6. WAS EIN RADFAHRER KÖNNEN MUSS



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Transkript:

6. WAS EIN RADFAHRER KÖNNEN MUSS

! ZIELE Verhalten beim Rechts- und Linksabbiegen Fahrradbeherrschung Wahrnehmen Entscheiden Handeln Siehe Schülerheft S.25 INHALTE Rechts- und Linksabbiegen Beabsichtigt der Fahrradfahrer die Fahrtrichtung zu ändern, egal ob nach rechts oder links, muss er dies rechtzeitig durch ein deutliches Handzeichen anzeigen. Rechtzeitig ein deutliches Handzeichen nach rechts geben. Bis zur Kreuzung vorfahren, auf Fußgänger achten. Den Vorrang beachten und, wenn das Abbiegen möglich ist, beide Hände auf den Lenker geben und losfahren. In engem Bogen abbiegen. Nochmals auf die Fußgänger achten. Linksabbiegen Möchte der Radfahrer nach links abbiegen, gibt es mehrere Möglichkeiten: Siehe Schülerheft S. 25 Rechtsabbiegen Grundsätzlich muss der Radfahrer auf der rechten Seite der Fahrbahn fahren. Möchte er rechts abbiegen, gelten folgende Verhaltensregeln: Fährt der Radfahrer auf einer normalen Fahrbahn, ist wie folgt vorzugehen: Nach links zurückschauen (um überholende Fahrzeuge zu erkennen). Rechtzeitig ein deutliches Handzeichen nach links geben. Zur Fahrbahnmitte einordnen und bis zur Kreuzung vorfahren. Fußgänger beachten. Den Vorrang beachten (Querverkehr beachten). Den Gegenverkehr beachten (Gegenverkehrsregel). In weitem Bogen nach links abbiegen. Nochmals auf die Fußgänger achten. 6.1

Hat der Radfahrer auf der Fahrbahn einen eigenen Fahrstreifen zum Linksabbiegen (durch Richtungspfeile angezeigt), so hat er sich nach dem Handzeichen auf diesen Fahrstreifen einzuordnen. Wichtig: Beim Fahrstreifenwechsel nochmals nach links zurückschauen! Befindet sich an der rechten Fahrbahnseite eine Radfahranlage, kann man die Kreuzung in gerader Linie überqueren, dann an der Ecke vom Rad absteigen und die Fahrbahn zu Fuß überqueren. Nach der Kreuzung auf der Fahrbahn wieder aufsteigen, nachfolgenden Verkehr beachten und weiterfahren. Vorbeifahren Ähnliche Regeln wie beim Abbiegevorgang gelten für das Vorbeifahren an einem Fahrzeug. Es muss am rechten Fahrbahnrand gefahren werden, aber auch nach rechts ein Sicherheitsabstand eingehalten werden, damit z. B. geparkte Fahrzeuge nicht beschädigt werden. Siehe Schülerheft S. 27 Siehe Schülerheft S. 28 Erscheint der Linksabbiegvorgang auf der Fahrbahn zu gefährlich, gibt es auch eine alternative Möglichkeit: Vor der Kreuzung am rechten Fahrbahnrand absteigen, das Fahrrad auf dem Gehsteig schieben und die Kreuzung zu Fuß überqueren. Anschließend das Rad wieder auf die Fahrbahn stellen, aufsteigen, den nachfolgenden Verkehr beachten und weiterfahren. Muss an einem abgestellten Fahrzeug oder einem anderen Hindernis vorbeigefahren werden, soll folgendermaßen vorgegangen werden: Nach links zurückschauen, um überholende Fahrzeuge zu erkennen. Rechtzeitig ein deutliches Handzeichen nach links geben. Den Gegenverkehr beachten. Beim Vorbeifahren genügend Seitenabstand einhalten. Nach dem Hindernis wieder einordnen. 6.2

