Deutsche Studierende in den Niederlanden 2005-2010



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Transkript:

Diplom- Volkswirt Robert Marzell Deutsche Studierende in den Niederlanden 2005-2010 Im Folgenden werden 5 Beiträge des Verfassers zur Analyse der deutschen Studierendenmobilität der letzten Jahre in die Niederlande vorgestellt. -Deutsche Studierende an niederländischen Fachhochschulen und Universitäten 2009-2010 -Willst du immer weiter schweifen? Sieh, das Gute liegt so nah Mobilität deutscher Studierender in angrenzende Länder; Beitrag für den Workshop Grenslandenmobiliteit auf dem Jahreskongress von Nuffic am 30. März 2010 in Utrecht deutschsprachige erweiterte Fassung -Gutes spricht sich herum... 19750 Deutsche studierten 2008-2009 in den Niederlanden -Deutsche Studierende in den Niederlanden 2007-2008 -Wie viele Deutsche studieren wo was in den Niederlanden? Das Studienjahr 2005-2006 unter der Lupe

Robert Marzell Deutsche Studierende an niederländischen Fachhochschulen und Universitäten 2009-2010 1.Vorbemerkung Gegenstand unseres Interesses ist die Mobilität Deutscher zum Zwecke eines vollständigen oder teilweisen Studiums in die Niederlande. Diese Mobilität kann auf unterschiedliche Weise gemessen werden. Man kann die Mobilität mit Hilfe der Zahl der Studierenden der Nationalität Deutsch in den Niederlanden messen. Man kann versuchen, die Mobilität anhand des vorherigen Wohnorts zu erfassen. Man kann schließlich die Mobilität messen, indem man als Kriterium das Land, in welchem die Hochschulzugangsberechtigung erworben wurde, heranzieht. (Siehe z.b. Orr, Netz, Wie erfasst man einen international mobilen Studierenden statistisch?, Hannover, 29.04.2010 - http://www.his.de/pdf/pub_vt/23/2010-04- 29_vortrag_orr_netz.pdf ) Die beiden letzteren Methoden sind entwickelt worden, weil die Verwendung der Nationalität der Studierenden als Mobilitätsindikator häufig irreführend, nämlich die Mobilität übertreibend, ist. Dazu zwei Beispiele: Gemäß http://www.wissenschaft-weltoffen.de/daten/1/2/1 gab es 2009 in der Bundesrepublik Deutschland 22335 Studierende türkischer Nationalität. Von diesen hatten aber nur 6711 ihre Hochschulzugangsberechtigung im Ausland erworben, während 15624 Bildungsinländer waren, also Gastarbeiterkinder aus Deutschland. Von den 1465 niederländischen Studierenden in Deutschland kam 2009 auch nur die Hälfte, nämlich 731, wirklich aus dem Ausland,

wenn wir das Kriterium Land, in dem die Hochschulzugangsberechtigung erworben wurde, zugrunde legen. Was die Mobilität Deutscher in die Niederlande betrifft, so verfügen wir abgesehen von Daten einzelner Hochschulen nur über Zahlen gemäß der Nationalität. In d i e s e m Falle halten wir das nicht für schlimm, da die rasche Entwicklung der Zahl deutscher Studierender in Holland sich nur mit tatsächlicher grenzüberschreitender Mobilität erklären lässt. (Aber an einem Beispiel sei die Differenz der Zahl von Studierenden deutscher Nationalität und jener mit einem Wohnsitz in Deutschland demonstriert. Gemäß Angaben der Fontys Fachhochschule betrug die Zahl der Studienanfänger (Instroom) mit deutscher Nationalität am 01.10.2009 929, diejenige aller Studienanfänger mit einem deutschen Wohnsitz hingegen 883 (Email von Maria Loohuis an den Verfasser vom 12.03.2010 ) Im Folgenden werden die Zahlen eingeschriebener deutscher Studierender an den einzelnen niederländischen Fachhochschulen und Universitäten zum Stichtag 01.10.2009 wieder gegeben. Wir kommen insgesamt auf 21763 eingeschriebene deutsche Studierende, davon 13217 an Fachhochschulen und 8546 an Universitäten. Die Zahlen der Fachhochschulen wurden dem Verfasser freundlicherweise von Herrn Bönhke vom HBO-Raad, diejenigen der Universitäten von Herrn Nieuwenhuizen von VSNU zur Verfügung gestellt. Die Zahlen der Fontys Hogescholen wurden direkt bei der Fachhochschule in Eindhoven bei Frau Loohuis erfragt, da die zentral verfügbaren Daten eine offenkundig viel zu niedrige Zahl der Studienanfänger 2009-2010 aufweisen, Es handelt sich bei den regulären Studierenden also um eine Zahl Deutscher zu einem bestimmten Datum, (während man bei Austauschstudenten die Anzahl Deutscher ausweist, welche im Verlauf des Studienjahres einmal in Holland studierten. Das waren im Rahmen des EU-Programms ERASMUS 2008-2009

gemäß www.ec.europa.eu/education/erasmus/doc/stat/table109b.pdf bzw. www.ec.europa.eu/education/erasmus/doc/stat/table109c.pdf 693 Deutsche mit einem Studienaufenthalt und 242 mit einem Praktikumsaufenthalt. ) Zu einem anderen Datum als dem 01.10.2009 kann die Zahl der regulär eingeschriebenen deutschen Studierenden in den Niederlanden höher oder niedriger sein (wegen verspäteten Studienbeginns, eines teilweise möglichen Studienbeginns zum 1. Februar, Studienabbrechern insbesondere im ersten Studienjahr, Menschen, welche zwischenzeitlich ihr Studium erfolgreich beendet haben usw.). Dazu zwei Beispiele: Gemäß HBO-Raad hatte die Hogeschool van Arnhem en Nijmegen zum 01.10.2009 1789 deutsche Studierende. Für den 25.02.2010 hingegen beziffert die Hochschule die Zahl ihrer regulären deutschen Studierenden auf 1425! (Email von Erno Paalvast, HAN, an den Verfasser) Die VSNU weist bei der Maastricht University zum 01.10.2010 4248 deutsche eingeschriebene Studierende aus, während dem Verfasser von der Universität eine Aufstellung der Studierenden nach Bachelor- und Master-Studenten und Fakultäten mit insgesamt 4448 Deutschen vorliegt. (Email von Nadia Hagen, Maastricht University, vom 24.02.2010) Ferner sollte man realistischer Weise davon ausgehen, dass die früh erfragte Zahl der Studierenden eine vorläufige ist, welche im Lauf der Zeit noch Korrekturen erfährt. Auch dies kann Diskrepanzen wie die obigen mit erklären. 2.Deutsche eingeschriebene Studierende an niederländischen Fachhochschulen 2009/10 2005/06 Insgesamt: 13217 7898 Fontys Hogescholen 2362 1524 darunter Venlo: 2146

Saxion Hogescholen 2347 1175 darunter Enschede: 2147 Hogeschool van Arnhem en Nijmegen 1789 1231 Stenden Hogeschool 1627 307 davon Leeuwarden: 935 Hogeschool Zuyd 1338 1147 Hanzehogeschool Groningen 1031 564 NHTV Internationale Hogeschool Breda 502 143 ArtEZ Hogeschool voor de Kunsten 456 490 Hogeschool van Hall Larenstein 282 127 Hogeschool van Amsterdam 204 211 Avans Hogeschool 189 35 Hogeschool Utrecht 183 162 Hotelschool Den Haag 158 98 Haagse Hogeschool 123 53 Hogeschool INHOLLAND 108 96 Amsterdamse Hogeschool voor de Kunsten 95 136 Codarts, Hogeschool voor de Kunsten 53 60 Hogeschool Rotterdam 50 41 Hogeschool van Beeldende Kunst, Muziek en Dans 50 58 Noorderlijke Hogeschool Leeuwarden 46 23 Gerrit Rietveld Academie 42 72 Hogeschool Zeeland 29 19

