Super-Connie-Flug ab Samedan



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Transkript:

Das neue Schweizer Luftfahrtmagazin SkyNews.ch Nr. 5, August 2004 CHF 6.50/ 4.50 Super-Connie-Flug ab Samedan Bestellt die Schweizer Luftwaffe bald Pilatus PC-21? Erste vier Schweizer Tiger an Österreich abgeliefert

SkyIntro INHALT SkyNews.ch, Nr. 5, August 2004, 1. Jahrgang Super Connie und Super Pilatus Geschätzte Leserinnen und Leser INHALT IMPRESSUM 4 SkyStory: Engadin-Flug mit der Super Connie 10 SkyNews: Hunter und neue Schweizer Airlines 18 SkyPort: Boeing 727 und Erlebnistage Zürich 20 SkyPort: Mehr Jumbos auf dem EuroAirport 22 SkyPort: Wirbel um Billigterminal in Genf 24 SkyTalk: Pilatus-CEO Oscar J. Schwenk 26 SkyTech: PC-21 wird bald zertifiziert 29 SkyPast: Super Constellation der Lufthansa 30 SkyForce: Erste Tiger in Österreich gelandet 32 SkyForce: Clean Hunter mit polnischen Su-22 34 SkySim: PC-Fliegen mit der Super Connie 35 SkyBiz: Was bringt RAAS für Bizjets? 36 SkyClub: AAA-Mitglied fliegt Fieseler Storch 38 SkyLaw und SkyWeb 39 SkyFlight: Saubere Scheiben sind wichtig 41 SkyHeli: 40 Jahre Helibase Alpnach 44 SkyShow: 40 000 Besucher an IBT in Belp 47 SkyShow: Breitling-Airshow in Buochs 48 SkyReg: Juni-News im HB-Register 50 SkyView: Gastkolumne und Events Titelbild: Die Schweizer Lockheed Super Constellation beim Start in Samedan Peter Gerber IMPRESSUM Herausgeber, Redaktion und Verlag: Aviation Media AG, Oberteufenerstrasse 58, 8428 Teufen ZH, Telefon 01 881 72 61, Fax 01 881 72 63, E-Mail: info@skynews.ch Chefredaktor und Verleger: Hansjörg Bürgi, hjb@skynews.ch Stellvertreter: Peter Lewis, 17@skynews.ch Druckvorstufe: Team media GmbH, Bachstrasse 39, 8912 Obfelden, Telefon 043 333 90 04, Fax 043 317 85 73, E-mail: team@teammedia.ch Layout/Bildbearbeitung: Ysabel Müller, Roger Indergand, Monika Imholz-Walker Grafik/Konzept: Raini Sicher, Jason Hegetschweiler Inserate: Publimag AG, Marianne Leimeroth, Europastrasse 30, 8152 Glattbrugg, Telefon 01 809 31 11, Fax 01 809 32 22, E-Mail: mleimeroth@publimag.ch Druck: AVD Goldach, Sulzstrasse 10, 9403 Goldach, Telefon 071 844 94 44, Fax 071 844 95 55, E-Mail: email@avd.ch Abonnements: Einführungsangebot Schweiz: Jahresabo CHF 59. (statt CHF 79. ) Einführungsangebot D und OE: Jahresabo EUR 50. (statt EUR 65. ) inkl. Porto und MwSt. Auflage: 7000 Exemplare, 11 bis 12 mal pro Jahr Copyright: Alle in dieser Zeitschrift und auf der Website www.skynews.ch veröffentlichten Texte und Bilder sind urheberrechtlich geschützt und dürfen nur mit ausdrücklicher Zustimmung der Redaktion und entsprechender Quellenangabe weiter verwendet werden. ISSN 1660-8178 Die fünfte Ausgabe von SkyNews.ch ist zwei Schwerpunkten gewidmet: der Schweizer Super Constellation, welche die Träume vieler Fans verwirklicht hat und den Pilatus Flugzeugwerken, deren Engagement derzeit von Erfolgen gekrönt wird. Das war nicht immer so. Die Gründe für diese erfreuliche Situation legt Pilatus-CEO Oscar J. Schwenk in unserem Interview auf Seite 24 dar. Falls Sie der Super-Connie-Flightreport anspricht, und Sie auch gerne mit diesem schönsten aller Propellerverkehrsflugzeuge fliegen möchten, melden Sie sich umgehend bei der Super Constellation Flyes Association an (www.superconstellation.org), denn nur Mitglieder dürfen mit der «Star of Switzerland» abheben. Welche speziellen Vorbereitungen für den Super-Connie-Einsatz im Engadin notwendig waren, lesen Sie in unserer SkyStory gleich auf der nächsten Seite. Wir berichten auch über die neuen Schweizer Airlines Hello und Darwin, welche Ende Juli ihre Betriebsbewilligungen erhalten haben. Den Liebhabern der Militäraviatik seien die Reportagen über die ersten österreichischen F-5 (Seite 30) und die Su-22 an der NATO-Übung «Clean Hunter» (Seite 32) empfohlen. Die AAA-Mitglieder werden sich für den restaurierten und mit einem neuen Lycoming-Boxermotor versehenen Schweizer Fieseler Storch interessieren (Seite 36). Sie sehen, SkyNews.ch bietet für alle Luftfahrtinteressierten jeden Monat, professionell und fachkundig aufbereitet, das Wichtigste aus der Schweizer Aviatik. Dass dies, und insbesondere die Top-Qualität unseres neuen Heftes geschätzt wird, beweisen die täglich steigenden Abonnement-Zahlen und die guten Verkäufe an den Kiosken. Leider ist das Heft oft ausverkauft, deshalb empfehlen wir allen enttäuschten Kiosk-Besuchern, von unserem Einführungsangebot von nur 59 Franken (statt 79 Franken) Gebrauch zu machen. So erhalten Sie SkyNews.ch jeden Monat ein Jahr lang pünktlich in Ihrem Briefkasten. Nach drei Monaten laufen nun die Probeabos bei den Mitgliedern des Fliegermuseums Altenrhein aus. Jene, die SkyNews.ch weiter beziehen möchten, erhalten das erste Jahresabo zum Vorzugspreis von 50 Franken für FMA-Mitglieder. Am besten füllen Sie den Anmeldetalon auf www.skynews.ch unter «Abonnieren» aus oder rufen uns einfach an. Wir wünschen viel Spass beim Lesen und Blättern. Hansjörg Bürgi, Chefredaktor und Verleger PARTNER Wir freuen uns über die Kooperationen mit folgenden Vereinen: Interessengemeinschaft Luftfahrt IGL, www.luftfahrt.ch (Vereinsorgan) Airside Foto Zürich, www.airsidefoto.ch (Vereinsorgan) Interessengemeinschaft Luftfahrt Schweiz ILS, www.flightforum.ch (Partner) Verein der Freunde der Schweizer Luftwaffe VFL, Fliegermuseum Dübendorf, www.airforcecenter.ch (Partner) Verein der Freunde der Swissair VFS, www.swissair-dc3.ch (Partner) Fliegermuseum Altenrhein FMA, www.fliegermuseum.ch, www.hunterflying.com (Partner) Die Mitglieder dieser Vereine können SkyNews.ch zu einem Vorzugspreis beziehen. TEAM Das SkyNews.ch-Team setzt sich aus folgenden freien Mitarbeiter zusammen: Peter Abgottspon (SkySpace, Sky- Media), Hanspeter und Daniel Abt (SkyPast, SkyLine), Roger Ackermann (SkyLine, SkyVision), Bernhard Baur (SkyNews, SkyShow), Jiri Benesch (SkyNews), Samuel Berger (SkyNews, SkyHeli, SkyForce), Thomas Binz (SkySim), Werner Bönzli (SkyPort BSL), Guido E. Bühlmann (SkyPast, SkyShow), Robert Bührer (Marketing), Eugen Bürgler (SkyHeli, SkyNews, SkyTech), Manfred Brunner (SkyBiz), Nick Däpp (SkyHeli), Tino Dietsche (SkyPort ACH, SkyHeli), Daniel Dufner (SkyNews International), Max Fankhauser (SkyPort GVA, SkyNews), Andy Fischer (SkyFlight), Urs Forrer (SkyForce, SkyNews), Erich Gandet (SkyClub AAA, SkyPast), Peter Gerber (SkyReg, SkyNews), Werner Gisler (SkySim), Thomas Hirt (SkyVoice), Hansruedi Huber (SkyTrip, SkyShop), François Hug (SkyPort BSL), Reto Isler (SkyWeb, SkyNews), Franz Knuchel (SkyNews, SkyForce), Christoph Kugler (SkyCam, SkyForce, SkyTech), Daniel Martel (SkyPort GVA, SkyCard), Martin Michel (Sky- Force, SkyNews, SkyShow), Mario Richard (SkyNews, SkyReg, SkyShow), Erich Riester (SkyForce, SkyNews, SkyShow), Marc Seidel (SkyPort BSL), Werner Soltermann (SkyPort BSL, SkyPast), Urs Stoller (SkyForce, Sky- News, SkyShow), Erich Strobl (SkyNews International), Aldo Wicki (SkyForce, SkyNews) 3

