Wasser aus der Steckdose



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Transkript:

Wassernutzung und Auswirkungen auf die Landschaft Wasser aus der Steckdose schützt unseren Lebensraum Ein sparsamer und sorgfältiger Umgang mit Strom Wasser hat Kraft und sie wird seit Jahrhunderten vom Menschen genutzt. Lange vor der Erfindung der Elektrizität war die Wasserkraft wichtiger Energielieferant für viele Produktionsbetriebe wie Mühlen, Sägereien, Spinnereien und Webereien. Heute nutzen wir die Wasserkraft primär zur Produktion von Strom. Wegen ihres Wasserreichtums sind die Alpen nicht nur das Wasserschloss, sondern auch ein wichtiger Stromspeicher Europas. Obwohl die zahlreichen Wasserkraftwerke im Alpenraum weder das Klimagas CO2 ausstossen noch radioaktiven Abfall erzeugen, beeinträchtigen sie unsere Ökosysteme trotzdem erheblich. Für die Energiegewinnung werden Flüsse gestaut, Täler überflutet und, in der Folge, ganze Landschaften und ihr Wasserhaushalt verändert. Die Folgen: Heute sind nur noch 10% der alpinen Fliessgewässer naturnah. Flüsse und Bäche wurden im Namen einer möglichst effizienten Stromgewinnung streckenweise trockengelegt oder verkümmerten zu Rinnsalen viele Pflanzenund Tierarten verloren ihre Lebensräume und sind heute stark bedroht. Dass es auch anders geht, beweisen die Produzenten von Ökostrom. Umweltfreundlich erzeugte Elektrizität, wie z.b. der Strom mit dem schweizerischen Label «Naturemade Star» nimmt Rücksicht auf die Natur und wird deshalb sowohl von der Elektrizitätswirtschaft als auch von Umwelt- und Konsumentenorganisationen unterstützt. 33

Leitidee Nachhaltige Entwicklung heisst auch den globalen Energiekonsum senken. Rund 25% der Menschheit lebt in so genannten Industrieländern. Diese 25% konsumieren etwa 80% der gesamten Energie. Will man die persönliche Wassernutzung ganzheitlich kritisch reflektieren, gehört der Energieverbrauch zwangsläufig auch dazu. Umso mehr, als wir in Europa im Stromkonsum zu den Spitzenreitern gehören. Die Kinder und Jugendlichen sollen sich in dieser Lektionsreihe mit ihrem persönlichen Energieverbrauch kritisch auseinandersetzen und Auswirkungen einer intensiven Elektrizitätswirtschaft auf unsere ökologischen Systeme kennenlernen. Das Wasser ist unser Strom. Viel Spass beim Experimentieren, Nachdenken und Handeln! 34

Lektionsskizze Didaktische Hinweise Lernziele Die Schülerinnen und Schüler haben erkannt, dass Elektrizität in ihrem Leben eine zentrale Rolle spielt. Sie haben einige Auswirkungen einer intensiven Elektrizitätswirtschaft kennen gelernt. Sie haben sich mit ihrem Stromverbrauch kritisch auseinandergesetzt und Massnahmen formuliert, wie sie persönlich Strom einsparen könnten. Stufe 12 16 Jahre Material wenn möglich Internetzugang Arbeitsblatt «Die Kraft des Wassers» Arbeitsblatt «18 einfache Tipps um zu Hause Strom und Geld zu sparen» Vorarbeiten Arbeitsblätter kopieren Lektionsreihe «Wasser ein ganz besonderer Stoff» Lektionsreihe «Wasser unser täglich Brot» Lektionsreihe «Wasser überall Wasser» Ort Schulzimmer Zeitaufwand Achtung!! Es geht in dieser einleitenden Fragestellung lediglich darum, dass sie herausfinden, dass es dazu Elektrizität braucht, die