Halka Breyhan Naturatelier für kleine Künstler Gestaltungsideen zur Förderung des Umweltbewusstseins 1. Auflage Bestellnummer 50297
Haben Sie Anregungen oder Kritikpunkte zu diesem Produkt? Dann senden Sie eine E-Mail an 50297_001@bv-1.de Autorin und Verlag freuen sich auf Ihre Rückmeldung. Die Autorin Halka Breyhan, Diplom-Designerin und Literaturwissenschaftlerin (Dr. phil.), arbeitet seit 2004 schwerpunktmäßig im Bereich ästhetische Bildung sowie Bild- und Medienkompetenz in der Frühförderung und im Elementarbereich. Sie gibt Fortbildungen für Erzieher und Erzieherinnen mit unterschiedlichen Schwerpunkten rund um das Thema Medien und Kunst. Bildquellenverzeichnis Halka Breyhan, Hamburg: Umschlag sowie alle Abbildungen im Buch außer: Plant-for-the-Planet Foundation: S. 17 Fotolia.de/Jörn Buchheim: S. 51 Fotolia.de/LianeM: S. 76 Sie finden uns im Internet unter: www.bildungsverlag1.de www.bildung-von-anfang-an.de Bildungsverlag EINS GmbH Hansestraße 115, 51149 Köln ISBN 978-3-427-50297-5 Copyright 2011: Bildungsverlag EINS GmbH, Köln Das Werk und seine Teile sind urheberrechtlich geschützt. Jede Nutzung in anderen als den gesetzlich zugelassenen Fällen bedarf der vorherigen schriftlichen Einwilligung des Verlages. Hinweis zu 52a UrhG: Weder das Werk noch seine Teile dürfen ohne eine solche Einwilligung eingescannt und in ein Netzwerk eingestellt werden. Dies gilt auch für Intranets von Schulen und sonstigen Bildungseinrichtungen.
3 Inhaltsverzeichnis Vorwort......................................................... 5 1 Die pädagogische Aufgabe................................... 9 1.1 Natur und kreative Gestaltung................................. 12 1.2 Aufmerksames und genaues Hinsehen bei Umweltthemen............ 13 1.3 Umwelterziehung: Was versteht man darunter?.................... 15 1.4 Zum Aufbau dieses Buches.................................... 17 2 Die gestalterische Aufgabe... 21 2.1 Die Wunder der Natur entdecken... 22 2.1.1 Die Jahreszeiten erleben... 22 2.1.2 Die Natur abbilden... 27 2.1.3 Kunst in der Natur finden... 31 2.1.4 Geschichten und Sprachspiele... 35 2.1.5 Unsere Umgebung aufnehmen... 39 2.2 Pflanzen kennenlernen... 43 2.2.1 Die Kraft der Pflanzen beweisen... 44 2.2.2 Ein Sammelsurium getrockneter Pflanzen anlegen... 48 2.2.3 Schablonen aus der Natur benutzen... 51 2.2.4 Mit Solar-Fotopapier experimentieren... 54 2.3 Die Kartoffel ergründen... 57 2.3.1 Kartoffeln anbauen... 57 2.3.2 Vitamine tanken... 60 2.3.3 Köpfe schnitzen... 66 2.3.4 Keime wachsen lassen: Kartoffellabyrinth... 69 2.4 Holunder und andere Pflanzenwunder... 71 2.4.1 Alles zu verwerten: Holunder... 74 2.4.2 Blumen erkennen... 78 2.4.3 Instrumente bauen... 87 2.4.4 Die Heilende Wirkung erforschen... 92 2.5 Die vier Elemente... 97 2.5.1 Feuer und Feuriges entdecken... 97 2.5.2 Mit Wasser experimentieren... 100 2.5.3 Die Erde untersuchen... 103 2.5.4 Luft erforschen... 106 2.6 Tiere beobachten... 111 2.6.1 Tiere in unserer Umgebung aufspüren... 111 2.6.2 Tiere in der Kunst entdecken... 115 2.7 Draußen arbeiten... 117 2.7.1 Künstlerisches Arbeiten draußen... 118 2.7.2 Den Künstler Richard Long und seine Kunstwerke kennenlernen... 123 2.7.3 Mit Licht und Schatten spielen... 126 2.7.4 Klänge aus der Natur erforschen... 131