Die Breitling Super Constellation als Stargast in Samedan Höhenflug durch die Bündn Foto Peter Gerber Bei schönstem Abendlicht startete die Schweizer Lockheed Super Constellation am 17. Juli auf der Piste 21 in Samedan zum Rückflug nach Basel. Eine Super Connie auf dem höchstgelegenen Flugplatz Europas: Die Super Constellation Flying Association SCFA hat anlässlich des 25-Jahr-Jubiläums der Motorfluggruppe Oberengadin für den Publikumsmagneten schlechthin gesorgt. Dies ist nicht zuletzt Ernst Frei, ehemaliger Swissair-Jumbo-Captain und heutiger Super-Connie-Pilot, zu verdanken. SkyNews.ch durfte auf dem Rundflug ab Samedan im Cockpit der «Star of Switzerland» mitfliegen. Fotoreport von Hansjörg Bürgi L-1049F Super Constellation «We re gonna take off down the valley, I need max power now», sagt Captain Al Malecha und Flight Engineer Jerry Steele schiebt alle vier Gashebel bis zum Anschlag nach vorn. «Keep your hands on the throttles», rät Captain Malecha dem First Officer Ernst Frei, dem die Ehre zufällt, als erster Pilot überhaupt mit einer Lockheed Super Constellation in Samedan zu starten. Umkehr nach Basel Die Crew in Samedan: Captain Al Malecha, First Officer Ernst Frei und Flight Engineer Jerry Steele. Als die Super Connie N73544 am Samstag, 17. Juli, wie geplant auf dem EuroAirport in Basel 4 August 2004

SkyStory er Alpen Foto Hansruedi Huber startet, verweigert der Copiloten-Geschwindigkeitsmesser seine Anzeige und jener des Captains gibt nach V1 eine sinkende Speed an. Die Crew beschliesst umgehend wieder zu landen, denn ohne Geschwindigkeitsanzeige kann nicht geflogen werden. Bei der Landung hilft einzig die auf dem GPS ersichtliche Groundspeed. «Aber es war meine schönste Connie-Landung überhaupt», meint Ernst Frei dazu. Am Boden ist das Problem schnell erkannt. Die Pitotrohre, welche durch den Unterdruck die Airspeed im Cockpit anzeigen, sind verstopft. Nach einer Reinigung und einem anschliessenden Durchblastest funktionieren die Geschwindigkeitsmesser einwandfrei. Die Super Connie fliegt mit einstündiger Verspätung ins Engadin. An Bord befinden sich Vereinsmitglieder, welche an diesem historischen Ereignis teilhaben wollen. Umso grösser ist die Freude und der Applaus, als sie kurz nach 11.15 Uhr majestätisch von St. Moritz her vor der mächtigen Waldkulisse auf die Piste 03 einschwebt. Der «Star of Switzerland» in typisch schweizerischer Umgebung. FACTS Umfangreiche Vorbereitung für Samedan Dass die Super Connie in Samedan starten und landen konnte, bedurfte einer umfangreichen Vorbereitung durch Ernst Frei. Seit über 30 Jahren ist das Engadin seine zweite Heimat, er kennt jeden Bergspitz und freute sich deshalb besonders über den Flug in die Bünder Bergwelt. Um aber erste Erfahrungen über die Voltenflüge mit den Geschwindigkeiten der Super Connie zu erhalten, setzte sich Ernst Frei in die Partenavia der Motorfluggruppe Oberengadin und flog die Volten mit 130 Knoten eben der Super-Connie-Speed ab. Wäre die Temperatur über 25 Grad gestiegen, hätte es Probleme mit der Density Altitude geben können, aber bei 18 Grad konnte problemlos mit dem Gewicht FACTS von rund 95 000 Pfund gestartet werden. Die richtige Einstellung der Motoren gehört zum Job des Flight Engineers, er musste das Luft-Treibstoffgemisch aufgrund der dünneren Luft auf 1700 Meter über Meer entsprechend abmagern, so dass die Motoren die maximale Leistung auf dieser Höhe erbrachten. Unabhängig dank APU Um 12.20 Uhr erfolgt das Boarding der Passagiere allesamt Mitglieder der Super Constellation Flyers Association, denn «Members only» kommen in den Genuss eines Fluges mit dem schönsten Verkehrsflugzeug aller Zeiten. Alle Fluggäste verzichten mit ihrer doppelten Unterschrift auf dem Manifest auf jegliche Ansprüche, diese Papiere gelten als Absicherung gegenüber dem Besitzer des Flugzeugs, der Versicherung und der Luftfahrt-Aufsichtsbehörde. Mitglied kann jedermann werden, einen Monat nach dem Beitritt zur SCFA darf an einem Flug teilgenommen werden, Anmeldungen erfolgen am einfachsten über www.superconstellation.org Mittlerweile läuft das im Heck eingebaute APU bereits unüberhörbar. Die SCFA-Super Connie ist eine der wenigen L-1049, welche über ein solches on-board-apu verfügt. Es kam ihr in ihrer Militärzeit zugute und ist auch heute 5

Viel Bewegungsfreiheit bietet die grosse Kabine der Super Connie. Zweimal 3250 PS in der Bündner Bergwelt und ein einmaliger Sound. für die Crew ein wertvolles Hilfsmittel, das auf allen Flugplätzen völlige Unabhängigkeit garantiert. Um 12.38 Uhr werden die letzten Türen geschlossen, Cabin Attendant Monika Blattmann meldet dem Cockpit, dass alle bereit sind. «Samedan Tower Super Connie ist ready for start- up», funkt Ernst Frei und erhält postwendend die Freigabe zum Anlassen der Motoren. Dann folgt das einzigartige Schauspiel des Anlassens der vier Curtiss-Wright Cyclone R-3350-972TC18DA1 Doppelstern-Turbocompound-Motoren mit je 18 Zylinder und je 3250 PS. Captain Al Malecha diktiert die Startreihenfolge 3-4-2-1, die Arbeit erledigt der Flight Engineer. Nummer 3 und 4 springen problemlos an, Nummer 2 macht die dünne Luft etwas zu schaffen, doch mit dem richtigen Luft-Benzin- Gemisch haucht der erfahrene Connie-Engineer Jerry Steele auch Nummer 2 bald Leben ein. Sieben Blätter werden vom Captain und First Officer jeweils gezählt, dann folgt die Zündung. Start mit Rückenwind Landeanflug auf die Piste 21 von La Punt her: mit 120 Knoten der Piste entgegen. «I need a touch of power», wünscht Captain Malecha und schon rollt die 94 500 Pfund INTERVIEW Positive erste Bilanz von Francisco Agullo, Präsident und Initiant der SCFA Welche Bilanz zieht die SCFA nach 3 Monaten Flugbetrieb? Wir sind sehr zufrieden, bis auf einen einzigen Rundflug ab Basel, für den sich nur 17 Mitglieder angemeldet hatten, konnten wir das geplante Programm durchführen. Wurden Flüge aus technischen Gründen annulliert? Nein, kein einziger. Wir haben einige Zündkerzen wechseln müssen, einmal bereitete uns ein luftloser Pneu eine Verspätung und dann folgte die Geschichte mit dem Pitotrohr. Aber ansonsten ist unsere Super Connie in einem sensationellen technischen Zustand. Da wir einzelne Ersatzteile vorsorglich wechseln wollen, haben wir weitere Komponenten in den USA gekauft, sie treffen demnächst auf dem Seeweg ein. Wie verläuft der Mitgliederzuwachs und sind genügend INTERVIEW Helfer einsatzbereit? Seitdem die Super Connie in Europa ist, haben wir 500 neue Mitglieder gewinnen können, total sind es nun über 1500. Auch an freiwilligen Helfern mangelt es nicht, wir haben ein sehr seriöses und professionelles Team. Kann der Betrieb mit den Einnahmen aus den Flügen aufrecht erhalten werden oder sind weitere Sponsoren notwendig? Weitere Sponsoren sind immer notwendig, auch wenn wir momentan finanziell gut dastehen. Doch da verschiedene Projekte mit der Super Connie anstehen, brauchen wir neue Sponsoren. Erfreulicherweise bleibt Breitling auch 2005 an Bord. Welche Pläne schmiedet die SCFA für die Zukunft? Dank eines neuen Sponsors können wir über den Winter das Intérieur erneuern und Connie-like gestalten. Wir werden auch 2005 viele Airshow-Flüge unternehmen, aber auch kulturelle Wochenende unseren Mitgliedern beipielsweise in Frankreich anbieten. Für unsere zweite Super Connie, die N105CF, suchen wir einen Sponsor, damit sie in ein Museum überführt werden kann. Wir blicken sehr positiv in die Zukunft! Interview Hansjörg Bürgi 6 August 2004

