Profit-Organisationen



Ähnliche Dokumente
319 Social Media als. Berufsfeld. Mirko Lange. keitsarbeit + Öffentlichkeitsarbeit + Öffentlichkeitsarbeit + Öffentlichkeitsarbeit + Öffen

Gelassenheit gewinnen 30 Bilder für ein starkes Selbst

Rüdiger Zarnekow Lutz Kolbe. Green IT. Erkenntnisse und Best Practices aus Fallstudien

Controlling. Maren Heltsche. keitsarbeit + Öffentlichkeitsarbeit + Öffentlichkeitsarbeit + Öffentlichkeitsarbeit + Öffen

Masterarbeit. Führungsinstrumente im Ehrenamt. Anforderungen und Möglichkeiten. Lars Meyer. Bachelor + Master Publishing

Rettungsdienst am Limit: Gesundheit von Einsatzkräften im Rettungsdienst (GERD )

SEO Strategie, Taktik und Technik

Grundmann Rathner Abschlussprüfungen Bankwirtschaft, Rechnungswesen und Steuerung, Wirtschafts- und Sozialkunde

Bernd-Wolfgang Lubbers. Das etwas andere Rhetorik-Training oder Frösche können nicht fliegen

Medizinische Grundlagen der Heilpädagogik

Thomas Meuser Hrsg. Promo-Viren. Zur Behandlung promotionaler Infekte und chronischer Doktoritis 3., kurierte Auflage

Interaktive Whiteboards im Unterricht

Stefan Kundelov. Balanced Scorecard. Anwendung in der stationären Altenpflege. Diplomica Verlag

Stressmanagement im Fernstudium

Oliver Gorus. mus + Journalismus + Journalismus + Journalismus + Journalismus + Journalismus

Call Center Lexikon. Die wichtigsten Fachbegriffe der Branche verständlich erklärt

Nutzung dieser Internetseite

Lukas Hechl. Bilanzrechtliche Probleme des Jahresabschlusses einer GmbH & Co KG. Diplomica Verlag

Medienökonomie. Prof. Dr. Frank Lobigs. en + Medien + Medien + Medien + Medien + Medien + Medien + Medien + Medien +

Kill Keyword Density. Weshalb die Keyword Density blanker Unsinn ist.

Seniorenbüros im Land Brandenburg

Bachelorarbeit. Printanzeigen und visuelle Kommunikation Analyse von ausgewählten Printanzeigen des Automobilherstellers Porsche im Zeitverlauf

Ergebnisse: Online- Fundraising Studie 2011 von Thomas Seidl & Altruja GmbH

Übungen zur Kosten-, Erlösund Ergebnisrechnung

Diplomarbeit. Leitfaden für Betriebliches Gesundheitsmanagement. Hinweise und Arbeitsvorlagen für eine erfolgreiche Umsetzung.

Marketing für freie Journalisten

Vermarktung der FIFA Frauen-Weltmeisterschaft 2011

Kompakt Edition: Immobilienfinanzierung

Die Bedeutung der Hausbankbeziehung für Finanzierungen im Mittelstand Schwerpunkt: Unternehmensgründung und Unternehmensnachfolge

Lernerfolge sichern - Ein wichtiger Beitrag zu mehr Motivation

Projektmanagement in der Spieleentwicklung

DOWNLOAD. Kniffliges für gute Mathe-Schüler 2. Klasse 4. Anspruchsvolle Aufgaben durch Skizzen und Gleichungen lösen. in der 2.

Der 67 Euro Report zeigt Ihnen, wie Sie Sofort 67 im Internet verdienen!

Was bedeutet Inklusion für Geschwisterkinder? Ein Meinungsbild. Irene von Drigalski Geschäftsführerin Novartis Stiftung FamilienBande.

ONLINE-AKADEMIE. "Diplomierter NLP Anwender für Schule und Unterricht" Ziele

Crossmedia. Timo Stoppacher M060. Mediengattungen

Erfolg beginnt im Kopf

Tanja Hartwig genannt Harbsmeier. Up- und Cross-Selling

Christian Kremer. Kennzahlensysteme für Social Media Marketing. Ein strategischer Ansatz zur Erfolgsmessung. Diplomica Verlag

Was sind Jahres- und Zielvereinbarungsgespräche?

