Vorwort. Interkantonale Lehrmittelzentrale, Marcel Gübeli



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Transkript:

Vorwort Das Sprachenlernen in der Volksschule, insbesondere in der Primarschule, wird in der Politik, im Bildungswesen und unter Experten breit diskutiert. Sprachen lernen ist aber spätestens seit der Einführung des Französisch in der Primarschule auch ein Thema am Familientisch. Mit envol steht den Lernenden bereits ein Sprachenlehrwerk für den Französisch-Unterricht von der Primarschule bis zur Maturitätsstufe zur Verfügung, das im Sinne der Koordination im Bildungsbereich von vielen Kantonen eingesetzt wird. Mit dem Entscheid zur Einführung von Frühenglisch und damit einer zweiten Fremdsprache in der Primarschule werden neue Lehrmittel benötigt. Der Lehrmittelverlag des Kantons Zürich hat in Zusammenarbeit mit der Interkantonalen Lehrmittelzentrale auf dieses Bedürfnis mit der Schaffung der Lehrwerke first choice für die Unterstufe und Explorers für die Mittelstufe reagiert. Ein Lehrmittel für die Oberstufe ist in Vorbereitung. Diese Broschüre erläutert den Ansatz und die Hintergründe des modernen Sprachenunterrichtes und schildert das Konzept der Englisch-Lehrmittel für die Volksschule. Ausserdem klärt es die Frage, warum sich die Schülerinnen und Schüler im Englisch-Unterricht so intensiv mit Sachthemen beschäftigen und dabei in erster Linie eine Sprache erwerben sollen. Für weiterführende Informationen können Sie beim Lehrmittel verlag des Kantons Zürich die Publikationen first choice General Guidance und Working with Explorers erwerben. Zudem stehen Ihnen Ihre direkten Ansprechpartner an den Schulen für Fragen sicherlich gerne zur Verfügung. 1 Interkantonale Lehrmittelzentrale, Marcel Gübeli

Englisch lernen in der Primarschule 2 Ziele und Wege Mit Sprache handeln 3 Eine zusätzliche Sprache zu erlernen, heisst, sich Fremdes anzueignen. Das Lernen einer Sprache ist ein ausgedehnter, komplexer Prozess. Wenn Kinder in zweisprachiger Umgebung scheinbar mühelos eine neue Sprache erwerben, geht oft vergessen, dass sie dafür viel mehr Zeit zur Verfügung haben, als die Schule für ein einzelnes Fach aufwenden kann. Die Ziele für das Erlernen der ersten Fremdsprache sind realistisch gesetzt. Am Ende der 6. Klasse sollen alle Schülerinnen und Schüler folgende kommunikativen Fähigkeiten beherrschen: Sie können bei bekannten Themen Gespräche oder Radiosendungen verstehen, wenn deutlich gesprochen wird; in kurzen, einfachen Texten über Themen, die ihnen gut bekannt sind, das Wichtigste verstehen; einfache Fragen stellen und diese beantworten, wenn es um Dinge geht, mit denen sie sich schon gut auskennen; in einem kurzen vorbereiteten Vortrag ohne abzulesen etwas vorstellen, das sie sehr gut kennen; unkomplizierte Texte zu Themen aufschreiben, für die sie sich interessieren. Der Englischunterricht, der auf diese Zielkompetenzen hinführt, ist so gestaltet, dass die Lernenden schon früh die Erfahrung machen, dass sie mit wenigen Mitteln etwas erreichen können. Zielorientierter Unterricht erhält die anfänglich vorhandene Motivation am Leben. Das Lernen ist von Anfang an auf Gebrauch und Kommunikation ausgerichtet. Sprache lebt durch ihren Gebrauch. Das ist auch bei einer Fremdsprache so, die man noch nicht so gut beherrscht. Deshalb sollen die Kinder nicht in erster Linie grammatische Strukturen üben und Wörter büffeln, sondern Lernaufgaben sprachlich bewältigen. Mit anderen Worten, sie lösen Aufgaben (tasks), die mit einem konkreten sprachlichen Ergebnis (outcome) verbunden sind. Dabei brauchen sie die Mittel, die ihnen von der Lehrperson und vom Lehrwerk zur Verfügung gestellt werden