehmen befasst und hat auch hier keine Einwendungen. Der Aufsichtsrat dankt den Vorstandsmitgliedern sowie allen Mitarbeitern und Vertriebspartnern für ihren Einsatz und für die geleistete Arbeit. Vechta, 5. April 2011 Der Aufsichtsrat Dr. Joseph Schweer Vorsitzender 10

LAGEBERICHT Wirtschaftliches Umfeld Nach der Finanz- und Wirtschaftskrise haben sich die Erholungstendenzen im weltwirtschaftlichen Umfeld deutlich verstärkt. Die konjunkturelle Erholung wurde durch die eingeleiteten Unterstützungsprogramme und die Niedrigzinspolitik der Notenbanken erheblich gestützt. Deutschland konnte das Bruttoinlandsprodukt um gut 3,5 Prozent steigern (Vorjahr -5,0 Prozent) und erzielte damit ein überdurchschnittliches Wirtschaftswachstum. Hierzu trugen maßgeblich die Exporte bei. Die Entwicklung des Preisniveaus mit einer Inflationsrate um 1,7 Prozent und die erfreuliche Entwicklung auf dem deutschen Arbeitsmarkt begünstigten jedoch auch zunehmend die Binnenkonjunktur. Die Stabilität des Finanzsystems hat vor dem Hintergrund der Euro-Krise und der in vielen Ländern ausufernden Staatsschulden nicht weiter zugenommen, so dass an den Finanzmärkten nicht von einer gesicherten und nachhaltigen Erholung gesprochen werden kann. Die Aktienmärkte tendierten weiterhin uneinheitlich. Zwar erholten sich die entsprechenden Indizes im Laufe des Jahres deutlich, die Euro-Krise im Frühjahr 2010 führte aber auch zu Rückschlägen. Im letzten Quartal stieg der DAX hingegen stark an. Massiv unter Druck zeigte sich das Niveau der Renditen langfristiger Staatsanleihen, die im Jahresverlauf auf bis zu 2,1 Prozent für 10-jährige Bundesanleihen fielen. Das Zinsniveau blieb vor allem aufgrund der Zinspolitik der Notenbanken historisch niedrig. Die Versicherungsbranche konnte sich im Geschäftsjahr 2010 stabil weiterentwickeln. Die Versicherungsnachfrage blieb weitgehend unbeeinflusst von den gesamtwirtschaftlichen Entwicklungen. Die deutsche Versicherungswirtschaft erreichte insgesamt ein Beitragswachstum von 4,7 Prozent (Vorjahr 3,1 Prozent). Für das Berichtsjahr wird in der privaten Krankenversicherung (PKV) mit einer Steigerung der Beitragseinnahmen von 6,0 Prozent (Vorjahr 3,8 Prozent) gerechnet. Damit zählt die PKV nach wie vor zu den wachsenden und zukunftsfähigen Sparten der deutschen Assekuranz. Die Geschäftsentwicklung in der PKV wird insbesondere durch die politischen Rahmenbedingungen beeinflusst. Die Gesundheitsreformen der letzten Jahre führten in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) tendenziell zu fortschreitenden Leistungseinschränkungen bei gleichwohl steigenden Beitragssätzen. In den vergangenen Jahren waren auch auf Seiten der PKV Beitragsanpassungen notwendig. Ursächlich für diese Entwicklung sind insbesondere Kostensteigerungen, bedingt durch den medizinischen Fortschritt sowie die demografische Entwicklung. Die zunehmende Alterung der Gesellschaft führt zu einer vermehrten Inanspruchnahme medizinischer Leistungen und hat höhere Ausgaben im Bereich der ambulanten und stationären Versorgung sowie der Arzneimittel zur Folge. Im Gegensatz zu den fortwährenden Leistungskürzungen in der GKV bietet die PKV ihren Kunden allerdings einen unkündbaren Leistungskatalog auf hohem Niveau. Steigende Ausgaben der privaten Krankenversicherung für die fixierten Leistungen bedingen aber sukzessive Beitragsanpassungen. Insgesamt betrachtet konnte die PKV ihr stetiges Wachstum an Vollkostenversicherungen im Betrachtungsjahr weiter ausbauen. Im 1. Halbjahr 2010 verzeichnete sie einen Zugang an privat Vollversicherten von 44.500 Personen auf insgesamt 8,86 Millionen Versicherte. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum fiel der Zuwachs hingegen deutlich geringer aus (1. Halbjahr 2009: + 98.800 Vollversicherte). Der starke Nettoneuzugang im 1. Halbjahr 2009 ist jedoch auf Einmaleffekte wie z. B. die Einführung der Versicherungspflicht zum 1. Januar 2009 zurückzuführen. Allgemeiner Geschäftsverlauf Die ALTE OLDENBURGER Krankenversicherung AG hat ein gutes Geschäftsergebnis erzielt. Das Neugeschäft in der Vollkostenversicherung wurde auch 2010 durch die Zugangsbeschränkungen zur PKV, die im Rahmen der Gesundheitsreform 2007 beschlossen wurden, belastet. Die Steigerungsraten im Neugeschäft der Zusatzversicherung sind hingegen erfreulich. Die höhere Stückzahl bei den Zusatzversicherungen kann jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass das Neugeschäftspotenzial durch die Gesundheitspolitik nach wie vor negativ beeinflusst wurde. Mit Wirkung zum 1. Januar 2011 wird die Jahresarbeitsentgeltgrenze (JAEG) auf 49.500 Euro herabgesetzt und das Drei-Jahres-Moratorium 11

LAGEBERICHT durch eine lediglich einjährige Wartezeit ersetzt. Der Zugang zur PKV wird damit erleichtert, so dass zukünftig (wieder) stärker steigende Nettoneuzugänge zu erwarten sind. Die ALTE OLDENBURGER Krankenversicherung AG agiert bundesweit als Maklerversicherer. Das Tarifwerk umfasst die gängigen Tarife für die in Frage kommenden Berufsgruppen und deren Angehörige: Krankheitskostenvollversicherung Krankentagegeldversicherung selbstständige Krankenhaustagegeldversicherung sonstige selbstständige Teilversicherungen Pflegepflichtversicherung Beitragseinnahmen 2010 Krankheitskostenvollversicherung... 153.310 TEUR Krankentagegeldversicherung... 8.375 TEUR Selbstständige Krankenhaustagegeldversicherung... 726 TEUR Sonstige selbstständige Teilversicherungen... 12.190 TEUR Pflegepflichtversicherung... 9.939 TEUR Ergebnis Im Geschäftsjahr 2010 erzielte die ALTE OLDENBURGER Krankenversicherung AG ein positives Gesamtergebnis. Sie erwirtschaftete einen Überschuss vor Zuführung zur Rückstellung zur erfolgsabhängigen Beitragsrückerstattung und vor Einkommen- und Ertragsteuern in Höhe von 30,3 Millionen Euro (Vorjahr: 26,3 Millionen Euro). Die versicherungsgeschäftliche Ergebnisquote gemäß PKV-Kennzahlenkatalog lag bei 15,8 Prozent. Diese Quote ist aufgrund der moderaten Schadenentwicklung im Vergleich zum Vorjahr (12,4 Prozent) angestiegen. Hervorragende Kundenresonanzen Die Bedeutung von Bewertungen und Beurteilungen unabhängiger Rating-Gesellschaften nimmt fortwährend zu. Dem Verbraucher dienen Vergleiche verschiedener Anbieter als Unterstützung bei der Wahl des richtigen Versicherers. Mit überzeugenden Ergebnissen bei seriösen Marktvergleichen konnte die ALTE OLDENBURGER Krankenversicherung AG auch im Jahr 2010 überzeugen. 12

LAGEBERICHT Assekurata Die bestmöglichen Beurteilung A++ = Exzellent erhielt die ALTE OLDENBURGER Krankenversicherung AG von der unabhängigen Rating-Agentur Assekurata. Damit ist die ALTE OLDENBURGER Krankenversicherung AG zurzeit das einzige Krankenversicherungsunternehmen, welches diese Beurteilung bereits zum 10. Mal in Folge erlangen konnte. Das Urteil erstellt eine Gruppe von Analysten, die das zu bewertende Unternehmen im Vorfeld in den Bereichen Beitragsstabilität, Kundenorientierung, Sicherheit, Erfolg und Wachstum/Attraktivität am Markt untersucht und durchleuchtet. Somit setzt sich das Gesamturteil aus fünf Teilqualitäten zusammen, in denen die ALTE OLDENBURGER Krankenversicherung AG viermal mit der Bestnote exzellent überzeugen konnte. Map-Report 2010 Auch in diesem Jahr erhielt die ALTE OLDENBURGER Krankenversicherung AG im aktuellen PKV- Rating des Finanz- und Wirtschaftsdienstes Map-report mit 67,1 Punkten die Auszeichnung mm (sehr gut). Diese Bewertung führt zu einer Platzierung unter den Top 6 der teilnehmenden Krankenversicherer. Das Rating setzt sich aus einer Vielzahl einzelner Bewertungen aus den Bereichen Bilanzkennzahlen, Service und Beitragsstabilität zusammen. CHARTA-Qualitätsbarometer für die private Krankenversicherung Zum 11. Mal in Folge hat die ALTE OLDENBURGER Krankenversicherung AG im Qualitätsbarometer für die private Krankenversicherung der CHARTA Börse für Versicherungen eine herausragende Platzierung in der Spitzengruppe erreicht. Ziel des CHARTA-Qualitätsbarometers ist die Feststellung der Beurteilung der Versicherungen aus Maklersicht. Die Auszeichnung setzt sich aus neun verschiedenen Einzelwertungen zusammen und gilt als wichtiger Maßstab für die Wertschätzung eines Versicherungsunternehmens durch die Maklerschaft. Morgen & Morgen KV-Bilanztest Die ALTE OLDENBURGER Krankenversicherung AG erreichte im Morgen & Morgen Bilanztest zum wiederholten Mal die Kategorie 1: ausgezeichnet. Um in diesem Leistungsvergleich ein solches Ergebnis erzielen zu können, muss das untersuchte Unternehmen über einer festgelegten Benchmark in allen fünf bewerteten Bilanzkategorien liegen. Aufgrund ihrer herausragenden Bilanzkennzahlen erfüllt die ALTE OLDENBURGER Krankenversicherung AG die Anforderungen in allen Bereichen uneingeschränkt und zählt somit zur Spitzengruppe des Ratings. Die ALTE OLDENBURGER Krankenversicherung AG gehört damit zu einem der besten Versicherungsunternehmen in der PKV-Branche. Der Geschäftsverlauf im Einzelnen Neugeschäftsentwicklung Die Jahre 2008 und 2009 waren geprägt durch Unsicherheiten der Finanz- und Wirtschaftskrise sowie durch anstehende gesundheitspolitische Neuausrichtungen. In 2010 haben sich die Konjunkturprognosen deutlich erhöht und auch die gesundheitspolitischen Rahmenbedingungen gefestigt. Die ALTE OLDENBURGER Krankenversicherung AG konnte im Geschäftsjahr 2010 eine Neugeschäftsproduktion in Höhe von 665,2 Tausend Euro erzielen und liegt mit diesem Wert leicht über den gesetzten Planungsannahmen. Zum Jahresende konnten eine Vielzahl neuer Kunden gewonnen werden. Hauptgrund für eine gute Entwicklung zum Jahresende war die Abschaffung der Drei-Jahres-Wechselfrist für Angestellte und die Herabsetzung der Jahresarbeitsentgeltgrenze zum 1. Januar 2011. 13