4 Inhaltsverzeichnis 3 Anhang... 135 3.1 Literaturliste... 136 3.1.1 Für Erzieher/-innen... 136 3.1.2 Für Kinder... 137 3.2 Nützliche Links... 138 3.2.1 Links zur Umwelterziehung... 138 3.2.2 Links zur kreativen Gestaltung... 140 3.2.3 Links zur Kunst... 141 3.3 Nützliche Materialien... 142 3.3.1 Papiere und andere Untergründe... 142 3.3.2 Farben... 142 3.3.3 Für plastische Gestaltung... 143 3.3.4 Für Experimente... 143 3.3.5 Werkzeuge... 144 3.3.6 Baumaterial... 144
1 Die pädagogische Aufgabe 1.1 Natur und kreative Gestaltung 1.2 Aufmerksames und genaues Hinsehen bei Umweltthemen 1.3 Umwelterziehung: Was versteht man darunter? 1.4 Zum Aufbau dieses Buches
12 1 Die pädagogische Aufgabe 1.1 Natur und kreative Gestaltung Die Aufgabe der Erzieher/-innen besteht vor allem in der Begleitung, technischen Anleitung und Vertiefung der von Kindern aufgegriffenen Ideen und Themen. Die Kinder möchten gern aktive Beiträge zu Projekten, die der Erhaltung des Lebensraums und des ökologischen Gleichgewichts dienen, leisten. Hilfe durch Erwachsene Dazu gehört auch, den Umgang mit neuen Medien und Technologien wie dem Computer oder dem Internet zu lernen. Das lässt sich mit dem Gang hinaus in die Natur sinnvoll verbinden. Ein gelungenes Beispiel dafür ist das Onlineprojekt BEAGLE (Biodiversity Education and Awareness to Grow a Living Environment) zur Biodiversität in Europa. Aufgabe ist es, sich einen Baum in seiner Natur und Kunst: Tier trifft auf Kinderplastik Umgebung auszuwählen und seine Entwicklung im Laufe der Jahreszeiten genau zu beobachten. Alle Baumdaten beispielsweise hinsichtlich Blütezeit und Blattaustrieb werden in die dafür erstellten Seiten (Download kostenlos) eingetragen und tragen auf diese Weise zu wissenschaftlichen Untersuchungen bei. Die Kinder können sogar ihre Fotos (gemeinsam mit den Erzieher/-innen) auf der Website hochladen. Auf einer Europakarte können die Kinder sehen, wo in Europa andere Kinder und Schüler/-innen bei dem Projekt mitmachen und z. B. die gleiche Baumart zum gleichen Zeitpunkt in ihrer Entwicklung beobachten. Sie lernen zudem interessante Details, z. B. zu den Entwicklungen der Bäume, kennen. Dazu stehen auch Leitfäden zum Herunterladen zur Verfügung: www.beagleproject.org Bei mehreren Initiativen werden u. a. auch Malwettbewerbe angeboten, so z. B. regelmäßig bei den NaturDetektiven vom Bundesamt für Naturschutz (BfN): www.naturdetektive.de Die NaturDetektive bieten zahlreiche Projektideen für Kinder im Vorschulund Grundschulalter an. 50297 001 00.indb 12 Laube: Sie spendet Schatten und lädt zum Versteck- und Fangenspielen ein. 08/09/11 6:13 PM
1.2 Aufmerksames und genaues Hinsehen bei Umweltthemen 13 Aber auch NAJU (Naturschutzjugend) bietet interessante Aktionen an wie z. B. Erlebter Frühling : www.erlebter-fruehling.de Den Außenbereich gestalten Den Außenbereich so zu gestalten, dass Menschen sich darin wohlfühlen und vor allem Kinder vieles entdecken können, ist eine große Herausforderung. Dazu gilt es, sich anregen zu lassen und auch professionelle Unterstützung zu suchen. Einige Ideen sind z. B. zu finden unter: www.ideenwerkstatt-lebenstraum.de und www.kindergartenpaedagogik.de/1030.html (Becker-Textor, Ingeborg: Mit Kindern die Natur entdecken) Buchtipp Kinder wollen draußen sein von Herbert Österreicher (siehe Literaturliste) Tipp Praktische Tipps für das Anlegen eines Gartens unter ökologischen