OBJEKTIVE. Erich Ribbeck

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Transkript:

3 OBJEKTIVE Ich kann es mir als Verantwortlicher für die Mannschaft nicht erlauben, die Dinge subjektiv zu sehen. Grundsätzlich werde ich versuchen zu erkennen, ob die subjektiv geäußerten Meinungen subjektiv sind oder objektiv sind. Wenn sie subjektiv sind, dann werde ich an meinen objektiven festhalten. Wenn sie objektiv sind, werde ich überlegen und vielleicht die objektiven subjektiv geäußerten Meinungen der Spieler mit in meine objektiven einfließen lassen. Erich Ribbeck

62 3 Objektive Auch wenn Ihre D7500 vermutlich noch nagelneu ist und Sie möglicherweise sehr stolz auf sie sind: Die Kamera ist nur das drittwichtigste Element auf dem Weg zum guten Bild. Das Wichtigste ist Ihr Blick. Das Zweitwichtigste ist das Objektiv. Mit einem schwachen Objektiv kann auch eine sehr gute Kamera keine wirklich guten Bilder machen. Und da die D7500 eine sehr gute Kamera ist, lohnt sich ein ebenso gutes Objektiv erst recht, da nur ein solches die hohe Auflösung der D7500 auch tatsächlich auszunutzen imstande ist. Ebenso wichtig wie die Qualität eines Objektivs ist natürlich seine Eignung für das Motiv und die gegebene Aufnahmesituation. Die Auswahl an kompatiblen Objektiven für die D7500 ist riesig. Allein Nikon selbst führt aktuell (August 2018) knapp 100 unterschiedliche Objektive, die vollständig kompatibel zur D7500 sind. Hinzu kommen weitere Optionen von Drittanbietern wie z. B. Sigma und Tamron. Dementsprechend kann hier nicht auf jede mögliche Option eingegangen werden. Ich konzentriere mich jetzt auf Objektive, die sowohl in puncto Leistung als auch in Hinsicht auf das Budget zu einer D7500 passen. Ich erwähne hier weder die besonders günstigen Einsteiger-Kit-Objektive noch alle relativ teuren professionellen Optionen. Für Leser, die bereits alle Objektive haben, die sie brauchen, gehe ich zunächst auf deren Handhabung ein. Im nächsten Abschnitt geht es um die generelle Kompatibilität der D7500 zu den verschiedenen Objektivgenerationen. Anschließend erläutere ich Kenngrößen und Begriffe, die Ihnen in Objektivtests in Magazinen oder im Netz begegnen werden und deren Verständnis Ihnen helfen wird, das für Sie richtige Objektiv auszuwählen. Als Letztes werde ich beispielhafte Modelle aus den wichtigsten Objektivkategorien vorstellen und ggf. vergleichen.

Abb. 3.1: Die D7500 im Kreise einiger guter Freunde 63

64 3 Objektive 3.1 DIE HANDHABUNG Nehmen Sie Ihre Kamera mit angesetztem Objektiv in die Hand und achten Sie darauf, wo sich Ihre linke Hand befindet. Unter dem Objektiv? Gut. Wenn nicht, lassen Sie sich mit dem folgenden Tipp davon überzeugen, warum die Hand dort besser aufgehoben ist: EXPERTENTIPP 11: Die richtige Haltung Haltung ist wichtig. Das gilt auch für Ihre Kamera. Während die Position Ihrer rechten Hand beim Fotografieren durch die Position von Auslöser und Mulden für Finger und Daumen praktisch fest vorgegeben ist, kann man die linke Hand so oder so (oder gar nicht) einsetzen. Abb. 3.2: Kamerahaltung: links richtig, rechts nicht so gut Fotos: Bernd Maier Die beste Position für die linke Hand ist unter Ihrem Objektiv. Bei längeren Objektiven liegt der Objektivtubus komplett in der Hand, bei kleineren wie dem 10 20-mm-Ultraweitwinkelzoom liegt der Kameraboden noch auf dem Handballen auf und die Finger inkl. Daumen umfassen das Objektiv. In beiden Fällen haben Sie so perfekten Zugriff auf den Zoomring und, wenn nötig, auf den Fokussierring. Die Schalter für AF und VR können leicht mit dem linken Daumen erreicht werden. Kamera und Objektiv werden gut gestützt, was die Verwacklungsgefahr reduziert. Bei schummrigem Licht und somit langen Belichtungs-