SkyStory schwere Super Connie. Der aktuelle Wind beträgt neun Knoten, das reicht gerade für einen Rückenwindstart auf der Piste 03. Diese wird in Samedan von der Connie-Crew wegen der besseren Hindernisfreiheit im Falle eines Motorenausfalls bevorzugt, und mit bis zu zehn Knoten kann die Super Connie mit Rückenwind abheben. Beim Wenden auf der Piste geht dem Motor Nummer 3 fast die Puste aus, einmal mehr ist Flight Engineer Steele gefordert, die 1700 Meter Höhe lassen grüssen. Dann erfolgt der Start mit maximaler Leistung. Dies ist erst das zweite Mal, dass die SCFA «max power» setzt, wie Ernst Frei erwähnt. Auf dem Überflug nach Europa kam es einmal vor, ansonsten wird immer mit reduzierter Leistung gestartet, um die Motoren zu schonen. Während des Startlaufes dringt der typische Connie-Geruch ins Cockpit und bei 95 Knoten zieht Ernst Frei am Steuerhorn, und bei 100 Knoten (rund 185 km/h) hebt sie ab. Wurde auch Zeit, denn die 1800 Meter lange Piste entschwindet bald unter der Connie-Nase. Mit «Meto-Power» steigt sie zügig in Richtung La Punt. Dort leitet Ernst Frei die Umkehrkurve ein, denn ein Überflug des Flugplatzes Samedan ist als nächstes angesagt. Durch die Bündner Berge Nach St. Moritz steigt die Super Connie mit «Climb Power» in südwestlicher Richtung zum Malojapass hin. Der als Fotoflugzeug mitfliegende PC-7 bekundet etwelche Mühe mitzuhalten, denn die Airspeed des viermotorigen Kraftpakets beträgt 155 Knoten (rund 290 km/h). Mittlerweile sind 9500 Fuss (gute 3200 Meter) erreicht und Captain Al Malecha fragt nach dem Namen der soeben überflogenen Stadt. «Chiavenna in Italy», antwortet Ernst Frei und leitet gleichzeitig die Umkehrkurve in Richtung Osten ein. In der Kabine, die für maximal 36 Passagiere zugelassen ist, herrscht ein emsiges Hin und Her, schliesslich hat es ausreichend Fenster für jeden Fluggast. Fotos werden zuhauf geschossen, das Sujet ist einmalig: Super-Connie-Motoren in der Bündner Bergwelt. Aber es gibt auch die stillen Geniesser unter den Flugfans. Sie sitzen ruhig an ihrem Platz und lauschen dem herrlichen Sound der vier Curtiss- Wright Cyclone Motoren. Nachdem alle das Cockpit besucht haben, ist es leider schon wieder Zeit zum Anschnallen. Die Crew hat den Sinkflug eingeleitet, Samedan wird diesmal von Zernez her angesteuert. Die Piste kommt in Sichtweite und Al Malecha findet den Bünder Flugplatz einfacher anzufliegen als Buochs, wo der «runway around the corner» ist. Ernst Frei setzt die erste Stufe Landeklappen, die Motorenleistung wird etwas reduziert, das Fahrwerk ausgefahren. Mit 120 Knoten (rund 220 km/h) brummt die Super Connie der Piste entgegen, diese Speed wird bis eine Meile (gute 1,6 Kilometer) vor Pistenbeginn gehalten. Um 13.24 Uhr setzt die N73544 zum zweiten Mal im Engadin auf. Einmal am Boden unter Kontrolle, übernimmt Captain Al Malecha das Rollen mit dem grossen Viermotorer. Ernst Frei und der Flight Engineer kümmern sich um die Flaggen, das Schweizer Kreuz wird auf der Captainseite gehisst, die Bündnerfahne wird durch das rechte Cockpitfenster gestreckt. So wird zum Standplatz gerollt, das einmalige Erlebnis eines Samedan-Rundfluges in der Super Connie endet um 13.28 Uhr mit der Anweisung zum Abstellen der Motoren von Al Malecha «Shut em down!» SAMEDAN Mit einer Umkehrkurve vor dem Bernina-Massiv verabschiedet sich die Super Connie. Gelungene Geburtstagsfeier der MFGOE Rund 5000 Besucher wohnten der von der Motorfluggruppe Oberengadin organisierten Flugschau zu ihrem 25. Geburtstag bei. Präsident Heinz Reber zeigte sich mit dem Verlauf des rundum gelungenen Anlasses sehr zufrieden. Neben dem Publikumsmagneten Super Connie präsentierte sich auch das PC-7-Team, Nils Hagander mit seiner Su-26 und die Sauber-PC-12. Zudem bot die MFGOE Rundflüge zu Jubiläumspreisen an. Heli Bernina bot mit zwei Ecureuil ein sehr attraktives Schaufliegen. Die Luftwaffe präsentierte sich mit dem PC-7-Team und einer Top-Vorführung des Cougars T-334. Foto Hansruedi Huber Foto Erich Riester Foto Peter Gerber 7

7. Juni: Air-to-Air-Session mit einer Beech Baron zwischen Genf und Dôle. Foto Bernhard Baur Foto Joe Rimensberger 26. Juni: Erstmals landet eine Super Constellation in Bern-Belp, wie immer mit der passenden Flagge an Bord. 27. Juni: Touch Down nach dem Showflug in Bern und einzigartiges Rauch-Schauspiel beim Anlassen der Motoren in Bern. Fotos Christoph Hartmann Foto Bernhard Baur Foto Hansjörg Bürgi 10. Juli: Backtrack im typisch «englisch-grünen» Duxford und der begeisterte Empfang in England aus Passagiersicht. 8 August 2004

SkyStory Foto Guido E. Bühlmann 29. Mai: Formationsflug mit drei Douglas Skyraider in La Ferté Alais, die auch von Wright-Sternmotoren angetrieben werden reiner Ohrenschmaus... 26. Mai: Klassischer Start in Genève-Cointrin zu einem Mont-Blanc-Rundflug während der Ebace. Die ersten Auftritte der Breitling Super Constellation in Europa Nach der planmässigen Ankunft am 8. Mai in Basel nahm die Super Connie umgehend ihr Airshow-Programm auf. Nach der ILA Berlin folgten Flüge nach Genf und Paris, von wo aus die Flugschau in La Ferté Alais besucht wurde. Ende Juni präsentierte sie sich den über 40 000 Besuchern an den Internationalen Belpmoostagen in Bern. Tags darauf flog sie zum Breitling-Event nach Buochs und am 10. Juli startete sie nach Duxford. Am 4./5. September an der Air 04 in Payerne (siehe Seite 12) und am darauffolgenden Wochenende vom 10. bis 12. September an den Erlebnistagen des Zürcher Flughafens (Seite 18) fliegt sie ebenfalls. hjb Foto Guido E. Bühlmann Foto Hansjörg Bürgi 28. Juni: Die eleganten Linien der Super Connie auf dem Flugplatz Buochs anlässlich des Breitling-Events. 9

Zehn Jahre Hunter Verein Obersimmental: Airshow in St. Stephan Am Samstag, 21. August wird der elegante Hunter in St. Stephan der Mittelpunkt sein. Der Hunterverein Obersimmental feiert sein zehnjähriges Bestehen. Diverse Hunter, Classic Jets und andere Sehenswürdigkeiten sowie die Patrouille Suisse werden garantiert zu einer unvergesslichen Jubiläumsfeier beitragen. Die Ausmusterung der Hunter-Erdkämpfer liegt bald einmal zehn Jahre zurück, doch die Hunter fliegen immer noch. Pionierarbeit leistete vor allem die Hunter Flying Group (HFG). Heute besteht in der Schweiz die Möglichkeit, bei drei Anbietern einen Passagierflug mit einem Hunter-Doppelsitzer zu absolvieren. Der Flug hat seinen Preis, aber Treibstoff, Versicherung und der Unterhalt kosten nun einmal viel Geld. Wie der Unterhalt an einem zivilisierten Militärjet erfolgt, zeigt der Hunter Verein Obersimmental auf eindrückliche Weise. Seine Arbeit wird umso mehr geschätzt, als der wunderschöne Papyrus keinerlei Passagiergeld in die Vereinskasse bringt. Ein Blick zurück: Am 20. November 1993 landete der ehemalige J-4040 zum letzten Mal militärisch in St. Stephan. Auf seinem Buckel ruhen 2710 Flugstunden. Als Papyrus sonderlackiert und neu als J-4015 immatrikuliert soll er in St. Stephan unbedingt der Nachwelt erhalten bleiben. Als Statussymbol vielleicht? Die Angst vor Vandalismus lässt diese Idee sterben. Also Hangarisieren oder vielleicht fliegen? Fliegen die Idee! Als Trägerschaften können die vier Gemeinden St.Stephan, Boltigen, Lenk und Zweisimmen gewonnen werden, sie bilden ein gesundes Fundament. Nicht zu vergessen ist die Bevölkerung, die dahinter steht, der Hunter ist ein Traum für jeden Aviatikfan. Aber wie soll der Unterhalt durchgeführt werden? Wer übernimmt dies und was kostet es? Unterstützt durch die vier Trägerschaften wird der Hunter Verein Obersimmental am 8. Oktober 1994 ins Leben gerufen. Mitglieder sollen die Idee finanziell ermöglichen. Zusätzlich wird mit Andreas Willener aus Matten/Interlaken ein kompetenter Hunter-Mechaniker als technischer Leiter gewonnen. Und last but not least unterstützt der Hunter Verein Interlaken das Ganze technisch und materiell. Knapp sechs Jahre später wird die Idee Wirklichkeit: Am 18. August 2000 hebt der Papyrus zum ersten Mal als HB-RVS von der Piste in St. Stephan ab. Die gleiche Sonderlackierung? Nicht ganz, die zivile Immatrikulation sowie auf dem Rückgrat die Namen der ersten Mechaniker-Crew: Andreas Willener, Peter Gerber und Albert Brügger sind neu. Knapp neun zivile Flugstunden hat er seither absolviert. Fotoreport Urs Stoller 10 August 2004 Am Samstag, 26. Juni war es soweit: Wunderbares Wetter, die Uhr zeigt 08.30, in St. Stephan wird ein Rolls Royce Triebwerk gestartet. Gut fünf Minuten später erhebt sich das wunderbare Flugzeug in sein liebstes Element der Papyrus fliegt! Zum Abschluss des Werkfluges, landet der Papyrus in Bern-Belp, wo er bereits als Star am 75-Jahre-Flugplatzfest teilnimmt. Dass alles gut gegangen ist, wird von Pilot Stefan Weber nach der Landung mittels Handy an Res Willener mitgeteilt. Englischer Hunter im Wallis zu Gast Im Juni fand in Sion ein Hunter-Treffen statt, zu dem auch der ehemalige J-4208 in seinem unverkennbaren Blau als G-HVIP eingeflogen wurde. Des weiteren waren die Doppelsitzer ex-j-4201 (HB-RVR), ex-j-4206 (HB-RVV) sowie der ex-j-4204 (HB-RVW) von l Espace Passion de Payerne im Wallis zu bestaunen. Foto Joël Bessard