LAGEBERICHT Insgesamt haben sich 10.556 neue versicherte Personen bis zum Jahresende für eine Krankenversicherung bei der ALTE OLDENBURGER Krankenversicherung AG entschieden und dem Krankenversicherer damit ihr Vertrauen geschenkt davon 2.035 Personen für eine Vollversicherung. Für eine Zusatzversicherung bei der ALTE OLDENBURGER Krankenversicherung AG haben sich 8.521 neue versicherte Personen entschieden. Beitrags- und Bestandsentwicklung Die gebuchten Bruttobeiträge stiegen im Geschäftsjahr 2010 auf 184,5 Millionen Euro (Vorjahr: 169,9 Millionen Euro). Davon erreichten die Beiträge für die Vollversicherung 153,3 Millionen Euro, dies entspricht einem Anteil von 83,1 Prozent an den Gesamtbeiträgen. Im Bereich der Zusatzversicherungen beliefen sich die gebuchten Bruttobeiträge auf 21,3 Millionen Euro. Die Monatssollbeiträge (Januar Dezember 2010) konnten um 6,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 15,5 Millionen Euro gesteigert werden. Insgesamt konnte der Versichertenbestand weiter ausgebaut werden. Zum Bilanzstichtag haben 149.049 versicherte Personen der ALTE OLDENBURGER Krankenversicherung AG ihr Vertrauen geschenkt. Damit erreicht der Krankenversicherer eine Steigerung des Versicherungsbestandes von 2,6 Prozent, wobei die Anzahl der vollversicherten Personen um 1,7 Prozent auf 43.113 zugenommen hat. Die Anzahl der zusatzversicherten Personen wuchs auf 105.936. Dies entspricht einem Plus von 3,0 Prozent. Das Unternehmen versichert zusammen mit den bei der ALTE OLDENBURGER Krankenversicherung AG pflegepflichtversicherten Personen über die Gemeinschaft privater Versicherungsunternehmen zur Durchführung der Pflegeversicherung (GPV) als Mitversicherer zum Ende des Geschäftsjahres 46.839 Personen in der privaten Pflegeversicherung. Der fortwährende Zugang neuer versicherter Personen, eine im Marktvergleich hohe Beitragsstabilität sowie eine niedrige Stornoquote sind maßgebliche Faktoren dieser positiven Entwicklung. Gebuchte Bruttobeiträge 2010 TEUR 190.000 185.000 2008 2009 2010 184.539 TEUR 180.000 175.000 170.000 169.886 TEUR 165.000 160.000 159.739 TEUR 155.000 150.000 14

LAGEBERICHT Beitragsanpassung und -rückerstattung Im Jahr 2010 halten die Kostensteigerungen im Gesundheitswesen weiterhin an auch die ALTE OLDENBURGER Krankenversicherung AG konnte sich diesem branchenweiten Trend nicht entziehen, sodass zum 1. Januar 2010 Beitragsanpassungen notwendig wurden. Betroffen waren im Wesentlichen die ambulanten Tarife A 80/100 und A 90/100 für die männlichen und weiblichen Versicherten und der stationäre Tarif K 20 für Männer. Laut langfristiger Geschäftspolitik wurden zur Beitragsstabilisierung die im Geschäftsjahr notwendig gewordenen Beitragsanpassungen durch Einmalbeiträge aus der Rückstellung für Beitragsrückerstattung teils vollständig finanziert oder deutlich abgemildert. Dazu wurden für unsere Kunden der Rückstellung für Beitragsrückerstattung Einmalbeiträge in Höhe von 17,1 Millionen Euro (Vorjahr 15,2 Millionen Euro) entnommen und der Alterungsrückstellung zugeführt. Die Beitragsrückerstattung, die an leistungsfrei gebliebene Versicherte ausgezahlt wurde, beläuft sich auf 5,5 Millionen Euro. Mit der erfolgsabhängigen Beitragsrückerstattung möchte das Unternehmen seine Kunden an den erwirtschafteten Überschüssen beteiligen. Eigenverantwortlichkeit und gesundheitsbewusstes Verhalten werden belohnt. Im Rahmen der Beitragsanpassungen zum 1. Januar 2011 erfolgten Änderungen in den stationären Tarifen K 20 und K 30 und im ambulanten Tarif A 112 für Männer sowie in den ambulanten Tarifen mit prozentualen Selbstbehalten und in einem ambulanten Tarif mit festem Selbstbehalt für Frauen. Darüber hinaus hat der Anstieg des durchschnittlichen Krankenstandes in Deutschland eine Beitragserhöhung in den Tagegeldtarifen TA für die weiblichen und männlichen Versicherten zur Folge. Auch diese Beitragsanpassungen wurden durch Einmalbeiträge für erfolgsabhängige Beitragsrückerstattung abgemildert. Hauptursache für die Anpassungen sind die stark gestiegenen Kosten der medizinischen Versorgung, welche stärker steigen als die allgemeine Preisentwicklung sowie der Anstieg des durchschnittlichen Krankenbestandes. Neben diesen allgemeinen Kostensteigerungen berücksichtigt das Kalkulationsprinzip der privaten Krankenversicherung die demografische Entwicklung, indem der gestiegenen Lebenserwartung durch Berücksichtigung der aktuellen Sterbetafel Rechnung getragen wird. Eingeführte Gesetzesänderungen der Gesundheitsreform 2007 wirken sich zusätzlich maßgeblich auf die Beitragsentwicklung aus. Die Einführung des brancheneinheitlichen Basistarifs, die Nachwirkungen der von 2007 bis Ende 2010 geltenden dreijährigen Wechselfrist von der gesetzlichen zur privaten Krankenversicherung, die Portabilität der Alterungsrückstellungen sowie die Einschränkung der Kündigungsrechte des Versicherers insbesondere bei Beitragsverzug führen zu erhöhten Kosten, die vom gesamten Versichertenbestand zu tragen sind. Leistungen Die Krankheitskosten steigen seit längerem kontinuierlich und deutlich schneller als die allgemeinen Lebenshaltungskosten. Das Frühwarnsystem des PKV-Verbandes sieht die Ausgabensteigerungen nicht mehr in speziellen Behandlungsbereichen, sondern branchenweit in allen Segmenten der privaten Krankenversicherung. Obwohl sich auch die ALTE OLDENBURGER Krankenversicherung AG diesem Markttrend nicht entziehen konnte, kann man im Bereich der Leistungsausgaben von einer moderaten Entwicklung sprechen. Die Leistungsausgaben liegen (einschließlich GPV-Anteil) bei 87,4 Millionen Euro (+ 2,8 Prozent gegenüber 2009). Im Jahr 2009 wurde ein Zuwachs von 9,7 Prozent verzeichnet. Um den branchenweit steigenden Leistungsausgaben entgegenzuwirken, wurde Anfang 2011 das Gesetz zur Neuordnung des Arzneimittelmarktes eingeführt. Demnach gelten ab 2011 die gesetzlich eingeführten Arzneimittelrabatte auch für Privatversicherte. 15

LAGEBERICHT Mit 41,8 Millionen Euro hat der ambulante Bereich einen Anteil von 47,9 Prozent an den gesamten Leistungsausgaben, 23,8 Prozent entfielen auf den stationären Bereich, Zahnbehandlung und Zahnersatz haben einen Anteil von 19,9 Prozent, gefolgt vom Krankentagegeld mit 5,8 Prozent, der Pflegeversicherung (inkl. GPV- Anteil) mit 2,1 Prozent und dem Krankenhaustagegeld mit 0,5 Prozent. Die nach PKV-Kennzahlenkatalog ermittelte Schadenquote beträgt 77,5 Prozent (Vorjahr 80,3 Prozent). Bestandteile sind Erstattungsleistungen, Zuführung zur Alterungs- und Schadenrückstellung. Damit bleibt die Quote der ALTE OLDENBURGER Krankenversicherung AG weiterhin unter der Schadenquote des Marktes (2009: 80,7 Prozent). Versicherungstechnische Rückstellungen Am Ende des Berichtsjahres beträgt die Rückstellung für erfolgsabhängige Beitragsrückerstattung 59,4 Millionen Euro. Ihr wurden im Laufe des Geschäftsjahres 26,3 Millionen Euro zugeführt, damit ist die RfB-Quote zum Bilanzstichtag auf 33,9 Prozent (Vorjahr 35,3 Prozent) gesunken. Die Quote gibt bezogen auf die Beitragseinnahmen an, in welchem Umfang zusätzliche Mittel für Beitragsentlastungsmaßnahmen oder für Barausschüttungen zur Verfügung stehen. Laut 12 Abs. 3 Versicherungsaufsichtsgesetz (VAG) ist die Rückstellung für erfolgsunabhängige Beitragsrückerstattung aus überrechnungsmäßigen Zinsen unabhängig vom Unternehmenserfolg zu bilden und innerhalb von drei Jahren beitragsmildernd für Versicherte zu verwenden. Des Weiteren stehen finanzielle Mittel für die Pflegepflichtversicherung zur Verfügung. Der Rückstellung für erfolgsunabhängige Beitragsrückerstattung wurden im abgelaufenen Geschäftsjahr für die Pflegepflichtversicherung 1,2 Millionen Euro zugeführt. Kosten Die Abschluss- und Verwaltungskosten bilden zusammen die Kosten für den Versicherungsbetrieb. Im Berichtsjahr wurden für den Versicherungsbetrieb 12,4 Millionen Euro (Vorjahr 12,5 Millionen Euro) aufgewendet. Da sich die Abschlusskosten im Jahr 2010 auf 9,3 Millionen Euro (Vorjahr 9,8 Millionen Euro) reduziert haben, ergibt sich eine Abschlusskostenquote gemäß PKV-Kennzahlenkatalog von 5,1 Prozent (Vorjahr 5,8 Prozent). Die Verwaltungskostenquote bleibt im Berichtsjahr mit 1,7 Prozent gering. Damit gehört die ALTE OLDENBURGER Krankenversicherung AG weiterhin zu der Spitzengruppe der am günstigsten wirtschaftenden privaten Krankenversicherer in Deutschland. Kapitalanlagen Die Situation der Finanzmärkte war einerseits durch die deutliche und überraschend gute wirtschaftliche Erholung geprägt; andererseits war die Schuldenkrise und das Zinsniveau risikofreier Anlagen auf den Rentenmärkten beherrschendes Thema. Nach einem deutlichen Renditerückgang bis zur Jahresmitte 2010 mit einem Tiefststand am 31. August von 2,1 Prozent für 10-jährige Bundesanleihen erfolgte im vierten Quartal eine Umkehr im langfristigen Zinstrend. Dieser notierte zum Jahresende bei 3,0 Prozent und damit nur noch 42 Basispunkte unter ihrem Vorjahresschluss. Ein Abgleiten in die Deflation mit allen konjunkturellen Auswirkungen wird zurzeit als unwahrscheinlich angesehen. 16