Trocken- und Radtraining Motoriktraining Viele Kinder haben im Volksschulalter Probleme mit Motorik, Koordination und Geschicklichkeit beim Radfahren. Innerhalb einer Altersgruppe klafft das Fahrvermögen extrem auseinander. Während einige noch nicht gut Rad fahren oder Gleichgewicht halten können, sind andere in puncto Geschicklichkeit schon weiter. Oft mangelt es aber auch an der Fähigkeit der Kinder, sich auf mehrere Aufgaben gleichzeitig zu konzentrieren. Trockentraining Fitness- und Koordinationsmodule Für viele Kinder sind Stelzen und Sprungstöcke ein neues Erlebnis. Sie lernen sehr schnell mit Stelzen zu gehen, haben dabei rasch Erfolge und bekommen neue Impulse für weitere koordinative Herausforderungen und Gleichgewichtsübungen. Balance-Übungen Zur Schulung des Gleichgewichts der Kinder sind auf dem Boden gespannte Seile und Schnüre ebenso geeignet wie Balance-Discs, Holzbalken, Stege, Steine oder umgedrehte Turnbänke mit dem Steg oben. Für die Verbesserung der Motorik kann in der Schule sehr viel getan werden (Gleichgewichts-, Koordinations- und Wahrnehmungstraining), noch mehr durch praktische Radtrainings an speziellen Projekttagen oder bei Schulfesten. Springschnurspringen Es gibt kaum eine bessere Konzentrations- und Gleichgewichtsübung als das Springschnurspringen. Dabei kommt es auf Aufmerksamkeit, Reaktionsgeschwindigkeit und das richtige Timing an. Beim Schnurspringen zu zweit oder zu mehrt kommen noch das soziale Verhalten, die Konzentration auf den Partner und das Sich-untereinander-Absprechen als weitere Qualitäten hinzu. 6.3

Falltraining Da es im Alltag, speziell auch beim Radfahren, immer wieder zu Stürzen kommen kann, ist ein gezieltes Falltraining im Rahmen des Sportunterrichts überaus sinnvoll und nützlich. Für typische Stürze beim Radfahren sind insbesondere das Beherrschen des Abrollens seitwärts und des Falls seitwärts sowie der Diagonalrolle wichtig. Die Übungen werden systematisch gesteigert, beginnend mit bodennahem Falltraining bis zum Fall aus dem Stand. Geübt wird zunächst auf Turnmatten, mit zunehmendem Können auf Sand, im Gras und auf dem Turnsaalboden, um den Kindern die Scheu vor dem Aufprall auf hartem Boden zu nehmen. Der Sinn der Falltrainings ist, Kopf und Gelenke zu schützen, durch Vergrößerung der Aufprallfläche beim Fall und geschicktes Abrollen Verletzungen bei Stürzen zu vermeiden bzw. in ihrer Schwere zu minimieren. (Medienpakete Poster, Videos und Broschüren sind für Schulen kostenlos bei der AUVA erhältlich.) eignen sich besonders für Motoriktrainings mit dem Rad oder Roller (Scooter sind aufgrund ihrer technischen Beschaffenheit nur für feste asphaltierte Flächen zu verwenden, aber nicht für Hindernisparcours). Erst wenn Kinder die Grundtechniken des Radfahrens beherrschen, können sie sich auf das Schulumfeld und auf den Straßenverkehr konzentrieren. Wichtig ist, dass die Eltern rechtzeitig informiert und eingebunden werden, da sie die Kinder mit dem Rad zur Schule begleiten und die eine oder andere Station des Radtrainings betreuen sollen. In solchen Projekten erfahren Kinder viel Freude am Radfahren und an der Bewegung; in spielerischen Übungen erwerben sie Sicherheit auf dem Rad. Eltern können bei der Betreuung von Stationen den raschen Lernfortschritt ihrer Kinder beobachten und Mängel (z. B. zu großes oder zu kleines Rad, Koordinationsschwierigkeiten) erkennen. Aus folgenden Programmpunkten kann für Projekttage oder Schulfeste eine Auswahl getroffen werden: Radtraining Fahrrad-Hindernis-Parcours Hier geht es um Geschicklichkeit, Voraussicht und technische Fahrrad-Beherrschung (Bremsen, Kurvenfahren, Lenken, Schalten, Treten). Die Kombination aus Hindernissen und Kurven stellt eine Simulation von Situationen im Alltag dar (Schienen, Gehsteigkanten, Abbiegen im Kreuzungsbereich). Innerhalb kurzer Zeit bekommen die Kinder Sicherheit bei der Bewältigung der Hindernisse. Sie realisieren aber auch, dass Lenken, Bremsen und vorausschauendes Fahren viel Konzentration und Übung brauchen. So wie man Schwimmen nicht im Trockentraining lernen kann, sondern nur im Wasser, lernt man auch das Radfahren am besten auf einem Rad. Schulfeste, Sportveranstaltungen sowie Projekttage für Sicherheit und Gesundheit 6.4

