Arbeitstagung Akupunktur und Psychiatrie



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Transkript:

Programm Arbeitstagung Akupunktur und Psychiatrie 19. November 2005 Rheinische Kliniken Düren Eine gemeinsame Veranstaltung von Deutsche Ärztegesellschaft für Akupunktur National Acupuncture Detoxification Association Rheinische Kliniken Düren

Inhalt Allgemeine Hinweise 4 Grußwort Dr. med. Peter Summa-Lehmann Rheinische Kliniken Düren 5 Grußwort Dr. med. Ralph Raben National Acupuncture Detoxification Association 6 Grußwort Dr. med. Walburg Marić-Oehler Deutsche Ärztegesellschaft für Akupunktur e.v. 7 Tagungsprogramm 19.11.2005 8 9 Abstracts 10 19 Referenten 20 Geländeplan Rheinische Kliniken Düren 21 Anreise Rheinische Kliniken, Düren s Post Hotel 22

Arbeitstagung Akupunktur und Psychiatrie Allgemeine Hinweise Tagungssekretariat: Dr. med. Helmut Rüdinger Beim Andreasbrunnen 7, 20249 Hamburg Tel.: 040 / 47 00 63, Fax: 040 / 47 00 73 e-mail: ruedinger@daegfa.de Anmeldung im Internet: www.nada-akupunktur.de Tagungsgebühren: Nichtmitglieder: 80 Mitglieder DÄGfA / NADA 50 Abendliches Bankett 20 Fortbildungspunkte: Die Veranstaltung wurde von der Ärztekammer Nordrhein als Kategorie C zertifiziert. Es werden 10 Punkte vergeben. Adressen DÄGfA Deutsche Ärztegesellschaft für Akupunktur e. V., gegründet 1951 Würmtalstraße 54, 81375 München Tel.: 089 / 710 05 11, Fax: 089 / 710 05 25 e-mail: fz@daegfa.de www.daegfa.de NADA Tagungsort Bankett National Acupuncture Detoxification Association Deutsche Sektion - Geschäftsstelle Eifflerstr. 3, 22769 Hamburg Tel.: 040 / 432 54 51-5, Fax: 040 / 432 54 51-6 e-mail: kontakt@nada-akupunktur.de www.nada-akupunktur.de Rheinische Kliniken Düren Besucheranschrift: Meckerstraße 15, 52353 Düren Postanschrift: Postfach 10 17 48, 52353 Düren Tel. 024 21 / 40 0, Fax: 024 21 / 40 26 68 e-mail: peter.summa-lehmann@lvr.de www.rk-dueren.de Düren s Post Hotel Josef-Schlegel-Straße 36, 52349 Düren Tel.: 024 21 / 289 60, Fax: 024 21 / 101 38 e-mail: info@duerens-posthotel.de www. duerens-posthotel.de 4

19. November 2005, Rheinische Kliniken Düren Grußwort von Dr. P. Summa-Lehmann Chefarzt Rheinische Kliniken Düren Ich begrüße alle Teilnehmer/Teilnehmerinnen dieser Arbeitstagung Akupunktur und Psychiatrie ganz herzlich, insbesondere alle, die beruflich mit psychisch Kranken und Suchtkranken zu tun haben und sich diesen freien Samstag der Verbesserung der Behandlungsmöglichkeiten widmen. Dank der engagierten Zusammenarbeit der Deutschen Ärztegesellschaft für Akupunktur und der National Acupuncture Detoxification Association, vertreten durch die Vorstände Herrn Dr. Helmut Rüdinger und Herrn Dr. Ralph Raben, ist es gelungen, eine gemeinsame Veranstaltung in den Rheinischen Kliniken Düren durchzuführen. Diese Arbeitstagung unterstützt unsere Arbeit hier sowohl in der Psychiatrie als auch in der Spezialabteilung für die Behandlung Suchtkranker und anerkennt auch unsere Bemühungen um eine Integration verschiedener therapeutischer Verfahren. Die Vorbereitung und Durchführung wurde von vielen Personen und Mitarbeitern unterstützt. Insbesondere danke ich der Betriebsleitung der Rheinischen Kliniken Düren, Frau Sperber von der DÄGfA, meiner Sekretärin, Frau Barabas, und Herrn Abteilungspfleger Klaus Kaiser für die Arbeit, der Registrierung, den vielen Helfern in der Küche und Verwaltung und meinen Kolleginnen und Kollegen, Frau Becker, Frau Jöhren-Ingensiep, Herrn Plochocki, Herrn Pelzer für die Leitung der Workshops, Frau Dr. Grümmer für den Vortrag. Thich Nhat Hanh schreibt: In unserem Alltag sind Körper und Geist oft getrennt. Unser Körper kann hier sein, während sich unser Geist ganz woanders befindet, sich vielleicht in einer fernen Vergangenheit verliert oder in entfernter Zukunft schwebt. Wir können die Einheit von Körper und Geist durch Achtsamkeit verwirklichen und uns so wieder als Ganzheit erleben. So hoffe ich auch heute, dass wir achtsam gemeinsam durch diesen Tag gehen, gute Erfahrungen sammeln und beginnen, auf natürliche Weise gemeinsam einen heilsamen Weg weiterzugehen. 5

