Die flexible Abdichtungsbahn. Kurzfassung. Einleitung. F. Frössel, Sto AG, Stühlingen



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Feuchtetag `99 Umwelt Meßverfahren Anwendungen 7./8. Oktober 1999, BAM, Berlin DGZfP-Berichtsband BB 69-CD Poster 21 Die flexible Abdichtungsbahn F. Frössel, Sto AG, Stühlingen Kurzfassung Mit der flexiblen Abdichtungsbahn wurde eine innovative Problemlösung für die Kellerabdichtung am Neubau, am Altbau und dem Denkmal vorgestellt, die den hohen Anforderungen der DIN 18195 entspricht. Durch die Produktvorteile und der Anzahl von Zusatznutzen ist diese flexible Vertikalabdichtung für Bauherren und Bauträger, Architekten und Planer sowie ausführenden Fachbetrieben gleichermaßen interessant. Durch die Reduzierung der Bauzeit um etwa ¾ gegenüber ursprünglichen Abdichtungssystemen liegt der Vorteil für Bauherren auf der Hand. Aber auch dem ausführenden Fachbetrieb für Bauwerksabdichtung wird mit der flexiblen Abdichtungsbahn ein System geliefert, mit dem die Ganzjahresauslastung geschafft werden kann. Da die Abdichtungsbahn witterungsunabhängig verarbeitet werden kann stellen Regen, Sonne, Wind oder Frost keine Bauablauf beeinflussende Faktoren mehr dar. Die Bauwerksabdichtung wird somit über das gesamte Jahr möglich, ohne das Witterungseinflüsse und -veränderungen Risiken für den Verarbeiter und Bauherren darstellen. Einleitung Mit der zunehmenden Umnutzung von Kellerräumen, z. B. zu Wohnzwecken, ergeben sich vor allen Dingen erhöhte Anforderungen an die Dichtigkeit. Während die Lagerung von Vorräten in vielen Fällen einen relativ hohen Feuchtigkeitsgehalt der Raumluft und damit der Kelleraussenwände wünschenswert, zum Teil auch erforderlich machte, bedingt diese intensivere Nutzung durch Menschen oder die Lagerung feuchtigkeitsempfindlicher Güter ein trockenes Raumklima mit trockenen Wand- und Bodenoberflächen. In sehr vielen Fällen ist die Abdichtung der erdberührenden Kellerwände bzw. nicht unterkellerten Altbauten gegen das Wasser im Boden unzureichend, so daß die Wände selbst durchfeuchtet sind und die Nutzung der Kellerwände beeinträchtigt wird. Dies trifft besonders auf Gebäude zu, die vor 1920 errichtet worden sind. Bis zu diesem Zeitpunkt standen für die Abdichtung der Kellerwände gegen aufsteigende Feuchtigkeit nur Asphaltmassen, Bleiblech und in Asphalt vermauerte Klinker zur Verfügung. Für die Abdichtung der erdberührten Bauteile wurden Zementmörtel, Stampfbeton und Lehm oder Tonpackungen, in Einzelfällen zweischalige Wände benutzt. DGZfP-Berichtsband BB 69-CD 1 Poster 21

Wegen den relativ hohen Materialpreisen wurden solche Abdichtungen bei üblichen Wohnhäuser in Städten und auf dem Lande in der Regel nicht ausgeführt, ebenso nicht bei Nichtwohngebäuden für untergeordnete Nutzungen. Durch das Vermauern von Natursteinen im Sockelbereich und das Herausheben des Erdgeschoßes über das Geländeniveau sollte die Auswirkung der in den Wänden aufsteigenden Feuchtigkeit auf die Wohngeschosse verringert werden. Bei Wohngebäuden, die nach 1920, insbesondere nach 1948 errichtet worden sind, werden dagegen Feuchtigkeitsschäden vor allem auf funktionsuntüchtige Abdichtungsmaßnahmen zurückzuführen sein. Ausgangssituation Die Abdichtung erdberührter Bauteile stellt bei Neubauten eine Selbstverständlichkeit