Optisches Pumpen und Spektroskopie im optischen Bereich. Anleitung für das Fortgeschrittenpraktikum Teil A



Ähnliche Dokumente
Gitterherstellung und Polarisation

Versuch 3. Frequenzgang eines Verstärkers

1.1 Auflösungsvermögen von Spektralapparaten

Praktikum Physik. Protokoll zum Versuch: Geometrische Optik. Durchgeführt am

31-1. R.W. Pohl, Bd. III (Optik) Mayer-Kuckuck, Atomphysik Lasertechnik, eine Einführung (Physik-Bibliothek).

2) In welcher Einheit wird die Energie (x-achse) im NMR-Spektrum angegeben und wie ist sie definiert?

Michelson-Interferometer & photoelektrischer Effekt

TP 6: Windenergie. 1 Versuchsaufbau. TP 6: Windenergie -TP 6.1- Zweck der Versuche:...

Naturwissenschaftliche Fakultät II - Physik. Anleitung zum Anfängerpraktikum A2

Lasertechnik Praktikum. Nd:YAG Laser

Projekt 2HEA 2005/06 Formelzettel Elektrotechnik

PO Doppelbrechung und elliptisch polarisiertes Licht

TONHÖHE UND LAUTSTÄRKE

1. Theorie: Kondensator:

22 Optische Spektroskopie; elektromagnetisches Spektrum

Lichtbrechung an Linsen

Elektrische Logigsystem mit Rückführung

Man nimmt an, dass sich der Kernspin zusammensetzt aus der Vektorsumme der Nukleonenspins und der Bahndrehimpulse der Nukleonen

1. Kennlinien. 2. Stabilisierung der Emitterschaltung. Schaltungstechnik 2 Übung 4

Protokoll des Versuches 7: Umwandlung von elektrischer Energie in Wärmeenergie

. Nur wenn ε m (λ 1 ) = ε m (λ 2 ), dann ist E = ε m c d.

Elektrische Messtechnik, Labor

Vortrag 2: Kohärenz VON JANIK UND JONAS

Das Oszilloskop dient zur Messung von Spannungen die sich mit der Zeit verändern. Elektronenstrahl. Vertikalablenkplatten

Praktikum Nr. 3. Fachhochschule Bielefeld Fachbereich Elektrotechnik. Versuchsbericht für das elektronische Praktikum

Ultraschall Experimentierset

Technische Informatik Basispraktikum Sommersemester 2001

Lineargleichungssysteme: Additions-/ Subtraktionsverfahren

Labor Optische Messtechnik

Info zum Zusammenhang von Auflösung und Genauigkeit

EO Oszilloskop. Inhaltsverzeichnis. Moritz Stoll, Marcel Schmittfull (Gruppe 2) 25. April Einführung 2

Übungsaufgaben zum 2. Versuch. Elektronik 1 - UT-Labor

Elektrische Messtechnik Protokoll - Bestimmung des Frequenzgangs durch eine Messung im Zeitbereich

Halbleiterbauelemente

Erstellen von x-y-diagrammen in OpenOffice.calc

PIXMA MG3500. series. Einrichtungshandbuch

Physik 4, Übung 11, Prof. Förster

RFH Rheinische Fachhochschule Köln

Vermessung und Verständnis von FFT Bildern

Outlook. sysplus.ch outlook - mail-grundlagen Seite 1/8. Mail-Grundlagen. Posteingang

O10 PhysikalischesGrundpraktikum

Versuchsprotokoll - Michelson Interferometer

Platinen mit dem HP CLJ 1600 direkt bedrucken ohne Tonertransferverfahren

OECD Programme for International Student Assessment PISA Lösungen der Beispielaufgaben aus dem Mathematiktest. Deutschland

Leistungskurs Physik (Bayern): Abiturprüfung 2002 Aufgabe III Atomphysik

Physik & Musik. Stimmgabeln. 1 Auftrag

A2.3: Sinusförmige Kennlinie

Aufgabe Bild 4.1. Bild 4.2. Themenbereich: Wechselstromtechnik Dreiphasenwechselstrom

