6240 *Subpannonische Steppen-Trockenrasen

Ähnliche Dokumente
ND-Nr.: 65 FND Jungingen. Bisher gültige Verordnung: Fläche (qm): 8.299

6210 Naturnahe Kalk-Trockenrasen und deren Verbuschungsstadien (Festuco-Brometalia)

ND-Nr.: 71 FND. Fläche (qm): ca

6120 * Trockene, kalkreiche Sandrasen

Wildpflanzensaatgut aus Sachsen-Anhalt Beratung Handel Saatgutvermehrung Projektrealisierung

ND-ALBUM. An der Abenheimer Hohl ND (C. Lehr)

Hieracium pilosella 1 2 Verbuschung 1 Nährstoffeintrag. Hypericum perforatum 2 Lotus corniculatus 2 1 Verbrachung

NSG - ALBUM. Haardtrand Im Hohen Rech NSG (D. Gutowski)

6230 *Artenreiche montane Borstgrasrasen (und submontan auf dem europäischen Festland) auf Silikatböden

NSG-ALBUM. Magerwiesen am Eulenkopf NSG (A. Stanula)

BIOTOP-ALBUM. Magerwiesen um Niederkirchen BT , BT (A. Stanula)

Der Enzian-Zwenkenrasen am Kriegerdenkmal von Lämershagen (Kreis Bielefeld)

Leitbild für die Naturerbefläche Trockenrasen Schildberge

NSG-ALBUM. Dorschberger Hohl NSG (C. Lehr)

Pflanzen auf den Ruderalflächen im Kirchfeld

Florale Bestandserfassung auf der Ausgleichsfläche "Am Franziskanerwasser" der Gemeinnützigen Wohnungsbaugesellschaft Ingolstadt 2018 Aufnahme: Iryna

VEGETATION UND PFLEGEKONZEPT DER STANINGER LEITEN. Inhaltsverzeichnis

Biotopkartierung und -bewertung

Heu rechen oder Heu blasen? Grundlage für ein Monitoring der Pflanzenarten und Pflanzen gemein schaften auf der «Oberen Stöckmatt», Stansstad (NW)

IBIS Landschaftsplanung

Böschungen als Naturschutzflächen

ND - ALBUM. In den Almen. ND Tertiär-Kalktrockenrasen und Gehölzbestand In den Almen. (D. Gutowski)

5130 Formationen von Juniperus communis auf Heiden oder Kalkrasen (Wacholderheiden)

Deutsche und Wissenschaftliche Bezeichnung der Pflanzen (alphabetisch sortiert)

NSG-ALBUM. Lennebergwald NSG (H.-J. Dechent)

Naturschutzgebiet Nr "Oschenberg"

FFH - ALBUM. Kalkmagerrasen bei Grünstadt. FFH Kalkmagerrasen zwischen Ebertsheim und Grünstadt. (D. Gutowski)

Weisungen nach Artikel 59 und Anhang 4 der Verordnung über die Direktzahlungen an die Landwirtschaft (Direktzahlungsverordnung, DZV)

NSG-ALBUM. Wartekopf NSG (G. Schorr)

Hamburger Naturdach Pflanzenliste für die extensive Dachbegrünung mit regionalen Arten 1

Die 11 Schritte zum Schmetterlingsparadies

NSG - ALBUM. Streuobst - Magerwiesen Rheineck. (A.Weidner)

ND - ALBUM. Auf dem Galgenberg. ND Silbergrasbestand Auf dem Galgeberg. (D. Gutowski)

Dachbegrünung - Parkhaus Neue Messe Stuttgart: Trockenmagerrasen auf Oberbodensubstrat als ökologische Ausgleichsfläche

2170 Dünen mit Salix repens ssp. dunensis (Salicion arenariae)

Stadt Oberkochen. Frau Ina Wamsler. Eugen-Bolz-Platz Oberkochen

GEBIETS -ALBUM. Römerberg bei Niedersgegen NSG- (A. Weidner)

NSG-(ND-...)ALBUM. Heide-Hauserbachsee. Geschützter Biotoptyp nach 30 BNatSchG. (L. Dörr)

Einfluss der Beweidung auf Kalkmagerrasen und ihre Arten in Steinbrüchen des Teutoburger Waldes