Für die Situation des Abbiegens im Kreuzungsbereich können Beispiele mit Kreide oder Kreidespray auf Asphalt aufgemalt werden. Hindernisse lassen sich anhand von natürlichen Unebenheiten auf dem Schulhof oder durch Schnüre, Seile, Holzstücke simulieren. Auch für das Bergauf- und Bergabfahren können natürliche Steigungen genutzt werden. Slalom-Parcours Kurvenfahren lässt sich am besten in einem Slalom- Parcours (markiert mit Hütchen, Keulen oder kleinen Bällen) trainieren. Ein mit Kreide aufgemalter 8er ist die Basis fürs 8er-Fahren. Schneckenrennen Bei diesem Rennen, mit dem das Gleichgewicht trainiert wird, gewinnen die Kinder, die am längsten brauchen. Bei dieser Station wird das Streben der Kinder nach Geschwindigkeit relativiert. Die Schüler finden Freude daran, sich in Geschicklichkeit zu üben und zu messen. Für das Schneckenrennen können Schnüre oder Seile als Begrenzungslinien auf den Boden gelegt werden. Einhandfahren Ohne Zeichengeben und richtiges Reagieren auf verschiedene Wahrnehmungen gibt es keine Sicherheit beim Radfahren im Straßenverkehr. Daher ist das Trainieren des Einhandfahrens, dann des Zeichengebens und Zurückschauens eine wichtige Übung. Dieses Training kann durch zusätzliche Arbeitsaufträge (wie z. B. ein Poster mit einem bestimmten Verkehrszeichen wahrnehmen und richtig darauf reagieren) intensiviert werden. Zielbremsübungen Hier können Kinder ihren Geschwindigkeitsrausch ausleben und gleichzeitig erleben, wie schwierig es ist, rechtzeitig und gezielt vor einem Hindernis stehen zu bleiben. Die praktische Erfahrung zählt mehr als warnende Worte, es ist ein spielerischer Ansatz zur Einschätzung des eigenen Könnens. Das Prinzip ist ähnlich wie bei Hallo Auto : Kinder fahren mit dem Rad rasch los und müssen auf ein Zeichen mit einer Fahne hin möglichst rasch bremsen. Die Länge des Reaktions- und Bremsweges kann wie bei Hallo Auto gemessen werden. Es sollte selbstverständlich sein, dass alle Kinder bei den Radtrainings einen Helm tragen. Auch ein Fahrrad-Sicherheits-Check und ein Helm-Check (richtige Anpassung, richtiger Sitz des Helms) sind im Rahmen von Projekttagen überaus nützlich. Auf kleinen Veranstaltungsflächen in den Schulen kann eine Klasse pro Stunde betreut werden. Ist die Veranstaltungsfläche groß (1000 bis 1500 m 2 ), so können problemlos zwei Schulklassen gemeinsam beschäftigt werden. Motoriktrainings nutzen und fördern den Bewegungsdrang der Kinder. Lernen durch Bewegung verhilft ihnen außerdem zu einem positiven Lebensgefühl. Am besten bildet man mit diesen Begrenzungen drei parallele Fahrbahnen für drei Kinder, die nach dem gemeinsamen Start so langsam wie möglich vom Start bis zum Ziel kommen müssen, ohne dabei jemals vom Rad abzusteigen. 6.5

METHODISCH-DIDAKTISCHE UMSETZUNG unterschiedliche Abbiegevorgänge durch Abgehen in kleinen Gruppen erklären und vertiefen im Schulhof/Schonraum: unterschiedliche Abbiegevorgänge mit dem Fahrrad üben Motoriktrainings mittels Hindernisparcours, mittels Verkehrsleitkegeln, Slaloms Gleichgewichtsübungen: Langsame Fahrer siegen, Balancieren auf unterschiedlichen Turngeräten Wahrnehmungstraining: Schauen als erste Handlung des Abbiegens erkennen, z. B. beim Zurückschauen ein Symbol erkennen und benennen können Turnsaal: Umlaufen eines plötzlich auftauchendes Hindernisses (z. B. Autotür) mit richtigem Verhalten (Abstand halten, bei Hindernis ausweichen) Einschätzübungen: Abstände, Beginn des Bremsvorgangs, Geschwindigkeit einschätzen; mit Laserpistole oder mobiler Tempoanzeige (Hinweis: Laute HILFSMATERIALIEN ZUR UNTERRICHTSGESTALTUNG www.radworkshop.info Könner & Chaoten (DVD od. VHS), zu beziehen bei der AUVA 1 x 1 für Verkehrsdetektive Broschüre Leben in der Schule Broschüre BMUKK/AUVA Bewegte Pause und Freizeit Medienpaket Fallen lernen (Video, Poster, Broschüren) Medienpaket Spielen Bewegen Fallen (Video, Poster, Broschüren) Alle Hilfsmaterialien zu bestellen per E-Mail: mechthild.rotter@auva.at ZUSATZMATERIALIEN AM KAPITELENDE Impulstext: Schneller als der Bus Kopiervorlage Übung: Linksabbiegen Fahrzeuge sind nicht immer die schnelleren!) Entscheidungsübungen: Wann reagiere ich wie, was würdest du jetzt tun...? Eltern-Kind-Wettbewerb: Parcours Erwachsene und Kinder sammeln Punkte Fahrrad-Olympiade 6.6