1 Anregung von Oberflächenwellen (30 Punkte)

Grundbegriffe Brechungsgesetz Abbildungsgleichung Brechung an gekrümmten Flächen Sammel- und Zerstreuungslinsen Besselmethode

Michelson-Interferometer. Jannik Ehlert, Marko Nonho

Erstellen einer Collage. Zuerst ein leeres Dokument erzeugen, auf dem alle anderen Bilder zusammengefügt werden sollen (über [Datei] > [Neu])

Polarisation des Lichts

GEVITAS Farben-Reaktionstest

Fachhochschule Bielefeld Fachbereich Elektrotechnik. Versuchsbericht für das elektronische Praktikum. Praktikum Nr. 2. Thema: Widerstände und Dioden

Aufgaben Leiten Sie die Formeln (9) und (10) her! Vorbetrachtungen. Der High-Fall

Professionelle Seminare im Bereich MS-Office

Strom - Spannungscharakteristiken

3B SCIENTIFIC PHYSICS

Optik: Teilgebiet der Physik, das sich mit der Untersuchung des Lichtes beschäftigt

Elektrizitätslehre. Bestimmung des Wechselstromwiderstandes in Stromkreisen mit Spulen und ohmschen Widerständen. LD Handblätter Physik P3.6.3.

Fachhochschule Kiel Fachbereich Informatik und Elektrotechnik Labor für Grundlagen der Elektrotechnik

Historical Viewer. zu ETC5000 Benutzerhandbuch 312/15

P1-41 AUSWERTUNG VERSUCH GEOMETRISCHE OPTIK

Das Oszilloskop. TFH Berlin Messtechnik Labor Seite 1 von 5. Datum: von 8.00h bis Uhr. Prof. Dr.-Ing.

Welche Lagen können zwei Geraden (im Raum) zueinander haben? Welche Lagen kann eine Gerade bezüglich einer Ebene im Raum einnehmen?

Bei Aufgaben, die mit einem * gekennzeichnet sind, können Sie neu ansetzen.

Konfiguration der Messkanäle. Konfiguration der Zeitachse. Abb. 3: Konfigurationsmenü des Sensoreingangs A. Abb. 4: Messparameter Konfigurationsmenü

Durch diese Anleitung soll eine einheitliche Vorgehensweise bei der Vermessung und Bewertung von Golfplätzen sichergestellt werden.

Zeichen bei Zahlen entschlüsseln

Informationsblatt Induktionsbeweis

18. Magnetismus in Materie

Erfahrungen mit Hartz IV- Empfängern

GLEICH WEIT WEG. Aufgabe. Das ist ein Ausschnitt aus der Tausenderreihe:

Elektromagnetische Verträglichkeit Versuch 1

PTV VISWALK TIPPS UND TRICKS PTV VISWALK TIPPS UND TRICKS: VERWENDUNG DICHTEBASIERTER TEILROUTEN

Grundlagenpraktikum Elektrotechnik Teil 1 Versuch 4: Reihenschwingkreis

Elektrischer Widerstand

Versuchsziel. Literatur. Grundlagen. Physik-Labor Fachbereich Elektrotechnik und Informatik Fachbereich Mechatronik und Maschinenbau

IU3. Modul Universalkonstanten. Lichtgeschwindigkeit

F-Praktikum Physik: Photolumineszenz an Halbleiterheterostruktur

Einstein-Wellen-Mobil

Bedienungsanleitung. LED Tristar

UET-Labor Analogoszilloskop

Würfelt man dabei je genau 10 - mal eine 1, 2, 3, 4, 5 und 6, so beträgt die Anzahl. der verschiedenen Reihenfolgen, in denen man dies tun kann, 60!.

Rückmeldungen werden zur Steuerung benötigt. Auf Grund einer Meldung erfolgt eine Reaktion.

