Ricola Kräuterzentrum. Fachtagung Low-Tech No-Tech 09. November 2017

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Transkript:

Ricola Kräuterzentrum Fachtagung Low-Tech No-Tech 09. November 2017

Transsolar

Low-Tech No-Tech - Ricola Kräuterzentrum, Laufen CH 09. November 2017 Architektur Herzog & de Meuron, Basel CH Stampflehmexperte Lehm Ton Erde, Martin Rauch, Vorarlberg, A Tobias Fiedler Transsolar KlimaEngineering, Stuttgart www.transsolar.com 1

HIGH COMFORT LOW IMPACT 2

4

Wieviel Technik braucht das Haus? 5

1'600 m² Kräuterlager der Höhe vom 11 m mit 45 cm dicken Stampflehm-Außenwänden 6

Wieviel Technik braucht das Haus? Heizen, Kühlen Laufen Ricola, Statistik der Lufttemperatur in der Kräuterlagerhalle - Anzahl der Tage mit Stunden <> der Grenztemperatur - - Stampflehmfassade mit U = 1.7 W/(m² K) - - keine Heizung / keine Kühlung - Anzahl der Tage pro Jahr [ d / a ] 200 180 160 140 120 100 80 60 40 20 66 122 Lufttemperatur bei Normalwetterdaten (Basel-Binningen) Lufttemperatur bei Extremwetterdaten (Basel-Binningen) 6 0 0 < 5 C > 28 C Raumlufttemperatur in der Kräuterlagerhalle [ C ] 7

Wieviel Technik braucht das Haus? Heizen, Kühlen Strömungsmodell: Thermisch aktivierte Randstreifen im Boden und Dach Kräuterballen in den Regalen 8

[ C ] Wieviel Technik braucht das Haus? Heizen Empfehlung zur Vergleichmäßigung der Lufttemperaturen: Deckenventilatoren 9

[ C ] Wieviel Technik braucht das Haus? Kühlen 10

Wieviel Technik braucht das Haus? Entfeuchten Wärmeleitfähigkeit λ= 1.1 W/(m K) (mit geringem Feuchteeinfluss im Bereich 30 % r.f. - 50 % r. Dichte ρ= 2 200 kg/m³ Spez. Wärmekapazität cp = 740 J/(kg K) die Sorptionsisothermensteigung κ = 8 kgh 2 O/(m³ Feststoff) im Bereich zwischen 35 % r.f und 45 % r.f. Diffusionswiderstandszahl μ = 24 11

12

Wieviel Technik braucht das Haus? Entfeuchten Aufbau gemäß Wärmeschutz Basel-Landd Kalksandsteinfassade mit U = 0.5 W/(m² K) 13

Wieviel Technik braucht das Haus? Entfeuchten Aufbau im Widerspruch zum Wärmeschutz Stampflehmfassade mit U = 1.7 W/(m² K) 14

Wieviel Technik braucht das Haus? Produktionsabwärme zur Beheizung über Flächenheizung im Boden und Dach Produktionsabwärme zur Umlufttrocknung Freie Nachtkühlung über Verdunstung zur Kühlung des Bodens und des Daches PV-Paneele auf dem Dach zur Abschattung der Dachflächen 15

16

17

18

Life Cycle Impact Assessment Bauphase, Nutzungsphase mit Sanierungen, Rückbau from cradle to grave Unit Global Warming Potential (GWP) Ozone Depletion Potential (ODP) Acidification Potential (AP) Eutrophication Potential (EP) Summer Smog Potential (POCP) Abiotic Consumption of Resources (fossil) Abiotic Consumption of Resources (elemental) Ricola LCIA-Indicator 19

Ricola LCIA Stampflehmfassade U res = 1.7 W/(m² K) Kalksandsteinfassade U res = 0.5 W/(m² K) Sandwich-Panel-Fassade U res = 0.5 W/(m² K) 20

GWP [ kg CO 2 equi ] Ricola LCIA-Indicator GWP Global Warming Potential [ kg CO 2 -equivalent ] Kalksandsteinfassade mit 30 Jahre Standzeit Sandwich-Panel-Fassade mit 25 Jahre Standzeit Stampflehmfassade mit 100 Jahre Standzeit 0/0 Graue Energie Sanierung: Credits für Recycling + Wiederverwendung End of Life Credits für Recycling Standzeit [ a ] Resultate beziehen sich auf die Gesamtfassadenfläche der Kräuterhalle By courtesy of PE INTERNATIONAL Gradient repräsentiert den Energiebedarf für Heizung und Entfeuchtung (TRNSYS, WUFI plus) 21

s. auch: Graue Energie von Neubauten Ratgeber für Baufachleute https://www.energieschweiz.ch/page/de-ch/graue-energie-ratgeber-fuer-baufachleute-und-bauherrschaften 22