und bauen auf das auf, was sie schon wissen und können. Wenn die Schülerinnen und Schüler an einem Thema arbeiten, mit dem sie schon vertraut sind oder das in einen schulischen Lernzusammenhang eingebettet ist, dann sind sie auf die Aufgabe und die Bedeutung der sprachlichen Einheiten konzentriert. Sie bringen zum Beispiel Bilder über die Produktion von Milch in eine logische Abfolge oder sortieren gesunde und ungesunde Esswaren. Dabei brauchen sie die sprachlichen Mittel, über die sie bereits verfügen, und das Resultat kann leicht überprüft werden. Ein anderes Beispiel: Eine Umfrage zu den Lieblingsbands in der Klasse erschliesst die Interessen der Schülerinnen und Schüler. Sie sind dann bereit, neue Lerninhalte wie Musikstile und -instrumente in der Fremdsprache zu erfassen. Die Lernenden handeln mit Sprache. Sie brauchen die neue Sprache im Hier und Jetzt des Lernalltags.

4 Bedeutungsvolle Sprachkontakte Themen- und handlungsorientierter Unterricht 5 Die Herausforderung beim Lernen einer Fremdsprache besteht darin, dass die Schülerinnen und Schüler ein Höchstmass an bedeutungsvollen Sprachkontakten erfahren können. Die Lehrperson ist nicht die einzige Quelle, aus der die neue Sprache fliesst. Ein modernes Sprachlehrmittel bietet mit Liedern und Reimen, interessanten Texten und Hörstücken vorstrukturierte Lernangebote, denen die Schülerinnen und Schüler der neuen Sprache begegnen. Zeitgemässe Medien ermöglichen neue Zugriffe auf Lerninhalte und Sprache. Mit Hilfe von Suchmaschinen können die Schülerinnen und Schüler im Internet eigene Recherchen anstellen. Sie werden dabei häufig auf englische Seiten treffen und müssen lernen, das Nützliche vom bloss Interessanten zu trennen. Dokumentarfilme und Spielszenen vermögen ein Thema anschaulich zu erschliessen. Das Bild unterstützt dabei das sprachliche Verstehen. Zudem können Filme Orte und Situationen aus der weiten Welt ins Klassenzimmer holen. Die Kinder werden von Anfang an mit unterschiedlichen Arten von Englisch konfrontiert. Damit schärfen sie ihre Verstehensfähigkeiten. Schulisches Sprachenlernen geschieht nicht unter idealen Bedingungen. Die Schülerinnen und Schüler verbringen während der Primarschulzeit 2, höchstens 3 Stunden pro Woche mit dem Lernen von Englisch. Deshalb ist es wichtig, einen methodischen Ansatz zu wählen, der dieser Situation Rechnung trägt. Die Kantone, die die Lehrmittel der Interkantonalen Lehrmittelzentrale (ilz) verwenden, haben sich für eine themen- und handlungsorientierte Methodik entschieden, die als content and language integrated learning (CLIL) bekannt geworden ist. Dieser Ansatz sieht vor, dass Englischlernen mit dem Vermitteln von bildungsrelevanten Themen verknüpft wird. Inhaltliches und sprachliches Lernen finden nebeneinander statt. Im Unterricht werden Inhalte aus Mensch und Umwelt sowie anderen Fächern aus dem Lehrplan in Englisch bearbeitet. Die Themen sind interessant und altersspezifisch und berücksichtigen die Erfahrungen der Schülerinnen und Schüler. Sie befassen sich beispielsweise mit Transportmitteln wie Zügen, Schiffen, Fahrrädern, Flugzeugen und Autos. Sie benennen, beschreiben und sortieren sie nach gewissen Kriterien und lernen dabei Englisch. Das sprachliche Lernen hat so direkt mit dem Lerngegenstand zu tun und erlaubt eine sinnvolle Kommunikation. Auf der Unterstufe steigen die Schülerinnen mit Reimen, Liedern und Spielszenen ein. Die Texte und Hörstücke der Mittelstufe sind möglichst authentisch, das heisst lebensecht. Die Inhalte im Englischunterricht sind relevant und bedeutsam für die Lernenden. Im Vordergrund steht die Verwendung von Englisch in sinnvollen kommunikativen Situationen.

