Geocaching-Tour zum kritischen Konsum Im Zuge der 24h-Sozialaktion des BDKJ Ingolstadt wurde am 13.06.2015 von einer Gruppe Jugendlicher diese Tour zu kritischem Konsum und Nachhaltigkeit entworfen. Wir wünschen Ihnen viel Spaß! Startkoordinaten: N 48 45.802 E 011 25.473 1. Station: Fleisch Jährlich werden in der größten Schlachtfabrik Europas 120.000.000 Hähnchen geschlachtet. Pro Kilogramm Fleisch, das ein Mensch konsumiert, müssen 16.000 Liter Wasser aufgewendet werden. 70% der landwirtschaftlichen Flächen werden zur Fleischproduktion, als Futteranbauflächen bzw. Weideflächen genutzt. Das macht 30% der gesamten Festlandsfläche der Erde aus. Das Hauptfuttermittel für diese Tiere ist Soja. Um das Fleisch in Deutschland möglichst billig verkaufen zu können, wird bei dem Sojaanbau gespart; und das in allen möglichen Bereichen: niedrige Löhne, mangelnde Sicherheitsstandards, kaum Umweltschutz. Zur Flächengewinnung wird Regenwald gerodet, was eine Zerstörung des Lebensraum der Tiere und verstärkt Bodenerosionen zur Folge hat. Mit dem Fleischkonsum ist auch der Anbau von Soja in den letzten 50 Jahren extrem angestiegen. Während 1960 noch 24 Mio. Tonnen Soja benötigt wurden, sind es im Jahr 2009 bereits 230 Mio. Tonnen. Die Anbaufläche hat sich von 24 Mio. Hektar auf 100 Mio. Hektar vergrößert. Insbesondere in Südamerika ist ein enormer Anstieg der benötigten Fläche zu verzeichnen, beispielsweise in Argentinien im letzten Jahrzehnt um 190%. Dazu kommt, dass Sojasaatgut häufig genetisch verändert ist. Gentech-Konzerne wie Monsanto stellen mit gentechnisch verändertem eine billige Alternative zu herkömmlichen Sojasaatgut. Weltweit sind 60% der Sojabohnen gentechnisch verändert (USA 80%, Argentinien 98%). Die Auswirkungen von Genfutter auf das Fleisch und auf die Konsumenten sind noch unklar. Was können SIE tun?! Versuchen Sie ihren eigenen Fleischkonsum zu reduzieren. Das soll nicht heißen, jeder muss Vegetarier werden. Informieren Sie sich über regionale und Bioprodukte. z. B. http://www.erzeuger-direkt.de/umkreissuche/find.php 1.) Wie viele Fenster sind an der Fassade des Gebäudes zu sehen? a) 11 834 b)13 810 c)15 856 2.) Errechnen Sie die Quersumme der benötigten Sojamenge im Jahr 1960 und ergänzen sie die Lösungszahl bei den E(=Ost)Koordinaten E 011 25.4 _ 4
2. Station: Fisch Pro Jahr isst ein Mensch ca. 15,5 kg Fisch, das entspricht ca. 517 Fischstäbchen. Davon sind nur 10% frischer Fisch. Es wird fast dreimal so viel Fisch aus der Tiefkühltruhe verzehrt. Von dieser Menge sind jedoch 85% importiert. Ein weiteres Problem ist die Überfischung, denn über die Hälfte der Fischereigebiete sind komplett erschlossen, das heißt die Befischung ist an der biologischen Grenze. Weitere 24% sind erschöpft und können bis zu ihrer Erholung gar nicht mehr befischt werden. 1.) Welche Hausnummer hat das Geschäft? a) 17 874 b) 7 850 c)23 479 2.) Rechnen Sie: 2x Prozentzahl der erschöpften Fischereigebiete 1= E 011 25. 9
3. Station: Handy Aufgrund der kurzen Lebensdauer von Smartphones (ca. 18-24 Monate) liegen in Deutschland 60.000.000 Althandys ungenutzt in Haushalten und nur 3% aller Handys werden fachgerecht recycelt. Auf 100 Einwohner kommen 110 Handyverträge. Während von den 2010 verkauften 1 Milliarde Handys nur 300 Mio. Smartphones waren, wurden 2014 insgesamt 1,8 Milliarden Handys verkauft, von denen 1 Milliarde Smartphones waren. Ein Handy besteht aus 500-1000 Einzelteilen. Die benötigten Rohstoffe werden in Entwicklungsländern abgebaut, z.b. im Kongo oder in Sambia. Die Hersteller der Mobiltelefone und der Unterhaltungselektronik geben jedoch kaum bis keine Information zum Ursprungsland der Rohstoffe an. Die Förderung der Rohstoffe ruft oftmals große Probleme hervor. Zum einen werden die Arbeiter ausgebeutet, zum anderen ist die Umweltverschmutzung enorm. Besonders schlimm sind die Kriege, die im Kampf um die Rohstoffe entstehen. Da es in den Förderländern meist kaum Regelungen oder Schutzbestimmungen zur Sicherheit der Arbeiter oder der Umwelt gibt, gab es allein 2005 80 tödliche Minenunglücke bzw. eine massive Umweltverschmutzung durch den entstehenden Abraum. Des Weiteren werden auf Grund der hohen Armut oftmals Kinder in den Minen eingesetzt. Für die Kinder gibt es keine ausreichende Schutzkleidung. Der entstehende Mineralstaub setzt sich so in den Lungen der Kinder fest oder ruft Augenprobleme hervor. Zudem decken die Löhne nicht einmal die Grundbedürfnisse. Trotzdem sind insgesamt 100 Mio. Menschen, davon 1,5 Mio. Kinder vom Bergbau abhängig. Außerdem gibt es viele Streitereien und Krisen um die Rohstoffe. Im Kongobeispielsweise der Krieg um Coltan oder in Südafrika die Zwangsumsiedlung von Dörfer ohne Entschädigung der Bewohner. 1.) Wie viele Tasten befinden sich unterhalb der Anzeige des Displays bzw. neben dem rosa Hörer? a) 12 854 b) 16 876 c) 20 867 2.) Rechnen Sie: 742 Anzahl der Handyverträge auf 100 Einwohner= _ E 011 25. _