Christelijke Agrarische Hogeschool Dronten 27 2 Christelijke Hogeschool Windesheim, Zwolle 27 24 Hogeschool Helicon, Zeist 23 25 Design Academy Eindhoven 21 28 Hogeschool voor de Kunsten Utrecht 19 30 Hogeschool Leiden 16 6 Hoge Agrarische School Den Bosch 8-1, 2 oder 3 Deutsche finden sich schließlich 2009-2010 an folgenden Fachhochschulen: Hogeschool Edith Stein,STOAS Hogeschool, Christelijke Hogeschool De Driestar, Christelijke Hogeschool Ede, Hogeschool De Kempel, Hogeschool Domstad, Hogeschool IPABO. 3.Anmerkungen zur Entwicklung der Zahlen deutscher regulär Studierender an Fachhochschulen a)insgesamt verzeichnen wir ein sehr starkes Anwachsen der Zahl deutscher Studierender. b) An diesem Wachstum sind aber nicht alle Fachhochschulen gleichermaßen oder überhaupt beteiligt. c)das hat zum Einen mit den angebotenen Studienfächern zu tun. Es wird etwa am Beispiel der Kunst- und Musikhochschulen deutlich, dass die Zahl der Deutschen, die in den Niederlanden Bildende Kunst, Design oder Musik studieren, nicht mehr zunimmt, sondern stagniert oder abnimmt. Und auch die Zahl der deutschen Studierenden im Gesundheitswesen kann nicht in den Himmel wachsen, was das relativ langsame Ansteigen der deutschen Studierenden an der Hogeschool Zuyd mit erklärt. Anders ist es bei deutsch- und englischsprachigen Studiengängen im

Bereich Wirtschaft einschließlich spezialisierter Studien wie Tourismus- oder Hotelmanagement. d)das unterschiedliche Wachstum der Zahl deutscher Studierender hat aber nicht nur mit der latent vorhandenen Attraktivität der Angebote bestimmter Hochschulen zu tun, sondern auch mit der Fähigkeit, dies in Deutschland bei der Zielgruppe rüber zu bringen. Es geht um Marketing. Hier spielen seit etwa 2003 einige deutsche Beratungsunternehmen eine herausragende Rolle. Die große Anzahl Deutscher an der Stenden Hogeschool z.b. ist undenkbar ohne die Edu-con Strategic Education Consulting GmbH in Rheine (www.studieren-in-holland.de ). Ähnliches gilt bezüglich der Saxion Hogescholen und der Firma border concepts. c)r e g i o n a l lässt sich wie schon vor 8 Jahren vgl. Robert Marzell, Die unbekannten Grenzgänger, Kleve 2004 die herausragende Bedeutung von grenznahen Studienorten wie Groningen, Emmen, Enschede, Arnhem, Nijmegen, Venlo, Heerlen, Maastricht feststellen. Hierbei hat es freilich eine interne Verschiebung gegeben: wegen der schnellen Zunahme deutscher Studierender in Groningen, Emmen und Enschede kann heute nicht mehr von einem Nord-Süd-Gefälle gesprochen werden. Wir führen nunmehr die deutschen Studierenden wichtiger Fachhochschulen nach Studiengängen und Unterrichtssprache auf. Dabei verwenden wir außer bei den Saxion Hogescholen die Angaben, welche wir von den Fachhochschulen selbst erhalten haben, und nicht jene des HBO-Raads. Dies ermöglicht uns z.b. bei der Hanzehogeschool Groningen erst, zwischen den Studierenden Betriebswirtschaft (deutsch) und International Business and Management Studies (englisch) zu unterscheiden.

4.Deutsche Studierende an niederländischen Fachhochschulen nach Studiengängen und Unterrichtssprache 4a.Deutsche Studierende an den Fontys Fachhochschulen in Venlo: Deutsche Studierende 2009-2010 insgesamt: 2146 Darunter: International Marketing (deutsch) 804 Darunter: International Business Economics(deutsch): 357 Darunter: International Business and Management Studies: (1. Jahr deutsch, dann englisch) 379 Darunter: Logistik (deutschsprachig ebetriebslogistik + Logistik Management = 242+146=) 388 Darunter: Informatik (deutschsprachig) 105 Darunter: Technisches Industriedesign (Mix deutsch-niederl.) 66 Quelle: Email von Maria Loohuis, Fontys Eindhoven, an den Verfasser 5b.Deutsche Studierende an den Saxion Hogescholen Enschede, Deventer, Apeldoorn Deutsche Studierende insgesamt 2347 Darunter: Sozialpädagogik berufsbegleitend in deutscher Sprache 766 International Business and Management Studies (engl.) 363 Tourismus (englisch) 175 Physiotherapie (niederländisch, nach einem ersten deutschen Jahr in Rheine) 174 Kunst und Technik (niederländisch) 102

Technisch- Kommerzielle Textilkunde (niederl.) 93(?) Sozialpädagogik (niederländisch) 71 Small Business and Retail Management (niederländisch) 44 Quelle: HBO-Raad 5c. Deutsche Studierende an der Stenden Hogeschool, Leeuwarden und Emmen Deutsche Studierende insgesamt: 1637 Darunter: Tourism Management (engl.) 405 Commerciele economie (niederl.) 340 Hotel Management (engl.) 202 International Business and Languages (niederl.) 165 Media & Entertainment(engl.) 143 Quelle: Email von Ritske Tjallingii, Stenden Hogeschool, an den Verfasser 5d.Deutsche Studierende an der Hogeschool van Arnhem en Nijmegen Deutsche Studierende 2009-2010 insgesamt: 1425, darunter: Teilzeitstudierende: 796, Vollzeitstudierende: 627 Darunter: Sozialpädagogik berufsbegleitend in deutscher Sprache: 682 Logopädie (vorwiegend deutsch): 192

Physiotherapie (niederländisch): 92 International Business and Management Studies (engl.) : 87 Kreative Therapie (niederländisch): 50 Sozialpädagogik (Vollzeit, niederländisch) 30 Lehramt Sekundarstufe II Deutsch in Teilzeit: 40 Ergotherapie (niederländisch) 29 Kulturelle Sozialpädagogik berufsbegleitend auf Deutsch: 64 Kulturellle Sozialpädagogik (Vollzeit,niederländisch) 20 Quelle: Email von Erno Paalvast an den Verfasser 5e.Deutsche Studierende an der Hogeschool Zuyd, Heerlen, Maastricht, Sittard Deutsche reguläre Studierende 2009-2010 insgesamt: 1350 Darunter: Bachelor Ergotherapie, (niederländisch) 311 Bachelor Physiotherapie, (niederländisch) 271 Bachelor Logopädie, niederländisch) 195 Bachelor Design Vormgeving, (niederländisch) 139 Bachelor Freie Kunst (niederländisch) 41 Bachelor Musik (niederländisch) 70 Bachelor Hotelmanagement (vorwiegend englisch) 54 Bachelor International Business and Management Studies (engl.) 69 69

