Erfahrungsbericht Non-Degree Program USA Name/Alter: Michael, 24 Universität/Stadt: University of Chicago, IL Studienfach: Studium Generale Zeitraum: September 2012 März 2013 Bewerbungsprozess Juni 2013 Warum hast Du Dich dazu entschlossen in den USA zu studieren? Ich wollte schon immer einmal das Studentenleben in den USA ausprobieren. Einfach mal dieses vollkommen andere System aus Campusuniversitäten, kleinen Kursen etc. kennenlernen. Wie und wie lange hast Du Dich im Vorfeld des Auslandsaufenthaltes informiert und vorbereitet? Die Bewerbungs-/ Vorbereitungszeit war bei mir vergleichsweise relativ kurzfristig würde ich sagen. Allerdings war das in erster Linie dadurch bedingt, dass ich bereits vor den Auslandsplänen ein Stipendium hatte, welches diese Pläne auch unterstützte. Abgesehen davon habe ich ca. 1,5 Jahre vorher angefangen mich zu informieren, mich für den TOEFL-Test anzumelden etc. Warum hast Du Dich genau für diese Universität entschieden? Da die LMU im Bereich Bio nicht wirklich über Partnerunis in den USA verfügte, musste ich mich bei den Universitäten direkt bewerben und konnte mich daher relativ frei entscheiden, wo es hingehen sollte. Bei der Wahl hatte ich dann zwei Hauptaugenmerke, zum einen wollte ich in eine interessante, große und coole Stadt mit vielen Möglichkeiten, zum anderen an eine gute Uni. Beides hat die University of Chicago aufs Beste erfüllt. 1
Wie und wie lange hast Du Dich auf die benötigten Tests (z.b. TOEFL, SAT/ACT etc.) vorbereitet? Den SAT musste ich nicht machen, da ich mich mit meinem Bachelorzeugnis auf ein sogeanntes Non-Degree Program beworben habe. Das sind Programme für die es keinen offiziellen Abschluss an der amerikanischen Uni gibt, man aber dennoch alle möglichen Kurse belegen darf und diese evtl. (falls man möchte) sogar in Deutschland anrechnen lassen kann. Für den TOEFL-Test hängt es denke ich von den individuellen Englischkenntnissen hab. Da ich in Englisch die Jahre zuvor nicht so firm war und Chicago einen sehr hohen Score wollte, habe ich mich schon eine Weile darauf vorbereitet. Was hast du beim Bewerbungsprozess als größte Hürde empfunden? Als größte Hürde empfand ich die ganzen Informationen von den amerikanischen Unis zu bekommen und sich dann letztendlich dort zu bewerben. l Zum einen wollte ich in eine interessante, große und coole Stadt mit vielen Möglichkeiten, zum anderen an eine gute Uni. 2
Ich habe direkt auf dem Campus in einem Wohnheim für internationale Studenten gewohnt - und das war das Beste was mir passieren konnte! Studium Was kannst du zum Kursniveau und den Dozenten an deiner Uni sagen? Das Niveau hing sehr stark von der Art des Kurses ab, Master-/PhD-Kurse waren auf einem sehr, sehr hohen Niveau. Ich habe aber auch einige Bachelor-/Collegekurse besucht, die nicht sehr schwer waren. Bei den Dozenten hatte ich durchwegs sehr gute! Wie hast du deine Unterkunft gefunden? Ich habe direkt auf dem Campus in einem Wohnheim für internationale Studenten gewohnt - und das war das Beste was mir passieren konnte! Empfohlen wurde mir das Wohnheim von meiner Programm-Koordinatorin an der Universität in Chicago. Was kannst du zum Campusleben in den USA / Kanada sagen? Das Campusleben ist wohl der größte Unterschied zu Universitäten hier in Deutschland. Das ist einfach etwas ganz anderes und schwer zu beschreiben. Ich