OPTOMETRISCHES VISUAL TRAINING FUNKTIONALOPTOMETRIE



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Transkript:

OPTOMETRISCHES VISUAL TRAINING FUNKTIONALOPTOMETRIE Mittlere Bahnhofstrasse 10 8853 Lachen 055 442 49 44 www.rogenmoserwww.rogenmoser-optik.ch

ÜBERBLICK Die Funktionaloptometrie ist ein Teilgebiet der Optometrie. Die Grundmessungen wie Refraktion (Sehtest) und Anamnese werden wie bei einer normalen Brillenglasbestimmung durchgeführt. Zusätzlich werden jedoch weitere Messungen gemacht, um ein genaueres Bild über den Zustand der visuellen Funktion zu erhalten. In einer ca. 1-stündigen Grunduntersuchung messen wir den Fitnesszustand der Augen. Diese Messung dient dazu, Sehfunktionsdefizite messtechnisch zu erfassen sowie Veränderungen objektiv nachzuweisen. Fortschritte sind also nicht nur interpretierbar, sondern messbar. Der Sehvorgang ist ein erlernter Prozess, der sich mit dem Kind entwickelt und sich auch beim Erwachsenen verändern kann. Durch diverse Einflüsse wie z.b Bildschirmarbeit oder Entwicklungsdefizite ist es möglich, dass sich Teilgebiete des Sehens unterschiedlich verändern. Dies kann zu erheblichen visuellen Störungen führen. Eine gute Koordination der visuellen Fähigkeiten beeinflusst das Lesen, Schreiben, Lernen sowie die Konzentrationsfähigkeit und die Effizienz des Arbeitens. Teilgebiete, die das visuelle System bilden sind: Okkulomotorik (Augenbewegungen) Vergenz (Augeneinstellung auf einen Punkt) Akkommodation (Scharfstellung) Perzeption (Bildverarbeitung) Hinzu kommt natürlich noch der refraktive Zustand der Augen (Glasstärke) Konkret messen wir die oben aufgeführten Teilgebiete. Bei festgestellten Defiziten wird durch ein gezieltes, individuelles Visualtraining die visuelle Verarbeitung wieder koordiniert oder verbessert. Alle zwei Wochen findet ein Praxistraining statt, bei welchem neue Übungen erklärt werden und mit nach Hause gegeben werden. Im Hometraining werden diese Übungen zu Hause ausgeführt. Der tägliche Übungsaufwand beträgt ca. 15 Minuten. Ein Training über 3 bis 8 Monate ist im allgemeinen genügend. Danach sind die erlernten Sehfunktionen fest in das Nervensystem integriert. INHALT Funktionaloptometrie und die Grundprinzipien des Visual Trainings... Visuelle Wahrnehmung... Messmethodik und Erfolgskontrolle... Wer profitiert von Visual Training... Funktionsweise von Visual Training... Beispiel aus der Funktionaloptometrie... Syntonics... Wichtige Begriffe in der Funktionaloptometrie... 3 5 5 7 9 11 12 13

FUNKTIONALOPTOMETRIE UND DIE GRUNDPRINZIPIEN DES VISUAL TRAININGS Funktionaloptometrie ist in den USA schon seit Jahren fester Bestandteil in der Ausbildung zum Optometristen. Das visuelle System (Augen, Gehirn und Körper) werden dabei als Ganzes betrachtet. Es wird also der gesamte visuelle Prozess gemessen und analysiert. Visual Training verbessert das Zusammenspiel der Augenfunktionen. Die Sehgewohnheiten werden dabei dauerhaft im Nervensystem integriert. Visuelles Konzept nach Dr. Skeffington Dr. A. Skeffington stellte in den dreissiger Jahren fest, dass Sehen mehr bedeutet als Visus 1.0. Er war der Erste der das Sehen als Verstehen des visuellen Inputs begriff. Sehen ist ein erlernter Prozess der sich vom Baby zum Kleinkind bis ins Erwachsenenalter entwickelt. Es besteht aus verschiedenen Teilbereichen, die sich zu verschiedenen Zeiten entwickeln und verändern. Nur als funktionierendes Gesamtes ergibt es eine perfekte