Termin Geschäftsmodelle zur Elektrifizierung netzferner Regionen Ziele und Projekte des Stiftungsverbundes
Gliederung 1 2 Schwerpunkt 1 Geschäftsmodelle zur Elektrifizierung netzferner Regionen Seite 2
Stiftungsverbund konzentriert sich auf zwei Schwerpunkte > Gründer der SMA Solar Technology AG errichten 2011 drei eigenständige Stiftungen > Günther Cramer Stiftung > Peter Drews Stiftung > Reiner Wettlaufer Stiftung > Kapitalausstattung je Stiftung: 2 Mio. Stücke SMA-Aktien (plus Barvermögen), aus deren Erträgen die Stiftungsarbeit finanziert wird > Stiftungen verfolgen identische Stiftungszwecke und realisieren einen großen Teil der Stiftungszwecke gemeinsam > setzt als Tochtergesellschaft eigene und gemeinsame Projekte mit den Stiftungen um (seit Februar 2012) 1. Wir möchten die Verbreitung regenerativer Energieversorgungssysteme in Entwicklungsländern vorantreiben 2. Wir wollen die wirtschaftliche, wissenschaftliche, kulturelle und soziale Entwicklung in Nordhessen sowie die regionalen Energiewende unterstützen Seite 3
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Energieversorgung in Entwicklungsländern Status quo > Weltweit verfügen große Teile der Bevölkerung über keine elektrische Energieversorgung > Ein Viertel der Weltbevölkerung (insb. Afrika, Asien und Lateinamerika) sind davon betroffen > In ländlichen Regionen verfügen meist weniger als 1 Prozent der Bevölkerung über einen Stromanschluss > Häufig schon Mangel an elementaren Dingen wie Licht, Wärme, Wasserversorgung oder Kommunikationsmitteln > Aufbau von Landwirtschaft in größerem Maßstab und von Gewerbe (Handwerk, Schulen, Gästehäuser etc.) ist in ländlichen Gebieten unter diesen Bedingungen nicht möglich Eine zuverlässige elektrische Energieversorgung ist für Bevölkerung in Entwicklungsländern Voraussetzung, um der Armutsfalle entkommen und lokale Wertschöpfung und Wirtschaftsaufbau generieren zu können Seite 5
PV-basierte Inselsysteme als Schlüssel zur Elektrifizierung Vorteil der PV für dezentrale Standorte > einfache Installation u. verschleißfreie Technik > modular erweiterbar > überall verfügbare Sonnenenergie > kosteneffizient > keine Treibstoffkosten (inkl. Transport- u. steigende Rohstoffpreie) Warum PV als Basis für die dezentrale Energieversorgung? Mögliche Systeme: Solar Home Systems > eignen sich bei sehr geringem Energiebedarf > sind mit geringen Investitionen verbunden Inselnetze > sind flexibel erweiterbar Bild: Sunlabob Renewable Energy Ltd. > höhere Leistung ermöglicht Versorgung von Gewerbe, Krankenhäusern, Dörfern etc. Seite 6
Inselsysteme sind modular aufgebaut > Inselnetze bestehen aus mindestens > einer Erzeugungseinheit, > einem Energiespeicher, > einer Regelungseinheit, > einem Verbraucher (im Leistungsbereich von kw MW) > Wechselstromkopplung ermöglicht flexible Erweiterung um weitere Erzeuger und Verbraucher > Drehstromverbraucher zur gewerblichen Nutzung können ebenfalls integriert werden Inselsysteme mit Wechselspannung bieten ideale Voraussetzungen für eine netzunabhängige Stromversorgung Seite 7
Studie zu Marktpotentialen und Geschäftsmodellen > Stifter entwickelten mit SMA über mehr als 30 Jahre Off-Grid- Lösungen zur Versorgung von netzfernen Gebäuden und Dörfern > Technik inzwischen ausgereift und Zuverlässigkeit in zahlreichen Projekten unter Beweis gestellt > Dennoch weltweit wenig Fortschritte bei der Verbreitung dezentraler regenerativer Inselsysteme > Beauftragung einer globalen Analyse PV-basierter Inselnetze (Studie) Wo ist PV-basierte Elektrifizierung mit welchen Geschäftsmodellen nachhaltig umsetzbar? > Potentiale (Geografische, politische u. wirtschaftliche Bedingungen) > Erfahrungswerte > Geschäftsmodelle Studie sollte Herausforderungen und Möglichkeiten von PV-basierten Inselnetzen zur Energieversorgung in bislang nicht elektrifizierten Regionen aufzeigen Seite 8
Studie - Geschäftsmodelle stellen größte Herausforderung dar > In vielen netzfernen Gebieten PV-Inselsysteme bereits heute mit klarem Kostenvorteil gegenüber anderen Energiesystemen > Finanzierung stellt enorme Hürde dar > Hoher anfänglicher Investitionsbedarf bei Aufbau des Systems (dafür aber keine Treibstoffkosten über gesamten Lebenszyklus der Anlage) > Lokale Banken als Risikokapitalgeber meist nicht verfügbar > Voraussetzungen für Implementierung von Inselsystemen müssen oft erst geschaffen werden > Aufklärung über Vorteile u. Möglichkeiten erneuerbarer Energien > Abbau von politischen u. wirtschaftlichen Hürden > Schulung/Unterstützung lokaler Banken, Projektierer u. Unternehmen > Umsetzung und Präsentation nachhaltiger Projekte Elektrifizierung netzferner Regionen technisch schon lange realisierbar und inzwischen auch wirtschaftlich Mangel an nachhaltigen Geschäftsmodellen verhindert jedoch Ausbau einer flächendeckenden netzfernen Stromversorgung Wir wollen Konzepte und Geschäftsmodelle zur Verbreitung von PV-basierten dezentralen Inselsystemen entwickeln und fördern Seite 9
