ARABISCHE LITERATURTAGE

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Die litprom-bestenliste Weltempfänger präsentiert: ARABISCHE LITERATURTAGE AUFBRUCH IN DIE FREIHEIT? Literarisches Schreiben nach dem Arabischen Frühling 2011 20. 21. Januar 2012 im Literaturhaus Frankfurt am Main litprom Gesellschaft zur Förderung der Literatur aus Afrika, Asien und Lateinamerika e. V. LESUNGEN PODIUMSDISKUSSIONEN WERKSTATTGESPRÄCHE COMIC-AUSSTELLUNG MUSIK

Aufbruch in die Freiheit? Die arabischen Gesellschaften sind im Aufbruch. Was in Tunesien im Dezember 2010 begann und sich in anderen arabischen Ländern fortsetzte, ist einmalig in der jüngeren Geschichte des Nahen Ostens und Nordafrikas. Auch wenn der Weg zur Freiheit lang sein wird viele der Errungenschaften sind nicht mehr rückgängig zu machen: Drei Diktatoren wurden gestürzt, eine neue kritische Öffentlichkeit ist entstanden, und die Verwirklichung von Bürgerrechten und demokratischeren Strukturen ist zum ersten Mal in Reichweite gerückt. Trotz vieler Rückschläge scheint der Wille zur Veränderung ungebrochen. Diese rasanten Entwicklungen im Nahen Osten und Nordafrika werden nicht nur Politik und Gesellschaft, sondern auch die arabische Literatur verändern. Grund genug also, genauer nach dem neuen Verhältnis von Literatur und Politik zu fragen: Wie interagieren Literatur, Gesellschaft und Politik in dieser Umbruchsphase? Schreiben arabische Autoren nach den diesjährigen Ereignissen freier als zuvor? Welchen subversiven Beitrag hat Literatur im Vorfeld der Aufstände geleistet? Sollen Prosa, Lyrik und andere literarische Genres sich ganz der Revolution verschreiben oder eher eine kritische Distanz wahren? Diese und weitere Fragen im Spannungsfeld von Literatur und Politik stehen im Mittelpunkt der Arabischen Literaturtage, zu denen Autoren, Künstler und Kritiker aus verschiedenen arabischen Ländern und aus Deutschland eingeladen sind, um nicht nur ihre Werke zu präsentieren, sondern auch ihre Sichtweisen auf den Arabischen Frühling zur Diskussion zu stellen. Ergänzt werden die Literaturtage durch ein vielfältiges kulturelles Rahmenprogramm: eine Ausstellung der ersten ägyptischen Graphic Novel Metro von Magdy El-Shafee, ein Konzert des Hip-Hop-Künstlers Deeb und Filmreihen im Marburger Kino Trauma sowie im Orfeos Erben in Frankfurt mit neuen arabischen Filmen über die Aufstände in Nahost und Nordafrika. Ich freue mich, gemeinsam mit Ihnen und den von litprom eingeladenen Autorinnen und Autoren über das künstlerische Schaffen nach dem Arabischen Frühling 2011 zu diskutieren und neue Perspektiven auf die kultu rellen Entwicklungen diesseits wie jenseits des Mittelmeers zu eröffnen. Stephan Milich, Kurator 20. 21. Januar, Literaturhaus, Salon Schöne Aussicht Ausstellung der Graphic Novel Metro von Magdy El-Shafee Mit Metro entstand die erste ägyptische Graphic Novel für Erwachsene. Ein junger Software-Designer aus Kairo wird von kriminellen Geldhaien bedroht. Um sich aus dieser Situation zu befreien, beschließt er, eine Bank auszurauben. Immer mehr versinkt er im Morast von Korruption und Kriminalität, bis ihm eine engagierte Reporterin zu Hilfe kommt... Das Werk wurde in Ägypten verboten. Die Ausstellung wurde ermöglicht mit freundlicher Unterstützung des Goethe-Instituts Kairo.

