Was ist NLP? Inhaltsverzeichnis 1) Definition Seite 1 2) Geschichtliches zu NLP Seite 2 3) Die Anwendungsbereiche von NLP Seite 3 4) Vorannahmen im NLP Seite 4 5) NLP-Modell der Verhaltensentstehung Seite 5 6) Lernen mit NLP Seite 6 7) Voraussetzungen für effektives Lernverhalten Seite 7 8) Lernen während der NLP-Ausbildungen Seite 8 1. Definition Neuro Das meint unser Nervensystem und mit ihm das Sehen, Hören, Fühlen, Riechen, Schmecken, das Erinnern und Phantasieren. Es umfaßt unsere gesamte sinnliche Wahrnehmung Linguistisches Das meint unsere Sprache, auch die des Körpers, der Augen, Gesten, Symbole, Schrift, also alles was Menschen Botschaften übermittelt. Auch unserer eigener innerer Dialog ist da mit eingeschlossen. Programmieren Das meint den Prozess des Lernens durch sinnvoll aufeinander aufbauende Erfahrungen in Ergänzung der bereits bekannten Fähigkeiten. m NLP geht es darum, alle Sinne so zu aktivieren, dass neue Wahlmöglichkeiten und Handlungsspielräume durch die Bewußtmachung und Nutzung der bisher verborgenen und brachliegenden eigenen Potentiale entdeckt werden. Ziel des NLP ist es, Menschen den Zugang zu ihren Kraftquellen und ihrer Intuition zu ermöglichen. NLP zeigt Wege, uns unserer selbst und unserer Wirkung bewußt zu werden. Seite 1
2.Geschichtliches zu NLP NLP wurde in den 70er Jahren vo allem von Richard Bandler und John Grinder entwickelt, die aus einer intensiven Beobachtung und Analyse der Behandlungsmethoden der besonders erfolgreichen Psychotherapeuten Virginia Satir ( Familientherapie ), Milton H. Erickson ( Hypnotherapie ) und Fritz Perls ( Gestalttherapie ) allgemeine Grundsätze des menschlichen Verhaltens und der menschlichen Kommunikation abgeleitet haben. Satir Aus dem familientherapeutischen Programm von Satir wurden vor allem entlehnt: Die Satir-Kategorien der Kommunikation Teile des Reframing-Konzeptes Die Kongruenz / Inkongruenz-Kategorien Erickson Die Bausteine aus dem Bereich von Ericksons Hypnotherapie sind vor allem: Die Hypnosetechniken und Tranceinduktionen Die Symptomorientierung Das Unbewußte als wesentliche positive Kraft Therapeutische Metaphern Rapport, Pacing und Leading Perls Gestalttherapeutische Elemente, die vor allem auf Perls zurückgeführt werden können sind: Der Subjektivismus und Holismus Der Gedanke der Ökologie Die Kongruenz/ Inkongruenz-Polaritäten im verbalen und nonverbalen Ausdruck einer Person Der Grundmechanismus der Selbstregulation im Handeln Bateson Eine weiter wesentliche Wurzel für NLP waren die Arbeiten des Erforschers des menschlichen Geistes Gregory Bateson, der zu dieser Zeit als philosophischer "Übervater" für viele wissenschaftliche Arbeiten verantwortlich zeichnete. Korzybski Ihre neue Art zu lernen nannten Bandler und Grinder "modellieren". Eine Art, die auf Alfred Korzybski zurückgeht, der bereits 1933 in "Sience and Sanity" die philosophischen und linguistischen Grundprinzipien des NLP formulierte und 1941 den Begriff "Neuro-Linguistik" prägte. Watzlawick Auch die Arbeiten von Paul Watzlawik haben wesentlich prägenden Einfluss auf NLP gehabt: Das Verständnis und die Interventionstechniken des NLP als Form der Kurzzeittherapie. Die logischen Kategorien von Lernen und Kommunikation Das Erkennen von Beziehungsfallen ( sog. "Double binds" ) im jeweiligen Weltmodell eines Menschen Ferner die Trennung in Inhalts- und Beziehungsaspekt der Kommunikation Die Trennung in digitale Sprache und analoge Kommunikation Chomsky Als weiterer Ideenlieferant für NLP ist Chomsky zu nennen, der das Transformationsmodell der Sprache entwickelt hat, worauf wesentlich das Meta-Modell der Sprache fußt. Seite 2