von irgendwoher über ein Kabel in ihre Schulzimmer kommt. Woher genau der Strom kommt und wer ihn wie produziert, ist vorerst nicht relevant. Beispiele Wir brauchen täglich Strom für: - Musik zu hören - den Wecker - die elektrische Zahnbürste - die elektrischen Kochplatten - den Warmwasserboiler - die Waschmaschine - den Fernseher - den Radio - den Zug - den Staubsauger - die Beleuchtung etc. ca. 6 Lektionen und div. Recherchieraufträge 1. Die Lehrerin drückt auf den Lichtschalter und fragt die Schülerinnen und Schüler, warum die Schulzimmerlampen auf Knopfdruck hell werden. 2. Die Schülerinnen notieren an der Wandtafel, für was alles sie täglich Strom brauchen. 3. Einzel- oder Gruppenarbeit: Die Schüler notieren, wie ihr persönlicher Tagesablauf aussehen würde, was sie anders machen müssten, was sie nicht mehr machen könnten, wenn es keine Elektrizität gäbe. 4. Verschiedene Tagesabläufe werden vorgestellt. 5. Klassengespräch: Welche Rolle spielt die Elektrizität in unserem täglichen Leben? Ist ein Leben ohne Strom denkbar? Was würde passieren, wenn plötzlich viel weniger oder gar kein Strom mehr zur Verfügung steht? 6. Gruppenarbeit: «Woher kommt unser Strom?» Mit Hilfe von Fachliteratur, Internet, Befragung von Fachpersonen etc. versuchen die Schülerinnen herauszufinden, woher die Elektrizität kommt, die sie täglich brauchen, wie sie hergestellt wird und welche Rolle dabei das Wasser spielt. Die Lehrerin unterstützt und berät die Schüler bei ihrer Recherchenarbeit. 7. Die Schüler stellen die Ergebnisse ihrer Arbeit vor. Wenn nötig ergänzt und kommentiert der Lehrer. 8. Die Lehrerin verteilt das Arbeitsblatt «Die Kraft des Wasser». Anhand der kurzen Texte auf dem Arbeitsblatt erfahren die Schülerinnen, dass es anscheinend ganz verschiedene Methoden gibt, die Kraft des Wassers in Elektrizität umzuwandeln. 9. Gruppenarbeit: Jede Gruppe entscheidet sich für einen auf dem Arbeitsblatt beschrieben Kraftwerktyp. Mit Hilfe von Fachliteratur, Befragung von Fachpersonen, Internet etc. versuchen sie folgende Fragen zu beantworten: - Wie sieht das Kraftwerk aus? (Foto oder Zeichnung) - Wie funktioniert das Kraftwerk genau? - Wo kommt es vor? - Warum gerade da? - Welche Auswirkungen hat die Art der Energiegewinnung - auf die Lebensräume von Tieren und Pflanzen? - auf die Landschaft? - auf die Qualität des Wassers? - auf den Menschen? Die Informationen fassen sie auf einem möglichst illustrativen Poster zusammen. 10. Die verschiedenen Kraftwerktypen werden anhand der Poster vorgestellt und besprochen. Wo nötig ergänzt und kommentiert die Lehrerin die Präsentationen der Schüler. 11. Klassengespräch: Die verschiedenen Auswirkungen der vorgestellten Kraftwerktypen auf Landschaft, Wasserqualität, Menschen, Tiere und Pflanzen werden miteinander verglichen und diskutiert. 35

