Bertelsmann Stiftung: Stabiles Schleswig-Holstein Deutschland schrumpft, der Norden wächst leicht

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Transkript:

Leichte Bevölkerungszunahme in Schleswig-Holstein Bertelsmann Stiftung: Stabiles Schleswig-Holstein Deutschland schrumpft, der Norden wächst leicht Gütersloh, 8. Dezember 2008. In Schleswig-Holstein werden 2025 knapp neun Prozent der Bevölkerung über 80 Jahre alt sein. Deutschlandweit steigt die Zahl der über 80-Jährigen bis zu dem Zeitpunkt um 70 Prozent auf einen Bevölkerungsanteil von dann acht Prozent. Dies ist ein Ergebnis der neuen Bevölkerungsvorausberechnung der Bertelsmann Stiftung bis zum Jahr 2025. Ein noch etwas höherer Anteil hoch betagter Menschen als der Landeswert wird für Ostholstein erwartet. Dieser Kreis weist auch das höchste Medianalter auf: Die Hälfte der Einwohner wird dort älter als 53 Jahre sein. Im Vergleich dazu ist die Landeshauptstadt Kiel mit einem so genannten Medianalter von 42 Jahren die jüngste Stadt des Bundeslandes. Schleswig-Holstein ist eines von drei Flächenländern bundesweit, in denen die Einwohnerzahl bis 2025 voraussichtlich zunehmen wird. Bei einem geringfügigen Wachstum von 0,8 Prozent wird die Bevölkerung von 2006 bis 2025 um knapp 23.000 Menschen auf dann rund 2,86 Millionen ansteigen. Steigerungen von mehr als zwei Prozent wird es in vier Landkreisen geben, drei davon im Einzugsgebiet von Hamburg. Größere Ausschläge bei der Bevölkerungsentwicklung sind im Land nicht zu erwarten. Die Spitzenwerte liegen bei Rückgängen zwischen lediglich zwei und vier Prozent in Neumünster und den Kreisen Dithmarschen und Steinburg. Bei den Klein- und Vorschulkindern bis fünf Jahren bestätigt sich der bundesweite Trend mit rückläufigen Zahlen. Die Ausnahme innerhalb Schleswig-Holsteins stellen die kreisfreien Städte Flensburg und Kiel dar: Krippen und Kindergärten können sich dort auf mehr Zulauf einstellen. Insbesondere die Schulkinder werden deutlich weniger, sowohl Grundschüler (sechs bis neun Jahre) als auch 10- bis 15-Jährige. Mit 18 beziehungsweise 20 Prozent Rückgang im Landesdurchschnitt verzeichnet Schleswig-Holstein im Bundesvergleich die fünft höchsten Werte in diesen beiden Altersgruppen. Etwas anders sieht es bei den 16- bis 18-Jährigen aus. Zwar weisen die Kreise hier eine rückläufige Tendenz auf, mit teils deutlichen Ausprägungen bis zu einem Drittel; doch im Bundesvergleich aller Flächenländer liegt Schleswig-Holstein auf dem zweitbesten Platz. Anders als bei den anderen Schüleraltersklassen, bei denen sich bei deutschlandweiter Betrachtung eine gute Durchmischung zwischen alten und neuen Ländern feststellen lässt, weisen hier die östlichen Bundesländer die höchsten Werte auf. Laut Bevölkerungsvorausberechnung der Bertelsmann Stiftung geht die Anzahl der jüngeren potenziellen Erwerbstätigen (25 bis 44 Jahre) deutschlandweit deutlich zurück. Schleswig-Holstein liegt mit einem Rückgang von rund 17 Prozent klar im Mittelfeld der Flächenländer, so Dr. Kirsten Witte von der Bertelsmann Stiftung: Die Zahl der Altersgruppe der älteren potenziellen Erwerbstätigen ab 45 Jahre dagegen nimmt im Landesschnitt um rund 13 Prozent zu, höhere Zuwächse bei dieser immer wichtiger werdenden Altersklasse der potenziellen Erwerbstätigen verzeichnen nur die südlichen Flächenländer Bayern und Baden-Württemberg. 1