LAGEBERICHT Marktverwerfungen waren aus der Staatsschuldenkrise spürbar. Durch die großen Konjunkturpakete und Rettungsmaßnahmen für Banken in den vergangenen Jahren sind die Schulden der entwickelten Staaten deutlich angestiegen. Der Aufbau des Rettungsschirms für Griechenland und Irland hat die Auswirkungen deutlich aufgezeigt. Der Anstieg der Risikoaufschläge für Staatspapiere Portugal, Spanien und Italien macht möglicherweise weitere Unterstützungsmaßnahmen innerhalb der Euro- Zone notwendig. Der Aktienmarkt nahm die positiven konjunkturellen Signale auf und schloss zum Jahresende mit nahe 7.000 Punkten (Vorjahr 5.957 Punkte). Der Eurostoxx50 hingegen schloss durch die höhere Gewichtung der Bankaktien negativ. Der Kapitalanlagebestand erhöhte sich im Geschäftsjahr von 770,4 Millionen Euro auf 872,1 Millionen Euro auf Buchwertbasis. Eine Übersicht über die Entwicklung und Zusammensetzung des Kapitalanlagebestandes geben die Seiten 38 und 39 des Geschäftsberichtes. Die Nettokapitalerträge erreichen mit 38,6 Millionen Euro das Niveau des Vorjahres. Als Folge großer Haushaltsdefizite weiteten sich die Credit Spreads von Anleihen Portugals, Italiens, Irlands, Spaniens und insbesondere Griechenlands seit Jahresbeginn stark aus. Investments in solche Titel erfolgten bei der ALTE OLDENBURGER Krankenversicherung AG nicht. Das Wahlrecht zur Bildung stiller Lasten für zu Anschaffungskosten bilanzierte Wertpapiere wurde auch 2010 nicht ausgeübt. Über alle Kapitalanlagen weist die ALTE OLDENBURGER Krankenversicherung AG eine stille Reserve von 27,6 Millionen Euro aus. Die Nettoverzinsung lag im Berichtszeitraum bei 4,7 Prozent (Vorjahr 5,5 Prozent). Sie bildet die Grundlage für die Ermittlung des Überzinsbetrages gemäß 12a des Versicherungsaufsichtsgesetzes (VAG). Im Rahmen der Überzinsverwendungsvorschriften wurden 2010 gemäß 12a Abs. 2 und 3 Mittel in Höhe von 5,3 Millionen Euro aufgewendet. Zusammensetzung der Kapitalanlagen Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten, einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken... 21.370 TEUR Kapitalanlagen in verbundenen Unternehmen und Beteiligungen... 13.233 TEUR Aktien, Investmentanteile, andere nicht festverzinsliche Wertpapiere... 186.824 TEUR Inhaberschuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere... 9.656 TEUR Namensschuldverschreibungen... 297.285 TEUR Schuldscheinforderungen und Darlehen...311.218 TEUR übrige Ausleihen... 12.253 TEUR Einlagen bei Kreditinstituten... 19.438 TEUR andere Kapitalanlagen... 812 TEUR 17

LAGEBERICHT Mitarbeiter Bis Ende des Berichtsjahres stieg die Anzahl der Mitarbeiter im Innendienst auf 183 Personen (Vorjahr 168 Personen), was einer Mitarbeiterkapazität unter Berücksichtigung der Teilzeitkräfte von 157,6 entspricht. Für die ALTE OLDENBURGER Krankenversicherung AG hat die Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiter einen hohen Stellenwert. Dementsprechend befanden sich im Berichtszeitraum 22 Mitarbeiter in der Ausbildung. Dabei haben 5 Personen im Jahr 2010 eine Ausbildung zur Kauffrau/ Kaufmann für Versicherungen und Finanzen und 2 Mitarbeiter eine Ausbildung zum Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung abgeschlossen. Zusätzlich befinden sich 9 Personen in einem berufsbegleitenden Studium. Mitarbeiter, die sich für eine berufsbegleitende Fortbildung entschieden haben, werden zusätzlich von der ALTE OLDENBURGER Krankenversicherung AG unterstützt. Im Jahr 2010 befanden sich 2 Mitarbeiter in einer Weiterbildung zur Erlangung einer IT-Zertifizierung im Bereich Microsoft und zum Web- und Medieninformatiker, 3 Mitarbeiter in einer Weiterbildung im Bereich Mathematik zum Aktuar (DAV) und 2 Personen haben eine Weiterbildung zum Versicherungsfachwirt erfolgreich abgeschlossen. Dank des Vorstands Der Vorstand bedankt sich ausdrücklich bei allen Kunden der ALTE OLDENBURGER Krankenversicherung AG für das entgegengebrachte Vertrauen. Einen besonderen Dank spricht der Vorstand den unabhängigen Vertriebspartnern für ihren Beitrag zum Unternehmenserfolg 2010 aus. Besonders hervorzuheben sind die erfolgreichen Vertriebspartnerschaften mit der deutschen Niederlassung der Swiss life, mit der CHARTA, der germanbroker.net, der AOK Niedersachsen sowie der Landessparkasse zu Oldenburg. Das Neugeschäft an Zusatzversicherung wurde maßgeblich von der AOK Niedersachsen beeinflusst, da diese ihren Versicherten ergänzenden Versicherungsschutz durch die ALTE OLDENBURGER Krankenversicherung AG anbietet. Der Vertrieb von Vollkostenversicherungen der ALTE OLDENBURGER Krankenversicherung AG wurde von der Landessparkasse zu Oldenburg tatkräftig unterstützt. Der Vorstand dankt außerdem allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Innen- und Außendienstes für ihre Motivation und Leistungsbereitschaft. Ihr Engagement und ihr persönlicher Einsatz haben zum Geschäftserfolg der ALTE OLDENBURGER Krankenversicherung AG beigetragen. Risiken der zukünftigen Entwicklung Risikoorganisation Das Risikomanagementsystem der ALTE OLDENBURGER Krankenversicherung AG ist seit mehreren Jahren etabliert und orientiert sich am Risikomanagement der Landschaftlichen Brandkasse Hannover. Der Aufbau ist in gleicher Weise auch für die Schwestergesellschaft Provinzial Krankenversicherung Hannover AG erfolgt. Im Rahmen des Risikomanagements nimmt das Risikokomitee eine zentrale Rolle ein. Alle Risiken der Gesellschaften werden in dem Gremium besprochen und beraten. Die unabhängige Risikocontrollingfunktion wird von der Konzernobergesellschaft wahrgenommen. Sie überwacht laufend die Risiken, ist verantwortlich für die Risikoberichterstattung und begleitet die operativen Bereiche der Gesellschaft bei der Steuerung ihrer Risiken. Von der Internen Revision wird das Risikomanagementsystem in regelmäßigen Abständen einer Prüfung unterzogen. Das Gesamtrisiko untergliedert sich gemäß den aufsichtsrechtlichen Mindestanforderungen an das Risikomanagement (MaRisk VA) in folgende Kategorien: Versicherungstechnisches Risiko Marktrisiko Kreditrisiko Liquiditätsrisiko Operationelles Risiko Strategisches Risiko Reputationsrisiko 18

LAGEBERICHT Versicherungstechnisches Risiko In der privaten Krankenversicherung beschreibt das Prämien-/Versicherungsrisiko die Gefahr, dass eine im Voraus festgelegte Versicherungsprämie nicht ausreichend ist, um über die gesamte Versicherungsdauer die zugesagte Leistung zu finanzieren. Die für die rechnungsmäßigen Versicherungsleistungen zugrunde gelegten tariflichen Kopfschäden werden jährlich überprüft, bei Änderungsbedarf können die Prämien angepasst werden. Zudem werden die in den technischen Berechnungsgrundlagen dokumentierten Kalkulationsverfahren einem unabhängigen Treuhänder und der Aufsichtsbehörde vorgelegt. Zur weiteren Risikominimierung hat die ALTE OLDENBURGER Krankenversicherung AG eine Rückversicherung abgeschlossen. Das beinhaltete Reserverisiko meint die Angemessenheit der versicherungstechnischen Rückstellungen. Bei der ALTE OLDENBURGER Krankenversicherung AG erfolgt die Berechnung entsprechend der gesetzlichen Vorschriften unter Berücksichtigung der marktüblichen Sicherheitszuschläge. Das Zinsgarantierisiko umfasst das Risiko, dass der in der Prämie einkalkulierte Rechnungszins nicht erwirtschaftet wird. Der gegenwärtig branchenweit angesetzte Rechnungszins liegt bei 3,5 Prozent. Das Ergebnis zur Überprüfung des Rechnungszinses wird dem PKV-Verband, der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht und dem mathematischen Treuhänder vorgelegt. Zu den versicherungstechnischen Risiken gehören auch die Risiken aus der Zeichnungspolitik. Die Grundlage für eine vorsichtige Zeichnungspolitik liefert eine fundierte medizinische Gesundheitsprüfung. Hierdurch wird der Versichertenbestand vor hohen Leistungsausgaben geschützt und die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens bleibt langfristig gewährleistet. Marktrisiko Das Marktrisiko bezeichnet das Risiko, das sich direkt oder indirekt aus Schwankungen in der Höhe bzw. in der Volatilität der Marktpreise für die Vermögenswerte, Verbindlichkeiten und Finanzinstrumente ergibt. Das Marktrisiko umfasst im Wesentlichen: Risiko aus Aktien Zinsrisiko Credit-Spread-Risiko Immobilienrisiko Währungsrisiko Ausfallrisiko Beteiligungsrisiko Konzentrationsrisiko Das Kredit- bzw. Ausfallrisiko aus der Kapitalanlage wird ebenfalls im Rahmen des Marktrisikos bewertet. Bonitätsrisiken der Kontrahenten werden im indirekten Kapitalanlagebestand über Anlagerichtlinien gesteuert. Im Direktbestand wird dem Bonitätsrisiko durch sorgfältige Auswahl und Streuung der Emittenten und eine monatliche, kontinuierliche Ratingüberprüfung begegnet. Als Folge großer Haushaltsdefizite weiteten sich die Credit Spreads von Anleihen Portugals, Italiens, Irlands, Spaniens und insbesondere Griechenlands seit Jahresbeginn stark aus. Investments in solche Titel erfolgen im Rahmen einer vorsichtigen Beimischung und liegen deutlich unterhalb der Gewichtung gängiger Marktindizes. Insgesamt hatte die ALTE OLDENBURGER Krankenversicherung AG am Bilanzstichtag (Anmerkung: 31.12.2010) keine Kapitalanlagen in Staatsanleihen der o.g. EU-Länder. Wir schätzen den politischen Willen in Europa derzeit so ein, dass alles getan wird, um einen Staatsbankrott zu verhindern. 19