Vision. Sind einzelne Teile schlecht entwickelt oder werden sie durch Umwelteinflüsse, Stress oder Trauma gestört, leidet der gesamte Sehprozess darunter. Die Sehleistung fällt zusammen. Die Teilgebiete des Sehens sind Okkulomotorische Fähigkeiten (Augenbewegungen) Akkommodative Muster (Scharfstellen auf einen Punkt) Binokularität (Beidäugiges Sehen) Perzeption (Bildwahrnehmung und Verarbeitung) Refraktiver Zustand der Augen (Stärke der Brille) Skeffingtons Prinzip Als erstes muss festgehalten werden, dass der Mensch als Gesamtheit betrachtet wird. Man kann zwar einzelne Teile getrennt analysieren, verstehen kann man sie aber nur als Einheit. Warum das Entwicklungsmodell nach Skeffington? Skeffington definiert Vision als Verstehen der visuellen Information aufgrund der Erfahrung des Organismus. Dies ist nur möglich, wenn die vier Teilgebiete, welche Vision ausmachen, sich gleich entwickelt haben und harmonisch miteinander funktionieren. Das von Skeffington dargestellte Bild besteht deshalb aus vier überschneidenden Kreisen, deren Mitte Vision ergibt. I ANTI GRAVITY II CENTERING VISION III IDENTIFICATION IV SPEECH-AUDITORY 3

Die vier Entwicklungsschritte I Antigravity Der sich als erstes entwickelnde Teil bezieht sich auf die eigene Platzierung im Raum. Er geht mit Bewegung (z.b Augenbewegungen) und Balance einher. Die Verarbeitung der Informationen beziehen auch die Gleichgewichtsorgane, sowie den Input der Hals und Nackenmuskulatur mit ein. (20% aller visuellen Informationen gehen an Gebiete im Gehirn, die mit dem Gleichgewicht zu tun haben). Der Mensch entwickelt ein Körperbewusstsein, das wiederum zum Ego, im Sinne von wer wer-bin bin-ich? ich? führt. Von diesem Nullpunkt räumlicher Beziehung lernt das Individuum eine Projektion des eigenen Standpunktes im Raum. Mit Erfahrungen und Bewegungen entwickelt sich die Fähigkeit nur durch Sehen zu wissen, was unten, oben, seitwärts oder wie weit weg etwas im Raum ist. II Centering Dieses Gebiet steht für die Entwicklung der Aufmerksamkeit. Das Kind lernt die Signale der Sinne zu beachten und sich darauf zu konzentrieren. Man lernt sich auf einen Input zu konzentrieren und andere zu ignorieren. Innerhalb dieses Prozesses nimmt die Frage wo ist es? eine zentrale Bedeutung ein. Dieser Zentrierungsprozess ist ein bewusster Vorgang. Durch das Zentrieren der Augen auf ein Objekt (Vergenzen, Augeneinstellung auf einen Punkt) weiss man, wo es ist und wo es in Bezug auf andere Objekte im Raum steht. Dies erfordert Binokularität. Das Fundament dieser liegt in den Bewegungsmustern, welche die beiden Seiten des Körpers zusammen verflechten. Sie bilden Symmetrie und ein dynamisches Gleichgewicht. Dies führt zu Bilateralität und zu Binokularität, der Vereinheitlichung im visuellen Prozess. III Identification In diesem Gebiet geht es um Unterscheiden und Wiedererkennen. Alle Sinne tragen Informationen zusammen. Das Kind lernt diese zusammen zu einem Ganzen zu bringen. Das Ergebnis dieses Prozesses erlaubt später die Verwendung eines einzigen Sinnes, um alles über eine bestimmte Sache zu wissen. In dieser Entwicklungsphase kann die Frage was ist es? beantwortet werden. Klarheit ist das Ziel in diesem Teil. Scharfer Fokus auf der Netzhaut verlangt Akkommodations und Vergenzfähigkeit. IV Speech - Auditory Zuerst lernt der Säugling zuzuhören. Dann lernt er seine Umwelt durch seine Laute zu beeinflussen (Schreien). In der Imitationsentwicklung entstehen