Systemische Einzeltherapie Prof. Dr. Jürgen Kriz Folien-Handout - nur im Rahmen der Lindauer- PT verwenden!! Literaturhinweise: Kriz, Jürgen (1997/9): Systemtheorie für Psychotherapeuten, Psychologen und Mediziner. Eine Einführung. UTB/ Facultas, ISBN 3-8252-2084-2 (3. Aufl.) Kriz, Jürgen (1997/8): Chaos, Angst und Ordnung. Wie wir unsere Lebenswelt gestalten. Göttingen/Zürich: Vandenheock & Ruprecht (Vandenheock Transparent, Bd. 42) (2. Aufl 1998), ISBN 3-525-01728-6. Kriz, Jürgen (2004): Lebenswelten um Umbruch. Zwischen Chaos und Ordnung. Wiener Vorlesungen Bd. 106, Wien: Picus, ISBN 3-85452-506-0 Kriz, Jürgen (2006): Self-Actualization. Hamburg: BoD, ISBN 3-8334-5255-2 Kriz, Jürgen(2007): Grundkonzepte der Psychotherapie. Weinheim: Beltz (mit Fall-CD) 2007 6. neu bearbeitete Auflage Kriz, Jürgen (2004): Personzentrierte Systemtheorie. Grundfragen und Kernaspekte. In: Schlippe, A.v. & Kriz, W.C. (Hrsg): Personzentrierung und Systemtheorie. Perspektiven für psychotherapeutisches Handeln. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht, 13 67 HINWEIS: infos und TEXTE (!) auch auf meiner homepage: www.jkriz.de Systemische Einzeltherapie historisch: Systemische Familientherapie Familientherapie keine Frage des Settings von der Praxeologie zum systemischen Ansatz ERFAHRUNG + Auffälligkeiten bes. mit schizophrenen Jugendlichen bes. nach 2. Weltkrieg KONZEPTE z.b. Satir schizophrenogene Mutter (43) double-bind Theorie (56) psychoanalytische strukturelle erfahrungszentrierte strategisch / (prae-)systemisch 1
psychoanalytisch pseudo-gegenseitigkeit (Th. Lidz), undifferenzierte Familien-Ego-Masse (M. Bowen) Konto m. Schuldverschreibungen (I. Boszormenyi-Nagy) Rollenvorschriften (H.E. Richter) bezogene Individuation (H. Stierlin I.) Delegation Bindung und Ausstoßung strukturell Nathan Ackermann, Salvador Minuchin, Maurizio Andolfi Sub-Systeme (Kinder/Eltern/Partner) Klarheit der Grenzen (zwischen/innen/außen) Lagepläne zur Darstellung Problem: normative Vorstellungen erfahrungszentriert /entwicklungsorientiert Selbstwert und Kommunikation (s-muster) Körperhaltung beschwichtigen Syntax anklagen Stimme rationalisieren Empfängerreaktion ablenken kongruente Kommunikationsformen Virginia Satir strategisch / (prä-) systemisch MRI (Palo-Alto) Gregory Bateson (Ökologie d.geistes) Virginia Satir, Paul Watzlawick et al. (Menschl.Komm.) Mailänder Schule (Mara SelviniPalazzoli et al.) (Heidelberger Schule: Helm Stierlin II. et al.) Kommunikations axiome /-muster/ -strukturen Einbettung der Symptome in diese Strukturen semiotische (pragmatische) Analyse Paradoxon (Gegen-p.) /Lösungen II./Verschreibungen Mailänder Setting / Techniken (zirkuläres Fragen) 2