LAGEBERICHT Die Kapitalanlagen der ALTE OLDENBURGER Krankenversicherung AG werden unter strikter Beachtung der gesetzlichen, aufsichtsrechtlichen und innerbetrieblichen Bestimmungen in einem strukturierten Anlageprozess getätigt. Das Portfolio der ALTE OLDENBURGER Krankenversicherung AG vereint die positiven Effekte breiter Diversifikation und hoher Granularität. Der Investmentprozess der ALTE OLDENBURGER Krankenversicherung AG wird als Regelkreis definiert und gliedert sich in folgende Phasen: Definition der Kapitalanlageziele unter Berücksichtigung des betriebenen Versicherungsgeschäfts Definition des Anlagespektrums unter Berücksichtigung der internen und aufsichtsrechtlichen Restriktionen Generierung von Kapitalmarkteinschätzungen für die Anlagesegmente Formulierung der Kapitalanlagestrategie Umsetzung der erforderlichen Markttransaktionen Messung, Kontrolle und Analyse von Kapitalanlageergebnis und -risiko Berichterstattung Die strategische Gewichtung der Kapitalanlagen wird durch den Vorstand der ALTE OLDENBURGER Krankenversicherung AG beschlossen. Die letztendliche Durchführung bzw. taktische Gewichtung der Kapitalanlagen obliegt einem externen Dienstleister. Es bestehen umfangreiche Kapitalanlagerichtlinien, nach denen der Dienstleister die entsprechenden Kapitalanlagen tätigt. Mit Hilfe einer externen Revision wird jährlich der gesamte Anlageprozess inkl. der Verfahren zur Risikosteuerung geprüft. Risikotragfähigkeit und Szenario-Analysen Eine ausreichende Risikotragfähigkeit beschreibt die Fähigkeit des Unternehmens, mögliche Verluste aus identifizierten Risiken auffangen zu können. Die Risikotragfähigkeit des Unternehmens ist die Summe der Eigenmittelpositionen, die zum möglichen Verlustausgleich genutzt werden können. Der Vorstand legt regelmäßig den Umfang der Risikotragfähigkeit fest. Zur Bemessung greift er auf die Sicherheitspositionen der HGB-Bilanz sowie auf Stille Reserven der Aktivseite zurück. Gegebenenfalls könnten weitere Stille Reserveposten der Passivseite, wie z. B. künftige Risiko- und Kostengewinne für die Risikotragfähigkeit ganz oder auch nur zu einem bestimmten Anteil herangezogen werden. In der konservativen bilanziellen Sichtweise wird darauf gegenwärtig verzichtet. Bei der ALTE OLDENBURGER Krankenversicherung AG kommen zur Abschätzung der Risikotragfähigkeit Szenario-Analysen zum Einsatz, die die Auswirkungen einer Verlagerung der Zinsstrukturkurve um -50, 50, 100 und 150 Basispunkte auf die Marktwerte errechnen. Außerdem wird das Kredit- oder Ausfallrisiko gemessen, wobei die zulässigen Exposures nach Ratingklassen und Vorgaben einer minimalen Rating-Kategorie klar definiert sind. Als zusätzliches Risiko wird das Emittentenrisiko strikt limitiert. Im Bereich der Aktienanlage simuliert die Szenario-Analyse Marktwertveränderungen von -5 Prozent, -10 Prozent, -15 Prozent und -20 Prozent. Das aufgrund der Kapitalanlagestrategie definierte Zielportfolio wird unter Berücksichtigung neuer Kapitalmarkterwartungen regelmäßig pro Quartal auf ihren Anpassungsbedarf hin überprüft. Die ALTE OLDENBURGER Krankenversicherung AG sichert sich daher, neben den beschriebenen Risikosystemen, zusätzlich über langfristige, stochastische Simulationen im Rahmen des Asset- Liability-Managements ab, sodass die gewählte Kapitalanlagestrategie die Erfordernisse der zinspflichtigen Passiva erfüllen kann. Auf Basis dieser Untersuchungen erfolgt auch die langfristige Liquiditätssteuerung. 20

LAGEBERICHT Auf Anforderung der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht war von allen Versicherungsgesellschaften zum 31. Dezember 2010 ein Stresstest durchzuführen, der vier negative Kapitalmarktszenarien simuliert. Die Ergebnisse zeigen, dass die ALTE OLDENBURGER Krankenversicherung AG alle vier Szenarien verkraftet, ohne dass die Risikotragfähigkeit des Unternehmens gefährdet wäre. Kreditrisiko Abgesehen vom geringen Forderungsausfall gegenüber den Versicherungsvermittlern ist das mögliche Risiko eines Forderungsausfalls gegenüber Versicherungsnehmern für die ALTE OLDENBURGER Krankenversicherung AG wie für alle PKV-Unternehmen durch das GKV-Wettbewerbsstärkungsgesetz (GKV-WSG) gestiegen. Risiken bestehen bei Versicherungen, die von zuvor nicht krankenversicherten Personen abgeschlossen wurden bzw. werden und die dem PKV-Bereich zuzuordnen sind. Für diesen Personenkreis besteht eine Versicherungspflicht ab dem 1. Januar 2009. Um der Pflicht zur Versicherung zu genügen, muss der Versicherungsschutz Kostenerstattung für ambulante und stationäre Heilbehandlung vorsehen. Der Versicherer darf diese Versicherung nicht kündigen. Ist der Versicherungsnehmer mit einem Beitrag für zwei Monate im Rückstand, ruhen die Leistungen des Versicherers. Während der Ruhenszeit haftet der Versicherer ausschließlich für Aufwendungen, die zur Behandlung akuter Erkrankungen und Schmerzzustände sowie bei Schwangerschaft und Mutterschaft erforderlich sind. Dem Risiko begegnet die ALTE OLDENBURGER Krankenversicherung AG gegenüber den Versicherungsnehmern mittels eines EDV-gestützten Inkasso- und Mahnwesens sowie individuellen Kundenansprachen, um Lösungsmöglichkeiten anzubieten. Sonstige Risiken Das Unternehmen muss jederzeit den finanziellen Verpflichtungen bei Fälligkeit nachkommen können. Für langfristige Verpflichtungen wird dies durch eine rollierende Liquiditätsplanung unter Berücksichtigung der notwendigen Fristigkeiten sichergestellt. Das Liquiditätsrisiko wird anhand der Marktgängigkeit der entsprechenden Kapitalanlagen qualitativ abgeschätzt und ist für die ALTE OLDENBURGER Krankenversicherung AG aufgrund der beschriebenen Maßnahmen gering. Das operationelle Risiko betrifft Risiken, die durch menschliches oder technisches Versagen bzw. durch externe Einflussfaktoren entstehen oder die aus vertraglichen Vereinbarungen oder rechtlichen Rahmenbedingungen resultieren. Risikoaspekten im organisatorischen und funktionalen Verwaltungsbereich wird durch das Interne Kontrollsystem begegnet, welches das Fehlerrisiko in den Geschäftsprozessen und das Risiko unternehmensschädigender Handlungen reduziert. Alle Zahlungsströme unterliegen strengen Regelungen hinsichtlich der Vollmachten und Kontrollverfahren. Entsprechende Funktionstrennungen in den Arbeitsabläufen, das Vier-Augen-Prinzip sowie Stichprobenverfahren nach dem Zufallsprinzip minimieren das Risiko unternehmensschädigender Handlungen bei der Erledigung von Geschäftsvorfällen. Die Angemessenheit, Wirksamkeit und Funktionsfähigkeit des Internen Kontrollsystems wird durch die interne Revision der VGH im Rahmen ihrer Prüfungstätigkeit laufend überwacht. 21

LAGEBERICHT Das Management operationeller Risiken dient dem Ziel, die Risikoexponierung unter Berücksichtigung von Kosten-Nutzen-Überlegungen auf ein akzeptables Maß zu reduzieren und die operativen Prozesse zu optimieren. Diesen Risiken wird mit einer Ausrichtung der Organisation an einer prozessorientierten Bearbeitung, mit der Festlegung interner Richtlinien und deren regelmäßige Überwachung (Compliance) sowie mit einem qualifizierten Personalmanagement (Auswahl, Qualifikation und Fortbildung) begegnet. Technische Risiken können insbesondere durch eine unzureichende Systemverfügbarkeit sowie den Ausfall technischer Einrichtungen entstehen. Eine umfassende Sicherheitsstrategie bei den Dienstleistern für die EDV-Anwendungen, z. B. der ivv-informationsverarbeitung für Versicherungen GmbH, gewährleistet die Sicherheit und Funktionsfähigkeit der eingesetzten EDV-Systeme. Eine systematische Revision sowie interne Kontrollen tragen darüber hinaus zur Sicherheit und Verfügbarkeit der IT-Anlagen, Daten und Programme bei. Rechtliche Risiken können aus veränderten rechtlichen Rahmenbedingungen resultieren, die durch Gesetzesänderungen oder gerichtliche Entscheidungen bedingt sind. Diese schließen zivil- und handelsrechtliche sowie bilanz- und steuerrechtliche Risiken ein. Diesen Risiken wird durch das rechtzeitige Ergreifen entsprechender Maßnahmen, wie der Überprüfung und Anpassung von Verträgen, begegnet. Darüber hinaus werden Änderungen im rechtlichen Umfeld beobachtet, die das Unternehmen beeinflussen könnten. Es werden alle erforderlichen und geeigneten Vorkehrungen zur Beherrschung der sich ergebenden Risiken getroffen. Unter rechtlichen Risiken sind ebenso sozialpolitische Änderungsrisiken zu subsumieren. Ein wesentliches Risiko für die ALTE OLDENBURGER Krankenversicherung AG wie für alle privaten Krankenversicherer besteht im Eingriff des Gesetzgebers in die Finanzierungsformen des Gesundheitswesens. Beispielsweise das GKV-Wettbewerbsstärkungsgesetz (GKV-WSG) vom 1. Januar 2009 beeinflusst die derzeitige und zukünftige Bestands- und Beitragsentwicklung. Nunmehr besteht eine Versicherungspflicht für alle Personen in der gesetzlichen Krankenkasse oder in der privaten Krankenversicherung. Somit ist eine Kündigung des Krankenversicherungsvertrages, der die Pflicht zur Versicherung erfüllt, durch den Versicherer ausgeschlossen. Nach Durchführung eines entsprechenden Mahnverfahrens kann bei Verträgen, die der Pflicht zur Versicherung dienen und bei denen die Beiträge nicht gezahlt wurden, das Ruhen der Leistungen erfolgen. Bei der ALTE OLDENBURGER Krankenversicherung AG befinden sich zum Jahresende 167 Verträge im Zustand ruhender Leistungen. Um Chancen und Risiken frühzeitig zu erkennen, stehen auch weiterhin die Bemühungen der Bundesregierung zur Umsetzung der gesundheitspolitischen Vereinbarungen des Koalitionsvertrages unter Beobachtung. Im Gespräch sind insbesondere: der Einstieg in eine ergänzende kapitalgedeckte Pflegeversicherung, die Novellierung der Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ) und Zahnärzte (GOZ) Strategische Risiken sind untrennbar mit jeder Geschäftstätigkeit verbunden. Es wird sichergestellt, dass bei strategischen Geschäftsentscheidungen neben den Chancen auch die Risiken angemessen berücksichtigt werden. Diesen Risiken wird durch intensive Beratung im Vorstand und Risikokomitee, frühzeitige Einbindung der Gremien, sowie der bedarfsgerechten Beauftragung externer Gutachter begegnet. Reputationsrisiken können das Unternehmen nachhaltig schädigen. Diesen Risiken wird durch strukturierte Prozesse zur Informationsaufbereitung sowie situationsgerechte Kommunikation gegenüber Dritten (z.b. Versicherten, Presse) begegnet. Unter Berücksichtigung dieser Maßnahmen wird das Reputationsrisiko für die ALTE OLDENBURGER Krankenversicherung AG als derzeit beherrschbar eingeschätzt. 22

