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Transkript:

Grußwort des Herrn Minister Webel anlässlich der 16. Gastvortragsreihe Logistik 2013 des Fraunhofer IFF und des ILM der Otto von Guericke Universität in Magdeburg und Tag der Logistik der Bundesvereinigung Logistik (BVL) am 18. April 2013 Thomas Webel Magdeburg am 18. April 2013 Es gilt das gesprochene Wort! Meine sehr verehrten Damen und Herren, zu der nunmehr 16. Auflage der Gastvortragsreihe Logistik des Fraunhofer IFF und des ILM der Otto von Guericke Universität in Magdeburg darf ich Sie recht herzlich begrüßen. Diese Gemeinschaftsveranstaltung blickt auf eine große Tradition zurück und erhält stetig wachsenden Zuspruch. Allein im Jahr 2012 waren rund 850 Teilnehmer hier in der Otto-Stadt Magdeburg vor Ort. Otto hat eben Zugkraft. Im Fokus dieser Veranstaltung steht die Vernetzung von Theorie und Praxis, um einen interdisziplinären Austausch zwischen Industrie, Handel, Dienstleistung, Wissenschaft und Forschung zu fördern. Ein solches offenes Netzwerk bietet den Raum verschiedene Anwendungen vorzustellen und über Potenziale, Strategien und Visionen zu diskutieren. Zudem können alle Interessenten auch hinter die Kulissen der Logistikbranche mit all ihren Facetten schauen, Forschungsprojekte kennen lernen und sich auch über entsprechende Aus- und Weiterbildungsangebote informieren.

Um die Vielfalt der Aufgaben in diesem wichtigen Wirtschaftsbereich anschaulich darzustellen wurde vor 5 Jahren der heute deutschlandweit stattfindende Tag der Logistik durch die Bundesvereinigung für Logistik (BVL) ins Leben gerufen. Es ist eine Freude eine Reihe namhafter Firmen wieder oder neu begrüßen zu dürfen, welche hier und heute den Besuchern offen stehen. Stellvertretend sei den Unternehmen Merck KGaA, Träger des BVL- Logistikpreises 2012, der Bertling Group, der Volkswagen Logistics GmbH und aus der Wissenschaft der aktuellen BVL- Wissenschaftspreisträgerin Frau Dr. Schwarz gedankt. Wie wichtig in unserer Gesellschaft die Profilierung im Zukunftsmarkt Logistik geworden ist, sollen nachfolgende Fakten verdeutlichen. Bereits heute arbeiten deutschlandweit 2,8 Millionen Menschen in diesem Bereich. In den kommenden Jahren soll die Zahl der Mitarbeiter noch einmal um fünf Prozent zulegen. Mit rund 220 Milliarden Euro Umsatz im Jahr 2011 ist die Logistik der drittgrößte Wirtschaftsbereich nach dem Handel und der Automobilindustrie. Auch geben über 90 Prozent der Unternehmen an, dass sie sich auf Wachstumskurs sehen. In Sachsen-Anhalt sind im Logistikgewerbe immerhin rund 27.000 Menschen in 2870 Unternehmen in Lohn und Brot. Der Großteil der Betriebe beschäftigt zwischen 10 und 49 Mitarbeiter. Immerhin werden 2,4 Milliarden Euro umgesetzt. Die Vorraussetzungen sind gut, dass die Logistik in Sachsen - Anhalt mehr und mehr zum Beschäftigungsmotor wird.

Nehmen wir allein die Containerumschläge an den Wasserstraßen heraus, zeigt sich eine stetige Entwicklung. Nach dem Containerumschlag von rund 104.000 TEU* in 2010 ging es 2011 wieder steil bergauf und es wurde an diesen Terminals mit Umschlägen von rund 126.000 TEU eine neue Bestmarke gesetzt. Deutschland ist nicht nur der größte Logistikmarkt der EU, sondern Logistikweltmeister, wie eine Studie der Weltbank belegt hat. Ein wesentlicher Aspekt der Dynamisierung und Expansion der Branche ist die Rückverlagerung von ausländischen Produktionsstandorten nach Deutschland. Im vergangenen Jahr hat die Produktionsverlagerung ins Ausland den niedrigsten Stand seit 2009 erreicht. Umgekehrt haben 8 Prozent der Betriebe des verarbeitenden Gewerbes zwischen 2010 und 2012 ihre Produktion ins Ausland verlagert. Dies ist lt. VDI-Präsident Prof. Braun der niedrigste Wert seit 18 Jahren. Die Beweggründe für die Rückkehr sind unterschiedlicher Natur. Zu den Hauptaussagen gehören Flexibilitätseinbußen, Qualitätsmängel, hohe Transportkosten, Know-how-Verlust und infrastrukturelle Voraussetzungen. Lassen Sie mich gerade zum letzten Punkt infrastrukturelle Voraussetzungen die politischen Rahmenbedingungen der Gegenwart darstellen. Heute gilt Deutschland mit seiner Infrastruktur als weltweites Vorbild. Doch wie überall im Leben, kann man sich nicht auf dem Ereichten ausruhen. Die immerwährende Baustelle ist und bleibt die Infrastruktur.