Arbeitstagung Akupunktur und Psychiatrie Grußwort von Dr. med. Ralph Raben, 1. Vorsitzender der NADA Deutschland Den Teilnehmern, Referenten und Gastgebern, die in den Rheinischen Kliniken diese Tagung ermöglichen, darf ich meinen Dank aussprechen. Ich begrüße Sie in einer Klinik, die seit langem die Akupunktur in die praktische Routinebehandlung von psychisch Kranken mit gutem Erfolg integriert: Zunächst auf den Suchtstationen, danach auch in der allgemeinen Psychiatrie. In den vergangenen acht Jahren haben wir eine ganze Reihe von Teams, Ärzten und nicht-ärztlichen Mitarbeitern aus psychiatrischen Kliniken, Tageskliniken, Praxen oder Suchthilfeeinrichtungen in der Anwendung von Akupunktur trainiert. Wir staunen, wie ernsthaft solche Teams diese Medizin in ihr konventionelles Behandlungsprogramm integrieren, wie gut Akupunktur von psychisch schwer Kranken akzeptiert wird, wie gern die Mitarbeiter ihre Patienten mit Akupunktur behandeln und wie günstig diese alte neue Medizin auf die Emotionen der Patienten wirkt. Derartige Erfahrungen ermutigen auch die Wissenschaftler, die klinischen, neurophysiologischen und biochemischen Wirkungen von Akupunkturbehandlungen zunehmend genauer zu messen. DÄGfA und NADA unterstützen das. Wir wollen wissen, wie wir bessere Ärzte, Therapeuten und Pflegende sein können. Und deshalb sind wir hier zu einem Erfahrungsaustausch. Können Sie mir sagen wie Akupunktur genau wirkt? Gut gefiel mir die bescheidene Antwort von Carlos Alvarez, dem Leiter der Akupunkturambulanz des Lincoln Hospitals in Bronx/N.Y.C.: Wir wissen, dass Akupunktur wirkt. Wir wissen nicht wie sie wirkt. Aber wenn der Patient die Klinik mit einem Lächeln verlässt und fragt, darf ich morgen wieder kommen, dann sagt das eine ganze Menge: Es gibt Hoffnung auf Heilung. Ich wünsche mir und Ihnen, dass Sie die Arbeitstagung in den Rheinischen Kliniken abends mit einem Lächeln verlassen. 6

19. November 2005, Rheinische Kliniken Düren Grußwort von Dr. med. Walburg Marić-Oehler, 1. Vorsitzende der DÄGfA Wer schon viele Jahre die Akupunktur ausübt, hat auch Wissen und Erfahrung in der Behandlung von psychischen und psychosomatischen Erkrankungen angesammelt. Wie wir wissen, reicht die reine Erfahrung aber nicht, um eine Methode in die medizinische Routinebehandlung einzuführen. Auch die wissenschaftliche Untersuchung gehört dazu, sei es die Grundlagenforschung oder die klinische Forschung. Von den neurophysiologischen Untersuchungen mit vielfältigen Mechanismen, die über zentrale, periphere und vegetative Mechanismen direkt die Psyche betreffen, bis zu den bildgebenden Verfahren (fmri) bietet die Grundlagenforschung immer mehr Rechtfertigung für den Einsatz der Akupunktur im psychosomatisch-psychiatrischen Bereich. In der Entgiftungs- und Suchtbehandlung wurde die Akupunktur weltweit schon umfassend integriert. Von dort her kommen auch neue Impulse für den Einsatz der Akupunktur in weiteren psychiatrischen Bereichen. Aus deutschen Universitäten stammen erste Untersuchungen über die Wirkung der Akupunktur bei Depressionen. Ich freue mich, dass diese Tagung mit internationaler Beteiligung stattfindet. Ein spezielles Grußwort gilt Dr. Michael Smith aus New York, dem Begründer der NADA und den Ärzten der Rheinischen Kliniken in Düren, insbesondere Dr. Summa-Lehmann, die diese Veranstaltung möglich gemacht haben. Allen Beteiligten wünsche ich regen Erfahrungsaustausch, der auch in Zukunft anhalten wird. 7

Arbeitstagung Akupunktur und Psychiatrie Programm, Samstag 19.11.2005, Vormittag Ab 8.00 Registrierung der Teilnehmer und Kaffee im Foyer des Festsaals 9.00 Begrüßung durch den leitenden Arzt der Klinik, Dr. Erhard Knauer, den Chefarzt, Dr. Peter Summa-Lehmann und Einführung zum Thema durch Dr. Ralph Raben Tagungsvorsitz: R. Raben, H. Rüdinger 09.30 T. Ots Die Akupunktur, die Emotionen und das limbische System 10.00 M. Smith Acupuncture in psychiatry and trauma patients (englisch) 10.30 M. Grümmer Stille Fokussierung: NADA-Protokoll in der Allgemeinpsychiatrie 11.00 11.30 Pause 11.30 H. Eich Wirksamkeit von Akupunktur bei Depressionen und Angststörungen 12.00 H. Rüdinger Akupunktur bei psychisch Kranken in der Allgemeinpraxis 12.30 M. Niederecker Akupunktur in psychiatrischen Versorgungskrankenhäusern in Bayern Vorträge 20 Minuten, 10 Minuten für Diskussion und Fragen 13.00 14.15 Mittagessen im Personalcasino 8

19. November 2005, Rheinische Kliniken Düren Programm, Samstag 19.11.2005, Nachmittag 14.15 15.45 und 16.00 17.30 Uhr je 5 Workshops Die Arbeitsgruppen finden stationsnah statt. Es besteht die Möglichkeit an den Behandlungen teilzunehmen. Die Teilnehmer haben die Möglichkeit, Akupunktur an sich selbst und in der Gruppe zu erfahren. Workshop I Akupunktur und allgemeine Psychiatrie Leitung: D. Plochocki, E. Becker, Ch. Tiefert, E. Sistig, P. Niemann Workshop II Akupunktur Alkohol- und Drogenabhängiger Leitung: H. Jöhren-Ingensiep, A. Pelzer, A. Frings, D. Jung-Hohnen Workshop III Akupunktur und Psychotherapie/Psychosomatik Leitung: P. Summa-Lehmann, B. Laven Workshop IV Akupunktur und freies Qigong als Körperpsychotherapie Leitung: H. Rüdinger Workshop V Akupunktur nach dem NADA-Protokoll Leitung: R. Raben 17.30 18.00 Diskussion und Zusammenfassung im Plenum 19.30 Uhr Kleines Bankett in Düren s Post Hotel 9

