Semester 2, UV 2: Finding your place in society?! Problems of growing up

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Transkript:

Semester 2, UV 2: Finding your place in society?! Problems of growing up Thema: Schwerpunktkompetenz(en): Bezug zum KLP: You don t have to be a hero to help! Dealing with teenage violence Hörverstehen / Hör-Sehverstehen Leseverstehen Schreiben Sprechen Sprachmittlung Verfügen über sprachliche Mittel Interkulturelle Kompetenz Text- und Medienkompetenz Lernen erfolgt kumulativ. Daher können die im Folgenden aufgeführten Kompetenzerwartungen bei den Studierenden in ihrer Ausprägung unterschiedlich ausgebildet werden. Das Aufgabenbeispiel illustriert, wie im Englischunterricht der Einführungsphase des Lehrgangs Kolleg die genannten Kompetenzen und Teilkompetenzen erweitert oder vertieft werden können. Funktionale kommunikative Kompetenzen Die Studierenden können Sprachmittlung: ausgewählte Inhalte des Spiegel-Interviews bei Bedarf unter Verwendung von Hilfsmitteln schriftlich sprachmittelnd sinngemäß in einen report in englischer Sprache übertragen ggf. für das Verstehen erforderliche Erläuterungen hinzufügen Verfügen über sprachliche Mittel: einen grundlegenden allgemeinen und in Bezug auf das soziokulturelle Orientierungswissen erweiterten thematischen Wortschatz (Thema: teen violence) funktional nutzen Interkulturelle kommunikative Kompetenzen Soziokulturelles Orientierungswissen Sie greifen auf ein grundlegendes Orientierungswissen zu 1

folgendem Themenfeld zurück: politische, soziale und kulturelle Realitäten: Zusammenleben, Kommunikation und Identitätsbildung im digitalen Zeitalter ihr Wissen über Lebensstile und -umstände, Wertvorstellungen, Einstellungen sowie die Probleme von jungen Erwachsenen erwerben bzw. erweitern und hinterfragen Interkulturelle Einstellungen und Bewusstheit sich der Werte, Normen und Verhaltensweisen von jungen Erwachsenen bewusst werden sich der eigenen kulturgeprägten Wahrnehmungen und Einstellungen bewusst werden und sie in Frage stellen Interkulturelles Verstehen und Handeln in der Auseinandersetzung mit den Lebensumständen von jungen Erwachsenen kulturspezifische Wertvorstellungen, Einstellungen und Lebensstile verstehen und mit eigenen Vorstellungen vergleichen Sprachlernkompetenz und Sprachbewusstheit Sprachlernkompetenz durch Erproben sprachlicher Mittel und kommunikativer Strategien die eigene Sprachkompetenz festigen und erweitern ein- und zweisprachige Wörterbucher für das eigene Sprachenlernen nutzen kontinuierlich eigene Fehlerschwerpunkte bearbeiten, Anregungen zur Weiterarbeit kritisch aufnehmen und Schlussfolgerungen für ihr eigenes Sprachenlernen ziehen die Bearbeitung von Aufgaben selbständig auch unter Nutzung kooperativer Arbeitsformen des Sprachenlernens planen, durchführen und mit dabei auftretenden 2

Schwierigkeiten ergebnisorientiert umgehen Sprachbewusstheit ihren Sprachgebrauch reflektiert an die Erfordernisse der Kommunikationssituation anpassen GeR Bearbeitungszeit Materialien/Quellen Benötigte Materialien B1/B2 ca. 2-3 Doppelstunden http://www.spiegel.de/panorama/justiz/zivilcourage-manmuss-kein-held-sein-um-zu-helfen-a-654062.html [15.11.2014] Aufgabenbeispiel ein- und zweisprachige Wörterbücher 3