Der Investitionsrahmenplan des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung im Zeitraum 2011 bis 2015 enthält Investitionen von 50 Milliarden Euro, wobei 20,6 Milliarden Euro auf die Schienenwege, 24,8 Milliarden auf die Bundesfernstraßen und 4,6 Milliarden Euro auf die Bundeswasserstraßen entfallen. Das hört sich gut an, aber bezogen auf die Investitionsquote des Bundes zeigt sich für die Verkehrsinfrastruktur von 1998 bis 2012 ein Abfall von 13 Prozent auf 9,6 Prozent. Die sinkende Finanzierung führt auf Autobahnen zu immer mehr Staus, Baumaßnahmen auf Autobahnen und Bundesfernstraßen werden zurückgestellt. Allein für die Instandhaltung und Erneuerung maroder Brücken müssten in den nächsten fünf Jahren rund 7 Milliarden Euro investiert werden. Glücklicherweise sind die 150 km der Autobahn A14 von Magdeburg nach Schwerin gesichert, dies ist insbesondere für die Altmark zur Entwicklung von Industrie und Logistikzentren von immenser Bedeutung. Auch die Wasserstraßeninfrastruktur befindet sich in einem unbefriedigenden Zustand, besonders die Schleusen geben kein gutes Bild ab. Das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung benotet jede dritte Schleuse mit 4. Für Sachsen-Anhalt gilt in diesen Tagen die Elbe als Bundeswasserstraße für die Transport- und touristische Schifffahrt weiter zu entwickeln und um den Erhalt der Saale als Bundeswasserstraße zu kämpfen.

An dieser Stelle sei angemerkt, dass die Elbe durch eine Vielzahl von Firmen in Erfurt, Dresden, Magdeburg und weiteren Produktionsstandorten als Schwerguttransportweg für Windkraftanlagen, Generatoren und Transformatoren neu entdeckt und verstärkt genutzt wird. Gerade Schwerguttransporteure klagen über immer unzumutbarere Transportmöglichkeiten auf dem Verkehrsträger Straße, u. a. durch den signifikanten Zuwachs von Kreisverkehren sowie engen Kurven und unzureichenden Durchfahrtshöhen. Trotz aller Anstrengungen die Wasserstraße als Transportweg attraktiv zu gestalten, habe ich immer noch den Eindruck, dass viele Logistiker die Einbindung der Wasserstraße in den Transportprozess noch nicht realisiert haben. Auch die landesbedeutsamen Häfen in Sachsen-Anhalt würden hiervon partizipieren. Deren Potenziale sind bei weitem nicht ausgeschöpft und liegen vor allem im Seehafenhinterlandverkehr. Gerade die Binnenwasserstraßen haben noch freie Transportkapazitäten und unterliegen keinen Restriktionen bezüglich Fahrzeiten. Bei den Schienenwegen ist auch keine Lösung in Sichtweite. Um die wichtigsten Aus- und Neubauvorhaben des aktuellen Bedarfsplans fertig zu stellen, müssen mindestens 400 bis 600 Millionen Euro zusätzlich pro Jahr aus dem Bundeshaushalt zur Verfügung gestellt werden. Eine verstärkte Verlagerung der Gütertransporte von der Straße auf die Schiene und damit eine Zunahme des Schienengüterverkehrs ist ohne