Gesichtspunkten finden sich z. B. unter: www.klima-sucht-schutz.de/energiesparen/beitrag/article/fachwissen-2.html 1.2 Aufmerksames und genaues Hinsehen bei Umweltthemen Um Anregungen für naturbezogene (kreative) Projekte mit Kindern in Krippe und Kita zu entdecken, ist es unerlässlich, gemeinsam mit den Kindern mit offenen Augen durch die Umwelt zu gehen und genau hinzusehen. Oft ergeben sich neue Ideen einfach auf Spaziergängen durch Stadt und Land, aber auch beim Surfen durch das Internet, z. B. unter: www.labbe.de/mellvil/index_vs.asp?themaid=22 (Mellvil, ein Kinderforum zum Klarkommen, u. a. zum Thema Umweltschutz ) Des Weiteren gehört der Umgang mit Tieren und Pflanzen zur Vermittlung von Umweltthemen: Welche Tiere können mich angreifen oder mir schaden und wie gehe ich mit ihnen um? Welche Pflanzen sind giftig, welche können mir guttun? Mit welchen Pflanzen kann ich problemlos gestalten? Umgang mit Gefahren Auch die Gefahr, die Pilze beispielsweise darstellen, gehört zum Umgang mit der Natur dazu. Pilze gelten übrigens nicht als Pflanzen, da sie ihre eigenen Nährstoffe nicht durch Photosynthese produzieren.
54 2 Die gestalterische Aufgabe Propellers, dessen Ursprung man bei Insekten wie der Libelle finden kann. Übrigens können Ernten auch mit alternativen Mitteln geschützt werden, z. B. mit dem Einsatz von Tieren, die sich vom Schädling der Nutzpflanze ernähren und die Anzahl der Schädlinge auf diese Weise auf ein annehmbares Minimum reduzieren. Unter drei Jahren Auch Krippenkinder können mit der Druckrolle Farbe auf Blätter von Bäumen und Sträuchern verteilen. Sie sind sehr konzentriert dabei und können dieser Tätigkeit mit erstaunlichem Körpereinsatz und Ausdauer nachkommen. Bei dieser Aktivität stehen die Freude an der Bewegung mit der Farbrolle sowie das Fühlen der unterschiedlichen Konsistenzen der Untergründe (glattes Papier, raue Blätter mit Erhebungen) im Vordergrund. Buchtipp Max Ernst für Kinder von Mario Giordano (siehe Literaturliste) Beispiel aus der Kunst Sehr anregende Collagen findet man bei den Kunstwerken von Kurt Schwitters (1887 1948) und Max Ernst (1891 1976). 2.2.4 Mit Solar-Fotopapier experimentieren Idee das ist der Grundgedanke Bei der folgenden Technik handelt es sich für die Kinder um ein ganz besonderes, kreatives sowie auch physikalisches Erlebnis. Mit den selbst gepflanzten oder gesammelten, getrockneten und gepressten Pflanzen lassen sich sehr reizvolle Bilder mit Solarpapier erstellen. Die Konturen der Objekte sind nach der Belichtung auf dem Papier zu sehen, sodass interessante Negativbilder entstehen. Es Erstellen einer Solargrafik werden nur die Umrisse und diejenigen Teile, die lichtdurchlässig sind, sichtbar. Für die Kinder ist dies eine aktive Auseinandersetzung mit Licht, Schatten und Halbschatten mit Schwarzweiß- und Grauwerten. Bei der Solargrafik handelt es sich um eine vereinfachte Form des Fotogramms, das in den 1920er und 1930er Jahren bei Künstlern wie Man Ray (1890 1976) für einfallsreiche Experimente verwendet wurde (siehe S. 57 Beispiel aus der Kunst ). Definition: Fotogramm Beim Fotogramm handelt es sich um ein fotografisches Bild, das ohne Linse oder Kamera erstellt wird. Es werden Gegenstände auf lichtempfindliche Untergründe gelegt, die durch das Belichten und Entwickeln auf diesen sichtbar gemacht werden.