FREITAG, 20. JANUAR 2012 16.00 Uhr, Lesesaal Eröffnung und Grußworte Prof. Dr. Felix Semmelroth, Kulturdezernent der Stadt Frankfurt Anita Djafari, Geschäftsleitung litprom Dr. Stephan Milich, Kurator der Arabischen Literaturtage 16.15 18.00 Uhr, Lesesaal Literatur und Freiheit Podiumsdiskussion Freiheit ist das zentrale Thema der modernen arabischen Literatur. Dabei geht es nicht nur darum, frei von Zensur schreiben und veröffentlichen zu können Literatur wird als wesentliches Mittel zur Erlangung von individueller, politischer und kultureller Freiheit betrachtet. Wie sehen angesichts der Aufstände in den Ländern des Nahen Ostens und Nordafrikas arabische Autorinnen und Autoren die Chancen für eine freie Gesellschaft, und was bedeutet dies für ihr literarisches Schreiben? Alawiyya Sobh (Libanon) Youssef Ziedan (Ägypten) Boualem Sansal (Algerien) Hartmut Fähndrich (Schweiz) Moderation: Kersten Knipp 20.00 Uhr, Lesesaal Chronistinnen des Begehrens Lesung Seit den 1990er Jahren stellen arabische Schriftstellerinnen nicht nur radikal die patriarchalen Strukturen in Gesellschaft und Familie infrage, sondern schreiben tabubrechend und zugleich poetisch über Sexualität und Körperlichkeit. Obgleich die Erzählungen meist vom Scheitern ihrer Protagonistinnen handeln, loten sie doch auch egalitärere Formen des Zusammenlebens aus und eröffnen neue Sichtweisen auf die Rolle von Sexualität und Macht und was es auch heißen kann, ein Mann oder eine Frau zu sein. Mansura Eseddin (Ägypten) Alawiyya Sobh (Libanon) Moderation: Claudia Kramatschek Die deutschen Texte werden gelesen von Stéphane Bittoun. F R E I TA G Die Veranstaltungen werden simultan gedolmetscht (Arabisch/Französisch/Deutsch).

V E R A N S TA LT U N G S P R O G R A M M SAMSTAG, 21. JANUAR 2012 Literaturen im Gespräch In Werkstattgesprächen diskutieren Autorinnen und Autoren mit Ihnen über die Wechselbeziehungen zwischen Literatur und dem Arabischen Frühling und lesen Auszüge aus ihren Werken. Zudem präsentiert ARTE zwei Filme zu den arabischen Aufständen. 11.00 13.00 Uhr, Salon Schöne Aussicht Werkstattgespräch 1: Schreiben für die Revolution Das Volk will den Sturz des Systems. Und was will die Literatur? Wie subversiv war die arabische Literatur vor dem Arabischen Frühling? Welche Veränderungen im Verhältnis von Literatur zu Ideologie, Kritik und kulturellem Erbe haben die Ereignisse angestoßen? Sind die Revolutionen der Beginn einer ikonoklastischen Bewegung, in der Führerkult und Führungsautoritäten wirkungsvoll destruiert werden? Mansura Eseddin (Ägypten) Abbas Khider (Irak/Deutschland) Ali al-jallawi (Bahrain/Deutschland) Moderation: Claudia Kramatschek Das Gespräch wird konsekutiv gedolmetscht (Arabisch/Deutsch). 11.00 13.00 Uhr, Matthias-Beltz-Raum Werkstattgespräch 2: Zensierte Worte freie Gedanken Haben die Ereignisse des Arabischen Frühlings in den einzelnen Ländern dazu geführt, dass Künstler nun freier sprechen, schreiben und publizieren können? Kann man tatsächlich von einer Kulturrevolution sprechen, die einen neuen, offeneren Diskurs in den arabischen Medien bewirkt hat? Wie steht es um die Zensur in den arabischen Ländern, und wie in Deutschland? Rosa Yassin Hassan (Syrien) Magdy El-Shafee (Ägypten) Esther Dischereit (Deutschland) Moderation: Leslie Tramontini Das Gespräch wird konsekutiv gedolmetscht (Arabisch/Deutsch). 11.00 12.15 Uhr, Lesekabinett ARTE-Filmvorführung 1: Goodbye, Mubarak Dokumentarfilm, ARTE France 2010, 75 Min. Die Filmemacherin Katia Jarjoura sprach bereits Ende 2010 mit Muslimbrüdern, Oppositionellen, Gewerkschaftern und jungen Bloggern über die politische Situation in Ägypten. Entstanden ist das Porträt einer verzweifelten Gesellschaft vor dem Beginn der Massenproteste.

