KAISER-KARLS-GYMNASIUM ZU AACHEN 1912/1913. Chronik. 1. Die Anstalt.

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Transkript:

KAISER-KARLS-GYMNASIUM ZU AACHEN 1912/1913 Chronik. 1. Die Anstalt. Am 15. April fanden die Aufnahmeprüfungen statt; am folgenden Tage wurde das neue Schuljahr mit einem Gottesdienst eröffnet, bei welchem Professor Schnütgen an die Schüler eine Ansprache richtete. Am Sonntag den 21. April veranstaltete der Aachener Schmwimmverein der Schwimmanstalt an der Elisabethstraße ein Schwimmfest, dessen letzte Programmnummer lautete: "Schülerstafette, offen für alle höheren Schulen Aachens." Vom Kaiser-Karls-Gymnasium beteiligten sich an dem Wettkampf und errangen den Sieg die Unterprimaner Otto Bongartz, Albert Fesenmeyer und Aloys Körfer und der Obertertianer Jakob Vonderbank. Der Schwimmverein übersandte daraufhin dem Gymnasium eine künstlerisch ausgestattete "Ehren-Urkunde", zu der Herr Kunsthändler Jakob Vonderbank einen passenden Rahmen stiftete. Ausflüge, meistens mit ihren Ordinarien, machten folgende Klassen: am 7. Mai IV B über Altenberg und Hergenrath nach Hauset; am 10. Mai IV A zur Roetgener Talsperre; am 11. Mai IIa B von Langerwehe über Wenau und Schevenhütte nach Hürtgen und Nideggen; am 15. Mai Ia B von Lammersdorf über Dedenborn nach Montjoie, IIIa A von Siegel über Cornelimünster und Mulartshütte nach Vicht, Schevenhütte und Langerwehe, IIIb B ebenso von Stolberg aus; am 21. Mai Ib B (mit Professor Hild) von Rötgen durch das Vesdretal über Eupen nach Aachen, am 12. Juni IIIb A von Nothberg über Hamisch und Schevenhütte nach Hürtgen und Zweifall bis Stolberg; am 23. Juni V B nach Altenberg; am 25. Juni Ib A von Sourbrodt über Robertville und Rheinhardstein nach Malmedy; am 27. Juni IIb B von Langerwehe über Laufenberg, Schwarzenbroich und Zweifall nach Breinig und Cornelimünster; am 9. Juli VI A in den Aachener Wald; desgleichen Vorschule I; am 11. Juni Ia A von Eupen nach Montjoie. Am 3. August wurde aus Anlaß des Hinscheidens des Herrn Kardinals Antonius Fischer in der Gymnasialkirche ein feierliches Seelenamt gehalten, verbunden mit einer Ansprache von Professor Schnütgen. Am 11. Juni fand eine Alarmprobe statt: in 2/3 Minute nach dem ersten Alarmzeichen waren die Schüler des Erdgeschosses, in 1 3/4 bezw. 2 Minuten die der beiden Obergeschosse auf den drei Höfen der Anstalt versammelt. Am 3. Juli verschied nach langem Leiden im Alter von 84 Jahren Herr Steuerrat Eugen Bayer, der vom Mai 1887 bis 4. Februar 1902 dem Gymnasium als Mitglied des Verwaltungsrates in überaus dankenswerter Weise seine Dienste widmete. Am 18. September besichtigte im Auftrage des Herrn Minsters der geistlichen und Unterrichts-Angelegenheiten Professor Carl Jung von der Königlichen Akademie der bildenden Künste in Cassel den Zeichenunterricht, indem er je einer Stunde in Quinta, Quarta, Unter- und Obertertia sowie dem Freiwahlzeichnen beiwohnte.