David Seidel. Reifegrad. Der prioritätsspezifische Index. Effektives Management für eine bessere Potentialausschöpfung.

Widerrufsbelehrung der Free-Linked GmbH. Stand: Juni 2014

Geld Verdienen im Internet leicht gemacht

Weiterbildungen 2014/15

Die. gute Idee. Erfindungen und Geschäftsideen entwickeln und zu Geld machen

Lineargleichungssysteme: Additions-/ Subtraktionsverfahren

Selbstmarketing. Svenja Hofert. mus + Journalismus + Journalismus + Journalismus + Journalismus + Journalismus

Hallo! Social Media in der praktischen Anwendung Warum macht man was und vor allem: wie? Osnabrück, den 07. Juli 2014.

ISL Schulungs-Angebot Stärker werden und etwas verändern!

Hinweise in Leichter Sprache zum Vertrag über das Betreute Wohnen

Zahlenwinkel: Forscherkarte 1. alleine. Zahlenwinkel: Forschertipp 1

Entwicklung eines Usability Testverfahrens. für Multitouch-Systeme

Es gibt nur eine Bilanz die zählt: Ihre Zufriedenheit.

Gehen Sie Ihren Weg zielgenau! Existenzgründung Unternehmenskauf Nachfolge - Expansion Neuausrichtung

Papa - was ist American Dream?

Planung eines Videoüberwachungssystems

15 Social-Media-Richtlinien für Unternehmen!

Die Post hat eine Umfrage gemacht

Die richtigen Partner finden, Ressourcen finden und zusammenführen

Wir machen neue Politik für Baden-Württemberg

arbeitete im Max-Planck-Institut und an der Uni Köln. Von ihm sind bereits mehrere Bücher zu Webthemen erschienen.

Gutes Leben was ist das?

Springer bringt Scoop-Titel auf den Weg

Potentiale und Grenzen des E-Business bei komplexen Produkten im B2B-Bereich

Bernadette Büsgen HR-Consulting

Information und Kommunikation

Mehr Geld verdienen! Lesen Sie... Peter von Karst. Ihre Leseprobe. der schlüssel zum leben. So gehen Sie konkret vor!

Denken und Träumen - Selbstreflexion zum Jahreswechsel

Arbeitsblätter. Sinnvolle Finanzberichte. Seite 19

Begrüßung mit Schwung und Begeisterung. Die Teilnehmer müssen spüren, dass die Aufgabe Spaß macht.

Strategieentwicklung in Sozialinstitutionen

Content Marketing für webseiten

anderen Beruf werden formal so wenige Anforderungen gestellt. Die Freien überschwemmen folglich den Arbeitsmarkt, arbeiten für Dumping-Honorare zum

Christina Janning. Change Management. Möglichkeiten der Kommunikation zur Reduzierung innerbetrieblicher Widerstände. Diplomarbeit

Kundenmanagement im Krankenhaus

Die SPD und die Grünen machen im Niedersächsischen Landtag. Alle Menschen sollen in der Politik mitmachen können.

Nina. bei der Hörgeräte-Akustikerin. Musterexemplar

Woche 1: Was ist NLP? Die Geschichte des NLP.

Von der Unternehmeridee zum Umsatzerfolg. Veröffentlicht von KJK Consulting UG (haftungsbeschränkt),

Das Werk einschließlich aller seiner Texte ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechts

Informationsblatt Induktionsbeweis

Erwin Lammenett. TYPO3 Online-Marketing-Guide

Pädagogik. Melanie Schewtschenko. Eingewöhnung und Übergang in die Kinderkrippe. Warum ist die Beteiligung der Eltern so wichtig?

Prozessoptimierung in der Einzelteilproduktion

GmbH. Feuer im Herzen. Werbung im Blut.

Alle Schlüssel-Karten (blaue Rückseite) werden den Schlüssel-Farben nach sortiert und in vier getrennte Stapel mit der Bildseite nach oben gelegt.

MuP-Arbeitshilfen. Kreativität organisieren Der innovative Prozess. Problem-Phase

telefonkonferenz.de für Endanwender Sofort-Konferenzen ohne Anmeldung Kurzanleitung Inhaltsverzeichnis 1 Einführung...2

Professionelle Seminare im Bereich MS-Office

Zwischen Teddybär und Superman

ES GEHT NICHTS ÜBER EX-AZUBIS, Leiter der Fertigung, Produktbereich Blech, bei

Vermarktung. 1. Warum ist der Begriff Ambush Marketing, der eine bestimmte Form der Werbung beschreibt, ungenau oder sogar irreführend?