15.00 17.00 Uhr, Salon Schöne Aussicht Werkstattgespräch 3: Neo-Kolonialismus versus Selbstkolonisierung Wie sehen Autoren und Künstler das Verhältnis von innerer Unterdrückung und äußerer Einflussnahme? Welche Auswirkungen haben die auto ritären Strukturen im Innern einerseits und die politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Interventionen von außen andererseits auf die Situation ihrer Länder und der gesamten Region? Boualem Sansal (Algerien) Sihem Bensedrine (Tunesien) Michael Kleeberg (Deutschland) Moderation: Regina Keil-Sagawe Das Gespräch wird konsekutiv gedolmetscht (Französisch/Deutsch). 15.00 17.00 Uhr, Matthias-Beltz-Raum Werkstattgespräch 4: Revolution ohne Religion? Wie werden sich die Ereignisse des Arabischen Frühlings auf die Bedeutung der Religion in Gesellschaft und Politik auswirken? Welche Rolle spielen Literatur und Kultur in diesem Zusammenhang? Najem Wali (Irak/Deutschland) Alawiyya Sobh (Libanon) Thomas Lehr (Deutschland) Moderation: Andreas Fanizadeh Das Gespräch wird konsekutiv gedolmetscht (Arabisch/Deutsch). 15.00 17.00 Uhr, Lesekabinett ARTE-Filmvorführung 2: Syrien undercover: Im Herzen der Revolte Dokumentarfilm, ARTE France 2011, 52 Min. Mit einer Handkamera dokumentierte die libanesische Journalistin Sofia Amara den Widerstand gegen den Präsidenten Baschar al-assad. Ein Film über die in Syrien herrschende Atmosphäre voller Angst und Terror und über die Verbrechen des Regimes. Anschließend: Die Filmautorin Sofia Amara im Gespräch mit Kersten Knipp. Das Gespräch wird konsekutiv gedolmetscht (Französisch/Deutsch). S A M S TA G Repro: MvH - Art Design/Barum

V E R A N S TA LT U N G S P R O G R A M M 18.00 19.00 Uhr, Lesesaal Literarisches Engagement reloaded: Subversive Schreibweisen junger arabischer Autorinnen und Autoren Abschlusspodium Jahrzehntelang bestimmten politische Ereignisse und Entwicklungen die arabische Literatur, bis in den 1980er Jahren das literarische Engagement ( Iltizam ) zunehmend kritisiert wurde. Muss das Verhältnis von Kunst und Politik nach den Ereignissen von 2011 neu bestimmt werden? Wie sehen arabische Autorinnen und Autoren ihr literarisches Schreiben und ihre Rolle in der Gesellschaft? Mansura Eseddin (Ägypten) Rosa Yassin Hassan (Syrien) Magdy El-Shafee (Ägypten) Stefan Weidner (Deutschland) Moderation: Andreas Fanizadeh Die Veranstaltung wird simultan gedolmetscht (Arabisch/Französisch/Deutsch). 20.00 Uhr, Lesesaal ein Ort für alles Unsagbare : Lyrik in Zeiten des Widerstandes Lesung In Zeiten gewaltsamen Umbruchs widersetzt sich Lyrik mehr als jede andere Kunstform dem Diktat der Politik und des Marktes. Das Gedicht öffnet Räume der Stille und Kontemplation, der Wut und des Widerstandes, und nicht zuletzt der Liebe. Ali al-jallawi (Bahrain/Deutschland) Abbas Khider (Irak/Deutschland) Deeb (Ägypten) Moderation: Stephan Milich Die deutschen Texte werden gelesen von Stéphane Bittoun. Die Veranstaltung wird simultan gedolmetscht (Arabisch/Französisch/Deutsch). Anschließend: Reime der Revolution. Hip-Hop Konzert mit Deeb Der ägyptische Wortkünstler Deeb singt über den schwierigen Alltag vor und während der Revolution, gegen soziale und politische Unterdrückung und für die Freiheit des Einzelnen eine wichtige Stimme des Protests in Zeiten des politischen und kulturellen Aufbruchs. Deutschlandradio Kultur präsentiert begleitend zur Ausstellung der Graphic Novel von Magdy El-Shafee: Revolution Hip Hop. Wurfsendung mit Songs von Deeb (Regie: Julia Tiecke, Marianne Wagdy).