dar. Allein durch die DIN 18 195 werden Abdichtungsmaßnahmen beim Neubau auf eine rechtliche Basis gestellt. Für die nachträgliche Bauwerksabdichtung gibt es nur bedingt Normen und Merkblätter. Dies ist deshalb besonders erwähnenswert, da gerade bei älteren Gebäuden eine vollständige Abdichtung nur selten ausgeführt worden ist oder mittlerweile verrottet ist. In beiden Fällen gibt es keinen funktionsfähigen Feuchteschutz, sodaß über die erdberührten Wände Feuchtigkeit aufgenommen und kapillar transportiert wird. Die Wirkungsmechanismen von Durchfeuchtungen und der daraus resultierenden Schäden werden an dieser Stelle nicht weiter beschrieben. Da die Eigentümer oder Bewohner immer stärker eine intensive Kellernutzung fordern, werden Produktsysteme und -technologien gefordert, um die Durchfeuchtung der Kellermauern zu vermeiden und die Kellerräume einer Nutzung zuzuführen. Um die Jahrtausendwende wurde vermehrt begonnen, erdberührte oder erdnahe Bauteile von Wohngebäuden mit vertikalen, vereinzelt auch bereits mit horizontalen Abdich-tungen zu versehen. Die kapillar aufsteigende Feuchtigkeit in den Kellerräumen wur-de dabei vielfach in Kauf genommen, da die aufgehenden Wände im Verhältnis zum Kellerboden ohnehin den geringeren Wassertransport zuließen. Der Übergang der Feuchtigkeit in den Erdgeschoßbereich wurde durch ausreichend hohe Sockelgeschosse mit großen Verdunstungsflächen bzw. mit Sperrschichten aus Natursteinen verhindert. Vereinzelt befinden sich in diesem Bereich bereits schon Horizontalabdichtungen, für die dann Bleiplatten, Rohglastafeln, Klinker in Asphaltmörtel, Schieferplatten oder auch schon Dachpappe verwendet wurden. Horizontalabdichtungen wurden dann erst in den 30-er Jahren häufiger ausgeführt und wurden in der Nachkriegszeit zur Regel. Sie wurden fast immer unterhalb der Erdgeschoßdecke angeordnet, so daß der Kellerbereich weiterhin durchfeuchtet wurde. Geringe Durchfeuchtungen der Kellerwände wurden akzeptiert, solange sie die Funktion der Keller als Lagerräume nicht beeinträchtigen. Zum Teil wurde für die Lagerung ein feucht-kaltes Klima gewünscht. Durch veränderte Lebensgewohnheiten und einen erhöhten Platzbedarf wurden die feuchten Keller Ende der 60-er/ Anfang der 70-er Jahre zu einem Problembereich. Die Gesundheit und das Wohlbefinden des Menschen kann durch Baufeuchtigkeit deutlich beeinträchtigt werden, da eine feuchte Wand kälter ist und zudem die Grundlage für das Wachstum von Schimmelpilzen und der damit verbundenen Allergien auslösen kann. DGZfP-Berichtsband BB 69-CD 2 Poster 21

Schadensbild und Krankheitsbild können in besonderen Fällen auch parallel verlaufen. Dies bedeutet, daß die fachkompetente und qualifizierte Mauerwerkstrockenlegung und Kellersanierung letztendlich auch dem Wohlbefinden seiner Nutzer dient und eine fehlerhafte, unzureichende oder mißverstandene Sanierungsmaßnahme gesundheitliche Probleme nach sich ziehen kann. Maßnahmen zur Instandsetzung Um eine nachträgliche Außenabdichtung auszuführen muß bei bisherigen Abdichtungssystemen der Kellerbereich, d.h. das abzudichtende Mauerwerk vollständig freigelegt werden. Dann erst wird oftmals das ganze Ausmaß des Ist- Zustandes sichtbar. Alter und oftmals nicht mehr tragfähiger Putz muß abgeschlagen, die Mauerfugen mindestens 2cm