strategisch / (prä-) systemisch MRI (Palo-Alto) Gregory Bateson (Ökologie d.geistes) Virginia Satir Systemische historisch: Familientherapie Paul Watzlawick et al. (Menschl.Komm.) Mailänder Schule (Mara SelviniPalazzoli et al.) (Heidelberger Schule: Helm Stierlin II. et al.) Kommunikations axiome /-muster/ -strukturen Einbettung der Symptome in diese Strukturen semiotische (pragmatische) Analyse Paradoxon (Gegen-p.) /Lösungen II./Verschreibungen Mailänder Setting / Techniken (zirkuläres Fragen) Höhepunkt: 80er Probleme: Familie verdinglicht Kriegs-Metaphern Machtproblem Struktur VERSUS Sinn-/Verstehen Systemische Familientherapie: Wirklichkeit + was wirkt Beschreibungen schon: harte Realität (z.b. funktionelle Gebundenheit / Rigidität) noch mehr: weiche Realität (z.b. Problem ) Diese Beschreibungen haben oft narrative Strukturen und werden in Kommunikations-Systemen (Selbst, Paar, Familie, Gesellsch., Kultur) bottom-up und top-down erzeugt, stabilisiert und modifiziert Die Dynamik dieser Prozesse folgt jenen Prinzipien, die auch im Kontext interdisziplinärer Systemtheorie erforscht und beschrieben werden Systemische Familientherapie: Wirklichkeit + was wirkt Beschreibungen schon: harte Realität (z.b. funktionelle Gebundenheit / Rigidität) noch mehr: weiche Realität (z.b. Problem ) Diese Beschreibungen haben oft narrative Strukturen und werden in Kommunikations-Systemen (Selbst, Paar, Familie, Gesellsch., Kultur) bottom-up und top-down erzeugt, stabilisiert und modifiziert Die Dynamik dieser Prozesse folgt jenen Prinzipien, die auch im Kontext interdisziplinärer Systemtheorie erforscht und beschrieben werden Moderne, interdisziplinäre Systemforschung Themen: Selbstorganisation, Emergenz unspezifische (aber nicht beliebige!) Umgebungsbedingungen können bewirken, dass das System ihm inhärente Ordnungsformen aufsucht Phasenübergang = Psychotherapie = Anreicherung mit Komplexität, Perspektiven-Vielfalt z. B. zirkuläres Fragen, reflecting Team, Skulptur ( Aufstellung) etc. Dekonstruktion maligner Beschreibungen / Muster, die Lösungen verhindern ( Lösungsorientiertes Vorgehen) 3
Prof. Dr. Jürgen Kriz Folien-Handout - nur im Rahmen der Lindauer- PT verwenden!! SYSTEMISCH - Was meint dieses Konzept? Systemische Konzeption in der Psychologie» GESTALT (K.Goldstein: (Selbst-)Aktualisierung) Elemente ( Melodie ), Hexapoden-Aktualisierung Moderne, interdisziplinäre Systemforschung Kerzen-Stummel vs. - Flamme Welt : Prozess gesund krank gesund krank krank gesund gesund krank Moderne, interdisziplinäre Systemforschung Themen: Selbstorganisation, Emergenz Phasenübergang = Psychotherapie Rogers Prigogine klassisch: INPUT - OUTPUT systemisch: Rückkopplung und Vernetzung 4
CHEMIE Entfaltung Inhärenter Ordnung Im Hinblick / mit Rücksicht a.d..umgebung PHYSIK Bénard-cells 5
Kein Trainer für das Verhalten der Rollen/Zellen Kein Lehrer für die richtige Ordnung Keine von außen aufgezwungene Ordnung, Sondern Förderung inhärenter Möglichkeiten von Ordnung allerdings: Vertrauen statt Kontrolle! menschl. Verhalten klassisch: Offizier: jetzt, jetzt, jetzt! systemisch: Vertrauen in Selbstorganisation rhytmisches Klatschen weitere Beispiele: Interaktions-muster/ Regeln bei Paaren und Familien zahlreiche Beispiele aus Physik, Chemie, Biologie, Physiologie, Medizin, Psychologie, Soziologie belegen: Selbstorganisierte Ordnungen Attraktoren Ernstnehmen von 6