2.2 Pflanzen kennenlernen 55 Durchführung so wird es gemacht Fotogramm Um ein Fotogramm herzustellen, werden Objekte in einem dunklen Raum (Dunkelkammer, Keller, fensterlose Räume, Raum mit abgeklebten Fenstern oder lichtundurchlässigen Rollos) beim Licht einer Rotlichtlampe auf Fotopapier gelegt. Um die Umrisse der Objekte auf dem Papier zu belichten, wird helles Licht angeschaltet. Durch den Einsatz von unterschiedlich hellen Lichtquellen können verschiedene Effekte erzielt werden. Man kann das Licht für kurze Zeit anschalten und wieder ausschalten, die Objekte ein wenig verschieben, das Licht wieder kurz anschalten und wieder ausschalten usw., bis das Ergebnis zufriedenstellend scheint. Im Licht der Rotlichtlampe werden die Fotopapiere nun im Entwicklungsbad entwickelt, im Fixierbad fixiert und im Wasserbad gewässert. Zum Trocknen eignet sich eine gespannte Leine, an der die Bilder mit Wäscheklammern aufgehängt werden. Tipp Es eignen sich flache Gegenstände; besonders schön sind filigrane Umrisse wie die von Farn, Gräsern, gestreuten Samen, Federn und Blüten mit vielen Blütenblättern. Aber auch Dinge, die nicht aus der Natur stammen, wie Spitze oder Fäden, Gebrauchsgegenstände wie Klammern, Muttern oder Ringe, Siebe und zerknülltes Zellophanpapier können verwendet werden. Solargrafiken Sehr viel einfacher und ohne Einsatz von Chemikalien ist das Arbeiten mit Solar- Fotopapier, einem Spezialpapier, das nur für blaues bis ultraviolettes Licht empfindlich ist (Sonnenschein, Leuchtstoffröhren, Energiespar- und Halogenlampen). Bei Glühlampenlicht oder gedämpftem Tageslicht ist es kein Problem, mit dem Papier zu arbeiten, ohne es ungewollt zu belichten. Als Unterlage wird ein Stück Wellpappe oder Styropor benötigt, auf die ein Blatt Solar-Fotopapier mit der bläulichen Seite nach oben gelegt wird. Darauf ordnen die Kinder ihre Objekte an (die möglichst flach sein sollten) und legen über das Ganze ein Stück Frischhaltefolie, sodass alles bedeckt ist. Diese wird an den Seiten mit Stecknadeln oder kleinen Klemmen befestigt, sodass alle Objekte flach auf das Papier gedrückt werden. Das ist wichtig, damit beim Belichten kein Licht unter die Objekte fällt und dessen Konturen besser zu erkennen sind. Es lässt sich jedoch als Effekt verwenden, dass Licht teilweise auch unter die Gegenstände fällt; in diesem Fall werden z. B. die Konturen der Objekte unscharf. Der Experimentierfreude der Kinder kann hier freier Lauf gelassen werden. Achtung! Die nicht gebrauchten Papiere sollten gleich wieder in ihren dunklen Umschlag gesteckt und gut verschlossen werden. Tipp Besonders wirkungsvoll sind transparente Gegenstände (sehr dünne Blätter, bei denen fast nur noch die Blattadern vorhanden sind, siehe Abb. S. 54), durch die beim Belichten ein Teil der UV-Strahlen fällt.