Arbeitstagung Akupunktur und Psychiatrie Abstracts Einführung zum Thema der Arbeitstagung Dr. med. Ralph Raben Akupunkteure kennen die typischen Nebenwirkungen ihrer Behandlungen: besserer Schlaf, bessere Stimmung, Abnahme von Ängstlichkeit. Und es gibt seit Jahren Erfahrungen in der klinischen Anwendung auf dem Gebiet der Psychiatrie. Kann Akupunktur als ein dritter therapeutischer Weg neben Psychotherapie und Pharmakotherapie bei psychisch Kranken allgemein empfohlen werden? 1994 zeigten Yang et al. an 41 psychiatrischen Patienten, dass Akupunktur genauso wirksam war wie eine Pharmakotherapie. Röschke und Mitarbeiter zeigten 1998 an 70 depressiven Patienten, dass Akupunktur einen signifikanten zusätzlichen Effekt zur Pharmakotherapie. Und Eich und Mitarbeiter berichteten 2000, dass Akupunktur bei Depressionen und Angststörungen auch ohne Psychopharmaka wirksam ist. Akupunktur in der Suchtbehandlung wurde bereits in zahlreichen Studien, unter anderem von Shwartz, Smith, Margolin und Bullock als wirksam evaluiert. Im staatlichen Lincoln Hospital in Bronx/N.Y.C, wo die Behandlung nach dem NADA Protokoll entwickelt wurde, kommen seit 30 Jahren etwa 250 Patienten täglich zur Akupunktur: Neben Alkohol- und Drogenkranken auch Patienten mit Doppeldiagnose, bipolaren Störungen und Depressionen. Neu ist die Anwendung bei Kindern mit ADS/ADHS und bei Traumapatienten. Die Behandlung nach dem NADA Protokoll findet in vielen Ländern Anwendung, in Deutschland in rund 220 ambulanten Einrichtungen und Krankenhäusern. In den Rheinischen Kliniken Düren wird zum Teil täglich auf 12 Stationen mit Akupunktur behandelt. Aus diesem Grund erscheint uns dieser Ort für die Tagung besonders geeignet. Nach aller Erfahrung geht es bei der Akupunktur immer um mehr als Nadeln an die richtigen Stellen im Körper zu stechen. Es geht auch um den Stil, in dem die Behandlung stattfindet, damit wir einen respektvollen dauerhaften Zugang zu schwierigen, ambivalenten Patienten herstellen können. Über all das wollen wir uns hier austauschen. 10

19. November 2005, Rheinische Kliniken Düren Abstracts Die Akupunktur, die Emotionen und das limbische System Dr. med. Dr. phil. Thomas Ots Die Erfahrungen in der Arbeit mit psychisch kranken Menschen auf der Station Integrative Psychiatrie der Landesnervenklinik Sigmund Freud, Graz, weisen darauf hin, dass der Einsatz von Akupunktur bei psychischen Erkrankungen in unterschiedlichem Maße sinnvoll ist. Patienten aus dem schizophrenen Formenkreis sowie mit Borderline Störungen zeigen keine nennenswerte Beeinflussbarkeit. Eine adjuvante Akupunktur verspricht dann Erfolg, wenn die Patienten als im strengen Sinne psychosomatisch definiert werden können: die leiblichen Störungen korrelieren weitgehend gesetzmäßig den erlebten Emotionen der Patienten. Hier kommt es zu interessanten Berührungspunkten zwischen traditioneller chinesischer Medizin und deutschsprachiger Psychosomatik. Die Möglichkeit, von den vorliegenden leiblichen Symptomen auf die jeweilige Störung zu schließen, bezieht sich zumeist auf Patienten mit Depressionen und Angststörungen. Ein wichtiges diagnostisches Kriterium ist somit die genaue leibliche Anamnese sowie der aktuelle leibliche Status. Es ist offensichtlich, dass diese Teil-Definition von psychiatrischer Krankheit mit den westlichen Klassifikationen der Psychiatrie nicht übereinstimmt. Hier geht es nicht um symbolischen Ausdruck, sondern um weitgehend biologisch festgelegte Übereinstimmung von erlebter Emotion und leiblichen Symptomen. Nahrung erhält diese Sichtweise aus der neueren Forschung zur Funktion des limbischen Systems als Umschaltstelle zwischen emotioneller Afferenz und leiblichem Ausdruck bzw. vice versa als Umschaltstelle leiblicher Afferenz und emotionellem Ausdruck. Diese Zusammenhänge waren bereits Anfang und Mitte des letzten Jahrhunderts als fight and flight - bzw. conservation-withdrawal - Reaktionen beschrieben worden. Die gleichzeitig neueren Hinweise, dass Akupunktur eine große Wirkung auf das limbische System besitzt, erklären, warum Akupunktur gerade auf solche Störungen einzuwirken vermag, deren Physiologie bzw. Pathologie über das limbische System läuft. 11

