Kongress: Kultur als Arbeitsfeld und Arbeitsmarkt für Geisteswissenschaftler Kongress des Deutschen Kulturrates Gefördert durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung und die Gerda Henkel Stiftung. Veranstaltet in Kooperation mit dem Kulturbüro der EKD. Datum: 26.09. 27.09.2007 in Berlin Ort: Französische Friedrichstadtkirche, Gendarmenmarkt, 10117 Berlin Der Kulturbereich ist traditionell ein wichtiger Arbeitsmarkt für Geisteswissenschaftler. Geisteswissenschaftler arbeiten in Museen, Bibliotheken, Theatern usw. Sie erschließen und vermitteln Kunst und Kultur. Bei dem Kongress soll ausgelotet werden, wie sich dieses Arbeitsfeld und dieser Arbeitsmarkt verändert. Welche Qualifikationen von Geisteswissenschaftlern erwartet werden, welche Beschäftigungsmöglichkeiten für Geisteswissenschaftler im Kulturbereich es gibt und welchen Stellenwert selbstständige Tätigkeit hat. Programmentwurf 26.09.2007 14.00 Uhr Akkreditierung der Teilnehmer 15.00 Uhr Begrüßung durch Prof. Dr. Max Fuchs (Vorsitzender des Deutschen Kulturrates) Begrüßung durch Dr. Petra Bahr (Kulturbeauftragte des Rates der EKD) Begrüßung durch Dr. Michael Hanssler (Vorstand der Gerda Henkel Stiftung) 15.20 Uhr Eröffnung der Tagung durch Bundesministerin für Bildung und Forschung Dr. Annette Schavan, MdB 15.50 Uhr Einführung in das Thema Prof. Dr. Max Fuchs (Vorsitzender des Deutschen Kulturrates) 16.15 Uhr Prof. Dr. Hartmut Dorgerloh (Generaldirektor der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg): Öffentliche Kultureinrichtungen (k)ein Elfenbeinturm für Geisteswissenschaftler? (Arbeitstitel) Thematische Schwerpunkte: Die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg vereint die unterschiedlichsten Zeugnisse der Kunst-, Kultur- und Architekturgeschichte in Brandenburg-Preußen unter einem Dach und beschäftigt eine große Bandbreite an www.kulturrat.de - 1 -
Geisteswissenschaftlern. In dem Beitrag soll am Beispiel der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg ausgeleuchtet werden, inwiefern in öffentliche Kultureinrichtung heute Geisteswissenschaftler beschäftigen, welche Qualifikationen sie von ihnen erwarten, wo die Schwerpunkte der Arbeit liegen, inwiefern sich die Anforderungsprofile verändert haben, welche Bedeutung die wissenschaftliche Arbeit und welchen Stellenwert die Vermittlungsarbeit hat. 16.45 Uhr Dr. Simone Eick (Direktorin des Deutsche Auswandererhauses Bremerhaven): Geschichtsvermittlung und Erinnerungskultur abseits der Metropolen (Arbeitstitel) Thematische Schwerpunkte: Das Deutsche Auswandererhaus in Bremerhaven befasst sich mit einem besonderen Kapitel deutscher Geschichte. Wird heute von Deutschland als Zuwanderungsland gesprochen, so wird sich in diesem Museum mit der Auswanderung aus Deutschland befasst. Bremerhaven war der größte deutsche Auswanderungshafen. In dem Museum wird an die Auswanderung erinnert und Geschichte lebendig gemacht. Das Museum liegt in keiner Metropole, sondern in einer Stadt, die von strukturellen Umbrüchen und hoher Arbeitslosigkeit gekennzeichnet ist. Das Deutsche Auswandererhaus wurde als Europäisches Museum des Jahres 2007 ausgezeichnet. Schwerpunkte des Vortrags sollten sein: Wie kann an ein Thema wie Auswanderung erinnert werden, welche Chancen bietet ein neues Museum, wie können Besucher nach Bremerhaven gelockt werden, welche Qualifikationen brauchen Geisteswissenschaftler, die in einem solchen Museum arbeiten? 