alle Bilder: Google-Suche Unterstützung von Angehörigen Krebskranker Berlin-Buch Gritt Schiller 1
Wie kann man das Gleichgewicht im System wieder herstellen? Ideal: Gleichgewicht im System Ungleichgewicht durch Diagnosestellung Google-Suche 2
Einstiegsgedanken Angehörige können/sind: wichtige Begleiter und Unterstützer in einer krisenhaften Lebenssituation zusätzlich eine Belastung für den Patienten sein sich schwer auf die veränderte Lebenssituation einstellen gut gemeinte Ratschläge formulieren Fragen stellen: Warum das alles sein? einen Prozess der Auseinandersetzung, Besinnung und Veränderung erfahren und erleben sich mit der Auseinandersetzung mit einer Krankheit eines anderen sich zugleich mit sich selbst auseinandersetzen, mit den eigenen Werten und dem eigenem Leben 3
Krebspatienten und Angehörige im KH -Alltag Wie geht s weiter? Geht s überhaupt weiter? Ängste Ansprüche Gefühlsausbrüche Klinik als Halt Angst vor der Häuslichkeit Sprachlosigkeit/Hilflosigkeit Trauer und Verlust Unzufriedenheit Alle Bilder Google-Suche 4
Äußerungen von Patienten Meine Familie hat sich durch meine Krankheit verändert Patienten wollen Angehörige nicht zu sehr belasten sprechen nicht mehr über die Gefühle es kann zur Erstarrung innerhalb des Systems kommen Ich bin menschenscheu geworden Die Anderen begreifen nicht, dass ich nicht wieder alles kann wie vorher Sie wissen nicht, was sie sagen sollen, wenn man so eine Krankheit hat. Ihr habt mir Mut gegeben und dafür bin ich dankbar Einige Menschen haben sich zurück gezogen, aber ich habe andere Menschen durch den Krebs kennengelernt. Das hätte ich nie gedacht. 5
Äußerungen von Angehörigen Als der erste Schreck nach der Diagnose vergangen war und ich etwas sinnvolles tun konnte, ging es mir besser Nach der Krankheit meines Mannes hab ich kaum noch Angst vor Krebs. Krebs ist kein Thema in unserer Familie Ich weiß oft nicht, was ich sagen soll, weil ich so eine Angst vor dem habe, was kommt. Meine Mutter erzählt mir ja gar nichts. Ich möchte das mein Mann spricht, aber er guckt mich nur an. Er muss sprechen. Was ist wirklich wichtig im Leben? Die Krankheit hat trotz allem für uns Türen geöffnet. 6
Welche Konstellationen gibt es? Angehöriger Mutter Vater jüngeres/ älteres Geschwisterkind Kind Kind Enkel Großeltern Partner/Partnerin Freund/Freundin/Freunde Familie Patient Kind Kind Geschwisterkind Mutter Vater Großeltern Enkel Partnerin/Partner Freund/Freundin Patient 7
Bereiche, die betroffen sein können Alltagsorganisation Körperbildveränderungen Freizeitaktivitäten Zweisamkeit Sexualität Fruchtbarkeit Funktionseinschränkungen Finanzielle Einbußen Entwicklungsprozesse Google-Suche Unterschiedliche Bewältigungsstrategien 8
Lernprozess Der Entschluss der Angehörigen, sich gegenüber dem Erkrankten aufrichtig und echt zu verhalten, ist kein Freibrief für sie, sich ohne Rücksicht auf ihre Gefühle zu äußern. Sie bemühen sich, den Erkrankten in seiner Welt zu achten, zu akzeptieren und zu verstehen. Anne-Marie Tausch aus Gespräche gegen die Angst 9
Mögliche Bewältigungsstrategien offene und unterstützende Kommunikation nicht wertend! positive Erfahrungen aus früheren Krisen nutzen emotionale Einheit veränderte Rollenverteilung gemeinsame Aktivitäten Google-Suche 10
Risikofaktoren Sprachlosigkeit vor der Erkrankung ungelöste Konflikte fixierte Rollenverteilung Schonung des Partners überfürsorgliche/ weniger fürsorgliche Haltung Belastungen werden nicht ausgesprochen Google-Suche Fehleinschätzungen Wenn der Partner sich selbst Aktivitäten versagt 11
Risikofaktoren für psychische Belastungen in der Paarbeziehung Partner: - geringe soziale Unterstützung - hohe finanzielle Belastung - geringe Partnerschaftszufriedenheit Patient: - Schmerzbelastung - geringe soziale Unterstützung - hohe finanzielle Belastung - geringe Partnerschaftszufriedenheit 12
Empirische Belege Untersuchung von palliativen Patienten und deren Angehörigen in Bezug auf die Lebensqualität Instrument: HADS Zeitraum: 2010-2013 Wo: Leipzig Ergebnisse: van Gogh 1. signifikant hatten Patienten höhere Werte bzgl. Depressivität im Vergleich zum Partner 2. signifikant hatten Partner höhere Angstwerte im Vergleich zum Patienten 13
Partnerin/Patientin vs. Partner/Patient Partnerin/Patientin emotionaler Gefühlsausdruck wirkt stabilisierend emotionaler Gefühlsaustausch meist der Partner wichtigste Bezugsperson, aber häufig auch andere Personen Partner/Patient Gefühlsausdruck wird destabilisierend erlebt lösungsorientiert emotionale Zurückhaltung Partnerin wichtigste Bezugsperson
Partnerschaftliche Unterstützung Partner meist die wichtigste Bezugsperson Ehepartner sind nicht von vornherein als Unterstützung zu sehen, da sie selbst psychisch sehr belastet sind und brauchen meist auch Hilfe partnerschaftliche Unterstützung Anpassung an die Krankheitssituation und Heilungsprozess positiv beeinflussen hohe emotionale Unterstützung lindert Hoffnungslosigkeit und Bedrohungsabwehr Krebserkrankung kann positive reifungs- und entwicklungsfördernde Wirkung haben positive Effekte haben auch das Bewältigungsverhalten des Patienten: Kampfgeist, Sinnsuche, etc. 15
Was können wir tun? Belastung beim Patienten/Partner ermitteln offene/stützende Kommunikation anregen soziales Umfeld möglichst mit einbeziehen Ressourcen finden und aktivieren geschlechtstypische Reaktionsweisen erklären (warum reagiert der andere so wie er reagiert) Google-Suche Austausch von Wünschen, Bedürfnissen und Ängste ermöglichen Überforderungsreaktionen erklären Paargespräche anbieten 16
Was können wir tun? Paargespräche Fokus auf der Informationsvermittlung Angstreduktion Auftrag zum Gespräch ist primär durch die Krankheit bestimmt Kommunikationsregeln vermitteln Austausch von Gefühlen und Gedanken ermöglichen gemeinsame Aktivitäten planen und organisieren regelmäßige Gespräche vereinbaren regelmäßige Rückmeldungen vereinbaren Ziele festlegen Google-Suche 17
Manchmal benötigt man neue Brücken in den Beziehungen!!! Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! 18