Arbeitstagung Akupunktur und Psychiatrie Abstracts Acupuncture in Psychiatry and Trauma Patients Michael Smith, MD In über 1000 Therapieprogrammen der USA, Tageskliniken, Ambulanzen, Rehabilitationseinrichtungen, Krankenhäusern und Gefängnissen werden Suchtkranke, psychiatrisch Kranke und Traumaopfer mit Akupunktur behandelt. Die tägliche Erfahrung und klinische Studien haben gezeigt, dass Akupunktur die Entzugsund Entwöhnungsbehandlung von Alkohol- und Drogenabhängigen wesentlich erleichtert, dass Patienten nach Akupunktur weniger Ängstlichkeit zeigen, dass vegetative Störungen wie Herzrasen, Übelkeit, Erbrechen, Schwitzen gelindert werden, dass Patienten weniger innere Unruhe verspüren und besser schlafen können und dass vor allem nach fortgesetzter Akupunktur die Motivation der Patienten größer ist, an Therapie und Rehabilitation teilzunehmen. Darin liegt für uns der ganz besondere Wert. Wir entwickelten unser Behandlungsprogramm Anfang der 1970er Jahre im Lincoln Hospital, einer Einrichtung der Stadt New York im Armeleuteviertel South Bronx. In den vergangenen 30 Jahren wurden hier rund eine Million Akupunkturbehandlungen verabreicht. Die Behandlung besteht aus oft wiederholter Ohrakupunktur in einer möglichst großen Gruppe gefolgt von Kombination mit konventioneller therapeutischer Intervention. Anfangs war das Ziel Alkohol- und Drogenentzug. Über die Hälfte der Suchtkranken leidet aber gleichzeitig an weiteren allgemeinen psychischen Erkrankungen, monopolaren und bipolaren Depressionen, Angststörungen, Borderlineerkrankungen und an psychotischen Phasen. Alle diese Suchtpatienten wurden von uns ebenfalls behandelt. Wir konnten sehen, dass Akupunktur auch von diesen angenommen wurde und dass sich in vielen Fällen die Symptomatik psychischer Störungen, Ängstlichkeit, Agitiertheit, Aggressivität, Schlafstörungen, Wahrnehmung von Stimmen, Selbstverletzung erheblich besserte. Oft konnten Patienten, die sonst keiner Behandlung zugänglich waren, unter Akupunktur doch in Therapieprogramme eingebunden werden. 12 Es erwies sich als sinnvoll und effektiv, eine Standardformel von Punkten zu verwenden und sich auf das Ohr zu beschränken, weil psychisch schwer Kranke, erschöpfte und agitierte Patienten Akupunktur eher ertragen, wenn die Behandlung zügig vorangeht und ohne diagnostisches verbales Vorspiel vorgenommen

19. November 2005, Rheinische Kliniken Düren wird. Ebenso zeigte sich, dass diese Patienten aus vielen Gründen die Einzelbehandlung weniger gut aushalten als Akupunktur in einer größeren Gruppe. So entstand das Lincoln Programm, das später Behandlung nach dem NADA Protokoll genannt wurde. Dieses wird in den meisten akupunkturgestützten psychiatrischen Therapieprogrammen der USA eingesetzt, weil auch Nicht- Ärzte darin die Nadeln setzen dürfen. Und es wird in zahlreichen weiteren amerikanischen, europäischen und asiatischen Ländern verwendet. In Dänemark so hörte ich arbeiten neuerdings alle psychiatrischen Krankenhäuser mit diesem Protokoll Vor einigen Jahren haben wir mit der Akupunktur für Kinder und Jugendliche, die unter ADS- und ADHS leiden, begonnen. In einer Pilotstudie fanden wir bei ihnen und bei anderen Kindern mit neurologischen und psychiatrischen Störungen zum Teil erhebliche Verbesserungen. Wir verwenden hier keine Nadeln, sondern Akupressurpflaster mit magnetischen Kügelchen. Die klinische Erfahrung zeigt, dass Traumaopfer nach physischer oder seelischer Gewalt, die akut oder chronisch geschockt sind, seelische oder körperliche Symptome zeigen, sehr gut Akupunktur als non-verbale Therapie annehmen und sich emotional verbessern. Das führte dazu, Traumatisierten nach schrecklichen Ereignissen auch unmittelbar Akupunktur als Erstbehandlung anzubieten. Umfangreiche Erfahrungen damit machten wir im St.-Vincent-Hospital in South- Manhattan nach der Katastrophe vom 11. September, als geschockte Passanten, Überlebende und emotional traumatisierte Feuerwehrleute sich in einer eilends eingerichteten Stress-Klinik wieder und wieder behandeln ließen, um ihre seelische und körperliche Stabilität wiederzugewinnen. Daraus ist jetzt ein neuartiges Frühbehandlungsprogramm für New Yorker Feuerwehrleute entstanden. Auch vor ein paar Wochen nach den Verwüstungen des Wirbelsturms Katrina wurden vor Ort von verschiedenen Behandlungsteams sehr viele Traumaopfer in den Notauffanglagern mit Ohrakupunktur behandelt. Akupunktur scheint verschiedene, sehr komplexe physiologische, immunologische, körperliche, vegetative und emotionale Prozesse zu stimulieren, die zu erheblicher Verbesserung unserer körperlichen und emotionalen Gesundheit führen können. Akupunktur scheint unter anderem einen ausgleichenden (homöostatischen) Effekt auf unser autonomes System zu haben und damit eine balancierende Wirkung auf die wesentlichen Lebensfunktionen auszuüben, ohne dass wir wirklich formulieren könnten, wie Akupunktur wirkt. Wenn diese Basisfunktionen ausgeglichener sind, können sich so die gegenwärtige Vorstellung das seelisches Gleichgewicht und die körperlichen und geistigen Fähigkeiten leichter rehabilitieren. 13