Bachelor Kreative Therapie (niederländisch) 39 Quelle: Email von Marlies Hoen, Hogeschool Zuyd, an den Verfasser 5f.Deutsche Studierende an der Hanzehogeschool Groningen Deutsche Studierende insgesamt: 1099 Darunter: Betriebswirtschaft (deutsch) 326 International Business and Management Studies (englisch) 215 International Communication(engl.) 127 Logopädie (niederländisch) 78 Krankenpflege Teilzeit (niederländisch) 59 Quelle: Email von Wouter Scholten, Hanzehogeschool, an den Verfasser 6.Deutsche eingeschriebene Studierende gemäß VSNU an niederländischen Universitäten 01.10.2009 01.10.2005 Universitäten insgesamt: 8546 4144 Maastricht University 4248 2327 Radboud Universiteit Nijmegen 934 434 Rijksuniversiteit Groningen 905 233 Universiteit Twente, Enschede 839 244 Universiteit van Amsterdam 412 280

Erasmus Universiteit Rotterdam 286 118 Universiteit Utrecht 279 119 Wageningen Universiteit 157 27 Universiteit Leiden 138 87 Vrije Universiteit, Amsterdam 136 63 Technische Universiteit Delft 107 77 Universiteit van Tilburg 82 118 Technische Universiteit Eindhoven 23 17 Man erkennt wie bei den Fachhochschulen auch hier die Dominanz an der Grenze gelegener Universitäten, welche klar die Plätze 1-4 belegen. Auch hier sei die fachliche Zusammensetzung der deutschen regulären Studierenden an einigen wichtigen Hochschulen aufgezeigt. Wir geben ferner an, in welcher Sprache die interessierenden Studiengänge unterrichtet werden. 6.Deutsche Studierende an drei niederländischen Universitäten nach Fakultäten bzw. Studiengängen 2009-2010 6a.Deutsche Studierende an der Maastricht University: 4448 Bachelor-Studenten insgesamt: 3539 Master-Studenten insgesamt: 909 Darunter: Fakultät Wirtschaftswissenschaften Bachelors (engl.) 1569 Fakultät Wirtschaftswissenschaften Masters (engl.) 518

Fakultät Geistes- und Sozialwissenschaften Bachelors(zumeist engl.) 835 Fakultät Psychologie und Neurowissenschaften Bachelors (niederländisch) 403 Fakultät Gesundheitswissenschaften u. Life Sciences Bachelors (engl. Und niederländisch): 254 University College Maastricht, Bachelors (engl.) 230 Fakultät Rechtswissenschaften (engl. und niederl.) 224 Fakultät Psychologie Masters (niederl.) 114 Fakultät Gesundheitswissenschaften Masters (engl. und niederl.) 95 Quelle: Email von Nadia Hagen, Maastricht University, an den Verfasser) 6b.Deutsche Studierende an der Radboud Universiteit Nijmegen (allesamt in niederländischsprachigen Studiengängen) Deutsche Studierende 2009-2010 insgesamt: 973 Darunter: Bachelor-Studenten: 806 Darunter: Master-Studenten: 167 Darunter: Bachelor Psychologie (niederländisch) 473 Darunter: Master Psychologie(niederländisch) 74 Darunter: Bachelor Biologie(niederländisch) 94 Darunter: Bachelor Communicatie- en Informatiewetenschappen (Unternehmenskommunikation, niederländisch) 30 Darunter: Bachelor Geneeskunde (Medizin, niederländisch) 24 Quelle. Email von Judith Arns, DSZ Radboud Universiteit, an den Verfasser

6c.Deutsche Studierende an der Universiteit Twente, Enschede Deutsche Studierende insgesamt: 878 Darunter: Bachelor Psychologie (niederl.): 313 Bachelor European Studies (engl.) 243 Bachelor Communicatiewetenschap(niederl.) 86 Master Psychologie (niederl.) 37 Master Communication Studies (engl.) 22

Diplom- Volkswirt Robert Marzell Berater für akademische Berufe, Agentur für Arbeit Kamp- Lintfort Willst du immer weiter schweifen? Sieh, das Gute liegt so nah... Mobilität deutscher Studierender in angrenzende Länder Beitrag für den Workshop Grenslandenmobiliteit auf dem Jahreskongress von Nuffic am 30. März 2010 in Utrecht deutschsprachige erweiterte Fassung

Mit Dank für die Korrektur einer ersten niederländischen Version an Ellen Kaspers, HAN VoorlichtingsCentrum Mit Dank für statistische Angaben an Judith Arns/ RU Nijmegen, Henk Bönhke/ HBO- Raad, Marlies Hoen/ HS Zuyd, Maria Loohuis/Fontys Eindhoven, Martin Nieuwenhuizen/ VSNU, Erno Paalvast/ HAN, Erik Richters/ Nuffic, Wouter Scholten/ Hanzehogeschool Groningen, Karin Stas/ Saxion Hogescholen, Ritske Tjallingii, Stenden Hogeschool

Prolog 29. Oktober 2009, 10:57 Wiesbaden - Österreich ist nach den Niederlanden des zweitbeliebteste Zielland für deutsche Auslandsstudenten. Wie das deutsche Statistische Bundesamt am Donnerstag mitteilte, waren 2007 etwa 90.000 Deutsche an ausländischen Hochschulen eingeschrieben. Das waren acht Prozent oder 6.700 Studierende mehr als 2006. Dies sei unter anderem auf einen starken Anstieg der Zahl der deutschen Studierenden in den Niederlanden, in Österreich und in der Schweiz zurückzuführen. Von den im Ausland studierenden Deutschen wählten 18,3 Prozent eine Hochschule in den Niederlanden, 16,4 Prozent gingen nach Österreich und 12,9 Prozent nach Großbritannien. Es folgten die Schweiz (10,9 Prozent), die USA (9,9) und Frankreich (7,5). (http://derstandard.at/1256743568967/oeste rreich-ist-zweitbeliebtestes-zielland-deutscher- Studenten )

1)Ich will mich kurz vorstellen: Mein Name ist Robert Marzell. Ich habe Volkswirtschaftslehre an der Universität zu Köln studiert. Nach 4 ½ Jahren Arbeitsmarktforschung an der Universität Paderborn bin ich nun seit langer Zeit Berufsberater für Abiturienten in Wesel und Kleve und seit 2007 in Kamp- Lintfort. 2)Was habe ich mit grenzüberschreitender Mobilität zum Zwecke eines Studiums zu tun? Das damalige Landesarbeitsamt Nordrhein- Westfalen hat mich vor 25 Jahren an das Ende der Welt geschickt, nach Kleve. Da stand ich nun mit dem Rücken zur niederländischen Grenze und informierte über Studienmöglichkeiten in Duisburg, Krefeld, Köln, Münster... Nach kurzer Zeit sagte ich mir: so geht das nicht. Du musst nicht mit dem Rücken zur Grenze stehen, sondern d i c h n a c h a l l e n S e i t e n u m s c h a u e n. Mit Hilfe eines deutschen Routenplaners (mit einem niederländischen Bias) erhielt ich folgende überraschende Resultate, was Städte mit Universitäten und Fachhochschulen betrifft: Kleve Nijmegen (NL) 17 minuten 25,7 km Kleve Velp (NL) 24 minuten 35 km Kleve Arnhem (NL) 23 minuten 37,3 km Kleve Bocholt (D) 33 minuten 41,9 km Kleve Wageningen (NL) 32 minuten 52,2 km Kleve Venlo (NL) 33 minuten 54,2 km Kleve Ede (NL) 37 minuten 60,9 km Kleve - s Hertogenbosch(NL) 42 minuten 69,5 km Kleve Duisburg (D) 49 minuten 75,8 km Kleve Deventer (NL) 46 minuten 78,9 km Kleve Krefeld (D) 54 minuten 79,9 km Kleve Essen (D) 57 minuten 90,2 km Kleve Tilburg (NL) 54 minuten 92,6 km