Arbeitshilfen Messecontrolling Wie geht denn das?

Geld Geld verdienen im Web 2.0

Statuten in leichter Sprache

Dimitrios Lianos. Marketing. gestern heute morgen. und seine Bedeutung für Nonprofit-Organisationen. Diplomica Verlag

I.O. BUSINESS. Checkliste Effektive Vorbereitung aktiver Telefonate

2.1 Präsentieren wozu eigentlich?

Über die Herausgeber

Alle gehören dazu. Vorwort

Transkript:

320 Social Media für Non- Profit-Organisationen Mirko Lange keitsarbeit + Öffentlichkeitsarbeit + Öffentlichkeitsarbeit + Öffentlichkeitsarbeit + Öffen

Freie Journalistenschule Modul 320: Social Media für Non-Profit-Organisationen Autor: Mirko Lange Legende Aufzählung Lernziel Definition Aufgabe / Übungen Schlagwort

2015 Freie Journalistenschule. Alle Rechte vorbehalten. Der gesamte Inhalt des vorliegenden Lehrmoduls (Texte, Bilder, Grafiken, Design usw.) und jede Auswahl davon unterliegt dem Urheberrecht und anderen Gesetzen zum Schutze geistigen Eigentums der Freien Journalistenschule oder anderer Eigentümer. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechts ist ohne Zustimmung des Eigentümers unzulässig und strafbar. Dies gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Zuwiderhandlungen werden zivil- und strafrechtlich verfolgt. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Text berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften. Sämtliche verwendete Handelsmarken oder Markenzeichen sind Eigentum der jeweiligen Rechteinhaber. Die Freie Journalistenschule und ihre Dozenten und Autoren haben höchste Sorgfalt bei der Erstellung des vorliegenden Lehrmoduls angewandt. Dennoch übernehmen sie keinerlei Verantwortung oder Haftung für Richtigkeit oder Vollständigkeit, eventuelle Fehler oder Versäumnisse innerhalb des Lehrmoduls. Die Inhalte und Materialien werden unter Ausschluss jeglicher Gewährleistung zur Verfügung gestellt. Insbesondere erfolgt die Anwendung von im Lehrmodul dargestellten Erkenntnissen auf Gefahr des Teilnehmers. Verlag: Druck: Freie Journalistenschule, Berlin www.freie-journalistenschule.de MKM Media, Kleinmachnow Made in Germany.

Modul 320 5 Inhalt 1. Einführung 8 2. Fallstudien: Die Deutsche Welthungerhilfe e. V. und der Malteser Hilfsdienst e. V. 10 2.1 Deutsche Welthungerhilfe e. V. 10 2.2 Malteser Hilfsdienst Deutschland e. V. 12 2.3 Zwei NPO, zwei Wirklichkeiten 13 3. Die Kommunikationsabteilungen in NPO 15 3.1 Spender-, Freiwilligen- und/oder Mitgliederbetreuung 16 3.2 Öffentlichkeitsarbeit 17 3.3 Fundraising 22 4. Motive und Erwartungen von Spendern und Unterstützern über Social Media-Kanäle genauer ansprechen 26 4.1 Der Altruismus: Eine motivationspsychologische Besonderheit 27 4.2 Was heißt das nun für die Kommunikation von NPO? 28 5. Chancen von Social Media für NPO 35 5.1 NPO-Kompetenz: Reputationsmanagement 40 5.2 NPO-Kompetenz: Storytelling 43 6. Social Media-Strategien für NPO 54 6.1 Video und YouTube: Ein Exkurs von Jan Heilig 55 6.1.1 Bewegtbild gestern und heute 56 6.1.2 Was macht YouTube so attraktiv für NPO? 57 6.1.3 Strategien für den Einsatz von Online-Videos 57 6.1.4 Aufbau eines Filmprojekts: Strategie, Planung, Umsetzung 59 6.1.5 Trends in der Bewegtbildkommunikation 65 6.2 Alles klar? Social Media-Guidelines 66 7. Fazit 70

6 Modul 320 Social Media für Non-Profit-Organisationen Antworten zu den Selbstkontrollaufgaben 71 Glossar 74 Literatur 76 Über den Autor 80 Ihre Notizen 81