Attraktoren Ernstnehmen von Attraktor Stadler & Kruse 1990: KOMPLETTIERUNGS- DYNAMIK Feldwirkungen Attraktor Komplettierungsdynamik Feld-Wirkungen Bénard-Zellen Rhythmisches Klatschen S. Asch 1946: Primacy-Effekt Beispiele: Couch (Kriz: Chaos, Angst und Ordnung) Peter 7
Attraktor Komplettierungsdynamik Feld-Wirkungen Bénard-Zellen Rhythmisches Klatschen S. Asch 1946: Primacy-Effekt Therapeut-Klient: gemeinsames Bedeutungsfeld BEDEUTUNGSFELD Lageplan einer Familie (als Mini-Organisation) V M V M T T T T Problem einer rein strukturellen Betrachtungsweise: 8
Relevanz von Bedeutung M = Mann geht in Kneipe F = Frau meckert M F M F M F (M F) (M F) (M F) M (F M) (F M) (F Frau: ich meckere, weil Du säufst Mann: ich saufe, weil Du meckerst OPFER-NARRATIONEN!! Es gibt aber auch: TÄTER-NARRATIONEN!! M (F M) (F M) (F (M F) (M F) (M F) Täter-Narrationen sind veränderungsrelevant Frau: ich meckere, damit Du säufst Mann: ich saufe, damit Du meckerst WAS MACHT DIE LEBENSWELT SO STABIL?? z.b. Trauer z.b. Furcht subjektivphänomenale Welt 1. Person Perspektive Objektive Welt VERGANGENHEIT JETZT ca. 20 sec ZUKUNFT 3. Person Perspektive 9
Außenreize REZEPTOREN (Transformation in neuronale Muster) Sensorisches Ged. UKG Innenreize Langzeit Ged. 2 Körper (nicht-neuronaler Teil) Verlust Kurzzeit-Ged. KG ZIP Ausdruck (Verhalten, Handlungen, Regelungen) Langzeit Ged. 3 Kultur (materielle, soziale, Symbolische Manifestationen) Langzeit-Ged. 1 LG BEWUSSTSEIN Organismus-Grenze PERSONZENTRIERTE SYSTEMTHEORIE top-down + bottom-up Wirkungen von Sinnattraktoren Feldwirkung bei der Selbstorganisation Mechsner (nature 200.. (2?) 10
Attraktoren Ernstnehmen von Andere Beispiele: erstes I (input) Strecke EINE Operation : ORDNER (OPERATOR) vs. ORDNUNG Attraktoren Ernstnehmen von...... 11
Attraktoren Ernstnehmen von OPERATOR bzw. ORDNER versus ORDNUNG KOMPLETTIERUNGS- DYNAMIK Attraktoren Ernstnehmen von Ordnung (=Reduktion mittels kategorieller Operatoren) ist NOT-wendig (Kategorielle Reduktion ist aber Abstraktion, entfremdet) Nicht adaptive Ordnung inadäquate Redundanzen NEUROSE Inkongruenz: Selbst-Ordner inadäquat zu Lebensprozessen gestörte Selbstregulationsprozesse maligne Ordnungen (individuell, interaktiv) werden in Therapien mit Komplexität angereichert ( partiell destabilisiert), Reframing, decentering, focusing Therapie ist ein Ordnungs-Ordnungsübergang, der das Tor des Chaos passieren muss 12
Attraktoren Ernstnehmen von Bartlett (1932): Remembering Serielle Reproduktion BARTLETT - Design aus Osnabrücker Arbeiten: (Kriz & Kriz 1992) OPERATOR bzw. ORDNER versus ORDNUNG KOMPLETTIERUNGS- DYNAMIK Attraktoren Ernstnehmen von Bartlett (1932): Remembering Serielle Reproduktion BARTLETT - Design aus Osnabrücker Arbeiten: (Kriz & Kriz 1992) OPERATOR bzw. ORDNER versus ORDNUNG KOMPLETTIERUNGS- DYNAMIK 13