56 2 Die gestalterische Aufgabe Darstellung von Bewegung, von Licht und Schatten, die Kinder bei ihrer eigenen bildnerischen Entwicklung anregen Hilfe durch Erwachsene Material Die fixierten Papiere können die Kinder nun unter direktem Sonnenlicht belichten, bis die bläuliche Färbung an den frei gelassenen Stellen fast ganz weiß geworden ist. Das dauert zwischen 3 und 7 Minuten. Wie auch im Fotogramm ist es möglich, die Belichtungszeit in mehrere Schritte aufzuteilen. Zwischen den einzelnen Belichtungszeiten kann die Folie im dunkleren Teil des Raums kurz gelöst und z. B. die darunterliegenden Objekte leicht verschoben oder weitere Objekte dazu gelegt werden. Im Ergebnis zeigen sich dann mehrere Grautöne und in einigen Fällen scheint es so, als zögen die abgebildeten Objekte einen Lichtschleier oder eine Bewegungsspur hinter sich her (siehe Abb. unten). Folie und Objekte entfernen die Kinder erst wieder bei gedämpftem Licht (im Schatten, im abgedunkelten Teil des Raums). Dort wässern sie ihre Papiere mindestens 2 Minuten lang in Leitungswasser. Das kann in Schalen geschehen, aber auch bei gedämpftem Licht im Badezimmer. Solar-Fotopapier (zu beziehen über Fachgeschäfte, siehe auch Nützliche Links ) Wellpappe, Styropor o. Ä. Stecknadeln oder kleine Klammern verschiedene flache Objekte, deren Umrisse interessant sein könnten Frischhaltefolie (ist nicht unbedingt notwendig) Leitungswasser Chlorophyll-Bilder Die Künstlerin Rosemary Horn aus Neuseeland arbeitet mit einem ganz eigenen umweltfreundlichen Entwicklungsverfahren. Ihre Fotografien sind auf Baumblättern zu sehen: www.photogirl. co.nz/chlorophyll.html Solargrafik Beobachtung das kann man erkennen Je kürzer die Belichtungszeit ist, desto dunkler (grauer) bleiben zunächst die belichteten Stellen auf dem Papier. Im Laufe der Zeit werden die Kontraste zwischen den abgebildeten Objekten und den freien, weißen Stellen immer schärfer: Die blaue Farbe dunkelt nach. Die Kinder lernen einen wichtigen Bestandteil der Fotografie kennen und erfahren etwas über die Stärke und Beschaffenheit des Sonnenlichts.
2.3 Die Kartoffel ergründen 57 Beispiel aus der Kunst Ein Vorläufer des Fotogramms entstand schon um 1840 (durch den Fotopionier William Henry Fox Talbot). Im Umfeld der Kunstrichtungen Dadaismus und Surrealismus in den 1920er Jahren etablierte sich das Fotogramm dann als eine eigene Kunstform. Zu den bekanntesten Künstler/-innen, die Fotogramme herstellten, gehören Christian Schad (1894 1982), Man Ray, László Moholy-Nagy (1895 1946), Marta Hoepffner (1912 2000), Kurt Schwitters und Raoul Hausmann (1886 1971). Inzwischen verwenden Künstler/-innen zahlreiche unterschiedliche Techniken, um Fotogramme zu erstellen. Eine besondere Faszination des Fotogramms ist seine Unmittelbarkeit beim Bildherstellungsprozess: Zwischen Bild und abzubildendem Gegenstand tritt kein Medium, kein Stift, Pinsel und keine Kamera. Außerdem übt die Reduktion auf Schwarz-, Weiß- und Grautöne einen besonderen Reiz auf den Betrachter aus. 2.3 Die Kartoffel ergründen Nach Europa kam die Kartoffelpflanze erst, nachdem sie von spanischen Seefahrern bei ihren Eroberungen in Südamerika entdeckt wurde. Sie stahlen den einheimischen Indios nicht nur Gold und Juwelen, sondern brachten auch Pflanzen mit nach Europa zurück. Jedoch wagten sie es nicht, die Früchte zu essen. Zu Beginn (um 1550) wurden Kartoffelpflanzen wegen ihrer schönen Blüten als kostbare Zierpflanzen in Garten und Parks angepflanzt. So waren es zuerst die Reichen, Könige und Kaiser, die den Wert des Nahrungsmittels der Kartoffelknollen erkannten. Kostbare Blüten in Gärten und Parks Die Beschaffenheit einer Kartoffel lässt sich für die Kinder am besten nachvollziehen, wenn sie das Wachstum der Pflanze selbst begleiten. Aus den verschiedenen Wachstumsphasen ergeben sich kreative Ideen, die sie in künstlerische Gestaltung umsetzen. Anhand der Beispiele von Künstlern zeigt sich den Kindern die große Vielfalt dieser Pflanze. Hinweis Ein Kartoffelfeld ernährt doppelt so viele Menschen wie ein Getreidefeld der gleichen Größe. 2008 war das Jahr der Kartoffel. 2.3.1 Kartoffeln anbauen Idee das ist der Grundgedanke Ob auf der Fensterbank, im eigenen Garten oder an einem anderen geeigneten Ort, das Anlegen eines Gartens, und sei er auch noch so klein, ist für Kinder im Kindergartenalter immer ein Erlebnis. In der Erde wühlen, kleine Lebewesen entdecken, selbst gesäte Pflanzen beim Wachsen beobachten, mit Gartengeräten umgehen, all dies gehört zur Gartenarbeit dazu (siehe Abb. unten).