Die Bevölkerungsvorausberechnung auf www.wegweiser-kommune.de liefert Daten zu rund 3.000 Städten und Gemeinden in Deutschland, die über 5.000 Einwohner zählen. Zahlen, die den abstrakten demographischen Wandel konkret werden lassen und das für einzelne Kommunen als wichtige Handlungsebene. Informationen über die spezifische Situation und Perspektive in den einzelnen Orten unterstützen die Erarbeitung zukunftsfähiger Konzepte und Entscheidungen. Individuell nutzbare Darstellungsmöglichkeiten, Karten und Graphiken sowie 16 ausführliche Länderberichte stehen zum Download bereit. Rückfragen an: Carsten Große Starmann, Telefon: 0 52 41 / 81 81 228 E-Mail: Carsten.Grosse.Starmann@Bertelsmann.de Petra Klug, Telefon: 0 52 41 / 81 81 347 E-Mail: Petra.Klug@Bertelsmann.de Weitere Informationen finden Sie unter www.wegweiser-kommune.de. 2

Länderbericht Schleswig-Holstein Bevölkerungszahl stabil: Bei der Altersstruktur wird s spannend Spieglein, Spieglein an der Wand Kiel ist die jüngste im ganzen Land Viele Hochbetagte in Ostholstein Bevölkerungsentwicklung Die Bevölkerungszahl im Bundesland Schleswig-Holstein bleibt stabil; sie wird von 2006 bis 2025 um 0,8 Prozent geringfügig auf knapp 2,86 Millionen zunehmen. In vier Landkreisen und zwei kreisfreien Städten wird der Bevölkerungszuwachs 2 Prozent und mehr betragen, darunter befinden sich mit dem Herzogtum Lauenburg, Pinneberg und Segeberg drei Landkreise im Einzugsbereich der Metropole Hamburg. Ein moderates Bevölkerungswachstum bzw. ein leichter Bevölkerungsrückgang (+/-2 Prozent) ist in fünf Landkreisen und einer kreisfreien Stadt zu erwarten. Ein besonders hoher Rückgang der Bevölkerungszahl zeichnet sich in Schleswig-Holstein in keinem Landkreis und keiner kreisfreien Stadt ab. So findet in den Landkreisen Dithmarschen und Steinburg sowie der Stadt Neumünster lediglich eine Abnahme der Bevölkerungszahl um -2 Prozent bis -4 Prozent statt. Hinter diesen eher moderaten Veränderungen der Bevölkerungszahl zeigen sich große Verschiebungen in dem Altersaufbau der Bevölkerung. Kinder und Jugendliche Weniger Kinder: Die Zahl der Kinder im Alter von unter 3 Jahren wird mit Ausnahme von zwei kreisfreien Städten rückläufig sein. Ein hoher Rückgang der unter 3-jährigen Kinder (U3) um mehr als 6 Prozent ist in einer kreisfreien Stadt und zehn Landkreisen zu erwarten. Für die Landkreise Plön und Stormarn wird wie bei der Bevölkerungszahl insgesamt der stärkste Rückgang bei dieser Altersgruppe prognostiziert. Eine ähnliche Entwicklung zwischen Wachstum und Rückgang zeigt sich bei den 3- bis 5-jährigen Kindern. Auch hier verzeichnen die beiden kreisfreien Städte Flensburg und Kiel einen Zuwachs, während mehrere Landkreise in dieser Altersgruppe mit Rückgängen von etwa 16 Prozent rechnen müssen. Sehr viel weniger Schulkinder: Alle Regionaleinheiten auf Kreisebene erwarten für die Kinder im Alter von 6 bis 9 Jahren (Primarstufe) einen Rückgang, bei den meisten Kreisen im zweistelligen negativen Prozentbereich. Analog zur Altersgruppe der 6- bis 9-Jährigen entwickelt sich die Altersgruppe der 10- bis 15-Jährigen (Sekundarstufe I). In sieben Kreisen wird diese Altersgruppe bis zum Jahr 2025 etwa um ein Viertel abnehmen. Bei den 16- bis 18-Jährigen (Sekundarstufe II) weisen alle Kreise eine rückläufige Tendenz auf, die bei den Landkreisen Schleswig-Flensburg und Steinburg mit knapp 30 Prozent besonders ausgeprägt ist. 3