NLP entwickelt sich seit dieser Zeit ständig weiter durch die Anwendung im Bereich der Psychotherapie, der Pädagogik, der Wirtschaft, des Gesundheitswesens, der Gesellschaft und erweitert sich in Zusammenarbeit mit anderen verwandten Veränderungstechniken wie zum Beispiel Bioenergetik, Feldenkrais, Kinesiologie, Brain-Gym, Gestalt-, Gesprächs- und Verhaltenstherapie, Transaktionsanalyse, Systemische Familientherapie, Psychoanalyse, Hypnosetherapie, Focussing, Katathymes Bilderleben, Provokative Therapie. Santa Cruz 1976 Man sagt: Im Frühling des Jahres 1976 trafen sich John Grinder und Richard Bandler in einem Blockhaus in den Bergen oberhalb von Santa Cruz und trugen die Erkenntnisse und Entdeckungen, die sie gemacht hatten, zusammen. Gegen Ende eine sechsundreißigstündigen Marathonsitzung ließen sie sich mit einer Flasche kalifornischen Rotweins nieder und fragten sich: "Wie um alles in der Welt sollen wir das nennen?" Das Ergebnis war: "Neurolinguistisches Programmieren". 3. Die Anwendungsbereiche von NLP Einerseits ermöglichen die NLP-Methoden die Bereicherung der inneren Erlebniswelten eines Menschen, die "innere Landschaftsgestaltung", andererseits stellen sie wichtige Fähigkeiten für Ausdruck, Kommunikation und Kooperation zur Verfügung. Das innengerichtete NLP ist insbesondere im Bereich Persönlichkeitsentwicklung, Lebensgestaltung, Zielverwirklichung angesiedelt. Das außengerichtete NLP schult unsere Sensibiltät und Kompetenz in der persönlichen und beruflichen Kommunikation. Beide Seiten zu entwickeln bedeutet Balance zwischen Sein und Handeln. Da die Prinzipien, Methoden und Modelle des NLP unabhängig vom speziellen Inhalt wirken, lassen sich da mit Kommunikationsprozesse aus verschiedenen Lebensbereichen gestalten: Therapie Effiziente Formen der Kurzzeittherapie, Ergänzung und Zusammenspiel mit anderen Therapieformen Pädagogik Vermittlungsmethodik mit effektiven Lernstrategien, Kommunikationsmittel in der Arbeit mit Teams und Gruppen Wirtschaft Führungstraining, Teamentwicklung, Personalentwicklung, Verhandlungsstrategien, Verkaufstraining Gesellschaft Interkulturelle Kommunikation, Sozialarbeit, Jugendarbeit, Arbeit mit Randgruppen, Beratung Gesundheit Streßlösung, Neuropsychoimmunologie, Psychosomatik, sekundärer Krankheitsgewinn, Psychohygiene Seite 3
Immer vielfältiger werden die Anwendungsbereich, viele kreative Menschen entwickeln NLP weiter, die Gründer sind eigene Wege gegangen und es gibt bereits eine Reihe eigenständiger Stilrichtungen. Je mehr Menschen über effektive Veränderungs- und Kommunikationstechniken verfügen, desto mehr stellt sich die Frage nach einer Mission, einer grundsätzlichen Orientierung für das gesamte Leben. Parallel dazu, dass wir NLP-Techniken vermitteln und anleiten, sind NLP-Ausbildungen eine Chance für die Teilnehmer, an ihrer Selbskonzeptualisierung und ihrer Lebensvision zu arbeiten. Die Erfahrung hat gezeigt, dass eine optimale Anwendung von NLP im äußeren Lebensbereich sich gut ergänzt durch gleichzeitige kongruente innere Entwicklung. 4. Vorannahmen im NLP Die Entwickler des NLP beobachteten und analysierten die Kommunikationsmuster höchst effektiver Veränderer menschlichen Verhaltens. Es gelang Ihnen, die Wirkmechanismen zu destillieren, die erforderlich sind, um erfolgreich zu kommunizieren. Sie stellten diese Bestandteile in Programmen und Übungen zusammen, die linguistisch vermittelbar sind und die neurologischen Abläufe beeinflussen. NLP kann uns einen Weg zeigen zu einem erfolgreicheren, bewußteren und klaren Umgang mit uns selbst und anderen Menschen. Da zu ist es natürlich notwendig, dass wir bestimmte innere Vorstellungen verändern, die bisher diesen Erfolgt