GEORG-AUGUST-UNIVERSITÄT GÖTTINGEN ZENTRALE STUDIENBERATUNG CHEMIE Fakultät: Studienabschluss: Regelstudienzeit: Voraussetzungen: Fakultät für Chemie Diplom 10 Semester Allgemeine oder fachgebundene Hochschulreife DAS STUDIUM DER CHEMIE Inhalte Die Chemie beschäftigt sich mit der Untersuchung der Eigenschaften der chemischen Elemente im freien und gebundenen Zustand, mit Umwandlungen und Wechselwirkungen der Elemente und ihrer Verbindungen, mit den Mechanismen der Steuerung und Anwendung derartiger Prozesse sowie den naturgesetzlichen Bedingungen, unter denen sie ablaufen. Diese Aufgaben werden in unterschiedlichen Teilbereichen vorgenommen: Analytische Chemie Es werden Trenn- und Nachweisverfahren begründet und entwickelt. Anorganische Chemie Sie untersucht die Synthese, den Aufbau und die Reaktionen von Verbindungen in Lösung und im Festkörper. Dabei reicht heutzutage die Spanne von der Molekül- über die Komplex- bis zur Festkörperchemie. Theoretische Chemie Sie untersucht die Eigenschaften von Atomen und Molekülen und ihre Wechselwirkungen auf quantentheoretischer Grundlage. Organische Chemie Sie untersucht die Synthese, Mechanismen und strukturelle(n) Verknüpfungen von Molekülen, deren Gerüste meistens aus Kohlenstoffatomen bestehen. Technische/Makro- Die beiden Fachgebiete befassen sich mit der Berechnung von Reaktoren zur molekulare Chemie optimalen Herstellung gewünschter Produkte wie maßgeschneiderte polymere Werkstoffe und Hochleistungsmaterialien. Physikalische Chemie Es werden physikalische (Mess-)Methoden zur quantitativen Bestimmung von Stoffeigenschaften und des Ablaufs chemischer Prozesse herangezogen. Biochemie Die Biochemie untersucht die Naturstoffe sowie die Prozesse biologischer Systeme mit den Methoden der Chemie; es gibt Bezüge zu medizinischen Fächern.
2 Chemie Gliederung Das Studium gliedert sich in ein Grundstudium (1. bis 4. Semester) mit der Diplom- Vorprüfung am Ende des 4. Semesters und ein Hauptstudium (5. bis 10. Semester), das mit der Diplomprüfung abgeschlossen wird. Zum Wintersemester 2006/07 ist die Umstellung auf gestufte Studiengänge mit den Abschlüssen Bachelor of Science (B.Sc., nach 6 Semestern) und Master of Science (nach weiteren 4 Semestern) geplant. GRUNDSTUDIUM Aufbau Im Grundstudium werden die drei Fächer Anorganische Chemie, Organische Chemie und Physikalische Chemie jeweils unter Einbeziehung analytischer Fragestellungen und Techniken sowie die Fächer Physik und Mathematik studiert. Dazu dienen Vorlesungen, Übungen und Seminare; eine besondere Stellung nimmt das Lernen durch experimentelles Arbeiten in den Praktika ein (Anteil deutlich über 50% der Lehrveranstaltungen). Lehrveranstaltungen SWS 2 1. Semester 1 Vorlesungen/ Experimentalchemie I: Allgemeine und Anorganische Chemie 4 + 1 Übungen Experimentalphysik für Chemiker I 4 Einführung in die Physikalische Chemie, mit Übungen (Abschlußklausur) (S) 2 + 1 Mathematik für Chemiker I, mit Übungen (2 Klausuren) (S) 3 4 + 2 Computeranwendungen für Chemiker (S) 1 + 1 Praktika/ Praktischer Einführungskurs für Chemiker, mit Begleitseminar Seminare (einführende Versuche in Arbeitstechnik und Analytik, Abschlußklausur) (S) 5 + 1 Einführungspraktikum Physikalische Chemie (PC-0), mit Übungen (7 Versuche) (S) 3 + 1 2. Semester Vorlesungen/ Experimentalchemie II (Organische Chemie), mit Übungen (die Übungen Abschlussklausur ist Zulassungsvoraussetzung für das Organisch-Chemische Grundpraktikum) (S) 4 + 1 Experimentalphysik für Chemiker II, mit Übungen (S) 2 + 1 Physikalische Chemie I: Chemische Thermodynamik, mit Proseminar und Übungen (Abschlußklausur) (S) 3 2 + 1 + 1 Mathematik für Chemiker II, mit Übungen (2 Klausuren) (S) 2 + 2 Umweltchemie und instrumentelle Analytik 2 1 Bei Studienbeginn im Sommersemester werden Lehrveranstaltungen aus dem 1. und 2. Semester kombiniert. 2 SWS: Semesterwochenstunden 3 (S) : die erfolgreiche Teilnahme an Lehrveranstaltungen wird durch Schein (S ) bestätigt; diese Bescheinigungen sind bei der Meldung zur Diplom- Vorprüfung vorzulegen.