zusätzliche Gelder nicht anforderungsgerecht zu realisieren. Es ist jedoch offensichtlich festzustellen, dass die Bedeutung der Schiene bzw. des Schienengüterverkehrs zunimmt, so auch im Land Sachsen-Anhalt. Schwerpunkt ist gegenwärtig das Vorantreiben des Güterverkehrskorridors Ost. Er zweigt südlich von Hamburg von der Hauptstrecke ab und führt über Stendal, Magdeburg, Halle und Hof, um sich dann bei Nürnberg wieder mit der Hauptstrecke zu vereinigen. Dieser Bypass wird zukünftig Güterströme über Mitteldeutschland umlenken. Nach der Fertigstellung wird sich das Güterverkehrsaufkommen vervielfachen. Es ist das Bestreben logistische Schnittstellen entlang der Strecke zu entwickeln oder weiterzuentwickeln. Sachsen-Anhalt kann sich nicht nur aufgrund des Güterverkehrskorridors Ost mit Recht Eisenbahnland nennen. Der Anteil der Schiene im Modal Split ist seit 2000 kontinuierlich auf nunmehr fast 19 Prozent gestiegen, ein Spitzenwert in der Wertung der Bundesländer. Dabei spielen nicht nur traditionell Massengüter eine Rolle, sondern es sind zunehmend auch Transporte von Fertigprodukten und die Abwicklung komplexer Schwertransporte in den Schienenverkehr eingebunden. Darüber hinaus wächst im rasanten Tempo die Bedeutung des Containertransportes. Hierzu trägt eines der dichtesten Schienennetze aller Bundesländer bei, welches die Gesamtstreckenlänge des Eisenbahnlandes Schweiz übertrifft.

Meine Damen und Herren, Die Logistiksparte muss sich in Zukunft auch der Energiewende stellen. Hiermit verbunden ist das ehrgeizige Ziel, in Deutschland bis zum Jahr 2050 80 Prozent der Energieversorgung aus erneuerbaren Energiequellen zu generieren. Im selben Zeitraum sollen die Treibhausgasemissionen um 80 Prozent sinken. Immerhin werden heute etwa 16 Prozent der Energieversorgung durch erneuerbare Energien abgedeckt. Dieser Wert passt gut in die so genannten 3 x 20 Klimaziele der EU, die darauf abzielen, bis zum Jahr 2020 den Treibhausgasausstoß um 20 Prozent gegenüber 1990 zu senken und den Energieverbrauch um 20 Prozent durch bessere Energieeffizienz zu verringern. Die Energiewende bedarf also in allen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens sehr großer Anstrengungen, aber ein solcher umfassender Umbau bietet auch große Chancen. Mittel- oder langfristig ist daher im Verkehr der Einsatz von Antriebstechnologien ohne fossile Energieträger in Fahrzeugen unumgänglich. Der notwendige Technologiewandel hin zu alternativen Antrieben wie Elektromotoren und Brennstoffzellentechnik wird beispielsweise der Fahrzeugindustrie neue Impulse verleihen. Im Logistikkonzept des Landes Sachsen-Anhalt sind viele solcher Maßnahmen verankert, die Zukunftsanforderungen im Verkehrssektor tangieren. Zu diesen zählen der Aufbau eines CO 2 -Emmisionskatasters, Intelligente Verkehrssysteme wie das Sperrinformationssystem

Sachsen-Anhalt, das Konzept Logistik in Städten oder der Mobilitäts- Daten-Marktplatz. Ein weiterer wichtiger Aspekt bei der Entwicklung des Verkehrssektors betrifft die Aus- und Fortbildung. Das Niveau der Verkehrsleistung wird durch den Ausbildungsgrad der Fachkräfte bestimmt. Gerade unter dem Gesichtspunkt des demografischen Wandels müssen deshalb hochwertige Arbeits- und Ausbildungsplätze bereitstehen und es muss zur stetigen Imageverbesserung beigetragen werden. Bei aller Euphorie über die Chancen, welche die Energiewende bietet, sollte man nicht das Augenmaß für das Wesentliche verlieren. Die Rahmenbedingungen für das Verkehrsgewerbe müssen wettbewerbsfähig bleiben bzw. gestaltet werden. So mahnte BDI-Präsident Keitel kürzlich bei der Bundesregierung ein schlüssiges Gesamtkonzept zur Energiewende an, da sonst Wettbewerbsnachteile drohen. Meine Damen und Herren, trotz aller dargestellten kleinen und großen Problemstellen können wir selbstbewusst agieren, denn die Logistikindustrie ist heute Dreh- und Angelpunkt unserer arbeitsteiligen Wirtschaft. Allerdings muss sie ihre Forderungen publik machen und nachhaltig durchsetzen. Kurz und bündig - Logistik bewegt die Welt und ein Teil davon trifft sich hier und heute in Magdeburg, um sich über Erfolge und Potenziale auszutauschen.

Im Sinne eines lebendigen Dialogs mit vielen interessanten Erkenntnissen aus den Vorträgen und Gesprächen wünsche ich Ihnen eine gelungene Veranstaltung. Ich danke für Ihre Aufmerksamkeit. Hinweis: (* Abk. Twenty-foot Equivalent Unit, ein Maß für Kapazitäten von Containerschiffen und Hafenumschlagsmengen)