tief ausgekratzt und neu verfugt werden. Beim Entfernen des Putzes und des alten Mörtels aus den Mauerfugen sollte möglichst keine Methode mit Wasser eingesetzt werden, da sich sonst vorhandene Schadsalze lösen und in das Mauerwerk eindringen können. Mürbe Steine müssen bis zum festen Kern abgeschlagen und ggf. ausgetauscht werden. Anschließend ist auf das Mauerwerk ein Ausgleichsputz aufzutragen und die Oberfläche aufzurauhen. Des weiteren befinden sich auf dem alten Mauerwerk oftmals alte öl- oder teerhaltige Anstriche, die für nachfolgende Abdichtung als Dichtungsträger ungeeignet sind. Zusätzliche Arbeitsschritte für das Entfernen dieser Restmaterialien werden dann notwendig. Für die nun folgende Abdichtung stehen/ standen bisher mehrere Abdichtungsmöglichkeiten zur Verfügung: wasserdichter Sperrputz der Putzgruppe PIII (Zementputz) zementgebundene, starre oder flexible Dichtungsschlämmen Vorsetzen einer wasserdichten Betonwand aus Sperrbeton Aufbringen einer wasserdichten Schweißbahn auf Bitumenbasis Aufbringen einer bituminösen Dickbeschichtung Zukünftig können diese aufwendigen und zeitintensiven Vorbereitungsmaßnahmen aufgrund einer neuen flexiblen Abdichtungsbahn entfallen. Flexible Abdichtungsbahn Mit diesem Hintergrund und der besonderen Zielsetzung, wie sie gerade bei älteren und historisch wertvollen oder denkmalgeschützten Gebäuden oftmals besteht, wurde ein neues Abdichtungssystem entwickelt, mit dem die Nachteile klassischer Abdichtungssysteme eleminiert werden konnten. Die flexible Abdichtungsbahn besteht aus einer Kombination langzeitbewährter Abdichtungsmaterialien. Die äußere Lage besteht aus einer 2mm dicken ECB- Bitumenabdichtungsbahn, die absolut wasserdicht, mikroben- und wurzelbeständig und resistent gegenüber Salzen, Säuren und Laugen ist und eine hohe Widerstandsfähigkeit gegenüber mechanischer Beschädigung besitzt. Diese Abdichtungsbahnen sind in der DIN 18 195 genormt und unterliegen umfangreichen Materialprüfungen. Die zweite Materialkomponente besteht aus einem dauerelastischen, komprimierbaren und mit einem modifiziertem Acrylat imprägnierten Polyurethanweichschaumstoff. Beim Anfüllen des Erdreiches DGZfP-Berichtsband BB 69-CD 3 Poster 21

komprimiert sich die Ausgleichsschicht und legt sich vollständig an den Baukörper an. Neben dem Ausgleich von Untergrundunebenheiten findet eine Entkoppelung der Abdichtung vom Untergrund statt. Dies hat den Vorteil, daß die Abdichtungsschicht durch nachträgliche Setzungen und dgl. nicht beschädigt wird. Ein sicherlich nicht zu unterschätzender Aspekt in bergbaugeprägten Regionen. Außerdem wird mit dieser Entkoppelung vom Untergrund eine im Denkmalschutz geforderte Reversibilität der Maßnahme realisiert. Die Ausgleichsschicht zeichnet dafür verantwortlich, daß das zeitintensive Vorbereiten des Dichtungsträgers (Altputz entfernen, Mauerwerk reinigen und vorbereiten) und das aufwendige Egalisieren des Untergrundes entfallen kann. Damit reduziert sich das für übliche Abdichtungsmaßnahmen benötigte Produktprogramm. Neben der Vertikalabdichtung erdberührter Bauteile gegen nichtdrückendes oder drückendes Wasser besitzt diese Abdichtungsbahn wärmedämmende Eigenschaften. Die Wärmedämmwerte entsprechen in etwa dem vergleichbarer Polystyrolplatten. Die flexible Abdichtungsbahn