Kommunalwahl 2014: Fragen an die Bürgermeisterkandidaten



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Transkript:

Kommunalwahl 2014: Fragen an die Bürgermeisterkandidaten Antworten von Anita Meinelt (CSU) 1. Alle reden über die Energiewende, verstehen darunter aber häufig sehr unterschiedliche Inhalte. Was verstehen Sie unter Energiewende? Unter Energiewende verstehe ich die Reduzierung des Energieverbrauches, Steigerung der Energieeffizienz und den Ersatz der fossilen Energieträger durch regenerative Energien. Dabei muss die Energie bezahlbar bleiben und die Versorgung gesichert sein. Was halten Sie von einer so verstandenen Energiewende? Die Energiewende ist aus Klimaschutzgründen, wegen der Endlichkeit der fossilen Brennstoffe und aus wirtschaftlichen Gründen für Deutschland notwendig. Die Energiewende kann für Deutschland ein Exportvorteil und bei knapper werdenden fossilen Energieträgern ein Kostenvorteil werden. Moosburg wird dadurch auch unabhängig und es bleibt mehr Kapital im lokalen Wirtschaftskreislauf. Nach unserer Einschätzung reduzieren sich langfristig auch die Energieausgaben der Bürger in Relation zu einer Energieversorgung, die auf fossilen Energieträgern beruht. Was haben Sie persönlich/privat bisher zur Energiewende beigetragen? Als Bürgermeisterin und Vize-Landrätin habe ich eine Vielzahl von Projekten in der Stadt Moosburg mitinitiiert und umgesetzt: a). energetische Modernisierung öffentlicher Gebäude: - Dreifachturnhalle - Stadtbücherei - Georg-Hummel-Mittelschule - Theresia-Gerhardinger-Grundschule (Nord) - Karl-Ritter-von-Frisch-Gymnasium Moosburg - Haus der Bildung mit vhs Moosburg b). Photovoltaik-Anlagen auf Dächern öffentlicher Gebäude zur ökologischen Stromerzeugung: - Theresia-Gerhardinger Grundschule - Sparkassen-Arena - Parkhaus Bahnhof - Jugendhaus c). Wärmeversorgung Jugendhaus durch Mini-Nahwärmenetz der SGM-Sporthalle d). direkte finanzielle Zuschüsse für energetische Maßnahmen in den Neubaugebieten z.b. Georg-Schweiger-Straße - für Energieberatung: 400,00 - für Errichtung eines Niedrigenergiehauses: 1.200,00 - für den Pufferspeicher bei Installation einer Solaranlage: 800,00 e). Ausbau Nahwärmenetz Moosburg-Nord als Zukunftstechnologie f). energieautarke Kläranlage g). in Planung: - Einsatz energiesparender LED-Straßenbeleuchtung im Neubaugebiet Georg-Schweiger-Straße - Energetische Sanierung Freibad und Neubau Ganzjahres-Hallenbad als Ersatz für die veraltete und ineffiziente Kleinschwimmhalle - Ersatz Elektroheizung im Rathaus Moosburg durch energieeffizientes Heizsystem im Wärmeverbund mit dem Feyerabendhaus h). Aufsichtsrätin Bürger Energie Genossenschaft Freisinger Land eg

i). Energie-Infostand auf der Messe Moosburg MeMo 2013 zur Sensibilisierung der Moosburger Bürgerinnen und Bürger für die Energiewende j). Erstellung eines integrierten Energie- und Klimaschutzkonzeptes für die Stadt Moosburg a.d. Isar als Grundlage für eine erfolgreiche Energiewende vor Ort k). Unterstützung der Solarfreunde Moosburg e.v., u.a. bei der Durchführung der Solartage l). privat: Energetische Sanierung des privaten Reihenhauses 2. Die Stadt Moosburg hat sich 2007 eine vollständige Energiewende bis 2035 zum Ziel gesetzt. Werden Sie als Bürgermeister bzw. im Stadtrat diesen Beschluss unterstützen? Oder wollen Sie ihn wesentlich verändern (wie?) oder gar aufheben? Da der Beschluss auch von mir forciert wurde, werde ich auch weiterhin den Beschluss zur Energiewende unterstützen. 