Brewsterscher Winkel ******

Fachhochschule Düsseldorf Fachbereich Maschinenbau und Verfahrenstechnik. Praktikum Elektrotechnik und Antriebstechnik

Anleitung über den Umgang mit Schildern

Oszilloskope. Fachhochschule Dortmund Informations- und Elektrotechnik. Versuch 3: Oszilloskope - Einführung

Aktiver Bandpass. Inhalt: Einleitung

Wachstum 2. Michael Dröttboom 1 LernWerkstatt-Selm.de

Manager. von Peter Pfeifer, Waltraud Pfeifer, Burkhard Münchhagen. Spielanleitung

Mathematik. UND/ODER Verknüpfung. Ungleichungen. Betrag. Intervall. Umgebung

Übung Bilder verschmelzen

Simulation LIF5000. Abbildung 1

Anleitung zum Erstellen eines Freihaltetermins

2.8 Grenzflächeneffekte

BL Brennweite von Linsen

In konstanten Modellen wird davon ausgegangen, dass die zu prognostizierende Größe sich über die Zeit hinweg nicht verändert.

Transkript:

Optisches Pumpen und Spektroskopie im optischen Bereich Anleitung für das Fortgeschrittenpraktikum Teil A Würzburg 2008

Inhaltsverzeichnis 0.1 Literatur.................................. 1 0.2 Stichworte................................. 1 1 Versuchsdurchführung und 3 1.1 Messungen mit dem Gitterspektrographen............... 3 1.1.1 Spektrometerkalibrirung/Auflösungsvermögen......... 3 1.1.2 Wasserstoff/Deuterium Emissionsspektren........... 3 1.1.3 J 2 Absortpionsspektren...................... 4 1.2 Resonanzspektroskopie und optisches Pumpen an Rb......... 5 1.2.1 Hyperfeinaufspaltung von Rb.................. 5 1.2.2 Zeemannaufspaltung....................... 7 1.2.3 Beobachtung der Lamorpräzession................ 8 i

0.1 Literatur 0.1 Literatur Atomphysik: Maier-Kuckuck, Huber-Staub III, Alonso-Finn III, Brandsen, Finckelnburg,... Optik: Bergmann-Schäfer, Demtröder,... Arbeiten zum Versuch: Staatsexamensarbeiten von Schreiter und Erhard. 0.2 Stichworte elektronische Niveaus in Atomen; Quantenzahlen n, l, s, j, m, J, m g, F, m F ; Kopplung von Drehimpulsen; Termbezeichnungen. Einfluss der Kernmasse auf die Spektralterme am Beispiel Wasserstoff. Molekülspektren, Vibrationsniveaus, Rotationsniveaus, Morsepotential, Franck- Condon-Prinzip. Zeemaneffekt, Termaufspaltung, Landé Faktor, Spin-Bahn-Aufspaltung, Feinstruktur, Hyperfeinstruktur. Optisches Pumpen, Doppelresonanzspektroskopie Funktionsweise Laser (insbes. Halbleiterlaser), Gitterspektralapparat, Photomultiplier, Photodiode. 1

Inhaltsverzeichnis 2

1 Versuchsdurchführung und 1.1 Messungen mit dem Gitterspektrographen 1.1.1 Spektrometerkalibrirung/Auflösungsvermögen Der Gitterspektrograph soll kalibriert und sein Auflösungsvermögen in Abhängigkeit des Spaltes bestimmt werden. 1. Man bilde das Licht der Quecksilberlampe auf den Spalt des Spektrographen ab und beobachte die 546 nm Linie. 2. Man kalibriere den Spektrographen in Vorwärts- und Rückwärtslauf mit der grünen Linie (546, 07 nm) und den beiden gelben Linien (576, 96 nm und 579, 07 nm). 3. Mit der grünen Linie bestimme man die Spaltfunktion für ca. 3 Spaltbreiten zwischen 0 und 100 µm. Für die quantitative passe man die Daten durch eine Voigtfunktion und einen konstanten Untergrund an. Ein sehr gutes Freeware-Programm zu diesem Zweck findet sich auf: http://www.unipress.waw.pl/fityk/ Die Wellenlängenskala kann mit einem linearen Fit aus den erhaltenen Linienpositionen bestimmt werden. Man trage das Auflösungsvermögen λ/ λ in Abhängigkeit der Spaltbreite auf. 1.1.2 Wasserstoff/Deuterium Emissionsspektren Es soll das Massenverhältnis Wasserstoff/Deuterium durch Messung des Wellenlängenunterschiedes von Balmerübergängen gemessen werden. 3