Beispiel für Tabelle «Verschiedene Elektrizitätswerke verschiedene Auswirkungen» 12. Unter dem Titel «Verschiedene Elektrizitätswerke verschiedene Auswirkungen» werden die Ergebnisse des Klassengesprächs in einer Tabelle schriftlich zusammengefasst: Kraftwerktyp Vorteile Nachteile Auswirkungen auf Landschaft, Wasserqualität und Menschen Atomkraftwerk Hohe Energieausbeute Gefahr durch austretende Flüsse werden durch Kühlwasser Radioaktivität, ungelöste erwärmt. Beim Uranabbau riesige Abfallproblematik Umweltschäden Laufwasserkraftwerk Einfache Technik, Ökologische Auswirkungen Fluss wird gestaut hoher Wirkungsgrad auf den Fluss (Wanderhindernis für Fische) Wärmekraftwerk Kann bei Bedarf ange- Verwendung fossiler Brenn- Flüsse werden durch Kühlwasser schaltet werden, Strom- stoffe, Luftverschmutzung erwärmt produktion präzis steuerbar 13. Die Lehrerin fasst zusammen: Wie wir gemeinsam festgestellt haben, brauchen wir täglich Strom. Ein Leben ohne Elektrizität ist für uns kaum vorstellbar. Dieser Strom muss darum bereitgestellt werden. Die Produktion bedingt den Bau von Kraftwerken. Je mehr Strom wir brauchen, desto mehr oder desto grössere Kraftwerke braucht es und umso grösser sind die in unserer Tabelle beschriebenen Auswirkungen auf Landschaft, Wasserqualität und Menschen. Der sparsame und sorgfältige Umgang mit Strom heisst also immer auch, zu unseren natürlichen Ressourcen Sorge tragen. Recherche im Internet Siehe Angaben zu Websites auf dem Arbeitsblatt «18 einfache Tipps, um zu Hause Strom und Geld zu sparen». Unter den Internetadressen www.aee.ch oder www.aee.de (Agentur für erneuerbare Energien und Energieeffizienz) finden sich viele interessante Informationen zum Thema «Ökostrom». Unter der Adresse www.naturemade.org finden sich Informationen zum Ökostromlabel «naturemade» Mit dem Suchbegriff «strom», eingegeben in die Suchmaschine «Google» (www.google.ch oder www.google.de) findet man sehr viele informative Websites zum Thema. Über das Suchfeld «In den Resultaten suchen» lassen sich die Websites, z.b. durch die Eingabe von weiteren Begriffen, wie «verbrauch», «sparen», «zahlen» weiter selektieren. 14. Gruppenarbeit: Die Lehrerin verteilt das Arbeitsblatt «18 einfache Tipps, um zu Hause Strom und Geld zu sparen». Sie fordert die Schülerinnen und Schüler auf: - die Stromspartipps zu lesen - weiteres Material (Recherche im Internet, Befragung von Fachleuten etc.) zum Thema «Stromsparen», «Stromverbrauch» und «Ökostrom» zu sammeln - die Tipps auf dem Arbeitsblatt zu ergänzen - zu diskutieren, welche konkreten Massnahmen sie sinnvoll finden. 15. Klassengespräch: Die vorgeschlagenen Massnahmen werden zusammengetragen und diskutiert. 16. Hausaufgabe: Die Schülerinnen wählen einige Massnahmen aus und versuchen sie während einer Woche umzusetzen und ihre Erfahrungen zu protokollieren. 17. Klassengespräch: Die Schüler berichten über ihre Erfahrungen. Die besten Massnahmen für einen sorgfältigen Umgang mit Strom werden auf einem Poster unter dem Titel «Wir sparen Strom und schonen damit unsere Lebensräume, indem wir:» zusammengefasst. 18. Die Schülerinnen überlegen sich, wie sie ihre «Stromsparmassnahmen» möglichst breit propagieren könnten. 36

Weiterarbeit Die Ideen zur Propagierung der Stromsparmassnahmen werden umgesetzt. Ein Elektrizitätswerk wird besucht. Vertreterinnen und Vertreter der Elektrizitätswirtschaft werden ins Schulzimmer eingeladen und kritisch befragt. Ein regionaler Stromspartag wird organisiert. Toll, dass ich auch künftig genügend Wasser für meine Morgentoilette habe! Die Familie Murmeli dankt euch für s Sparen! 37