Klänge, die zur Sprache weiter entwickelt werden. Das Kind kann Gegenstände und Ideen beschreiben. Damit hat sich das Sprachmuster entwickelt. Zusammen mit anderen Sinnen kann man eine Sache fühlen, Dinge beschreiben, sich einen Gegenstand vorstellen, ohne ihn vor sich zu haben. Diese Visualisierung ist das höchste Ziel. Die Frage, die beantwortet werden kann, heisst wie ist es beschaffen?. Gutes Sehen erfordert eine optimale Wechselwirkung beider Augen zueinander, sowie eine intakte Weiterleitung ans Gehirn. Nur so ist es möglich, wichtige Informationen über die Augen rasch und exakt aufzunehmen und zu verarbeiten. Sehen bedeutet, den visuellen Input zu verstehen, damit daraus die richtigen Entscheidungen und Bewegungen resultieren. Dazu müssen alle Funktionen des visuellen Systems zusammenspielen. Dies ist nicht selbstverständlich, denn der Sehvorgang ist nicht angeboren, er ist ein erlernter Prozess, der während der Entwicklungsphase stattfindet. 4

VISUELLE WAHRNEHMUNG In der Funktionaloptometrie gliedert sich die visuelle Wahrnehmung in 4 Teilbereiche, welche einzeln analysiert werden: Okkulomotorik (Augenbewegungen) Vergenz (Augenstellung auf einen Punkt) Akkommodation (Scharfstellen) Perzeption (Bildverarbeitung) Unbeschwertes, leistungsfähiges und effektives Sehen ist nur möglich, wenn alle Teilbereiche flüssig ineinander greifen. Bleibt ein Bereich in der Sehentwicklung zurück (Schulstress, Bildschirmarbeit etc.), entstehen Mängel, die Beschwerden und Sehstörungen auslösen können. Oft wird dann eine Brille verschrieben, was meistens ausreichend ist und viele Sehprobleme lösen kann. Bleiben die Probleme trotz Brille bestehen, bedeutet dies jedoch, dass sie nicht nur durch die Augen ausgelöst wurden. Es sind dann meistens Defizite im visuellen System, welche entspanntes Sehen verhindern. Grundvoraussetzung für das Training sind gesunde Augen. Krankhafte Ursachen für ein visuelles Problem sind durch Training nicht zu beheben und gehören in die Hände eines Spezialisten. MESSMETHODIK UND ERFOLGSKONTROLLE Eine funktionaloptometrische Messung dauert ca. eineinhalb Stunden. Dabei werden folgende Bereiche beurteilt und gemessen: Anamnese Refraktion Skiaskopie / Ferne und Nähe (monocular estimation method / MEM) Augen-Hand-Koordination Entwicklungsteste / Lateralität / Direktionalität Motilität / Augenbewegungen (Kardinalstellungen) Sakkaden und Folgebewegungen Konvergenznahpunkt (NPC) Cover-Teste / Hirschberg Binokularität / Augenzusammenspiel Stereowahrnehmung Negative und positive fusionale Vergenz in der Ferne und der Nähe Akkommodation / negative und positive relative Akkommodation (NRA/PRA) Zusammenspiel Akkommodation / Konvergenz (AC/A) Fokussierfähigkeit Van Orden Stern Cheiroskopische Teste / Biopter Visuelle Abklärungen bei Kindern mit Lese-Rechtschreib-Schwächen Farbgesichtsfeld / Motionfield Pupillenreaktionen Diese Messungen werden nach 6 Monaten Training wiederholt, um Fortschritte und Veränderungen festzuhalten. 5