Am 29. Oktober besuchte der Geheime Regierungs- und Provinzial-Schulrat Dr. Nelson die Anstalt und wohnte in einer Reihe von Klassen dem Unterrichte bei. Unter Führung des Oberlehrers Dr. Bosch besuchte IIa A am 24. und 26. Oktober das städtische Gaswerk, am 31. Oktober das städtische Elektrizitätswerk in der Borngasse, am 6. November das meterologische Observatorium auf dem Wingartsberg, am 13. November das Maschinenlaboratorium der technischen Hochschule. Die reichen Belehrungen, die in allen genannten Anstalten den Schülern von sachkundiger Seite mit großem Entgegenkommen geboten wurden, verpflichten auch den Berichterstatter zu lebhaftem Danke. Am 25. Januar beging die Anstalt im großen Kurhaussaale die Vorfeier des Kaiserlichen Geburtstages. Chöre und Lieder a capella wechselten mit Deklamationen der Schüler. An dem Festmarsch für Geigen und Klavier" sowie an dem "Adagio für Violinchor und Orgel" waren 20 Geigenspieler aus dem Ober- und Mittelklassen beteiligt; außerdem wirkten hier und bei den Chören als Klavier- und Orgelspieler mit die Schüler Alfred Scheins Ia, Jospeh Gerckens Ib, Joseph Lieb IIa, Wilhelm Gösgens IIIb. Den Oberprimanern Peter Schmitz und Johann Schümmer wurden zur Belohnung für Betragen und Leistungen Büchmanns "Geflügelte Worte" überreicht. Die Festrede des Oberlehrers Dr. Trilsbach ging von dem 25jährigen Regierungsjubiläum unseres Kaisers aus und behandelte dann in Kürze die Zeit der Befreiungskriege unter Hervorhebung der tatkräftigen, von allen Volksschichten getragenen Begeisterung jener großen Zeit. - Am 27. Januar wurde in der Gymnasialkirche von Professor Schnütgen ein feierliches Hochamt mit Te Deum gehalten, verbunden mit Ansprache und Fürbitte nach dem Evangelium. Am Sonntag den 16. Februar, nachmittags 4 1/2-7 Uhr, veranstaltete das Gymnasium mit Genehmigung des Königlichen Provinzial-Schulkollegiums in der Schwimmhalle an der Elisabethstraße ein Schwimmfest, dem außer den Schülern der Ober- und Mittelklassen auch viele Eltern der Schüler und geladene Gäste beiwohnten. Nachdem die polizeilich zulässige Höchstzahl der Besucher erreicht war, mußte die Schwimmhalle leider geschlossen werden. Festordnung: 1. Chorgesang: Deutsches Lied. - 2. Ansprache des Direktors. - 3. Reigen: 20 Schüler. - 4. Schulschwimmen. - 5. Hindernisschwimmen (50 m). - 6. Chorgesang: Lieder von Körner. - 7. Erstschwimmen (25 m) für Anfänger. - 8. Tellertauchen. - 9. Wasserspiele. - 10. Kürübungen. - 11. Preisverteilung durch den Direktor. - Preise (Eichenkränze und Eichensträußchen, am nächsten Tage als Zugaben Bücher und Gebrauchsgegenstände) erhielten die Unterprimaner Otto Bongartz (2 Preise), Aloys Körfer, der Obersekundaner Heinrich Adams, die Untersekundaner Jakob Flamm, Joseph Förster (2 Pr.), Joseph Globke, Franz Linnartz, die Obertertianer Anton Felzen (3 Pr.), Karl Jansen, Jakob Vonderbank, die Untertertianer Albert Hiddemann, Karl Rüb, die Quartaner Albert Bonnie, Gottfried Siebertz. Am 21. Februar besichtigte Ib B unter Führung des Herrn Stadtarchivars das städtische Archiv, am 27. Februar IIa B das Ponttor-Museum. Am 26. Februar verschied nach kurzer Krankheit der Oberprimaner Ludwig Kohl, ein wohlbegabter, braver und fleißiger Schüler; an der schriftlichen Reifeprüfung hatte er