6 Lernen lernen Sprachbewusstsein und Sprachreflexion 7 Ein Teil der Lernarbeit, die wir beim Erwerb einer Fremdsprache leisten, kann als Kapital für späteres Lernen angelegt werden. Wenn ich zum Beispiel erfahre, wie ich am besten Wörter lernen und sie mir auch einprägen kann, werde ich diese Technik sicher auch beim Lernen von Französisch oder Spanisch anwenden. Informationen aus Bildern herbeiziehen, etwas Schwieriges wiederholen oder eine Wortbedeutung mimisch darstellen, einen Text nach bereits bekannten Wörtern absuchen: das alles sind Lernstrategien, auf die Schülerinnen und Schüler aufmerksam gemacht werden. Im zeitgemässen Unterricht können sie immer wieder Strategien anwenden, die ihnen das Lernen und Sichverständigen erleichtern, und sie werden schriftlich an diese Strategien erinnert. Damit werden sie allmählich selbstständiger, und ihr Repertoire liegt bereit, um auch beim Lernen von Französisch eingesetzt zu werden. Mit Englisch als erster Fremdsprache bauen die Lernenden zugleich Strategien für das Sprachenlernen allgemein auf. Der Unterricht ist auf Verständigung angelegt. Beim Englischlernen entwickeln die Schülerinnen und Schüler ein Bewusstsein für Sprache, das sowohl für das Weiterentwickeln der Muttersprache als auch für den Erwerb von weiteren Fremdsprachen (z.b. Französisch) genutzt werden kann. Sprachbewusstsein wird durch handelndes Lernen in authentischen Situationen gefördert, indem die Lernenden über Sprachen und Dialekte nachdenken, Fragen stellen, Zusammenhänge entdecken, Eigenheiten von Sprachen erkennen, vergleichen, zuhören und in verschiedenen Sprachen sprechen und singen. Dabei kann die in vielen Klassenzimmern vorhandene Sprachenvielfalt genutzt werden, und die Schülerinnen und Schüler bauen eine wertschätzende Haltung und eine Sensi - bi lität gegenüber fremden Sprachen und Dialekten auf. Ab der Mittelstufe wird eine gezielte Sprachreflexion in den Bereichen Wortschatz und Grammatik möglich. Die Kinder vergleichen beispielsweise, wie in verschiedenen Sprachen Fragen gestellt werden: Wie sieht die Reihenfolge der Wörter aus? Wo ist das Verb? Oder sie untersuchen, wie die Wochentage in verschiedenen Sprachen heissen (lundi, lunedì, Monday, Montag usw.). Dabei werden Verbindungen zwischen den Sprachen (Englisch, Französisch, Deutsch und weiteren Muttersprachen) geschaffen, was sich positiv auf das Lernen von Fremdsprachen auswirkt. Sprachbewusstsein dient dem Weiterentwickeln der Muttersprache und dem Erwerb von Fremdsprachen. Sprachreflexion schafft Verbindungen zwischen Sprachen.