Die Handhabung 65 zeiten sollten Sie zusätzlich den linken Ellenbogen am Oberkörper anlegen und den Auslöser drücken, während Sie ausatmen. So zittern Sie am wenigsten. Bei Einsatz des ausgeklappten Blitzgeräts ist bei dieser Kamerahaltung außerdem garantiert, dass Sie nicht versehentlich mit der Hand vor das Blitzgerät geraten und einen Schatten ins Motiv werfen. Und nicht zuletzt sehen Sie mit dieser Kamerahaltung aus wie jemand, der Ahnung von der Fotografie hat. 3.1.1 ARRETIERUNG DES ZOOMRINGS Manche Objektive verfügen über eine Arretierung des Zoomrings, die man vor der Benutzung entriegeln muss. Die meisten Objektive haben jedoch keine solche Arretierung. Objektive mit einer Zoomarretierung sind praktisch immer»superzooms«wie das AF-S DX 18 300 mm. Bei der Arretierung geht es nicht um ein Feststellen der aktuellen Brennweite beim Fotografieren, sondern darum, dass das Objektiv beim Tragen nicht versehentlich aufgrund der Schwerkraft ausfährt. Bei einem Objektiv mit großem Zoombereich wie diesem ist die Mechanik des Zooms so gebaut, dass der Tubus aufgrund des eigenen Gewichts versehentlich ausfahren könnte, wenn er nach unten gerichtet ist. Dies können Sie vermeiden, indem Sie den Schiebeschalter für die Zoomsperre auf die Position»LOCK«stellen. Dies ist nur in der Weitwinkelstellung 18 mm möglich. Um später wieder zoomen zu können, müssen Sie den Schalter zurück nach rechts stellen. Abb. 3.3: Arretierungsschalter des AF-S NIKKOR 18 300 mm 1:3,5 5,6G ED VR; links in Sperrstellung, rechts geöffnet

66 3 Objektive 3.1.2 ZOOM Bei allen kompatiblen Nikon-Objektiven mit Zoom erfolgt das Zoomen mittels eines Drehrings. Bei richtiger Haltung der Kamera (siehe Expertentipp 11) liegt dieser Ring automatisch in Ihrer linken Hand. Durch Drehen nach rechts (in Blickrichtung im Uhrzeigersinn) zoomen Sie in Richtung Tele, durch Drehen nach links in Richtung Weitwinkel. Bei anderen Objektivmarken ist dies teilweise andersherum was leider dazu führt, dass manche Objektive von Drittanbietern trotz Nikon-Anschluss eine umgekehrte Zoomrichtung haben. Das ist kein Problem, wenn man nur ein Objektiv verwendet, denn an jede Zoomrichtung kann man sich schnell gewöhnen; doch wenn man zwei oder mehr Objektive besitzt und zwischen beiden Zoomrichtungen wechseln muss, kann das irritierend sein. Wenn der Zoomring sich nicht drehen lassen sollte, prüfen Sie, ob das Objektiv eine Arretierung besitzt (siehe Abschnitt 3.1.1). 3.1.3 AUTOFOKUS Nikon-Objektive mit Autofokus besitzen einen Schiebeschalter, mit dem man den Autofokus ein- und ausschalten kann 1. Nur wenn dieser Schalter auf»a«(bzw.»m/a«oder»a/m«, siehe unten) steht und gleichzeitig auch aufseiten der D7500 der Autofokus aktiviert ist, kann das Objektiv automatisch scharfstellen. Mehr hierzu finden Sie im Kapitel»Fokus«ab Seite 120. Abb. 3.4: Schalter für Arretierung, Fokusmodus und Bildstabilisator (VR) am Beispiel des AF-S NIKKOR 18 300 mm 1:3,5 5,6G ED VR 1 Ausnahme: Bei manchen Low-Budget-Objektiven wie den DX-Telezooms 70 300 mm hat Nikon diesen Schalter eingespart. Hier wird der Fokusmodus von der Kamera aus gesteuert.

