Spiritual Care in der Pflegepraxis Hemma Prenner, BSc, DGKS Betreuung der Masterarbeit: Univ. Ass. Dr.rer.cur. Eichhorn-Kissel Juliane Dr.rer.cur. Johannes Nau Univ.- Prof. Dr.rer.cur. Lohrmann Christa 1
Spiritualität? "Spiritual Care in der Praxis" - Hemma Prenner 2
Spiritualität Glaube an ein höheres Wesen Lebensqualität Religion Sinn finden im Leben Kulturell/ Politische Haltung Im Leben durch alle Erfahrungen lernen Beziehung zu etwas Übersinnlichem (Taxonomie des Spiritualitätsbegriffs: angelehnt an McSherry&Cash 2003) 3
Spiritual Care Offene Haltung aller Personen im interdisziplinären Team für die jeweils individuelle spirituelle Dimension. Würdigt das, was für den Menschen im Leben bedeutend istund versucht dies als Ressourcezu aktivieren und erfahrbar zu machen. z.b. Fotos einer Landschaft, Literatur am Nachttisch können symbolische Hinweis sein (Frick&Roser(Hg.) 2009; Heller&Heller 2014; Schneidereit-Mauth 2013, Steinmann 2012) "Spiritual Care in der Praxis" - Hemma Prenner 4
Spiritualität und Pflege Häufige Beschäftigung mit Themen: Krankheit/Leid Herausforderung/Überforderung Sterben/Tod Spiritualität als mögliche Ressource in der Krankheitsbewältigung Offenheit gegenüber individuellen Werten fördert Vertrauensprozess (Weiher 2012; Koenig 2012) "Spiritual Care in der Praxis" - Hemma Prenner 5
Offenheit für die spirituelle Dimension in der Pflege? Auch für Menschen ohne Zugehörigkeit zu einer Konfessionkann eine Begleitung in Fragen, die ihre Spiritualität betreffen, bedeutsam sein. Ein naturwissenschaftlichreduktionistisches Weltbild greift zu kurz. Den Mensch wahrnehmen, der sich hinter den Symptomen verbirgt. (Weiher 2012; Koenig 2012) "Spiritual Care in der Praxis" - Hemma Prenner 6
Beispiel Eine Frau die zunehmend abhängiger wird meint während dem Essen, wo es ihr nicht mehr gelingt den Löffel allein zum Mund zu führen: Es hat doch alles keinen Sinn mehr! (SGG, 2007) Wie gehen wir mit solchen Aussagen um? Was hat Ihr im Leben Halt gegeben? Was hat Ihr viel bedeutet? "Spiritual Care in der Praxis" - Hemma Prenner 7
Forderung in Dokumenten Jeder Mensch hat das Recht auf höchstmögliche Lebensqualität einschließlich des psychischen und spirituellen Wohlbefindens (WHO-Bangkok Charta 2005). Pflege soll Unterstützung in jeweiligen physischen, psychischen, sozialen und spirituellen Belangen geben (Offenes Curriculum, ÖBIG 2003). "Spiritual Care in der Praxis" - Hemma Prenner 8
Lücke Kompetenzvermittlung im Rahmen der Lehre. Lehrende sollen Auszubildende hinsichtlich einer spirituellen Dimension sensibilisieren. Lehrende fühlen sich in dieser Thematik unsicher. (Ross 1996, Greenstreet 1999, Bloemhard 2008) "Spiritual Care in der Praxis" -Hemma Prenner 9
Ziel der Forschungsarbeit Entwicklung, Durchführung und Evaluation eines Workshopsfür Lehrende der Allgemeinen Gesundheits- und Krankenpflege. Sensibilisierung von Lehrenden hinsichtlich einer spirituellen Dimension, die das Gelernte in der Ausbildung an Auszubildende weitergeben. "Spiritual Care in der Praxis" - Hemma Prenner 10
Workshop-Konzeption 8 UE zu je 45 min Zentrale Themen: -Begriffsklärung -Symbolische Komm. -Spirituelle Anamnese Interaktive Methoden -Reflexion, Diskussion, Erfahrungsaustausch "Spiritual Care in der Praxis" - Hemma Prenner 11
Forschungsdesign Deskriptive Forschung u. Evaluationsforschung Sample/Setting 29 Lehrendevon 4 Allgemeinen Gesundheitsund Krankenpflegeschulen Datenerhebung Mittels Fragebogen (geschlossene und offene Fragen) "Spiritual Care in der Praxis" - Hemma Prenner 12
Ergebnisse Inhalte haben zu einem besseren Verständnis beigetragen (100% von n=29) Klärung der Begrifflichkeiten und Konzepte (73,1% von n=26) Spirituelle Anamnese (46,2% von n=26) Interaktiv bearbeitete Inhalte(34,7% von=26) Interaktive Methoden (84% von n=25) "Spiritual Care in der Praxis" - Hemma Prenner 13
Fazit Schulungsprogrammezur spirituellen Dimension sind für die Pflegeausbildung und Pflegepraxis wichtig, um im interdisziplinären Team kompetent, in der Haltung von spiritual care, arbeiten zu können. Die Berücksichtigung der spirituellen Dimension fördert die Zufriedenheit und Lebensqualität von PatientInnen. (Odier 2009; Borasio 2009; Frick&Roser 2009) "Spiritual Care in der Praxis" - Hemma Prenner 14
Wenn wir jemandem helfen wollen, müssen wir zunächst herausfinden, wo er steht. Das ist das Geheimnis der Fürsorge. Wenn wir das nicht tun können, ist es eine Illusion zu denken, wir könnten anderen Menschen helfen. Jemandem zu helfen impliziert, dass wir mehr verstehen als er, aber wir müssen zunächst verstehen, was er versteht. (Søren Kierkegaard) 15
Literaturverzeichnis BüssingA. Spiritualität-inhaltlicheBestimmung und Messbarkeit. Prävention2008(02):35-37. BloemhardA. Practical Implications of Teaching Spiritual Care to Health Care Professionals. American Journal of Pastoral Care and Health 2008;2(2):1-8. BorasioGD. Spiritualitätin Palliativmedizin/PalliativCare. In: Frick E, RoserT, editors. Spiritualitätund Medizin. Gemeinsame Sorgefürden krankenmenschen. 1. Auflageed.: VerlagW. Kohlhammer; 2009. p. 109-115. Frick E, RoserT. Spiritualitätund Medizin. 1. Auflageed. Stuttgart: Kohlhammer; 2009. Frick E, RiednerC, FeggMJ, HaufS, BorasioGD. A clinical interview assessing cancer patients' spiritual needs and preferences. Eur J Cancer Care (Engl) 2006 Jul;15(3):238-243. GreenstreetWM. Teaching spirituality in nursing: a literature review. Nurse EducToday 1999 Nov;19(8):649-658. Heller B, Heller A. Spiritualitätund Spiritual Care -Orientierungund Impulse. 1. Auflageed. Bern: VerlagHans Huber; 2014. HaufS.T. Das halbstrukturierte klinischeinterview "SPIR" zurerfassungspirituellerüberzeugungenund Bedürfnisse von Patienten mit Krebserkrankung. München: Medizinischen Fakultät der Ludwig - Maximilians- Universität; 2009. Koenig HG. Spiritualitätin den Gesundheitsberufen. EinpraxisorientierterLeitfaden. 1. Auflageed. Stuttgart: W. Kohlhammer; 2012. "Spiritual Care in der Praxis" - Hemma Prenner 16
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