habe mich auf jeden Fall wahnsinnig wohl gefühlt - einfach die Möglichkeiten, abends kurz über den Campus zum Sport (Schwimmbad, Fitnessstudio, etc) zu gehen oder dass sämtliche Studenten und auch die Partys auf einem Haufen sind. Allerdings ist es auch schön, wenn eine Stadt in der Nähe ist. Mich hat es doch auch sehr häufig nach downtown gezogen, um dort etwas zu machen. Wie viel Geld benötigst du für dein Studium und deinen Lebensunterhalt und wie finanzierst du es dir? Einen Großteil habe ich mir durch das Stipendium sowie eine Studiengebührenrückzahlung von der Uni finanziert. Etwas hatte ich mir darüberhinaus gespart und meine Eltern haben mich auch unterstützt. Allerdings bin ich bestimmt ein Sonderfall, da ich auch nur ein halbes Jahr drüben war. Wer länger gehen möchte, sollte sich auf jeden Fall bei Fulbright bewerben - auch wenn dann gut mit einem zusätzlichen Jahr Vorbereitungszeit gerechnet werden kann. 3
Kultur und Freizeit Andere Länder andere Sitten was ist dir in den USA / Kanada aufgefallen? Die Leute sind wahnsinnig hilfsbereit und offen. Und ansonsten muss sich das, glaube ich, jeder selbst möglichst vorurteilsfrei erschließen. Was hast du bisher alles in deiner Freizeit unternommen? Ich bin viel herumgereist (Ostküste, Westküste, Midwest) und habe vor allem in Chicago versucht möglichst viel von der Stadt mitzunehmen. Wobei man das wahrscheinlich auch nicht alles geschafft hätte, wenn man 2 ganze Jahre geblieben wäre!! Das Leben im Wohnheim hat wahnsinnig viel Spaß gemacht und ich werde es vermissen jeden Abend mit 20 Leuten zu kochen und essen und Sachen zu unternehmen. 4
So ein Auslandsaufenthalt lohnt sich auf alle Fälle, egal wie er letztlich zu Stande kommt. Persönliche Einschätzung Was waren die absoluten Highlights deines Auslandsaufenthaltes und was hat dir überhaupt nicht gefallen? Highlights hatte ich viele. Wie gesagt, die Uni und die Stadt waren einfach nur super. Auch das Leben im Wohnheim hat wahnsinnig viel Spaß gemacht und ich werde es vermissen, jeden Abend mit 20 Leuten zu kochen und essen und Sachen zu unternehmen. Etwas, das mir gar nicht gefallen hätte, wüsste ich im Moment nicht... Welches Fazit kannst du ziehen, bzw. welche Tipps hast du für andere Interessierte? So ein Auslandsaufenthalt lohnt sich auf alle Fälle, egal wie er letztlich zu Stande kommt. Wenn ihr Interesse habt und es zu Beginn nicht einfach erscheint, gebt nicht auf. Ich wollte zwischen Bachelor und Master ins Ausland gehen, da die LMU während des Bachelors eh nicht viel anerkennt und man voraussichtlich sowieso ein Jahr verloren hätte. Mir haben ich weiß nicht wie viele Leute gesagt, dass so etwas, wie ich es geplant hatte, absolut nicht möglich sei. Aber auch wenn die Vorbereitungszeit dann sehr entbehrungsreich ist, hat man im Endeffekt dann doch etwas auf das man jeden Tag dort drüben stolz sein und es genießen kann. Ansonsten kann ich diese Non-Degree Program wirklich empfehlen. So gut wie jede Uni bietet ein solches Programm an, meistens ist bei diesen der Bewerbungsprozess einfacher, als wenn man sich regulär an der Uni bewerben würde und auch die Studiengebühren sind niedriger. Haben wir noch was vergessen? Möchtest du sonst noch etwas loswerden? Geht auf die Infoveranstaltungen des Amerikahauses. Dort wurde mir immer mit zahlreichen Tipps und Ratschlägen geholfen!! 5