Van Orden Stern Dieser Screening Test gibt dem Optometristen Informationen über das visuelle Verhalten der Testperson. Durch Trennung des Seheindruckes von Links und Rechts ergibt sich ein Bild über die räumliche Informationsverarbeitung. Die Testperson wird aufgefordert, jeweils rechts und links auf denselben Zeichen die Bleistifte aufzusetzen und gleichzeitig zur Mitte hin zu zeichnen, bis sich die Bleistiftspitzen scheinbar berühren (visuell, nicht taktil). Im Optimalfall ergeben die Linien einen Stern (Beispiel 1). Bei visuellen Verarbeitungsproblemen treffen sich die Linien nicht mehr an einem Punkt, zum Teil treffen sich die Linien sogar nicht mehr. Folgende Probleme können durch die Van Orden Stern Messung erkannt werden (Beispiel 2): Probleme mit der Augen-Hand Koordination Visuelle Verarbeitungsprobleme Fusionsprobleme Phorieverhalten Zudem wird dieser Test auch verwendet, um während den Trainings Fortschritte zu dokumentieren. 1) NORMAL 2) AUFFÄLLIG 6

WER PROFITIERT VON VISUAL TRAINING / ANWENDUNGSBEREICHE Ein verhaltensorientiertes Visual Training bietet sich bei einer Vielzahl von Problemen an. So werden zum Beispiel bei Kindern mit Lern und Leseproblemen, Nah-Stress Problemen am Arbeitsplatz oder Koordinationsproblemen nach Operationen grosse Erfolge erzielt. Das Erreichen der Trainingsziele hängt von der Schwere des Problems, von der Motivation des Trainierenden und von der Integration des Trainings ab. Unter Umständen gehören auch wechselnde Brillengläser zur Unterstützung des Trainings dazu. Eine Altersbegrenzung gibt es bei Visual Training nicht, da das Sehen ein ständiger Lernprozess ist. General Skills (Allgemeine Fähigkeiten) Die Augen befinden sich in permanenter Überbelastung, ausgelöst zum Beispiel durch häufige Bildschirmarbeit. Durch diese Überbelastung wird die visuelle Effizienz beeinträchtigt. Durch Visualtraining wird die Belastbarkeit wieder auf ein normales Mass gebracht und die visuelle Entspannung erreicht. Folgende Symptome können auf ein überlastetes Sehsystem hinweisen: Asthenopische Beschwerden (Kopfschmerzen, Augenbrennen, etc.) Flimmern vor den Augen / Konzentrationsstörungen Doppelbilder Visualtraining bewirkt: Reserven aufbauen Defizite beseitigen Wiederherstellung der Flexibilität der Sehfunktionen Konzentrierteres Arbeiten am Bildschirmarbeitsplatz Spezialfall Nach einem Schleudertrauma, schweren Gehirnerschütterungen oder Augenoperationen können erhebliche Koordinationsstörungen des Augenpaares auftreten, die sich nur sehr langsam wieder einpegeln. Die daraus entstandenen Wahrnehmungsdefizite stören vor allem das Nahsehen. Durch Visualtraining kann der Regulationsprozess beschleunigt werden. Lern und/oder Leseprobleme / Winkelfehlsichtigkeit Kindern mit Lern-Leseproblemen wird oft Lernunlust oder Faulheit nachgesagt. Tatsächlich müssen die Augen dieser Kinder aber viel mehr Energie aufbringen als normale Augen. Oftmals stimmt die Koordination der beiden Augen nicht überein. Die Kinder sind deshalb nach kurzer Zeit schon ausgepowert. Kinder mit entsprechenden Problemen zeigen typische Verhaltensmuster beim Lesen und Schreiben. Oft verweigern sie jegliche Naharbeit wie Lesen, Rechen, Schreiben oder Basteln. Das Lieblingsfach ist meistens Sport. Im Visualtraining wird unter anderem die schnelle, flüssige Augenkoordination gelernt, die zum Lesen und Schreiben nötig ist. Visualtraining bewirkt: Beseitigung der Sehunruhe Erhöhung des neurologischen Niveaus Schnelleres Scannen von Texten Schulung und Förderung der Visualisation Verbesserung der Augen-Hand Koordination Trainieren von Blickbewegungen und Sakkaden Aufeinander abstimmen von Akkommodation und Konvergenz 7