Hinweise zur Aufgabe Thema Textauswahl und Aufgabenformulierung Das Aufgabenbeispiel You don t have to be a hero to help! - Dealing with teenage violence fügt sich in das thematische Unterrichtsvorhaben Problems of growing up im zweiten Semester des hausinternen Curriculums des fiktiven Kollegs ein. In Anlehnung an die im Kernlehrplan für das Abendgymnasium und das Kolleg formulierten Kompetenzerwartungen illustriert es, wie die funktionalen kommunikativen Kompetenzen Sprachmittlung und Verfügen über sprachliche Mittel sowie die interkulturelle kommunikative Kompetenz gezielt geschult werden können. Aufgrund der folgenden Kriterien für die Textauswahl und die Aufgabenformulierung ermöglicht das Interview eine gelungene Sprachmittlung (vgl. Konstruktionshinweise: Neue Aufgabenformate in den modernen Fremdsprachen, S.13ff.): Bei dem Text handelt es sich um einen authentischen Sach- und Gebrauchstext, der sich der interkulturell relevanten soziokulturellen Thematik zuordnen lässt und den Studierenden damit in seiner Thematik vertraut ist. Das Interview mit dem Anti- Gewalt-Trainer Jens Mollenhauer, das 2009 bei Spiegel Online veröffentlicht wurde, bietet sich für die Auseinandersetzung mit dem Thema Problems of growing up an, da es ausgehend von zwei Beispielen von Übergriffen gewaltbereiter Jugendlicher auf Menschen, die anderen zur Hilfe kommen wollten, sowohl mögliche Verhaltensweisen für Helfer als auch Gründe für fehlende bzw. geringe Zivilcourage aufzeigt. Im Anschluss an die Bearbeitung der Kurzgeschichte Just along for the ride, in der ein Jugendlicher nach seinem Fehlverhalten Verantwortung für sein Handeln übernimmt, kann hier die Frage thematisiert werden, wie sich Studierende verhalten sollen, wenn sie selbst Zeugen eines Fehlverhaltens von Jugendlichen werden. In der Auseinandersetzung mit den möglichen Verhaltensweisen für Helfer sowie mit den genannten Gründen für geringe Zivilcourage hilft der Text den Studierenden dabei, sich ihrer eigenen kulturgeprägten Wahrnehmungen und Einstellungen zu dieser Thematik bewusst zu werden und sie ggf. in Frage zu stellen (interkulturelle kommunikative Kompetenz). Aufgrund seiner Allgemeinsprachlichkeit und seiner einfachen Zugänglichkeit sind Annotationen zur Lexik des Textes nicht erforderlich. Das Interview enthält ein Mindestmaß an relevanten Informationen bezüglich der in der Aufgabenstellung festgelegten Kommunikationsziele, da viele Informationen (z.b. Verhaltenshinweise für Helfer und Gründe für geringe Zivilcourage) genannt werden, die für die Erstellung des Zieltextes (report) relevant sind. Die Textgrundlage enthält allerdings auch einige Informationen (z.b. 4

Umgang mit Frauen als Täterinnen), die für die Aufgabenstellung irrelevant und von den Studierenden nicht wiederzugeben sind, um Aufgabenformate wie Skimming und Scanning einüben zu können. Des Weiteren ist das Interview für die Sprachmittlung geeignet, weil es Kompensationsstrategien (z.b. Paraphrasing, Dealing with idiomatic expressions oder Sensible Guessing) erfordert, die es ermöglichen, sprachliche Alternativen zu finden oder Wortschatzlücken zu schließen. Das Interview verfügt über einen der soziokulturellen Thematik entsprechenden interkulturellen Gehalt, der es notwendig macht, für das Verstehen erforderliche, ggf. detailliertere Erläuterungen unter Berücksichtigung des Welt- und Kulturwissens der Kommunikationspartnerinnen und -partner hinzuzufügen (z.b. Hintergrundinformationen zu dem Schicksal des Geschäftsmannes Dominik Brunner). Aufgrund der hohen Wortzahl (ca. 845) ist das Interview in dieser Form nur zu Übungszwecken im Unterricht einzusetzen. Um Aufgabenformate wie Skimming und Scanning einüben zu können, wird darauf verzichtet, den Text hinsichtlich der Vorgaben des KLPs für die Erstellung von Klausuren zu kürzen. Sollte der Text in einer Klausur eingesetzt werden, müsste er sowohl hinsichtlich des Wortumfangs als auch hinsichtlich der Aufgabenstellung (z.b. Auswahl eines Schwerpunkts der Mediation) gekürzt werden. Die Aufgabenstellung informiert kurz über den situativen Kontext, die beteiligten Kommunikationspartner und deren Kommunikationsziele. Die Studierenden werden aufgefordert, im Rahmen des Projekts Teenage culture in different cultural backgrounds (situativer Kontext) mit einer englischen und amerikanischen Partnerschule (Kommunikationspartner), einen Beitrag zum Thema Teenage violence and ways to deal with it zu gestalten, der als ein Beispiel für die Situation in Deutschland in Form eines report auf den Webseiten der Partnerschulen veröffentlicht wird (Kommunikationsziel). Die Aufgabe erfordert eine zusammenfassende sinngemäße schriftliche Wiedergabe der wesentlichen Inhalte des Interviews in einem anderen Zieltextformt (report), was eine Übertragungsleistung erfordert, die sich an den zu übermittelnden Kommunikationsinhalten und den Adressaten orientiert. Um den Studierenden die Wiedergabe der wesentlichen Inhalte zu erleichtern, werden in der Aufgabenstellung sowohl ein Operator als auch drei zu berücksichtigende Aspekte genannt (Describe one example of teenage violence, Mollenhauer s view on reasons why people hesitate to help and the author s guidelines for dealing with violent teenagers). Darüber hinaus werden die Studierenden mithilfe des Zusatzes in der Aufgabenstellung (Where necessary add background information that is important for your addressee s understanding.) aufgefordert, für das 5