sich mit gutem Erfolge beteiligt. Die Lehrer und Mitschüler erwiesen ihm am 1. März die letzte Ehre. Am Sonntag den 9. März feierten Lehrer und Schüler im großen Saale des Burtscheider Kurhauses die Erinnerung an die vor hundert Jahren erfolgte glorreiche Erhebung der Nation, an die Stiftung des Eisernen Kreuzes und der Landwehr. Festordnung. 1. Chorgesang: Mein Deutschland. - 2. Drei Gedichte. - 3. Chorgesang: Landsknechtmarsch (um 1540). - 4. Drei Gedichte. - 5. Vortrag des Abiturienten Johann Schümmer über Yorck von Wartenburg. - 6. Chorgesang: Reiters Morgenlied. - 7. Zwei Gedichte. Vortrag des Abiturienten Peter Schmitz über Scharnhorst. - 9. Chorgesang: Niederländisches Dankgebet. - 10. Ansprache des Direktors. - 11. Gemeinsames Schlußlied: Wir heißen Deutsche! Kennt ihr uns're Zeichen? Der folgende Montag (10. März) war schulfrei. In der Gymnasialkirche hielt Professor Schnütgen ein feierliches Hochamt, verbunden mit Ansprache und Fürbitte. 2. Das Lehrerkollegium. Ostern 1912. Professor Scheubel wurde wegen Krankheit zunächst bis Pfingsten, dann bis Herbst beurlaubt; seine Vertretung übernahm der Kandidat Neuefeind. - Oberlehrer Graulich, der an der Anstalt seit Ostern 1909 mit dem besten Erfolge tätig war, wurde auf seinen Wunsch an das Königliche Gymnasium zu Bonn versetzt. - Kandidat Hüpper erhielt die durch das Ausscheiden des Professors Hankamer erledigte Oberlehrerstelle. - Kandidat Kerres wurde ohne besonderen Lehrauftrag dem Realgymnasium in Essen überwiesen und zugleich zur Wahrnehmung einer wissenschaftlichen Lehrerstelle an dem von der Schulvorsteherin Maria Waechtler in Essen geleiteten Lyzeum bis auf weiteres beurlaubt. - Kandidat Dr. Junker ging zum Realgymnasium in Hamborn über. - Kandidat Dick, der wegen Krankheit schon zu Weihnachten seine Tätigkeit hatte einstellen müssen, konnte auch zu Ostern das Probejahr noch nicht fortsetzen. - Vorschullehrer Jansen wurde wegen verminderter Arbeitskraft bis Herbst beurlaubt. - In das Lehrerkollegium traten ein: Oberlehrer Dr. Franz Bosch von der Realschule in Crefeld als Ersatz für den verstorbenen Oberlehrer Münstermann; Kandidat Matthias Bös vom Gymnasium in Siegburg zur Wahrnehmung der durch das Ausscheiden des Professors Dr. Schäfer erledigten Oberlehrerstelle; Kandidat Heinrich Boemmelburg von der Oberrealschule in Saarbrücken zur Fortsetzung des Probejahres. Der Letzgenannte wurde am 7. Juni zu einer achtwöchigen Dienstübung einberufen. - Am 1. Juli schied der Gesanglehrer Mai auf seinen Antrag aus seinem Verhältnis zur Anstalt aus, an der er seit Juli 1897 mit großer Pflichttreue und mit dem besten Erfolge gewirkt hatte. An seine Stelle trat der Musiklehrer und Domorganist Ludwig Pütz. Herbst 1912. Die Beurlaubung des Professors Scheubel wurde bis Ostern verlängert, ebenso seine Vertretung durch den Kandidaten Neuefeind. - Oberlehrer Dr. Bosch begann am 4. August eine militärische Übung und nahm am 1. Oktober seinen Dienst wieder auf. Die Vertretung erfolgte durch Vereinigung von Klassenabteilungen, durch den Ausfall der physikalischen Übungen sowie durch einige Verschiebungen. - Vorschullehrer Jansen wurde am 1. Oktober auf seinen Antrag in den Ruhestand versetzt. Er war seit dem 1. Juni 1871 im öffentlichen Schuldienste tätig und seit dem 1. Oktober 1874 an der Vorschule des Gymnasiums beschäftigt. In vorbildlicher Pflichttreue hat er

hier 38 Jahre lang seines Amtes gewaltet, und viele ehemalige Schülergenerationen verehren in ihm ihren wohlwollenden Erzieher und erfolgreichen Lehrer. Die Stadtverwaltung sprach dem Scheidenden schon nach der Genehmigung seines Gesuches den gebührenden Dank für seine langjährige ersprießliche Tätigkeit aus, und auf Antrag des Königlichen Provinzialschulkollegiums wurde ihm von Seiner Majestät dem Kaiser der Königliche Kronenorden vierter Klasse verliehen. Der Direktor, begleitet von je einem Mitgliede des Lehrerkollegiums aus der Zahl der Gymnasial- und Vorschullehrer, überreichte ihm am 1. Oktober in der Wohnung die