SkyNews NACHGEFRAGT Interview mit dem Hunter-Chefmechaniker Andreas Willener War dies die erste grosse Kontrolle des «zivilen» Papyrus? Es gibt keine grossen Kontrollen. Im zivilen Unterhalt sind dies Jahres-Kontrollen. Die Kontrollpunkte aus der Militärzeit wurden aber in die Jahres-Kontrolle integriert. Wie lange dauerte diese Kontrolle? Das dauert seine Zeit. Alles in der Freizeit, wir benötigten rund drei Jahre... ja richtig! Unmittelbar nach den grossartigen Auftritten 2001 in England haben wir mit der Arbeit begonnen. Dies, weil in dieser Jahreskontrolle das Triebwerk und die Flügelbolzen ausund eingebaut, sowie diverse arbeitsintensive Kontrollpunkte ausgeführt werden mussten. Dies ist auch ein Grund, weshalb diese Jahreskontrolle länger dauerte. Wie viele Leute waren beteiligt und wie viele Stunden wurden eingesetzt? Zuerst eine kleine Vorgeschichte. Mitglieder der Vereine Obersimmental und Interlaken werden in einem aufwendigen Kurs von mir zum «Hilfs-Hunter-Mechaniker» ausgebildet. Jeder Teilnehmende muss zum Schluss eine Art Prüfung ablegen. Das heisst, er bekommt ein Aufgabengebiet aus dem System Hunter, und dies muss er dann vortragen. Zu guter letzt erhält jeder einen ganz speziellen Batch der ihn berechtigt, am Flugzeug «Hand anzulegen».jetzt zurück zur Frage: Wir haben diese Jahres-Kontrolle zu viert ausgeführt. Jeder investierte an die 350 Stunden. Sind diese Kontrollen überhaupt vergleichbar mit den militärischen? Nein! Die Waffenanlage wurde nicht getestet. Es wurden nur fällige und defekte Teile ersetzt. Präventiv wurden keine Teile ausgewechselt. Kontrollierte das BAZL das Flugzeug? Die vom BAZL beauftragte Skytec GmbH ist verantwortlich für die Zustandsprüfung von historischen Luftfahrzeugen, sie nahm schliesslich das Flugzeug ab. Ist der Papyrus wieder komplett, was geschieht dann? Ja, dann kommt ein grosser Moment. Das Triebwerk wird gestartet zu einem so genannten Prüflauf. Dass das Rolls-Royce- Avon-Triebwerk zuverlässig ist, bewies es am 21. Mai 2004 auf Über 1200 Stunden leisteten diese vier «Enthusiasten» (von links) Albert Aegerter, Peter Gerber und Albert Brügger. Im Cockpit sitzt der technische Leiter und Verantwortliche der Jahreskontrolle, Andreas Willener. Unterhalt im Hangar in St. Stephan: Rumpf, Vorder- und Hinterteil werden nach langer Zeit wieder vereint. eindrückliche Art. Gleich der erste Startversuch brachte es auf Touren. Verschiedene Kontrollpunkte habe ich während des Triebwerklaufes durchgecheckt, gleich wie zu der Zeit als der Hunter noch in der Luftwaffe aktiv war. Wieso wird der Unterhalt in St. Stephan besorgt? Ich fühlte mich sehr wohl, während meiner Dienstzeit bei der Fl Kp 18. Die Bevölkerung war gegenüber der Luftwaffe sehr positiv eingestellt. Ich denke, sie ist es noch heute, also zur Fliegerei bestimmt. Beweis genug erbringt sie durch die tolle Unterstützung unseres Vereins. Hat es genügend Ersatzteile, oder gibt es Beschaffungsprobleme? Früher oder später kann es schon Engpässe geben. Im Moment aber sind die Ersatzteile erhältlich. Dies verdanken wir nicht zuletzt unserem Partner, dem Hunter Verein Interlaken. Was empfindest Du, wenn der Papyrus, nach getaner Arbeit, wieder fliegt? Es ist ein gutes Gefühl, nach dem grossen Aufwand, die markante Hunter-Silhouette wieder in der Luft zu sehen. Wie viel Aufwand wird nach einem Einsatz benötigt, wenn das Flugzeug längere Zeit stillsteht? Nur normale Bereitstellungsarbeiten, wenn die Pause nicht länger als ein Jahr dauert. Alle Jahre muss eine Jahreskontrolle ausgeführt werden, auch wenn nur ein Flug ausgeführt wurde. Was ist in nächster Zukunft geplant? Der Besuch in Belp gehört ja schon der Vergangenheit an. Priorität 1 hat ganz klar unser zehnjähriges Vereinsjubiläumsfest am 21. August in St. Stephan. Schon ein tolles Gefühl, wenn man weiss, dass auch die Patrouille Suisse zu Ehren unseres Vereins und unseres Hunters vorfliegen wird. Ein Thema ist es, auch an der «Air 04» in Payerne (4./5. September) teilzunehmen. Ich denke, dass der Papyrus auch nächstes Jahr sein schönes Design dem Publikum präsentiert. 2006 wird wieder eine Pause eingeplant. Wie kann man den Hunter-Unterhalt unterstützen? Indem man Gönner oder Mitglied des Hunter Verein Obersimmental wird. Alles weitere erfährt man über www.hunterverein.ch Interview Urs Stoller 11

Air 04 in Payerne: SkyNews.ch verlost 20 Fotografen-Tickets AIR 04 An der grössten Airshow dieses Jahres auf Kontinentaleuropa, an der Air 04 am 4. und 5. September in Payerne, bietet SkyNews.ch 20 Lesern die Möglichkeit, Fotos vom besten Standort aus zu schiessen und zwar von Donnerstag, 2. bis Montag 6. September. Die Luftwaffe hat eigens für Flugzeugfotografen den Unterstand U20 reserviert. Die Wettbewerbsfrage lautet: Welcher Flugzeugtyp zierte das Titelbild der zweiten Ausgabe von SkyNews.ch (Mai 2004)? Die richtige Antwort bitte auf eine Postkarte schreiben und bis spätestens am 16. August abschicken an: SkyNews.ch, Oberteufenerstrasse 58, 8428 Teufen ZH Die Vorbereitungen zur Air 04 laufen plangemäss. Leider hat die Patrouille de France alle ihre Auftritte ab Mitte August in Europa abgesagt, da sie nach China beordert wurde. Alle anderen Highlights des Flugprogramms sind aber nach wie vor bestätigt. 17 verschiedene Luftwaffen sind präsent. Neben der Patrouille Suisse und dem PC-7-Team werden die Red Arrows, die Frecce Tricollori, Aguila aus Spanien, das Team 60 und das Breitling- Apache-Team fliegen. Zudem ist auch eine Hunter-Formation geplant und ein Schweizer Hawk soll wieder fliegen. Auch der PC-21 wird erstmals in der Schweiz eine Demonstration zeigen. Wer sich bis am 15. August seine Billette im Vorverkauf an jedem SBB-Schalter sichert, profitiert von einem Rabatt von Foto Boeing Auch die Super Hornet wird in Payerne vorgeflogen. über 40 Prozent. Ab dem 16. August kostet der Eintritt pro Tag für Erwachsene 20 Franken, für Kinder 10 und für Familien 40 Franken. Aufgrund des erwarteten Besucheransturms von AIR 04 100 000 Personen pro Tag, wird eine frühe Anreise empfohlen. Türöffnung ist an beiden Tagen um 7 Uhr, empfohlen wird die Anreise mit der SBB und dem Gratisshuttlebus der Post. Die aktuellsten Infos über die Super-Airshow in Payerne immer auf www.air04.ch Hansjörg Bürgi Die Raucheinsätze der holländischen F-16 des 322 Squadron aus Leeuwarden entfalteten ihre volle Wirkung. Der Schweizer F/A-18C Hornet J-5011 mit Mach 0,8 in der feuchten, englischen Luft. Die erste SkyNews.ch-Leserreise nach Fairford ein voller Erfolg Am 17. Juli startete die neue Dornier 328 HB-AEE der Lions Air zu frühmorgendlicher Stunde in Zürich, um direkt ans Royal International Air Tattoo (RIAT) nach Fairford zu fliegen. Die von SkyNews.ch und der Compass Holding AG organisierte Leserreise wurde zum vollen Erfolg. Die 31 Teilnehmer erlebten die grösste Airshow Europas auf bequemste Weise. Zu den Höhepunkten des achtstündigen Nonstop-Flugprogrammes zählten die Überflüge der B-2, F-117 und das D-Day-Demonstrationsfinale. Am Abend landeten alle wohlbehalten wieder in Zürich. Ein ausführlicher Bericht über das RIAT 2004 erscheint in der Septemberausgabe. Fotoreport Peter Lewis Gruppenbild der Leserreise von SkyNews.ch und der Compass Holding AG vor dem Rückflug mit der Dornier 328 der Lions Air nach Zürich. 12 August 2004