Arbeitstagung Akupunktur und Psychiatrie Abstracts Stille Fokussierung: NADA Protokoll in der Allgemeinpsychiatrie Dr. med. Martine Grümmer Nachdem Akupunktur in der Suchtabteilung der Rheinischen Kliniken schon fester Bestandteil der täglichen Behandlung war und sich bei Alkoholkranken und Drogenabhängigen bewährt hatte, wird die Methode seit 2002 auch in der Abteilung für Allgemeine Psychiatrie III und Psychotherapie angewandt. Es wird nach dem sogenannten NADA-Protokoll gearbeitet: Beidseits 5 Ohrpunkte, Gruppenbehandlung, möglichst mehrfache Behandlung pro Woche. An der Ohrakupunktur darf jeder Patient teilnehmen. Wir kombinieren Akupunktur mit konventioneller medikamentöser und psychotherapeutischer Behandlung. Die allgemeinpsychiatrische Abteilung besteht aus 6 Stationen mit jeweils 19 bis 24 Behandlungsplätzen. Auf allen Stationen gibt es Teams aus Ärzten und Schwestern/Pflegern, die im NADA-Protokoll ausgebildet sind. Die Behandlung wird derzeit mindestens zweimal pro Woche angeboten, je nach personeller Besetzung häufiger. Die Patienten sitzen 30 45 Minuten mit den Nadeln auf Stühlen. Es nehmen zwischen 4 und 20 Patienten an diesen Gruppen teil. Komplikationen waren selten: Seit Einführung der Methode erlitt ein Patient eine vorübergehende Ohnmacht, zwei weitere hatten Kreislaufprobleme. Krampfanfälle sahen wir nicht während der Sitzung. Es war die Idee eines Krankenpflegers, das NADA-Protokoll auch bei allgemeinpsychiatrischen Patienten anzuwenden. Zunächst haben wir die Akupunktur auf einer geschlossenen Aufnahme- und Weiterbehandlungsstation ausprobiert, da hier schon seit einem Jahr naturheilkundlich gearbeitet wurde. Wir begannen mit ausgewählten Patienten unter Anleitung des Chefarztes der Suchtabteilung, Dr. Summa-Lehmann, weil er in der Methode bereits viel Erfahrung hatte. Drei weitere Ärztinnen wurden im Verfahren ausgebildet. Die Erfahrungen wurden dokumentiert. 14

19. November 2005, Rheinische Kliniken Düren Wir berichten hier über unsere klinischen Erfahrungen und Eindrücke. Am Anfang war das Hauptproblem, ein Setting zu finden und zu etablieren, das möglichst nicht störanfällig ist und mit anderen Interessen der Station (Räume, Personal, Zeiten) abgestimmt wird. Die Akzeptanz bei den Patienten war rasch sehr groß. Schon bald berichteten sie spontan über ihre positiven Erfahrungen und erzählten ihren Mitpatienten davon. So baten immer mehr Patienten darum, ebenfalls in dieser Art akupunktiert zu werden. Danach boten wir die Ohrakupunktur auf weiteren 5 Stationen der Abteilung an: von der psychotherapeutisch orientierten Tagesklinik bis hin zur geschlossenen Intensiv-Aufnahmestation mit akut selbst- und fremdgefährdeten Patienten. Das NADA Protokoll ist inzwischen ein etabliertes Behandlungsangebot. Mittlerweile haben zahlreiche Mitarbeiter des Pflegepersonals die Methode erlernt und die Durchführung auf den Stationen weitgehend in die Hand genommen. So besteht eine große Zuverlässigkeit und Kontinuität in der Behandlung, zum Beispiel auch an den Wochenenden. Patienten berichten über vielfältige positive Wirkungen auf ihre Emotionen. Entspannung bei gleichzeitig verbesserter Konzentrationsfähigkeit auch nach der Akupunktur ist für den Behandlungsprozess von großer Bedeutung. Auch akut produktiv psychotische Patienten oder Traumatisierte finden hier oft die einzige Gelegenheit, zur Ruhe zu kommen, ohne von inneren Reizen überflutet zu werden. Innerlich ruhiger und besser fokussiert. Wir registrieren, dass die Schmerzwahrnehmung der Patienten abnimmt, dass sich ihr Schlaf verbessert und insgesamt ihre Zuversicht zunimmt. Das Team hat den Eindruck, dass die Zahl der Beruhigungs- und Schlafmedikationen abnimmt. Das bedarf noch der Objektivierung. Für uns als Team zeigten sich unerwartet weitere positive Effekte in der besseren und intensiveren Beziehung zu den Patienten, einer von Wertschätzung geprägten Atmosphäre auf den Stationen, einem gesteigerten Gefühl von Kompetenz bei den Mitarbeitern sowie einer verbesserten Reflektion des eigenen Handelns: Ruhiger und besser fokussiert. 15

Arbeitstagung Akupunktur und Psychiatrie Abstracts Wirksamkeit von Akupunktur bei Depressionen und Angststörungen Dr. med. Helmut Eich In seiner 1998 veröffentlichen Studie untersuchte Röschke die Wirkung von Akupunktur bei 70 Patienten mit der Diagnose: Major depressive Episode. Die Studie zeigte, dass bei Patienten, die akupunktiert wurden (Verum- und sham- Akupunktur), eine signifikant stärkere Besserung des psychopathologischen Befundes eintrat als bei Patienten, die allein mit Mianserin behandelt wurden. Es ergab sich jedoch kein Unterschied zwischen den beiden Akupunkturgruppen. Daraus wurde schnell der Schluss gezogen, dass Akupunktur bei Patienten mit Depressionen nur auf Platzebo-Niveau wirkt. In unseren eigenen Studien I. Akupunktur bei leichter bis mittelschwerer depressiver Episode und Angststörung (Eich et al., Fortschr. Neurol. Psychiat. 2000, 68:137-144) II. Beeinflusst Akupunktur die autonome kardiale Regulation bei Patienten mit leichter depressiver Episode oder Angststörung? (Agelink et al. Fortschr. Neurol. Psychiat. 2003: 71:141-149) untersuchten wir bei 56 Patienten mit leichter bis mittelschwerer Depression oder mit generalisierter Angststörung, die wir mittels Akupunktur (verum versus sham) behandelten. Eine gleichzeitige medikamentöse Behandlung mit Antidepressiva erfolgte nicht. Die Ergebnisse legten den Schluss nahe, dass eine Behandlung mit Akupunktur bei den genannten Indikationen zu einer signifikanten klinischen Besserung gemessen an Hand des CGI führte. Dabei zeigten sich die größten Behandlungserfolge bei Patienten mit generalisierter Angststörung. Bei der Untersuchung zur Akupunkturwirkung auf das kardiale autonome Nervensystem mittels serieller Messung der 5-Minuten Herzfrequenz Variabilität (HRV) zeigte sich bei den mit Verum-Akupunktur behandelten Patienten eine 16