Die Handhabung 67 3.1.4 MANUELLER FOKUS Für die manuelle Fokussierung haben Objektive einen separaten Ring. Bei manchen Modellen sitzt dieser vor dem Zoomring, bei anderen dahinter. Bei einigen Einsteiger-Objektiven fällt der Fokussierring recht spartanisch aus. Höherwertige Objektive besitzen auf der Oberseite des Tubus eine Entfernungsskala, auf der Sie die eingestellte Distanz ablesen können. Objektive mit den Modi»M/A«oder»A/M«(am Fokusschalter) erlauben das manuelle Fokussieren auch dann, wenn eigentlich der Autofokus aktiviert ist 2. Beim manuellen Eingreifen registriert das Objektiv dies und deaktiviert kurzfristig den Autofokus, wenn Sie gleichzeitig den Auslöser halb gedrückt halten. (Wenn Sie den Auslöser ganz loslassen und erneut drücken, setzt auch der Autofokus erneut ein.) Ohne den M/A- bzw. A/M-Modus muss entweder das Objektiv oder die Kamera auf manuelle Fokussierung umgeschaltet werden (Schalter am Objektiv oder an der Kamera auf»m«). Abb. 3.5: Fokusschalter der D7500. Bei Verwendung moderner AF-S- oder AF-P-Objektive kann dieser immer in AF-Stellung verbeiben und Sie können das Objektiv selbst auf manuellen Betrieb umschalten, wenn gewünscht. Nur bei alten AF-Objektiven mit mechanischer Kopplung müssen Sie hier auf»m«umschalten, um manuell fokussieren zu können. Für eine gute Beurteilung der Schärfe nutzen Sie beim manuellen Fokussieren am besten den Live-View-Modus. Hier können Sie das Live-Bild vergrößert anzeigen und so die Schärfe wesentlich besser beurteilen als im optischen Sucher. Mehr zu diesem Thema finden Sie im Kapitel»Fokus«, Seite 139. 2 Wenn Sie die Autofokusfunktion vom Auslöser trennen, können Sie dieses Feature mit (fast) allen AF-S- und AF-P-Objektiven nutzen. Siehe Expertentipp 28 auf Seite 134.

68 3 Objektive 3.1.5 BILDSTABILISATOR (VR) Objektive, die über einen optischen Bildstabilisator (»VR«steht für»vibration Reduction«; siehe»bildstabilisator«, Seite 79) verfügen, haben in fast allen Fällen einen oder mehrere Schalter, die diese Funktion steuern. Schalten Sie den Bildstabilisator für Aufnahmen aus der freien Hand ein und für Aufnahmen vom Stativ aus 3. Viele VR-Objektive bieten die VR-Modi»Normal«und»Active«. Nutzen Sie für den Anfang den Modus»Normal«. Er ist optimal für das normale Freihandfotografieren. Genaueres finden Sie auf Seite 80. Bei einigen Objektiven wie dem AF-P DX NIKKOR 70 300 mm 1:4,5 6,3 G ED VR wurde dieser Schalter eingespart und der Bildstabilisator wird vom Kameramenü aus gesteuert (Aufnahmemenü > Optischer VR). Abb. 3.6: Aktivierung des Bildstabilisators bei VR-Objektiven ohne VR-Schalter 3.2 KOMPATIBILITÄT Objektive, die Sie im Kit mit Ihrer D7500 erworben haben, und praktisch alle aktuell am Markt erhältlichen Nikon-Objektive unterstützen sämtliche Funktionen Ihrer D7500. Dieser Abschnitt kann aber für jene Fotografen interessant sein, die schon ältere Nikon-Objektive besitzen oder welche erwerben möchten. 3 Ausnahme: Wenige (ziemlich teure) Superteleobjektive besitzen einen speziellen Stativ-VR-Modus. Bei diesen lassen Sie den Bildstabilisator auch auf dem Stativ besser aktiviert.

Kompatibilität 69 Damit ein Objektiv kompatibel zu Ihrer Nikon D7500 ist, müssen folgende Voraussetzungen erfüllt sein 4 : F-Bajonett Objektivanschlüsse sind nicht universell genormt, sodass nur Objektive mit Nikon-Anschluss auch an Nikon-Kameras passen. Nikon hat seinen Anschluss für Spiegelreflexkameras bereits 1959 (!) mit der Nikon F eingeführt und bis heute immer weiter modernisiert, sodass die Kompatibilität im Nikon-System bemerkenswert ist. Ganz so weit rückwärtskompatibel ist Ihre Nikon D7500 allerdings dann doch nicht, denn es gibt noch weitere Voraussetzungen. AF-S- oder AF-P-Antrieb Diese Antriebe sorgen für die Bewegung der Linsengruppen im Objektiv, die für die Scharfeinstellung nötig ist. AF-S steht für»autofocus Silent«und AF-P für»autofocus Progressive«. Im ersten Fall handelt es sich um Motoren mit Ultraschallantrieb, im zweiten um den noch moderneren Antrieb mit Schrittmotoren. Beide Techniken arbeiten schnell und genau; AF-P noch etwas schneller und genauer als AF-S und zudem leiser. Alternativ: AF-Kopplung Ältere AF-Objektive von Nikon hatten noch keinen eigenen AF-Motor, sondern wurden über eine mechanische Welle von einem Motor im Kameragehäuse angetrieben. Auch diesen Motor besitzt die D7500, sodass sie rückwärtskompatibel zu alten AF-Objektiven ist und Sie auch diese mit Autofokus nutzen können. Hierbei dürfen Sie aber aufgrund mechanischen Spiels keine perfekte Präzision mehr erwarten. Auch die ältere AF-I-Technik, die aber nur in wenigen Modellen zum Einsatz kam, ist kompatibel. 4 Nikon führt eine sehr ausführliche, aber nicht unbedingt übersichtliche Tabelle im Excel-Format, in der die Kompatibilität aller Nikon-Objektive zu allen Nikon-Bodys aufgeführt ist. Hier werden auch alle eventuellen Einschränkungen bei bestimmten Funktionen erwähnt. Diese Tabelle ist allerdings recht gut versteckt. Sie finden sie unter: nikon.de (oder.at/.ch) > Service & Support > Support-Center > Eingabe»5532«im Feld Antworten suchen (https://www.nikonimgsupport.com/eu/bv_article?lang=de&articleno=000005532).

