PRESSEGESPRÄCH mit LT-Präs. KommR Viktor SIGL Schwerpunkte im Sozialhilfeverband Perg: Pflegende Angehörige entlasten und Gesundheit der Mitarbeiter fördern Mittwoch, 27. Mai 2015, 13:00 Uhr, OÖVP Bezirkssekretariat 1
Nach einer aktuellen Berechnung zur Bedarfs- und Entwicklungsplanung für die Altenpflege und betreuung leben in Oberösterreich im Jahr 2015 knapp 80.000 pflege- und betreuungsbedürftige Personen. Diese Zahl wird bis 2030 auf 103.000 ein Plus von 28,5 Prozent steigen. Im Bezirk Perg wird die Zahl an pflegebedürftigen Menschen ebenfalls rasant ansteigen - von derzeit 3.923 bis zum Jahr 2030 auf rund 5.200 Personen (Wachstum von 32 %). Maßnahmen zur Entlastung pflegender Angehöriger erarbeiten In den vier Bezirksalten- und Pflegeheimen in Bad Kreuzen, Grein, Mauthausen und Perg bietet der Sozialhilfeverband rund 430 pflegebedürftigen Personen Platz, die professionelle Pflege in einer stationären Einrichtung benötigen. Diese Pflegeplätze können den Bedarf im Bezirk Perg allerdings nicht decken. Viele pflegebedürftige Menschen nutzen beispielsweise die 24-Stunden-Pflege oder greifen auf Mobile Dienste der verschiedenen Organisationen zurück. Ein Großteil der rund 3.900 Pflegebedürftigen wird aber zuhause von Angehörigen gepflegt Tendenz steigend. Die pflegenden Angehörigen sind bei der Pflege hohen physischen und psychischen Belastungen ausgesetzt. Der Sozialhilfeverband setzt sich deshalb heuer den Schwerpunkt, Maßnahmen zur Entlastung der pflegenden Angehörigen zu erarbeiten, betont VP-Fraktionssprecher im SHV-Vorstand Landtagspräsident KommR Viktor Sigl. Aus diesem Grund werden wir im Sozialhilfeverband eine Arbeitsgruppe einrichten, die sich mit diesem Thema intensiv auseinandersetzen und ergänzende Maßnahmen zum bestehenden vielfältigen Angebot des SHV Perg erarbeiten wird. 2
Vielfältige Angebote für bestmögliche Unterstützung Der Sozialhilfeverband Perg sorgt mit einem vielfältigen Angebot für die bestmögliche Betreuung von Pflegebedürftigen und für eine Entlastung der pflegenden Angehörigen vor. Über die Sozialberatungsstellen steht der Bevölkerung ein gut ausgebautes Netz an Informations- und Beratungszentren zur Verfügung. Hier wird kostenfrei, unbürokratisch und auf Wunsch auch anonym Beratung und Hilfe angeboten, und bei Bedarf zu spezialisierten Einrichtungen weitervermittelt. Die Einführung des so genannten Angehörigen Entlastungsdienstes (AED) im Rahmen der Mobilen Betreuung und Pflege war ein wesentlicher erster Schritt, um pflegende Angehörige zu entlasten. Gemeinsam mit den Organisationen Rotes Kreuz, Volkshilfe und Caritas starteten der SHV Perg und das Land OÖ dieses neue Angebot zur Unterstützung pflegender Angehöriger im häuslichen Umfeld für mehrere Stunden am Tag. Sichergestellt wird dieses Dienstleistungsangebot durch kompetentes Pflegepersonal mit Zusatzschulung zur Betreuung von dementen Personen von der im Sprengel zuständigen Organisation. Dieses Personal sorgt beispielsweise für kurzfristige Entlastung bei Erkrankung von pflegenden Angehörigen. Weiters wird dadurch pflegenden Angehörigen ermöglicht, in Ruhe beispielsweise notwendige Besorgungen oder Arztbesuche zu erledigen. Gleichzeitig ist es auch wichtig, dass pflegende Angehörige soziale Kontakte pflegen oder bei gesellschaftlichen Ereignissen wie Familienfeiern dabei sein können, um wieder Energie zu tanken, während sie gleichzeitig ihre Angehörigen in der vertrauten häuslichen Umgebung in guten Händen wissen, betont Landtagspräsident Sigl. Anfang 2014 konnten zusätzlich zu den bereits bestehenden Tagesbetreuungszentren in Perg und Schwertberg auch ein Seniorentageszentrum in St. Georgen am Walde und Integrierte Tagesbetreuungsangebote im SENIORium Grein und Mauthausen eröffnet werden. Diese Angebote werden bereits von vielen Menschen regelmäßig in Anspruch genommen und ergänzen somit die umfangreiche Angebotspalette von verschiedenen Mobilen Diensten, die im Auftrag des SHV Perg im Bezirk von Rotem Kreuz, Caritas und Volkshilfe direkt bei den Betroffenen zu Hause angeboten werden. 3