Ruderale Mikrohabitate in Einzeldarstellungen 7 Kies- und Flachdächer

Optigrün-Pflanzenliste Flachballenstauden in 5/6 cm Töpfen

Im Auftrag vom: Bearbeiter: Dipl. - Biologe Stefan Grote. Braunschweig, im November 2011

2160 Dünen mit Hippophaë rhamnoides

HEU-1.4 VEGETATIONSAUFNAHMEN

Optigrün-Pflanzenliste Retensionsdach WILDSTAUDEN- GEHÖLZE Substratstärke : ca. 25 cm

NSG-ALBUM. Kauligenberg bei Mirbach NSG (G. Ostermann, 2014)

Entwicklung von artenreichem Grün- und Offenlandland in Schleswig-Holstein

UG 11 frisch halbschattig. Bezeichnung Rohst.

Exkursionsführer für die

Floristisch-vegetationskundliches Gutachten zur Bewertung des ehemaligen Schießplatzes an der Armeestraße in Bamberg

Spontane Flora der Befestigungsanlagen von Venzone (Italien, Prov. Udine)

Exkursion im Nationalpark Altmühltal mit allen Arbeitsgruppen. Wandern um den Dollnstein

V E R O R D N U N G. Gemäß 25 Abs. 4 Oö. NSchG 2001 sind folgende Eingriffe gestattet:

Die Trockenrasen der Insel Saaremaa (Estland): Charakterisierung und Phytodiversität (erste Ergebnisse)

4.5.1 Arrhenatherion Fromentalwiese. Lebensraumbeschrieb

NSG-ALBUM. Wahlbacher Heide NSG (K. Feick-Müller)

7220 *Kalktuffquellen (Cratoneurion)

KONZEPT SAMENMISCHUNGEN AN STRASSENBÖSCHUNGEN

Vegetationsaufnahme im Naturpark BG und BRG Leibnitz am

Informationen zum MVI-Pressetermin Straßenbegleitgrün

NSG-ALBUM. NSG Neu-Bamberger Heide NSG (R. Twelbeck)

B I O T O P I N V E N T A R

Reihe Natura Geschützte Lebensraumtypen und Arten: Trockenrasen

4010 Feuchte Heiden des nordatlantischen Raumes mit Erica tetralix

NSG-ALBUM. Eusberg bei Mirbach NSG (G. Ostermann, 2014)

NSG-ALBUM. Baumberg bei Wiesbaum NSG (G. Ostermann, 1992)

Steppenrasen (6240*) (Stand November 2011)

NSG-(ND-...)ALBUM. Ehrer Heide. Geschützter Biotoptyp nach 30 BNatSchG. (L. Dörr)

B I O T O P I N V E N T A R

Naturschutzstiftung. Landkreis Oldenburg Details zu den Pflanzenarten der Samentüte für die Artenvielfalt. Juni Oktober

Neophyten im Biosphärenreservat Karstlandschaft Südharz. Erfassung, Bewertung, Maßnahmen

Zur Flora des Bahnhofs Halberstadt

ND- UND GEBIETS- ALBUM

Das Projektgebiet in der Übersicht

ENERGIESPEICHER RIEDL

Zur Erarbeitung eines Naturschutzinventars hat sich folgendes Vorgehen bewährt: Naturschutzkommission: Projektvorbereitung, -planung

30-ALBUM. Reliktfläche Kleiner Mainzer Sand. LANIS Mapserver

6240* Subpannonische Steppen-Trockenrasen

Gliederung der extensiven Grünlandtypen im Transekt von Oppenberg bis Tauplitz

Exkursion in den nördlichen Hegau

D. Kunzmann, Institut für Landschaftsökologie & Consulting in Wiefelstede Ofenerfeld. Ofenerfeld, den

Erhalt und Wiederherstellung des LRT 6210(*) im Landkreis Nordhausen und dem Kyffhäuserkreis

Anlage 1 zum städtebaulichen Vertrag

Wiesenentwicklung durch Regiosaatgut

Die Trockenrasen der Insel Saaremaa (Estland): Charakterisierung und Phytodiversität (erste Ergebnisse)

Subkontinentale basenreiche Sandrasen (6120*) (Stand November 2011)