Arbeitsblatt Die Kraft des Wassers Wasser hat Kraft und sie wird seit Jahrhunderten vom Menschen genutzt. Lange vor der Erfindung der Elektrizität war die Wasserkraft wichtiger Energielieferant für viele Produktionsbetriebe wie Mühlen, Sägereien, Spinnereien und Webereien. Heute nutzen wir die Wasserkraft vor allem zur Produktion von Strom. Die folgenden drei Kraftwerkarten sind in den Alpen sehr häufig. Sie arbeiten alle direkt mit der Kraft des Wassers und wandeln sie in Strom um. Laufwasserkraftwerke Laufwasserkraftwerke sind die einfachste und häufigste Art von Wasserkraftwerken. Es gibt drei verschiedene Arten von Laufwasserkraftwerken: Fluss-, Kanal- und Umleitungskraftwerke. Bei Flusskraftwerken wird der Fluss mit einem Wehr gestaut. Das über das Wehr fallende Wasser treibt direkt Turbinen an. Bei einem Kanalkraftwerk wird das Wasser ebenfalls mit einem Wehr gestaut und durch einen Kanal zum weiter unterhalb liegenden Krafthaus mit den Turbinen geleitet. Von hier aus wird das Wasser über den Rückgabekanal ins Fliessgewässer zurück geleitet. Die dazwischen liegende Gewässerstrecke liegt oft trocken oder führt nur minimale Wassermengen (Restwasserstrecke). Das heutige Gewässerschutzgesetz verpflichtet Kraftwerksbetreiber zur Einhaltung einer bestimmten Restwassermenge. Die bauliche Anordnung eines Umleitungs-Kraftwerkes ist ähnlich der eines Kanalkraftwerkes, nur erfolgt die Umleitung nicht mittels eines offenen Kanals, sondern mittels einer Druckleitung. Die Fallhöhe kann dabei bis zu einige hundert Meter betragen. Speicherkraftwerke Mit einer Staumauer oder einem Staudamm wird ein ganzer Talabschnitt abgesperrt und aufgestaut. Da sich elektrische Energie nur schlecht speichern lässt, dient das aufgestaute Wasser als Speicher und kann gezielt zur Stromproduktion verwendet werden. Benötigt wird dieser Strom in der Regel zu Spitzenverbrauchszeiten. Talsperren dienen auch zur Hochwasserrückhaltung, Regulierung des Abflusses für die Sicherheit der Schifffahrt, zur Speicherung von Trinkwasser und zur Bewässerung. Pumpspeicherwasserkraftwerke In einem Pumpspeicherwasserkraftwerk gibt es ein höher gelegenes und ein niedrig gelegenes Wasserbecken. Zu den Tageszeiten, wo der Stromverbrauch am höchsten und für den Konsumenten oft am teuersten ist, wird das Wasser vom oberen Becken durch Turbinen und Generatoren in das niedrigere Bassin geleitet und damit Strom produziert. In der Nacht wird das Wasser dann mit billigem Nachtstrom (meist Atomstrom) durch Rohrleitungen wieder in das obere Becken gepumpt, die Generatoren und Turbinen werden dann als Pumpen verwendet. Pumpspeicherwasserkraftwerke dienen auch zur Stabilisierung des Netzes und als Reservewerk, wenn andere Kraftwerke ausfallen. Die nächsten drei Kraftwerkarten arbeiten auch direkt mit der Kraft des Wassers, sind aber im Alpenraum nicht anzutreffen. Gletscherkraftwerke Bei einem Gletscherkraftwerk wird ein Schmelzwassersee an seinem tiefsten Punkt angebohrt. Dann wird das Wasser durch ein Rohr unter dem Eis zu Turbinen geleitet, wo es Strom erzeugt. Auf diese Art und Weise wird zum Beispiel in Grönland, wo es riesige Gletscher gibt, Strom produziert.

