Galina I. Dorina. Zur Arbeit mit Pressetexten in der Deutschlehrerausbildung



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Transkript:

Germanistisches Jahrbuch der GUS Das Wort 2000/2001, S. 213-217 Galina I. Dorina Zur Arbeit mit Pressetexten in der Deutschlehrerausbildung Das Lesen nimmt in unserem Leben einen sehr wichtigen Platz ein. Von Kindheit an hat jeder von uns mit geschriebenen Texten zu tun und erhält durch sie den größten Teil seiner Informationen. Die Entwicklung der Lesekompetenz der Lerner ist folglich eines der wichtigsten Ziele des Fremdsprachenunterrichts. Die Schulung des Leseverstehens erfolgt an den Fakultäten für Fremdsprachen vor allem im Fach Hauslektüre. Üblicherweise wird die ganze Arbeit am Text dabei von Anfang an vom Lehrer gesteuert. Um die Lerner zu lenken, geht er einen erprobten imperativischen Weg, stellt fortlaufend Fragen an den Text, die von den Lernern zu beantworten sind, prüft und bewertet die gegebenen Antworten, bestimmt, welche Informationen im Text für relevant gehalten werden müssen. Durch dieses Verfahren wird dem Lerner beigebracht, dass er als Leser dabei eigentlich keine Rolle zu spielen hat. (WESTHOFF 1987: 21) Er bekommt den Eindruck, dass Lesen bedeutet, ein Text müsse immer bis in alle Details dekodiert werden. (WESTHOFF 1987: 21) Und er liest immer sprach- und textnah, buchstabengetreu. Dabei wird der Lerner als Persönlichkeit mit eigenen Interessen, Neigungen, Gefühlen und Erfahrungen fast völlig außer Acht gelassen. In der Leserealität aber hängt das Lesen geschriebener Texte vom Leseinteresse des Menschen ab. Das Leseinteresse als persönlich motivierter Impuls (WESTHOFF 1987) bewegt den Menschen, Informationen zu suchen, die er für wichtig hält, z.b. über aktuelle Ereignisse, fachliche oder sachliche Informationen u.a. In jeder konkreten Situation entscheidet er, einen Text zu lesen oder auch nicht. Das gilt sowohl in der Mutter- als auch in der Fremdsprache. Daher sollten auch im Fremdsprachenunterricht die realen Leseinteressen der Lerner einbezogen werden. Der Lerner soll lernen, mit

214 G. I. Dorina einem Text so umzugehen, dass er ihm, so effizient wie möglich, entnimmt, was er braucht (WESTHOFF 1987: 21), was seinem Informationsbedürfnis entspricht. Dabei muss er nicht nur lernen, einem in einer Fremdsprache geschriebenen Text Informationen zu entnehmen, sondern auch, dass man lernen muss, was ein Text zu bieten hat, und zu bestimmen, was davon für das jeweilige Informationsbedürfnis in dem Moment relevant ist und was nicht. (WESTHOFF 1987: 21) Um diesen komplizierten Vorgang in Gang zu setzen und die entsprechenden Fähigkeiten zu entwickeln, muss der Lehrer vor allem eine Unterrichtsform wählen, in der die Lerner ihre realen Leseinteressen und Lesebedürfnisse verfolgen können. Ein kleiner Schritt auf dem Weg zu diesem didaktischen Ziel kann durch bestimmte Aufgabenstellung getan werden. So machen wir es zum Beispiel im Sprachunterricht mit den Germanistikstudenten des fünften und sechsten Semesters. Als Hausaufgabe wird den Studenten die Aufgabe erteilt, die für sie relevanten Informationen aus der deutschsprachigen Presse herauszusuchen und ihren Kommilitonen im Sprachunterricht mitzuteilen. Dabei wird auf das Vorwissen und die Eigenerfahrungen der Studenten gebaut, sie sind auf keinen Fall unbeschriebene Blätter. In jeder Unterrichtsstunde kommt regelmäßig einer der Studenten ungefähr zehn Minuten am Stundenanfang zu Wort. Das Ziel, den anderen Informationen mitzuteilen, wird zum treibenden Moment des Lesens. Bei der Auswahl der Texte haben die Studenten Wahlfreiheit. Die einzige Voraussetzung besteht darin, dass am Lehrstuhl verschiedene Zeitungen und Zeitschriften vorhanden sein müssen, etwa FOCUS, DER SPIEGEL, JUMA, PZ/Wir in Europa u.a. Prinzipiell ist jede Textsorte für den Einsatz im Unterricht geeignet. Da der Lehrer die Aufgabe ohne konkrete Hinweise auf das Wie? formuliert, wird der Student dadurch in die Notwendigkeit versetzt, sich zuerst einen Überblick über die Textinhalte der gewählten Zeitung oder Zeitschrift zu verschaffen um zu ermitteln, ob sie für ihn wichtige bzw. interessante Informationen enthalten. Diesen Überblick verschafft er sich beim Durchblättern der Printmedien. Er muss somit die Lesetechniken verwenden, die er von der Muttersprache her kennt oder beim Erlernen einer Fremdsprache schon erworben hat. Der Student orientiert sich vorwiegend an