KOPIERVORLAGE IMPULSTEXT Schneller als der Bus Felia, wohin wirst du mit deinem Rad zuerst fahren, wenn du den Radfahrausweis bekommen hast?, fragt Niko. Es ist ein sonniger Nachmittag und sie stehen im Hof und pumpen Luft in ihre Reifen. Das weiß ich!, antwortet Felia sofort. Ich will mit dem Rad zur Schule fahren. Ich will nicht mehr zu Fuß zur Bushaltestelle gehen, dort warten, Bus fahren, wieder aussteigen. Mit dem Fahrrad geht das leichter. Daran hab ich auch schon gedacht, stimmt Niko zu. Vor allem nach der Schule wär ein Fahrrad gut. Wenn ich nicht superpünktlich aus der Schule komme, kann es sein, dass ich den Bus versäume. Mit dem Fahrrad kann mir das nicht passieren. Dann sollten wir den Schulweg einmal testen! Jule ist in den Hof gekommen und hat das Gespräch gehört. Was meint ihr? Jetzt gleich? fragt Niko erwartungsvoll. Jetzt nicht, entgegnet Jule, ich fahre jetzt zu einer Freundin. Sie stellt ihr Rad genau vor Niko hin. Danke, Bruderherz, dass du mir mein Fahrrad aufpumpst. Hätt ich dir gar nicht zugetraut. Ich mir auch nicht, brummt Niko, aber er greift zur Pumpe und tut Jule den Gefallen. Treffpunkt morgen um sieben. Dann fahren wir zur Schule, ruft Jule, während sie aufsteigt und aus dem Hof fährt. Als sie am nächsten Morgen aus der Zufahrt zu ihrem Block biegen und Richtung Schule radeln, denkt Felia: Auf dem Rad spürt man den Verkehr ganz anders. Jedes Auto, das mich überholt, fällt mir auf. Zu Fuß war es gemütlicher. Aber schnell sind wir. Da kommt schon die Bushaltestelle. Und da steht auch der Bus. Er blinkt auf beiden Seiten, während Schulkinder einsteigen. Niko fährt voraus. Felia beobachtet, wie er zurückschaut, die linke Hand ausstreckt und an dem Bus vorbeifährt. Er hält viel Abstand. Gut, Niko!, denkt Felia. Im selben Moment leuchtet auf dem Bus nur mehr der linke Blinker, und nur eine Sekunde später fährt der Bus schon aus der Haltestelle. Felia erschrickt. Niko ist noch beim Vorbeifahren. Der Bus kommt ihm ganz nahe, aber ordnet sich dann doch hinter ihm ein. Wenige Meter später wird dann Niko vom Bus überholt. Als sie an der Schule ankommen, nimmt Jule den Helm ab. Ihr Gesicht ist blass. Niko, weißt du, wie knapp das war? Mach das nie wieder! Niko gibt sich unbekümmert, aber seine Stimme zittert, als er antwortet: Wieso, er hat nicht geblinkt, dass er wegfährt. Der Busfahrer muss auch schauen, bevor er losfährt. Jetzt ist Jule richtig sauer: Niko, der Bus ist immer der Stärkere! Fahr nur vorbei, wenn du supersicher bist, dass er noch eine Weile stehen wird! Und übrigens, er hat doch geblinkt, aber anders, als du es erwartet hast! Was sollen Radfahrer tun, wenn sie sich einem Bus in einer Bushaltestelle nähern? a) Absteigen und das Rad links vorbeischieben. b) Langsamer fahren. c) Warten, wenn der Bus links blinkt oder schon wegfährt. d) Warten, wenn der Bus auf beiden Seiten blinkt. 6.7

KOPIERVORLAGE ÜBUNG Linksabbiegen Wie verhältst du dich beim Linksabbiegen? Finde die richtige Reihenfolge und trag die Ziffern unten ein! Nicht vergessen: Ein deutliches Handzeichen geben! Ich ordne mich ein. Ich beachte die Fußgänger. Ich schaue zurück. Ich beachte wieder die Fußgänger. Ich gebe ein deutliches Handzeichen. Ich beachte den Querverkehr. Ich beachte den Gegenverkehr und biege in weitem Bogen links ein. 6.8