Kleve Gelsenkirchen (D) 58 minuten 96,5 km Kleve Eindhoven (NL) 60 minuten 98 km Kleve Düsseldorf (D) 64 minuten 101,6 km Kleve Zwolle (NL) 59 minuten 105,1 km Kleve Utrecht (NL) 59 minuten 105,9 km Kleve Mönchengladbach(D) 67 minuten 109,2 km. (Robert Marzell, Studieren in den Niederlanden von Bocholt aus betrachtet, in: Landesarbeitsamt NRW, Hrsg., Informationen für die Beratungs- und Vermittlungsfachdienste Nr. 62/1996, Düsseldorf, Oktober 1996, S.17/18) Lag Kleve am Ende der Welt? Oder bloß am Ende von Nordrhein- Westfalen? Um die Berufsperspektiven meiner Ratsuchenden zu vergrößern, begann ich 1990 mit einer systematischen Erforschung und Popularisierung der niederländischen Studienmöglichkeiten in der Nachbarschaft und danach in allen Grenzregionen. (www.euregio.org/upload/files/nl_grenzregion_2010%20finalversio n.pdf ) Mein ursprünglicher Ausgangspunkt war also weniger Mobilität in angrenzende Länder oder Nachbarländer (grenslandenmobiliteit) als vielmehr Mobilität in die unmittelbare Nachbarschaft. Eine internationale Orientierung auf geringe Entfernung (grensstreekmobiliteit). 3)Was meint grenslandenmobiliteit, Mobilität in angrenzende Länder oder Nachbarländer? Ich verstehe hier unter angrenzende Länder solche mit einer Landgrenze, nicht mit einer Seegrenze. Folglich sind danach Frankreich und Großbritannien keine aneinander angrenzenden Länder, wohl aber die Niederlande und Deutschland. (Diese Definition birgt zugegebenermaßen manchmal Fallstricke)

4) Grenslandenmobiliteit, Mobilität in angrenzende Länder, ist wie die internationale Mobilität im Allgemeinen zumeist unauagewogen, ungleichgewichtig zwischen zwei bestimmten Ländern. Beispiele: 28905 kanadische Studierende in USA (2007) versus 7935 US-amerikanische Studierende in Kanada 12592 polnische Studierende in Deutschland versus 398 deutsche Studierende in Polen (2006) 19750 deutsche Studierende in den Niederlanden (2008-2009) versus 727 niederländische Studierende in Deutschland 8949 französische Studierende in Belgien (2007) versus 2663 belgische Studierende in Frankreich (Quellen: Statistisches Bundesamt, auch: www.wissenschaftweltoffen.de ; Nuffic, UNESCO Institute of Statistics, GED 2009) 5) Mobilität in angrenzende Länder spielt auf Deutschland bezogen eine viel größere Rolle für deutsche ins Ausland gehende Studierende als für nach Deutschland kommende ausländische Studierende. Incomings Nach Deutschland kommende ausländische Studierende insgesamt: 177852 darunter Studierende aus angrenzenden Ländern: 26996 = 15,2%

Outgoings Deutsche Studierende im Ausland insgesamt im Jahr 2006: 83000 darunter in angrenzenden Ländern: 43552 = 52,25% (Quelle: Statistisches Bundesamt, www.wissenschaft-weltoffen.de ) Es wird deutlich: insgesamt ist Deutschland ein Netto-Importeur von (ausländischen) Studenten, aber was angrenzende Länder betrifft, ist Deutschland ein Netto-Exporteur von (deutschen) Studenten 6) Angrenzende Länder spielen für deutsche Auslandsstudenten eine immer wichtigere Rolle Deutsche Studenten im Ausland 2001-2002 2005-2006 2007-2008 2008-2009 Insgesamt 52929 75875 89421 United Kingdom 9770 11600 11670 USA 9613 8829 8907 Frankreich 5412 6867 6787 Niederlande 7667 12951 16550 19750 Österreich 4979 10174 14789 ca.18000 Schweiz 5444 7839 9836 (Quellen: Statistisches Bundesamt, Deutsche Studierende im Ausland 1997-2007, Wiesbaden 2009; Marzell) Die relative Bedeutung von Großbritannien und den USA nimmt stetig ab.

7) Die Zunahme der deutschen Mobilität in angrenzende Länder betrifft die Mobilität im Hinblick auf das Erwerben eines ausländischen Abschlusses, nicht auf den Erwerb einiger Credits ausgerichtete temporäre Auslandsaufenthalte. Das Beispiel Niederlande Deutsche e i n g e s c h r i e b e n e Studenten in den Niederlanden Studiejaar totaal WO HBO 2009-2010 21763 8546 13217 2008-2009 18972 7392 11595 2007-2008 16550 6021 10539 2006-2007 13993 4855 9153 2005-2006 12043 4144 7904 2003-2004 ca.8504 2001-2002 6804 1992-1993 1299 (Quelle: Nuffic, Internationalization Monitor of Education in the Netherlands 2009, blz.59; VSNU/CBS 1cHO2009; HBO-Raad; Maria Loohuis/Fontys Eindhoven; Robert Marzell, Die unbekannten Grenzgänger, Kleve 2004) Austauschstudenten sind in den Zahlen der Eingeschriebenen n i c h t enthalten. Sie bleiben während des Auslandsaufenthalts Mitglieder ihrer Heimathochschule. Die Zahl der Austauschstudenten ist seit der ersten Hälfte der 90er Jahre lediglich von 691 auf ca. 900 gestiegen. Die unterschiedliche Entwicklung der Zahlen der regulären und der Austauschstudenten sei am Beispiel der Rijksuniversiteit Groningen illustriert: 2005 2006 2007 2008 2009 Deutsche Studienanfänger 94 123 172 324 444 Deutsche Austauschstudenten 93 95 119 95 75 (Email von Joana Rosenkranz an den Verfasser vom 15.02.2010)

Das Wachstum der Zahl der eingeschriebenen Deutschen hat natürlich mit der stets größeren Zahl von deutschen Studienanfängern an niederländischen Hochschulen zu tun. Hier sind die deren Zahlen jeweils zum 1. Oktober des Jahres. Deutsche Studienanfänger an niederländischen Fachhochschulen Jahr: 2005 2006 2007 2008 2009 Studienanfänger 3052 3496 3818 4242 4558 insgesamt Fachbereiche Wirtschaft HEO 1171 1452 1740 1957 1692 Fachbereiche Sozialwesen HSAO 482 560 602 627 741 Fachbereiche Gesundheitswesen HGZO 611 664 616 706 687 Fachbereiche Kunst, Musik, Tanz usw. KUO 402 377 355 369 370 Fachbereiche Technik und Naturwissenschaften HTNO 256 238 292 371 351 Fachbereiche Lehrerausbildung Grundschule, Sek.I und Berufsbildend HPO 53 108 120 109 138 Fachbereich Landwirtschaft und Umwelt HAO 77 97 93 103 108 Quelle: HBO-Raad und Maria Loohuis, Fontys Eindhoven Man kann hier sehen, dass der Zulauf zu dem Beginn der 90er Jahre des letzten Jahrhunderts für Deutsche bedeutendsten Bereich der Künste stagniert und dass der Zustrom in das Gesundheitswesen nur noch langsam zunimmt. 8)Die deutsche Mobilität in die Niederlande ist 2007-2008 einer der großen Studentenströme zwischen entwickelten Ländern.