Verständnis notwenige (ggf. detailliertere) Erläuterungen hinzuzufügen (z.b. Hintergrundinformationen zu dem Schicksal des Geschäftsmannes Dominik Brunner). Dabei berücksichtigen sie das (angenommene) Welt- und Kulturwissen der Kommunikationspartnerinnen und -partner und greifen auf ihr eigenes interkulturelles Orientierungswissen zurück. Hinweise zu den einzelnen Aufgaben Die Gesamtaufgabe, die für den Einsatz im Unterricht konzipiert ist, besteht aus sieben aufeinander aufbauenden Aufgaben, die schrittweise auf die schriftliche Sprachmittlung des Textes hinarbeiten und dabei Hinweise und Strategien vermitteln, die für die Bearbeitung weiterer Sprachmittlungsaufgaben hilfreich sein können. Step 1 dient der Sensibilisierung für die Aufgabenstellung der Sprachmittlungsaufgabe. Mithilfe der anleitenden Fragen werden die Studierenden dazu aufgefordert, sich des Adressaten, des Zieltextformates, des Sprachregisters und deskommunikationsziels bewusst zu werden, um einen adressatengerechten und situationsangemessenen Zieltext formulieren zu können. Step 2 verfolgt das Ziel, das Grobverständnis des deutschen Textes mithilfe der Lesestrategie des Skimming zu sichern. Die Studierenden markieren zunächst Schlüsselwörter im Text und formulieren anschließend einen deutschen Satz, der den Inhalt des Interviews zusammenfassend wiedergibt. Anschließend gliedern sie den Text in Sinnabschnitte und formulieren für jeden Sinnabschnitt einen zusammenfassenden Satz. Hierbei greifen sie auf methodische Kompetenzen im Umgang mit Texten zurück, die ihnen vor allem aus dem Deutschunterricht bekannt sind. Mithilfe dieser Aufgabe erfassen die Studierenden den Aufbau und die Struktur des deutschen Textes, was im Verlauf der Mediationsaufgabe einen schnelleren Zugriff auf benötigte Details des Textes ermöglicht. Mit der zusammenfassenden Wiedergabe der inhaltlichen Elemente bewegen sich die Studierenden mit dieser Aufgabe im Anforderungsbereich I. In Step 3 wird das Detailverständnis des deutschen Textes mithilfe der Lesestrategie des Scanning gesichert. Hier werden wesentliche Informationen für die Formulierung des Zieltextes gesammelt. Diese Neuanordnung der Informationen entspricht dem Anforderungsbereich II. Die Studierenden werden aufgefordert, den Text noch einmal genau zu lesen und Stichpunkte in englischer Sprache zu drei für die Aufgabenstellung relevanten Aspekten zu machen. Als binnendifferenzierende Aufgabe besteht hier für leistungsschwächere Studierende die Möglichkeit eines kleinschrittigeren Vorgehens. Sie können für die Aufgabenstellung irrelevante Passagen streichen, relevante Passagen farbig markieren und sich zunächst deutsche Stichpunkte machen. Step 4 beschäftigt sich mit drei verschiedenen Kompensationsstrategien, die angewendet werden können, um schwer übermittelbare deutsche Inhalte in der englischen Sprache 6