Myopie / Kurzsichtigkeit (teilweise) Ist die Kurzsichtigkeit bereits fest strukturiert oder angeboren, ist sie nicht durch Visualtraining zu verringern. Ist die Kurzsichtigkeit jedoch funktionell bedingt, das heisst, ausgelöst durch visuellen Stress in der Nähe (exzessive Naharbeit) kann mit Visualtraining ein langsameres Fortschreiten oder gar ein Stoppen des Myopiesierungs-Prozesses erreicht werden. Diese Probleme findet man bei allen Altersgruppen. So zum Beispiel bei langer und intensiver Arbeit am Bildschirm oder Studenten im Prüfungsstress. Oft auch bei Kindern, wenn sie in eine höhere Klasse wechseln. Lässt sich eine Anpassung der Brillenkorrektion vermeiden, wird häufig ein Rückgang der Myopie auf das vorherige Niveau beobachtet. Wird die Brille angepasst, bleibt der höhere Wert erhalten. Visualtraining bewirkt: Bremsen der fortschreitenden Myopie Erhöhung der Sehleistung Schulung des Sehverhaltens Schwachsichtigkeit / Amblyopie (teilweise) Schwachsichtigkeiten entstehen meistens, wenn die Emmetropisierung, also der Abbau der angeborenen Übersichtigkeit von einem Auge, nicht in der gewünschten Weise vollzogen wird. Das schwächere Auge benutzt dann meistens nicht die Stelle des schärfsten Sehens in der Netzhaut (Fovea centralis), sondern einen benachbarten Bereich mit geringerer Sehschärfe. Somit muss dieses Auge zuerst lernen, zentral zu fixieren und sich dann mit dem Begleitauge zu koordinieren. Dies geht am besten im Kindesalter, zum Teil auch noch im Erwachsenenalter. Diese Art von Training wird oftmals in Zusammenarbeit mit dem Augenarzt durchgeführt. Visualtraining bewirkt: Erlernen der zentralen Fixation Erhöhung der Sehleistung Wiederherstellung der Flexibilität der Sehfunktionen Schulung der Visualisation Aufbau der eigenen visuellen Reserven Sports Vision (besser Sehen im Sport) Mit unzureichenden visuellen Fähigkeiten stösst man in schnellen Sportarten rasch an Grenzen. Die Verbindung von zentralem und peripherem Sehen erfordert ein hohes Mass aller visuellen Fähigkeiten (gemäss Skeffington aller 4 Kreise) und muss zudem noch mit der Bewegung koordiniert werden. Ein Fussballer z.b braucht gutes zentrales Sehen, um den Fussball klar zu sehen und die Distanz für den gezielten Schuss gut einschätzen zu können. Zudem braucht der Fussballer gut entwickeltes peripheres Sehen, um auch die Mit und Gegenspieler wahrnehmen zu können. Im Leistungssport ist noch relativ wenig bekannt über die visuelle Wahrnehmung und deren Trainierbarkeit. Deshalb wird Visualtraining im Sport auch noch kaum genutzt. Unerklärliche Schwächen sind aber durch Visualtraining zum Teil schnell zu verbessern. Visualtraining bewirkt: Verbesserung der Reaktionsgeschwindigkeit Verbesserung der Augen-Hand-Koordination Steigerung der visuellen Leistung / Erhöhen der Sehleistung Peripherie-Training Förderung der Visualisation 8

FUNKTIONSWEISE VON VISUAL TRAINING Bevor ein individueller Trainingsplan erstellt wird, erfolgt wie bereits erwähnt eine genaue Analyse des visuellen Systems. Nach Auswertung der vielen Messergebnisse erfolgt ein Gespräch über die Möglichkeiten der Reduzierung oder Beseitigung des visuellen Problems. Fällt die Entscheidung auf ein Training wird ein individueller Trainingsverlauf und die dazu benötigten Übungsmaterialien festgelegt. Eine Trainingseinheit dauert in der Regel etwa ein halbes Jahr und umfasst ca. 10 Sitzungen. Alle 2 Wochen wird ein Training beim Optometristen in der Praxis durchgeführt. Dazwischen übt der Trainierende zu Hause ca. 15 Minuten pro Tag. Nach einem halben Jahr wird erneut eine 21 Punkte-Messung durchgeführt, um die Trainingsfortschritte zu dokumentieren. Sollte sich