Diese Mobilität ist wie diejenige der Deutschen nach Österreich insofern auffallend, als es sich dabei um eine Mobilität in ein kleines Land handelt. Studentische Auslandsmobilität international 36062 japanische Studierende in den USA; 28905 kanadische Studierende in den USA; (Mobilität in ein angrenzendes Land) 16550 deutsche Studierende in Nederland; (Mobilität in ein angrenzendes Land) 16505 slowakische Studierende in Tschechien ; (Mobilität in ein angrenzendes Land) 16254 irische Studierende in Großbritannien; (Mobilität inein angrenzendes Land) 16051 griechische Studierende in Großbritannien; 15956 US-amerikanische Studierende in Großbritannien; 14789 deutsche Studierende in Österreich; (Mobilität in ein angrenzendes Land) 14011 deutsche Studierende in Großbritannien 13068 französische Studierende in Großbritannien; (Quelle: UNESCO Institute of Statistics, General Education Digest 2009, http://www.uis.unesco.org/ev.php?id=7628_201&id2=do_topic ; Nuffic; Statistisches Bundesamt Wiesbaden) 9) Deutsche studentische Mobilität in die Niederlande: welche Hochschulen? Welche Studiengänge? Welche Unterrichtssprache? Die deutsche studentische Mobilität ist sehr selektiv, was Hochschulen und Studiengänge betrifft. Deutsche Studierende an niederländischen Universitäten und Fachhochschulen im Oktober 2009:

Maastricht University 4248 Fontys Hogescholen 2362 darunter Venlo: 2146 Saxion Hogescholen, Enschede, Deventer, Apeldoorn2347 Hogeschool van Arnhem en Nijmegen: 1789 Stenden Hogeschool 1627 darunter: Leeuwarden: 935 Hogeschool Zuyd, Heerlen, Maastricht, Sittard 1338 Hanzehogeschool Groningen 1031 Radboud Universiteit Nijmegen 934 Rijksuniversiteit Groningen 905 Universiteit Twente, Enschede 839 (Quelle: VSNU, HBO-Raad, Maria Loohuis/Fontys Eindhoven, betroffene Universitäten und Fachhochschulen. Es sei angemerkt, dass es bei Hochschulen auch davon abweichende Zahlen von ihnen selbst gibt, was vermutlich zum Einen mit der Vorläufigkeit aktueller Zahlen und zum Anderen mit einem unterschiedlichen Erhebungszeitpunkt zusammenhängt. Hier die Angaben einiger Hochschulen gegenüber dem Verfasser zum Vergleich: Maastricht University 4448 (+200), Saxion Hogescholen 2354 (+7), Hogeschool van Arnhem en Nijmegen (25.02.2010): 1425 (-364), Stenden Hogeschool 1637 (+10), Hogeschool Zuyd: 1350 (+19), Hanzehogeschool Groningen: 1099 (+68), Radboud Universiteit Nijmegen: 973 (+ 39), Universiteit Twente: 878 (+39), Hogeschool van Hall Larenstein 272 (-10) Deutsche Studierende konzentrieren sich stark auf Universitäten und Fachhochschulen in Grenzgebieten. Der einzige Hochschulstandort im niederländischen Binnenland mit vielen deutschen Studierenden ist Leeuwarden dank der Stenden Hogeschool.

Die drei bei Deutschen populärsten Hochschulen vereinigen 42,1% aller eingeschriebenen Deutschen auf sich. Die zehn Hochschulen mit den meisten eingeschriebenen Deutschen bringen es auf 81% aller Deutschen. Die deutsche Studentenmobilität ist auch stark selektiv, was die Studiengänge betrifft. Das Webmagazin des niederländischen Statistischen Bundesamtes (Centraal Bureau voor de Statistiek CBS) vom 18 Januar 2010 liefert dazu für das Studienjahr 2008-2009 folgende Informationen: An niederländischen Universitäten eingeschriebene deutsche Studierende: 7420 = 100% In von Hundert aller deutschen eingeschriebenen Studenten: Psychologie 23,0 % Bedrijfskunde 21,6 % Europese studies 8,8 % Economie 8,6 % Bestuurskunde 3,5 % Bedrijfskunde ist Betriebswirtschaftslehre, Economie eher Volkswirtschaftslehre, Europese studies ein sozialwissenschaftlicher englischsprachiger Studiengang (European Studies) in Maastricht, Bestuurskunde Verwaltungswissenschaft, de facto aber ein englischsprachiger Studiengang mit europäischer Ausrichtung in Enschede. Wir ergänzen die Prozentwerte von 2008-2009 um einige absolute Zahlen deutscher Studierender in diesen Fächern im Studienjahr 2009-2010: Psychologie: Maastricht University: Fakultät für Psychologie und Neuroscience: 403 Bachelor-Studenten + 114 Master-Studenten = 417

Radboud Universiteit Nijmegen: Studiengang Psychologie: 473 Bachelor-Studenten + 74 Master-Studenten = 547 Universiteit Twente: Studiengang Psychologie 350 313 Bachelor-Studenten + 37 Master-Studenten Bedrijfskunde, Economie, Econometrics und Fiscale economie: Maastricht University: Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät: 2087 1569 Bachelor-Studenten + 518 Master-Studenten European Studies, Cultuurwetenschappen: Maastricht University, Faculty of Arts and Sciences 904 835 Bachelor-Studnten + 69 Master-Studenten Bestuurskunde (European Studies) Universiteit Twente, Enschede: 257 243 Bachelor-Studenten + 14 Master-Studenten Wir sehen, dass sich zwei Drittel der deutschen Studierendenmobilität entfällt auf die: niederländischsprachingen Studiengänge Psychologie (nur in Groningen existiert auch ein englischsprachiger Bachelor- Studiengang)- und die englischsprachigen Studiengänge -auf dem Gebiet der Wirtschaftswissenschaften (vor allem an der Maastricht University) und -European Studies (sozialwissenschaftlich an der Maastricht University) und politik- und verwaltungswissenschaftlich an der Universiteit Twente. Zu Fachhochschulen berichtet das niederländische Statistische Bundesamt CBS in seinem Webmagazin am 18.01.2010: Deutsche eingeschriebene Studenten an niederländischen Fachhochschulen insgesamt im Studienjahr 2008-2009: 11590 = 100%.

Darunter in von Hundert: -Sociaal Pedagogische Hulpverlening (Sozialpädagogik) 14,0 % -Internationale Organisaties en Betrekkingen (Internationale Organisationen und Beziehungen) 11,9 % (Diesen Studiengang gibt es an Fachhochschulen nicht; de facto geht es hier um den im Regelfall englischsprachigen Studiengang International Business and Management Studies, wobei in Venlo das erste Jahr in Deutsch absolviert wird, und in Groningen neben der englischen Variante mit 215 Deutschen auch eine komplett deutschsprachige mit 326 deutschen Studierenden besteht.) - Commerciële Economie (Marketing) 9,5 % - Fysiotherapie (Physiotherapie) 6, 7% - Logopedie (Logopädie) 4,8 % - Hoger toeristisch en recreatief onderwijs (Tourismusmanagement) 4,8 % - Beeldende kunst en vormgeving ( Bildende Kunst und Design) 4,7 % - Muziek 4,0 % -Internationale Handelswetenschappen (de facto: International Business and Languages) 3,3 % ((http://www.cbs.nl/nl- NL/menu/themas/onderwijs/publicaties/artikelen/archief/2010/2010-3022-wm.htm ) Auf die neun aufgeführten Bachelor- Studiengänge bzw. studienbereiche entfielen im Studienjahr 2008-2009 63,7 % aller deutschen eingeschriebenen Fachhochschulstudenten. Wir wollen uns nun anschauen, an welchen Fachhochschulen im laufenden Studienjahr 2009-2010 Deutsche diese und andere Studiengänge besonders stark belegten.