8 Einsatz von Englisch und Deutsch Korrektheit und Verständlichkeit 9 Der Unterricht findet nach Möglichkeit in Englisch statt, wobei die Lehrperson das Verständnis durch Gesten und den Gebrauch von Bildern unterstützt. Das Ziel ist, dass die Schülerinnen und Schüler Englisch als gemeinsames Verständigungsmittel erfahren und merken, dass sie auch mit wenigen Mitteln erfolgreich kommunizieren können. Am Anfang des Englischunterrichtes wird es vermehrt vorkommen, dass Phasen des Unterrichtes auf Deutsch durchgeführt werden. Dazu gehören sprachlich anspruchsvolle Aktivitäten wie Diskussionen oder Sprachbetrachtung, aber auch gewisse Erklärungen der Lehrperson. Grundsätzlich nimmt die Verwendung von Deutsch im Englischunterricht im Verlauf der Primarschule ab. Der Unterricht findet nach Möglichkeit in Englisch statt. Anspruchsvolle Tätigkeiten können in der Primarschule auf Deutsch durchgeführt werden. Fehler machen ist natürlich und gehört zum Erlernen einer Fremdsprache. Der positive Umgang mit Fehlern ist entscheidend, damit angstfreies Fremdsprachenlernen möglich ist. Die Lehrperson zeigt entsprechend ein Korrekturverhalten, welches das vorhandene Wissen und Können der Schülerinnen und Schüler berücksichtigt, sie unterstützt und in ihrem individuellen Lernprozess weiterbringt. Die Lehrperson unterscheidet dabei zwischen unterschiedlichen Lernsituationen und Aufgabenstellungen: Wenn es darum geht, sprachliche Mittel zu lernen und zu festigen, erwartet sie einen höheren Grad der Genauigkeit. Bei kommunikativen Aufgaben dagegen geht es vor allem um Verständlichkeit und Inhalt. Die Lehrperson korrigiert also nicht immer, sondern berücksichtigt die Situation und den individuellen Lernprozess der Schülerinnen und Schüler. Fehler machen ist Teil des Fremdsprachenlernens. Beim Korrigieren unterscheidet die Lehrperson zwischen unterschiedlichen Lernsituationen und Aufgabenstellungen.

10 Was ist first choice? Was ist besonders an first choice? 11 2. Klasse One world, many people Colours first choice ist ein Englischlehrmittel für Kinder im Alter von 8 10 Jahren. Die zehn Themen (One world, many people; Colours; The seasons; Transport; Natural forces; Plants; Food; Animals; Where we live; Our five amazing senses) basieren auf dem Lehrplan (in erster Linie Mensch und Umwelt, Gestalten und Musik) und auf dem methodischen Ansatz CLIL (content and language integrated learning). Das Lehrmittel ist altersgerecht und berücksichtigt die vielfältigen Erfahrungen der Schülerinnen und Schüler. In einem Schuljahr werden zwei bis drei der zehn Themen behandelt. Es gibt Themen, die sich besser für den Einstieg eignen, andere setzen erste Erfahrungen mit Englisch voraus (siehe Grafik). Topics first choice 2. Klasse The seasons Transport Natural forces 3. Klasse Plants Food Animals Where we live Our five amazing senses first choice verwendet bildungsrelevante Themen aus Mensch und Umwelt sowie anderen Fächern. Sprachliches und inhaltliches Lernen findet gleichzeitig statt (content and language integrated learning). first choice ist handlungsorientiert, d. h., die Schülerinnen und Schüler lernen Englisch durch aktives und entdeckendes Lernen. Sie führen Experimente durch, sortieren Tiere nach verschiedenen Kriterien oder dokumentieren die Herstellung von Milch, indem sie Bilder in die richtige Reihenfolge bringen. first choice unterstützt die Entwicklung aller vier Sprach fertigkeiten (Sprechen, Lesen, Hören und Schreiben), wobei insbesondere die Entwicklung des mündlichen Ausdrucks gefördert wird. first choice legt Wert auf sinnvolle Kommunikation im Zusammenhang mit Lernaufgaben. Sprachliche Mittel werden dann eingeführt, wenn das Thema es verlangt und sie von den Schülerinnen und Schülern gleich angewendet werden können. first choice hat als oberstes Ziel, die Schülerinnen und Schüler mit einer Fremdsprache auf interessante und abwechslungsreiche Weise bekanntzumachen und die Freude am Sprachenlernen zu fördern. Anforderung/Progression