Schützenswerte Flächen am Hilgersberg bei Sötenich

Anforderungen ökologischer Ausgleich Illnau-Effretikon

Heidelberger Dach(g)arten - Handlungsleitfaden zur extensiven Dachbegrünung in Heidelberg -

11 Vordere Wasserfallen, Waldenburg

0.2 Lebensraumtyp. 1. Nationale Ebene. 2. Biogeografische Ebene Natürliches Verbreitungsgebiet

Beitrag zur Ökologie von Z y g a e n a-arten der Großstadt Köln (Lepidoptera: Zygaenidae)

Vegetationszusammensetzung eines Halbtrockenrasens nach 31 Jahren unterschiedlicher Bewirtschaftung

Informationen zum MVI-Pressetermin Straßenbegleitgrün

Beweidung alte Gipsgrube Kienberg Kurzbericht Botanische Erfolgskontrolle 2016

NSG-ALBUM. Winterberg bei Wiesbaum NSG (G. Ostermann, 2014)

Transkript:

6240 *Subpannonische Steppen-Trockenrasen * Prioritär zu schützender Lebensraum EU-Definition (EUR 27: 2007) *Sub-Pannonic steppic grasslands: Steppic grasslands, dominated by tussock-grasses, chamaephytes and perennials of the alliance Festucion vallesiacae and related syntaxa. These xerotherme communities are developed on southern exposed slopes with AC-soils on rocky substrate and on clay-sandy sedimentation layers enriched with gravels. They are partially of natural, partially of anthropogenic origin. Definition Zum LRT gehören Trocken- und Halbtrockenrasen auf wärmebegünstigten, basen- bis kalkreichen Sonderstandorten der Jungmoränenlandschaften mit subkontinentalem bis kontinentalem Klima, die von Natur aus lindenreiche Eichen-Hainbuchenwälder tragen würden. Dieses Klima ist durch warme, trockene Sommer und kalte, trockene Winter sowie durch geringe Jahresniederschläge gekennzeichnet. Die Vorkommen in Mecklenburg-Vorpommern liegen am nordwestlichen Arealrand des Lebensraumtyps. Hier verläuft auch die Verbreitungsgrenze einiger charakteristischer Arten des LRT. Die Vorkommen sind daher zum überwiegenden Teil bereits floristisch verarmt. Die trockensten und wärmsten Standorte werden vom Pfriemengras-Steppenrasen besiedelt, der nur im äußersten Südostteil des Landes vorkommt. Es handelt sich hierbei um steile Südhänge und exponierte Kuppen auf lehmigen oder basenreichen Sanden. Auf lokalklimatisch weniger extremen Standorten ist dagegen der Fiederzwenkenrasen zu finden. Er ist hygrisch anspruchsvoller als der Pfriemengras-Steppenrasen und besiedelt deshalb vor allem die ost- und westexponierten Hänge. Die für den Lebensraum typischen Arten müssen dabei einen Anteil von mindestens 50 % aufweisen. Aufgrund ihres Vorkommens auf potenziellen Waldstandorten unterliegen subpannonische Steppen-Trockenrasen der Sukzession. Nutzungsaufgabe und/oder Eutrophierung führen hier durch die Einwanderung anspruchsvollerer Arten des Wirtschaftsgrünlandes bzw. nitrophiler Arten wie z. B. Land-Reitgras (Calamagrostis epigejos) zur Vergrasung und zur Entwicklung von Trockengebüschen aus Schlehe (Prunus spinosa), Purgier-Kreuzdorn (Rhamnus catharticus) und Weißdorn (Crataegus spec.). Damit verbunden ist eine verstärkte Saumbildung. Bei ungestörter Sukzession erfolgt eine Weiterentwicklung über Vorwaldstadien aus Sand-Birke (Betula pendula), Eiche (Quercus spec.) und Gemeiner Kiefer (Pinus sylvestris) zu lindenreichen Laubmischwäldern des LRT 91G0. Die maßgeblichen Bestandteile des LRT sind neben den lebensraumtypischen Pflanzen- und Tierarten auch Vegetationsstruktur, Lesesteine oder größere Gesteinsbrocken (Geschiebe), vegetationsfreie Rohböden und Strukturen zur Stoffeintragsminderung. Verbreitung: Der LRT kommt in Mecklenburg-Vorpommern ausschließlich im südöstlichen Landesteil im Rückland der Mecklenburger-Brandenburger Seenplatte vor und ist hier auf das Randowtal und die nordwestlich anschließenden Oszüge beschränkt. 1