4. Station: Textilien Pro Jahr kauft jede Person ca. 40 Kleidungsstücke. Aus was wird die Kleidung eigentlich hergestellt? Viele Kleidungsstücke bestehen aus Baumwolle. Doch im Baumwollanbau werden so viele Pestizide eingesetzt, wie in keinem anderen Bereich der Landwirtschaft, beispielsweise werden in Indien 54% aller Pestizide auf Baumwolle angewandt, welche allerdings nur 5% der Agrarflache ausmacht. Für die Baumwollproduktion wird außer umweltschädlichen Pestiziden auch sehr viel Wasser benötigt. Für ein T-Shirt benötigt man 20.000 Liter Wasser, für eine Jeans sogar 40.000 Liter, was in etwa 150 Badewannen entspricht. Ein weiterer negativer Aspekt der Textilproduktion ist die Kinderarbeit. 2009 arbeiten in Usbekistan 1.000.000 Kinder bei der Baumwollernte mit. Obwohl 7.000 Chemikalien zur Baumwollbleichung / -färbung und veredelung erlaubt sind, können diese die unterschiedlichsten Symptome hervorrufen, z.b. Kopfschmerzen, Orientierungslosigkeit, Schwächeanfälle, Krämpfe, Atemprobleme und viele mehr. Von 1998 bis 2004 begingen im Bundesstaat Andhra Pradesh in Indien fast 300 Baumwollbauern Selbstmord. Gründe sind hohe Verschuldungen und Ausweglosigkeit aus der Arbeitssituation. Aus Verzweiflung begehen diese Bauern Selbstmord durch ihre Pestizide, um ihrer ausweglosen Situation ein Ende zu setzen. Das steht im krassen Gegensatz zu der ursprünglichen Bedeutung der Pestizide, die früher für die Grüne Revolution und den Aufschwung in Indien standen. Die früheren Cotton Fields werden jetzt von den übrigen Bauern als Killing Fields bezeichnet. Trotz dieser Umwelt- und Lebenszerstörenden Textilproduktion werden in Deutschland jährlich fast 700 Mio. kg Textilien ausrangiert. 1.) In welchem Stockwerk befindet sich die Herrenabteilung? a) 1 879 b) 0 657 c) -1 768 2.) Wie viele Kleidungsstücke kauft jede Person pro Jahr? E 011 25. 4
5. Station: Alternative Handelsstrukturen Weltläden sind Fachgeschäfte, die ausschließlich Produkte aus fairem Handel vertreiben und durch Informationsmaterialien auf Produktionsbedingungen in Entwicklungsländern aufmerksam machen. Weltläden sind meistens als Verein betrieben und sehr auf die Arbeit von Freiwilligen angewiesen. Die fair gehandelten Produkte sind mit Qualitätssiegeln unterschiedlicher Vereine gekennzeichnet (z.b. gepa). Diese Siegel werden nur für Produkte verliehen, die gewisse Richtlinien erfüllen. Informationsarbeit erfolgt außerdem durch die Arbeit mit Schulklassen und Jugendgruppen, Veranstaltungen und einem regelmäßigen Austausch und Dialogprogrammen mit Produzenten des Fairen Handels. Ziel der Weltläden ist es, den Bauern und Produzenten in Entwicklungsländern endlich einen angemessenen Wert für ihre harte Arbeit zukommen zu lassen und die Arbeitsbedingungen der Arbeiter zu verbessern. In Deutschland gibt es rund 800 Weltläden, von denen rund 500 im Dachverband der Weltläden organisiert. Der Faire Handel startete als Solidaritätsbewegung in den 1960er Jahre, in den 70er Jahren öffneten die ersten Dritte-Welt-Läden. Frage: Welche Farben sind im Logo des Weltladens vorhanden? Für Informationen zu unseren Quellen fragen Sie bitte im Weltladen nach dem Ordner zum kritischen Konsum.
Geocache Tour 1. GPS-Geräte: Handyfunktion aktivieren oder rechtzeitig ausleihen über die Schulmedienzentrale 2. Aushändigung des kopierten Laufzettels, der ausgefüllt werden muss, um am Ende eine Belohnung zu erhalten. 3. Kurze Einführung in das GPS-Gerät: Bitte vorher ausprobieren!!! a. Anschalten b. Bedienung über Knopf ; Auswahl durch Drücken des Knopfes c. Auswahl des Menüpunktes: Wegpunkt d. Auswahl: Position e. Eingabe der Koordinaten (Navigation mit Pfeiltasten) f. Auswahl Fertig g. Auswahl Fertig h. Auswahl Karte oder Kompass i. back - Knopf 4. Lesen der Information auf Laufzettel bei der jeweiligen Station 5. Aufgaben bearbeiten und eintragen der Lösungen auf dem Laufzettel 6. Gegen Abgabe der vollständig ausgefüllten Lösungszettel im Weltladen gibt es eine Belohnung (von Gruppenleitung vorher festzulegen und im Idealfall etwas aus dem Weltladensortiment den Umfang bestimmt die Gruppenleitung z.b. ein Bonbon, ein Schokoriegel pro TeilnehmerIn)