Chemie 3 Praktika/ Organisch-chemisches Grundpraktikum A, mit Übungen (Grundoperationen, Seminare 4 Präparate) (S) 3 + 1 Physikpraktikum für Chemiker 4 (20 Versuche, 2 Klausuren) (S) 4 Anorganisch-chemisches Praktikum I (Teil A) (Quantitative und Qualitative Analyse, Recycling von Abfalllösungen; Begleitvorlesung und Seminar; 2 Klausuren, 1 Abschlussklausur) (S; zusammen mit Teil B) 9 + 3 3. Semester SWS Vorlesungen/ Struktur und Bindung der Nichtmetalle, mit Übungen (S) 2 + 1 Übungen/ Seminare Aufbau der Materie und physikalische Grundlagen der Spektroskopie, mit Seminar und Übungen (S) Praktika Physikalisch-Chemisches Grundpraktikum (12 Versuche, 2 Kolloquien) (S) 3 + 1 + 1 10 Anorganisch-Chemisches Praktikum I (Teil B) (Molekülchemische und Komplexchemische Präparate) (S; zusammen mit Teil A) 10 4. Semester Vorlesungen/ Begleitvorlesung zum Organisch-Chemischen Praktikum I, mit Übungen Übungen (S) 3 + 2 Metallorganik und Katalyse, mit Übungen (S) 1,5 + 0,5 Methoden der Chemie I (Blockveranstaltung) (S) 1 + 1 Praktika/Seminare Organisch-Chemisches Grundpraktikum B, mit Begleitseminar (15 Präparate mit Reaktionskontrolle incl. NMR; 10 Kurzklausuren, Seminarvortrag, 1 Abschlussklausur) (S) 9 + 2 DIPLOMVORPRÜFUNG Voraussetzung Die Bescheinigungen über die erfolgreiche Teilnahme an den mit (S) gekennzeichneten Veranstaltungen sind bei der Meldung zur Diplom-Vorprüfung vorzulegen. Geprüft wird in den Fächern: Anorganische Chemie, Organische Chemie, Physikalische Chemie, Experimentalphysik (dieser Prüfungsteil kann vorgezogen werden) Dauer der mündlichen Prüfungen: jeweils ca. 30 Minuten. HAUPTSTUDIUM Kern des zweiten Studienabschnittes bilden weiterführende und Spezialvorlesungen, Übungen und Seminare aus der Anorganischen, Organischen und Physikalischen Chemie; in den Fortgeschrittenenpraktika aller drei Teilbereiche wird der Studierende an die wissenschaftliche Laborarbeit herangeführt. Er befasst sich da- 4 Eine mögliche Alternative im Studienablauf ist die Teilnahme am Physikalischen Praktikum im 3. Semester, an der Vorlesung Mathematik II im 2. Semester und an der Vorlesung Physikalische Chemie im 4. Semester.