17.15 Uhr Podiumsdiskussion Geisteswissenschaftler machen kulturelles Erbe zugänglich was müssen sie dafür können? Dr. Michael Hanssler (Gerda Henkel Stiftung); Prof. Dr. Hartmut Dorgerloh (Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg); Dr. Simone Eick (Deutsches Auswandererhaus Bremerhaven), Moderation: Prof. Dr. Max Fuchs 26.09.2007 9.30 Uhr Dr. Karin Drda-Kühn (Vorstandsvorsitzende Verein für Kultur und Arbeit e.v., Mainz / Träger des kulturellen Serviceportals www.vertikult.de): Qualifizierung für den europäischen Kulturarbeitsmarkt Chancen und Hürden für Geisteswissenschaftler Thematische Schwerpunkte: Im Beitrag soll der europäische Arbeitsmarkt Kultur anhand von Daten und Fakten vorgestellt werden. Dabei geht es um Fragen wie notwendige Profile der Beschäftigten, dem Verhältnis von Angestellten zu Freiberuflern, der Erschließung von Geschäftsfeldern usw. Welche Anforderungen und Grundvoraussetzungen stellt der europäische Arbeitsmarkt an Geisteswissenschaftler? Was können Geisteswissenschaftler tun, um sich für die Arbeit in anderen EU Staaten zu qualifizieren? Wie unterscheidet sich der europäische Arbeitsmarkt in diesem Segment vom deutschen? Gibt es Indizien darüber, dass Geisteswissenschaftler vermehrt außerhalb von Deutschland im Kulturbereich tätig werden? Wie sehen die Arbeitsbedingungen aus und wo liegen besondere Chancen? www.kulturrat.de - 2 -
9.50 Uhr Prof. Dr. Roland Kanz (Lehrstuhl für allgemeine Kunstgeschichte am Kunsthistorischen Institut der Universität Bonn): Kunsthistoriker Experten für kulturelles Erbe Thematische Schwerpunkte: Am Beispiel des Faches Kunstgeschichte sollen Fragen nach der beruflichen Qualifikation von Studierenden und Promovierenden aufgegriffen werden. Fragen sind, welche spezifischen Qualifikationen Kunsthistorikern vermittelt werden, welche Wechselwirkungen zwischen Arbeitsmarkt Kultur und Hochschulen bestehen, inwiefern nehmen die Hochschulen die Anforderungen des Arbeitsmarktes Kultur auf, können die Hochschulen, dem Arbeitsmarkt Kultur Impulse geben? 10.10 Uhr Prof. Dr. Ingo H. Warnke (Erweiterter Vorstand Philosophischer Fakultätentag, Vertretung des Lehrstuhls für Germanistische Linguistik Sprach- und Literaturwissenschaftliche Fakultät Universität Bayreuth): Breite Ausbildung als Chance Germanisten als Generalisten des Arbeitsmarktes Kultur Thematische Schwerpunkte: Am Beispiel des Faches Germanistik, einem bei Studierenden sehr beliebten Fach, soll erkundet werden, wie in diesem Fach für den Arbeitsmarkt Kultur qualifiziert wird. Fragen sind, welche spezifischen Qualifikationen erwerben Germanisten im Studium, wie wird in den Hochschulen auf den Arbeitsmarkt Kultur reagiert, ist es sinnvoll, Germanisten für Segmente des Arbeitsmarktes Kultur vorzubereiten oder soll das Studium eine breite Basis für vielfältige Beschäftigungsmöglichkeiten bieten? 