SkyNews RUAG Aerospace baut am A380 mit Der Chef von Airbus England, Iain Gray, stattete Mitte Juli der RUAG Aerospace am Hauptsitz in Emmen einen Besuch ab. Er dokumentiert damit die hohe Wertschätzung des momentan grössten Flugzeugherstellers gegenüber der RUAG. Diese ist mit Entwicklungsund Produktionsarbeiten intensiv am neuen Grossraumflugzeug Airbus A380 beteiligt. Ein entsprechender Vertrag für die Serienfertigung wurde unterzeichnet, wie RUAG mitteilte. Mit dem Grossraumflugzeug A380, welches je nach Sitzordnung zwischen 550 und 800 Passagieren Platz bietet, setzt der europäische Flugzeughersteller Airbus neue Massstäbe. Die RUAG Aerospace war als Risk Sharing Partner seit Beginn an diesem äusserst anspruchsvollen Grossprojekt in einem internationalen Verbund beteiligt. Das Engagement im Rahmen der Konstruktions- und Struktur-Entwicklung über mehrere Jahre war Vorraussetzung um Produktionsaufträge zu erhalten, denn in der Luftfahrtbranche ist es bei Grossaufträgen üblich, die finanziellen Risiken mitzutragen. Die RUAG Aerospace war beim A380 von Anfang an für Entwicklung, Test, Zertifizierung und Produktion der äusseren Flügelhinterkante verantwortlich. Diese Baugruppe besteht aus einem linken und einem rechten Holm aus Aluminium, welche mit je 35 Rippen und Trägern für Stellmotoren bestückt werden. Die 14 Meter langen Holme werden am äusseren Flügelende der Tragflächen montiert. An diesem in Emmen hergestellten Bauteil, welches zur Primärstruktur des Flügels gehört, werden die Querruder angebracht. Dank der herausragenden Arbeit in diesem unter grossem Zeitdruck stehenden Projekt, erhielt die RUAG Aerospace in der Folge Bestelllungen für weitere Komponenten für den A380. Mitte Juli erfolgte die Vertragsunterzeichnung über die Zusammenarbeit zwischen Airbus England und der RUAG Aerospace für die Serienfertigung des A380-Flügelbauteils. Für die RUAG Aerospace umfasst dieser Vertrag ein Arbeitsvolumen von 200 Millionen Franken. Das Projekt A380 wird in den nächsten Jahren rund 30 Personen beschäftigen. Neben der Schaffung neuer und der Sicherung bestehender Arbeitsplätze bringt dieser Auftrag der RUAG Aerospace auch viel Ansehen in der Luft- und Raumfahrtbranche. Die innovativen und fristgerecht umgesetzten Lösungen bei der Entwicklung und Produktion des Flügelteils, untermauerten den hervorragenden Ruf, den die RUAG Aerospace weltweit im Flugzeugbau besitzt. pd Eindrückliche Airshow in Evian-les-Bains Über das Wochenende vom 26. und 27. Juni fand im französischen Kurort Evian-les-Bains am Genfersee eine internationale Airshow statt. Dort, am Südufer des Léman, wo Anfang Juni letzten Jahres die Staatschefs der sieben weltgrössten Industrienationen und Russlands zum hochpolitischen G-8 Gipfel zusammen kamen, trafen sich Flieger aus verschiedenen Ländern zum unpolitischen Aviatikfest. Die präzisen Vorführungen der Patrouille de France (sie war in Genf-Cointrin stationiert) und der Patrouille Suisse wirkten vor der herrlichen Kulisse des Genfersees besonders attraktiv. Zwei deutsche Tornados IDS, eine französische Mirage 2000 sowie eine F/A-18 der Schweizer Luftwaffe zeigten ihre Leistungsfähigkeit über dem See. Einige Wasserflugzeuge, mit denen Rundflüge unternommen wurden und Fallschirmabsprünge rundeten das gemütliche Meeting ab. Für ihren Einsatz in Evian waren die beiden Tornado IDS des Jagdbombergeschwaders 31 (JaboG31) «Boelcke» der Deutschen Luftwaffe aus Nörvenich auf der Airbase Payerne im Broyetal stationiert. Das Waffensystem Tornado ist als Allwetter-Jagdbomber für die Abriegelung des Gefechtsfeldes in der Tiefe (Air Interdiction), für den Kampf gegen feindliche Luftstreitkräfte am Boden (Offensive Counter Air) sowie für die Luftunterstützung des Heeres (Offensive Air Support) vorgesehen. Zudem ist das JaboG 31 «Boelcke» seit Januar 1996 mit einem Staffeläquivalent den Krisenreaktinskräften der NATO zugeteilt und kann in diesem Rahmen im gesamten NATO-Gebiet auch für Einsätze zur Friedensschaffung, Sicherung, Erhaltung sowie zu humanitären Zwecken entsandt werden. Tornados der deutschen und italienischen Luftwaffe nehmen ebenfalls an der grossen, internationalen Airshow Air 04 vom 4.und 5. September in Payerne teil. Report Aldo Wicki und Franz Knuchel Die beiden deutschen Tornados waren in Payerne stationiert. Die Patrouille Suisse an der malerischen Airshow in Evian. Präzision über dem Genfersee bot die Patrouille de France. Foto Aldo Wicki Foto Joël Bessard Foto Franz Knuchel 13

Emmen: der Tiger-Tiger ist gelandet, ebenso eine rare BAC-111 Am 30. Juni überflog der RUAG Werkpilot Toni Locher den in den Tiger-Farben strahlenden J-3003 von Buochs nach Emmen. Dabei handelte es sich um den vorläufig letzten Flug, zumindest in Schweizer Farben. Ganz ausgebrüllt dürfte die «Sina-Cat», wie die anlässlich der Swiss Air Force Competition 2001 getaufte J-3003 offiziell heisst, jedoch nicht haben. Die Chancen stehen gut, dass der Tiger-Tiger schon in naher Zukunft bei der US Navy im Einsatz als Aggressor weiter brüllt. Fragt sich nur ob das edle Farbkleid fürs nächste Katzenleben erhalten bleibt... Ebenfalls Ende Juni brachte die BAC1-11 der englischen Empire Test Pilot School (ETPS) eine Delegation nach Emmen. Die ZE432 wurde 1973 als DQ-FBV bei Pacific Air in Dienst gestellt und flog während neun Jahren. 1984 gelangte sie nach Boscombe Down (England), wo sie von der heutigen ETPS erworben wurde und die militärische Kennung erhielt. Heute dient sie Pilotenschülern als Trainingsflugzeug zur Umschulung auf mehrstrahlige Grossflugzeuge. Fotoreport Martin Michel Warenschau zum Rüstungsprogramm 2004 in Dübendorf mit C-295M Vom 28. Juni bis 2. Juli fand in Dübendorf eine Warenschau des Rüstungsprogramms 2004 statt. Damit sich nebst eingeladenen Militärattachés und VIP-Gästen auch die Sicherheitskommission des National- und Ständerates ein vollumfängliches Bild machen konnte, wurde am 25. Juni sogar ein Transportflugzeug Casa C-295M von der spanischen Luftwaffe eingeflogen. Das VBS beabsichtigt zwei Maschinen (zwei Flugzeuge für 87 Millionen, Logistik für 18 Millionen und bei einem Risikoanteil von 4 Millionen) zu beschaffen. Der Beschaffungsumfang verspricht auch einen 100-prozentigen wirtschaftlichen Ausgleich mit der Schweizer Industrie. Auf fünf Standardpaletten vermag die C-295M beinahe zehn Tonnen Material aufzunehmen mit einem dementsprechenden Einsatzradius von 1420 km. Ebenfalls könnten auch 27 Sitze auf drei Paletten montiert werden, was dann einem zivilen Airliner schon sehr nahe kommt. Die C-295 war übrigens an den IBT im Belpmoos zu sehen. (Bild auf Seite 45). Urs Forrer RIO 2004 Diverse aviatische Leckerbissen am Oldtimertreffen in Ecuvillens Zeitgleich mit den IBT in Bern-Belp fand am letzten Juni-Wochenende das jährliche Oldtimertreffen RIO (Recontres Internationales Oldtimers) in Ecuvillens statt. Zu den Premieren zählte der von der L Aerotique frisch überholte Fieseler Storch HB-EJJ (Seite 36) und die nun in Deutschland als D-ILIT registrierte D.H.89 Dragon Rapide (ex-g-amai). Wie bereits 2003 flog auch die C-47A Dakota N1944A aus England wieder nach Ecuvillens. Mit der 1947 gebauten Saab 91A Safir Serie 3 OO-JEN war auch eine belgische Rarität zu Gast. Von der A-Version sollen nur noch sieben RIO 2004 Stück existieren, davon zwei flugtüchtige. Leider hatte eine Cessna Probleme mit der Motorenleistung, ihr Pilot führte deshalb eine Notlandung aus. Dabei wurde niemand verletzt, aber das Flugzeug überschlug sich und blieb auf dem Rücken liegen. Fotoreport Mario Richard Die neue deutsche Dragon Rapide D-ILIT zählte zu den Stars. Erst seit Mai fliegt die Cessna 170B HB-CYV in der Schweiz. 14 August 2004