3. Wenn man den heutigen Stand mit dem Stand im Jahr 2020 vergleicht: Welche energiebezogenen Ziele haben Sie für die nächste Wahlperiode? Wo sollte die Solarstadt Moosburg im Jahr 2020 stehen? Wie sehen Sie die Durchsetzbarkeit dieser Ziele? Hierfür entscheidend sind die Ergebnisse des integrierten Energie- und Klimaschutz-konzeptes, das als Grundlage erarbeitet wird und die Ziele benennt Schritt 2: Potenzialanalyse Die Potenzialanalyse ermittelt die kurz- und mittelfristig technisch und wirtschaftlich Einsparpotenziale sowie die Potenziale zur Steigerung der Energieeffizienz in allen Bereichen, besonders aber in privaten Haushalten und Gewerbebetrieben (z.b. durch den Ausbau von Kraft-Wärme- Kopplung) und zur Nutzung erneuerbarer Energien. Für die erforderliche Zielfestlegung wird empfohlen, ein Referenzszenario (Trendentwicklung ohne Klimaschutzanstrengungen) und ein Klimaschutzszenario (CO2- Minderungen bei Umsetzung einer konsequenten Klimaschutzpolitik) zu erstellen. Dabei sind z.b. Ausbauraten, Sanierungszyklen und die Entwicklung der Energiekosten sowie die regionale Wertschöpfung zu berücksichtigen. Im Prinzip ist das Ziel die volle Abdeckung des nach Einsparmaßnahmen verbleibenden Energieverbrauches durch regenerative Energien. Diese fundierte Erarbeitung der Ziele im Energie- und Klimaschutzkonzept wird Grundlage für durchzuführende Maßnahmen sein. 4. Die Stadt Moosburg kann die Energiewende in Moosburg nicht im Alleingang umsetzen. In welchen Rollen und Funktionen hätte sie denn überhaupt einen Einfluss auf Energieverbrauch und Art und Weise der Energieversorgung? Die Stadt hat bereits begonnen, die Energiewende umzusetzen -> siehe unter 1. Weiter wird sie Bürger und Betriebe motivieren und durch Information und Koordination die Energieverbraucher in ihren Entscheidungen für die Umsetzung der Energiewende unterstützen -> siehe unter 7. Akteursbeteiligung Wie wollen Sie die Bürger und Betriebe für die Energiewende motivieren?

Die Stadt ist zum einen Vorbild, zum anderen zeigt die Stadt über das integrierte Energie- und Klimaschutzkonzept die möglichen Maßnahmen auf. Die Motivation soll über Informationen und Beispiele gesteigert werden und so die die Entscheidungen der Bürger und Betriebe erleichtern. Die Motivation erfolgt über das Konzept für die Öffentlichkeitsarbeit Schritt 6: Konzept für die Öffentlichkeitsarbeit Das Konzept für die Öffentlichkeitsarbeit (ÖA) dient der Bekanntmachung der erarbeiteten Inhalte des Klimaschutzkonzepts nach dessen Fertigstellung. Auf den lokal spezifischen Kontext zugeschnitten, soll ein Vorgehen erarbeitet werden, wie einerseits die Inhalte des Klimaschutzkonzepts in der Bevölkerung verbreitet werden können und andererseits für die Umsetzung der dort entwickelten Maßnahmen, ein breiter Konsens und aktive Mitarbeit erreicht werden kann. Darüber hinaus soll dieses Konzept für die ÖA auch die gemeinsame Erarbeitung eines Leitbildes beinhalten. Wie wollen Sie die Bürger und Betriebe bei der Energiewende unterstützen? Die Stadt kann Informationen über technische Möglichkeiten und erfolgreiche Projekte in anderen Städten, sowie Finanzierungsmöglichkeiten bereitstellen. Eine wesentliche Grundlage ist die Einbindung eines Klimaschutzbeauftragten. Zudem kann die Stadt weiter eigene Projekte vorantreiben, die den Bürgern zu Gute kommen. 