10.30 Uhr Kaffeepause 10.45 Uhr Wolfgang Schmitz (Hörfunkdirektor des WDR): Öffentlich-rechtlicher Rundfunk eine große Nische für Geisteswissenschaftler (Arbeitstitel) Thematische Schwerpunkte: Der öffentlich-rechtliche Rundfunk ist ein wesentlicher Vermittler von geisteswissenschaftlichen Themen. In Dokumentationen, Fernsehfilmen, Features leistet er einen Beitrag zur Erinnerungskultur. Er berichtet über Kunst, Kultureinrichtungen und Kulturwirtschaft, zugleich ist er ein wichtiger Kunst- und Kulturproduzent. Fragen sind, braucht der öffentlich-rechtliche Rundfunk Geisteswissenschaftler, wofür braucht er sie für die Nischenprogramme, für die Prime Time oder beides? Was kann der Hörfunk leisten und was das Fernsehen? Werden die Geisteswissenschaftler adäquat ausgebildet oder werden eigentlich ganz andere Qualifikationen benötigt? Wie kann ein breites Publikum erreicht werden, wenn es um geisteswissenschaftliche Themen geht. www.kulturrat.de - 3 -
11.15 Uhr Podiumsdiskussion Ausbildung von Geisteswissenschaftlern und der Arbeitsmarkt Kultur zwei getrennte Welten: Dr. Karin Drda-Kühn (vertikult), Prof. Dr. Roland Kanz (Universität Bonn), Prof. Dr. Ingo H. Warnke (Universität Bayreuth), Wolfgang Schmitz (Hörfunkdirektor des WDR), Moderation: Dr. Claudia Schwalfenberg (Stellvertretende Vorsitzende des Deutschen Kulturrates) 12.15 Uhr Mittagspause 13.30 Uhr Tamara Tischendorf (freie Hörfunkjournalistin und puk-preisträgerin 2006) Freiberufler die neue Freiheit? (Arbeitstitel) Thematische Schwerpunkte: Viele Kultureinrichtungen und auch der Rundfunk arbeiten mit freiberuflichen Mitarbeitern. Freiwerdende Stellen werden teilweise nicht wieder besetzt bzw. fallen weg. Der Status des freien Mitarbeiters ist heute nicht mehr die Ausnahme sondern vielmehr weit verbreitet. Fragen sind, wie arbeiten freie Mitarbeiter heute? Wie gelangen sie an ihre Aufträge? Wer sind die Auftraggeber? Welchen Problemen sind sie ausgesetzt? Wie sieht die soziale Absicherung aus? 13.50 Uhr Beate Schreiber (Forschungsinstituts Facts and Files Berlin) Geisteswissenschaften als Dienstleistung Thematische Schwerpunkte: Erinnerungskultur hat Hochkonjunktur. Erinnern ist längst zur Dienstleistung geworden und trägt so einen Teil zur historischen und kulturellen Bildung bei. Immer mehr Freiberufler etablieren sich auf dem Arbeitsmarkt Kulturwirtschaft. Zu ihnen gehören auch die historischen Büros, die diverse Rechercheaufträge unterschiedlichster Art erfüllen. Wie sieht das Arbeitsleben der Selbständigen Geisteswissenschaftler aus? Wer sind ihre Kunden? Wie arbeiten sie? Wie schätzen sie ihre Zukunftsaussichten ein? Wie hart ist der Markt umkämpft? Wie sieht die Unterstützung für sich selbständig machende Geisteswissenschaftler seitens der staatlichen Beratungseinrichtungen aus? 14.10 Uhr Olaf Zimmermann (Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates, Mitglied der Enquete-Kommission Kultur in Deutschland des Deutschen Bundestags) Vom Traumberuf zum täglichen Überleben Arbeitsmarkt Kulturwirtschaft Thematische Schwerpunkte: Die Kulturwirtschaft rückt seit einiger Zeit stärker in den Mittelpunkt der kulturpolitischen Debatten. Dabei wird vor allem auf das Wachstumspotenzial der Kulturwirtschaft eingegangen. Für Geisteswissenschaftler ist die Selbständigkeit z.b. als Galerist oftmals die Möglichkeit sich einen Arbeitsplatz zu schaffen. Fragen in dem Vortrag sind, wie sieht die Realität speziell bei kleinen kulturwirtschaftlichen Unternehmen wie z.b. Galerien aus? Wie lange dauert es bis zum Erfolg? Wie können die Rahmenbedingungen aussehen, damit kleinere kulturwirtschaftliche Unternehmen überleben können? www.kulturrat.de - 4 -