LAGEBERICHT Zusammenfassende Darstellung der Risikolage Mit Hilfe des Risikomanagementsystems der ALTE OLDENBURGER Krankenversicherung AG sind Risiken, die sich wesentlich oder bestandsgefährdend auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage auswirken können, frühzeitig erkennbar. Durch das systematische Erfassen von Veränderungen der Risikopositionen gewährleistet das Risikofrüherkennungssystem, dass den einzelnen Risiken durch geeignete Maßnahmen rechtzeitig begegnet werden kann. Im Ergebnis ist festzustellen, dass mit Ausnahme der gesundheitspolitischen Rahmenbedingungen kein Einzelrisiko aus den Risikokategorien als wesentlich einzustufen ist. Des Weiteren sind gegenwärtig keine Risiken erkennbar, die die Vermögens-, Finanz- oder Ertragslage der ALTE OLDENBURGER Krankenversicherung AG nachhaltig oder wesentlich beeinträchtigen. Strategie Die Strategie der ALTE OLDENBURGER Krankenversicherung AG wird von wesentlichen externen Rahmenbedingungen wie dem demografischen Wandel, verändertem Kundenverhalten und politisch rechtlichen Vorgaben beeinflusst. Vor allem die gesundheitspolitischen Rahmenbedingungen sind für die private Krankenversicherung von besonderer Bedeutung. Um die gesteckten Ziele zu erreichen, verfolgt die ALTE OLDENBURGER Krankenversicherung AG weiterhin eine Vertriebsstrategie, die auf dem bundesweiten Vertrieb über qualifizierte Versicherungsmakler und unabhängige Vermittler basiert. Um die ausgezeichnete Position in der Maklerschaft zu halten, wird die ALTE OLDENBURGER Krankenversicherung AG diesen Vertriebsweg weiter ausbauen. Darüber hinaus wird das Unternehmen durch die regionale Zusammenarbeit im Kooperationsgeschäft mit der AOK Niedersachsen gestärkt. Als weiteres Standbein wird in der Region Oldenburg der Sparkassenvertrieb weiter forciert. Dem Unternehmen steht dabei die Landessparkasse zu Oldenburg als erfolgreicher Vertriebspartner zur Seite. Das Ziel der Produktivität wird über ein seriös kalkuliertes und preislich attraktives Tarifwerk realisiert, um eine kontinuierliche Kundenzufriedenheit zu erreichen. Dabei bildet eine leistungsstarke Tarifbausteine-Serie den Schwerpunkt des Angebots. Der gute Service und die kurzen Entscheidungswege am Standort Vechta werden durch die Vertriebspartner besonders geschätzt. Die Zusammenarbeit mit der Provinzial Krankenversicherung Hannover AG wurde im betrachteten Geschäftsjahr weiter intensiviert. Die beiden in unterschiedlichen, sich ergänzenden Marktsegmenten tätigen Unternehmen haben ihre Marktpositionen ausgebaut und haben durch die Nutzung von gemeinsamen Ressourcen im Unternehmensverbund Synergien realisiert. Im Geschäftsjahr 2010 wurde die Verzahnung der beiden Unternehmen durch das EDV-Migrationsprojekt weiter vorangetrieben. Der Zusammenschluss von ALTE OLDENBURGER Krankenversicherung AG und Provinzial Krankenversicherung Hannover AG ist insbesondere vor dem Hintergrund der hohen Abhängigkeit von externen Rahmenbedingungen, vor allem politischer Art, eine wichtige strategische Entscheidung gewesen, die beide Unternehmen dauerhaft festigt und weiteres Potenzial bietet. 23

LAGEBERICHT Entwicklung des Versicherungsmarktes Prognosebericht Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.v. (GDV) geht in seiner Analyse zu den Geschäftsaussichten der Versicherungswirtschaft in 2011 im Bereich der privaten Krankenversicherung erneut von einem Beitragswachstum um ca. 6 Prozent aus. Steigende Gesundheitsausgaben werden auch in 2011 zu deutlichen Beitragsanpassungen im Bestand führen. Das Geschäftsklima in der PKV-Branche wird in 2011 von den verbesserten gesamtwirtschaftlichen sowie gesundheitspolitischen Rahmenbedingungen beeinflusst werden. Etwaige Reformen, wie die Aufhebung der Drei-Jahres-Wechselfrist für den Übertritt aus der gesetzlichen Krankenkasse in die private Krankenversicherung lassen einen positiven Impuls auf den Nettoneuzugang in 2011 erwarten. Demgegenüber steht die anhaltende Berichterstattung über steigende Beiträge in der privaten Krankenversicherung, die vermuten lässt, dass einige freiwillig in der gesetzlichen Krankenkasse Versicherte bei einem Wechsel in die private Krankenversicherung abwarten werden und somit die Entwicklung der Nettoneuzugänge gedämpft werden könnte. Im Bereich der Kapitalanlage gehen wir aufgrund der gesamtwirtschaftlichen Lage und der risiko-/ ertragsorientierten Anlagestruktur bei der ALTE OLDENBURGER Krankenversicherung AG von einer marktkonformen Nettoverzinsung aus. Die für die Kunden verwalteten Rückstellungen werden im Prognosezeitraum kontinuierlich ansteigen. Insgesamt erwarten wir bei der ALTE OLDENBURGER Krankenversicherung AG eine stabile Entwicklung der Ertrags- und Vermögenssituation in den Folgejahren. Mittelfristige Geschäftserwartung Für die nächsten beiden Geschäftsjahre rechnet die ALTE OLDENBURGER Krankenversicherung AG unter den derzeit herrschenden politischen Rahmenbedingungen mit einem stabilen Wachstum. In 2011 wird mit einem Anstieg der Beitragseinnahmen von rund 4,3 Prozent gegenüber dem Berichtsjahr gerechnet. Zu dieser positiven Einschätzung der Geschäftsentwicklung führen neben den politischen Rahmenbedingungen auch die Einführung eines Beitragsentlastungstarifes und neuer Zahnzusatzprodukte. Darüber hinaus eröffnen die Anhebung des Beitragssatzes in der gesetzlichen Krankenkasse sowie deren Möglichkeit, ungedeckelte Zusatzbeiträge zu erheben, neue Vertriebschancen das vorhandene Neugeschäftspotenzial weiter auszubauen. Die ALTE OLDENBURGER Krankenversicherung AG könnte ebenfalls von der geplanten Einführung einer kapitalgedeckten Pflegeversicherung profitieren. Allerdings herrscht derzeit über die im Koalitionsvertrag vereinbarte ergänzende und kapitalgedeckte Versicherung Uneinigkeit zwischen den Regierungsparteien. Zunächst soll über die inhaltlichen Reformen in der Pflegeversicherung gesprochen werden, bevor über die Ausgestaltung der Kapitaldeckung beraten wird. Eine endgültige Entscheidung wird für Herbst 2011 erwartet. 24

LAGEBERICHT Governance Der Vorstand bekennt sich zu den Grundsätzen guter und verantwortungsvoller Unternehmensführung. Leitlinien seines Handelns sind die gesetzlichen und satzungsgemäßen Rahmenbedingungen als Unternehmen einer öffentlich-rechtlichen Versicherungsgruppe sowie die Grundsätze des Corporate Governance Kodex. Schlusserklärung Unsere Gesellschaft erhielt bei jedem im Bericht über Beziehungen zu verbundenen Unternehmen aufgeführten Rechtsgeschäft eine angemessene Gegenleistung. Maßnahmen auf Veranlassung oder im Interesse dieser Unternehmen wurden im vergangenen Geschäftsjahr nicht getroffen oder unterlassen. Dieser Beurteilung liegen Umstände zugrunde, die uns im Zeitpunkt der berichtspflichtigen Vorgänge bekannt waren. Vechta, den 18. März 2011 Der Vorstand Gewinnverwendungsvorschlag Der Vorstand wird nach Zustimmung des Aufsichtsrats der Hauptversammlung vorschlagen, den Jahresüberschuss mit 2 Millionen Euro in die anderen Gewinnrücklagen einzustellen. Vechta, den 18. März 2011 Der Vorstand 25

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Bilanz zum 31. Dezember 2010 27

BILANZ ZUM 31. DEZEMBER 2010 AKTIVA Vorjahr: EUR EUR EUR EUR TEUR A. Immaterielle Vermögensgegenstände 726.003,82 224,6 - Sonstige immaterielle Vermögensgegenstände - B. Kapitalanlagen: I. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 21.369.574,57 23.978,1 II. Kapitalanlagen in verbundene Unternehmen und Beteiligungen - Ausleihungen an verbundene Unternehmen 13.232.570,89 4.018,0 III. Sonstige Kapitalanlagen: 1. Aktien, Investmentanteile und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere 186.823.697,07 158.271,1 2. Inhaberschuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere 9.655.593,00 10.882,1 3. Sonstige Ausleihungen: a) Namensschuldverschreibungen 297.285.453,22 275.945,6 b) Schuldscheinforderungen und Darlehen 311.217.751,28 271.274,2 c) übrige Ausleihungen 12.253.365,80 11.926,4 620.756.570,30 4. Einlagen bei Kreditinstituten 19.438.058,39 13.248,1 5. andere Kapitalanlagen 812.488,00 848,7 837.486.406,76 872.088.552,22 770.392,3 C. Forderungen: I. Forderungen aus dem selbst abgeschlossenen Versicherungsgeschäft an: 1. Versicherungsnehmer 362.201,88 239,9 2. Versicherungsvermittler 707.028,55 70,7 1.069.230,43 310,6 II. Abrechnungsforderungen aus dem Rückversicherungsgeschäft 0,00 0,0 III. Sonstige Forderungen 1.533.987,45 734,5 davon an verbundene Unternehmen 2.603.217,88 1.045,1 EUR 716.266,45 (Vj.: EUR 86.492,19) D. Sonstige Vermögensgegenstände: I. Sachanlagen und Vorräte 2.743.343,00 800,1 II. Laufende Guthaben bei Kreditinstituten, Schecks und Kassenbestand 868.504,68 685,8 3.611.847,68 1.485,9 E. Rechnungsabgrenzungsposten: I. Abgegrenzte Zinsen und Mieten 14.062.733,44 13.494,4 II. Sonstige Rechnungsabgrenzungsposten 191.303,70 207,4 14.254.037,14 13.701,8 893.283.658,74 786.849,7 28

BILANZ ZUM 31. DEZEMBER 2010 PASSIVA Vorjahr EUR EUR EUR TEUR A. Eigenkapital: I. Gezeichnetes Kapital 10.000.000,00 10.000,0 II. Kapitalrücklage 22.500.000,00 22.500,0 III. Gewinnrücklagen 4.900.000,00 2.900,0 -andere Gewinnrücklagen- IV. Gewinnvortrag 0,00 0,0 V. Jahresüberschuss 2.000.000,00 2.000,0 39.400.000,00 37.400,0 B. Versicherungstechnische Rückstellungen: I. Deckungsrückstellung: 1. Bruttobetrag 742.572.375,97 649.332,9 2. davon ab: Anteil für das in Rückdeckung gegebene Versicherungsgeschäft 0,00 0,0 742.572.375,97 649.332,9 II. Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle: 1. Bruttobetrag 24.752.135,40 21.865,0 2. davon ab: Anteil für das in Rückdeckung gegebene Versicherungsgeschäft 464.951,02-621,4 24.287.184,38 21.243,6 III. Rückstellung für erfolgsabhängige und erfolgsunabhängige Beitragsrückerstattung: 1. erfolgsabhängige: a) Bruttobetrag 59.444.411,30 55.686,4 b) davon ab: Anteil für das in Rückdeckung gegebene Versicherungsgeschäft 0,00 0,0 59.444.411,30 55.686,4 2. erfolgsunabhängige: a) Bruttobetrag 7.201.148,69 7.641,7 b) davon ab: Anteil für das in Rückdeckung gegebene Versicherungsgeschäft 0,00 0,0 7.201.148,69 7.641,7 IV. Sonstige versicherungstechnische Rückstellungen: 1. Bruttobetrag 20.397,23 19,1 2. davon ab: Anteil für das in Rückdeckung gegebene Versicherungsgeschäft 0,00 0,0 20.397,23 19,1 833.525.517,57 733.923,7 C. Andere Rückstellungen: I. Rückstellung für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 13.549.689,00 10.141,6 II. Steuerrückstellungen 1.150.503,00 27,9 III. Sonstige Rückstellungen 1.897.250,00 1.608,1 16.597.442,00 11.777,6 D. Depotverbindlichkeiten aus dem in Rückdeckung gegebenen Versicherungsgeschäft 464.951,02 621,4 E. Andere Verbindlichkeiten: I. Verbindlichkeiten aus dem selbst abgeschlossenen Versicherungsgeschäft gegenüber: 1. Versicherungsnehmern 149.056,73 140,4 2. Versicherungsvermittlern 2.042.035,65 1.937,2 2.191.092,38 2.077,6 II. Abrechnungsverbindlichkeiten aus dem Rückversicherungsgeschäft 60.623,44 62,0 III. Sonstige Verbindlichkeiten 521.872,32 600,3 davon aus Steuern: EUR 112.892,44 (Vj.: EUR 210.606,28) 2.773.588,14 2.739,9 davon im Rahmen der sozialen Sicherheit: EUR 0,00 (Vj.: EUR 0,00) davon gegenüber verbundenen Unternehmen EUR 0,00 (Vj.: EUR 0,00) F. Rechnungsabgrenzungsposten 522.160,01 387,1 893.283.658,74 786.849,7 29