5. Eine wichtige Rolle spielt das eigene positive Vorbild der Stadt Moosburg. Wo ist die Stadt Moosburg heute schon vorbildlich? -> siehe unter 1 und 3. Wo könnte sie noch besser werden? Verbesserungsmöglichkeiten werden im integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept erarbeitet. Welches sind die wichtigsten bisherigen Erfolge, welches die größten verpassten Chancen? Die wichtigsten Erfolge -> siehe unter 1. 6. Die Energiewende geht nicht von allein, sondern erfordert Zeit, Wissen, Motivation und Geld. Worin bestehen für die Stadt die größten Schwierigkeiten? Wie könnten sie überwunden werden? Welchen Stellenwert räumen Sie dem Thema in der Abwägung mit anderen Belangen ein? Nicht wenige Experten gehen davon aus, dass die Energiewende die größte Investition seit dem Wiederaufbau nach dem 2. Weltkrieg ist. Das wird gemeinhin unterschätzt und ist nur zu stemmen, wenn wir in den nächsten Jahrzehnten eine florierende Wirtschaft erhalten. Aus diesem Grunde sind die Maßnahmen entsprechend der Machbarkeit - das beinhaltet die Technik, wie die Wirtschaftlichkeit und Finanzierbarkeit - zu planen. Dies ist ein hoher Aufwand und erfordert gründliche Vorarbeit. Der erste Schritt ist das integrierte Energie- und Klimaschutzkonzept. Man muss sich im Klaren sein, über die meisten Maßnahmen entscheiden Bürger und Betriebe eigenständig. Die Stadt wird mithelfen das Thema so aufzubereiten, dass die Bürger und Unternehmen positiv im Sinne der Energiewende entscheiden können. Von enormer Bedeutung ist es auch die Energieversorgung als großes System zu betrachten. Dies wird unter den Themen Volatilität der regenerativen Energien, Netzausbau, sichere Versorgung und Speicherfähigkeit zunehmend öffentlich diskutiert.

7. Das Moosburger Nahwärmenetz sorgte in letzter Zeit immer wieder für kritische Schlagzeilen. An welchen Stellschrauben würden Sie drehen, um die Nahwärme zurück in die Erfolgsspur zu bringen? Was würden Sie tun um sicherzustellen, dass ein mögliches zweites Wärmenetz (Abwärme Clariant) nicht in ähnliche Schwierigkeiten gerät? Für umweltschonende Energieversorgung (Wärme) in Moosburg (Neustadt) steht das Kommunalunternehmen Moosburg mit seinem Nahwärmenetz. Die hundertprozentige Tochtergesellschaft der Stadt Moosburg steht für regionale und zuverlässige Energieversorgung. Die Wärme wird aus nachwachsenden Rohstoffen oder aus Produktionsprozessen (Abwärme) erzeugt. Seit der Gründung beliefern wir erfolgreich unsere Kunden. Um langfristig wirtschaftlich zu werden, werden derzeit neue Wärmequellen gesucht und die Effizienz durch technische Lösungen verbessert. Anschließend werden weitere Interessenten angeschlossen. Ob eine Rohrleitung in einer Straße gebaut wird, hängt von diversen Faktoren ab. Die beiden wesentlichsten sind die Wärmedichte und die Amortisation der Investition. D.h. je mehr Interessenten und je mehr kw/ kwh p.a. es in einer Straße gibt, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit einer Erschließung der Straße durch Nahwärme und somit der Anschluss weiterer Kunden. Um diese Entscheidung richtig zu treffen, werden auf Grundlage von gelieferten Daten der Interessenten die Wärmedichte und die Amortisation der Investition berechnet. Fällt diese Berechnung positiv aus, steht dies im Einklang mit den strategischen Zielen und das Projekt wird umgesetzt. Im Augenblick ist die Maßgabe, Projekte umzusetzen, die eine hohe Wärmedichte in der Rohrleitung und eine angemessene Amortisation aufweisen. Zukünftig umzusetzende Projekte sollen eine langfristige Verbesserung des Deckungsbeitrags aufweisen und somit zur Verbesserung des Betriebsergebnisses beitragen. Hierzu wird auch das integrierte Energie- und Klimaschutzkonzept wichtige Daten wie z.b. die lokale Verteilung des Wärmebedarfes in der Stadt liefern. Die Erschließung weiterer kostengünstiger Wärmequellen (z.b.abwärme) bleibt wichtig. Ein Erfahrungsaustausch mit anderen kommunalen Nahwärmeprojekten wird forciert. 