12 Welche Lehrwerkteile werden in first choice angeboten? Didaktische Zusatzmaterialien für den Unterricht 13 Topic book Das Topic book enthält Informationen über das Thema und grundlegende Aufgaben und Aktivitäten für die Schülerinnen und Schüler. Im Topic book wird auch geschrieben (Einweg). Activity book Das Activity book enthält zusätzliche Aufgaben und Aktivitäten zum Thema sowie Sprachübungen, Spiele, Rätsel und Bastelanleitungen. Im Activity book wird ebenfalls geschrieben (Einweg). Teacher s Notes und Audio-CD Die Teacher s Notes sind der Lehrer kommentar. Er enthält Hinweise und Ideen zur Umsetzung der Aufgaben und Aktivitäten, die im Topic book und Activity book behandelt werden. Der Lehrerkommentar enthält auch Ergänzungsaufgaben zum jeweiligen Thema, ein Topic web, das Verbindungen zu anderen Fächern aufzeigt, und eine Audio-CD, auf der die Hör übungen aufgezeichnet sind. Flashcards Flashcards sind Wortkarten im Format A4. Auf der Vorderseite befindet sich eine Zeichnung, die das jeweilige Wort darstellt. Auf der Rückseite sind das Wort und ein Beispielsatz zu finden. Poster Zu einem Thema gibt es jeweils drei Poster, die im Schulzimmer aufgehängt und im Unterricht eingesetzt werden können. Kopiervorlagen zu den Postern Es gibt jeweils vier Kopiervorlagen pro Poster. Die Kopiervorlagen sind als Ergänzung zu Topic book und Activity book gedacht und können für die Binnendifferenzierung eingesetzt werden. Folien Einige Seiten aus dem Topic book und dem Activity book sind als Folien produziert worden. Die Folien erleichtern den Lehrpersonen das Erklären oder Korrigieren einer Aufgabe. Musik-CDs Es gibt drei Musik-CDs: «One world, many people», «Songs 1» (Colours, Natural forces, One world, many people, The seasons und Transport) und «Songs 2» (Animals, Food, Our five amazing senses, Plants und Where we live). Zu allen drei CDs ist ein Liederheft erhältlich.

14 Wo setzt Explorers an? Was ist besonders bei Explorers? 15 Das Lehrmittel Explorers deckt die drei Jahre von der 4. bis zur 6. Klasse ab und bereitet den Anschluss an die verschiedenen Schultypen der Oberstufe vor. Explorers baut auf einem oder zwei Jahren Englischunterricht auf der Unterstufe auf. Dieser kann mit dem Lehrmittel first choice oder einem anderen Anfängerkurs für Kinder erfolgt sein. Was hat Explorers mit anderen Sprachlehrmitteln gemeinsam? Im Zentrum steht die Entwicklung von sprachlich-kommunikativen Kompetenzen. Hör- und Leseverstehen werden früh und verstärkt gefördert. Die Schülerinnen und Schüler brauchen die neue Sprache in für sie bedeutungsvollen Zusammenhängen. Zentral sind Lernangebote, die die Schülerinnen und Schüler anregen, Sprache selbst zu produzieren. Nicht die grammatische Progression bestimmt den Lernprozess, sondern die Interaktion im Zusammenhang mit Lernaufgaben. Schreiben hat vor allem lernunterstützende Funktion. Die Schülerinnen und Schüler sind selbst «Explorers», Entdecker und Kundschafterinnen: sie lernen die neue Sprache anhand bildungsrelevanter Themen; sie fassen neue Lerninhalte meist mit eigenen Erfahrungen auf (Experimente, entdeckendes, konstruktives Lernen); sie werden nach und nach eigenständiger dank vielen Hilfen wie Nachschlagewerk, Internet, viel Gruppen- und Partnerarbeit; sie lernen anhand kurzer Dokumentarfilme Welten kennen, die sonst nicht direkt ins Schulzimmer geholt werden können; sie werden mit gezielten Aktivitäten an sprachliches Bewusstsein und interkulturelles Lernen herangeführt; sie lernen Wörter und Phrasen in Handlungszusammenhängen mit visueller und auditiver Unterstützung.