Deutsche eingeschriebene Studierende insgesamt, Stand: 01.10.2009: 13217 70% von ihnen finden sich in den folgenden 12 Bachelor- Studiengängen: Sociaal Pedagogische Hulpverlening (Sozialpädagogik): insgesamt 1824 = 13,8 %, darunter: Hogeschool van Arnhem en Nijmegen, Nijmegen 885, Saxion Hogescholen Enschede 837, Stenden Hogeschool, Leeuwarden 57 Anmerkung: Die meisten Studierenden in Nijmegen und Enschede studieren berufsbegleitend in deutscher Sprache. International Business and Management Studies (IBMS), insgesamt: 1656 = 12,5 %, darunter: Hanzehogeschool Groningen 532 Fontys Hogescholen Venlo 379 Saxion Hogescholen Enschede 363 Hogeschool van Arnhem en Nijmegen, Arnhem 109 Hogeschool Zuyd 68 Avans Hogeschool Breda/ s/hertogenbosch 54 Stenden Hogeschool Leeuwarden 43 Anmerkung: IBMS ist dem Grunde nach ein englischsprachiger Studiengang. In Groningen wird aber auch eine komplett deutschsprachige Variante angeboten mit 326 deutschen Studierenden. In Venlo wird im ersten Jahr auf Deutsch unterrichtet. Commerciele economie (Marketing) insgesamt 1208 = 9,1 %, darunter: Fontys Hogescholen Venlo 804 Stenden Hogeschool Emmen 341 Saxion Hogescholen 47

Anmerkung: Der Studiengang in Venlo wird in deutscher Sprache angeboten. Der niederländischsprachige Studiengang in Emmen zeichnet sich durch für Deutsche interessante Spezialisierungen wie z.b. Horse Business Management aus. Hoger Touristisch en Recreatief Onderwijs (Tourismusmanagement) insgesamt 814 = 6,2 %, darunter: Stenden Hogeschool Leeuwarden 399 Internationale Hogeschool Breda (NHTV) 221 Saxion Hogescholen Deventer 176 Anmerkung: es handelt sich überwiegend oder vollständig um englischsprachige Studiengänge. Fysiotherapie (Physiotherapie) insgesamt 788 = 6,0 %, darunter: Hogeschool Zuyd, Heerlen 271 Saxion Hogescholen Enschede 174 Hogeschool van Arnhem en Nijmegen, Nijmegen 111 Hogeschool Utrecht 77 Hanzehogeschool Groningen 57 Hogeschool van Amsterdam 55 Fontys Paramedisch Hogeschool Eindhoven 38 Anmerkung: Bei Physiotherapie gibt es nicht nur komplette Vollzeitstudiengänge, sondern auch Aufbaustudien für Schüler bzw. Absolventen deutscher Physiotherapeuten, z.b. in Utrecht und Amsterdam. Logopedie (Logopädie) insgesamt 565 = 4,3 %, darunter: Hogeschool van Arnhem en Nijmegen, Nijmegen 271

Hogeschool Zuyd, Heerlen 193 Hanzehogeschool Groningen 77 Anmerkung: In Nijmegen wird auch ein deutschsprachiger Studiengang angeboten. Hoger Hotelonderwijs (Hotelmanagement) insgesamt 481 = 3,6 %, darunter: Stenden Hogeschool Leeuwarden 201 Hotelschool Den Haag 158 Hogeschool Zuyd 52 Internationale Hogeschool Breda (NHTV) 46 Saxion Hogescholen Apeldoorn 24 Es handelt sich hierbei im Wesentlichen oder vollständig um englischsprachige Studiengänge. Muziek insgesamt 423 = 3,2 %, darunter: Artez Hogeschool voor de Kunsten, (Arnhem, Enschede, Zwolle) 213 Hogeschool Zuyd, Maastricht 68 Amsterdamse Hogeschool voor de Kunsten 61 Codarts Hogeschool voor de Kunsten, Rotterdam 32 Bedrijfseconomie (Betriebswirtschaft/Rechnungswesen) insgesamt 398 = 3,0 %, darunter: Fontys Hogescholen Venlo 357 Stenden Hogeschool 17 Anmerkung: der Studiengang in Venlo wird in deutscher Sprache angeboten.

International Business and Languages insgesamt 390 = 3,0 %, darunter: Stenden Hogeschool Emmen 164 Saxion Hogescholen Enschede 124 Avans Hogeschool 54 Ergotherapie insgesamt 356 = 2,7 %, davon: Hogeschool Zuyd, Heerlen 310 Hogeschool van Arnhem en Nijmegen, Nijmegen 39 Anmerkung: bei Ergotherapie existiert außer dem kompletten Vollzeitstudiengang auch ein Aufbaustudienganng für deutsche ausgebildete Ergotherapeuten Vormgeving (Design) insgesamt 347 = 2,6 %, darunter: Hogeschool Zuyd, Maastricht 136 Artez Hogeschool voor de kunsten (Arnhem, Enschede, Zwolle) 92 Avans Hogeschool, Breda, s Hertogenbosch 41 Hanzehogeschool Groningen 23 (Quellen: HBO-Raad, Maria Loohuis/ Fontys Eindhoven) 10) Studentische Mobilität in Nachbarländer - warum? In der Migrationstheorie machen wir einen Unterschied zwischen Push- Faktoren und Pull Faktoren. Aber ich denke, dass es nützlich ist, vorab über Hindernisse oder die Abwesenheit von Hindernissen bezüglich der Studentenmobilität zu sprechen.

11) Hindernisse bezüglich der Diplomamobilität von Studenten Mögliche Hindernisse sind: -Keine Anerkennung niederländischer Hochschulabschlüsse in Deutschland. Ein Problem der beruflichen Verwertbarkeit niederländischer Diplome in Deutschland besteht lediglich bei den Lehrämtern und der Ausübung reglementierter juristisch geprägter Berufe (Rechtsanwalt, Notar, Staatsanwalt, Richter, Steuerberater, Wirtschaftsprüfer) -Zulassungsvoraussetzungen in Form von für Deutsche kaum erfüllbare Anforderungen bezüglich naturwissenschaftlicher Fächer im Abschlusszeugnis. Dieses Problem existiert nur bei Humanmedizin, Zahnmedizin und Tiermedizin. -Numerus Fixus. Tatsächlich gibt es in den Niederlanden viel weniger Studiengänge mit harten Zugangsbeschränkungen als in Deutschland. -Beherrrschung der niederländischen Sprache. Objektiv besteht eigentlich kein Problem, weil ausreichend Intensivkurse Niederländisch vor Studienbeginn angeboten werden. Empirisch können wir jedoch eine Schwellenangst bei b e s t i m m t e n niederländischsprachigen Studiengängen erkennen wie bei Wirtschaftsstudiengängen (mit der Ausnahme der Stenden Hogeschool Emmen) und Sozialpädagogik. Aber für angehende Studierende der Psychologie, Physiotherapie, Musik oder Bildende Künste stellt Niederländisch kein Hindernis dar. -Hohe Studiengebühren. Dass die Studiengebühren etwas höher als in Deutschland sind im Studienjahr 2009-2010 1672 Euro jährlich im Vergleich zum NRW-Standard von 1000 Euro, hindert Deutsche nicht am Weg in die Niederlande.