19. November 2005, Rheinische Kliniken Düren signifikante Abnahme der mittleren Herzsequenz. Insgesamt ließ sich eine Verschiebung der autonomen kardialen Balance durch die parasympathische Modulation mittels Akupunktur vermuten. Die hier kurz vorgestellten Studien können vielschichtig diskutiert werden! Sehr wichtig war für mich die Tatsache, dass besonders Patienten mit Angststörung von der Akupunktur profitierten. Dies wurde durch die Untersuchung der Herzfrequenz-Varianz-Analyse unterstützt, die Hinweise auf eine Modulation von Sympatikus und Parasympatikus vermuten ließ. In der folgenden Zeit beschäftigte ich mich daher mit der Kombination von Akupunktur und Verhaltenstherapie bei der Behandlung von Patienten mit Angststörungen. Häufig stellt sich durch die angstlösende und entspannende Wirkung der Akupunktur rasch eine erste Besserung der Symptome ein. Übende und auf Reiz-Konfrontation zielende Maßnahmen konnten schneller und wesentlich erfolgreicher durchgeführt werden. Durch die Verhaltenstherapie wurde die Erstbesserung unter Akupunktur zunehmend stabilisiert. Für die Patienten war es wichtig, dass sie keine Psychopharmaka brauchten, die sie sedierten oder abhängig gemacht hätten. Die Selbstsicherheit der Patienten habe während der Behandlung rasch zugenommen. Inzwischen leite ich neben meiner oberärztlichen Tätigkeit am Alexianer- Krankenhaus Krefeld eine Akupunkturambulanz. Wir führen im Monat bis zu 200 Akupunkturen durch. Ein Schwerpunkt ist weiterhin die Behandlung von Angststörungen in oben beschriebener Weise. Adjuvant wird Akupunktur auch bei depressiven Episoden eingesetzt, bei denen Ängstlichkeit, innere Unruhe, Schlafstörungen im Vordergrund stehen. Sehr erfolgreich ist auch die unterstürzende Wirkung der Akupunktur zur Gewichtsreduktion bei Patienten die unter Psychopharmaka zugenommen haben. (H. Eich und M. Hannig, Dt. Ztschr. f. Akup. 48,3/05) Das Angebot von Akupunktur in der Psychiatrie wird von unseren Patienten sehr geschätzt. Wir sehen gute Behandlungserfolge gerade im Rahmen der adjuvanten Behandlung. Die Akupunktur hat sich in unserer Psychiatrie gut integriert und etabliert. 17

Arbeitstagung Akupunktur und Psychiatrie Abstracts Akupunktur bei psychisch Kranken in der Allgemeinpraxis Dr. med. Helmut Rüdinger Nebenwirkungen von therapeutischen Maßnahmen will man im Allgemeinen nicht. Doch jeder Akupunkteur lernt recht früh eine häufige Nebenwirkung seiner Nadeln zu schätzen: Die Sedierung und Entspannung der Patienten. Nicht wenige Patienten erkennen in dieser Nebenwirkung eine gewünschte Hauptwirkung, wegen der sie sich dann weiter der Akupunktur unterziehen und Stress und Anspannung und Schlafstörung behandelt haben wollen. Die durchschnittliche Allgemeinpraxis hat zahlreiche Patienten mit einem großen Spektrum von psychischen, psychiatrischen, psychosomatischen und vegetativen Störungen. Bei den meisten dieser Patienten wird der Akupunkteur auch mal die sedierende Wirkung der Akupunktur ausprobieren wollen. Selbstverständlich ohne die Sorgfaltspflicht zu verletzen oder fachärztliche Behandlungen zu gefährden. Der Autor dieses Beitrags hat dies in beinahe 25jähriger allgemeinärztlicher Tätigkeit reichlich getan. Die Erfahrungen schlagen sich in einer langen Liste von Störungen und Krankheiten nieder, bei denen man Akupunktur zumindest als komplementäre Maßnahme einsetzen kann und sollte. Die wohl eindrücklichste Wirkung ist bei der Entgiftungsbehandlung von Alkohol und auch illegalen Drogen zu sehen. Weitere häufige Störungen wie depressive Episoden, Schlafstörungen, Angstzustände, Essstörungen, Überforderungszustände bis zum Burn-out-Syndrom können mit Akupunktur zum Teil erstaunlich gut gebessert werden. In vielen Fällen wird Akupunktur die Verschreibung von Schlaf- und Beruhigungsmitteln, insbesondere Benzodiazepinen, längerfristig überflüssig machen und damit die Gefahr von Abhängigkeit reduzieren. 18