Abb. 1: Karte der aktuellen Verbreitung der Subpannonischen Steppen-Trockenrasen 6240. Standorts-, Vegetations- und Strukturmerkmale Subpannonische Steppen-Trockenrasen sind subkontinental bis kontinental verbreitete Halbtrocken- und Trockenrasen, die in Mecklenburg-Vorpommern als Fiederzwenkenrasen bzw. Pfriemengras-Steppenrasen in Erscheinung treten. Die Ausbildungen sind durch unterschiedliche Standortverhältnisse gekennzeichnet: Der Fiederzwenkenrasen siedelt auf mäßig trockenen Lehmen oder lehmigen Sanden vorzugsweise in ebener Lage oder auf ost- bzw. westexponierten Hängen. Dagegen ist der Pfriemengras-Steppenrasen trockener Standorte an steile Südhänge oder exponierte Kuppen gebunden. Substrate können sowohl Lehme als auch basenreiche Sande sein. Die Vorkommen sind durch extensive Beweidung entstanden und häufig durch Lesesteine oder größere Geschiebe strukturiert. Sie weisen außerdem offene Bodenstellen auf. Die Ausbildung der Vegetation erfolgt in Abhängigkeit von den Standortverhältnissen (Exposition, Wasserstufe), von der aktuellen Nutzung und von der Sukzession. Der Adonisröschen-Fiederzwenkenrasen (TTK) ist der artenreichste Steppenrasen des Nordostdeutschen Tieflandes. Hierbei handelt es sich um einen geschlossenen Halbtrockenrasen, der durch halbhohe Gräser wie Fieder-Zwenke (Brachypodium pinnatum), Großes Schillergras (Koeleria pyramidata), Echten Wiesenhafer (Helictotrichon pratense), Gewöhnliches Zittergras (Briza media) und Rauhblatt-Schwingel (Festuca brevipila) charakterisiert ist. Der optische Eindruck wird aber durch das Auftreten blühender Kräuter wie z. B. Skabiosen-Flockenblume (Centaurea scabiosa ssp. scabiosa), Mittlerem Wegerich (Plantago media), Kleinem Wiesenknopf (Sanguisorba minor), Wiesen-Salbei (Salvia pratensis), Berg-Klee (Trifolium montanum) oder Sibirischer Glockenblume (Campanula sibirica) bestimmt. Weitere charakteristische Arten sind Helm-Knabenkraut (Orchis militaris) und Dänischer Tragant (Astragalus danicus). Die Ausbildung wird im allgemeinen von der Fieder-Zwenke dominiert. Die Art kann hier, am Arealrand, aber auch fehlen. Eine 2