8. Die Stadt hat beschlossen, ein integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept aufzustellen. Was würden Sie tun, damit interessierte Bürger, Betriebe und Vereine ihr Know-how einbringen können? Hierzu ist im integrierten Energie- und Klimaschutzkonzept der Schritt 3: Akteursbeteiligung vorgesehen. Das werden wir natürlich nach Kräften unterstützen: Schritt 3: Akteursbeteiligung Für eine erfolgreiche Umsetzung des Klimaschutzkonzepts ist es notwendig, die betroffenen Verwaltungseinheiten, Investoren, Energieversorger oder Interessenverbände wie Handwerkskammern und Umweltverbände sowie die Bevölkerung schon bei der Erstellung des Klimaschutzkonzepts einzubinden. In einem partizipativ gestalteten Prozess sollen schon von Beginn an mit sämtlichen relevanten Akteuren gemeinsam ein Leitbild entwickelt und die später umzusetzenden Maßnahmen ausgewählt werden. So kann frühzeitig eine breite Akzeptanz der Maß- nahmen erreicht werden und evtl. auftretende Hemmnisse identifiziert, sowie Lösungen zu ihrer Überwindung entwickelt werden. Im Sinne einer regionalen Kooperation sollten bestehende Entscheidungsstrukturen analysiert und nach Möglichkeit für die Klimaschutzaktivitäten genutzt werden. Klimaschutzprojekten in sozialen, kulturellen und öffentlichen Einrichtungen im Rahmen der Nationalen Wie stellen Sie sicher, dass das Konzept nicht in der Schublade landet, sondern auch umgesetzt wird?

Wir werden das Konzept von der Stadt und im Stadtrat intensiv betreuen und nach Machbarkeit umsetzen. Selbstverständlich wird Expertise von Fachleuten eingesetzt. Ein konkreter Maßnahmenkatalog, der unter dem Gesichtspunkt der Machbarkeit und Wirtschaftlichkeit beleuchtet ist, fördert die Umsetzung. Dazu soll jährlich ein Bericht erfolgen, der auch auf einem Soll/Ist Vergleich des Controlling-Konzeptes des integrierten Energie- und Klimaschutzkonzeptes basiert. Schritt 4: Maßnahmenkatalog Der Maßnahmenkatalog enthält eine Übersicht über die wichtigsten bereits durchgeführten Klimaschutzmaßnahmen und deren Wirkungen sowie die neu entwickelten Klimaschutzmaßnahmen. Für die Maßnahmen, die kurz-, mittel- und langfristig umgesetzt werden sollen, ist eine Kurzdarstellung mit den folgenden Inhalten zu erarbeiten: Beschreibung der Maßnahme erwartete Gesamtkosten Angaben zum erwarteten Energieverbrauchs-, Energiekosten- und CO2-Minderungspotenzial überschlägige Berechnungen zur regionalen Wertschöpfung durch die vorgeschlagenen Maßnahmen Zeitraum für die Durchführung Akteure, Verantwortliche und Zielgruppe Priorität der Maßnahme, Handlungsschritte und Erfolgsindikatoren. Schritt 5: Controllingkonzept In einem Controlling-Konzept werden die Rahmenbedingungen für die Erfassung/Auswertung der Verbräuche und der CO2-Emissionen und für die Überprüfung der Wirksamkeit der Maßnahmen zur Erreichung der Klimaschutzziele entwickelt. Ein Controlling-Konzept umfasst auch den Personalbedarf, notwendige Investitionen (z.b. in Messtechnik). Zeitpläne mit Arbeitsschritten und Möglichkeiten zu Datenerfassung und auswertung.