Gezeitenkraftwerke Dieser Kraftwerkstyp profitiert von den Strömungen, die durch Flut und Ebbe im Meer erzeugt werden. Das lohnt sich aber nur bei grossen Flutunterschieden, zum Beispiel in Saint-Malo an der französischen Atlantik-Küste: Das Wasser steigt und fällt hier über 13 Meter. Das Wasser wird zweimal durch Turbinen geleitet: Das erste Mal, wenn es bei Flut ein Becken füllt, das zweite Mal, wenn es bei Ebbe wieder aus diesem Becken herausfliesst. Wellenkraftwerke Die Kraft und die Bewegungsenergie der Meereswellen kann für die Energiegewinnung genutzt werden. Da die Stärke und Richtung der Wellen stark schwankt, ist der Mechanismus, der die Wellenenergie in elektrische Energie umwandelt, sehr kompliziert und entsprechend teuer. Die letzten beiden Kraftwerkarten verwenden eine andere Energiequelle zur Stromerzeugung, aber auch sie könnten ohne Wasser nicht funktionieren. Sie werden zum Teil auch im Alpenraum eingesetzt. Wärmekraftwerke In einem Wärmekraftwerk wird Wasser durch Verbrennung von Öl, Gas oder Kohle unter hohem Druck und bei sehr hoher Temperatur (500 C und mehr) in Dampf umgewandelt. Dieser Dampf treibt die Turbine und diese wiederum den Generator zur Stromerzeugung an. Nach der Turbine, wenn der Dampf abgearbeitet ist (keine Kraft mehr hat), wird er abgekühlt und wieder zu Wasser verflüssigt. Dieses wird wieder in Dampf umgewandelt und der Kreislauf beginnt von neuem. Zur Abkühlung des Dampfes wird entweder Wasser aus einem nahe gelegenen Fluss oder ein Kühlturm verwendet. Wärmekraftwerke (auch thermische oder Dampfkraftwerke genannt) sind vorwiegend in der kalten und trockenen Jahreszeit (Übergangszeit und Winter) in Betrieb. Je nach Brennstoff, der verwendet wird, können Wärmekraftwerke starke Luftverschmutzung erzeugen. Atomkraftwerke Ein Atomkraftwerk funktioniert im Prinzip gleich wie ein Wärmekraftwerk: Wasser wird in Dampf umgewandelt, der dann Turbinen antreibt. Mit den Turbinen werden Generatoren angetrieben, die Strom erzeugen. Die Energiequelle, um das Wasser zu erhitzen, ist aber eine ganz andere. Die Energie in Atomkraftwerken stammt aus dem stark radioaktiven Element Uran. Dieses wird in so genannte Brennstäbe eingefüllt. Im Reaktor des Kernkraftwerks werden die Brennstäbe zu Brennelementen zusammengesetzt. In den Brennelementen findet eine Kettenreaktion statt, bei der die Atomkerne des Urans gespalten werden. Der Unterschied zwischen einem Kernkraftwerk und einer Atombombenexplosion besteht darin, dass die Kettenreaktion bei der Bombe ungehindert abläuft, während sie beim Kraftwerk gebremst wird. Bei dieser Reaktion im Atomkraftwerk entsteht sehr grosse Hitze, mit der dann Wasser in Dampf umgewandelt wird (siehe Wärmekraftwerke ). Die Hitze im Reaktor ist so gross, dass er ständig mit Wasser gekühlt werden muss, damit er nicht schmilzt. Im Inneren eines Kernreaktors herrscht ständig sehr hohe Radioaktivität. Diese ist sehr gefährlich für alle Lebewesen. Der Reaktor ist daher dreifach von der Aussenwelt abgeschirmt: Durch die Metallhüllen der Brennstäbe, durch einen stählernen Druckbehälter und eine Betonkuppel. Wenn die Brennelemente verbraucht sind, sind sie noch für Tausende von Jahren radioaktiv. Die Aufbewahrung dieses radioaktiven Abfalls ist bis heute ein ungelöstes Problem.