Nutzungsaufgabe führt zur deutlichen Erhöhung des Anteils hochwüchsiger Gräser wie Glatthafer (Arrhenatherum elatius) und Gewöhnlichem Knaulgras (Dactylis glomerata). Der Pfriemengras-Steppenrasen (TTK) ist ein schütterer und in Teilen hochwüchsiger Trockenrasen. Zwischen den Horsten des Haar-Pfriemengrases (Stipa capillata) können sowohl Moose und Flechten als auch Therophyten und Sukkulente eine Rolle spielen. Als charakteristische Arten neben dem namensgebenden Haar-Pfriemengras treten Rispen-Flockenblume (Centaurea stoebe ssp. stoebe), Goldhaar-Aster (Aster linosyris), Kleinfrüchtiger Leindotter (Camelina micrcarpa ssp. sylvestris), Natternkopf-Habichtskraut (Hieracium echioides), Sand-Fingerkraut (Potentilla incana), Graue Skabiose (Scabiosa canescens) und Steppen-Segge (Carex supina) in Erscheinung. Das Haar-Pfriemengras kann teilweise auch fehlen. Der LRT tritt häufig im Mosaik mit Kalk-Trockenrasen (LRT 6210), trockenen, kalkreichen Sandrasen (LRT 6120), thermophilen Säumen und Gebüschen sowie Gehölzen bzw. Vorwaldstadien in Erscheinung. Die natürliche Sukzession führt zur Vergrasung und zur Einwanderung von Gehölzen. Gefährdungsursachen Das Ausbleiben der Nutzung führt zu einer beschleunigten Sukzession, d.h. zu einer Einwanderung bzw. Ausbreitung von Trockengebüschen und Gehölzen, Entwicklung von Vorwaldstadien und Vergrasung. Die Eutrophierung hat zudem die verstärkte Ausbreitung konkurrenzkräftiger, nitrophiler Arten zur Folge. Sowohl das Ausbleiben der Nutzung als auch die Eutrophierung stellen also die Ursache für den Rückgang der lebensraumtypischen Arten dar. Die Eutrophierung resultiert vor allem aus den atmosphärischen Einträgen - insbesondere der Stickstoffdeposition aus der Luft - oder der intensiven landwirtschaftlichen Nutzung (speziell mineralische Düngung) in der unmittelbaren Umgebung. Weitere Beeinträchtigungen ergeben sich durch Intensivierung der landwirtschaftlichen Nutzung (Bodenverdichtung und Trittschäden bei Zunahme der Viehdichte, Umbruch, Graseinsaat), durch Abgrabung, durch Ablagerung von Materialien, durch Aufforstung oder Bepflanzung sowie durch Versiegelung und Bebauung. Maßnahmen Eine Voraussetzung zur Sicherung und zur Verbesserung der Habitatqualität ist die Weiterführung bzw. Wiederaufnahme der Nutzung (landwirtschaftliche Nutzung oder Pflege). Zur Vermeidung von Nährstoffeinträgen aus der umgebenden Landschaft und angrenzenden landwirtschaftlich intensiv genutzten Flächen sind in den Randbereichen der Vorkommen düngerfrei bewirtschaftete Grünlandstreifen einzurichten. Zum Erhalt und zur Regeneration der typischen Vegetation empfehlen sich eine extensive Beweidung mit Schafen und/oder Ziegen (optimal durch Hütehaltung, bei Koppelhaltung ausreichende Flächengröße und Weidewechsel beachten, gelegentliche Nachmahd) und/oder eine Mahd. Zugleich ist eine periodische Entfernung aufkommender Gehölze von Bedeutung. Zuordnung Biotoptypen Mecklenburg-Vorpommern 8.4.1 8.4.2 Steppen- bzw. Trockenrasen (TTK) Ruderalisierter Steppen- bzw. Trockenrasen (TTD) Lebensraumtypische Pflanzenarten K: Achillea millefolium agg., Acinos arvensis, Agrimonia eupatoria, Anthemis tinctoria, Anthyllis vulneraria, Arenaria serpyllifolia, Artemisia campestris, Aster linosyris, Astragalus danicus, Brachypodium pinnatum, Briza media, Camelina microcarpa ssp. sylvestris, Campanula sibirica, Carex caryophyllea, Carex flacca, Carex supina, Carlina vulgaris, Centaurea scabiosa, Centaurea stoebe, Cirsium acaule, Dianthus carthusianorum, Echium vulgare, Euphorbia cyparissias, Falcaria 3