1 Versuchsdurchführung und Man stelle den Gitterspektrographen auf eine Wasserstofflinie und optimiere die Abbildung durch Einsatz der Linsen um maximale Intensität zu erzielen (dazu ist ein Spalt von ca. 50 µm günstig). Dann nehme man ein Spektrum der Wasserstoff/Deuterium- Linien mit möglichst kleinem Spalt (z.b. 20 µm) auf. Aus dem Linienabstand im Spektrum (Fit) bestimme man das Massenverhältnis zwischen Wasserstoff und Deuterium. Man vergleiche die erhaltenen Halbwertsbreiten mit der zu erwartenden Dopplerbreite unter der Annahme eine Lampentemperatur von 800 K 1.1.3 J 2 Absortpionsspektren Es soll das Bandenspektrum des Jods im Bereich von 500 nm bis 650 nm untersucht werden. 1. Man nehme das Spektrum der Halogenlampe I 0 (λ) auf. Es genügt eine Spaltbreite von 50 µm und eine Schrittweite von 0, 05 nm. 2. Nun bringe man die Iodzelle in den Strahlengang und heize sie mit dem Heißluftfön. Man nehme das Absorptionsspektrum des Iods I J (λ) auf. Das zweiatomige Jodmolekül kann durch Absorption von Licht vom Grundzustand J 2 (X, v ) in den angeregten zustand J 2 (B, v ) gebracht werden. Die Bindung des Jods Abbildung 1.1: Potentialkurven des J 2 Moleküls. 4

1.2 Resonanzspektroskopie und optisches Pumpen an Rb im X- und B-Zustand darf mit einem Morsepotential U(r) = D(1 exp( β(r r e ))) 2 beschrieben werden. Die Eigenfrequenzen ν der Jodatome in diesem Potential werden durch ν (v) = ω(v + 1/2) ωx e (v + 1/2) 2 (1.1) beschrieben, wobei ν = ν/c ist und in Wellenzahlen (cm 1 ) angegeben wird. Für das Vibrationsquant ω gilt ω = (β/2πc) 2D/µ und für die Anharmonizität ωx e = (hc/4d)ω 2. Dabei bezeichnet µ die reduzierte Masse und D die Dissoziationsenergie des Moleküls im betreffenden Zustand. Unter vernachlässigung von Rotationen treten Absorptionsbanden bei folgenden ν auf (vgl. Abb. 1.1): ν (v, v ) = T e + ν (v ) ν (v ), (1.2) wobei T e die Energiedifferenz zwischen den elektronischen Niveaus darstellt. Man beobachtet vorwiegend die Absorption aus den Zuständen v = 0, v = 1 und v = 2. Man suche zunächst qualitativ die zu diesen Quantenzahlen gehörigen Bandensysteme. Dazu verwende man, dass die grüne Eichlinie des Quecksilbers fast mit der Jodbande ν (24, 0) zusammenfällt und die beiden gelben Quecksilberlinien die Linie ν (16, 1) einschließen. Für die Bereiche, in denen die Bandensysteme nicht überlappen, bestimme man die Lage der Absorptionsmaxima und trage die ν (v, 0) ν (v 1, 0), ν (v, 1) ν (v 1, 1) und ν (v, 2) ν (v 1, 2) gegen ν auf und passe die Daten durch einen linearen Fit an. Daraus bestimme man das Vibrationsquant ω und die Anharmonizität ω x e des angeregten Zustands. Aus den Differenzen von ν (v, 0), ν (v, 1) und ν (v, 2) bestimme man das Vibrationsquant ω mit gegebenem ω x e von 0.61cm 1. Man berechne die Dissoziationsenergien und T e. Die klassische Deutung des Franck- Condon-Prinzipes besagt, dass Übergänge nur vom Rand des Potentialtopfes ausgehen (außer für v = 0). Man zeichne die Potentialtöpfe und schätze aus den beobachteten Linien ab, um wie viel der untere Potentialtopf gegenüber dem oberen verschoben ist (r e > r e). 1.2 Resonanzspektroskopie und optisches Pumpen an Rb 1.2.1 Hyperfeinaufspaltung von Rb Es soll die Hyperfeinaufspaltung der Rubidiumisotope 85 Rb und 87 Rb beobachtet werden. In einem Resonanzabsorptionsexperiment werden die Übergänge hyperfeinaufgespaltenen Niveaus 5 2 S 1/2 und 5 2 P 1/2 bei 794.76 nm im Infraroten beobachtet. Man gehe 5