Arbeitsblatt 18 einfache Tipps, um zu Hause Strom und Geld zu sparen Die Spartipps finden Sie auch auf einer interaktiven Website des WWF Schweiz, unter: www.wwf.ch, Link «Klima und Energie», Link «Energie sparen» unter «Energiesparend wohnen». Viele weitere Informationen zum Thema «Energie sparen» finden Sie unter: www.topten.ch 6 5 9 7 8 11 14 12 10 13 15 2 4 1 17 3 16 18 1 Verwenden Sie doppelwandige Pfannen und benützen Sie wo möglich den Dampfkochtopf. Gerichte aus der Pfanne benötigen ca. 50 Prozent weniger Energie als aus dem Backofen. Hochgerechnet macht das richtige Handling übers Jahr ca. 200 kwh aus. Ersparnis: 30 Franken 2 Stellen Sie die Kühlschranktemperatur um ein Grad höher auf 5-7 C ein (mit Thermometer checken). Das senkt den Verbrauch um ca. 200 kwh. Ersparnis: 30 Franken 3 Platzieren Sie Ihre Gefriertruhe in einen ungeheizten Raum und stellen Sie die Temperatur auf 18 C ein. Durchschnittlich brauchen Sie so ca. 270 kwh Strom weniger. Ersparnis: 40 Franken 4 Sie kommen beim Geschirrspülen ohne Vorspülen unter heissem Wasser aus und nutzen nur noch das Sparprogramm bei vollbeladenem Gerät. Das reduziert den Stromverbrauch um ca. 770 kwh und den Wasserverbrauch um rund 10 000 Liter. Ersparnis: 150 Franken 5 Sie dichten Fenster und Türen mit Hohlprofil-Dichtungsstreifen ab und brauchen ca. 100 Liter Heizöl weniger. Ersparnis: 40 Franken

6 Sie senken die Raumtemperatur um ein Grad und reduzieren damit den Heizölkonsum um ca. 125 Liter. Ersparnis: 50 Franken 7 Sie ersetzen Glüh- und Halogenlampen durch Energiesparlampen. Mit dem Modellwechsel brauchen Sie ca. 200 kwh Strom weniger. Ersparnis: 30 Franken 8 Sie vermeiden den Standby-Verbrauch bei Fernseher, Video- und Stereoanlage. Das verringert den Stromkonsum um ca. 350 kwh. Ersparnis: 50 Franken 9 Sie verzichten auf einen Luftbefeuchter und verbrauchen ca. 200 kwh Strom weniger. Ersparnis: 30 Franken 10 Installieren Sie beim Lavabo und am Brausekopf Wassersparer/Durchlaufbegrenzer. Damit sinkt der Stromverbrauch um ca. 930 kwh und der Wasserverbrauch um rund 39'000 Liter. Ersparnis: 270 Franken 11 Duschen wird für Sie zur Regel, ein Vollbad zur Ausnahme. Das bringt 30'000 Liter Wasserersparnis und braucht 750 kwh Strom weniger. Ersparnis: 210 Franken 12 Sie stellen beim Zähneputzen das Wasser ab und waschen die Hände mit kaltem Wasser. Das reduziert den Stromverbrauch um ca. 340 kwh und den Wasserkonsum um 16'000 Liter. Ersparnis: 100 Franken 13 Reduzieren Sie die Boilertemperatur von 80 C auf 60 C, sinkt der Stromverbrauch um ca. 1400 kwh. Ersparnis: 210 Franken 14 Stellen Sie die Raumtemperatur auf 16 C bis 18 C ein. Damit brauchen Sie 100 Liter Heizöl weniger. Ersparnis: 40 Franken 15 Durch ein dauernd gekipptes Fenster verpufft viel Energie was bis zu 200 Liter Heizöl kostet. Ersparnis: 80 Franken 16 Sie verzichten auf Radiowecker und Halogennachttischlampe, die allein im Standby-Modus ca. 280 kwh Strom verbrauchen. Ersparnis: 40 Franken 17 Sie lasten die Waschmaschine voll aus, waschen mit 60 statt 95 C bzw. 40 statt 60 C und verzichten bei normal verschmutzter Wäsche aufs Vorwaschen. Ihr Verbrauch reduziert sich so um ca. 200 kwh Strom, 5000 Liter Wasser und 16 kg Waschmittel. Ersparnis: 125 Franken 18 Sie trocknen die Wäsche im Freien oder im Trockenraum. Ohne Tumbler verbrauchen Sie ca. 400 kwh weniger. Ersparnis: 60 Franken