SkyNews Skycruise Switzerland fliegt zwei Luftschiffe an Olympiade Athen Am 4. Juli hat zum ersten Mal in Olympiade eingesetzt werden. Der Auftrag der Geschichte der Luftfahrt ein stammt via das internationale Sicherheitskonsortium Luftschiff den Gotthard überflogen. SAIC direkt von der Das zuvor in Buochs gestartete griechischen Regierung. Die Luftschiff- Airship 600 der Skycruise Switzerland Gruppe um Skycruise Switzerland hat die- AG hat dabei die erste sen Auftrag eigenen Angaben zufolge ge- Etappe des siebentägigen Ferryfluges wonnen, weil sie das beste Luftschiff für nach Athen bravourös ge- diesen Zweck und Erfahrung aus den USA meistert. Die Alpenüberquerung in der Überwachung von Grossveranstaltungen mit Zeppelinen mitbringt. Von Ende konnte nur bei Windstille erfolgen, Skycruise-Gründer und -Geschäftsleiter Christian Schulthess vor seinem ersten Luftschiff. da das Luftschiff dabei an seine Juli bis Oktober wird das eine Skyship 600B Leistungsgrenzen kommt. Mit dem deshalb über Athen patroullieren. Der zweite zweiten Luftschiff wollte Skycruise Ende Juli zur zehntägigen Reise Schweizer Zeppelin wird in Athen während der Olympiade für nach Athen starten. Fernsehübertragungen eingesetzt. Der Zeppelin ist mit rund 50 km/h Reisegeschwindigkeit langsam Vor dem Aufbruch nach Athen wurde der Olympia-Zeppelin in und wetterempfindlich. Geflogen werde in Tagesetappen von der Schweiz gebührend verabschiedet. Nationalratspräsident einigen hundert Kilometern und nur bei schönem Wetter, wie Geschäftsleiter Max Binder überbrachte die Grüsse der Schweizer Bevölkerung Christian Schulthess erklärt. Am Boden muss ein an die Bürgermeisterin von Athen und die Schweizer Olympia- Lastwagen mit Mast und die gesamte Bodenbesatzung für eine teilnehmer. unvorhergesehene Landung immer in der Nähe sein. Von Italien Bereits an den Erlebnistagen des Zürcher Flughafens vom SKYCRUISE nach Griechenland wird das Luftschiff das Mittelmeer überqueren, und schliesslich nach rund zehn Tagen in Athen eintreffen. geisterte Gäste in der Schweiz befördern, und ab dem 15. Sep- 10. bis 12. September wird der Skycruise-Zeppelin wieder be- Skycruise hat sich einen Vertrag für den Einsatz von zwei Zeppelins an der Olympiade gesichert. Es ist gemäss Angaben von Buochs angeboten. Mehr Infos über www.skycruise.ch tember werden wieder Luftschiff-Fahrten in der Innerschweiz ab Skycruise das erste Mal, dass Luftschiffe an einer europäischen Fotoreport Hansjörg Bürgi SKYCRUISE Bund hat Flugplatz Saanen verkauft Der Bund hat den Flugplatz Saanen-Gstaad der Flugplatzgenossenschaft verkauft, die Gemeinde Saanen ging leer aus. Der Genossenschaft mit über 200 Mitgliedern gehören das Flugfeld und die Nebenanlagen, total 190 000 Quadratmeter Fläche. Der Kaufvertrag ist unterzeichnet, der Grundbucheintrag erfolgt jedoch erst, wenn der Sachplan Infrastruktur-Luftfahrt vom Bundesrat genehmigt wird. Rund 20 000 Quadratmeter verbleiben beim Departement für Verteidigung Bevölkerungsschutz und Sport. Damit in Saanen der bisherige Flugverkehr weitergeführt werden kann, ist diese Genehmigung zwingend. Sie wird im Frühling 2005, gleichzeitig mit denjenigen für die Flugplätze St. Stephan und Zweisimmen erwartet. Für den Kauf, Verschreibung und Gebühren stehen der Flugplatzgenossenschaft Sannen maximal 600 000 Franken zur Verfügung. Die jährlichen Unterhaltskosten belaufen sich auf 70 000 Franken. Für die Tourismusregion Saanenland ist der Flugplatz ein wichtiges Angebot, das in der bisherigen Grösse weitergeführt wird. Gemäss Statistik verzeichnete Saanen 2003 total 8200 Flugbewegungen. Zudem werden nichtaviatische Anlässe durchgeführt. Jiri Benesch Am Wochenende vom 14./15. August wird in Hittnau wieder mit Oldtimern geflogen. Flugplatz Hittnau wird für zwei Tage reaktiviert Oldtimerautos und -Flugzeuge der gleichen Kategorie zusammen zu bringen wurde oft versucht. Im Zürcher Oberland gelang dies schon zweimal mit Erfolg. Eine dritte Auflage des Oldtimerclassic Of Speed findet am 14. und 15. August statt. Piloten sind herzlich eingeladen, auf der 430 Meter langen Piste zu landen, die sich gleich neben dem Rundkurs befindet, auf dem Autos und Motorräder fahren. An beiden Tagen findet ein Formationsüberflug der anwesenden Flugzeuge statt. Das ehemalige Fluggelände der Flugsportgruppe Zürcher Oberland liegt auf einem breiten Sattel zwischen niedrigen Hügelketten, die Pistenrichtung verläuft beinahe in Ost-West Richtung. Ende der vierziger Jahre waren in einem ehemaligen Hangar fünf Flugzeuge stationiert. Erinnert sei an den grossen Flugtag vom 3.Juli 1949, wo unter anderem Kunstflug mit dem Zürcher Flieger-As Spahni auf seiner Avia Fl-5, sowie dem Zürcher- Oberländer Oblt Paul Ramseier auf Bücker den Höhepunkt bildeten. Der Überflug von fünf Piper L-4 rundete das damalige Flugprogramm ab. Vor zwei Jahren fanden 22 Flugzeuge den Weg nach Hittnau, dieses Jahr sind auch Piloten aus den Nachbarländer herzlich willkommen. Anmeldungen unter www.oldtimerclassic.ch Fotoreport Erich Gandet 15

Foto Marc Seidel Die erste MD-90-30 HB-JIA von Hello nach der Ankunft auf dem EuroAirport. Die beiden weiteren folgen im August und September. Hello startet mit ihrer ersten MD-90 im Wetlease für Blueline Am Mittwoch, 7. Juli kurz vor 14 Uhr landete aus Maastricht kommend die erste MD-90-30 der neugegründeten Schweizer Charterfluggesellschaft Hello (FHE) (www.hello.ch) mit der Registration HB-JIA auf dem EuroAirport. Anschliessend erfolgten die letzten Vorbereitungen zum Erhalt der Betriebsbewilligung (AOC). Ende Juli wurde die MD-90 nach Paris-CDG überflogen. Von dort aus gelangt sie bis Ende Oktober bei der französischen Chartergesellschaft Blueline im Wetlease zum Einsatz. Hello wird gemäss Angaben von CEO Markus Seiler mit ihrer zweiten MD-90, die anfangs August abgeliefert werden soll, von Basel-Mulhouse, Genf und Zürich aus zu traditionellen Badeferienzielen in Europa und dem Nahen Osten operieren. Die dritte MD-90 wird nach einem C-Check bei TAT in Nimes dort erfolgt der Unterhalt der Flotte im September zum Einsatz kommen. Alle Maschinen sind von Boeing Capital Corporation für vorerst fünf Jahre zu sehr günstigen Konditionen geleast. Die drei 168-plätzigen MD-90 wurden 1997 gebaut und haben nur zwischen 4800 und 10 000 Flugstunden. Sie sind bisher von Kibris Türk Hava Yollari (KTHY) und AMC Aviation eingesetzt worden. Hello beschäftigt derzeit rund 40 Personen, grösstenteils Mitarbeiter der ehemaligen TEA Switzerland, Balaircta und Crossair. Die Cockpit- und Kabinenbesatzungen wurden bei der SAS Flight Academy sowie in eigenen Trainingsräumlichkeiten auf dem EuroAirport umgeschult. Hello hat bereits mit mehreren Reiseanbietern (siehe auch SkyNews.ch Ausgabe 4), lukrative Charterverträge abgeschlossen. Werner Soltermann EAE-Rückzug Die deutsche Fluggesellschaft European Air Express aus Mönchengladbach zieht sich bereits nach nur elf Wochen aus Bern zurück. «Das war einer der kürzesten Einsätze die ich je erlebt habe, was die gemacht haben ist unprofessionell», meint Flughafendirektor Charles Riesen. Die EAE hat ihre Flüge erst am 19. April von Bern nach Brüssel und Düsseldorf aufgenommen. Der European-Air-Express-Chef Ulrich Sigmann liess ausrichten, dass die Strecken nicht wirtschaftlich waren. Dafür will EAE ab 13. September eine neu Strecke von Münster/Osnabrück nach Zürich aufnehmen. Jiri Benesch Flybaboo rentiert Mit einem Umsatz von 810 000 Franken im Juni hat Flybaboo nach eigenen Angaben erstmals die Gewinnschwelle erreicht. Am 1. September soll die zweite Dash-8 Q300 in Betrieb gehen und prioritär ab Lugano eingesetzt werden, so frühmorgendlich nach Genf. Flybaboo wird zudem ihr Gerät punktuell verchartern. Im September sollen zudem zehn bis 15 Millionen Franken für einen weiteren Wachstumsschub aufgenommen werden. Abklärungen für neue Strecken in Zusammenarbeit mit potentiellen Investoren seien angelaufen, teilte die Genfer Airline mit. Daniel Martel Die Saab 2000 HB-IZG in vollen Darwin-Farben in Basel. Darwin Airline hat ihre erste Saab erhalten Die zweite neue Schweizer Fluggesellschaft Darwin Airline ist ebenfalls startbereit: Die vor einem Jahr gegründete Tessiner Fluggesellschaft wollte ab dem 28. Juli von Lugano aus die Destinationen Genf, Barcelona und Olbia anfliegen. Damit tritt sie zwischen Lugano und Genf in direkte Konkurrenz zu Flybaboo. Das BAZL plante, Darwin auf den 28. Juli hin die notwendigen Bewilligungen zu erteilen. Bei der ersten Saab 2000 «Insubria» von Darwin handelt es sich um die ehemalige HB-IZG von Crossair/Swiss. Sie traf am Abend des 20. Juli frisch bemalt von Southend her in Basel ein. Anschliessend erfolgten die Abnahmearbeiten durch das BAZL bei Swiss. Die Saab 2000 ist gemäss Medienberichten dank einer speziellen Ausstattung für das komplexe Anflugverfahren von Lugano-Agno wieder zugelassen. Mit einer zweiten Saab 2000 HB-IZH soll bereits ab Mitte August Rom, Venedig und Rimini angeflogen werden. Der Businessplan von Darwin sieht vor, die Flotte innert zwei Jahren auf vier Flugzeuge aufzustocken. Auch das Personal soll bis ins Jahr 2008 von derzeit 32 auf 82 Personen zunehmen, sagte CEO Mosè Franco an einer Medienkonferenz in Lugano. Die Darwin Airline verfügt eigenen Angaben zufolge über ein Kapital von vier Millionen Franken und stille Reserven in der Höhe von sechs Millionen. Hansjörg Bürgi Foto Wolfgang Neumann 16 August 2004