1 Versuchsdurchführung und wie folgt vor: 1. Heizung der Rubidiumdampfzelle einschalten. Die Temperatur sollte ca. 50 C betragen. Während der Aufheizphase mache man sich mit der Funktionsweise des Funktionsgenerators und des Oszilloskops vertraut. 2. Man stelle sicher, dass der Abschwächer vor der Laserdiode steht und schalte dann die Laserdiode ein. Die Temperatur sollte auf 54 C und der Strom auf etwas über 80 ma eingestellt werden. VORSICHT: Der Laser emittiert intensive unsichtbare Strahlung - auf keinen Fall in den Strahl schauen, Laserschutzbrillen tragen. 3. Die Wellenlänge des Lasers wird durch Änderung des Stromes I L variiert. Dazu erzeuge man mit dem Funktionsgenerator zunächst ein Dreiecksignal mit einer Amplitude von 2 V und einer Frequenz von 5 Hz. Man gebe dieses Signal auf den Steuereingang ( DC - 1 MHZ ) des Laserversorgungsgerätes und auf Kanal 1 des Oszilloskopes und triggere darauf (es ist sinnvoll, etwas mehr als eine vollständige Periode des Signals auf dem Schirm zu haben). 4. Nun verbinde man den Ausgang des Verstärkers an der Photodiode mit dem Eingang des zweiten Verstärkers und stelle dessen Ausgang als zweites Signal auf dem Oszilloskop dar. Nun sollte das Absorptionsspektrum sichtbar sein. 5. Man justiere die Mitte von I L (Current Controläm Laserkontroller) und I L (Amplitude des Funktionsgenerators - am Ende etwas unter 100 mv ) so, dass die Absorptionslinien gut aufgelöst auf dem Oszilloskop sichtbar sind. 6. Man verbinde die Signale mit dem Rechner (Ausgang Funktionsgenerator an ACH2, Messsignal an ACH3), reduziere die Frequenz am Funktionsgenerator auf ca. 0.1 Hz und speichere das Spektrum mit der Messsoftware ab. 1. Durch Vergleich mit dem theoretischen Hyperfeinspektrum von Rubidium ordne man die beobachten Linien zu und kalibriere die Energieachse. 2. Man bestimme die Intensitäten (Peakflächen!) der verschiedenen Übergänge und vergleiche diese mit den theoretisch zu erwartenden Werten. Die beiden intensivsten Linien sind durch Überlagerung zweier Hyperfeinlinien entstanden, weshalb bei diesen jeweils nur die Summe beider Intensitäten betrachtet werden kann. 3. Man bestimme die Halbwertsbreiten 1/2 der Linien und vergleiche diese mit der theoretisch zu erwartenden Dopplerverbreiterung. Die aus der Überlagerung zweier Hyperfeinübergänge entstandenen Linien zeigen eine etwas größere Breite 1/2+. Man schätze daraus den Abstand δ der Doppellinien mit Hilfe der Beziehung δ 2 = 2 1/2+ 2 1/2 ab. 6