BILANZ ZUM 31. DEZEMBER 2010 Gemäß 73 VAG bestätige ich, dass das Sicherungsvermögen vorschriftsmäßig angelegt und aufbewahrt ist. Vechta, den 8. März 2011 Die in der Bilanz unter Passiva B.I. ausgewiesene Deckungsrückstellung zum 31. Dezember 2010 im Betrag von 742.572.375,97 EUR ist unter Beachtung von 12 Abs. 3 Nr. 1 VAG sowie 16 KalV berechnet worden. Vechta, den 18. Februar 2011 Der Treuhänder Dr. Peter Plathe Die Verantwortliche Aktuarin Svenja Leonhardt 30

Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2010 31

GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG Vorjahr: EUR EUR EUR TEUR I. Versicherungstechnische Rechnung: 1. Verdiente Beiträge für eigene Rechnung: a) Gebuchte Bruttobeiträge 184.538.994,60 169.885,6 b) Abgegebene Rückversicherungsbeiträge -2.465.298,48-4.572,0 182.073.696,12 165.313,6 2. Beiträge aus der Brutto-Rückstellung für Beitragsrückerstattung 20.186.910,42 15.637,9 3. Erträge aus Kapitalanlagen: a) Erträge aus anderen Kapitalanlagen: aa) Erträge aus Grundstücken, grundstücksgleichen Rechten und Bauten einschl. der Bauten auf fremden Grundstücken 1.851.243,18 1.694,4 bb) Erträge aus anderen Kapitalanlagen 35.402.503,26 32.128,5 37.253.746,44 33.822,9 b) Erträge aus Zuschreibungen 2.471.581,55 6.407,3 c) Gewinne aus dem Abgang von Kapitalanlagen 974.330,33 1.595,4 40.699.658,32 41.825,6 4. Sonstige versicherungstechnische Erträge für eigene Rechnung 310.683,98 399,6 5. Aufwendungen für Versicherungsfälle auf eigene Rechnung: a) Zahlungen für Versicherungsfälle: aa) Bruttobetrag 95.225.846,58 90.820,0 bb) Anteil der Rückversicherer -2.466.264,07-2.893,4 92.759.582,51 87.926,6 b) Veränderung der Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle: aa) Bruttobetrag 2.912.811,94 33,5 bb) Anteil der Rückversicherer 156.461,91-2,9 3.069.273,85 30,6 6. Veränderung der übrigen versicherungstechnischen Netto-Rückstellungen: a) Deckungsrückstellung: 95.828.856,36 87.957,2 aa) Bruttobetrag 93.239.454,34 88.327,0 bb) Anteil der Rückversicherer 0,00 0,0 93.239.454,34 88.327,0 b) Sonstige versicherungstechnische Netto-Rückstellungen 1.262,92 8,2 93.240.717,26 88.335,2 7. Aufwendungen für erfolgsabhängige und erfolgsunabhängige Beitragsrückerstattungen für eigene Rechnung: a) erfolgsabhängige 26.346.332,21 23.417,3 b) erfolgsunabhängige 2.639.555,72 3.605,2 28.985.887,93 27.022,5 8. Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb für eigene Rechnung: a) Abschlussaufwendungen 9.329.650,25 9.812,7 b) Verwaltungsaufwendungen 3.067.013,49 2.719,2 12.396.663,74 12.531,9 c) davon ab: Erhaltene Provisionen und Gewinnbeteiligungen aus dem in Rückdeckung gegebenen Versicherungsgeschäft 124.064,81 1.669,6 12.272.598,93 10.862,3 Überträge: 12.942.888,36 8.999,5 32

GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG Vorjahr: EUR EUR TEUR Überträge: 12.942.888,36 8.999,5 9. Aufwendungen für Kapitalanlagen: a) Aufwendungen für die Verwaltung von Kapitalanlagen, Zinsaufwendungen und sonstige Aufwendungen für die Kapitalanlagen 700.915,07 630,0 b) Abschreibungen auf Kapitalanlagen 1.394.873,95 1.302,5 c) Verluste aus dem Abgang von Kapitalanlagen 8.777,50 3,4 2.104.566,52 1.935,9 10. sonstige versicherungstechnische Aufwendungen für eigene Rechnung 1.303.549,98 432,8 11. Versicherungstechnisches Ergebnis für eigene Rechnung 9.534.771,86 6.630,8 II. Nichtversicherungstechnische Rechnung 1. Sonstige Erträge 535.896,62 341,0 2. Sonstige Aufwendungen 3.763.286,62 4.080,3-3.227.390,00-3.739,3 3. Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit 6.307.381,86 2.891,5 4. Außerordentliche Erträge 8.000,00 0,0 5. Außerordentliche Aufwendungen 2.304.538,70 0,0 6. Außerordentliches Ergebnis -2.296.538,70 0,0 7. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 1.980.013,45 855,9 8. Sonstige Steuern 30.829,71 35,6 2.010.843,16 891,5 9. Jahresüberschuss 2.000.000,00 2.000,0 33

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Anhang zum Jahresabschluss 2010 35

ANHANG ZUM JAHRESABSCHLUSS 2010 Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden A. Immaterielle Vermögensgegenstände Die Bewertung der immateriellen Vermögensgegenstände erfolgt mit den Anschaffungskosten abzüglich planmäßiger Abschreibungen entsprechend der betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer. B. Kapitalanlagen Grundstücke und Bauten sowie Anteile an Grundstücksgemeinschaften werden mit den Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten angesetzt. Bei den der Abnutzung unterliegenden Gebäuden, Gebäudeteilen und Außenanlagen werden lineare Abschreibungen entsprechend der jeweiligen Nutzungsdauer von 15 bis 50 Jahren vorgenommen. Die Aktien, Investmentanteile, börsenfähigen Genuss-Scheine, Inhaberschuldverschreibungen und anderen festverzinslichen Wertpapiere werden nach dem strengen Niederstwertprinzip unter Beachtung des Wertaufholungsgebotes bewertet. Von der geänderten Bewertungsvorschrift des 341b Abs. 2 HGB, wonach die Möglichkeit besteht, diese Wertpapiere bei Vorliegen bestimmter Voraussetzungen nach den für das Anlagevermögen geltenden Vorschriften zu bewerten (gemildertes Niederstwertprinzip), wurde kein Gebrauch gemacht. Die Namensschuldverschreibungen, Schuldscheinforderungen, Darlehen und übrigen Ausleihungen werden mit dem Nennwert angesetzt. Agio- bzw. Disagiobeträge werden als Rechnungsabgrenzungsposten entsprechend der Laufzeit aufgelöst. Einlagen bei Kreditinstituten werden zum Nennwert bilanziert. C. Forderungen Die Forderungen werden zum Nennwert abzüglich Einzel- und Pauschalwertberichtigungen angesetzt. Die Pauschalwertberichtigung ist für den mutmaßlichen Ausfall der Forderungen wegen des allgemeinen Kreditrisikos vorgenommen worden. Die Ermittlung erfolgte unter Berücksichtigung des Standes der eingeleiteten Mahnverfahren und der Altersstruktur der Forderungen mit pauschalen Vomhundertsätzen. D. Sonstige Vermögensgegenstände Die Gegenstände der Betriebs- und Geschäftsausstattung wurden zu den Anschaffungskosten abzüglich planmäßiger linearer Abschreibungen entsprechend der betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer angesetzt. Bewegliche Anlagegegenstände mit Anschaffungskosten bis zu 410,00 EUR werden im Zugangsjahr in voller Höhe abgeschrieben. Die Vorräte werden mit den Anschaffungskosten aktiviert. Für sie ist ein Festwert gemäß 240 Abs. 3 HGB gebildet worden. Der Ausweis der laufenden Guthaben bei Kreditinstituten, Schecks und des Kassenbestandes erfolgt zum Nominalwert. B. Versicherungstechnische Rückstellungen Die Ermittlung der Deckungsrückstellung erfolgt nach den in den Technischen Berechnungsgrundlagen getroffenen Festlegungen unter Beachtung der Vorschriften des 12 Abs.1 Nr. 2 VAG i.v.m. 341f HGB. 36

ANHANG ZUM JAHRESABSCHLUSS 2010 Die Alterungsrückstellungen für das selbst abgeschlossene Versicherungsgeschäft enthalten auch die Zuschreibungen für die Finanzierung von Anwartschaften auf Prämienermäßigungen im Alter, soweit solche Direktgutschriften nach 12a Abs. 2 VAG vorzunehmen waren. Außerdem wurde der Alterungsrückstellung der zehnprozentige Beitragszuschlag für Versicherte zwischen dem 21. und 60. Lebensjahr direkt gemäß 12 Abs. 4a VAG zugeführt. Die maßgeblichen Rechnungsgrundlagen Kopfschäden, Sterbewahrscheinlichkeiten und Stornowahrscheinlichkeiten weisen für Männer und Frauen signifikant Unterschiede auf. Die Beitragskalkulation und die Berechnung der Deckungsrückstellung erfolgt daher geschlechtsabhängig. Ausgenommen hiervon sind die Tarife der Privaten Pflegepflichtversicherung, für die geschlechtsunabhängige Beiträge erhoben werden. Der Nachweis der Geschlechtsabhängigkeit der maßgeblichen Rechnungsgrundlagen ergibt sich aus den Statistiken des PKV-Verbandes und der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht, die regelmäßig im Internet veröffentlicht werden (www.pkv.de/statistiken). Seit dem 1. Januar 2008 werden gemäß dem Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz (AGG) die Kosten für Schwangerschaft und Mutterschaft gleichmäßig auf Männer und Frauen verteilt. Die Ermittlung der Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle erfolgt im Näherungsverfahren nach 341g Abs. 3 HGB in Verbindung mit 26 RechVersV. Als Grundlage dienen die Aufwendungen für Versicherungsfälle im ersten Monat des Folgejahres, wobei das Mittel der letzten drei Jahre als Erhöhungsfaktor zugrunde gelegt wird. Die Rückstellung für Schadenregulierungsaufwendungen wurde nach dem koordinierten Erlass des Finanzministers Nordrhein- Westfalen vom 22.02.1973 berechnet. Von der Rückstellung wurden Regressforderungen abgesetzt. Die Regressforderungen wurden durch Einzelfeststellungen ermittelt und um das voraussichtliche Ausfallrisiko wertberichtigt. Die Schadenrückstellung enthält auch Rückstellungen für anhängige Prozesse wegen strittiger Leistungsforderungen. C. Andere Rückstellungen Die mitarbeiterbezogenen Rückstellungen für Pensionszusagen, Altersteilzeitverpflichtungen und zukünftige Jubiläumszahlungen wurden zum 01.01.2010 nach versicherungsmathematischen Grundlagen neu bewertet. Die Neubewertung erfolgte in Anwendung der geänderten Vorschriften im HGB (BilMoG). Die Bewertung der Pensionsverpflichtungen erfolgte mittels der sog. Projected-Unit-Credit-Methode (PUC-Methode) unter Einbeziehung von Trendannahmen hinsichtlich der zukünftigen Gehalts- und Rentenentwicklung in Höhe von 3,0 bzw. 2,5 Prozent sowie unter Berücksichtigung differenzierter Fluktuationswahrscheinlichkeiten. Als biometrische Rechnungsgrundlagen wurden die Richttafeln 2005 G von Dr. Klaus Heubeck verwendet, wobei die Sterbewahrscheinlichkeiten für die Rentenbezugszeit auf 80 Prozent abgesenkt wurden. Den Berech nungen liegt der von der Bundesbank veröffentlichte Zinssatz von 5,15 Prozent für Verpflichtungen mit 15-jähriger Laufzeit zugrunde. 37