12) Push factoren mit Bezug auf die deutsche Mobilität in angrenzende Länder 12a) Structurelle Faktoren: Die Unterfinanzierung des Hochschulwesens führt zu: -einem Mangel an Studienplätzen mit der Folge einer Fülle von Zugangsbeschränkungen bei Bachelor-Studiengängen ( Numerus Clausus ) mit dem Hauptselektionskriterium Durchschnittsnote des Abschlusszeugnisse, (Man findet eine gute Übersicht unter: www.auswahlgrenzen.de ) -häufigen Massenveranstaltungen -keinem automatischen Recht, um nach einem Bachelor- Diplom ein Master-Studium aufnehmen zu können. Vielmehr soll der Bachelor auch an Universitäten den Regelabschluss darstellen. Diese structurellen Probleme sind heute die Basis für die Mobilität in mehrere angrenzende Länder, was ein komplettes Bachelor-Studium betrifft, und in einigen Jahren für die Mobilität, was ein Masterstudium im Universitätsbereich betrifft, sobald es ohne große Anstrengungen möglich ist, dort einen Studienplatz zu erhalten Im Gefolge eines Urteils des Europäischen Gerichtshofes in Straßburg ist es seit 2005 verboten, die Zulassung Deutscher zu einem Studium in Österreich und der Schweiz von dem Nachweis einer Zulassung in Deutschland im gleichen Studiengang abhängig zu machen. Ein Beispiel deutscher Mobilität in angrenzende Länder auf der Basis des Push-Faktors Numerus Clausus: Nach einem Bericht des ORF sind beispielsweise im grenznahen Salzburg die Hälfte aller neuen Publizistik-Studenten Deutsche, im Fach Psychologie kommen sogar drei Viertel der angehenden

Akademiker aus dem Nachbarland. (http://www.sueddeutsche.de/jobkarriere/456/490828/text/ ) Wir vergleichen abschließend die Zahlen deutscher Psychologie- und Medizinstudenten an der Radboud Universiteit Nijmegen. Psychologie und Meditin sind in Deutschland beides harte Numerus Clausus- Fächer. Ein starker Push factor ist demgemäß latent vorhanden. Ob der Push Factor tatsächlich Studierendenmobilität bewirkt oder nicht, ist abhängig von der Abwesenheit von Hindernissen. Bei Medizin bestehen harte Schulfachanforderungen (Leistungskurs Biologie und Chemie und Physik) in Kombination mit einem realen Numerus Fixus (Losverfahren). Bei Psychologie finden wir nur einen bis heute sich kaum bemerkbar machenden Numerus Fixus. Radboud Universiteit Nijmegen Deutsche Studenten Psychologie 2009-2010: 473 B + 74 M = 547 Deutsche Studenten Medizin 2009-2010: 24 B + 4 M = 28 Quelle: Email van Judith Arns, DSZ RU Nijmegen 12b) Push- Faktoren: Konjunkturelle Faktoren Im Zusammenhang mit der Einführung des acht- statt neunjährigen Bildungsgangs an Gymnasien gibt es doppelte Abiturientenjahrgänge: 2011: Bayern, Niedersachsen 2012: Baden- Württemberg, Berlin, Brandenburg, Bremen 2013: Nordrhein-Westfalen, Hessen 2016: Schleswig- Holstein (ZEIT- Studienführer 2010/2011, Hamburg, Mai 2010, S.75)

Die Mobilität in angrenzende Länder dürfte somit noch weiter steigen, auch wenn die Zahl der Bachelor- Studienplätze in Deutschland um 275000 erhöht werden sollte. 13) Pull- Faktoren im Hinblick auf die Mobilität von deutschen Studenten in angrenzende Länder gemäß Hub Nijssen, RU Nijmegen, Autor des Studienführer Niederlande des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) * Besseres Zahlenverhältnis zwischen Dozenten und Studenten Modernere Gebäude und bessere Ausstattung mit Computern und Büchern Schneller zum Abschluss durch straffer strukturiertes Studium Niedrigere Studiengebühren als in GB, USA oder an privaten Hochschulen für Studiengänge, die öffentliche deutsche Unis nicht anbieten Gute Positionen niederländischer Hochschulen in internationalen Rankings Fächer wie Physiotherapie als Studium, das eher als die deutsche Ausbildung für leitende Positionen qualifiziert Die leicht zu erlernende niederländische Sprache als Zusatzqualifikation 14)Pull- Faktoren im Hinblick auf die deutsche Studierendenmobilität in angrenzende Länder gemäß Peter Stegelmann von Edu-con Strategic Education Consulting GmbH Rheine: Studieren in NL. Gute Gründe fuer einen Blick ueber die Grenze Attraktivster Studienstandort für deutsche Auslandsstudenten

Problemlose Anerkennung (internationale Abschlüsse) Problemgesteuerter Unterricht Besondere Studienangebote Häufig kürzere Studiendauer Einschreibung oft noch bis kurz vor Beginn möglich Eine weitere Sprache erlernen und anwenden Relativ günstige Studiengebühren Hervorragende Finanzierungsmöglichkeiten (CD-ROM 16. Niederländischer Hochschultag 03.02.2009 in Kleve) 15) Pull- Faktoren gemäß Robert Marzell: Studieren in der niederländischen Grenzregion, Ausgabe 2010, Herausgeber: Regionaldirektion NRW der Bundesagentur für Arbeit, Düsseldorf: Dafür können Gründe sprechen die Nähe, die Einzigartigkeit eines Studiengangs, Besonderheiten eines Studiengangs,, die Studienbedingungen und die Qualität des Studienangebots. 1. Für manche sind Studienmöglichkeiten in Groningen, Emmen, Enschede, Arnheim, Velp, Nimwegen, Wageningen, Venlo, Heerlen, Sittard und Maastricht schlichtweg näher und besser zu erreichen als vergleichbare Studienangebote deutscher Hochschulen. 74% aller deutschen Fachhochschulstudenten und 80% aller deutschen Universitätsstudenten studierten 2008-2009 in diesen Städten in Grenznähe. 2. Manche niederländische Studienangebote sind konkurrenzlos: Es gibt sie in der Bundesrepublik kaum oder überhaupt nicht oder nur zu hohen Studiengebühren. Beispiel: Physiotherapie, Logopädie, Ergotherapie auf Fachhochschulniveau.

Pferdemanagement als Spezialisierung in landwirtschaftlichen bzw. betriebswirtschaftlichen Studiengängen. Beispiel: die rein englischsprachigen Wirtschaftsstudiengänge an den Universitäten Maastricht, Nimwegen und Groningen sowie an den Fachhochschulen in Groningen, Emmen, Arnheim, Sittard, Venlo und Enschede. Beispiel: die zahlreichen Teilzeitstudiengänge für einschlägig Berufstätige, welche man teilweise in der gleichen Zeit wie einen Vollzeitstudiengang absolvieren kann. 3. Manchmal gibt es zwar die niederländischen Studiengänge auch in Deutschland, ihre inhaltlich andere Ausrichtung zieht aber Deutsche an. Beispiel: Sozialpädagogik an der Fachhochschule von Arnheim und Nimwegen. Ihre Attraktivität beruht auf der Betonung spielerischer kreativer Mittel in der pädagogischen Arbeit. 5. Die Studienbedingungen ziehen eine Reihe von Deutschen an. Der Umgang mit Professoren und Dozenten ist unkomplizierter als in Deutschland. Das zahlenmäßige Verhältnis von Lehrenden zu Lernenden ist im Allgemeinen günstiger. Es wird mehr in kleinen Gruppen gelernt und unterrichtet. An vielen Fachhochschulen und einigen Universitäten ist mittlerweile das Probleemgestuurd onderwijs eingeführt worden. Im weiteren Verlauf des Studiums gibt es übrigens genügend Wahlmöglichkeiten. Bei sehr vielen Universitäts- und Fachhochschulstudiengängen kann man z.b. neben seinem Studienhauptfach (Major) ein Nebenfach (Minor) wählen. Man kann in den Niederlanden schneller sein Studium