verhindert haben. Dafür erhalten wir eine Reihe von sinnvollen Einstellungen und Lebenskonzepten. Einige davon sind in den Vorannahmen enthalten, die zu Überzeugungen werden, wenn wir uns mit NLP und seinen Einsatzmöglichkeiten beschäftigen. Die Vorannahmen im NLP und gleichzeitig die Leitsätze unseres Trainings sind: Jeder Mensch ist einzigartig und hat sein eigenes Modell von der Welt. (Das Problem liegt darin, dass wir dem anderen nicht in seinem Modell begegnen könne, weil wir es nicht kennen.) Die Landkarte ist nicht die Landschaft. ( Das Problem liegt in der Verwechslung unserer inneren Realität ( Landkarte ) mit der Wirklichkeit ( Landschaft ).) Menschen treffen jeweils die beste ihnen zur Verfügung stehende Wahl. ( Das Problem liegt darin, dass wir manchmal zuwenig Wahlmöglichkeiten und Flexibilität haben. ) Kommunikation ist die Antwort, die wir erhalten. ( Und nicht das Problem des anderen. ) Alle Menschen haben die Ressourcen, das Wissen und die Fähigkeiten, um Veränderungen vorzunehmen. ( Das Problem liegt darin, dass sie darauf nicht zugreifen können.) Der positive Wert jedes Individuums ist konstant. ( Das Problem liegt in unserer Bewertung, die das Individuum mit seinen Handlungen verwechselt. ) Jeder kann große Ziele erreichen. ( Das Problem liegt darin, dass wir zu stark problemfixiert sind, anstatt zielorientiert vorzugehen.) Vertrauen Deinem Unbewußten. ( Das Problem liegt darin, dass unser bewußtes Handeln mit dem Wissen und den Fähigkeiten des Unbewußten nicht im Einklang ist. ) Das Universum menschlicher Möglichkeiten ist so groß wie unsere Fahigkeit es wahrzunehmen. (Das Problem ist, dass wir uns selbst begrenzen.) Für fast jedes Verhalten gibt es einen Kontext, in dem es nützlich und sinnvoll ist. ( Das Problem ist, dass wir ein Verhallten, das negative Reaktionen auslöst, als Fehler werten und nicht als Feedback.) Respektiere alle Botschaften. ( Das Problem ist, dass wir Botschaften, die nicht in unser Weltmodell passen, herausfiltern und tilgen. ) Seite 4
5. Das NLP-Modell der Verhaltensentstehung Das Modell der Entstehung von Verhalten ist gleichzeitig eine Darstellung all der Punkte an denen NLP Methoden zur Verbesserung und Veränderung ansetzen können. A. Äußeres Ereignis Wir gehen hier vereinfachend davon aus, dass es ein äußeres Ereignis ist, das den Prozeß einleitet. Natürlich können wir uns auch innere Ereignisse vorstellen, die den Verhaltensprozeß auslösen können, einerseits einfache körperliche Sensationen, wie Schmerzen etc. andererseits auch im Gehirn ablaufende Vorgänge, wie Träume etc. B. Wahrnehmung Das äußere Ereignis - und natürlich auch ein evtl. inneres Ereignis - muss wahrgenommen werden, damit es auf den Prozess der Verhaltensentstehung einen Einfluss ausüben kann. Wir können jedoch nicht alles wahrnehmen, was an Ereignissen ständig auf uns einwirkt, ganz abgesehen von den Ereignissen, die gezielt so angelegt wurden, dass bestimmte Anteile nicht wahrgenommen werden sollen. ( Wahlprogramme, Werbung, etc.) Der Ansatz von NLP zielt in diesem Bereich darauf, uns zu schulen, den Focus der Wahrnehmung zu verändern und bewußter wahrzunehmen. C. Bewertung Dies ist der Bereich, in dem die NLP Methoden die größte Wirkung entfalten, indem sie uns den Bewertungsprozess, der normalerweise unbewußt abläuft zumindest bei wichtigen Entscheidungen und Handlungsalternativen bewußt machen. Dadurch erhalten wir mehr Handlungsspielraum, mehr Wahlmöglichkeiten. Seite 5