16 Welche Lehrwerkteile werden in Explorers angeboten? Explorers Trainer CD-ROM Darauf stehen viele zusätzliche 17 interaktive Übungen zur Verfügung, die von den Schülerinnen und Schülern auch zu Hause gelöst werden können. Explorers besteht aus drei Jahrespaketen (Explorers 1 für die 4. Klasse, Explorers 2 für die 5. Klasse, Explorers 3 für die 6. Klasse) und dem Resource Book für die ganze Mittelstufe. Task Cards Diese Aufgabenkarten in der praktischen Box steuern den Unterricht. Darauf stehen die Aufträge und die einzelnen Schritte, die die Lernenden machen müssen. Die Handlung wird so zum Lernprozess. Die Task Cards sind wiederverwendbar und dürfen nicht beschrieben werden. Explorers Book Dies ist das Schüler- und Arbeitsbuch in einem. Die Lernenden sollen ihre Lösungen und Sätze hineinschreiben, sie dürfen das Buch am Ende des Jahres behalten. Damit kann man ihren Lernweg gut verfolgen. Das Explorers Book enthält Lesetexte, Illustrationen, Songs und Sprachübungen, Workouts genannt. Am Ende jeder Lerneinheit kann der Fortschritt mit dem Stop & check überprüft werden. Einzelhefte A + B Zu den vier Modulen, die im Explorers Book behandelt werden, kommt pro Jahr ein Einzelmodul, das aus zwei Themenbereichen ausgewählt werden kann. Explorers Lexicards Diese illustrierten Wortkarten erleichtern das Erlernen von Vokabular im Zusammenhang von Beispielsätzen wesentlich. In der Box steckt eine Gebrauchsanweisung. Explorers Audio-CD und Explorers Movies DVD Diese audiovisuellen Medien werden von der Lehrperson im Unterricht eingesetzt. Resource Book Es ist ein Nachschlagewerk für Schülerinnen und Schüler der Mittelstufe und umfasst ein Wörterbuch, ein Bildwörterbuch (Gallery), eine Grammatikübersicht (Language Reference) und weitere nützliche Teile wie den Writing Organiser. Es steht den Lernenden in der Klasse zur Verfügung, kann aber auch privat angeschafft werden. Teacher s Pack Die Lehrpersonen können auf einen ausführlichen Kommentar mit einer Einführung und vielen kopierbaren Arbeitsblättern zurückgreifen. Working with Explorers Das Begleitheft dient als Ressource bei der mittelfristigen Planung des Unterrichtes und bringt viele zusätzliche Tipps und Hinweise (z. B. zu Classroom language und Lernstrategien). Das Heft richtet sich an Lehrpersonen und deren Ausbildner und Ausbildnerinnen und bereitet sie gründlich auf das Unterrichten mit Explorers vor. Es kann in gedruckter Form beim Lehrmittelverlag bestellt oder als PDF-Version mit geringer grafischer Auflösung heruntergeladen werden. www.explorers.ch Die Website von Explorers wartet mit weiteren Informationen und Ausführungen auf. Von dieser Plattform können auch wertvolle Dokumente wie Working with Explorers heruntergeladen werden. Ausser dem steht der Dictionary des Resource Books hier in einer elektronischen Version zur Verfügung, die sämtliche Wörter mit ihrer Aussprache zugänglich und hörbar macht.