wird thermisch miteinander verbunden. Mit Heißluft werden die Dichtungsbahnen in der Überlappung gleichmäßig plastifiziert und unter Druck zusammengefügt. Temperatur, Anpreßdruck und Zeit müssen in Abhängigkeit der Umgebungstemperatur beim Verschweißvorgang aufeinander abgestimmt werden. Bei größeren Unebenheiten wird die Abdichtungsmatte auf das freigelegte Mauerwerk angelegt und fixiert. Nachdem die zweite Bahn angelegt und fixiert wurde, wird anschließend die Nahtverbindung durch Heißverschweißen der Bahnüberlappung (8cm) mit der nächsten Bahn materialhomogen hergestellt. Für Eckbereiche und andere Anschlüsse stehen separat Verbindungsstreifen zur Verfügung. Der Vorteil dieser neuartigen Vertikalabdichtung liegt darin, daß mit der Bauwerksabdichtung gleichzeitig eine zusätzliche Wärmedämmung erreicht wird keinerlei Untergrundvorbereitungen notwendig werden, da sich die Abdichtung dem Mauerwerk anpaßt. Eine Reinigung des Untergrundes, evtl. grundieren, Aufbringen eines Ausgleichputzes und Streichen einer Zwischenbeschichtung können entfallen. Außerdem können die Untergründe Salzausblühungen oder sonstige Rückstände aufweisen dadurch reduziert sich auch der anfallende Bauschutt und damit verbunden die Kosten für Entsorgung. die Ausführung der Abdichtungsarbeiten ist witterungsunabhängig, d.h. daß auch bei Minustemperaturen, Regen, Wind oder Sonne gearbeitet werden kann. der Erdaushub relativ gering ist, da die vorkonfektionierten Dichtungsbahnen an das Bauwerk gestellt werden und eine Anpassung durch den Erddruck erfolgt. Der Aushub nachfolgender Bauwerksabschnitte kann sofort zum Verfüllen verwendet werden. Dadurch wird die zumeist sensible Statik älterer Bauwerke durch das vollständige Freilegen nicht zusätzlich belastet. Außerdem ist das Material in seiner Schichtdicke und Qualität nicht manipulierbar, d.h. daß während der Verarbeitung keine Verarbeitungsfehler und Schichtdicken-unterschreitung auftreten können. DGZfP-Berichtsband BB 69-CD 4 Poster 21

Durch die witterungsunabhängige Verarbeitung und den entfallenden Härtungsoder Trocknungszeiten kann mit diesem Abdichtungssystem ein deutlicher Zeitvorteil bei gleichzeitig hohen Zusatznutzen erzielt werden. Durch die witterungsunabhängige Verarbeitung und das Entfallen von materialbedingten Trocknungs- oder Härtungszeiten können Keller an einem Tag freigelegt, abgedichtet und wieder verfüllt werden. Einsetzender Regen führt nicht mehr dazu, daß die Baugrube absäuft. Für denkmalpflegerische Aspekte spricht die Reversibilität dieser Bauwerksabdichtung, ohne daß das historische Mauerwerk beschichtet wird. Die Entkoppelung der Abdichtungsbahn vom Untergrund spricht für eine rißfreie Bauwerksabdichtung auch bei nachträglichen Setzungen und Rissen. Erwähnenswert in diesem Zusammenhang ist die Radondichtigkeit. Im Vergleich zu mineralischen Dichtungsschlämmen oder bituminösen Dickbeschichtungen spricht für die Abdichtungsbahn, daß die Materialqualität und Schichtdicke durch die Materialzubereitung und Verarbeitung sowie durch flankierende Maßnahmen nicht manipuliert werden kann. Damit wird im sensiblen Problembereich der Kellerabdichtung ein qualitativ hochwertiges Abdichtungssystem angeboten, mit dem das Risiko deutlich reduziert werden kann. DGZfP-Berichtsband BB 69-CD 5 Poster 21