Erwerbstätigenpotenzial Weniger junge, mehr ältere: Die Zahl der jüngeren potenziellen Erwerbstätigen im Alter von 25 bis 44 Jahren wird in sämtlichen Kreisen und kreisfreien Städten bis 2025 zurückgehen. Während die kreisfreien Städte hier eher mit moderaten Rückgängen rechnen können, nimmt die Bevölkerung in dieser Altersgruppe in den Landkreisen Plön, Schleswig-Flensburg Steinburg mit fast einem Viertel stärker ab (etwa ein Viertel). Analog den bundesweiten Entwicklungen ist bei den älteren potenziellen Erwerbstätigen im Alter von 45 bis 64 Jahren die entgegengesetzte Tendenz mit Bevölkerungszuwächsen für alle Landkreise und kreisfreien Städte zu erwarten. Die geringsten Zuwächse sind hier in den kreisfreien Städten zu verzeichnen. Geburten und Sterbefälle Der Saldo aus Geburten und Sterbefällen (so genannte Geburtenbilanz) ist in allen hier betrachteten Regionaleinheiten negativ, d.h. alle Landkreise und kreisfreien Städte weisen mehr Sterbefälle als Geburten auf. Die so genannte TFR (Geburtenzahl pro Frau im gebärfähigen Alter zwischen 15 und 45 Jahren) ist im Landkreis Dithmarschen und der kreisfreien Stadt Neumünster mit Werten von 1,6 und 1,56 am höchsten. Die niedrigsten Ausprägungen sind für die beiden kreisfreien Städte Flensburg (1,3) und die Landeshauptstadt Kiel (1,2) zu beobachten. Kreisfreie Städte zeigen sich jung: Die Analyse der rohen Geburtenraten (Anzahl der Geburten in einer Regionaleinheit bezogen auf ihre Bevölkerungszahl) zeigt, dass die kreisfreien Städte trotz der verhältnismäßig niedrigen TFR die höchsten Werte aufweisen. Dieser Effekt ist auf einen jungen Altersaufbau in den kreisfreien Städten zurückzuführen. Die Zahl der Elterngeneration im Alter zwischen 22 und 35 Jahren nimmt in den beiden Städten Flensburg und Kiel leicht zu, während für alle Landkreise eine rückläufige Zahl vorausberechnet wird. Die Bevölkerung in diesem Elternalter wird im Landkreis Plön um etwa ein Zehntel zurückgehen. Ein anderes Bild zeigt sich bei Betrachtung der rohen Sterberate (Anzahl der Sterbefälle in einer Regionaleinheit bezogen auf ihre Bevölkerungszahl): Hier sind für die kreisfreien Städte die niedrigsten Werte zu erwarten. Eine besonders hohe Sterberate hat der Landkreis Ostholstein mit einem Wert von 14,5. Wanderungen Die Differenz aus Zu- und Fortzügen (so genannter Wanderungssaldo) ist in allen Kreisen des Landes Schleswig-Holstein positiv. Lediglich die Hansestadt Lübeck erwartet einen moderat negativen Wanderungssaldo. Auch hier ist zu beachten, dass die aktuellen Trends der Wanderungsbewegungen in die Zukunft fortgeschrieben worden sind. Generell ist die Mobilität in den kreisfreien Städten höher als in den Landkreisen. Alterung Spannende Altersstruktur in kreisfreien Städten und Kreisen: Bei Gegenüberstellung des Medianalters zeigt sich eine große Heterogenität im Bundesland Schleswig-Holstein. Das Medianalter im Landkreis Ostholstein beträgt 53,3 Jahre (2025), während die Landeshauptstadt Kiel mit 42,1 Jahren das jüngste Medianalter des Landes aufweisen wird. Die jüngeren Landkreise (Herzogtum Lauenburg, Pinneberg und Segeberg) befinden sich im Umland von Hamburg. In der Tendenz ist das Medianalter in den Landkreisen höher als in den kreisfreien Städten. 4