ANHANG ZUM JAHRESABSCHLUSS 2010 Die aus dem Vorjahr übernommene Pensionsrückstellung liegt unter dem Betrag der neubewerteten Verpflichtung. Die erforderliche Zuführung zur Rückstellung erfolgte in voller Höhe zum 01.01.2010. Von den Pensionsrückstellungen für Zusagen aus Gehaltsverzicht werden die Zeitwerte für abgeschlossene Rückdeckungsversicherungen abgesetzt. Im Vorjahr erfolgte keine Saldierung. Der Bewertung der Rückstellung für Altersteilzeit liegen die von der Bundesbank veröffentlichten Zinssätze in Abhängigkeit von den jeweiligen Restlaufzeiten der geschlossenen Altersteilzeitvereinbarungen zugrunde. Die Rückstellung umfasst den Aufstockungsbetrag, den Erfüllungsrückstand und die Kapitalzahlungen zum Ausgleich von Abschlägen in der gesetzlichen Rentenversicherung. Zukünftige Gehaltsentwicklungen wurden in Höhe von 3,0 Prozent berücksichtigt. Die Rückstellung für Mitarbeiterjubiläen wurde auf Basis des von der Bundesbank veröffentlichten Zinssatzes von 5,15 Prozent für Verpflichtungen mit 15-jähriger Laufzeit berechnet. Als Berechnungsgrundlage dienen die Richttafeln 2005 G von Dr. Klaus Heubeck. Alle übrigen Rückstellungen tragen den erkennbaren Risiken und ungewissen Verbindlichkeiten angemessen Rechnung. Sie sind in der Höhe gebildet, die nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung zur Erfüllung notwendig ist. Eine Diskontierung wurde bei voraussichtlich mehr als einjähriger Laufzeit mit den von der Bundesbank vorgegebenen Zinssätzen vorgenommen. D. Depotverbindlichkeiten aus dem in Rückdeckung gegebenen Versicherungsgeschäft Die Depotverbindlichkeiten sind nach den Berechnungsgrundlagen des Rückversicherungsvertrages ermittelt. E. Andere Verbindlichkeiten Die Verbindlichkeiten wurden mit dem Rückzahlungsbetrag angesetzt. 38

ANHANG ZUM JAHRESABSCHLUSS 2010 Sonstige Angaben Zum 1. Januar 2010 wurde der Jahresabschluss auf die neuen handelsrechtlichen Vorschriften des BilMoG angepasst. Daher konnte der Grundsatz der Ansatz-, Bewertungs- und Ausweisstetigkeit nicht vollständig angewandt werden. Eine Anpassung der Vorjahreszahlen aufgrund der Erstanwendung der neuen Vorschriften ist nicht erfolgt. Die Ermittlung von aktiven und passiven latenten Steuern führt zu einem aktivischen Überhang, der unter Anwendung des Wahlrechts nicht berücksichtigt wurde. Wesentliche aktive latente Steuern ergeben sich aus mitarbeiterbezogenen Rückstellungen. Die passiven latenten Steuern sind auf geringe Wertunterschiede bei übrigen Rückstellungen zurückzuführen. Im Zusammenhang mit der erstmaligen Anwendung der Vorschriften des BilMoG wurde auch die Gliederung des Anhangs auf die konzernübliche Darstellung umgestellt. 39

ANHANG ZUM JAHRESABSCHLUSS 2010 Erläuterungen zur Jahresbilanz Entwicklung der Aktivposten A, B I, II und III im Geschäftsjahr 2010 BILANZWERTE VORJAHR TEUR ZUGÄNGE TEUR A. Immaterielle Vermögensgegenstände - Sonstige immaterielle Vermögensgegenstände - 224,6 638,5 B. I. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 23.978,1 218,0 B. II. Kapitalanlagen in verbundenen Unternehmen und Beteiligungen - Ausleihungen an verbundene Unternehmen - 4.018,0 9.330,5 B. III. Sonstige Kapitalanlagen 1. Aktien, Investmentanteile und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere 158.271,2 26.972,6 2. Inhaberschuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere 10.882,1 0,0 3. Sonstige Ausleihungen: a) Namensschuldverschreibungen 275.945,6 35.089,8 b) Schuldscheinforderungen und Darlehen 271.274,2 58.000,0 c) übrige Ausleihungen 11.926,4 377,5 4. Einlagen bei Kreditinstituten 13.248,1 633.227,2 5. andere Kapitalanlagen 848,7 20,7 6. Summe B. III. 742.396,3 753.687,8 Insgesamt 770.617,0 763.874,8 40

BILANZWERTE UMBUCHUNGEN ABGÄNGE ZUSCHREIBUNGEN ABSCHREIBUNGEN GESCHÄFTSJAHR MARKTWERTE TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR 0,0 8,4 0,0 128,7 726,0 0,0 1.676,3 0,0 1.150,2 21.369,6 22.525,3 0,0 115,9 0,0 0,0 13.232,6 13.232,6 0,0 457,5 2.180,4 143,0 186.823,7 187.941,3 0,0 1.499,6 291,2 18,1 9.655,6 9.818,7 0,0 13.750,0 0,0 0,0 297.285,4 310.001,1 0,0 18.056,5 0,0 0,0 311.217,7 324.430,4 0,0 23,9 0,0 26,6 12.253,4 11.493,5 0,0 627.037,2 0,0 0,0 19.438,1 19.438,1 0,0 0,0 0,0 56,9 812,5 812,5 0,0 660.824,7 2.471,6 244,6 837.486,4 863.935,6 0,0 662.625,3 2.471,6 1.523,5 872.814,6 899.693,5 41

ANHANG ZUM JAHRESABSCHLUSS 2010 Bewertungsmethoden zur Ermittlung des Zeitwerts Die Zeitwerte werden, abhängig von der jeweiligen Anlageart, nach verschiedenen Methoden ermittelt. Die Bewertung der Grundstücke und Bauten erfolgt im Wesentlichen nach dem Ertragswertverfahren. Für die Wertermittlung von fünf Immobilien wurden neue Wertgutachten auf den Stichtag 31.12.2010 erstellt, zwei weitere Objekte wurden im Jahr 2008 neu bewertet. Die Investmentanteile, börsenfähigen Genuss-Scheine, Inhaberschuldverschreibungen und anderen festverzinslichen Wertpapiere wurden mit den Börsen-Jahresabschlusskursen bewertet. Bei nicht börsengehandelten Namenspapieren wird der Zeitwert nach der Discounted-Cashflow-Methode ermittelt. Dabei wird der individuellen Bonität der Anlagen über Risikoaufschläge Rechnung getragen. Die Ermittlung dieser Zeitwerte erfolgte durch einen externen Dienstleister. B.III.1 Aktien, Investmentanteile und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere Die Gesellschaft hält folgendes inländisches Investmentvermögen im Sinne von 285 Nr. 26 HGB: Marktwert stille Reserve (+) Ausschüttungen 31.12.2010 stille Last (-) 2010 EUR EUR EUR - Mischfonds mit Aktienanteil 76.142.093,05 0,00 2.133.713,59 - Rentenfonds 103.873.722,57 + 1.059.134,23 4.839.010,77 180.015.815,62 + 1.059.134,23 6.972.724,36 Es bestehen keine Beschränkungen in der Möglichkeit der täglichen Rückgabe. E. Rechnungsabgrenzungsposten Unter dem Posten "Abgegrenzte Zinsen und Mieten" werden Zinsbeträge ausgewiesen, die auf die Zeit bis zum Bilanzstichtag entfallen, aber noch nicht fällig waren. Der "Sonstige Rechnungsabgrenzungsposten" enthält Agiobeträge in Höhe von 73.106,19 EUR, die bei der Anschaffung von Namensschuldverschreibungen und Schuldscheinforderungen aufgewendet wurden. A.I. Gezeichnetes Kapital Das gezeichnete Kapital in Höhe von 10.000.000 EUR ist eingeteilt in 10.000.000 auf den Namen lautende Stückaktien. Alleiniger Aktionär ist zum Bilanzstichtag die ALTE OLDENBURGER Beteiligungsgesellschaft AG, Vechta. A.III. Gewinnrück lagen Im Geschäftsjahr wurde lt. Beschluss der Hauptversammlung der Jahresüberschuss des Vorjahres in voller Höhe in die anderen Gewinnrücklagen eingestellt. B.I. Deckungsrückstellung Auf zum 1. Januar 2011 beendete Tarife, für die Übertragungswerte nach 12 Abs. 1 Nr. 5 VAG bzw. 12f VAG bereitzustellen sind, entfällt ein Rückstellungsbetrag in Höhe von 318.097,51 EUR. 42

ANHANG ZUM JAHRESABSCHLUSS 2010 B.III. Rückstellung für erfolgsabhängige und erfolgsunabhängige Beitragsrückerstattung Die Rückstellung für erfolgsunabhängige Beitragsrückerstattung wird entsprechend der Bestimmungen des 12a Abs. 3 VAG und des Poolvertrages zur Pflegepflichtversicherung gebildet. Zerlegung der Rückstellung für Beitragsrückerstattung und Betrag gemäß 12a VAG Rückstellung für erfolgsabhängige Beitragsrückerstattung Rückstellung für erfolgsunabhängige Beitragsrückerstattung poolrelevante Betrag gem. RfB aus der PPV 12a (3) VAG Sonstiges EUR EUR EUR EUR (a) (b) (c) (d) 1. Bilanzwerte Vorjahr 55.686.428,45 4.349.518,98 3.291.957,46 227,24 2. Entnahme zur Verrechnung 17.107.326,19 2.440.171,75 639.412,48 0,00 3. Entnahme zur Barausschüttung 5.481.023,17 0,00 0,00 526,48 4. Zuführung 26.346.332,21 1.241.073,41 1.398.069,45 412,86 5. Bilanzwerte Geschäftsjahr 59.444.411,30 3.150.420,64 4.050.614,43 113,62 6. Gesamter Betrag des Geschäftsjahres nach 12a VAG 7.201.148,69 EUR B.IV. Sonstige versicherungstechnische Rückstellungen Ausgewiesen wird die Stornorückstellung, die mit 2,5 Prozent der Summe der negativen Teile der Deckungsrückstellungen aller Tarife gebildet wurde. Darüber hinaus werden 2,5 Prozent des bei Unternehmenswechsel zusätzlich zu übertragenden Betrages zurückgestellt. C.I. Rückstellung für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen Der zum 31.12.2009 passivierte Betrag von 10.141.613,00 EUR lag um 2.223.854,00 EUR unter der Bewertung nach BilMoG. Dieser Betrag wurde zum 01.01.2010 in voller Höhe der Pensionsrückstellung zugeführt und im Posten außerordentlicher Aufwand ausgewiesen. Pensionsansprüche in Höhe von 50.327,00 EUR sind mit den Aktivwerten aus entsprechend abgeschlossenen Rückdeckungsversicherungen in gleicher Höhe verrechnet worden. C.II. Steuerrückstellungen Es wird der für das Geschäftsjahr erwartete Nachzahlungsbetrag zur Körperschaftsteuer einschl. Solidaritätszuschlag sowie zur Gewerbesteuer ausgewiesen. 43