D. Emotion Die Bewertung, die Interpretation, das Denken lösen eine Reaktion aus, die in der Regel mit einer Emotion verbunden ist, auch wenn uns diese Emotion aus verschiedenen Gründen nicht bewußt wird. NLP schafft in diesem Bereich die Voraussetzungen für eine emotionale Kompetenz. Auch wenn die Wahrnehmung und die nachfolgende Bewertung ein bestimmtes Gefühl auslösen, so bin ich dennoch nicht gezwungen automatisch diesem Gefühl zu folgen und kann mich frei entscheiden. Ich habe ein Gefühl und nicht das Gefühl beherrscht mich. E. Reaktion Die Reaktion auf ein äußeres oder auch inneres Ereignis wird deshalb nach der Beschäftigung mit NLP- Methoden anderes ausfallen als sie früher ausgefallen wäre. Bewußtheit auf allen Stufen des Wahrnehmungs- und Entscheidungsprozesses führt zu einem Verhalten, das meinen Wünschen mehr entspricht, in dem Widersprüchlichkeiten weniger auftauchen werden und das von anderen Menschen stärker akzeptiert, geachtet und geliebt wird. 6. Lernen mit NLP Seit unserer Geburt reagieren wir auf die äußere Wirklichkeit und bilden dazu ein Verhaltensprogramm. Irgendwann halten wir dieses Verhaltensprogramm für die Wahrheit und Wirklichkeit und verzichten darauf es zu hinterfragen. Dabei vergessen wir, dass wir auf unser Modell der Welt im Leben Bezug nehmen und nicht auf die Welt selbst und das Weltmodell der anderen Menschen. Wir erwarten, dass die anderen entsprechend dieser unserer eigenen Abbildung von der Wirklichkeit reagieren und verstehen oft nicht, dass Verhaltensweisen so unterschiedlich sein können. Lernen mit NLP heißt uns bewußt zu machen, dass jeder sein eigenes Weltmodell hat und somit auch seine eigene Wahrheit und Wirklichkeit. Anstatt diese ( eigene ) nun krampfhaft und mit allen Tricks zu verteidigen oder anderen aufzuzwingen, erweitert NLP und differenziert NLP diese eigene Abbildung (Landkarte) von der Welt und macht uns flexibler und damit erfolgreicher. Lernen mit NLP heißt uns die Grenzen der eigenen inneren Welt bewußt zu machen, bietet die Möglichkeit an, die eigenen Schwellenmuster zu überschreiten und macht damit innere Ressourcen frei, deren wir uns nicht oder nicht mehr bewußt waren. Niemand kennt seine innere Landkarte vollständig. Deshalb sind Menschen für sich selbst oft ein Rätsel und auch eine große positive Überraschung. Lernen mit NLP heißt Prozesse in Gang zu setzen, die den Zugriff auf diese inneren Bereiche erlauben, die wir bis heute selbst nicht kennen. Lernen mit NLP ist eine Entdeckungsreise in den Bereich unserer verborgenen oder nur erahnten Eigenschaften, Fähigkeiten und Ressourcen. Unser Bewußtsein ist mit einem Radiogerät vergleichbar. Wir selbst stellen den Sender ein. Manche Leute hören ihr Leben lang nur auf einem Kanal, einer Frequenz. Andere empfangen mehr. Es ist unsere innere Freiheit oder unser innerer Bann, der hier entscheidet. Lernen mit NLP bedeutet, uns vielleicht zum ersten Mal mit unseren ganzen Beschränkungen und Möglichkeiten wie von außen zu betrachten und dadurch Möglichkeiten einer positiven Veränderung zu finden. Erfahrungsgemäß sind wir Menschen erst dann gewillt, unser Verhalten zu überdenken und zu verändern, wenn der Leidensdruck gewaltig ist und uns das Wasser fast bis zum Hals steht. Lernen im NLP heißt - im Gegensatz dazu - Verhalten aktiv ändern. Seite 6