19. November 2005, Rheinische Kliniken Düren Abstracts Akupunktur in Psychiatrischen Versorgungskrankenhäusern in Bayern Dr. med. Michael Niederecker In den letzten Jahren stieg die Nachfrage nach Kursen zu Akupunktur nach dem NADA-Protokoll in den psychiatrischen Kliniken in Bayern sprunghaft an. Zur Überprüfung, ob diese gefühlte, nahezu flächendeckende NADA Akupunktur auch der Realität entspricht, wurde diese Studie als Umfrage durchgeführt. Angeschrieben wurden alle 32 psychiatrischen Versorgungskrankenhäuser (Bezirkskrankenhäuser) in Bayern. Der Rücklauf betrug 100 Prozent. Die Ergebnisse bestätigen im Wesentlichen den subjektiven Eindruck: In 24 Kliniken wird akupunktiert, davon nur in vier Kliniken ausschließlich klassische Akupunktur angewandt, alle Übrigen behandeln nach dem NADA-Protokoll. In über 90 Prozent wird mindestens einmal wöchentlich, in 41 Prozent täglich akupunktiert. Akupunktur wird ausschließlich von Pflegepersonal und Ärzten geleistet, in der überwiegenden Mehrzahl sind beide Berufsgruppen beteiligt. Es wird immer im stationären Bereich akupunktiert, in einem knappen Drittel der Einrichtungen auch ambulant, neben dem Suchtbereich auch zunehmend in der Allgemeinpsychiatrie, der Psychosomatik sowie der Forensik, zeitweise auch in der Neurologie oder auf Spezialstationen für Ollgophrene. Die Zufriedenheit sowohl der Patienten als auch des Personals mit der Methode ist hoch, im Durchschnitt nehmen etwa 17 Prozent, bei großer Spannweite, der jeweils anwesenden Patienten teil. Knapp 80 Prozent der Einrichtungen wollen das Akupunkturangebot weiter ausbauen, in aller Regel nach dem NADA- Protokoll, teilweise kombiniert mit klassischer Akupunktur. Zusammenfassend wird in 75 Prozent der Einrichtungen akupunktiert, die Zufriedenheit der Methode sowohl der Behandelnden als auch bei Patienten ist sehr hoch, in der Regel wird Akupunktur nach dem NADA-Protokoll alleine oder kombiniert mit klassischer Akupunktur eingesetzt, neben dem traditionellen Schwerpunkt in der Suchtkrankenbehandlung nimmt die Behandlung mit Akupunktur nach dem NADA-Protokoll als adjuvante Therapie in der Allgemeinpsychiatrie zu. Die meisten Einrichtungen planen eine Ausweitung des Angebots. 19

Arbeitstagung Akupunktur und Psychiatrie Referenten Becker, Elisa Stationsärztin, Fachärztin für Neurologie Rheinische Kliniken, Meckerstrasse 15, 52353 Düren Eich, Helmut Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie, Schmerztherapie Dr. med. Alexianer Krankenhaus, Oberdießemer Straße 136 47805 Krefeld Grümmer, Martine Dr. med. Jöhren-Ingensiep, Hilde Niederecker, Michael Dr. med. Ots, Thomas Dr. med., Dr. phil. Pelzer, Andreas Plochocki, Dieter Raben, Ralph Dr. med. Rüdinger, Helmut Dr. med. Smith, Michael M.D. Summa-Lehmann, Peter Dr. med. Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie Oberärztin Rheinische Kliniken, Rheinische Kliniken, Meckerstrasse 15, 52353 Düren Stationsärztin, Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie Rheinische Kliniken, Meckerstrasse 15, 52353 Düren Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie Cuvilliesstraße 24, 81679 München Arzt, Herausgeber Deutsche Zeitschrift für Akupunktur (DZA) St.-Peter-Hauptstrasse 31, A-8042 Graz Stationsarzt, Suchtmedizin Rheinische Kliniken, Meckerstrasse 15, 52353 Düren Stationsarzt, Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie Rheinische Kliniken, Meckerstrasse 15, 52353 Düren Gynäkologe, 1. Vorsitzender der NADA Ottenser Hauptstrasse 33, 22765 Hamburg Allgemeinarzt, 2. Vorsitzender der DÄGfA Beim Andreasbrunnen 7, 20249 Hamburg Psychiater, Co-Founder NADA Director Lincoln Recovery Center Lincoln Recovery Center, 349, East 140th. St. Bronx, N.Y.C. 104 54 Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie, Naturheilverfahren Chefarzt Rheinische Kliniken Rheinische Kliniken, Meckerstrasse 15, 52353 Düren 20

19. November 2005, Rheinische Kliniken Düren Geländeplan Reinische Kliniken Düren Haus 8 Haus 21 Haus 16 Haus 3 Haus 14 Vorträge Workshop 2 Workshop 4 Haus 16 (Verwaltung) Festsaal Akupunktur Alkohol- und Drogenabhängiger Akupunktur und freies Qigong als Körperpsychotherapie Mittagessen Haus 21, altes Personalcasino 1. Etage über der Küche Haus 3 1. Gruppe Station 3b, Parterre rechts 2. Gruppe Station 3d, 1. Etage Workshop 3 Workshop 1 Akupunktur und allgemeine Psychiatrie Haus 14, Station 14 e 2. Etage, linke Gebäudeseite Akupunktur und Psychotherapie und Psychosomatik Haus 8 Turnhalle Untergeschoss Workshop 5 Akupunktur nach dem NADA-Protokoll Haus 14, Mutimedia-Raum 3. Etage, rechte Gebäudeseite Haus 14, Tagesklinik 4. Etage (Aufzug bis 3. Etage, weiter über Treppe) 21