SkyNews Züri-Fäscht-Airshow-Impressionen Über eine Million Besucher verzeichnete das diesjährige Züri-Fäscht vom 2. 4. Juli. Lions Air zeichnte auch dieses Jahr für die Organisation des Flugprogrammes verantwortlich. Zu den Höhepunkten zählte die bei kräftigen Winden einwandfrei gebotene Show des PC-7-Teams (oben links). Aber auch das Ballett der beiden Ecureuils (oben rechts) von Helog sowie die Royal Jordanian Falcons und die Red-Bull-Zlins (rechts) im letzten Abendlicht sorgten für eine besondere Ambiance. Fotoreport Hansjörg Bürgi SkySpace Raumsonde Huyghens/Cassini auf der «Saturn-Zielgeraden» Nach einer fast siebenjährigen könnten, welche auseinenderbrachen, bevor Reise und vier Swingby-Manövern sie den Planeten selber erreichten. Die an verschiedenen Planeten ist die Ringe sind so gross, dass sie den Zwischenraum Raumsonde Huyghens/Cassini am zwischen Erde und Mond fast 1. Juli in eine Umlaufbahn um den ausfüllen würden. Planeten Saturn eingeschwenkt Die Muttersonde Cassini, wurde von der und hat ihre kürzeste Entfernung US-Raumfahrtbehörde NASA gefertigt und zu ihm erreicht. Am 25. Dezember soll während vier Jahren Saturn erforschen. soll sich die ESA-Sonde Huyghens Während dieser Forschungsphase umkreist von der Muttersonde Cas- Cassini den Saturn über 40 Mal und zwar in sini lösen und, falls alles klappt, im unterschiedlichen Abständen. Damit will Januar 2005 auf dem Mond Titan man, je nach den wissenschaftlichen Bedürfnissen, landen. So «sieht» Cassini ihr Ziel nach fast genau siebenjähriger optimale Bedingungen schaf- Saturn ist mit seinem erstaunlichen Reise. Das Bild ist aus Photographifen. Das macht Bahnänderungen nötig, Ringsystem aus vielfältigen en zusammengesetzt welche durch Blau-, Grünund welche sowohl durch Ausnützung der Mas- Gründen ein besonderer Planet. Rotfilter aufgenommen wurden. Die Kamesenanziehung von Titan (!) als auch durch Nur wenig kleiner als Jupiter, wurde ras der Raumsonde funktionieren einwandfrei das bordeigene Antriebssystem von Cassi- Saturn vor vier Milliarden Jahren und senden phantastische Bilder zur Erde. ni durchgeführt werden. Weil der Abstand gebildet, ist weniger dicht als Wasser, zur Sonne zu gross ist, muss die Energie- das heisst, er würde darin schwimmen! Saturn besitzt eine versorgung an Stelle von Sonnenkollektoren mit Radioisotopen riesige Magnetosphäre und eine stürmische Atmosphäre in denen sichergestellt werden. in Äquatornähe Windgeschwindigkeiten von bis zu 1800 (!) Huyghens ihrerseits wird, nach Loslösung von Cassini, mit ei- km/h erreicht werden. Der Saturnmond Titan ist für die Forscher ner Geschwindigkeit von 20 000 km/h auf die Titanatmosphäre von besonderem Interesse, weil es der einzige Mond mit einer eigenen aufprallen und innerhalb von drei Minuten auf 1400 km/h abgeneten Atmosphäre ist. Was aber den Saturn vom Rest der Plabremst bevor sie dann mit einem mehrstufigen Fallschirmsystem in unserem Sonnensystem unterscheidet, ist sein Ringsystem. weiter verlangsamt und dar Schutzschild abgeworfen wird. Die- Es besteht aus Milliarden von Eis- und Felspartikeln aller ser Abstieg dauert von der Auslösung des ersten Schirms bis zum SkySpace Grössen, von kleinen Trümmern bis zu Brocken in der Grösse eines Hauses. Diese Elemente umkreisen den Planeten mit unter- Sonde aber beträgt nur drei Stunden. Die Forscher hoffen, dass Bodenkontakt volle zweieinhalb Stunden, der Energievorrat der schiedlichen Geschwindigkeiten. Es sind Hunderte solcher Ringe beobachtet worden, von denen man annimmt, dass es Über- während rund einer halben Stunde Daten von diesem interes- Huyghens das Hitzebad des Abstieges heil übersteht und reste zerschmetterter Kometen, Asteroiden oder Monde sein santen Saturnmond übermitteln kann. Peter Abgottspon Foto NASA/Archiv Abgottspon 17

Foto Christoph Kugler Saga Airlines ist eine neue türkische Fluggesellschaft, die mit dem Airbus A300B4-2C TC-SGA, nicht operieren darf, da in der Türkei eine Airline mindestens drei Maschinen fliegen muss. Deshalb kommt der ehemalige Japan-Air-System-Airbus vorerst für Fly Air auch nach Zürich zum Einsatz. BOEING 727 Jetclub fliegt mit einer ex-delta «Seven Two» nach Pristina Die bisher ausschliesslich im Flugzeugmanagement der Business Aviation tätige Zürcher Jetclub AirCharter AG (JCS) ist mit einer Boeing 727-200 ins Kettenchartergeschäft in den Kosovo eingestiegen. Am 24. Juni landete die Boeing 727-225 EC-IMY der spanischen Swiftair in Zürich. Seit Ende Juni pendelt die 1976 gebaute und zuvor als N8875Z von Delta Air Lines geflogene 727 bis zu zweimal täglich im Wetlease und unter «Jetclub-Callsign» zwischen Zürich, Genf und Pristina. Mit 12 Business/Firstund 137 Economysitzen bietet sie sehr bequeme Platzverhältnisse. Die EC-IMY ist das einzige Passagierflugzeug von Swiftair, die ansonsten mit Boeing 727, Convair 580, Brasilias, ATR-42/72, Metroliners und Caravans für DHL Fracht fliegt. Wie Thomas Löliger von Jetclub gegenüber SkyNews.ch erwähnt, ist die 727-Operation der erste Schritt einer Diversifizierung bei Jetclub in Zusammenarbeit mit dem Reisebüro Pristina. Die Boeing 727 sei nicht die erste Wahl, doch in der Hochsaison ein günstiges Flugzeug in der 150-Sitze-Klasse zu finden, das uneingeschränkt zwischen der Schweiz und dem Kosovo operieren könne, sei nicht einfach gewesen, fährt Thomas Löliger fort. Die spanische 727 ist Stage-III lärmzertifiziert und gehört somit der gleichen Klasse wie die MD-80 an. Bei guter Nachfrage wird die 727 bis Mitte August ab Zürich fliegen. Die Auslastung in den ersten beiden Wochen bewegte sich unter der Woche bei 80 Prozent, die Wochenendflüge waren ausgebucht. Vom BAZL hat Jetclub eine Ausnahmebewilligung zum BOEING Betrieb eines ausländischen Flugzeugs erhalten, da kein schweizerisches in derselben Klasse zur Verfügung steht. In Spanien kommt diese einzige Passagier-727 Europas normalerweise zum Transport von Sträflingen zum Einsatz... Hansjörg Bürgi Jetclub fliegt mit der Boeing 727-200 EC-IMY von Swiftair ab Zürich (Bild) und Genf diesen Sommer nach Pristina. Foto Christoph Kugler Foto Roland Büsser Japan Air Lines setzt diesen Sommer auch Boeing 747-400 nach Zürich ein. Gelegentlich ist es die JA8906, welche mit einer aufgemalten DC-6 an den ersten Hawaii-Flug der JAL vor 50 Jahren erinnert. 18 August 2004

SkyPort ZRH Qatar Airways ist in Zürich gelandet Am 9. Juli hat Qatar Airways ihre neue Flugverbindung von Doha nach Zürich aufgenommen. Zur Streckeneröffnung freute sich der CEO von Qatar Airways, Akbar Al Baker: «Zürich ist unsere 53. Destination weltweit. Die Aufnahme von Zürich in unser wachsendes Streckennetz, gibt unseren Passagieren noch mehr Flexibilität, um schnellere und einfachere Verbindungen zur grossen Auswahl von Destinationen, die wir anbieten, zu erhalten.» Qatar Airways fliegt viermal wöchentlich nach Zürich: Der Flug QR063 startet in Doha um 12.20 Uhr Ortszeit jeweils am Montag und Donnerstag und landet um 17.50 Uhr Ortszeit in Zürich. Der Flug QR061 verlässt Doha um 2.15 Uhr Ortszeit jeweils am Mittwoch und Sonntag und kommt um 7.45 Uhr Ortszeit in Zürich an. Die Rückflüge ab Zürich erfolgen am Montag und Donnerstag um 22.30 Uhr und am Mittwoch und Sonntag um 11.55 Uhr. pd Qatar Airways setzt nach Zürich neue Airbus A319-133LR ein, die mit acht Business- und 102 Ecositzen versehen sind. Bei steigender Nachfrage sind A300 oder A330 geplant. Die spanische Air Europa wirbt mit ihrer neu von SAS geleasten Boeing 737-400 EC-IYI für das Disneyland in Paris. Die auf beiden Seiten gleich bemalte 737 war am 17. Juli in Zürich zu sehen. Foto Hansjörg Bürgi Foto Marc Seidel ERLEBNISTAGE Flughafenfest vom 10. bis 12. September: weitere Helfer gesucht Vom 10. bis 12. September feiert der Flughafen Zürich den Abschluss der fünften Bauetappe mit drei attraktiven Erlebnistagen. Bei Gratiseintritt werden rund 200 000 Besucher erwartet. Sie können das einzige Mal als Nichtpassagiere das neue Airsidecenter, das Dock E im Midfield und unter anderem auch legendäre Flugzeuge bestaunen. Die Flugzeugausstellung findet auf dem Vorfeld zwischen dem Bogenhangar und dem Terminal 2 statt, der Zugang erfolgt über Tor 101. Unter den angemeldeten Flugzeugen befinden sich einige aviatische Leckerbissen: So wird die Breitling Super Constellation erstmals in Zürich zu bestaunen sein und sofern sie bis dann flugbereit ist die Red Bull Die kürzlich auf einer Tour von Airside Foto Zürich im GAC fotografierte Grumman Widgeon von Red Bull wird an den Erlebnistagen wieder in Zürich zu Gast sein. Foto Christian Johannes Douglas DC-6B! Red Bull fliegt gemäss Angaben des Organisators Konrad Korsunsky mit mehreren Propellerflugzeugen nach Zürich. Des weiteren werden ein neuer Airbus A340-313XE von South African Airways, ein A340-300 von Swiss, eine Fokker 100 von Helvetic und ein EC145 sowie Challenger 604 der Rega anwesend und teilweise zu besichtigen sein. Rundflüge werden mit der Swissair-DC-3, einer Ju-52, von der Motorfluggruppe Zürich, den ansässigen Heli-Unternehmen Helog Zürich Flughafen, BB Heli und Swiss Jet sowie von Air Berlin mit einer Boeing 737 angeboten. Geplant sind auch Zeppelin-Rundflüge der Schweizer Firma Skycruise. Auch die Antique Airplane Association (AAA) wird mit diversen Flugzeugen vertreten sein. Zu den Höhepunkten könnte die Show des Österreichers Franz Müllner werden, dem stärksten Mann der Welt, er bewegt alleine einen Airbus A321. Kostenlose Konzerte, zahlreiche Festwirtschaften, eine Leistungsschau der Bauwirtschaft und eine offene Werft von SR Technics bilden weitere Attraktionen. Damit die Besucher optimal geführt werden können, braucht es zahlreiche Helfer. Vorteilhaft ist es, wenn diese über Luftfahrtkenntnisse verfügen, aber es ist keine Bedingung. Sie erhalten Mütze und T-Shirts sowie Verpflegungsgutscheine für 45 Franken pro Tag, sind versichert und können gratis am Flughafen parkieren. Wer sich angesprochen fühlt, an den Erlebnistagen als Helfer mitzuwirken, meldet sich am besten über E-Mail freiwillige@unique.ch oder telefonisch über 076 356 71 70. Hansjörg Bürgi 19