ANHANG ZUM JAHRESABSCHLUSS 2010 C.III. Sonstige Rückstellungen EUR Rückstellung für ausstehenden Jahresurlaub und noch zu vergütende Überstunden 625.000,00 Rückstellung für Berufsgenossenschaftsbeiträge 30.850,00 Rückstellung für die Aufstellung, Prüfung und Veröffentlichung des Jahresabschlusses und die Erstellung der Steuererklärungen 102.100,00 Rückstellung für Tantiemeverpflichtungen 120.000,00 Rückstellung für Verpflichtungen aus Altersteilzeit 443.200,00 Rückstellung für Jubiläumsverpflichtungen 249.600,00 übrige 326.500,00 1.897.250,00 Insbesondere für die Verpflichtung aus Altersteilzeit und Mitarbeiterjubiläen erfolgte zum 01.01.2010 eine Neubewertung unter Berücksichtigung der geänderten Vorschriften zur Anwendung des Diskontierungszinses und der Anpassung zukünftiger Gehaltsund Kostensteigerungen. Die Anpassung zum 01.01.2010 von 55.897,00 EUR bzw. 24.788,00 EUR wird im Posten außerordentlicher Aufwand ausgewiesen. Eine Anpassung bei den übrigen Rückstellungen in Höhe von 8.000,00 EUR wird im Posten außerordentlicher Ertrag ausgewiesen. D. Depotverbindlichkeiten aus dem in Rückdeckung gegebenen Versicherungsgeschäft Die Depotverbindlichkeiten aus dem in Rückdeckung gegebenen Versicherungsgeschäft beinhalten die von dem Versicherungsunternehmen einbehaltenen Anteile eines Rückversicherers an der Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle. E.III. Sonstige Verbindlichkeiten Unter den "Sonstigen Verbindlichkeiten" werden ausgestellte, aber noch nicht belastete Schecks bzw. Überweisungen im Gesamtbetrag von 338.164,30 EUR ausgewiesen. F. Rechnungsabgrenzungsposten Es handelt sich um Disagiobeträge, die bei der Anschaffung von Namensschuldverschreibungen und Schuldscheinforderungen angefallen sind. 44

ANHANG ZUM JAHRESABSCHLUSS 2010 Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung I.1a) Gebuchte Bruttobeiträge Die gebuchten Bruttobeiträge aus dem selbst abgeschlossenen Versicherungsgeschäft betreffen ausschließlich Einzelversicherungen. Im Einzelnen: 2010 2009 EUR EUR Krankheitskostenversicherungen 153.310.047 139.478.747 Krankentagegeldversicherungen 8.374.516 8.518.367 selbstständige Krankenhaustagegeldversicherungen 725.666 730.618 sonstige selbstständige Teilversicherungen 12.190.145 11.197.138 Pflegepflichtversicherung 1) 9.938.621 9.960.724 184.538.995 169.885.594 Im Geschäftsjahr sind Beitragszuschläge nach 12 Abs. 4a VAG in Höhe von 10.541.655,95 EUR (Vorjahr 9.602.696,28 EUR) enthalten. 1) einschließlich Anteil aus der GPV I.2. Beiträge aus der Bruttorückstellung für Beitragsrückerstattung für das selbst abgeschlossene Versicherungsgeschäft 2010 2009 EUR EUR Krankheitskostenversicherungen 15.902.400,05 14.540.116,06 davon gemäß 12a Abs. 3 VAG 431.979,21 482.418,73 Krankentagegeldversicherungen 253.950,00 21.202,00 davon gemäß 12a Abs. 3 VAG 0,00 0,00 Selbstständige Krankenhaustagegeldversicherungen 0,00 3.039,27 davon gemäß 12a Abs. 3 VAG 0,00 3.039,27 Sonstige selbstständige Teilversicherungen 314.812,27 123.424,62 davon gemäß 12a Abs. 3 VAG 207.433,27 1.815,62 Pflegepflichtversicherung 3.715.748,10 953.178,46 davon gemäß 12a Abs. 3 VAG 2.440.171,75 0,00 Insgesamt 20.186.910,42 15.637.921,14 davon gemäß 12a Abs. 3 VAG 3.079.584,23 484.234,35 I.4. Sonstige versicherungstechnische Erträge fer Im Geschäftsjahr sind erhaltene Übertragungswerte in Höhe von 176.127,80 EUR enthalten. 45

ANHANG ZUM JAHRESABSCHLUSS 2010 I.6.a) Veränderung der Deckungsrückstellung 2010 2009 EUR EUR a) Beträge nach 12a Abs. 2 VAG 3.860.985,42 6.012.887,86 b) Beträge nach 12a Abs. 3 VAG: - Direktgutschriften 0,00 0,00 - aus der Rückstellung für erfolgsunabhängige Beitragsrückerstattung 639.412,48 484.234,35 I.9.b) Abschreibungen auf Kapitalanlagen Bei den wie Anlagevermögen bewerteten Kapitalanlagen waren außerplanmäßige Abschreibungen auf den niedrigeren beizulegenden Wert wegen dauernder Wertminderung in Höhe von 528.544,09 EUR vorzunehmen. I.10. Sonstige versicherungstechnische Aufwendungen fer Im Geschäftsjahr sind gezahlte Übertragungswerte in Höhe von 339.941,40 EUR enthalten. II.2. Sonstige Aufwendungen Bei der Verrechnung von Planvermögen mit den korrespondierenden Pensionsrückstellungen gem. 246 Abs. 2 HGB wurden Erträge von 1.877,81 EUR aus der Erhöhung des Deckungskapitals mit Aufwendungen aus der Aufzinsung der Pensionsrückstellungen in Höhe von 645.628,00 EUR verrechnet. II.7. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag Die Ertragsteuern betreffen in voller Höhe das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit. Rückversicherungssaldo Der Rückversicherungssaldo beträgt 60.623,44 EUR (Vorjahr 62.000,00 EUR) zugunsten des Rückversicherers. 46

ANHANG ZUM JAHRESABSCHLUSS 2010 Sonstige Angaben Provisionen und sonstige Bezüge der Versicherungsvertreter, Personalaufwendungen 2010 2009 EUR EUR 1. Provisionen jeglicher Art der Versicherungsvertreter im Sinne des 92 HGB für das selbst abgeschlossene Versicherungsgeschäft 4.806.730,63 6.134.395,68 2. Löhne und Gehälter 8.123.560,57 7.370.937,23 3. Soziale Abgaben und Aufwendungen für Unterstützung 1.521.022,89 1.317.283,43 4. Aufwendungen für Altersversorgung 597.424,06 377.102,96 15.048.738,15 15.199.719,30 Zahl der Versichertennatürliche Personen für das selbst abgeschlossene Versicherungsgeschäft 2010 2009 Krankheitskostenversicherungen 43.113 42.384 Krankentagegeldversicherungen 34.524 35.065 Selbstständige Krankenhaustagegeldversicherungen 11.376 11.350 Sonstige selbstständige Teilversicherungen 95.126 91.343 Pflegepflichtversicherung 1) 46.759 46.199 1) einschließlich Anteil aus der GPV 2) Mehrfachversicherungen möglich (kein Additionswert) 149.049 2) 145.233 2) 47

ANHANG ZUM JAHRESABSCHLUSS 2010 Weitere Angaben Die Landschaftliche Brandkasse Hannover, Hannover, erstellt einen Konzernabschluss, in den die ALTE OLDENBURGER Krankenversicherung AG einbezogen wird. Die Veröffentlichung erfolgt im elektronischen Bundesanzeiger. Verbindlichkeiten mit einer Restlaufzeit von mehr als fünf Jahren bestehen nicht. Nach 124 VAG sind Unternehmen, die die substitutive Krankenversicherung betreiben, zur Mitgliedschaft an einem Sicherungsfonds verpflichtet. Gemäß 129 Abs. 5a VAG erhebt der Sicherungsfonds nach der Übernahme der Versicherungsverträge zur Erfüllung seiner Aufgaben Sonderbeiträge bis zur Höhe von maximal 2 Promille der Summe der versicherungstechnischen Nettorück stellungen. Die maximale Zahlungsverpflichtung beträgt 1.667.051,03 EUR. Im Geschäftsjahr 2009 hat die ALTE OLDENBURGER Krankenversicherung AG einem verbundenen Unternehmen ein zweckgebundenes Darlehen zugesagt. Mit einem Abruf des hieraus noch ausstehenden Darlehensbetrages von 3.151.485,42 EUR ist bis 2012 zu rechnen. Im Geschäftsjahr 2010 wurden durchschnittlich 137 weibliche und 60 männliche Angestellte beschäftigt. Die Gesamtbezüge der tätigen Mitglieder des Vorstandes betrugen im Geschäftsjahr 2010 665.038,38 EUR, die Gesamtbezüge der Aufsichtsratsmitglieder 101.150,00 EUR. Das vom Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr berechnete Gesamthonorar beträgt 115.443,87 EUR und gliedert sich wie folgt: EUR 1. Abschlussprüfung 59.500,00 2. sonstige Bestätigungs- und Bewertungsleistungen 0,00 3. Steuerberatungsleistung 7.947,42 4. sonstige Leistungen 47.996,45 115.443,87 48

ANHANG ZUM JAHRESABSCHLUSS 2010 Mitglieder des Vorstandes Direktor Georg Hake, Vorsitzender Direktor Andreas Dienst Direktor Dr. Ulrich Knemeyer Mitglieder des Aufsichtsrates Dr. jur. Joseph Schweer, Vorsitzender, Rechtsanwalt, Regierungspräsident a.d. Franz Thole, stellv. Vorsitzender, Vorsitzender des Vorstands der Öffentlichen Versicherungen Oldenburg Günter Distelrath, Verbandsgeschäftsführer des Sparkassenverbandes Niedersachsen Manfred Göddeke, Geschäftsführer i.r. der Rhein-Umschlag GmbH & Co. KG Martin Grapentin, Vorsitzender des Vorstands der Landessparkasse zu Oldenburg Dr. Robert Pohlhausen, Vorsitzender des Vorstands der Landschaftlichen Brandkasse Hannover Vechta, den 30. März 2011 Der Vorstand Hake Dienst Dr. Knemeyer 49

Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers Ich habe den Jahresabschluss bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung sowie Anhang unter Einbeziehung der Buchführung und den Lagebericht der ALTE OLDENBRUGER Krankenversicherung AG, Vechta, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31.Dezember 2010 geprüft. Die Buchführung und die Aufstellung von Jahresabschluss und Lagebericht nach den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften (insbesondere der 341 ff. HGB und der RechVersV) sowie den ergänzenden Bestimmungen der Satzung liegen in der Verantwortung des Vorstandes der Gesellschaft. Meine Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von mir durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Jahresabschluss unter Einbeziehung der Buchführung und über den Lagebericht abzugeben. Ich habe meine Jahresabschlussprüfung nach 341k HGB in Verbindung mit 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Jahresabschluss unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung und durch den Lagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld der Gesellschaft sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben in Buchführung, Jahresabschluss und Lagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der angewandten Bilanzierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen des Vorstandes sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichtes. Ich bin der Auffassung, dass meine Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für meine Beurteilung bildet. Meine Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt. Nach meiner Beurteilung auf Grund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Jahresabschluss den gesetzlichen Vorschriften und den ergänzenden Bestimmungen der Satzung und vermittelt unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens,- Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft. Der Lagebericht steht in Einklang mit dem Jahresabschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar. Vechta, den 4. April 2011 Skubinn Wirtschaftsprüfer 50

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