Arbeitstagung Akupunktur und Psychiatrie Anreise Rheinische Kliniken Düren und Düren s Post Hotel 1. Mit dem PKW Düren liegt im Städtedreieck Köln (50 km) Aachen (30 km) Düsseldorf (60 km) an der A4. A1 bis Autobahn Kreuz Köln Süd k dann Richtung Aachen. A 61 bis Autobahn Kreuz Kerpen k dann Richtung Aachen. A 44 bis Autobahn Kreuz Aachen k dann Richtung Köln Abfahrt Düren, anschließend links halten. Links abbiegen auf die B56 Richtung Düren. Gleich nach Ortseingangsschild rechts abbiegen in die Eisenbahnstraße. Weiter zur Klinik Zweite Ampel (Parkplatz des Bahnhofs ist auf der linken Seite) rechts abbiegen in die Neue Jülicher Straße. Nach ca. 300 m (erste Möglichkeit) rechts abbiegen in die Alte Jülicher Straße. An der dritten Möglichkeit rechts abbiegen (gleich hinter der Kirche auf der rechten Seite) in die Meckerstraße. Nach weiteren ca. 300 m haben Sie die Rheinischen Kliniken Düren erreicht. Weiter zu Düren s Post Hotel Zweite Ampel (Parkplatz des Bahnhofs ist auf der linken Seite) links abbiegen in die Josef-Schregel-Straße. 2. Anreise mit der Bahn Fußweg zur Klinik (ca. 10 Miuten) Den Bahnhof durch den Haupteingang verlassen. Am Ende der Straße rechts in die Josef-Schregel-Straße. Über die Kreuzung Fritz-Erler-Straße/Eisenbahnstraße geradeaus in die Neue Jülicher Straße weiter gehen. Nach ca. 300 m (erste Möglichkeit) rechts halten in die Alte Jülicher Straße. An der dritten Straße rechts (gleich hinter der Kirche auf der rechten Seite) in die Meckerstraße. Nach weiteren ca. 300 m haben Sie die Rheinischen Kliniken Düren erreicht. Fußweg zu Düren s Post Hotel (ca. 5 Minuten) Den Bahnhof durch den Haupteingang verlassen. Links die Josef Schregel-Straße heruntergehen Nach ca. 200 m liegt Düren s Post Hotel auf der linken Straßenseite. 22

Rheinische Kliniken Post Hotel

Akupunktur und Chinesische Arzneitherapie W e i t e r b i l d u n g F o r t b i l d u n g Über 50 Jahre Kompetenz und Erfahrung in Akupunktur sowie Chinesischer Medizin mehr als 11.000 Mitglieder umfangreiches Weiter- und Fortbildungsprogramm Herausgabe der Deutschen Zeitschrift für Akupunktur Forschungsförderung Internationale Zusammenarbeit ICMART Bundesweit Qualitätszirkel Akupunktur Ärztekammer-Diplom Die DÄGfA bietet in vielen deutschen Städten zur Erlangung des Ärztekammer - Diploms Kurse an. Der Ausbildungsweg umfasst insgesamt 200 Stunden. Start neuer Kurse 2005/2006: l Berlin 3. Dezember l München 14. Januar l Hamburg 3. Dezember l Hamburg 21. Januar l Berlin 14. Januar l Stuttgart 21. Januar Diplom Vollausbildung Für die anschließende Vollausbildung bietet die DÄGfA verschiedene Wege: curricular, modular oder als Block. Alle Termine 2006 im Internet unter www.daegfa.de Chinesische Arzneitherapie Diese Kursreihe vermittelt fundierte Kenntnisse über chinesische Phytotherapeutika und deren praktische Anwendung. Eintägige Einführungskurse 2005/2006: l Berlin: 4. Dezember l München 28. Januar l Hattingen 11. Dezember l Mainz 11. März Grundkurse Im Anschluss an den Einführungskurs können Sie in fünf Wochenendseminaren mit insgesamt 100 Unterrichtseinheiten umfangreiches Grundlagenwissen erwerben. Vertiefungskurse Fünf Wochenendseminare für die weitere Vertiefung der Kenntnisse nach Abschluss des Grundkurses, Anleitung zur praktischen Behandlung mit Fallvorstellungen. Deutsche Ärztegesellschaft für Akupunktur e.v., gegr. 1951 Fortbildungszentrum, Würmtalstr. 54, 81375 München, Tel. 089/710 05 11, Fax 089/710 05 25, e-mail: fz@daegfa.de Akupunktur nach dem NADA-Protokoll Aus- und Weiterbildung 2006 Für alle, die in der Behandlung von Suchtkranken und psychisch kranken Menschen beruflich tätig sind. Inhalte der Ausbildung l Einführung in die Chinesische Medizin l Anatomie des Ohres, Lokalisation der Ohrpunkte, Akupunkturtechnik l Übungen in Ohrakupunktur und praktische Durchführung der Behandlung nach dem NADA-Protokoll l Sucht und Behandlung von psychisch Kranken l Integration von Akupunktur in die konventionelle Behandlung l Psychosoziale Charakteristika des NADA-Protokolls Vorkenntnisse in Akupunktur sind nicht erforderlich. Basic I 2-tägig (16 Unterrichtseinheiten à 45 Min.) Inhalt: Theorie und Praxis der Akupunktur nach dem NADA-Protokoll Basic II 2-tägig (16 Unterrichtseinheiten à 45 Min.) Inhalt: Wiederholung und Vertiefung des Basic I und Suchtbehandlung in verschiedenen Settings. Abschlussprüfung für das NADA-Zertifikat. Anmeldungen per Post, per Fax, per email oder über unsere Internetseite www.nada-akupunktur.de. Termine 2006 Ort Basic I Basic II Hamburg 14./15.Januar 1./2.April 14./15.Oktober 25./26.November Berlin 25./26.Februar 25./26. März 23./24. September 4./5.November Bremen 4./5. März 1./2. Juli Frankfurt/M 21./22. Januar 4./5. März 16./17. September 18./19. November Köln 4./5. November 2./3.Dezember Stuttgart 13./14. Mai 1./2. Juli Halle/Leipzig 21./22. Oktober 25./26.November München 11./12. März 6./7. Mai Daneben können Team-Trainings vor Ort vereinbart werden. NADA Deutsche Sektion e.v. - Geschäftsstelle - Eifflerstraße 3, 22769 Hamburg Tel.: 040 / 4325 451-5 Fax: 040 / 4325 451-6 email: kontakt@nada-akupunktur.de