Verbreitung PV-basierter dezentraler Inselsysteme - Ziele > Fokussierung auf die Verbreitung von PV-basierten dezentralen Inselsystemen mit einer Leistung von 5 bis 1.000 kw in Entwicklungsländern > Aufbau der Inselsysteme sollten neben der Grundversorgung und wirtschaftlichen Entwicklung auch die Entstehung von Arbeitsplätzen vor Ort im Bereich der Energieversorgung ermöglichen > Mit der Verbreitung von Inselsystemen kann zudem die Entstehung eines fossilen Zeitalters in den Entwicklungsländern übersprungen und der Klimawandel verringert werden Systeme sind erweiterbar und können leicht einem wachsenden Bedarf angepasst werden PV-basierte Inselnetze ermöglichen eine zuverlässige Grundversorgung und lokale Wertschöpfung Seite 10
Verbreitung PV-basierter dezentraler Inselsysteme - Projektphasen Analyse der Marktpotentiale Entwicklung von Konzepten und Ansätzen für Geschäftsmodelle Aufbau von Pilotprojekten Evaluierung der Geschäftsmodelle Übertragung/ Anpassung des Pilotprojekts/ Geschäftsmodells auf weitere Regionen Aktueller Status innerhalb der Projektphasen Seite 11
1. Projektphase: Analyse der Marktpotentiale > Eruierung der weltweiten Potentiale für Photovoltaik in netzfernen Gebieten > Eruierung von Marktpotentialen für PV-basierte Inselsysteme > Länderranking > Identifizierung günstiger/erfolgskritischer Faktoren für Geschäftsmodelle > Literatur- und Studiensammlung zum Thema PV-basierte Inselsysteme (Online-Datenbank) > Analyse der Akteure und Institutionen, die auf dem Gebiet der regenerativen Inselsysteme tätig sind Ergebnisse fließen in die Konzeptentwicklung und die Identifikation geeigneter Kooperationen und Länder für Modellprojekte ein Seite 12
2. Projektphase: Konzeptentwicklung > Auswahl von mehreren Ländern, die für die Durchführung eines Modellprojektes geeignet scheinen > Kooperation mit Institutionen, die bereits über Expertise auf dem Gebiet und Erfahrung in geeigneten Ländern verfügen > Kontakte knüpfen und Fuß fassen in gewünschten Ländern > Schaffung konkreter Anschauungsprojekte für potentielle Investoren, Entscheidungsträger und Bevölkerung vor Ort (Überzeugungsarbeit) > Erfahrung sammeln und Expertise aufbauen > Testen möglicher Ansätze für Geschäftsmodelle, die in der Folge weiterentwickelt werden Wir wollen erste Pilotprojekte und Geschäftsmodelle in Kooperation mit weiteren Institutionen konzeptionieren und umsetzen Seite 13
2. Projektphase: Konzeptentwicklung Projekte sollten folgende Ausrichtungen und Ziele verfolgen: > Errichtung eines lokalen kleinen Energieversorgers für eine Region > Mittelfristig selbstragende Finanzierung (Investoren- und Betreibermodell, Bezahlsystem für Nutzer) > Aufbau eines Schulungs- und Weiterbildungssystems mit entsprechender Infrastruktur vor Ort > Technologische Weiterbildung: Technologie, Installation und Wartung von PV-basierten Inselsystemen > Unternehmerische Weiterbildung: Management-Unterstützung, Vermarktung, Rechnungswesen, Möglichkeiten der Finanzierung. > Schulung von Entscheidungsträgern (Politik, Wirtschaft ) > Begleitung und Förderung beim Aufbau von PV-Gewerbe Auf- und Ausbau des Pilotprojekts soll gemeinsam mit lokaler Bevölkerung erfolgen Seite 14
3. Projektphase: Aufbau von Pilotprojekten > Start von Pilotprojekten (in Kooperation mit weiteren Partnern) > Aufbau eigener Expertise im Stiftungsverbund > Kontinuierliches Monitoring des jeweiligen Pilotprojektes > Prüfung auf allgemeingültige Ansätze für Geschäftsmodelle und Übertragbarkeit auf andere Regionen Ein umfassendes Monitoring ist zwingend erforderlich für eine rechtzeitige Optimierung und Zielerreichung der Projekte Seite 15
4. Projektphase: Evaluierung > Abschließende Evaluierung des jeweiligen Pilotprojektes > Interviews mit allen beteiligten Akteuren zu Erfahrungswerten > Analyse von Projektverlauf und Zielerreichung > Begleitung der Evaluierung durch externes Institut oder Universität > Berücksichtigung der Lessons Learned für Nachfolgeprojekte und die Weiterentwicklung von Geschäftsmodellen Bei erfolgreichen Projektabschluss werden wir mit Unterstützung weiterer Investoren vergleichbare Pilotprojekte in anderen Regionen aufnehmen Seite 16
Termin Vielen Dank für die Aufmerksamkeit!