Der Anteil der über 80-jährigen Bevölkerung zeigt sich in älteren Kreisen tatsächlich höher als in jüngeren. Im Kreis mit dem höchsten Medianalter (Ostholstein) ist auch der Anteil der über 80-Jährigen mit über 10 Prozent an der Gesamtbevölkerung besonders hoch ausgeprägt. Der Anteil der Hochbetagten ist den kreisfreien Städten relativ gering, allerdings sind auch hier deutliche Zuwächse in dieser Altersgruppe mit knapp 60 Prozent in der Stadt Neumünster zu erwarten. 5

Glossar Bevölkerungsvorausberechnungen treffen Aussagen darüber, welche Situation eintreten wird, wenn sich die Entwicklung der vergangenen Jahre fortsetzt. Sie schreiben also einen Status bis zum Zieljahr fort unter der Annahme, dass sich die Rahmenbedingungen nicht verändern. Demographie ist die Wissenschaft von der Bevölkerung und ihrer Entwicklung bzw. die wissenschaftliche Erfassung und Auswertung des Zustands, der Struktur und der Veränderungen der Bevölkerung. Als Elterngeneration werden in dieser Studie diejenigen Altersjahrgänge bezeichnet, in denen Frauen die relativ meisten Kinder bekommen. Für die Frauen aus jedem der Altersjahre 22 bis 35 liegt die Geburtenwahrscheinlichkeit bei 0,05 oder höher. Das Medianalter teilt die nach Alter sortierte Bevölkerung eines Gebietes in zwei gleich große Hälften. Danach ist eine Hälfte der Bevölkerung jünger, die andere Hälfte älter als der Median. Als natürlichen Saldo bezeichnen Bevölkerungsvorausberechnungen die Differenz zwischen Geburten und Sterbefällen. Die Geburtenrate oder rohe Geburtenrate nennt die Zahl der Geburten pro Jahr und pro 1.000 Einwohner. Die Sterberate oder rohe Sterberate nennt die Zahl der Sterbefälle pro Jahr und pro 1.000 Einwohner. Die zusammengefasste Geburtenziffer (TFR) ist die Summe aller altersspezifischen Fertilitätsraten. Sie werden als Momentaufnahme für jeweils ein Kalenderjahr ermittelt und geben an, wie viele Kinder je Frau in einem bestimmten Lebensalter geboren wurden. Zur Studie: Die Daten der Basisjahre wurden bei den Statistischen Landesämtern angefordert. Die Berechnungen beruhen auf den Bestandsdaten der Jahre 2002 bis 2006 (jeweils zum 31.12.) und den Bevölkerungsbewegungen der Jahre 2003 bis 2006. Mit den 10 funktionalen Altersgruppen aus unterschiedlich vielen Altersjahrgängen werden spezifische Bevölkerungsgruppen abgebildet mit spezifischen Bedürfnissen, die differenzierte Maßnahmen nach sich ziehen: 0-2 für die U 3 - Betreuung 3-5 für die Betreuung im Kindergarten 6-9 Grundschulkinder 10-15 Sekundarstufe I 16-18 Sekundarstufe II 19-24 berufliche und Hochschul-Ausbildung 25-44 jüngere Arbeitnehmer 45-64 ältere Arbeitnehmer 65-79 (jüngere) Rentner mit geringerem Anteil an Pflegebedürftigen über 80 Hochbetagte mit höherem Anteil an Pflegebedürftigen Bevölkerungsentwicklungen unterliegen Schwankungen, sei es durch einen starken Geburtenanstieg oder eine vermehrte Abwanderung, um nur zwei Beispiele zu nennen. Je kleinräumiger die Betrachtung durchgeführt wird, umso mehr steigt die Empfindlichkeit an. Zur Darstellung neuerer Entwicklungen sollten Bevölkerungsvorausberechnungen turnusmäßig etwa alle 5 Jahre aktualisiert werden. Weitere Informationen zu Studie und Methodik sowie ein Visualisierungstool mit differenzierten Darstellungsmöglichkeiten finden Sie unter www.wegweiser-kommune.de. 6