1.2.2 Zeemannaufspaltung 1.2 Resonanzspektroskopie und optisches Pumpen an Rb Mit Hilfe von Doppelresonanzspektroskopie soll der Zeemanneffekt in der Hyperfeinstruktur von Rubidium untersucht werden. 1. Der Laser wird zunächst auf eine feste Resonanzwellenlänge eingestellt (günstigerweise auf den Übergang mit der größten Absorption). Tip: Man beobachte das Absorptionssignal auf dem Oszilloskop im Line-Triggermodus ( ). Nun stellt man I L auf einen Wert, der höher als das in 1.2.1 verwendetet Messintervall liegt und reduziere I L dann wieder langsam, bis das Signal auf dem Oszilloskop maximal ist (Vorsicht: DC -Modus verwenden). 2. Nun wird mit Hilfe der Helmholtzspulen ein konstantes Magnetfeld erzeugt, das sich wie folgt berechnet: R 2 B(I) = µ 0 ni (1.3) (R 2 + a 2 ) 3/2 mit der Windungszahl einer Spule n = 124, dem mittleren Radius der Spulenwicklungen R = 14, 25 cm und dem Abstand der beiden Spulen 2a = 15, 0 cm. Ein vernünftiger Startwert ist ca. 100 ma. Die Spulen sollte nicht über 500 ma betrieben werden. Dem Magnetfeld der Spule ist das Erdmagnetfeld überlagert. Richtung und Stärke werden mit der Förstersonde bestimmt. 3. Unter Verwendung des Linearpolarisator und des λ/4-blättchens wird rechtszirkular polarisiertes Licht erzeugt. 4. Nun wird der Funktionsgenerator an die B 0 -Spule an der Rb-Zelle angeschlossen. Mit dem Funktionsgenerator erzeuge man ein sinusförmiges Hochfrequenzsignal, das mit Hilfe der Sweep -Funktion zunächst in einem großen Bereich (z.b. 200 800 khz) bei einer Amplitude von 2 V und einer Sweep -Dauer von ca. 0.5 s variiert wird. 5. Der Sweep -Ausgang des Funktionsgenerators (hinten am Gehäuse) wird auf das Oszilloskop gegeben und darauf getriggert. Nun wird das Messsignal auf den zweiten Eingang gegeben. Bei der zur Zeemannaufspaltung passenden Frequenz sollte nun ein Resonanzpeak zu beobachten sein. Durch leichtes Nachregeln von I L kann das Signal optimiert werden. 6. Man verbinde den Sweep -Ausgang mit ACH2 und das Messsignal mit ACH3 an der Rechnerinterfacekarte. Man stelle das Spektrum auf dem Rechner da und reduziere den Sweep -Bereich vor dem Abspeichern in geeigneter Weise. 7

1 Versuchsdurchführung und 7. Man wiederhole die Messung mit umgepoltem Magnetfeld (am Netzgerät umpolen!) und für mehrere Spulenströme im Bereich von 50 400 ma (jeweils umpolen). 1. Aus den gemessenen Resonanzfrequenzen berechne man unter Berücksichtigung des gemessenen Erdmagnetfeldes die g F -Faktoren. Da µ B µ K kann daraus der Kernspin I berechnet werden (man verwende µ B = 5.8 10 5 ev/t ). Da der Kernspin exakt halbzahlig sein muss, kann man nun die Messung verwenden, um µ B zu bestimmen. 2. Man berechne das Erdmagnetfeld aus den Resonanzmessungen. 1.2.3 Beobachtung der Lamorpräzession Es soll die Lamorpräzession der magnetischen Momente im Erdmagnetfeld beobachtet werden. 1. Man gehe vor wie in 1.2.2 ohne Verwendung der Helmhotzspulen, verbinde nun aber den Stromimpulsgenerator mit der B 0 -Spule und triggere auf dessen fallende Flanke (mit einem Pretrigger von 25%). 2. Men entferne den Abschwächer vor der Laserdiode. 3. Man beobachte nun das Messsignal im AC -Modus auf dem zweiten Kanal des Oszilloskops. Bei richtigen Einstellungen sollte die Lamorpräzession beobachtbar sein und kann mit den Cursorn ausgemessen werden. Aus der beobachteten Präzessionsfrequenz berechne man µ B. 8