4 Chemie bei mit konventioneller und moderner instrumenteller Analytik, mit mehrstufigen Literaturpräparaten sowie mit Arbeiten und Messverfahren an Forschungsapparaturen. Hinzu kommt das Studium eines Wahlpflichtfaches: Biomolekulare Chemie, Technische und Makromolekulare Chemie oder Theoretische Chemie. Darüber hinaus bestehen in einer Vielzahl weiterer Veranstaltungen Möglichkeiten, eigene Akzente im Studium zu setzen. Beispielhaft seien hier einige Themen genannt: Praktika zur Umweltanalytik und Radiochemie, Industrieexkursionen, Isotopen-, Chemisch-Technische und Metallphysikalische Praktika, mineralogische, kristallographische und geochemische Übungen und Praktika, Biochemie-Praktika, Computeranwendung in der Chemie etc. Pflichtfächer Lehrveranstaltungen SWS 1 Anorganische Chemie Anorganisch-Chemisches Praktikum II (3 Teilscheine: Methoden der Chemie III (S); Bioanorganische Chemie (S); Methodenpraktikum, Forschungspraktikum, Seminar (S) Anorganische Strukturchemie, mit Übungen (2 Teilscheine: Methoden der Chemie II, mit Strukturkurs (S); Chemie der Materialien (S) Organische Chemie Organisch-Chemisches Praktikum, Teile C - E (S) insges. NMR-Spektroskopie oder Stereochemie, mit Übungen (S) insges. Naturstoffchemie, Heterocyclenchemie, Synthesemethoden, insges. 2 (S) Physikalische Chemie Physikalisch-Chemisches Fortgeschrittenen-Praktikum (S) Chemische Kinetik, mit Seminar und Übungen (S) insges. eine aus drei angebotenen Wahlpflichtvorlesungen Physikalische Chemie, mit Seminar und Übungen (S) Wahlpflichtfächer Praktikum (S) insges. Übung (S) 14 Allg. Fächer Spezielle Rechtskunde für Chemiker, mit Übungen (S) 1 + 1 Toxikologie für Chemiker, mit Übungen (S) 2 33 33 32 DIPLOMPRÜFUNG Voraussetzung Diplomarbeit Bei der Meldung zur Prüfung werden über die Prüfungsvorleistungen der Diplomvorprüfung hinaus die drei Fortgeschrittenen-Praktikumsscheine der Anorganischen, Organischen und Physikalischen Chemie, weitere Scheine aus den Übungen der drei Teilbereiche der Chemie, je ein Praktikums- und ein Übungsschein aus dem gewählten Wahlpflichtfach sowie der Schein der Toxikologie und der Rechtskunde für Chemiker gefordert (s.o.: Angaben (S)). Die Diplomarbeit kann in sämtlichen Arbeitsgebieten der Anorganischen, Organischen und Physikalischen Chemie oder in einem der drei Wahlpflichtfächer angefertigt werden, sofern es durch ein habilitiertes Mitglied der Fakultät für Chemie vertreten wird. Zur Bearbeitung stehen sechs Monate, auf genehmigten Antrag hin zusätzlich drei Monate zur Verfügung. 1 SWS: Semesterwochenstunde
Chemie 5 Diplomprüfung Die mündliche Diplom-Prüfung findet innerhalb von drei Tagen in den drei Fächern Anorganische Chemie Organische Chemie und Physikalische Chemie sowie in dem Wahlpflichtfach (Biomolekulare Chemie, Technische und Makromolekulare Chemie oder Theoretische Chemie) statt. Die Prüfungsdauer beträgt 30 Minuten in allen Fächern. Weitere Prüfungsfächer können zusätzlich gewählt werden. PROMOTION Die Promotion wird von den meisten Stellenanbietern für Diplom-Chemiker als notwendig angesehen, da erst sie als ausreichender Nachweis wissenschaftlicher und beruflicher Qualifikation gilt. Es handelt sich dabei um