Frankfurter Buchmesse Privat Kunstmann Verlag Asmaa Ezzat Dirk Vogel Goethe-Institut ALI AL-JALLAWI geboren 1975 in Manama (Bahrain), veröffentlichte zahlreiche Lyrikbände und Prosa in arabischer Spra - che. Zudem verfasste er zwei Sachbücher zu ethnischen Minderheiten in Bahrain. Zurzeit hält er sich mit einem Writers-in-Exile-Stipendium des P.E.N.-Zentrums Deutsch land in Weimar auf. SOFIA AMARA studierte in Jordanien und Frankreich Politikwissenschaften. Sie begann ihre journalistische Laufbahn als Rundfunkkorrespondentin im Nahen Osten und war sechs Jahre für Radio Monte Carlo Mittlerer Osten tätig. Seitdem arbeitet sie als freie Journalistin und Filmautorin. SIHEM BENSEDRINE geboren 1950, tunesische Journalistin, Verlegerin und Menschenrechtsaktivistin; ging 2009 nach mehreren Verhaftungen als Stipendiatin des Netzwerks der Städte der Zuflucht nach Barcelona, kehrte aber nach dem Fall Ben Alis nach Tunesien zurück. 2011 wurde sie mit dem Ibn-Rushd-Preis ausgezeichnet. DEEB (Mohamed El-Dib), geboren 1984, ist bekannt durch ägyptische Rapsongs wie Masrah Deeb und Bilady. 2010 startete er seine Solokarriere und trat während der ägyptischen Revolution auf dem Tahrir-Platz auf. Seine Musik finanziert Deeb durch seine Arbeit als Finanzanalyst. ESTHER DISCHEREIT geboren 1952, veröffentlicht seit 1985 Prosa, Essays und Gedichte, ist Theater- und Hörstückautorin. Die gelernte Schriftsetzerin und Gewerkschafterin thematisiert in ihrem Werk vor allem ihre Auseinandersetzung mit der jüdischen Identität. 2009 erhielt sie in Wien den Erich-Fried-Preis. MAGDY EL-SHAFEE veröffentlichte mit Metro 2008 die erste arabische Graphic Novel, die sich kritisch mit dem ägyptischen Alltag auseinandersetzt und in seinem Heimatland verboten wurde. Ursprünglich im ägyptischen Dialekt verfasst, soll das Werk 2012 in englischer Sprache erscheinen. T E I L N E H M E R