vulgaris, Festuca brevipila, Festuca ovina agg., Filipendula vulgaris, Fragaria viridis, Galium album, Gentiana cruciata, Helianthemum nummularium, Helichrysum arenarium, Helictotrichon pratense, Hieracium pilosella, Hieracium echioides, Knautia arvensis, Koeleria grandis, Koeleria pyramidata, Lotus corniculatus, Medicago falcata, Medicago lupulina, Onobrychis viciifolia, Orchis militaris, Petrorhagia prolifera, Peucedanum oreoselinum, Phleum phleoides, Pimpinella nigra, Pimpinella saxifraga, Plantago lanceolata, Plantago media, Poa angustifolia, Polygala comosa, Potentilla heptaphylla, Potentilla incana, Pseudolysimachion spicatum, Ranunculus bulbosus, Salvia pratensis, Sanguisorba minor, Scabiosa canescens, Sedum acre, Senecio jacobaea, Seseli annuum, Stachys recta, Stipa borysthenica, Stipa capillata, Thalictrum minus, Thymus pulegioides, Trifolium alpestre, Trifolium montanum, Veronica teucrium M: Brachythecium albicans, Campylium chrysophyllum, Fissidens spec., Homalothecium lutescens, Hypnum cupressiforme var. lacunosum, Pottia intermedia, Pottia lanceolata, Thuidium abietinum, Tortula ruraliformis, Tortula ruralis, Weissia spec. F: Cladonia furcata, Cladonia pyxidata Lebensraumtypische Tierarten Weichtiere: Chondrula tridens Spinnen: Argiope bruennichi, Cheiracanthium virescens, Evarcha falcata, Heliophanus auratus, Pardosa monticola, Xysticus striatipes, Heuschrecken: Platycleis albopunctata, Metrioptera bicolor, Decticus verrucivorus, Oedipoda caerulescens, Omocestus haemorrhoidalis, Chorthippus biguttulus, Chorthippus brunneus, Chorthippus mollis, Stenobothrus lineatus, Myrmeleotettix maculatus Wanzen: Acetropis carinata, Acetropis gimmerthalii, Antheminia lunulata, Berytinus clavipes, Canthophorus dubius, Ceraleptus gracilicornis, Chorosoma schillingi, Geocoris ater, Geocoris grylloides, Holcostethus vernalis, Lygaeus equestris, Macrotylus paykullii, Megalonotus chiragra, Neides tipularius, Nysius thymi, Ortholomus punctipennis, (Platyplax salviae), Sciocoris cursitans, Thyreocoris cursitans Hautflügler: Käfer: Wildbienen: Colletes fodiens, Epeolus variegatus, Eucera longicornis, Eucera tuberculata, Hylaeus annularis, Osmia aurulenta, Osmia spinulosa Laufkäfer: Harpalus hirtipes, Harpalus servus, Zabrus tenebrioides, Amara equestris, Cymindis macularis Andere Käfer: Agapanthia violacea, Chrysolina kuesteri, Coptocephala unifasciata, Crioceris quatuordecimpunctata, Larinus brevis, Meligethes exilis, Phytoecia coerulescens, Trachys troglodytes, Squamapion atomarium Schmetterlinge: Aplasta ononaria, Aricia agestis, Carcharodus alceae, Clossiana dia, Cupido minimus, Deilephila porcellus, Eilema lutarella, Eilema pygmaeola, Emmelia trabealis, Eremobia ochroleuca, Eupithecia millefoliata, Eupithecia venosata, Hadena confusa, Hadena perplexa, Heliomnata glarearia, Hyles gallii, Idaea ochrata, Idaea serpentata, Minoa murinata, Narraga fasciolaria, Phytometra viridaria, Satyrium spini, Setina irrorella, Scopula marginepunctata, Scopula ornata, Scopula rubiginata, Tyta luctuosa, Zygaena minos, Zygaena carniolica, Zygaena lonicerae Zur Bewertung empfohlene Gruppen: Weichtiere, Heuschrecken, Wanzen, Schmetterlinge. 4