wiederzugeben. Alle Aufgaben in diesem Step sind so angelegt, dass die jeweilige Strategie zunächst kurz vorstellt und anschließend anhand einiger Beispiele aus dem Ausgangstext eingeübt wird. Hier wird die Sprachlernkompetenz der Studierenden gefördert, da sie durch das Erproben dieser Strategien ihre eigene Sprachkompetenz festigen und erweitern. Als Erstes wird die Strategie des Paraphrasing vorgestellt, die beinhaltet, wesentliche Inhalte in zusammengefasster und vereinfachter Form wiederzugeben. Die Studierenden werden aufgefordert, die zentralen Aussagen der jeweiligen Textpassage zu benennen und anschließend in vereinfachter Form ins Englische zu übertragen. Als binnendifferenzierende Aufgabe besteht hier die Möglichkeit für leistungsstärkere Studierende, weitere Beispiele im Ausgangstext zu finden und ihren Mitstudierenden ein Beispiel zu präsentieren. Diese Aufgabe hat einen höheren Anforderungsgrad als die erste Aufgabe, da zunächst Textstellen gefunden werden müssen, die sich für eine Wiedergabe in zusammenfassender und vereinfachter Form eignen. Die zweite Strategie Coping with idiomatic expressions beschäftigt sich mit dem Umgang mit idioms. Da Studierende zuweilen Schwierigkeiten haben, idioms ins Englische zu übertragen, hält diese Strategie sie dazu an, diese schwierigen Ausdrücke zu paraphrasieren. In der sich anschließenden Übung sollen sie die in den Textbeispielen vorkommenden idioms mit eigenen Worten auf Englisch wiedergeben und anschließend den gesamten Satz ins Englische übertragen. Als binnendifferenzierende Aufgabe, die den grundlegenden Wortschatz der Studierenden erweitern soll, bietet es sich an, mithilfe des einsprachigen Wörterbuches englische idioms für die Beispielsätze finden zu lassen. Als Letztes beschäftigen sich die Studierenden mit der Strategie des Sensible Guessing. Um zu verhindern, dass viele Wörter im einsprachigen Wörterbuch nachgeschlagen werden müssen, empfiehlt diese Strategie verschiedene Techniken, die es dem Studierenden möglich machen, Wortschatzlücken selbständig zu schließen. Dazu sollen die Studierenden zunächst mithilfe von Sensible Guessing die Lücken in den englischen Beispielsätzen füllen. Anschließend werden sie aufgefordert, weitere Ausdrücke oder Sätze im Ausgangstext zu finden, die Sensible Guessing zulassen. Als weitere differenzierende Aufgabe besteht hier die Möglichkeit zur Wortschatzarbeit. Die Studierenden suchen Wörter aus dem Ausgangstext zum Wortfeld teenage violence, finden einen englischen Ausdruck und erstellen ein Wortfeld, das sie anschließend mithilfe des ein- und zweisprachigen Wörterbuchs weiter ausarbeiten können. Step 5 sensibilisiert die Studierenden für die Tatsache, dass es sich bei dieser Mediationsaufgabe nicht nur um eine Mittlung zwischen zwei Sprachen, sondern auch um eine Mittlung zwischen zwei Kulturen handelt. Den Studierenden wird zunächst bewusst gemacht, 7

dass sowohl die Kommunikationspartner als auch deren Welt- und Kulturwissen bei der Sprachmittlung zu berücksichtigen sind und es ggf. nötig ist, für das Verstehen erforderliche, ggf. detailliertere Erläuterungen zu geben oder mögliche Missverständnisse zu antizipieren. Anschließend suchen die Studierenden im Ausgangstext nach relevanten Textstellen und geben eine notwendige zusätzliche Information (z.b. zusätzliche Informationen über das Schicksal des Geschäftsmanns Dominik Brunner), ggf. auch mithilfe des Internets. In Step 6 fertigen die Studierenden schließlich ihren report an, nachdem sie ihre in Step 3 gemachten Stichpunkte mithilfe des in Step 4 und 5 Gelernten überprüft haben. Die binnendifferenzierende Aufgabe für leistungsschwächere Studierende soll sie dabei unterstützen, ihrem report eine angemessene Struktur und das in der Aufgabenstellung geforderte Sprachregister zu geben. Im letzten Step (Step 7) werden die Studierenden noch einmal aufgefordert, ihren Text anhand der Leitfragen zu überarbeiten. In der sich anschließenden peer correction erhalten sie von einem Mitstudierenden eine Rückmeldung zu ihrem Text. Diese Aufgabe hilft den Studierenden dabei, kontinuierlich eigene Fehlerschwerpunkte zu bearbeiten, Anregungen zur Weiterarbeit kritisch aufzunehmen und Schlussfolgerungen für ihr eigenes Sprachenlernen zu ziehen. 8