Modul 320 7 Allgemeine Lernziele: ÔÔSie erfahren, was Kommunikation für und von NPO so anders macht. ÔÔSie lernen, welche Kommunikationsaufgaben Sie in NPO erwarten können. ÔÔSie erfahren mehr über die Dialoggruppen von NPO und Motive der Dialoggruppe, mit NPO zu interagieren. ÔÔSie lernen anhand von Beispielen, welche Kompetenzen NPO für die Kommunikation in Social Media mitbringen, und wie Sie sie einsetzen. ÔÔSie vertiefen Ihr Wissen über den Einsatz von typischen Social Media-Instrumenten für NPO.

8 Modul 320 Social Media für Non-Profit-Organisationen 1. Einführung Non-Profit-Organisationen (NPO) stellen volkswirtschaftlich betrachtet den Dritten Sektor neben staatlichen und marktwirtschaftlichen Akteuren dar. Sie haben formale Strukturen, sind privat getragen, handeln selbstbestimmt, gemeinnützig und basieren auf Freiwilligkeit der Mitglieder. Durch ihre gemeinnützige Ausrichtung sind sie für das Funktionieren einer Gesellschaft von Bedeutung, übernehmen NPO doch Aufgaben im Bereich der Gesundheit, der Bildung, des Sports, der Kultur oder des Sozialwesens. NPO lassen sich grob in vier Typen einordnen: 1. Wirtschaftliche Interessenvertretungen (Verbraucherschutz, Gewerkschaften, Wirtschaftsverbände), 2. Soziokulturelle Organisationen (Sportverein, kirchliche Einrichtungen, wissenschaftliche Vereinigungen), 3. Politische Organisationen (Parteien, Bürgerinitiativen), 4. Karitative Organisationen (soziale Dienste, Hilfsorganisationen, Katastrophenschutz). 1 In diesem Modul werden wir uns auf die Typen zwei und vier konzentrieren. 2 Der größte Unterschied einer NPO zu einem Wirtschaftsunternehmen liegt logischerweise darin, dass NPO nicht profitorientiert sind bzw. sein dürfen. NPO streben nach einer Steigerung des Gemeinwohls, nicht privater Gewinne im betriebswirtschaftlichen Sinn. Trotzdem sind NPO selbstverständlich auf Einnahmen angewiesen, um ihre gemeinnützige Arbeit ausführen zu können. Die drei größten Einnahmequellen für NPO sind in der Regel Mitgliedsbeiträge, staatliche oder andere institutionelle Förderungen sowie Spenden. Zur Organisationskommunikation gehören damit die Mitgliederbetreuung, die Beantragung von Fördermitteln und die Kommunikation mit Förderpartnern, die Öffentlichkeitsarbeit und das Fundraising. Arbeitet eine NPO mit freiwilligen Helfern, kommt ihre Betreuung noch hinzu. Einnahmen- und Ausgabe kuchen der einzelnen NPO unterscheiden sich dabei stark. Zu den größten Hilfsorganisationen Deutschlands gehören unter anderem die Deutsche Welthungerhilfe e. V. und der Malteser Hilfsdienst e. V. Die größte Einnahmequelle der Welthungerhilfe sind institutionelle Zuschüsse, Spenden schlagen mit knapp einem Viertel der Einnahmen zu Buche. 3 Anders sieht es beim Malteser Hilfsdienst Deutschland e. V. aus. Hier stellen die Mitglieder mit ihren Beiträgen eine Haupteinnahmequelle, Spenden machen im Volumen etwa ein Viertel der Mitgliedsbeiträge aus. Um einen ersten Einblick in die Welt der NPO sowie Ansatzpunkte zu erhalten, wie sich Kommunikation von NPO im Vergleich zu Unternehmen unterscheiden, schauen wir uns in Kapitel zwei die beiden genannten Organisationen genauer an. Daraufhin werfen wir in Kapitel drei einen Blick in die Kommunikationsabteilungen von NPO. In einem Ex- 1 Vgl. Schwarz (1992) nach Danilova (2009): S. 7. 2 Eine umfassende Übersicht zu Akteuren des Dritten Sektors gibt der Wegweiser Bürgergesellschaft der Stiftung Mitarbeit unter www.buergergesellschaft.de/akteure/31. 3 Vgl. Deutsche Welthungerhilfe e. V. (2014): S. 41.

