JAHRESBLICK 2008 Bezirksregierung Münster
Bezirksregierung Münster Impressum Der Jahresblick 2008 ist eine Veröffentlichung der Bezirksregierung Münster, Domplatz 1-3, 48143 Münster. Telefon: 0251/411-1066, Telefax: 0251/411-1055. E-Mail: pressestelle@brms.nrw.de. Internet: www.bezirksregierung-muenster.de Münster, im Januar 2009. 1. Auflage Verantwortlich im Sinne des Presserechts: Sigrun Rittrich Redaktion: Sigrun Rittrich. Produktion und Layout: Niclas Naumann (Dezernat 11.7, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Bezirksregierung Münster). Druck: Thomas Hoffmann, Druckerei der Bezirksregierung Münster, Domplatz 1-3, 48143 Münster. Alle Autoren des Hauses sind auch per E-Mail zu erreichen: vorname.nachname@brms.nrw.de Alle Fotos: Bezirksregierung Münster, außer: Seite 30-31: Steffen Röll, Seite 37: Christian Fendrich, Seite 48: Christiane Zielow, Seite 50-51: Herwig-Blankertz-Berufskolleg, Recklinghausen, Seite 52-53: scratchmyfontlens@flickr, Seite 57: Autohaus Eisenbarth, Seite 62: Eldorado_Berlin@flickr, Seite 64-65: Firefighter2004@flickr, Seite 75: WN, Seite 88-89: Universität Erlangen, Universität Düsseldorf, Seite 90-92: Diamond Aircraft, Seite 94: Ruhrnachrichten, ZDF, Seite 95: Cornelia Runge, Seite 111: Fotolia Wir bedanken uns bei allen Fotografen, die uns ihre Bilder zum Teil kostenlos zur Verfügung gestellt haben. Die Bezirksregierung Münster achtet auf die Gleichberechtigung von Frauen und Männern und praktiziert Gender Mainstreaming. Wenn wir in diesem Jahresblick in den Berichten nur die männliche Form einer Bezeichnung gewählt haben, dann dient dies ausschließlich der besseren Lesbarkeit - stellt aber keine Wertung im Sinne einer eventuellen Bevorzugung der männlichen Form dar.
Denkmalpflege Eine bedeutende Wassermühle in Westfalen wird sich bald wieder drehen! Die Wassermühle Schulze Westerath in Nottuln steht unter Denkmalschutz, doch ob die maroden Gemäuer noch zu retten sind, war lange Zeit fraglich. Wie ist solch ein Projekt zu finanzieren und lässt sich die Mühle überhaupt noch sinnvoll nutzen? Der Förderverein Schulze Westerath hat sich dieser Herausforderung gestellt. Er restauriert die Mühle und wird sie in Zukunft als Anschauungsobjekt und kulturell nutzen. Vor Ort wird die Restaurierung der Mühlenanlage von vielen Beteiligten mit Spenden und ehrenamtlichen Helfern unterstützt. Das außerordentlich hohe ehrenamtliche Engagement fördert die Bezirksregierung Münster mit Mitteln der Denkmalförderung. An dem umfassenden Projekt ist jedoch nicht nur das Dezernat für Denkmalförderung, sondern auch das Dezernat für Dorfentwicklung beteiligt. Die Nordrhein-Westfalen Stiftung und die Deutsche Stiftung Denkmalschutz unterstützen ebenfalls den Wiederaufbau der Wassermühle. In einem ersten Bauabschnitt wird die Wassermühle mit finanzieller Unterstützung der Bezirksregierung statisch gesichert. Aufgrund fehlender statischer Einbindung haben sich bereits starke Verformungen der südwestlichen Außenwand ergeben. Auch die Giebelseite des Dachgeschosses ist statisch gefährdet, das gesamte Gebäude steht schief. Die Sicherungsmaßnahme wurde mit Landesmitteln aus dem Denkmalförderprogramm 2008 in Höhe von 35.000 Euro gefördert. 26
Die Wassermühle in Nottuln zählt mit ihrer Technik und ihrer Bauweise zu den überregional bedeutendsten Wassermühlen in Westfalen. Die Hofstelle im Tal der Stever, zu der die Doppelmühlenanlage gehört, wurde bereits im 13. Jahrhundert urkundlich als Klosterlehen und Sitz eines Schulten erwähnt. Von der Doppelmühle ist der nördliche Bau nur noch mit Fundamentresten erhalten. Die südliche Getreidemühle ist dagegen heute noch ein stattliches dreigeschossiges Mühlengebäude, das über einem hohen Bruchstein-Sockelgeschoss aus Baumberger Sandsteinquadern errichtet wurde. Die sorgfältige Verarbeitung von Baumberger Sandstein zeigt zudem, dass das Gebäude einst auch Repräsentationszwecken diente.
Wirtschaft und Entwicklung Die Technik der Mühle ist weitgehend erhalten. Im Erdgeschoss steht eine Francis-Turbine von 1928, im ersten Obergeschoss die hölzernen Mahlgänge mit Bütte und Gosse sowie die Holzkonstruktion mit Transmission zum Transport von Getreidesäcken. Das zweite Obergeschoss diente als Wohngeschoss. Nach den Plänen der Familie Schulze Westerath soll die Mühle in zwei Jahren auch wieder klappern. Dann werden sogar die alten Mühlsteine auf Wunsch und zu Demonstrationen mit Hilfe der Stever wieder Getreide mahlen. In den Räumen können Besuchergruppen rasten und Vereine tagen. Vernissagen, Vorträge oder Kleinkunst in der Mühle könnten zudem das Angebot des Kulturvereins Nottuln erheblich erweitern. Und im schönsten und ruhigsten oberen Eichenzimmer wären sogar Hochzeiten denkbar. Der Anfang ist gemacht. Für 2009 liegt der Denkmalförderung bereits ein weiterer Förderantrag vor. Es herrscht wieder Leben über den jahrhundertealten Fundamenten. Ein Baumberger Denkmal im idyllischen Stevertal wird bald wieder zu den touristischen Attraktionen im Münsterland zählen. Kontakt: Karin Geißler Telefon: 02 51/4 11-15 10