Müdigkeit am Steuer. Wach ans Ziel. bfu Beratungsstelle für Unfallverhütung

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Transkript:

Müdigkeit am Steuer Wach ans Ziel bfu Beratungsstelle für Unfallverhütung

Schlafen Sie sich wach Bei rund 10 20 % aller Verkehrsunfälle ist Müdigkeit im Spiel. Nicht nur das Einschlafen am Steuer ist gefährlich, Müdigkeit selber reduziert die Fahrfähigkeit deutlich. Wer sich müde ans Steuer setzt, gefährdet sich, Mitfahrende und andere Verkehrsteilnehmende. Deshalb gibt Ihnen die bfu wache Tipps, wie Sie sicher ans Ziel kommen. Ursachen von Schläfrigkeit Müdigkeitsunfälle können jede Fahrerin und jeden Fahrer treffen. Bis zum Alter von 40 Jahren verursachen Lenkende vor allem am Wochenende in der Nacht Unfälle. Personen über 40 verunfallen dagegen eher in den Nachmittagsstunden. Schläfrigkeit am Steuer hat insbesondere folgende Ursachen: zu wenig Schlaf oder ein Schlafdefizit über Tage oder Wochen Fahren in Zeiten, in denen man normalerweise schläft, also nachts oder in den frühen Morgenstunden lange Wachzeiten, z. B. nach dem Ausgang oder bei zu langer Fahrt ohne Erholungspausen wechselnder Schlafrhythmus bei Schichtarbeitenden Erkrankungen, die den Schlaf beeinträchtigen und Tagesschläfrigkeit zur Folge haben: Atemstillstände im Schlaf (Apnoen), Depressionen Unabsehbare Folgen Wer schläfrig fährt, schätzt Geschwindigkeiten falsch ein, ist unkonzentriert und reagiert ähnlich langsam wie nach dem Konsum von Alkohol. Im Extremfall nickt die Lenkerin oder der Lenker ein. Der sogenannte Sekundenschlaf ist eine spontane Reaktion des Körpers auf Übermüdung, was während des Fahrens fatale Folgen haben kann: Lenkende kommen von der Strasse ab und prallen mit hohem Tempo gegen Hindernisse, schleudern oder überschlagen sich. Sekundenschlaf ereignet sich wegen der Monotonie häufig auf Autobahnen, kommt aber auch auf Ausserortsstrassen und innerorts vor. Alkohol verstärkt die Schläfrigkeit zusätzlich.

Anzeichen für Müdigkeit Ob und wann Sekundenschlaf eintritt, kann niemand vorhersagen, Sie können aber dessen Vorzeichen erkennen und entsprechend handeln. Nehmen Sie es ernst, wenn Ihnen beim Autofahren die Augen brennen, die Augenlider zufallen oder Sie dauernd gähnen. Weitere Anzeichen können sein: verschwommene Sicht, trockener Mund, Aufschrecken, Frösteln oder Fahrfehler. Die meisten Anzeichen fallen auch einer Beifahrerin oder einem Beifahrer auf. Auf langen Strecken ist es deshalb empfehlenswert, nicht allein zu fahren. So kommen Sie gut an Genügend schlafen Das einzig wirksame Mittel gegen Müdigkeit ist genügend Schlaf. Der Bedarf ist jedoch verschieden, im Schnitt sind es sieben Stunden. Setzen Sie sich nur ausgeruht und gesund ans Steuer. Erholt fahren Sie nicht nur besser Auto, Sie sind auch generell leistungsfähiger. Apnoe oder andere Schlafstörungen müssen Sie von einem Arzt behandeln lassen. Aufs Auto verzichten Wenn Sie bereits von vornherein wissen, dass Sie übermüdet fahren würden z. B. bei einer späten Heimkehr, verzichten Sie am besten auf Ihr Auto. Benutzen Sie stattdessen ein Taxi, öffentliche Verkehrsmittel oder übernachten Sie vor der Rückkehr. Vermeiden Sie wenn möglich Fahrten in der Nacht. Turboschlaf machen Bei Anzeichen von Müdigkeit oder Schläfrigkeit während der Fahrt müssen Sie anhalten und mit einem kurzen Schlaf von idealerweise 15 Minuten neue Energie tanken. Schlafen Sie aber nicht länger als 30 Minuten, da sonst das Wachwerden schwerfällt. Notfall-Mittelchen Zusätzlich zum Turboschlaf können zwei Tassen Kaffee kurzfristig im Kampf gegen die Müdigkeit helfen. Tricks wie Fenster öffnen oder die Musik lauter stellen sind praktisch wirkungslos. Kein Alkohol Alkohol macht zusätzlich müde. Trinken Sie darum vor dem Fahren nicht mehr als 1 Glas. Oder verzichten Sie besser ganz darauf. Beachten Sie, dass die Einnahme von Medikamenten ebenfalls Einfluss auf Ihre Fahrfähigkeit haben kann, erst recht in Kombination mit Alkohol.