Kriterien zur Bewertung des Erhaltungszustandes des Lebensraumtyps 6240 *Subpannonische Steppen-Trockenrasen - Bewertungsschema - Anmerkung: Das Bewertungsschema ist übernommen aus http://www.bfn.de/0316_ak_gruen.html. Die Artenlisten der Pflanzen und Tiere wurden an die in M-V vorkommenden Arten angepasst. Der kursiv gesetzte Text kennzeichnet landesspezifische Konkretisierungen. Kriterien Wertstufen Vollständigkeit der lebensraumtypischen Habitatstrukturen Struktur beschreiben, Bewertung als Expertenvotum mit Begründung Vollständigkeit des lebensraumtypischen Arteninventars A B C hervorragende Ausprägung Grasnarbe +/- geschlossen aus niedrigwüchsigen, konkurrenzschwachen Gräsern und Kräutern aufgebaut, natürliche Standort- und Strukturvielfalt gute Ausprägung Grasnarbe überwiegend niedrigwüchsig; geringmächtige Streuauflagen; Einart-Fazies, wenn vorhanden, nur kleinflächig eingestreut, mäßige Strukturvielfalt mittlere bis schlechte Ausprägung Grasnarbe von höherwüchsigen Arten durchsetzt, durch Streuauflagen verfilzt oder auf Teilflächen von dominanten, faziesbildenden Arten beherrscht, Struktur deutlich beeinträchtigt vorhanden weitgehend vorhanden nur in Teilen vorhanden Referenzliste der lebensraumtypischen Arten: K: Achillea millefolium agg., Acinos arvensis, Agrimonia eupatoria, Anthemis tinctoria, Anthyllis vulneraria, Arenaria serpyllifolia, Artemisia campestris, Aster linosyris, Astragalus danicus, Brachypodium pinnatum, Briza media, Camelina microcarpa ssp. sylvestris, Campanula sibirica, Carex caryophyllea, Carex flacca, Carex supina, Carlina vulgaris, Centaurea scabiosa, Centaurea stoebe, Cirsium acaule, Dianthus carthusianorum, Echium vulgare, Euphorbia cyparissias, Falcaria vulgaris, Festuca brevipila, Festuca ovina agg., Filipendula vulgaris, Fragaria viridis, Galium album, Gentiana cruciata, Helianthemum nummularium, Helichrysum arenarium, Helictotrichon pratense, Hieracium pilosella, Hieracium echioides, Knautia arvensis, Koeleria grandis, Koeleria pyramidata, Lotus corniculatus, Medicago falcata, Medicago lupulina, Onobrychis viciifolia, Orchis militaris, Petrorhagia prolifera, Peucedanum oreoselinum, Phleum phleoides, Pimpinella nigra, Pimpinella saxifraga, Plantago lanceolata, Plantago media, Poa angustifolia, Polygala comosa, Potentilla heptaphylla, Potentilla incana, Pseudolysimachion spicatum, Ranunculus bulbosus, Salvia pratensis, Sanguisorba minor, Scabiosa canescens, Sedum acre, Senecio jacobaea, Seseli annuum, Stachys recta, Stipa borysthenica, Stipa capillata, Thalictrum minus, Thymus pulegioides, Trifolium alpestre, Trifolium montanum, Veronica teucrium M: Brachythecium albicans, Campylium chrysophyllum, Fissidens spec., Homalothecium lutescens, Hypnum cupressiforme var. lacunosum, Pottia intermedia, Pottia lanceolata, Thuidium abietinum, Tortula ruraliformis, Tortula ruralis, Weissia spec. F: Cladonia furcata, Cladonia pyxidata Anzahl besonders charakteristischer und Gesamtanzahl lebensraumtypischer Pflanzenarten 3 / 10 Arten 2 / 5 Arten 1 / < 5 Arten Beeinträchtigungen keine bis gering mittel stark Deckungsgrad Verbuschung [%] < 10 10 40 > 40 70 Aufforstung bzw. angepflanzte Gehölze [betroffener Flächenanteil in %] Bezugsraum: Erstabgrenzung des Vorkommens Deckungsgrad Störzeiger [%] (z. B. Eutrophierungs/Brachezeiger, Neophyten; Arten nennen, Deckung in % angeben) direkte Schädigung der Vegetation (z. B. durch Tritt) 1) (gutachterlich mit Begründung: Angabe zur Ursache der Schädigung und dem betroffenen Flächenanteil in %) nicht erkennbar bzw. max. punktuell ohne Schädigung des LRT- Vorkommens 0 5 (Einzelgehölze) > 5 < 5 5 10 > 10 Beeinträchtigungen deutlich erkennbar erhebliche Beeinträchtigungen erkennbar, Bestand dadurch degeneriert 5

1) Wird nur dann als Beeinträchtigung gewertet, falls stärker, als zur Schaffung wünschenswerter Offenboden-Anteile erforderlich. Bearbeitung: Pöyry Deutschland GmbH Geschäftsbereich Wasser & Umwelt (ehemals ibs Schwerin GmbH) Ellerried 7 19061 Schwerin Tel. +49 (0)385-6382-0 Fax +49 (0)385-6382-101 Bearbeiter: Stand der Bearbeitung: 13.12.2011 Dipl.-Biol. Alexander Hofstetter Dipl.-Biol. Claudia Sütering Dipl.-Biol. Matthias Teppke Dipl.-Forsting. Holger Weinauge Endredaktion: Dipl.-Biol. Matthias Teppke e-mail: Matthias.Teppke@lung.mv-regierung.de 6