MANSURA ESEDDIN geboren 1976 im Nildelta, arbeitet bei dem bekannten ägyptischen Literaturmagazin Akhbar al-adab. Sie veröffentlichte einen Erzählband und mehrere Romane der zweite wurde 2011 ins Deutsche übersetzt (Hinter dem Paradies). Unionsverlag HARTMUT FÄHNDRICH geboren 1944, ist Übersetzer aus dem Arabischen und Dozent für Arabisch und Islamische Kulturgeschichte an der ETH Zürich sowie Gründungsmitglied der Schwei zerischen Gesellschaft Mittlerer Osten und Islamische Kulturen. Yvonne Böhler ANDREAS FANIZADEH geboren 1963, ist Journalist und seit Oktober 2007 Leiter des Kulturressorts der taz. Neben seiner journalistischen Tätigkeit war er zuvor auch als Verleger und Lektor tätig. Er ist Jury-Mitglied der litprom-bestenliste Weltempfänger. Eva-Christine Meier REGINA KEIL-SAGAWE ist Romanistin, Schwerpunkt Maghreb. Sie übersetzte u. a. Boualem Sansal, Yasmina Khadra und Mohammed Dib und publizierte zahllose Artikel zur Rezeption maghrebinischer Literatur, daneben etliche Anthologien, u.a. Habib Tengour: Seelenperlmutt (2009). privat Jacob Steden Renate von Mangoldt ABBAS KHIDER geboren 1973 in Bagdad. Seine Erfahrungen als ille galer Flüchtling verarbeitete er in seinem ersten Roman Der falsche Inder (2008). 2011 erschien sein zweiter Roman Die Orangen des Präsidenten, beide verfasste er auf Deutsch. Zudem veröffentlicht er Lyrik in ara - bischer Sprache. MICHAEL KLEEBERG geboren 1959, Autor und literarischer Übersetzer, hat in Rom, Amsterdam und Paris gelebt. Sein vielfach ausgezeichnetes Werk wurde in zahlreiche Sprachen übersetzt. Zuletzt erschien 2010 der Roman Das amerikanische Hospital, für den er den Evangelischen Buchpreis erhielt.

Wilma Knipp KERSTEN KNIPP geboren 1966, ist Romanist und Journalist mit den Schwerpunkten romanische und arabische Welt. Seit dem 11. September 2001 intensive Beschäftigung mit dem Arabischen. Derzeit schreibt er ein Buch: Der nervöse Orient. Säkulare Traditionen in der arabischen Welt. CLAUDIA KRAMATSCHEK geboren 1966, arbeitet seit 1997 als selbständige Literaturkritikerin, Featureautorin, Kuratorin und Kulturjournalistin mit Schwerpunkt Indischer Subkontinent/ Maghreb. Sie ist Jury-Mitglied der litprom-bestenliste Weltempfänger. Privat Peter-Andreas Hassiepen THOMAS LEHR geboren 1957, seit 1999 als freier Schriftsteller tätig. Auf seinen ersten Roman 1993 folgten zahlreiche weitere Publikationen. Zuletzt erschien 2010 September. Fata Morgana. Er wurde mehrfach ausgezeichnet, u. a. 2011 mit dem Berliner Literaturpreis. Zurzeit ist er Stadtschreiber in Bergen-Enkheim. STEPHAN MILICH geboren 1975, Islamwissenschaftler und Germanist, promovierte über arabische Exillyrik und forscht zu Trau madarstellungen in arabischer Kultur. Zahlreiche Übersetzungen aus dem Arabischen, Autor zweier Monographien zur modernen arabischen Dichtung. T E I L N E H M E R privat Nurettin Çiçek Suhrkamp Verlag BOUALEM SANSAL geboren 1949, früherer Beamter, schrieb mit 50 Jahren seinen ersten Roman Le serment des barbares (1999). Trotz Zensur lebt er nach wie vor in Algerien. 2011 erhielt er den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels. Platz 2 Weltempfänger 4/2009 für Das Dorf des Deutschen. ALAWIYYA SOBH geboren1955 in Beirut, ist Autorin und Chefredakteurin des Magazins Snob. Ihr viel beachteter, 2002 im Original erschienener Roman Marjams Geschichten wurde in zahlreiche Sprachen übersetzt und erschien 2010 bei Suhrkamp. 2006 erhielt sie den Sultan- Qabus-Preis.