Ordensauszeichnungen und sprach den Wunsch aus, daß dem in weiten Kreisen der Bürgerschaft verehrten Lehrer ein freundlicher und langer Lebensabend beschieden sein möge. - Leider ging der Wunsch nicht in Erfüllung: eine plötzlich auftretende Krankheit führte in wenigen Tagen schon am 5. November den Tod herbei. Die große Verehrung, deren sich der Hingeschiedene mit Recht erfreute, zeigte sich bei der Beerdigungsfeier, an der auch sämtliche Lehrer und Schüler des Gymnasiums und der Vorschule sich beteiligten. Am 27. November wurde in der Gymnasialkirche ein feierliches Seelenamt für den Verstorbenen abgehalten. - Vom 14. September ab wurde Kandidat Boemmelburg dem Gymnasium ohne besonderen Lehrauftrag zugeteilt, jedoch schon vom 1. Oktober ab der Oberrealschule in Saarbrücken zur Verwaltung einer wissenschaftlichen Hilfslehrerstelle überwiesen. - Die durch das Ausscheiden des Oberlehrers Graulich erledigte Stelle wurde vom 1. Oktober ab dem Kandidaten Matthias Bös übertragen. - Kandidat Dr. Fischer trat am 1. Oktober als Einjährig-Freiwilliger bei der Matrosenartillerieabteilung in Lehe bei Geestemünde ein; an seine Stelle trat der Kandidat Otto Schmitz, der das mit Ostern 1911 begonnene Probejahr am 1. Oktober 1911 durch sein militärisches Dienstjahr hatte unterbrechen müssen. - Kandidat Both wurde vom 1. Oktober ab ohne besonderen Lehrauftrag bei dem Kaiser- Karls-Gymnasium weiter belassen, zugleich aber bis Ostern 1913 zur Verwaltung einer Lehrerstelle an der Privatknabenschule zu Asbach beurlaubt. - Das Probejahr begannen am 1. Oktober die Kandidaten Richard Müller vom Gymnasium zu Boppard und Heinrich Verlemann vom Hohenzollern-Gymnasium zu Düsseldorf. - Am 6. November verstarb zu Aldekerk Professor Dr. Alsters, der zu Ostern 1899 auf eigenen Antrag wegen seines Augenleidens in den Ruhestand versetzt wurde, nachdem er seit Herbst 1871 der Anstalt angehört hatte. Die wohlbegründete Liebe seiner Schüler und die allseitige Wertschätzung seiner Amtsgenossen ist ihm auch in den Ruhestand gefolgt und hat ihn das vorzeitige Ende der liebgewonnenen amtlichen Tätigkeit verschmerzen lassen. - Durch Patent des Herrn Ministers vom 12. Dezember 1912 wurde dem Oberlehrer Dr. Schué der Charakter als Professor und durch Allerhöchsten Erlaß vom 6. Januar 1913 der Rang der Räte vierter Klasse verliehen. Ostern 1913. Kandidat Neuefeind wird bis Ende September beurlaubt zur Annahme der Stellung eines Hauslehrers des Prinzen Ernst Heinrich von Sachsen und eines ständigen Lehrers an der Prinzenschule in Dresden. Abgesehen von der Erkrankung des Professors Scheubel war der Gesundheitszustand im Lehrerkollegium günstig: 11 Lehrer mußten zusammen an 55 Tagen wegen Krankheit, 10 Lehrer an 50 Tagen aus anderen Gründen den Unterricht aussetzen.

Abiturienten. a. Durch Verfügung vom 8. Juli wurden 7 Auswärtige zur Reifeprüfung überwiesen: einer erkrankte, einer trat während der schriftlichen, einer vor der mündlichen Prüfung zurück; am 20. und 21. September unterzogen sich der mündlichen Prüfung vier, von denen zwei für reif erklärt wurden: Hugo Bastin, geb. 28. August 1890 zu Stolberg, evangelisch, Sohn des + Fabrikdirektors Adolf B. daselbst. - Joseph Niessen, geb. 27. Februar 1889 zu Düren, katholisch, Sohn des Uhrmachers Friedrich N. daselbst. b. Zum Ostertermin meldeten sich zur Reifeprüfung die 32 Oberprimaner. Die schriftliche Prüfung wurde am 20.-23. und 31. Januar abgehalten. Am 26. Februar verstarb ein Oberprimaner. Am 6. und 7. März fand unter dem Vorsitz des zum Königlichen Kommissar ernannten Direktors die mündliche Prüfung statt: alle Prüflinge erhielten das Zeugnis der Reife.