Foto François Hug Foto Werner Soltermann Foto Werner Bönzli Seit der Verlegung von Mittwoch auf Donnerstag findet auch der zweite wöchentliche Flug von MAS Kargo nach Basel regelmässig statt. Dabei kommen ausschliesslich Boeing 747-200F der isländischen Air Atlanta zum Einsatz, einmal mit MAS Kargo-Titeln (wie die TF-ABN am 17. Juni) oder in vollen Air-Atlanta-Farben. BSL Am 6. Juli berichtete Flughafendirektor Jürg Rämi über die aktuellen Betriebsergebnisse, die Entwicklung des Verkehrs und über Marktanteile der verschiedenen Airlines. Im ersten Halbjahr 2004 halten Air France 29 Prozent, Swiss 26, Lufthansa 8, Hapag Lloyd 7 und 20 August 2004 EasyJet bereits 5 Prozent der Anteile im Passagierverkehr. Auch die Entwicklung der Flugrouten zeigt mehrheitlich eine positive Entwicklung: So flogen von und nach London vom 28. März bis 30. Juni rund 75 000 Passagiere (gegenüber 45 000 im Vorjahr) oder von und nach Berlin 22 000 (gegenüber 6 000 im Vorjahr). Um die nach wie vor knappen Finanzen im Griff zu behalten, wurden temporär Flächen Die Antonov 12 der ukrainischen Volare Aviation transportierte am Abend des 30. Juni aus Beirut kommend für das in Basel und Lörrach alljährlich stattfindende «Stimmen-Festival» Musikequipment und Lautsprecheranlagen auf den EuroAirport. Die lettische RAF-Avia setzte Ende Juni bis Mitte Juli auf den täglichen Flügen nach Pristina eine Yakovlev 42D der LAT Charter ein, dies weil die vorgesehene, eigene BAe-146-200 noch nicht übernommen werden konnte. im Terminal und Abflugbereich stillgelegt, ein Investitionsstopp erlassen und das Personal um rund zehn Prozent reduziert. Ausserdem wurden die Marketingbemühungen intensiviert, die Organisation gestrafft und ein neues Frachtdepartement geschaffen. Als Zukunftsperspektiven stehen diesen Massnahmen der Bau eines neues Expressfrachtzentrums und des Novartis-Terminal in der «Zone 4» gegenüber. Ausserdem sollen Fluggesellschaften mit langfristigen Verträgen an den Euro- Airport gebunden werden, der Bereich der Business Aviation ausgebaut werden und eine ISO-Zertifizierung erreicht werden. Ebenfalls in Planung ist die Einrichtung eines ILS auf der Piste 34. Mühe bekundet man auch mit der weiterhin geschlossenen Besucherterrasse, für deren Öffnung sich die Flughafendirektion schon seit längerer Zeit bemüht. Hier soll es derzeit zwei Szenarien geben: eine Überdeckung mit Netzen (da laut französischen Gesetzen die Scheiben zu wenig hoch seien...) oder eine Kontrolle in einem Durchleuchtungsgerät. Swiss International Air Lines wird ihre drei täglichen Flüge zwischen dem EuroAirport und der deutschen Hauptstadt von Berlin- Tempelhof nach Tegel verlegen. Der Klage von acht in Berlin-Tempelhof ansässigen Fluggesellschaften gegen den vom Senat und Flughafengesellschaft beabsichtigten Einstellung des Flugbetriebs hat sich Swiss nicht angeschlossen. Swiss befördert derzeit zwischen dem EuroAirport und Berlin-Tempelhof jährlich 39 000 Passagiere. Von Tegel aus bietet sie bereits dreimal täglich Flüge nach Zürich an. Infolge Zahlungsschwierigkeiten des in der Schweiz ansässigen Touroperators gegenüber dem deutschen Broker der lettischen RAF- Avia musste diese am 16. Juli ihre erst seit dem 26. Juni durchgeführte Verbindung zwischen dem EuroAirport und Pristina bis auf

SkyPort Foto Werner Bönzli Am 25. Juni landete die zweite Boeing 747 von Air Plus Comet, die EC-IZL, mit französischen Truppen aus Abidjan in Basel. Die spanische Airline fliegt zudem eine Boeing 737-300 und drei Airbus A310-324. weiteres einstellen. Eingesetzt wurde eine Yakovlev 42D der LAT Charter, dies weil die eigene BAe-146-200 noch nicht übernommen werden konnte. Der Freitag scheint sich zum «Türkeitag» zu entwickeln. So gab es zu Beginn der Sommerferien am 25. Juni nicht weniger als zwölf Flüge nach verschiedenen Destinationen in der Türkei. Neben den auf dem EuroAirport regelmässig verkehrenden MNG Airlines, Onur Air, Pegasus Airlines und Sun Express gab es erstmals seit längerer Zeit auch wieder Flüge der Fly Airways (Airbus A300B-2) und Atlas Jet zu verzeichnen. Letztere setzte dabei erstmals ihre neuen A320-200 ein. Ab dem kommenden Winterflugplan operiert Turkish Airlines (THY) zwischen dem EuroAirport und Istanbul neu dreimal pro Woche. Neu kommt neben den Flügen am Mittwoch und Samstag eine freitägliche Verbindung dazu. Eingesetzt werden je nach Aufkommen Boeing 737-400 oder -800. Samstags geht es in den kommenden Wochen mehrheitlich nach Nordafrika. Djerba und Monastir werden dabei mit Nouvelair und Tunis Air bis zu siebenmal mit Airbus A319-100, A320-200 und Boeing 737 verschiedenster Versionen angeflogen, während das marokkanische Agadir wieder wie gewohnt mit einer Boeing 737-500 der Royal Air Maroc bedient wird. Nach Ägypten gibt es während der kommenden Hochsaison drei samstägliche Verbindungen, geflogen mit Airbus A319-100 der Lotus Air, MD-80 der AMC Aviation und neu auch Airbus A320-200 der Swiss Sun. Am 30. Juni wurden die jährlichen Kontrollen des Instrumentenlandesystems mit einer ATR-42 der französischen Zivilluftfahrtsbehörden (DGAC) auf der Piste 16 durchgeführt, damit auch zukünftig bei allen Wetterlagen nach Kategorie III von Norden auf der Hauptpiste 16/34 gelandet werden kann. Die ehemalige Saab 340B HB-AKN der Crossair wird von Swiss an die rumänische Carpatair verleast. Für Unterhaltsarbeiten ist sie gelegentlich in Basel zu sehen. Die von Aero Dienst im Auftrag des ADAC operierte Dornier 328JET führte am 30. Juni einen Repatriierungsflug von Alicante nach Basel durch. Der EuroAirport teilte Anfang Juli mit, dass Air France beim «Tribunal Administratif de Strasbourg» den Antrag gestellt hat, die vom Verwaltungsrat des Flughafens beschlossene neue Gebührenordnung zu annullieren. Die Neugestaltung der Gebührenordnung, die am 1. September dieses Jahres in Kraft tritt, sieht insbesondere Anpassungen für Dienstleistungen des Flughafens vor und zielt auf eine nachhaltige Entwicklung des Flugbetriebs ab. Der EuroAirport steht zu seiner neuen Ordnung, welche die Zustimmung der schweizerischen und französischen Aufsichtsbehörden (BAZL und DGAC) gefunden hat. Die neue Gebührenordnung beruht auf den Prinzipien der Nichtdiskriminierung und der Transparenz im Umgang mit den Kunden des Flughafens. Der Hintergrund des von Air France nun gegangenen Schrittes dürfte deren Bedenken auf ein eventuelles Verlieren ihrer auf dem EuroAirport bestehenden Marktführerschaft bei Flügen von und nach Paris sein. Werner Soltermann Foto Werner Bönzli Foto François Hug 21