Unterstützung der Lernenden durch die Eltern 18 Der Unterricht in der Unterstufe zielt in erster Linie darauf hin, Über diese grundlegenden Einstellungen hinaus, die keiner besonderen 19 Kenntnisse in Fremdsprachen bedürfen, können Sie mit dem Kind auch konkrete Aktivitäten unternehmen: dass sich die Schülerinnen und Schüler mit Englisch anfreunden, die Angst vor der fremden Sprache verlieren und Freude am Fremdsprachenlernen entwickeln. Eltern können ihr Kind beim Lernen unterstützen, indem sie es ermutigen und loben und selber eine positive Haltung und Interesse gegenüber Sprachen zeigen. Gerade am Anfang, wenn die Schülerinnen und Schüler ihre ersten Wörter und Sätze sagen, ist es von grosser Bedeutung, dass sie nicht ausgelacht oder kritisiert werden. Positive Rückmeldungen stärken die Motivation sowie das Selbstbewusstsein der Schülerinnen und Schüler und führen zu Erfolgserlebnissen. Eltern und Grosseltern können ihre Kinder/Enkel beim Lernen von Englisch und weiteren Fremdsprachen gezielt motivieren und fördern, indem sie: ihnen helfen, sich in ihrer Muttersprache sicher zu fühlen und sich in ihr klar und präzise zu verständigen; das Bewusstsein für sprachliche und kulturelle Vielfalt und den damit einhergehenden Reichtum fördern; eine positive und offene Haltung gegenüber dem Sprachenlernen und fremdsprachigen Mitmenschen zeigen; sie sich Dinge und Texte aus dem Englischunterricht zeigen lassen, sich ein Lied vorsingen oder einen Reim aufsagen lassen; mit Wörtern und Sprache spielen und scherzen, in der eigenen oder in einer anderen Sprache; ihre Aufmerksamkeit auf Beispiele von anderssprachigen Ausdrücken und Lehnwörtern in den Medien und auf Schildern lenken (z. B. Coiffeur, Stop, joggen, ciao; Milch lait latte). sich die vom Kind gemachten Hausaufgaben zeigen lassen; zusammen einen Tonträger mit Reimen und Liedern in verschiedenen Sprachen anhören; beim Nachschlagen und Aussprechen von Wörtern behilflich sein; Liedzeilen übersetzen oder erklären; das Kind beim Erraten von unbekannten Ausdrücken unterstützen. Mit solchen sanft unterstützenden Angeboten wird das Sprachenlernen für die junge Schülerin und den jungen Schüler zur Freude, handle es sich nun um die Sprache unserer Nachbarn oder die Weltsprache Englisch.

Ausblick auf die Oberstufe 20 Wenn die Schülerinnen und Schüler in die Oberstufe übertreten, haben sie mit den erworbenen Kompetenzen in Englisch eine gute Grundlage, während der nächsten drei Jahre mittlere Kenntnisse und Fertigkeiten zu erwerben. Sie sind damit am Ende der obligatorischen Schulzeit fähig, einfache Konversationen zu führen und alltägliche Dinge in der Fremdsprache zu erledigen. Für die Oberstufe wird zurzeit im Auftrag der Interkantonalen Lehrmittelzentrale und des Lehrmittelverlages des Kantons Zürich ein weiterführendes Lehrmittel entwickelt, welches auf first choice und Explorers abgestimmt ist und in allen Typen der Sekundarstufe I verwendet werden kann. Dafür ist ein flexibles Konzept notwendig, das eine Differenzierung zwischen verschiedenen Lernertypen und Lerngeschwindigkeiten erlaubt. Neben der thematischen und kommunikativen Ausrichtung spielen nun die Verstärkung und Bewusstmachung von sprachlichen Mitteln (Grammatikstrukturen, Sprachfunktionen) sowie der Wortschatzaufbau und die Schriftlichkeit eine grössere Rolle. Englisch-Lehrwerke first choice Explorers «Oberstufe» Schuljahr 1 2 3 4 5 6 7 8 9