70 3 Objektive Elektronische Blendenübertragung Ein historisches Relikt, das der D7500 hingegen fehlt, ist die mechanische Blendenkopplung, die früher die Drehung des Blendenrings an das Gehäuse übertragen hat. Vielmehr ist die Kamera darauf angewiesen, elektronisch mit dem Objektiv zu kommunizieren. Alte manuelle Objektive mit Blendenring, aber ohne elektronische Kontakte im Bajonett, können zwar verwendet werden, jedoch nur mit rein manueller Belichtungssteuerung und ohne jede Belichtungsmessung. Bei Objektiven mit Blendenring UND Kontakten kann die Blende nur an der Kamera gesteuert werden. Der Blendenring muss auf die kleinste Blende (größte Blendenzahl) eingestellt werden. Hinweis: Der Blendenhebel im Inneren des Bajonettrings hat mit dieser Kopplung nichts zu tun. Dieser Hebel dient dazu, die Blende des Objektivs mechanisch auf den eingestellten Wert zu schließen und nach der Belichtung wieder zu öffnen. (Dies gilt nicht für Objektive vom E-Typ; hier wird die Blende elektronisch von einem Servo im Objektiv selbst angesteuert.) AI-Kopplung Dieser Punkt ist nun wirklich nur von historischer Bedeutung. AI steht für»aperture Indexing«, eine Art der mechanischen Übertragung von Blende und Lichtstärke, die Nikon 1977 einführte. Wichtig ist hier nur, dass noch ältere Objektive (von vor 1977) mit aktuellen Nikon-Kameras auch nicht eingeschränkt kompatibel sind, sondern gar nicht mehr. Beim Ansetzen könnten Sie die Kamera beschädigen. Wirklich inkompatibel zur D7500 sind nur wenige Objektive mit der Bezeichnung NIKKOR: Neben den schon erwähnten Non-AI-Objektiven von vor 1977 5 sind das die Objektive für die sehr exotische F3AF. Das waren Nikons erste Autofokus-Gehversuche. Dazu kommen noch die fast ebenso exotischen IX-NIKKORe für Nikons analoges APS-Kamerasystem Pronea aus den Neunzigern. Ebenfalls inkompatibel sind NIKKOR-Objektive für Nikons spiegellose Systemkameras. Das gilt für die Objektive der Nikon-1-Serie ebenso wie für die erst im August 2018 vorgestellten Z-NIKKORe für Nikons neues spiegelloses Vollformatsystem. Zwar kann 5 Zur Unterscheidung zwischen AI und Non-AI siehe: nikon.de (oder.at/.ch) > Service & Support > Support-Center > Eingabe»39918«im Feld Antworten suchen. (https://www.nikonimgsupport.com/eu/bv_article?lang=de&articleno=000039918)

Wichtige Kenngrößen bei Objektiven 71 man per Adapter Objektive mit F-Bajonett an Z-Kameras ansetzen, aber nicht umgekehrt. Kontakte für Autofokus, Blendenübertragung und Bildstabilisator Einstellscheibe Hebel für die mechanische Blendenkopplung Schalter für Objektive mit Blendenring Antriebswelle für alte AF-Objektive Markierung für das Ansetzen von Objektiven Arretierungsstift Entriegelungstaste für den Objektivwechsel Spiegel Abb. 3.7: Der F-Bajonettanschluss macht die D7500 kompatibel zu einer riesigen Auswahl von Objektiven. 3.3 WICHTIGE KENNGRÖSSEN BEI OBJEKTIVEN Wer sich ein neues Objektiv zulegen möchte, wird oft im Vorfeld Vergleichstests mit verschiedenen Kandidaten zurate ziehen. Dieser Abschnitt soll Ihnen helfen, die vielen verschiedenen Begriffe und Größen in solchen Tests nicht nur zu verstehen, sondern auch nach Ihren eigenen Anforderungen zu gewichten. 3.3.1 BRENNWEITE Die Brennweite eines Objektivs definiert den Bildwinkel. Dies ist für die meisten fotografischen Anwendungen das maßgebliche Kriterium und damit auch das erste Kriterium bei der Auswahl eines Objektivs. Beim