Zur Arbeit mit Pressetexten in der Deutschlehrerausbildung 215 den Titeln, den Graphiken, an Bildern und Bildunterschriften. Beim Durchblättern filtert er die Informationen aus. Bei diesem orientierenden Lesen nimmt der Lerner eine Ja/Nein-Haltung ein. (BUHLMANN/LAVEAU 1992: 78) Erkennt er, dass dieser oder jener Text seinem Informationsinteresse entspricht, für ihn wichtig oder interessant ist, liest er ihn in einem anderen Lesestil weiter, d.h. je nach erneuter Leseabsicht wird er den Text detailliert oder selektiv lesen. Erkennt er, dass der Textinhalt unbedeutend, unwichtig oder uninteressant für ihn ist, verzichtet er wie beim alltäglichen Zeitungslesen auf die genauere Lektüre. Wenn der Lerner entscheidet, den Text weiter zu lesen, wird seine Auseinandersetzung mit dem Text intensiver. Dabei entschlüsselt er den Text aus eigener Kraft, und die Verantwortung für das Textverständnis wird ihm allein übertragen. Die Entschlüsselung wird dann nicht allein durch seine linguistische Kompetenz bestimmt, sondern auch durch sein Wissen, seinen Bewusstseinsstand und seine Welterfahrung. (BUHLMANN/LAVEAU 1992: 33) Die Aufgabe, das Gelesene den anderen mitzuteilen, ändert das Verhalten des Lerners zum Text und seine Lesestrategie. Das Lesen bekommt für ihn einen Sinn, denn er braucht Informationen, um in der Gruppe erfolgreich bestehen zu können. Das Lesen ist für den Lerner in diesem Fall kein Selbstzweck, eher ein Mittel zur Verwirklichung einer anderen Tätigkeit. Das veranlasst ihn, zweckmäßig zu handeln, seinen Lese- und Verstehensprozess selbst zu steuern und ihn dadurch zu objektivieren. Das Ich, die Subjektivität des Lerners, wird herausgefordert. Schon beim Lesen des Textes sieht der Lerner die Reaktionen seiner Kommilitonen, und spürt soziale Kontrolle. Das veranlasst ihn, den Text mehrmals unter verschiedenen Gesichtspunkten zu bearbeiten. Er ist bemüht, die Informationen des Textes sinngemäß zu entnehmen; die Informationen zu gewichten (Hauptinformationen / Nebeninformationen); den Textinhalt in Abschnitte einzuteilen; Stichpunkte zum Text zusammenzustellen; seine Textauffassungen zu durchdenken, sie genau zu formulieren, um dann der Gruppe an Hand von Stichpunkten die Informationen mitzuteilen.