durch das Vorgespräch oder während des Trainings herausstellen, dass eine interdisziplinäre Unterstützung wie Ergotherapie, Physiotherapie, Logopädie etc. nötig ist, wird das Training gegebenenfalls unterbrochen und zum geeigneten Zeitpunkt fortgeführt, oder aber die Therapie ergänzend ausgeführt. Praxis Training Erster Trainingsort ist die Optometrie-Praxis. Im Abstand von 2 Wochen werden in der Praxis vier Übungen erklärt, die mit nach Hause gegeben und beim nächsten Besuch kontrolliert werden. Es werden immer alle vier Sehfunktionen trainiert, auch solche, die gut ausgebildet sind. Dies sind: Okkulomotorik Vergenz Akkommodation Perzeption In der Praxis werden unterstützend Übungen durchgeführt, welche man zu Hause nicht durchführen kann, da zum Teil zusätzliche Hilfsmittel und Geräte gebraucht werden. Beispiele: Tachistoscopy Buchstaben, Figuren oder Zahlen werden für Bruchteile von Sekunden gezeigt und müssen exakt wiedergegeben werden. Dies fördert die Visualisation. Cheiroscopy Der Seheindruck wird von der Handkoordination getrennt. Das eine Auge sieht die gedruckte Zeichnung, das andere Auge die zeichnende Hand. Nun muss das gezeigte Bild exakt Nachgezeichnet werden. So lässt sich ein Bild der visuellen Informationsverarbeitung erstellen. 9

Home Training Der zweite Trainingsplatz ist zu Hause. Die mitgegebenen Übungen werden täglich während 15 Minuten geübt. Dies geschieht mit einfachen Hilfsmitteln, die mit nach Hause gegeben werden. Dies sind nur einige Beispiele von Übungen, welche zu Hause durchgeführt werden. Natürlich besteht das Training aus verschiedenen, zunehmend schwieriger werdenden Übungen. Marsdenball Marsdenball Ein Ball, ähnlich eines Tennisballs, wird an der Decke befestigt. Damit können Augenbewegungen und Fixation geübt werden. Zudem kann die Augen-/HandKoordination verbessert werden. BrockBrock-Schnur Schnur mit drei Kugeln, die verschoben werden können. Mit diesem Gerät wird das beidäugige Sehen sowie Konvergenz und Divergenz trainiert. Zusätzlich kann mit der Brock-Schnur die physiologische Diplopie wahrgenommen werden. +/+/-2.00 Flipper Plus und Minusgläser werden abwechslungsweise vor die Augen gehalten. Dies dient dem Training / Koordination von Akkommodation und Vergenz. Rot/Grün Übungen Bei diesen Übungen wird eine rot/grün Brille getragen. Auf ein Textblatt wird eine Folie gelegt, welche ebenfalls rot und grün ist. So wird das beidäugige Sehen trainiert. Nur wenn mit beiden Augen gleichzeitig gesehen wird, kann der ganze Text gelesen werden. Auge/Hand Koordinationsübungen Labyrinthe und Linienmuster werden zuerst mit motorischer Unterstützung der Hände nachgezeichnet (niedriges neurologisches Niveau), danach wird die Übung ohne die Unterstützung der Hände nochmals ausgeführt (hohes neurologisches Niveau). (Groffman Tracing und Ann Arbor Tracking) Wahrnehmungstraining / Visualisation (Perception) Dazu gehören Übungen der Lateralität (Seitigkeit) / Direktionalität (Ausrichtung) und der visuellen Wahrnehmung. Wichtig ist, dass die Grobmotorik bereits gut entwickelt ist, denn Visualtraining arbeitet hauptsächlich in der Feinmotorik. Deshalb ist die Zusammenarbeit mit anderen Therapeuten und Ärzten sehr wichtig. 10