als an vielen deutschen Hochschulen abschließen wenn man hart arbeitet. Unkalkulierbare Risiken wie überfüllte Seminare und für die Zahl der Studenten unzureichend ausgestattete Bibliotheken kommen nicht vor. 6. Niederländische Universitäten haben qualitativ gute Studienangebote. Sie nehmen mittlerweile an deutschen Rankings wie dem CHE- Ranking 2009 und dem CHE Excellence Ranking teil und schneiden dabei gut ab (www.euregio.org/upload/files/nl_grenzregion_2010%20finalversio n.pdf, S.5/6) 16) Die genannten Pull- Faktoren sind ein Mix von empirisch erklärenden Faktoren und Marketing- Argumenten. Wir probieren nun, die Push- und Pull- Faktoren der populärsten Studiengänge konkret zu benennen. Universitärer Bereich: -Psychologie: Push-Faktor Numerus Clausus (Beispiel Universiteit Münster, Wintersemester 2009-2010: Zulassung mit einer Durchschnittsnote von 1,5 oder einer Wartezeit von mindestens 4 Jahren nach dem Abitur( http://www.unimuenster.de/studierendensekretariat/bew_oertlich_auswahl_ws_091 0.html ) -Englischsprachige Studiengänge im Allgemeinen: Man findet in Deutschland nicht viele englischsprachige Bachelor- Studiengänge. Es bestehen eher englischsprachige Master- Studien. Dergleichen Bachelor-Studiengänge in den Niederlanden sind darum besonders attraktiv. -Bachelor Betriebswirtschaft: Pull- Faktor englischsprachiges Studium mit einem internationalen Flair (gibt es in Deutschland nicht oder nur selten; hier findet man eher englischsprachige Masterstudien);

Push- Faktor Numerus Clausus (Beispiel Universiteit Magdeburg Wintersemester 2009-2010: Bachelor International Management: Zulassung mit einer Durchschnittsnote von 2,0 oder einer Wartezeit von mindestens 2 Jahren nach dem Abitur) -European Studies: Pull- Faktor englischsprachiges Bachelorstudium mit einem internationalen Flair; in Deutschland ist European Studies oder Europäische Studien öfter ein Masterstudium; -vielliecht auch Push- Faktor Numerus Clausus -Bachelor Volkswirtschaft: Pull- Faktor englischsprachiges Studium mit einem internationalen Flair (gibt es in Deutschland nicht oder nur selten; hier findet man eher englischsprachige Masterstudiengänge vor) Bereich Fachhochschulen: Sozialpädagogik berufsbegleitend (deeltijd): Pull- Faktoren für arbeitende Studierende: -diese Studienmöglichkeit neben einer Berufstätigkeit besteht in Deutschland nicht oder nur selten. (Siehe zum Beispiel den nach Personenkriterien stark begrenzten Zugang zum Teilzeitstudium in Mönchengladbach: ( http://www.hsniederrhein.de/fachbereiche/fb06/studiengaenge/bachelor-sozialearbeit/ ); -Erreichbarkeit/ relative Nähe: (einen Tag pro Woche kann man auch 100 km nach Nimwegen oder Enschede fahren); der berufsbegleitende Teilzeitstudiengang dauert nicht länger als der Vollzeitstudiengang; -Push- Faktor für Jüngere: Numerus Clausus (Beispiel FH Düsseldorf Wintersemester 2009-2010 Bachelor Sozialpädagogik/Sozialarbeit: Zulassung mit einer Durchschnittsnote von 2,3 oder einer Wartezeit von 6 ½ Jahren nach dem

Schulabschlusszeugnis. Vgl: http://www2.zvs.de/index.php?id=200995780253072nc ) International Business and Management Studies: Pull- Faktor: englischsprachiger Fachhochschulstudiengang mit einem internationalem Flair (kommt in Deutschland selten vor); Push factor: Numerus Clausus bei international orientierten Fachhochschulstudiengängen auf dem Gebiet Betriebswirtschaft Marketing/ Absatzwirtschaft: Pull- Faktor: in Emmen (Stenden Hogeschool) sind besondere attraktive Schwerpunktsetzungen möglich: Horse Business Management, Tourism and Eventmanagement, Kulturmanagement, Financial Services Management Pull- Faktor: HS Stenden Emmen und Fontys Venlo: Nähe Pull- Faktor: Fontys Venlo: Deutschsprachiges Studium Push- Faktor: (Emmen en Venlo): Numerus fixus Betriebswirtschaft an Fachhochschulen (Beispiel Hochschule Niederrhein, Mönchengladbach, Wintersemester 2009-2010: Zulassung mit einer Durchschnittsnote von 2,5 oder einer Wartezeit von 5 Jahren nach dem Schulabschlusszeugnis. Vgl.: http://www2.zvs.de/index.php?id=200995842021072nc ) Physiotherapie: Pull- Faktoren: Qualität der niederländischen Fachhochschulausbildung im Vergleich mit der deutschen berufsfachschulischen Ausbildung; -Preiswerter als eine deutsche berufsfachschuliche Ausbildung in einer privaten Einrichtung.

Logopädie: Pull- Faktoren: Qualität der niederländischen Fachhochschulausbildung im Vergleich mit der deutschen berufsfachschulichen Ausbildung; -Preiswerter als eine deutsche Ausbildung an einer privaten Einrichtung; -in Nimwegen deutschsprachiges Studienangebot. Tourismus-Management: Pull- Factor: Englschsprachiger Studiengang Push- Faktor: Numerus Clausus. Bildende Kunst und Design: Push- Faktor: relativ wenig Studienplätze in Deutschland, harte künstlerische Auswahlverfahren. Muziek: Push. Faktor: relativ wenige Studienplätze auf dem Gebiet Leichte Musik in Deutschland; weniger elitäre Auswahlverfahren. International Business and Languages -Pull- Faktor: Studiengang mit Fremdsprachen -Push- Faktor: Numerus Clausus 17) Push- und Pull- Faktoren sind an sich vorhanden, aber mehr oder weniger auf l a t e n t e Art und Weise; sie müssen aktiviert werden durch Möbilität befördernde Strukturen.

Die studentische Mobilität Deutscher in die Niederlande weist folgende aktivierende Strukturen auf: Von 1990 bis 2003: die wichtigsten unterstützenden Strukturen für die Diplomamobilität, also die Mobilität in die Niederlande, um dorthin bis zum Studienabschluss zu gehen, sind: auf nationalem Niveau ab 1994: das Europäische Berufsberatungszentrum (EBZ) fuer die Niederlande im Arbeitsamt Rheine; auf regionalem Niveau: die Berufsberatung für Abiturienten und Hochschueler in den Arbeitsämtern Aachen, Krefeld, Wesel, Coesfeld, Rheine, Nordhorn, Leer, Emden (Beratungsgespräche mit Schülern, Informationsaktivitäten in Zusammenarbeit mit niederländischen Hochschulen, Publikationen zum Thema Studieren in Holland usw. enz. Vgl. zu einer Momentaufnahme: Robert Marzell, Die unbekannten Grenzgänger, Kleve, September 2004, S.110-124) Von etwa 2003 bis heute sind andere Strukturen dominant. Das hängt zusammen mit: -dem Siegeszug des Internet -dem Entstehen großer Events (Studienmessen usw.) -der Unsicherheit über die zukünftigen Aufgaben der Arbeitsagenturen. Wir finden nunmehr als Akteure: -Kommerzielle Unternehmen, welche niederländische Hochschulen beim Werben deutscher Studenten coachen wie vor allem EDUCON Strategic Education Consulting GmbH, Rheine (www.edu-con.de und Border Concepts, Gronau. Diese Unternehmen haben Websites, mit denen sie zahllose deutsche Schüler erreichen ( wie z.b.: www.studieren-in-holland.de ; www.studienscout-nl.de ). -Besondere Abteilungen in niederländische Hochschulen, welche sich mit der Information und Werbung Deutscher befassen. Beispiel Radboud Universiteit Nijmegen: -Beratungsstelle für deutsche Schüler/innen und Studenten für die