26 Modul 320 Social Media für Non-Profit-Organisationen 4. Motive und Erwartungen von Spendern und Unterstützern über Social Media-Kanäle genauer ansprechen Lernziele In diesem Kapitel lernen Sie, ÔÔwelche Motive Interaktionspartner von NPO antreiben. ÔÔwarum es wertvoll sein kann, die Motive von Interaktionspartnern zu kennen. ÔÔwie der Malteser Hilfsdienst und die Deutsche Welthungerhilfe Motive von Unterstützern ansprechen. Was ging Ihnen beim Lesen der Statistiken von Bilanz des Helfens durch den Kopf? Haben Sie sich bestimmte Typen von Spendern ausgemalt, sie vielleicht bildlich vor sich gesehen? Dann sind Sie schon auf dem Weg, ein richtig guter Social Media-Referent zu werden. Denn der Blick hinter die Zahlen, auf die Motive, Beweggründe und Lebenswirklichkeiten der Menschen, die Sie erreichen wollen, ist ein wertvoller Zugang. Um diesen noch etwas zu fördern, machen wir einen Exkurs in die Motivationspsychologie. Die Motivationspsychologie führt weit zurück bis zur philosophischen Denkschule des Epikur. Der griechische Philosoph aus dem 4. Jahrhundert vor Christus fragte sich, warum Menschen handeln, wie sie handeln. Er begründete den Hedonismus mit der Idee, dass Menschen danach streben, einen angenehmen Zustand und Lust zu erhalten oder zu vergrößern sowie unangenehme Zustände und Leid zu verhindern. Sie agierten dabei vor allem aus Eigennutz, auch wenn der nicht immer deutlich erkennbar wäre. Diese Idee hält sich bis heute: Altruismus, also die vollkommene Selbstlosigkeit, gibt es nicht, auch gemeinnütziges Handeln geschieht eigennützig. Denn, so die Annahme, altruistisches Verhalten strebt ebenfalls nach der Erfüllung eines erwarteten, angenehmen Zustands: Freude, Anerkennung, Stolz. Diesen Emotionen werden in der Motivationspsychologie eine große Bedeutung zugesprochen: Der gegenwärtige Stand der Forschung legt nahe, dass eine Trennung in Motivationsund Emotionspsychologie kaum machbar ist: Viele Phänomene [Dinge, die wir subjektiv wahrnehmen, Anm. d. A.] der Motivation sind ohne emotionale Vermittlung nicht denkbar. Und umgekehrt sind viele Emotionen nicht losgelöst von ihrer motivierenden Funktion für unser Handeln zu betrachten. 53 Zwar sind Begriffe wie Motive und Motivation häufig in Gebrauch, jedoch werden sie nicht immer korrekt eingesetzt. Deshalb wollen wir sie kurz einordnen: 53 Rudolph (2013): S. 21.

80 Modul 320 Social Media für Non-Profit-Organisationen Über den Autor Mirko Lange Mirko Lange ist Berater für die Themen Content-Strategie, Content-Marketing und Social Media. Der studierte Jurist und PR-Fachwirt berät seit knapp 20 Jahren Unternehmen in allen Fragen der Öffentlichkeitsarbeit und vor allem der Online-Redaktion und Online-PR. Zu seinen Kunden zählen sowohl Konzerne wie die Deutsche Bank, die Deutsche Bahn, die Commerzbank, die HypoVereinsbank oder Sky als auch eine ganze Reihe Start-ups und mittelständische Unternehmen. Seit rund fünf Jahren hat sich Mirko Lange auf das Thema Social Media spezialisiert. Neben seiner Tätigkeit als Berater ist er Dozent für das Thema Social Media-Management und Social Media-Strategie an der Bayerischen Akademie für Werbung und Marketing, der Social Media Akademie und der University of St Andrews in England. Zudem ist Mirko Lange ein gefragter Sprecher auf Konferenzen sowie Autor zahlreicher Veröffentlichungen und aktiver Blogger. Im Jahr 2015 erschien sein Buch Strategisches Content Marketing beim Gabler Verlag. Zwischen 2005 und 2010 war er Chefredakteur des PR-Guide, 2012 war er auf der Shortlist Social Media-Persönlichkeit des Jahres der Social Media Economy Days.