Fahren mit Verantwortung Von Gesetzes wegen darf kein Fahrzeug führen, wer übermüdet ist. Trotzdem sind viele Fahrzeuglenkende schläfrig am Steuer. Die meisten kennen das Problem, unterschätzen jedoch das Risiko, tatsächlich zu verunfallen. Es liegt in Ihrer Verantwortung als Lenker oder Lenkerin, Ihre Fahrfähigkeit richtig einzuschätzen und gegebenenfalls auf eine Fahrt zu verzichten. Installieren Sie die «Paperboy»- App von kooaba auf Ihrem Handy und fotografieren Sie damit diese Seite. Schauen Sie zum Beispiel im Video, wie man einen Turboschlaf macht und erfahren Sie mehr zum Thema «Müdigkeit am Steuer». Müdigkeitswarnsysteme Im Auto eingebaute Fahrer-Assistenz-Systeme unterstützen die Lenkenden und können Unfälle verhindern. Bei sogenannten «Eye- Trackern» überwacht ein System den Grad der Aufmerksamkeit anhand der Augenbewegungen und Lidschläge. Andere Systeme erkennen und warnen, wenn ein Fahrzeug die Spur verlässt. Fragen Sie Ihren Autofachhändler danach. Die Verantwortung bleibt aber in jedem Fall bei den Lenkenden. Die 3 wichtigsten Tipps Schlafen Sie genügend. Verzichten Sie bei (zu erwartender) Müdigkeit auf das Lenken eines Fahrzeugs. Sollten Sie während der Fahrt schläfrig werden: Halten Sie an und machen Sie einen Turboschlaf von 15 Minuten. Zusätzlich können zwei Tassen Kaffee kurzfristig helfen.

Brennen Ihnen beim Autofahren die Augen oder gähnen Sie dauernd? Halten Sie an und machen Sie einen Turboschlaf von 15 Minuten. Nur wer erholt ist, gehört ans Steuer. Und kommt dadurch sicherer ans Ziel.

Die bfu setzt sich im öffentlichen Auftrag für die Sicherheit ein. Als Schweizer Kompetenzzentrum für Unfallprävention forscht sie in den Bereichen Strassenverkehr, Sport sowie Haus und Freizeit und gibt ihr Wissen durch Beratungen, Ausbildungen und Kom munikation an Privatpersonen und Fachkreise weiter. Mehr über Unfall prävention auf www.bfu.ch. 3.013.01 02.2011 Sicher Leben: Ihre bfu. Weitere Informationen Wir empfehlen Ihnen ausserdem folgende Broschüren: 3.003 Tempo-30-Zonen 3.006 Physik im Strassenverkehr 3.007 Alkohol am Steuer 3.008 Sichtbarkeit bei Nacht 3.017 Erste Schritte im Strassenverkehr 3.018 Radfahren 3.021 Motorradfahren 3.022 Kinder auf dem Schulweg 3.025 Fahrzeugähnliche Geräte 3.029 Kreisel 3.031 Autofahren im Alter 3.055 Kindertransport mit dem Fahrrad 3.059 Auto-Kindersitze TCS/bfu 3.121 E-Bikes Diese Broschüren oder Publikationen zu anderen Themen können Sie kostenlos beziehen oder als PDF herunterladen: www.bfu.ch. Jetzt herunterladen und mehr entdecken: Installieren Sie die «Paperboy»-App von kooaba auf Ihrem Handy und fotografieren Sie damit eine beliebige Seite dieser Broschüre. Schauen Sie zum Beispiel im Video, wie man einen Turboschlaf macht und erfahren Sie mehr zum Thema «Müdigkeit am Steuer». bfu 2011, Verwendung unter Quellenangabe erwünscht; gedruckt auf FSC-Papier bfu Beratungsstelle für Unfallverhütung, Postfach 8236, CH-3001 Bern Tel. +41 31 390 22 22, Fax +41 31 390 22 30, info @ bfu.ch, www.bfu.ch