eine selbständige wissenschaftliche, meist experimentelle Arbeit, die in einer Dissertation veröffentlicht wird. Der zeitliche Aufwand beträgt etwa 2 bis 4 Jahre; eine mündliche Prüfung in dem Haupt- sowie zwei Nebenfächern steht am Ende des Verfahrens. Die Promotion führt zum Dr. rer. nat. WICHTIGE HINWEISE ZUM STUDIUM Studienführer Chemie Prüfungsordnung Studienplan Herausgegeben von der Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) Verlag Chemie GmbH, 69469 Weinheim. erhältlich beim Gemeinsamen Prüfungsamt der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultäten (s.u.) oder im Internet: www.chemie.uni-goettingen.de erhältlich in der Fakultät für Chemie (s.u.) oder im Internet (s.o.) Vorlesungsverzeichnis in jedem örtlichen Buchhandel; erschienen im Wallstein Verlag oder im Internet unter http://univis.uni-goettingen.de/ Sprachkenntnisse Zur Lektüre und Auswertung fachlicher Literatur sind Englischkenntnisse unbedingt erforderlich. ADRESSEN UND INSTITUTIONEN Prüfungsamt Fakultät Gemeinsames Prüfungsamt der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultäten Goldschmidtstraße 1, 37077 Göttingen +49 (0)551/39-5761, 5762 http://wwwuser.gwdg.de/~ugfb/pruefungsamt psusse2@gwdg.de Fakultät für Chemie Tammannstraße 4, 37077 Göttingen +49 (0)551/39-2799, Fax: +49 (0)/39-3087 www.chemie.uni-goettingen.de dekanat@chemie.uni-goettingen.de
6 Chemie STUDIENBERATUNG Fachstudienberatung wird von allen Lehrenden der chemischen Teilbereiche angeboten; ihre Sprechzeiten werden durch Anschlag an den Schwarzen Brettern bekannt gegeben. Allgemeine Fragen Dekanat der Fakultät für Chemie zum Grundstudium, Tammannstraße 4, 37077 Göttingen Hauptstudium, Promotionsstudium dekanat@chemie.uni-goettingen.de +49 (0)551/39-2799, Fax: +49 (0)551/39-3087 www.chemie.uni-goettingen.de Anorganische Chemie Prof. Dr. Uwe Klingebiel Institut für Anorganische Chemie, Tammannstraße 4, 37077 Göttingen +49 (0)551/39-3052 uklinge@gwdg.de Organische Chemie Physikalische Chemie Allgemeine Studienberatung Prof. Dr. Hartmut Laatsch Institut für Organische Chemie, Tammannstraße 2, 37077 Göttingen +49 (0)551/39-3211 hlaatsc@gwdg.de Prof. Dr. Martin Suhm Institut für Physikalische Chemie, Tammannstraße 6, 37077 Göttingen +49 (0)551/39-3112 msuhm@gwdg.de Die Zentrale Studienberatung bietet fachübergreifende Informationen und Beratungen, die studienbezogene Entscheidungen und Handlungsabläufe vorbereiten helfen. Darüber hinaus hilft sie bei Entscheidungs- und Motivationsproblemen sowie studienbedingten persönlichen Schwierigkeiten. Zentrale Studienberatung der Universität Göttingen Wilhelmsplatz 2, 37073 Göttingen Kontakt über Telefonzentrale: +49 (0)551/39-113; Fax: +49(0)551/39-7387 zentrale.studienberatung@zvw.uni-goettingen.de www.uni-goettingen.de/zsb WEITERE INFORMATIONSBLÄTTER DER ZSB Chemie (Lehramt an Gymnasien) alle Studiengangsbeschreibungen: www.uni-goettingen.de/zsb Diese Kurzbeschreibung wurde von der Zentralen Studienberatung auf der Grundlage der o.a. Prüfungsordnung und in Absprache mit dem betreffenden Fach verfasst; sie wird regelmäßig aktualisiert. Zitate aus Prüfungs- und Studienordnungen sind nicht gekennzeichnet. ks/fassung vom Juli 2005.