Als weitere Säule des Zieles Vereinbarkeit von Familie, Beruf und Pflege konnten wir mit den neuen Tagesbetreuungsmöglichkeiten einerseits für ältere, allein lebende Menschen, die soziale Kontakte mit Gleichgesinnten suchen und tagsüber Betreuung benötigen, weitere Angebote schaffen. Gleichzeitig werden deren betreuende Angehörige noch besser entlastet. Wichtig war uns natürlich auch die regionale Verteilung dieser wichtigen Angebote im Bezirk, betont Sigl. 4
Gesundheitsfördernde Maßnahmen für Mitarbeiter/innen des SHV Die Gesundheit am Arbeitsplatz bekommt einen immer größeren Stellenwert. Denn Krankheit ist ein Kostenfaktor, Gesundheit eine Investition. Speziell in den Einrichtungen des Sozialhilfeverbandes Perg sind die Mitarbeiter/innen starken gesundheitlichen Belastungen ausgesetzt. Der SHV Perg startet deshalb im SENIORIUM Grein ein Projekt zur Betrieblichen Gesundheitsförderung. Gesundheit ist umfassendes körperliches, psychisches und soziales Wohlbefinden, so die Weltgesundheitsorganisation. Die Betriebliche Gesundheitsförderung bezeichnet dabei alle gemeinsamen Maßnahmen von Mitarbeiter/innen und Arbeitgeber, um diesen Zustand auch am Arbeitsplatz zu erreichen. Und das ist auch unser Ziel im Sozialhilfeverband Perg, so Sigl. Im Blickpunkt stehen dabei gezielt Arbeitsstrukturen, Arbeitsabläufe und Arbeitswelten. Der Anlass für den Sozialhilfeverband dieses gesundheitsfördernde Projekt zu starten, war die Evaluierung psychischer Belastungen am Arbeitsplatz in den Einrichtungen des SHV Perg. Aufbauend auf den Ergebnissen sollen nun entsprechende Folge-Maßnahmen zur Verbesserung der Gesundheit am Arbeitsplatz erarbeitet und umgesetzt werden. Der demografische Wandel und die damit verbundenen alternden Belegschaften sowie komplexe gesundheitliche Probleme sind ebenso Beweggründe für unser Projekt, ergänzt Landtagspräsident Sigl. In der Betrieblichen Gesundheitsförderung gibt es aber kein Programm, das allgemein gültig oder für jedes Unternehmen gleich ist. Deshalb müssen Projekte immer auf den Betrieb und die jeweilige Situation zugeschnitten werden. Das SHV-Projekt wird deshalb von der OÖ Gebietskrankenkasse und ausgezeichnet geschulten externen Berater/Innen begleitet. Ein wesentlicher Erfolgsfaktor für eine maßgeschneiderte Betriebliche Gesundheitsförderung ist die aktive Mitarbeit der gesamten Belegschaft. In sogenannten Gesundheitszirkeln setzen sich Mitarbeiter/innen mit gesundheitsrelevanten Aspekten auseinander und entwickeln gemeinsam Lösungsmöglichkeiten. Durch die Evaluierung der Belastungen am Arbeitsplatz und der aktiven Beteiligung unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter können wir nun zielgerichtet Maßnahmen erarbeiten sowie Arbeitsabläufe und interne 5
Strukturen und Prozesse optimieren, unterstreicht Sigl die Bedeutung gesundheitsfördernder Maßnahmen in SHV Perg. Ziel der gesundheitsfördernden Maßnahmen: - Förderung der individuellen Gesundheit und des Wohlbefindens am Arbeitsplatz - Minimierung der Krankenstände - Schaffung verbesserter Arbeitsbedingungen und Arbeitsorganisationen - Förderung des Betriebsklimas und der Arbeitszufriedenheit - Senkung der Arbeitsunfälle und der Krankenstände - Förderung der aktiven Beteiligung der Mitarbeiter/Innen - Stärkung der persönlichen Kompetenzen Das Projekt Gesundheitsförderung in den Einrichtungen des Sozialhilfeverbandes Perg startet mit einer Kick-off Veranstaltung aller Mitarbeiter im September 2015. Die Gesundheit unserer Mitarbeiter liegt uns sehr am Herzen. Durch die Betriebliche Gesundheitsförderung sollen Gesundheitsbelastungen minimiert und gleichzeitig Gesundheitspotenziale gestärkt werden, ist Sigl von diesem Projekt überzeugt. 6