EIN BEISPIEL AUS DER FUNKTIONALOPTOMETRIE-PRAXIS PRAXIS Wenn ein Kind beim Sehen Schwierigkeiten hat, entwickelt es sich langsamer. Mit Visual Training kann dieser Nachteil behoben werden. Selbst Kindern mit massiven Schulproblemen, ausgelöst durch Sehunruhe wie sie z.b bei Legasthenie oder ADHS möglich ist, kann unter Umständen wieder ein normaler Schulalltag ermöglicht werden, da die Feinmotorik der Augen besser arbeitet und dadurch die Konzentration besser gehalten werden kann. Hier ein Beispiel wie es oft vorkommt: Frau Müller schildert folgende Probleme mit ihrem Sohn Luca: Luca liest sehr ungern Beim Lesen braucht er einen Massstab, damit er auf der Linie bleibt Luca fängt ein Wort richtig an, dann wird Rategelesen Ausdauernde Konzentration fällt schwer Luca vergisst oft die Endungen im Wort oder verdreht Buchstaben, oft überspringt er auch eine Linie Während des Unterrichts redet Luca immer dazwischen Stillsitzen ist nicht Lucas Ding. Er wird schnell zappelig in der Schule Beim Lesen blinzelt Luca sehr häufig oder kneift die Augen zusammen Rechtschreibung ist nicht seine Stärke, falsch geschriebene Wörter werden nicht immer gleich falsch geschrieben Luca hat schon diverse Therapien hinter sich. Im Moment besucht er noch die Psychomotorik- Therapie wegen seiner schlechten Grobmotorik. Die allgemeine Koordination ist so auf jeden Fall schon verbessert worden. Eine Untersuchung beim Augenarzt ergab, dass Luca keine Brille benötige und seine Augen gesund seien. Frau Müller bat uns, Lucas Augen nochmals anzuschauen. So führten wir eine 21 Punkte- Messung aus und fanden folgende Auffälligkeiten: Luca kann sehr schlecht konvergieren, also die Augen auf einen Punkt in der Nähe richten. Nach kurzer Zeit sieht er den Text doppelt Sehr kleine Akkommodations-Reserven hindern Luca daran, entspannt in die Nähe zu schauen. Das gesehene wird schlecht Verarbeitet. (Van Orden Stern) Beim Blick von rechts nach links macht Luca sehr ruckartige Sakkadensprünge, dies stört natürlich den Lesefluss und Luca kann somit nicht auf der Linie lesen Die Sehschärfe in der Ferne ist auf beiden Seiten sehr gut und deshalb ist auch, wie auch schon vom Augenarzt gesagt, wirklich keine Brille nötig Die analyse des Binokularsehens zeigt eine eichte Esophorie in der Nähe. Aufgrund dieser Messungen ist es ganz klar dass Luca nicht gerne liest. Seine Augen sind mit dem Gesehenen überfordert und er weiss nicht, dass dies auch besser gehen würde. Er hat es ja noch nie anders gesehen. Deshalb versucht Luca, Lesen irgendwie zu umgehen und geht lieber nach draussen, um Fussball zu spielen. Mit gezielten Sehübungen kann Lucas Problem verbessert oder sogar ganz behoben werden, da er dann lernt, das Gesehene richtig zu verarbeiten und die Augenbewegungen gezielter zu koordinieren. Luca wird auf jeden Fall nach dem Training lieber lesen und sich besser konzentrieren können. 11

SYNTONICS ALS ERGÄNZUNG ZUM VISUAL TRAINING Der Effekt von Licht auf das menschliche System ist seit den Ägyptern und Römern bekannt und genutzt. 1666 hat Isaac Newton entdeckt, dass Licht in verschiedene Farben aufgeteilt werden kann 1821 hat Grotthus bewiesen, dass absorbiertes Licht eine photochemische Reaktion auslöst 1930 hat Rollier ein Solarium in Leysin errichtet und begründet die moderne Heliotherapie auf wissenschaftlicher Basis 1936 definiert Spittler die genauen Wellenlängen und ihre Wirkung auf das Auge und den Körper In Syntonics interessieren uns nicht die eigentlichen Farben, sondern präzise Frequenzen, die jeweils einen klar definierten Effekt auf unser Nervensystem haben. So stimulieren tiefe Frequenzen am roten Ende des Spektrums das sympathische Nervensystem (dilatierte Pupille, erhöhter Puls etc.), während die langwelligen Frequenzen einen Effekt auf das parasympathische Nervensystem haben (Akkommodation, reduzierte Abduktion etc.). Das Ziel von Syntonics ist ein Gleichgewicht der Funktionen des sympathischen und parasympathischen Nervensystems herzustellen. Eine ausgiebige Anamnese ist elementar, um Syntonics anzuwenden. Wir empfehlen vorgängig eine ärztliche Abklärung, um Pathologien auszuschliessen. Die Anamnese erfasst die refraktiven Werte sowie die 21 Punkte der OEP. Dann folgen funktionaloptometrische Tests wie: Brock-Schnur Pupillen Reflexe Farbfeldmessungen am Campimeter Diese Messungen unterscheidet die Funktional-Optometrie von den eher esoterischen Farbtherapien. Wir sind durch die Messungen im Stande, einen Befund zu dokumentieren und seine Veränderungen zu kontrollieren. Dies gibt uns schlüssige Resultate, ob die angestrebten Ziele auch erreicht werden. Die Syntonic-Anwendungen können durch ihre ausgleichende Wirkung zur Unterstützung bei nicht pathologischen visuellen Problemen benutzt werden. So helfen diese Anwendungen bei astenopischen Beschwerden und diffusen Befunden bei Kunden, die Akkommodationsdefizite haben oder generell keine visuellen Reserven mehr aufweisen. Wir sehen Möglichkeiten im regenerativen Bereich. Da Syntonics auf tiefer neurologischer Ebene funktioniert, empfiehlt sich nach den Anwendungen mit einem Visual Training die Resultate noch neurologisch im System zu festigen. VORHER NACHHER 12

WICHTIGE BEGRIFFE IN DER FUNKTIONAL OPTOMETRIE Visus = Sehschärfe Dies ist das Auflösungsvermögen der Augen. Die Fähigkeit, angeschaute Objekte möglichst scharf zu sehen. Akkommodation = Fokussieren auf verschiedene Distanzen Als Akkommodation bezeichnet man die Einstellung der Augen auf Objekte in der Nähe und der Ferne. Diese Fähigkeit verringert sich mit zunehmendem Alter, was dazu führt, dass die meisten Personen irgendwann zum Lesen eine Brille benötigen. Konvergenz / Divergenz = Ein- und Auswärtsdrehungen rehungen der Augen Konvergenz und Divergenz sind Ein- und Auswärtsbewegungen beider Augen. Damit können beide Augen auf ein Objekt gerichtet werden. Das Objekt kann stillstehen oder sich bewegen. Fusion = Verschmelzung Die Fusion ist die Verarbeitung der Seheindrücke beider Augen zu einem einzelnen wahrgenommenen Bild im Gehirn. Stereosehen und räumliche Wahrnehmung Dies ist die Fähigkeit des Gehirns, Distanzen richtig einzuschätzen und Objekte im Raum zu positionieren. Es ist im weitesten Sinne die 3D Wahrnehmung. Physiologische Diplopie Darunter versteht man das natürliche Doppelsehen, welches entsteht, wenn ein Objekt fixiert wird. Gegenstände davor oder dahinter erscheinen doppelt und weniger scharf als das fixierte Objekt. Zentral - / periphere Wahrnehmung Bei der Fixation auf einen Punkt wird gleichzeitig auch die Umgebung ausserhalb der Blickrichtung und deren Inhalt (Objekte, Bewegungen, Farben etc.) wahrgenommen und richtig darauf reagiert. Visual memory = Bilderinnerung rung Der Versuch des Gehirns, sich an möglichst viele Details zu erinnern, nachdem eine Situation nur für eine kurze Zeit betrachtet worden ist (Tachistoscopy). Kontrastsehen Kontrastsehen heisst Helligkeitsunterschiede auf verschiedenem Hintergrund wahrzunehmen. Beim Sehtest werden Buchstaben bei 100% oder bei 10% Kontrast getestet. In der Natur gibt es jedoch unzählige Helligkeits- und Kontrastunterschiede dazwischen. 13