216 G. I. Dorina Darüber hinaus wird der Lerner wieder in die Notwendigkeit versetzt zu durchdenken, wie er die erworbenen Informationen vermitteln kann: wie er den Einstieg ins Thema gestaltet, wie er die Kommilitonen motiviert, den Textinhalt aufzunehmen, wie er, wenn es nötig ist, den Text vorentlastet. Dadurch wird gleichzeitig das methodische Herangehen an Texte geschult, was für künftige Deutschlehrer von großer Bedeutung ist. Im Unterricht werden dann die Informationen in der Gruppe und für die Gruppe mitgeteilt. Unsere Praxis hat gezeigt, dass diese Informationsvermittlung nicht chaotisch vor sich geht, sondern in sich selbst strukturiert ist. Einige Studenten lassen zuerst in der Gruppe Assoziationen zum Schlüsselbegriff der Mitteilung sammeln, andere aktivieren das Vorwissen, fragen nach Erfahrungen der Kommilitonen zum Thema des Textes. Den anderen Studenten unbekannte, aber für das Inhaltsverstehen wichtige Begriffe werden von den Mitteilenden erläutert und einsprachig oder auch in der Muttersprache semantisiert. Diesem Schritt folgt die eigentliche Mitteilung an Hand von Schwerpunkten und Schlüsselwörtern. Nach der Mitteilung können die Studenten nach zusätzlichen Informationen fragen und Missverständnisse klären, es kann also ein Gespräch unter Zuhilfenahme von situationsentsprechenden Redemitteln geführt werden. Wenn das Thema für die Studenten besonders aktuell ist und sie das Gespräch fortsetzen wollen, lässt der Lehrer ihnen die dazu nötige Zeit. Meines Erachtens ist das keine Zeitvergeudung, auch wenn dieses Gruppengespräch im Unterrichtsentwurf des Lehrers nicht vorgesehen war. Auf diese Weise sind die Studenten im Laufe des sechsten Semesters im Rahmen der Hauslektüre u.a. auf folgende Themen zu sprechen gekommen: Wie kann man seinen Partner finden? (Juma) Au-pair-Dienst (Für Sie) Arbeitslosigkeit (Weg zum Ziel) Vertrauenstelefon (Juma) Schlafen wir richtig? (Elle) Was essen Deutsche und wie stehen sie zu Festen? (Juma) die geheimnisvolle Macht der Musik (Spiegel) das Problem der Abtreibung (Weg zum Ziel) Angst und die Möglichkeit, sie wieder abzubauen (PZ/Wir in Europa)

Zur Arbeit mit Pressetexten in der Deutschlehrerausbildung 217 Einige Beispiele mögen verdeutlichen, wie die Studenten bei der Vermittlung dieser Themen vorgegangen sind: (1) Angst und die Möglichkeit, sie wieder abzubauen (PZ/Wir in Europa): Die Studentin ließ in der Gruppe Assoziationen zum Wort Angst sammeln, dann fragte sie die anderen, wovor sie in ihrer Kindheit Angst hatten, und sie erkundigte sich danach, ob diese Ängste abgebaut werden konnten. Erst danach informierte sie die Gruppe über den Inhalt des Artikels. (2) Au-pair-Dienst (Für Sie): Die Studentin ließ die Gruppe in Einzelarbeit Fragen notieren: Worüber möchte man sich informieren lassen, bevor man als Au-pair-Mädchen ins Ausland geht? Erst dann ging sie auf das zu Hause Gelesene ein. Schlussfolgernd ist noch einmal auf den Ausgangspunkt der Arbeit einzugehen: Im Sprachunterricht können die Lernenden befähigt werden, ihre Bedürfnisse nach Informationen, die in einem fremdsprachlichen Text enthalten sind, selbständig zu befriedigen und die Verantwortung für die eigene Textentschlüsselung zu übernehmen. Man lernt weniger, wenn man über eine Sache informiert wird, als wenn man selbst die Initiative ergreift. (WESTHOFF 1997: 6) Literatur Buhlmann, Rosemarie; Laveau, Inge (1992): Arbeit mit Sachtexten. Fernstudieneinheit. München. Westhoff, Gerhard (1987): Didaktik des Leseverstehens. Strategien des voraussagenden Lesens mit Übungsprogrammen. Ismaning. Westhoff, Gerhard (1997): Fertigkeit Lesen. Fernstudieneinheit. München.