7. Voraussetzungen für effektives Lernverhalten ( siehe auch den Artikel "Lernen" unter www. nlp-training-weil.de ) Um all diese tollen Möglichkeiten, die NLP bietet auch in die Realität umzusetzen, ist es erforderlich, dass wir mit bestimmten Anschauungen und Überzeugungen in den Lernprozess gehen. In unseren Ausbildungen und Seminaren gehen wir davon aus, dass Sie diese entweder bereits mitbringen oder daran interessiert sind, sie zu übernehmen und zu ihren eigenen zu machen. Die Voraussetzungen sind: Ich bin bereit, dazu zu lernen Lernen bedeutet nicht pauken und auswendig lernen. Es geht um die Bereitschaft neue Erfahrungen zu machen und diese in unser Leben zu integrieren. Ich bin bereit, meine inneren Einstellungen zu hinterfragen. Niemand soll gezwungen werden, seine inneren Einstellungen zu offenbaren. Wir schaffen jedoch ein Bewußtsein dafür, dass Veränderung und Verbesserung nur da geschehen kann, wo die bisherigen Einstellungen und die dadurch verursachte Behinderung mir selbst bekannt sind. Ich bin aufnahmebereit für Neues Neu wird hier nicht unbedingt mit gut oder sinnvoll gleichgesetzt. Bewährtes hat für uns die gleiche hohe Bedeutung, wenn es auch zukünftig brauchbar ist. Ich will mich von alten, hinderlichen Strukturen lösen Was alt und hinderlich ist bestimmen Sie selbst, keine anderer Mensch darf wirklich darauf Einfluss nehmen. Es gehört zu unseren ethischen Grundsätzen, dass wir helfen hinderliche Strukturen aufzudecken, nicht jedoch Ihnen bestimmte Strukturen als hinderlich oder zur Veränderung zu empfehlen. Ich bin bereit, mir von anderen etwas sagen zu lassen Feedback ( Rückmeldung ) gehört zum Basisinstrumentarium für sinnvolles und effektives Lernen auf dem Gebiet der Persönlichkeits-entwicklung. Das Maß der Bereitschaft, mit Offenheit auf solche Rückmeldungen zu reagieren, bestimmt die Intensität der Lernbereitschaft und damit den Lernerfolg. Das bedeutet jedoch nicht, all das Gesagte auch ungeprüft zu übernehmen. Ich bin bereit, zuzuhören Was sich wie selbstverständlich und leicht anhört, ist oft der schwierigste Lernprozess. Wertendes Zuhören, während dessen bereits die Argumentation für die Antwort vorbereitet wird, ist eher die Regel als die Ausnahme. Ein weiterer Grund für Nicht-Zuhören ist die Tatsache, dass wir glauben, ohnehin ein ausreichendes inneres Bild des Gegenüber zu haben. Beides nimmt uns die Möglichkeit einer wirklichen Auseinandersetzung mit den Argumenten und Hintergründen des Gesprächspartners und schafft die Voraussetzung für Mißverständnisse und Konflikte. Ich bin bereit, Selbstkontrolle zu üben Während zuzuhören und sich von anderen etwas sagen zu lassen, der Kontrolle des eigenen Verhaltens durch andere Menschen dient, gibt Selbstkontrolle die Möglichkeit eines Feedback durch uns selbst. Dabei lernen wir eine sogenannte "Metaposition" außerhalb von uns einzunehmen und uns wie ein Außenstehender zu beobachten und zu kontrollieren. Seite 7
8. Lernen während der Ausbildungen Die Ausbildungen sind ( außer bei einigen Spezial- oder Intensivseminaren ) auf eine längere Zeit verteilt. Dies ermöglicht die Einteilung der Lernschritte in kleine Häppchen und wir erlangen so eine bewußte Kompetenz ( siehe Artikel über Lernen ). Zwischen diesen Lerneinheiten besteht ausreichende Zeit die Lernschritte durch Üben im Alltag in eine unbewußte Kompetenz zu verwandeln, so dass sie uns wie selbstverständlich zur Verfügung stehen, wenn sie gebraucht werden. Unsere Lernschritte bestehen in: A. Lernen durch Beobachten Wir sehen anderen Menschen bei einer Tätigkeit, einem Verhalten oder einer Reaktion zu und können diese, wenn wir es für sinnvoll halten, sofort in eigenes Handeln umsetzen. B. Lernen durch Wiederholung Wir wiederholen die Inhalte so lange, bis sie nicht nur im Langzeitgedächtnis gespeichert sind sondern zu unserem unbewußten Verhaltensrepertoire gehören. C. Lernen durch Erfahrung Der Lernprozeß wird beschleunigt, wenn wir persönlich betroffen sind, wenn unser Alltag die Lernplattform wird. D. Lernen durch Einsicht Wir lösen durch Nachdenken selbständig schwierige Aufgaben und beherrschen von da ab den Inhalt. Unser neues Wissen können wir auf ähnliche Situationen übertragen. Seite 8