privat LESLIE TRAMONTINI geboren 1960, Arabistin und Islamwissenschaftlerin, forscht seit Langem über irakische Lyrik und übersetzte zahlreiche Werke aus dem Arabischen und Englischen. Als Redaktionsmitglied betreut sie die lyrischen Übersetzungen für Lisan Zeitschrift für moderne arabische Literatur und den Lisan Verlag. NAJEM WALI geboren1956 im Irak, flüchtete 1980 nach Deutschland. Seine Romane und Erzählungen wurden in meh rere Sprachen übersetzt. Er arbeitet als Kulturkorrespondent für die arabische Tageszeitung Al Hayat und lebt in Berlin. Platz 5 Weltempfänger 11/2011 für Engel des Südens. privat Alawi Verlag Doris Poklekowski STEFAN WEIDNER arbeitet als Autor, Übersetzer und Literaturkritiker. Er ist Chefredakteur der Zeitschrift Fikrun wa Fann/ Art&Thought. Letzte Buchpublikation: Aufbruch in die Vernunft. Islamdebatten und islamische Welt zwi schen 9/11 und den arabischen Revolutionen (2011). ROSA YASSIN HASSAN geboren 1974 in Damaskus, ist Journalistin und Gründungsmitglied des Vereins Frauen für die Demokratie und schreibt Kurzgeschichten und Romane. Auf Deutsch erschien 2010 ihr erster Roman Ebenholz, dessen zensierte Version in Syrien den Hanna-Mina-Preis erhielt. YOUSSEF ZIEDAN ist Professor für islamische Philosophie und leitet die Manuskriptsammlung der Bibliothek von Alexandria. Neben zahlreichen wissenschaftlichen Publi kationen hat er 2008 seinen zweiten Roman Azazel veröffentlicht, für den er den International Prize for Arab Fiction erhielt. Arabisch-Dolmetscher: Günther Orth und Youssef Hijazi Französisch-Dolmetscherinnen: Jutta Himmelreich und Elisabeth Müller

Veranstalter litprom Gesellschaft zur Förderung der Literatur aus Afrika, Asien und Lateinamerika e.v. Reineckstr. 3 60313 Frankfurt www.litprom.de alit@book-fair.com (069) 21 02-270 Kurator Dr. Stephan Milich Veranstaltungsort Literaturhaus Frankfurt Schöne Aussicht 2 60311 Frankfurt www.literaturhaus-frankfurt.de (069) 7 56 18 40 Eintrittspreise Einzelveranstaltung: 6 ermäßigt 4 (Tages- bzw. Abendkasse) Kombiticket: 25 ermäßigt 18 (Vorverkauf über Literaturhaus Frankfurt) ARTE-Filmvorführungen: Eintritt frei Büchertisch Buchhandlung Land in Sicht, Frankfurt Übernachtungsmöglichkeiten Für Besucher von außerhalb gibt es ein Zimmerkontingent im Hotel Maingau (13 Min. Fußweg): Einzelzimmer 68, Doppelzimmer 88 ; bitte bei Buchung das Stichwort litprom angeben: www.maingau.de info@maingau.de (069) 60 91 40 I N F O R M AT I O N E N Weitere günstige Übernachtungsmöglichkeiten in fußläufiger Entfernung zum Veranstaltungsort bieten DAS KOLPING Hotel Frankfurt (7 Min.) www.kolpinghotel-frankfurt.de info@kolpinghotel-frankfurt.de (069) 2 99 06-0 die Jugendherberge Frankfurt (6 Min.) www.jugendherberge-frankfurt.de info@hellofrankfurt.de (069) 61 00 15-15

VERANSTALTER IN ZUSAMMENARBEIT MIT MIT FREUNDLICHER UNTERSTÜTZUNG VON sowie: Mayadin al-tahrir, Centrum für Nah- und Mittelost-Studien der Universität Marburg, Traumakino Marburg, Lisan Zeitschrift für arabische Literatur, inamo MEDIENPARTNER INFORMATIONEN www.litprom.de Gestaltung: Renate Schlicht unter Verwendung eines Fotos für den Titel Rais67