14:30 Uhr Podiumsdiskussion Freiberufliche Arbeit aus der Not eine Tugend gemacht: Tamara Tischendorf (freie Hörfunkjournalistin und puk-preisträgerin 2006); Beate Schreiber(Forschungsinstituts Facts and Files Berlin); Olaf Zimmermann (Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates, Mitglied der Enquete-Kommission Kultur in Deutschland des Deutschen Bundestags); Moderation: Armin Conrad (Leiter der Sendung KulturZeit 3sat) 15.30 Uhr Kaffeepause 15.45 Uhr Dr. Karl Ermert (Direktor der Bundesakademie für kulturelle Bildung Wolfenbüttel) Kulturelle Bildung in der Kulturgesellschaft als Aufgabe für Geisteswissenschaftler und ihre Weiterbildung Thematische Schwerpunkte: Weiterbildung ist sowohl im haupt-, und nebenberuflichen ebenso wie im ehrenamtlichen Bereich besonders für Geisteswissenschaftler von immer größer werdendem Interesse. Wie können sich Geisteswissenschaftler im Feld der Kulturvermittlung über ihr Studium hinaus qualifizieren, lässt sich ein gesteigerter Qualifikationsbedarf seitens der Arbeitgeber und der Arbeitnehmer erkennen? Welche Erfahrungen haben Sie zum Beispiel mit der Qualifizierungsmaßnahme für Mitarbeiter aus Museen bislang machen können? 16.15 Uhr Prof. Dr. Peter Reifenberg (Direktor der Akademie des Bistums Mainz, Vorsitzender des Leiterkreises der Katholischen Akademien): Leben verantworten im Denken und Handel Kirchliche Akademiearbeit vor den Herausforderungen der Zukunft Thematische Schwerpunkte: Sowohl die evangelische als auch die katholische Kirche hat nach dem zweiten Weltkrieg Akademien etabliert. Die kirchlichen Akademien sind ein Ort der Reflektion der gesellschaftspolitischen und kulturellen Veränderungen. Einige Akademien haben ein explizit kulturpolitisches Profil und widmen sich dem interreligiösen Dialog. Sie sind zugleich ein wichtiger Arbeitsplatz für Geisteswissenschaftler. Fragen sind, welche Bedeutung haben die Akademien für die Kirchen, welche Bedeutung haben sie für die Gesellschaft? Sind sie noch ein Ort der gesellschaftsund kulturpolitischen Reflektion? Welchen Stellenwert haben geisteswissenschaftliche Themen in der Arbeit der Akademien? Inwieweit können die Akademien einen Beitrag zum interreligiösen und vielleicht sogar interkulturellen Dialog leisten? 16.45 Uhr Podiumsdiskussion Dr. Karl Ermert (Direktor der Bundesakademie für kulturelle Bildung Wolfenbüttel), Prof. Dr. Peter Reifenberg (Direktor der Akademie des Bistums Mainz, Vorsitzender des Leiterkreises der Katholischen Akademien); Moderation: Christian Höppner (Stellvertretender Vorsitzender des Deutschen Kulturrates) 17.45 Uhr Zusammenfassung und Schlussbetrachtung Dr. Stefan Schaede (Arbeitsbereichsleitung Religion und www.kulturrat.de - 5 -
Kultur bei der Forschungsstätte der Evangelischen Studiengemeinschaft e.v.) 18.05 Uhr Verabschiedung Prof. Dr. Max Fuchs (Vorsitzender des Deutschen Kulturrates) 18.15 Uhr: Ende der Kongresses Haben Sie Interesse an dem Kongress teilzunehmen? Senden Sie uns eine E-Mail unter post@kulturrat.de. Wir senden Ihnen eine Einladung! www.kulturrat.de - 6 -